Coruscant

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué

Er ging nicht auf ihren Schlusskommentar ein. Sehr wohl wanderte aber eine der Brauen in die Höhe. Was sollte er auch erwidern auf diese Frechheit? Die blonde Padawan kicherte innerlich, wurde dann aber schnell wieder ernst. Ihre Beschreibung hatte offenbar genau richtig gelegen, denn Markus berichtigte nichts, machte einfach nur klar, wie schwierig es war all diesen Punkten zu entsprechen. Das konnte sie sich gut vorstellen. Der Jedi – Meister wollte noch mehr sagen, hielt aber inne. Irgendetwas ging ihm durch den Kopf und Shana blieb nichts übrig als abzuwarten, bis er seine Gedankenströme wieder fokussiert hatte. Abwartend verharrte sie bis er schließlich fortfuhr. Offenbar war dieser Punkt abgehakt und sie tauschten die Rollen. Es lag nun an ihrem Trainingspartner sie zu reizen und aus der Reserve zu locken. Ob sie im Kampf auch solche Reden zu schwingen im Stande sei? Sie war weiblich, demnach sollte es ihr recht leicht fallen. Sollte sie ihn vielleicht auf diesen Fakt aufmerksam machen? Sie beließ es bei einem bescheidenen:

"Lass es uns herausfinden."
Ein fast amüsierter Ausdruck bildete sich auf ihren Zügen. Im nächsten Moment entflammte jedoch erneut die Klinge des Meisters, der damit die nächste Runde einleitete. Schnell aktivierte Shana ihre eigene Klinge um dem Angriff begegnen zu können. Hey! Wollte er sie zurechtstutzen, weil sie sich so frech gab? Möglich, aber egal.

Sie parierte und merkte, dass er auf einen Gegenangriff wartete. Oje, jetzt wurde es komplizierter. Aber davon ließ sie sich nicht schrecken, es gab ja keine Vorgabe wie schnell ihre Attacken sein mussten. Währenddessen folgten weitere Fragen. Soso, nun wollte er ein paar genauere Details bezüglich ihrer Person. Und schon küsste sie der nächste Schelm.


"Ich ging in die Schule." , antwortete sie schlicht. Theoretisch war damit seine Frage beantwortet, doch auch diesmal fuhr sie erst nach einer Weile fort. Zum einen weil sie sich überlegte wie sie alles zusammenfassen sollte, und zum anderen weil sie sich auf die Verteidigung konzentrieren musste.

" Anschließend studierte ich Journalistik. Dabei lernte ich alles was ich …
… für meine privaten Vorhaben benötigte. Nebenbei …
… recherchierte und dokumentierte ich … … Justizirrtümer der …
… imperialen Gerichts… … Gerichtsbarkeit und untersuchte Geschichten …
… von Nichtmenschen die man … … aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit …
… benachteiligt hatte. Nach und nach … … grub ich …
… tiefer und merkte dass … … die wirklich interessanten Informationen oft …
… nicht öffentlich, bzw., offiziell zugänglich … … waren. Also fing ich …
… an mich mit Hacken zu beschäftigen. Da mir … damals schon klar wurde, …
… dass mein Weg mich letztendlich … … nur in eine Richtung …
… drängte, kaufte ich mir … … Waffen. So kam ich …
… dazu seit nunmehr fast … … drei Jahren Kampf- und Schießtraining …
… zu betreiben. Den … … Widerstand fand ich …
… aber erst vor … … kurzem, als ich einen …
… Kampfsportlehrer nach Einzeltraining … … fragte. Bevor ich …
… mich versah, war ich… … nachdem ich meinen Wunsch …
… und meine Absichten … …erklärt hatte, eine 'Defender'."


Während sie kämpften, kam von längeren oder kürzeren Unterbrechungen durchzogen die Antwort. Vor allem während der Abwehrphase stoppten ihre Ausführungen und wurden von stiller Konzentration ersetzt. Vielleicht wäre es ihr leichter gefallen, wenn Markus auch eine Übungswaffe benutzt hätte. So hatte sie viel zu viel Respekt davor einfach durch einen Unfall getroffen zu werden. Wenn sie selbst einen oder mehrere Schläge und Stiche setzte kamen die Worte ganz von selbst begleitend hinzu, aber andersherum ging es nicht so gut. Also doch nichts mit weiblicher Multitasking- Überlegenheit. Dies bestätigte sich als sie in ihrem Gedächtnis kramte um zu überprüfen ob sie etwas vergessen hatte. Dabei wurde sie plötzlich von einem schnellen Gegenstich überrascht der sie nach hinten fallen ließ, weil sie nicht auf ihre Balance geachtet hatte.

Mit einem
"Woah!" fiel sie halb auf den Rücken, halb auf die Seite. So schnell sie konnte richtete sie die Klingenspitze wieder nach vorne, bzw. oben, doch Markus setzte nicht nach. Mit einer flüssigen Bewegung stützte sie sich mit dem anderen Arm ab und drückte sich wieder hoch.

"Ums Überleben zu kämpfen und nebenbei gepflegt zu plaudern klappt doch nicht so ohne Weiteres." , resümierte die hübsche Blondine. Diesmal nicht ganz so selbstbewusst und vorlaut. Dennoch grinste sie, denn damit ließ sich spielend leicht jegliche Unsicherheit oder Angst überspielen, solange es nicht zu aufgesetzt wirkte.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué
 
Coruscant - Uscru Distrikt - Oper - Loge | Darth Draconis und Dan

Gebannt lauschte Dan den Worten seines Meisters, die sich schleichend ihren Weg in seine Gedanken bahnten. Er war etwas überrascht über die Antwort von Draconis, denn er hatte eher mit einem Gegenspruch oder sogar einer Zurechtweisung gerechnet, denn bisher waren ihm noch viele Ansichten des Sith Lords verborgen geblieben und so war er jedes Mal wieder überrascht worden. Doch der Sith bestätigte ihn grundsätzlich in seiner Ausführung und erklärte ihm stattdessen seine erweiterte Sichtweise der Dinge. Der junge Chiss verstand, worauf sein Meister hinaus wollte, als er ihm die Frage nach der fundamentalen Emotion, die als Antrieb jeder Handlung diente, stellte und strich sich nachdenklich übers Kinn, während er über die Antwort nachdachte.

Aber bevor er überhaupt einen klaren Gedanken gefasst hatte, ergriff Draconis wieder das Wort und gab selber die Antwort. Dan lehnte sich zurück und ließ die Ausführung seines Meisters erst einmal sacken, während er den Klängen der Oper folgte. Das Gesagte des Sith Lords ergab für ihn durchaus Sinn, so traurig dem Chiss diese Einsicht auf den ersten Blick erschien. Jedes Wesen handelte aus Angst. Dabei ging es nicht nur um die offensichtlichsten Arten der Angst, wie zum Beispiel die Angst vor dem Tode oder die Furcht vor der Dunkelheit kleiner Kinder, sondern in allen Handlungen - zumindest diejenigen, die Dan augenblicklich durch den Kopf schossen -, war Angst ein entscheidender Faktor. Man hatte Angst, seine Macht oder Position zu verlieren; man hatte Angst, eine geliebte Person zu verlieren; man hatte Angst davor, eine Aufgabe nicht zu bewältigen; oder man hatte Angst vor seiner eigenen Minderwertigkeit, Angst, unter jemanden zu stehen… es gab unzählige Situationen, bei denen Angst die Antriebskraft war. Der Adept wusste nicht, ob man alles auf das Gefühl der Angst zurückführen konnte, aber fest stand, dass es erstaunlich war, wie viel Einfluss die Angst auf Schwache haben konnte…


”Ich verstehe, Meister”, gab Dan kurz und knapp als Antwort und er war tatsächlich davon überzeugt, dass er es begriffen hatte. Draconis zog sich daraufhin wieder etwas zurück, zurück in seinen nebulösen Mantel aus Schweigen und Dunkelheit, und überließ Dan seinen eigenen Gedanken. Er überlegte, worauf sein Meister mit seiner Fragerei hinauswollte, was es für ihn als sein Schüler bezwecken sollte. Wenn Angst als Motor von Handlungen und Konflikten diente, war es sicherlich ein nützliches Werkzeug, um seine Ziele zu erreichen… Besonders für einen Sith… Der Chiss wusste zwar, dass seine Gedanken in die richtige Richtung gingen, doch konnte er sie noch nicht exakt bestimmen… Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, in seinem Verständnis das Wesen der Sith vielleicht durch ein weiteres Puzzle-Teil erweitert zu haben, auch wenn dies bisher nur auf rein theoretischer Basis geschehen war. Sie würde bestimmt früh genug zur Praxis übergehen…

Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Oper, dessen Handlung langsam aber sicher fortschritt. Das Leben auf Hapan, dessen Ruf in großen Teilen der Galaxis bekannt war, wurde in klassischer Art und Weise dargestellt. Dan kannte zwar keine genaueren Details zu Hapes, aber dass dieser Sternenhaufen von einer von Frauen dominierten Oberschicht beherrscht wurde, war allseits bekannt und genau dies wurde in dem Stück sehr passend widergespiegelt, wie der junge Chiss fand. Im weiteren Verlauf wurde die Dominanz der Frau eingehend präsentiert und er ertappte sich, wie er über die ganze Szenerie ein süffisantes Schmunzeln verlor. Frauen… ihm leuchtete zwar prinzipiell ein, dass es irgendwo in der riesigen Galaxis matriarcharlisch geprägte Kulturen gab, aber auf der anderen Seite konnte er nicht verstehen, wie Männer so einer Entwicklung nicht entschlossen entgegen treten konnten. Ihm kam die Lektion, die ihm Draconis vor wenigen Minuten gegeben hatte, in den Sinn, gerade als er von jenem in seinen Gedanken unterbrochen wurde.


”Zugegeben…”, begann er etwas zögerlich nach einer Pause, ”ich habe mich soeben gefragt, wie es Männer zulassen können, sich von Frauen in so einer Weise dominieren zu lassen. Es lässt die Männer von Hapes in einem erbärmlichen Licht dastehen. Selbstverständlich haben sich diese Umstände und Strukturen auf Hapes bestimmt in einem sehr lang andauernden Prozess herauskristallisiert. Aber gerade das ist vielleicht in diesem Fall der Beweis, dass es die Männer auf Hapes einfach nicht verdient haben, eine dominante Rolle zu spielen. Denn sie hatten genug Zeit während dieses Prozesses, den Frauen die Stirn zu bieten und zu beweisen, dass sie die Schicht der beherrschenden Elite bilden. Stattdessen sind sie zu Knechten einer matriarchalischen Gesellschaft geworden…”

Er lehnte sich zurück und betrachtete das Schauspiel, während er seine Ellenbogen auf den Armlehnen abstützte und seine Hände vor sich faltete. Gerade wurde eine Szene - natürlich mit der passenden musikalischen Untermalung - vorgeführt, in dem ein Mann durch die Frau unvorstellbare Demütigung und Erniedrigung erfuhr und ihm nur noch übrig blieb zu flehen und zu betteln. ”Die Frage ist natürlich, wie es die Frauen auf Hapes geschafft haben, die Position, die sie innehaben, zu erreichen und zu sichern. Ich muss zugeben, über die Historie von Hapes weiß ich nur in Zügen Bescheid, aber diese Szene…”, er machte eine schwenkende Handbewegung zur Bühne und ein verschmitzten Grinsen huschte über seine Lippen, ”…versinnbildlicht doch, wozu Angst in der Lage ist… und wozu man sie nutzen kann - selbst wenn man eine Frau ist.”

Die Handlung der Oper wurde immer verworrener, geprägt durch die Machtspielchen, Intrigen und persönlichen Vorlieben und Liebschaften der herrschenden Schicht von Hapes. Teilweise konnte Dan innerlich nur den Kopf schütteln. ”Wenn tatsächlich nur ein Funken Wahrheit in der Geschichte dieser Oper steckt, ist Hapes wirklich ein bemitleidenswerter Ort. Die Oberschicht verfängt sich in lächerlichen Spielchen, anstatt sich ihrer wahren Aufgabe zu widmen.” Er stockte für einen Moment. “Wenn ich recht darüber nachdenke, findet man dieses Phänomen nicht selten in der Galaxis…”

Dan bemerkte, wie seine Anspannung, die ihm schon seit der Feierlichkeit im Imperia 500 begleitet hatte, allmählich wich. Er war darauf bedacht gewesen, vorsichtig zu sein und die richtigen Worte zu wählen. Die Ansichten, die er hier äußerte, entstammten seiner innersten Überzeugung, aber bisher hatte er noch niemanden gefunden, dem er sie so unverblümt hätte mitteilen können. Hier brauchte er nicht darauf zu achten, das Richtige zu sagen und nicht in ein Fettnäpfchen zu treten. Sein Überzeugung, ein Sith zu werden, wuchs…

Coruscant - Uscru Distrikt - Oper - Loge | Darth Draconis und Dan
 
[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / Kanalisation] mit Dur, Nat und einem Ortolaner

Der Führer war in der nächsten Zeit nicht besonders gesprächig, und beschränkte sich auf kurze Angaben. So bewegte sich die Gruppe, gebremst durch den Verletzten Nat, durch den Untergrund von Coruscant. Aeonians Geruch stumpfte immer mehr ab, und langsam begann das flaue Gefühl in seinem Magen zu verblassen. Und das, obwohl er wahrscheinlich noch nie in seinem Leben etwas so ekliges gesehen hatte. Was die Bewohner des Stadtplaneten jeden Tag erzeugten, war widerlich. Die Abfälle der Zivilisation, die niemand sehen wollte.

Dazu kam das triste grau der Gänge. Langes Gehen unter der Erde drückte auf das Gemüt, und das Bewusstsein für die kilometerhohen Wolkenkratzern, die über ihnen standen half nicht wirklich, das zu verbessern. Außerdem waren die eigenen Füße ständig nass, was auf die Dauer ein Taubheitsgefühl hervorrief. Aeonian spürte das alles beinahe nicht mehr, aber er war trotzdem erpicht darauf, möglichst schnell dieses System zu verlassen, dass sie gefangen hielt. Er verzichtete aber darauf, den Ortolaner zur Eile anzutreiben. Sicherlich war die Umgebung ihm genauso unangenehm wie dem Trandoshaner.

Schließlich erreichten sie ein Rohr, das so schmal war, dass man hindurch kriechen musste. Aeonian hatte das mit einer gehörigen Portion Fatalismus schon zuvor vermutet, und tatsächlich hielt ihr Führer genau vor dem schmalen Einsstieg. Sie mussten also hinein. Alles in dem Soldaten sträubte sich dagegen, doch sie mussten unbedingt hier raus, bevor die Impies sie entdeckten und Fangen mit ihnen spielten. Das hatte einfach oberste Priorität. Er seufzte noch einmal, und stieg dann als erster in das Rohr.

Es war noch um einiges schlimmer, als er gedacht hatte. Nun auch die ohnehin schon dreckigen Hände in die Pampe stecken zu müssen, verbesserte seine Laune nur unwesentlich, und die Luft war beinah nicht auszuhalten. Zudem zog sich die Strecke beinahe ins unendliche. Endlich jedoch erreichte er das Ende. Der Ausgang war mit einem Gitter verschlossen, was bei Aeonian beinahe zu einer Panikattacke führte bevor er sich besann und einen genauen Blick hindurch warf.

Vor ihm lag ein großer Platz, der offensichtlich als Markt benutzt wurde. Schon auf den ersten Blick wurde klar, dass der Ortolaner nicht gelogen hatte. Es standen eine Speeder nicht weit von dem Ausstieg, den sie erreich hatten, und sie sahen nicht besonders gut bewacht aus. Viel mehr sorgen bereitete dem Trandosahner die Anwesenheit von einigen Polizeidroiden. Sie suchten offenbar nach Waren, die ihrem Besitzer ein paar Jährchen hinter Gitter einbringen konnten, und achteten im Moment kaum auf ihre Umgebung. Trotzdem wusste Aeonian, dass ihre Sensoren ständig Routineabtastungen ihrer unmittelbaren Umgebung machten. Es war also besser, ihnen nicht zu Nahe zu kommen.

Schließlich tauchte ihr kleiner blauer Führer, gemeinsam mit dem enträfteten Nat, neben ihm auf. Ihm war anzusehen, wie schwer ihm der Weg hierher gefallen hatte. Er keuchte und war über und über mit Dreck beschmiert. Trotz allem wirkte er immer noch leicht panisch - wobei ihm Aeonian das in seiner Situation eigentlich nicht wirklich verübeln konnte. Auch er zog sich schnell zum Gitter, um einen prüfenden Blick über den Platz vor ihnen zu werfen. Die Polizei schien er beunruhigt zur Kenntnis zu nehmen, wobei ihm die Speeder eher so etwas wie einen Seufzer der Erleichterung entlockten. Die kleine Gestalt erhob das Wort.


Ich kann einen Speeder fliegen, und falls ihr mir meine Pistole zurückgebt, helfe ich auch wenn es zum Kampf kommt. ...Ihr werdet mich doch mitnehmen, oder? Das seid ihr mir schuldig!

Der Trandoshaner hätte wissen müssen, dass diese Frage kommen musste. Es war sowieso klar gewesen, dass der Ortolaner ihnen nicht aus bloßer Freundlichkeit seine Hilfe angeboten hatte. Er war kriminell und auf Flucht, er wollte hier raus. Und die Soldaten waren ein gutes Mittel hierzu. Hinter ihm hörte er Dur, der es sich bequem machte, da am Gitter kein Platz mehr war. Neben ihm starrte ihn der Führer fordernd an, und er hatte keine Ahnung, wie der auf die Idee kam, seine Waffe wiederhaben zu wollen.

Folgendes: Deine Waffe kannst du vergessen. Ich hab keine Lust, dass du uns plötzlich in den Rücken schießt. Unsere Schuld haben wir abgeglichen, in dem wir dich nicht gleich erschossen haben. Und wenn ich privat hier wäre, könntest du froh sein, mit einem Schubs zurück in die Kanalisation davonzukommen. Allerdings verpflichtet mich mein Arbeitgeber wohl zur Freundlichkeit. Dur, was meinst du?

[Coruscanti-System / Coruscant / Quadrant 424b / unterste Ebene / Kanalisation] mit Dur, Nat und einem Ortolaner
 
- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -

Die Klingen der beiden Lichtschwerter sirrten durch die Luft. Sie durchschnitten sie in immer und immer wiederkehrenden Bewegungen. Shana stellte sich nicht schlecht an und doch war sie noch eine Padawan, die durch einen kurzen unachtsamen Augenblick zu Boden fiel. Markus setzte ihr nicht nach. Stattdessen deaktivierte er seine Klinge und ließ sich zu Boden sinken, wo er im Schneidersitz Platz nahm.

"Eine interessante Geschichte. Ich wusste, dass irgendetwas hinter deiner Fähigkeit, dich auszudrücken stecken muss. Journalistik..."

Der Corellianer nickte anerkennend.

"Kein einfacher Studiengang, aber man lernt, wie man mit wenig Worten Großes bewirken kann - richtig gewählte Worte können einen noch so selbstbewussten Politiker aus der Bahn werfen."

Einen Liedschlag darauf veränderte sich seine nachdenkliche Miene in ein amüsiertes Grinsen.

"Natürlich kann man das nur, wenn man sich gleichzeitig gegen sein wildes und rebellisches Wesen durchsetzt!"

Er zwinkerte der jungen Frau zu. Erst jetzt ließ er sein Laserschwert wieder unter dem Stoff seiner Beinkleider verschwinden, ehe er die blonde Schülerin zu sich bat. Es gehörte weit mehr zum Jedisein, als der Kampf mit dem Lichtschwert. Dazu wollte er auf der Übung seiner ehemaligen Meisterin aufbauen, welche damit schon einmal versucht hatte, Shana mit der Macht vertraut zu machen.

"Komm her, setz dich und leg' die Waffe zwischen uns auf den Boden!"

Markus schüttelte den Kopf, ließ ihn kreisen. Prompt folgten Schultern und Arme der auflockernden Bewegung. Am Ende tat er so, als würde er sich die frisch gewaschenen Hände trocken schütteln.

"Werde alles los, was deinen Körper schwer macht. Wir wollen unserem Körper, wie auch unserem Geist einen Moment der Ruhe gönnen. Der Alltag auf Coruscant ist schwer genug!"

Der Jedi-Meister atmete tief ein und aus. Dabei schloss er seine Augen, in der Gewissheit, dass Shana es ihm gleich tun würde.

"Lass los! Achte nicht auf das, was um dich herum geschieht. Versuche einfach alles auszublenden und höre nur deinem Atem zu!"

Das gesprochene Wort sorgte auch bei dem Corellianer selbst für vollkommene Ruhe. Er achtete nur auf seinen Atem. Das letzte Mal hatte er auf der Reise meditiert. Er war in sich gegangen, so wie jetzt. Lange Zeit war ihm dies nicht gelungen, da er immer und immer wieder über die Geschehnisse auf Corellia nachdenken musste. Mittlerweile gelang es ihm wieder zur Ruhe zurückzufinden. Einige Minuten der Stille traten ein. Natürlich hörte man die Außenwelt, doch nach einer gewissen Zeit konnte man die Geräusche ausblenden und sich nur auf sich selbst konzentrieren. Markus wollte, dass die Schülerin dies versuchte und dabei spielte er ihr Vorbild. Völlig im Gleichgewicht mit sich selbst spürte er die Macht fließen. Es war ein gutes Gefühl, das er lange nicht mehr so intensiv wahrgenommen hatte. Es war gut, dass ihn die anderen aus dem Exil geholt hatten. Er hatte das Vergangene größtenteils verarbeitet.
Irgendwann öffnete Mark seine Augen. Vor sich sah er in Shanas Gesicht. Einen Moment betrachtete er sie einfach nur. Sie war ein paar Jahre jünger als er. Anfang zwanzig würde er schätzen. Langes, blondes Haar umrahmte ihr jugendliches Gesicht. Lange, dunkle Wimpern hatte sie. Ihre Augenfarbe war blau, wenn er sich recht erinnerte. Solche Details waren ihm schon immer lange im Gedächtnis geblieben. Nun hob er eine Hand und näherte diese der Schülerin. Er fuhr mit einem Zentimeter Abstand zu ihrer Haut über ihren Unterarm in Richtung ihrer Hand, welche locker auf ihrem Knie abgelegt war. Jeder hätte es spüren können, obwohl kein direkter Hautkontakt hergestellt wurde. Es war eine Art Intuition, genauso wie manche Leute spüren konnten, dass sie beobachtet wurden.
Markus beobachtete dabei ihre Reaktion und lächelte.


"Die Macht zu spüren ist nicht schwer, wenn du nur auf deinen Körper hörst!"

, erklärte er mit ruhiger Stimme und zog gleichzeitig die Hand zurück.

"Jeder Mensch, Twi'lek, Bothaner... jedes Wesen hat eine Art Intuition. Die Macht hilft dir etwas mehr wahrzunehmen, als gewöhnlich. Dazu musst du nur wissen, wie du sie nutzen kannst!"

Wieder hielt er einen Moment inne, um die Worte auf Shana wirken zu lassen. Dann forderte er sie dazu auf, mit geschlossenen Augen auf ihre Umgebung zu achten.

"Was hörst du? Was riechst du? Was spürst du? Und das Wichtigste... Was siehst du?"

Fast noch im selben Atemzug hob er den Zeigefinger, welcher an einen mahnenden Lehrer erinnerte und fügte barsch hinzu:

"Halte deine Augen geschlossen!!"

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -
 
Coruscant - Imperial City - Uscru District - Galaxies Oper - - Darth Draconis und Danaris Zulon in eigener Loge, hochkarätige und reiche Gäste des Gouverneurs

So jung und so voller Gedanken, doch nehmen sie manchmal nicht die richtige Abzweigung. Der Sith schmunzelte. Es war einfach von seinem eigenen, dominierenden Standpunkt aus andere zu verurteilen und sie für minderwertig zu befinden. Früher hatte er selbst dasselbe getan. Früher hätte er dieselben Worte gesprochen wie Danaris es hier tat. Solche Gedanken waren wie Unkraut im Garten des Wissens, und wer von seinen süßen Früchten kosten wollte, musste sich als guter Gärtner behaupten und dieses Unkraut ausmerzen. Es war seine Aufgabe dafür zu sorgen diesen jungen, vielversprechenden Mann in den Künsten der Macht zu unterrichten. Doch er würde ihm erst das Geschenk der Macht geben, wenn sein Geist sich auch ihrer würdig erweisen würde. Zuviele Hitzköpfe und Ignoranten hatte er schon mit der Macht spielen sehen. Jeder Einzelne von ihnen war bereits seit dem ersten Moment an darauf programmiert zu scheitern. Er würde als der Meister von Danaris dies nicht zulassen. Er würde ihn wie eine Waffe schmieden und wie eine Waffe einsetzen. Er musste ihn frei von allen Vorurteilen und falschen Ideen säubern, nur dann konnte er seine Gegner und seine Marionetten angemessen bewerten und vor allem benutzen.

“Du denkst also wirklich, dass sich unsere Gesellschaft so fundamental von der Hapanischen unterscheidet? Mache nicht den Fehler ihre Kultur zu unterschätzen. “

Der Sith schüttelte leicht den Kopf und sah den jungen Chiss bemessend an. Draconis wusste noch aus seinem Interesse an galaktischer Geschichte entspringend, dass die Hapaner aus einem Haufen Piraten entsprangen welche durch die Jedi dezimiert wurden. Die Frauen blieben übrig, die wenigen Männer mussten sich adaptieren. Es wurde zu ihrer normalen Rollenverteilung, selbst als die Zahl der Männer stieg. Hier hatte die gesellschaftliche Evolution eben einen anderen Pfad eingeschlagen, diese Entwicklung jedoch mit Adjektiven wie „gut“ oder „schlecht“ zu beflecken, wäre dumm. Die Zukunft würde zeigen wie effektiv ihr eigenwilliger Weg sein würde. Das musste er auch seinem Schüler klar machen.

“Mache vor allem nicht den Fehler, sie nur aufgrund ihres Geschlechts zu unterschätzen. Was macht es schon für einen Unterschied, was sich unter der Kleidung befindet? Gar keinen. Es kommt alleine ...“ bei diesen Worten streckte der Sith seine Finger aus und tippte dem Chiss gegen die Stirn “ … darauf an. Wenn sie sich über Jahrhunderte an der Macht halten konnten, dann haben sie es verdient. Ihre Macht war größer als die der Männer, doch sei auch nicht mit ihnen zu hart. Gerade die Emotionen die Jahrhunderte voller Knechtschaft kumulieren, können eines Tages ihren Ausbruch finden. Die Emotionen sind der Schlüssel.“

Emotionen. Danaris musste verstehen dass es die Antriebsfeder für alle Handlungen waren. Jedes noch so kleine Wesen wurde von ihnen angetrieben. Selbst der Versuch etwas ohne eigene Meinung und Deutung zu betrachten, eine angeblich völlige Objektivität zu schaffen, hatte ihren Ursprung in einer Emotion. Das war der Grund, wieso Draconis die Jedi und ihre Wege für so abgrundtief falsch empfand.

“Was würde die Macht des Einzelnen erfüllen, wenn nicht seine Leidenschaft? Die dunkleren Emotionen ... Zorn, Hass, Angst ... diese Gefühle lassen uns mächtiger werden. Liebe jedoch, ist gefährlicher als alle anderen Gefühle. Liebe führt zu Zorn, noch öfter zu Hass... aber ist führt auch zu Gnade, die weit schlechter ist.“

Genau in diesem Moment, als sei es die Vorsehung der Macht die hier ihre unsichtbare Hand hat spielen lassen, erblickt die Protagonistin den Protagonist und die unsterbliche Liebe der beiden wird durch die besonders dramatische Musik untermalt. Der Konflikt ist dem Zuschauer nun bekannt. Sie liebt einen Liebessklaven des gegnerischen Hauses, doch ihre Liebe will alle sozialen und kulturellen Schranken einreißen. Sie vergisst ihre Bestimmung, ihre Macht und ihre Stellung nur der Liebe zu diesem Mann wegen. Verliebt in den Feind. Die Leidenschaft der beiden wird Wege finden, ihre Liebe trotz der ungünstigen Umstände zu verwirklichen.

“Sieh sie dir an. Obwohl ich ihren Weg verurteile, schätze ich den Willen zu kämpfen. Kampf ist Alles, mein junger Schüler. Ohne Kampf hat dein Sieg keine Bedeutung. Ohne Kampf wirst du nie stärker. Ohne Kampf gibt es nur Stillstand. Wie viele Siege könnte man sich vorstellen? Friedvolle Siege? Siege durch Opfer? Ein Waffenstillstand, etwa ein Erfolg? Nur wenn demonstriert wird, dass die eigene Macht der anderen überlegen ist, ansonsten ist es nur eine Illusion. Kurzweilig, eine Verschnaufpause bestenfalls, doch wir streben nach mehr. Nach viel mehr. Wir streben danach uns vollkommen von allem Hinderlichen, von allen Ketten zu lösen.“

Langsam kam Draconis dem Sith Kodex, der elementarsten Grundregeln der Sith näher. Es gab dutzende und vielfach abgewandelte Formen der Inhalte und Grundsätze was es hieß „Sith“ zu sein. Der Grundbaustein war jedoch die alte Form, wie sie seit Generationen bereits gelehrt wird. Die völlige Selbstverwirklichung.

“Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith sollte es sein, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie anderweitig geartete Ketten befreit, erreicht Perfektion. Das Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Schicksal.“

Der Sith beendete seine Worte mit der besonderen Betonung des letzten Satzes. Sein Schüler musste sicher Fragen haben, er sollte fragen. Er sollte denken. Nur ein denkender Geist, wäre ein geeigneter Geist. Die ständige Verbesserung sollte sein Ziel sein.

“Hast du Fragen, mein Schüler?“

Geduldig wartete der Sith Lord die Antworten seines Schülers ab während er den Arien der rothaarigen Schönheiten des Stückes lauschte.

Coruscant - Imperial City - Uscru District - Galaxies Oper - - Darth Draconis und Danaris Zulon in eigener Loge, hochkarätige und reiche Gäste des Gouverneurs
 
- Coruscant - “Purple Haze” – Ray – Panda – Giedan (NPC)EffGee (NPC)


Ray hatte Pluns Kantina verlassen, um außerhalb wieder seinen Kommunikator aktivieren zu können. Er schien nicht der einzige zu sein, denn sein unbekannter Auftraggeber tat dies ebenfalls. Namen waren im Frachtgeschäft nicht von Bedeutung, die Fracht war alles, was zählte und die Bezahlung.


Gleich nachdem er die Kantina verlassen hatte, nahm Giedan Kontakt zu der Liefereinheit auf, die die Fracht zum Schiff des Freihändlers bringen sollte. Es war schon viel zu viel verstrichen, denn das Zeitfenster war knapp bemessen, so jedenfalls war die Anweisung aus dem inneren Zirkel des Crath-Syndikats zu verstehen gewesen. Giedan handelte, wie ihm gesagt wurde, denn misstrauisch durfte niemand werden, sonst wäre der Plan in Gefahr.
Dank seiner Verbindungen hatte Giedan das Zeitfenster analysieren können, das vom Crath-Syndikat vorgegeben worden war, um eventuelle Auffälligkeiten zu entdecken. Eines war ihm aufgefallen: Eine imperiale Zoll-Fregatte, die „Searcher“ war in diesem Zeitfenster um Coruscant unterwegs und das war das Auffällige. Der Start der Fracht sollte erfolgen, wenn das Zoll-Schiff im orbitnahen Raum von Coruscant operierte. In diesem Fall nutzten auch Langstreckensender nichts, wenn es darum ging zu erfassen, was direkt vor Ort passierte. Giedan überdachte noch einmal seine Vorgehensweise, versuchte die Variablen zu verändern, um neue Optionen zu entdecken.



„EffGee. Es könnte sein, dass schon bald zwei Container in unserer Landebucht auftauchen, sogar mit ID-Chip für die Frachtkennung. Es ist Terminfracht, also nimm sie an und beginne schon einmal mit der Einlagerungsprozedur“, sprach Ray in seinen Kommunikator, dann fiel ihm noch ein, dass er EffGee noch etwas Wichtiges mitzuteilen hatte, „Ach, und wir kriegen später noch Besuch, einen Neuzugang zur Crew. Sie ist eine Omwati und ich habe ihr bereits erzählt, wie gut du kochen kannst.“
Zuerst dachte Ray, dass EffGee ihn nicht verstanden hatte, denn seine Antwort kam leicht verspätet.
„Ich verstehe. Da wäre eine Terminfracht, eine weibliche Person und selbstverständlich werde ich auch etwas zur Nahrungsaufnahme vorbereiten. Sonst noch etwas, Sir?“ tönte es knapp aus dem Kommunikator.
Ray musste schmunzeln. Er hatte das Gefühl, das EffGee irgendwie beleidigt klang. Hoffentlich wird EffGee das verkraften, dachte Ray, sonst muss ich noch mit ihm zum Psychologen.

„Nein, das wär’s erstmal und die Details erzähle ich dir, wenn ich wieder an Bord bin“, beantwortete Ray die Frage und hoffte, dass die Schaltkreise seines Droiden keine Verhaltensroutinen für emotionale Zustände kannten. EffGee würde nun in seinem kleinen Gewächshaus auf und ab gehen, um frische Zutaten für das Essen zu sammeln. Kochen konnte er wirklich gut und die kleine Hydrokultur störte Ray überhaupt nicht, die EffGee mit viel Liebe hegte und pflegte, auch wenn sie eine ganze Kabine einnahm.
Ray ließ Pluns Kantina hinter sich und tauchte wieder ein in den Strom der Lebewesen, die diese Ebene zum Vergnügen frequentierten. In einer Stunde sei ihre Schicht vorbei, hatte Panda Myri, die Omwati gesagt und in einer Stunde kann viel geschehen, dachte Ray, der in das nächste Gleitertaxi stieg, um zur „Purple Haze“ gefahren zu werden.


Giedan ließ sich zu der Landebucht bringen, wo der Frachter von Ray Galor stand. Das Raumschiff machte einen recht gepflegten Eindruck, was Giedan ein wenig erstaunte. Ein Nova Drive 3Z – Modell, seines Wissens ein erweitertes und verbessertes Konzept der corellianischen YT-1300 Baureihe. Kaum hatte er sich den Frachter genauer angesehen, kam ein Droide die Eingangsrampe herunter. Giedan hörte das Geräusch von Antigravitationsaggregaten hinter sich und drehte sich um. Transportdroiden begleitet von zwei Wächtern lieferten die beiden Container. Giedan drehte sich zu dem Droiden, der ihn und die Container ansah.


„Diese Container sollen an Bord des Schiffes von Captain Galor. Spreche ich mit jemandem, der autorisiert ist, die Beladung vorzunehmen und zu quittieren?“ wandte sich Giedan an den Droiden.

„Ja, Sir. Ich bin EffGee, der Droide von Captain Galor. Wie Sie hier sehen können, hat mich der Captain autorisiert, die Ware entgegenzunehmen und einzulagern.“ EffGee hielt Giedan ein Datapad hin, auf das dieser einen kurzen Blick warf und dann mit einem Nicken Zustimmung signalisierte.

EffGee ließ über eine Fernbedienung die Frachtrampe herunter, so dass die Container auf beide Laderräume verteilt werden konnten. Die Transportdroiden brachten die Container in das Innere des Schiffes. Die Wächter, Giedan und EffGee begleiteten sie. Es dauerte nicht lange bis die Fracht an ihrem Platz war und die Gruppe das Schiff wieder verließ.
Giedan hatte sich interessiert umgeschaut, als der Droide Anweisungen zur Einlagerung gab. Was ihm besonders auffiel, war der Geruch nach frischem Essen, der durch das Schiff strömte.
In der Landebucht angekommen, warteten die Wächter und die Transportdroiden auf neue Befehle. Giedan schickte sie wieder zurück zu den Lagern des Syndikats. Er selber hätte noch etwas zu überprüfen, wie er den Crath-Wächtern mitteilte, die dann die Landebucht verließen.


„Ich habe noch eine Frage zu den Frachtdaten, Sir.“ sprach EffGee Giedan an, der in Gedanken versunken auf den Frachter geblickt hatte.

„Und die wäre?“ entgegnete Giedan dem Droiden knapp, denn er wollte nicht mit einem Droiden über Bürokratie diskutieren. Er hatte viel zu überdenken und Frachtdaten gehörten nicht dazu.

„Entschuldigen Sie meine Neugier, Sir, aber um Captain Galor vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, habe ich mir erlaubt, den Inhalt der Container durch einen Scan mit den vorhandenen Frachtdaten abzugleichen. Und es muss Ihnen ein Fehler unterlaufen sein, weil technischer Abfall als Versorgungsgut deklariert wurde. Es handelt sich offensichtlich um Recyclingfracht für die Verwertungsanlagen und nicht um Versorgungsgüter. Deshalb wäre es gut, wenn Sie die Frachtdaten entsprechend ändern lassen könnten, damit Captain Galor ordentliche Begleitdaten für die Ware hat.“ erklärte EffGee offen dem zunehmend erstaunt blickenden Giedan.

Giedans gesamte Planungsstruktur wurde gerade von einem überkorrekten Droiden vollkommen neu reorganisiert. Was für ein Glücksfall! Das Crath-Syndikat hatte also wertlosen Schrott in den Containern eingelagert und um diesen zu vergolden, musste etwas auf dem Weg der Ladung zu seinem Bestimmungsort passieren. Phase zwei musste korrigiert werden.
Bevor Giedan EffGee antwortete, hatte er gedanklich seinen ursprünglichen Plan mit den neuen Parametern versehen.

„Oh. Danke für diesen Hinweis. Ich werde versuchen, diesen Fehler zu korrigieren, denn ich will ja nicht, dass es Ärger mit dem Imperium gibt, obwohl es sich um legale Güter handelt. Deshalb sage Captain Galor, dass er nicht starten soll, bis ich mich bei ihm gemeldet habe. Mein Name ist übrigens Ganied Llir. Und nun sollte ich mich beeilen, damit ich die Frachtdaten ändern lassen kann.“ sagte Giedan sehr freundlich und verließ umgehend das Landedock, wobei er fast in ein Schwebetaxi gelaufen wäre, das gerade vor der Landebucht gehalten hatte.



Der Taxifahrer fluchte und machte drohende Handgesten. Ray sah, wie jemand an ihnen vorbeilief und das Taxi nicht beachtet hatte. Er erkannte seinen Auftraggeber und ging davon aus, dass die Ladung geliefert worden war.
Ray stieg aus und ging zu seinem Frachter. EffGee stand vor der heruntergelassen Einstiegsrampe und schien ihn zu erwarten.


„Da sind Sie ja, Sir. Mr. Llir war so freundlich, die Container hier abzuliefern. Allerdings habe ich Ihn auf einen Fehler in den Frachtdaten hinweisen müssen, so dass sich unser Start verzögert bis Mr. Llir sich wieder bei uns gemeldet hat.“ begrüßte EffGee Ray, der ihn verständnislos anschaute.

„Mr. Llir? Fehler? Ich verstehe nicht ganz“, gab Ray ehrlich zurück.

„Mr. Llir ist der Auftraggeber. Seine Fracht besteht nicht aus Versorgungsgütern, sondern aus Verwertungsschrott. Darauf habe ich ihn hingewiesen, damit Sie keine Schwierigkeiten bekommen, Sir.“ versuchte EffGee den Sachzustand zu erklären, damit Ray verstand.

„Schrottteile. Na, wunderbar“, erwiderte Ray ironisch, „Das ist nun nicht das, was ich erwartet hatte.“Ray gingen in diesem Moment viele Gedanken und Fragen durch den Kopf, die sich mit seinem Auftrag von Malor Gale beschäftigten und wie er diesen nun erfüllte konnte.

„Aber Sie erwarten doch noch unser neues Crewmitglied, wenn ich mich nicht irre, oder?“ ergänzte EffGee, „Da muss ich noch etwas vorbereiten.“ EffGee ging dann die Rampe hinauf.

Ray blieb unten stehen und rieb sich mit der rechten Hand am Kinn. Einige Zeit später ging er auch hinauf, aber kurz bevor er die Rampe einfuhr, hörte er von unten eine bekannte Stimme. Panda war da und er noch nicht einmal geduscht. Was für ein Tag.
Ray ging wieder die Rampe hinunter und begrüßte Panda.


„Hallo und Willkommen auf der „Purple Haze““, sagte er zu Pan und zeigte ihr an, in das Schiff zu kommen. Abwartend, dass sie an Bord kam, steuerte er dann direkt auf die Kantine zu.
Unterwegs gab er Panda ein Datapad:
„Das hier ist ein offizieller Deckplan des Schiffes. Hier kannst Du alle Einrichtungen sehen. Die Feinheiten zeige ich Dir dann persönlich, wenn Du zur Crew gehörst.“



Sie erreichten die Kantine aus der deutlich der Geruch nach Essen zu vernehmen war. Ray öffnete die Schleuse. Es bot sich ein Bild, wie man es vielleicht aus einem guten Restaurant kannte, denn EffGee hatte alles vorbereitet. Eine Anzahl kleiner Schüsseln mit verschiedenen Inhalten war zu erkennen, wie auch die vorbereiteten Gedecke für Panda und Ray. EffGee trat auf die beiden zu.

„Es ist angerichtet. In der kürze der Zeit war es mir leider nicht möglich gewesen, die omwatische Küche genau zu studieren, aber ich habe einige kleine Rezepte gefunden, die sich auch mit den Zutaten meiner Bordküche realisieren ließen und sicher auch den Geschmack des Captains treffen werden.“ begrüßte EffGee Panda und Ray.

„Das ist EffGee, Co-Pilot, Techniker, Koch, eben ein Droide für alles und mit einem Schwerpunkt auf Umgangsformen.“, stellte Ray den Droiden vor, der seine beleidigte Haltung aufgegeben zu haben schien und nun schon fast so überfreundlich wirkte, wie es Protokolldroiden zu tun pflegten.

EffGee reagierte und blickte Panda an:
„Und wer ist die nette Begleitung des Captains, die ich hier an Bord begrüßen darf?“
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué

Um ihre Ausdrucksfähigkeit hatte er sich Gedanken gemacht? War dies ein Punkt der an ihr bemerkenswert war? Interessant. Nun, sie hatte in den letzten Jahren eigentlich immer bekommen was sie wollte. Ob das an ihrer Rhetorik lag oder an einem gelegentlichen Wimpernschlag konnte sie nicht abschätzen. Auf jeden Fall hatte Markus mit seinen Worten nicht Unrecht. Worte konnten viel bewegen vor allem wenn sie die richtige Person ausstieß. Sie nickte ihm zustimmend zu und deaktivierte ihr Trainingslichtschwert, da seines ebenso erlosch. Würde er sie dann wieder nach ein paar Sekunden überraschend angreifen? Nein, diesmal nicht, denn der Meister setzte sich hin. Kurz glitt ihr Blick zu Sinoué und der anderen Blondine, die sich bis jetzt ebenso schweigsam in ihrer Gegenwart verhalten hatte. Wie war der Name nochmal? Mara, Tara, Lara? Der Name würde schon noch einmal fallen damit Shana ihn sich merken konnte. Immerhin kümmerte sich nun auch jemand um ihre Begleiterin.

Die Blondine rieb sich kurz das Hinterteil auf dem sie eben gelandet war und streckte sich, bevor sie dem Weg in Richtung Fußboden folgte. Jetzt wurde meditiert. So etwas hatten sie am Anfang des Kampftrainings getan, doch dies war schon eine Weile her. Allzu sehr hatte es die aktive Twen nicht mit sinnlosem Herumsitzen. Doch in diesem Falle war es vielleicht nicht sinnlos. Sie wollte lernen, also musste sie sich neuen Aufgaben und Schwierigkeiten stellen. Eigentlich musste sie "nur" ihre Ungeduld besiegen, sollte diese an die Oberfläche stoßen.

Sich im Schneidersitz wieder findend, das Schwert zu ihren Füßen und die Arme auf den Knien ruhend, sank Shana tiefer in sich selbst. Ihre Gedanken rasten, Bilder und Spekulationen über den bevorstehenden Kampf, die Möglichkeiten die wohl das Jedi – Training für sie bereit halten könnte, geisterten durch ihren Kopf. Bewusst zwang sie ihren Atmungsapparat zu langen und tiefen Zügen. Soweit sie wusste, half es sich auf eine Stimme zu konzentrieren. Dies funktionierte recht gut, doch nachdem Markus verstummt war, musste sie ohne Hilfsmittel zurechtkommen. Es war schwerer als gedacht, denn nach ziemlich kurzer Zeit kribbelte es sie bereits in den Beinen. Sie wollte etwas tun - aktiv lernen. Erneut ging es für sie darum, die Macht zu spüren. In der Hinsicht gab es unglücklicherweise keine Erfahrungswerte oder Vergleiche die einem logisch sagen konnten, wie es funktionierte. Anstrengung half nicht, Ehrgeiz half nicht, sie musste erst einmal das Gefühl dafür bekommen. Auf ihren Körper sollte sie achten und auf ihre Atmung. Dann versuchte sie am Besten genau dies zu tun. Ein- Aus- Ein- Aus- …

Es lief nicht schlecht, die Gedanken verschwanden mehr und mehr im Hintergrund, aber ein neues Gefühl, eine Regung die ihr sagte, das sie nun die Macht spürte stellte sich nicht ein. Selbst als ein Schauer ihren Arm hochlief, aus welchem Grund auch immer, spürte sie nichts Eindeutiges. Das war verdammt nochmal frustrierend! Hatte der Meister nichts Hilfreicheres hervorzubringen? Sie schnaube wütend die Luft heraus und öffnete die Augen, um ihm zu sagen, was sie "sah". Aber er wollte, dass sie die Augen geschlossen ließ. Na toll! Schließlich bahnte sich ein langgezogenes, von Unmut durchzogenes:


"Man!" seinen Weg.
Sie bewegte sich hin und her um ihre Sitzposition zu erneuern und fing noch einmal von vorne an. Langsam und ruhig atmen, geduldig sein, Stille im Geist schaffen. Mit erneuter Entschlossenheit richtete sie ihren Fokus auf ihren Körper. Es galt die Eindrücke ihrer Sinnesorgane zu erfassen und widerzugeben. Schließlich ließen sich erste Erkenntnisse erschließen.


"Ich kann den Schweiß riechen, der unseren Körpern entströmt." Sie forschte weiter in ihrem Bewusstsein.

"Ich kann meine eigene Stimme hören. Dazu noch ein paar Hintergrundgeräusche."

Das mussten die anderen sein, die sie auf einmal nicht mehr so sehr beeinflussten. Allerdings war das bis jetzt nichts, was nicht auch jedweder Anderer hätte wahrnehmen können, der meditierte. Es ging in ihrem Fall aber um die Macht, und die hielt sich bisher erfolgreich im Hintergrund. Konnte sich Chesara getäuscht haben? Nein, das war unwahrscheinlich, es musste an ihr liegen. Also weiter. Shana richtete ihren mentalen Fokus wieder nach innen und trieb ihre Bemühungen unablässig voran. Sie durchwanderte ihren gesamten Körper auf der Suche nach dem Funken, dem Licht der Erleuchtung oder Erkenntnis.

"Ich spüre Missmut, ich spüre …innere Spannung." War sie denn wirklich so dumm oder untalentiert? Sie atmete rasselnd aus und ging ihre Aufgabe erneut an. Sie ließ sich jetzt einfach Zeit, es war ihr egal wie lange es dauerte. Sie atmete und atmete, als hätte sie nichts weiter zu tun und die Sekunden und Minuten rannen dahin. Ein warmes, wohliges Gefühl stellte sich ein und umfing ihren Kopf. Auch hatte sie das Gefühl als wäre ihr Geist nun leichter, so als hätte er unter Druck gestanden. Was bedeutete dies nun? Sie tauchte in das behagliche Leuchten ein und spürte auf einmal die "Dinge" um sie herum. Als würden sich undeutliche Silhouetten in einem Sandsturm bewegen. Waren dies die Anderen?

"Entweder sehe oder spüre ich die andern um mich herum, ich bin mir nicht sicher. Es ist unscharf. Gefühl und Bild zugleich." Sie war zu konzentriert und zu versunken um sich selbst zuzuhören. Andernfalls hätte sie sich sicher über sich selbst lustig gemacht.

"Oder es sind einfach nur Einbildungen." , fügte sie zweifelnd hinzu. Damit konnte doch niemand etwas anfangen. Schließlich wurde es ihr zu anstrengend und Shana öffnete die Augen. Es war als würde sie in die Realität und das hier und jetzt regelrecht zurückfallen. War sie in Trance gewesen oder weshalb kehrte ihre Wahrnehmung so zögerlich zurück? Etwas ratlos zuckte die Blondine mit den Achseln.

"Soll das so sein? Habe ich etwas falsch gemacht?"

Irgendwie blieb bei ihr der Geschmack des völligen Versagens zurück. Oder hatte sie einfach völlig falsche Vorstellungen von sich, der Situation und der Macht?

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué
 
- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -

Es ging nur langsam voran, doch das war gut so. Jedi wurde man nicht von einem Tag auf den nächsten. Es gab viele Anwärter, die schon früh Verbindung mit der Macht erlangten. Mark erinnerte sich zum Beispiel an Kate, die bereits in jungem Alter telepathische Fähigkeiten besaß. Er selbst war der Sohn zweier Jedi und wurde von klein auf dazu erzogen, in ihre Fußstapfen zu treten. Andere Machtbegabte wussten gar nichts von ihrem Glück und es gab sicher einige, die es niemals in ihrem Leben erfahren würden. Shana kannte das Ausmaß an Veränderung noch nicht, das ihr die Midichlorianer in ihrem Blut ermöglichen konnten.
Geduldig wartete der Jedi-Meister ab, was sich in dieser Trainingseinheit noch ergeben würde. Es konnte sein, dass die Blondine ihre erste richtige und bewusste Verbindung mit der Macht aufnehmen würde oder es passierte gar nichts... Zuerst sah es so aus, als würde tatsächlich nichts passieren. Mark saß da, atmete mit ihr und griff dabei in die Macht hinaus, um ihre Gefühle zu erspüren. Sie war angespannt, wie sie schließlich auch selbst feststellte. Es war schon einmal gut, dass sie mehr auf ihren Körper und ihre eigenen Gefühle achtete als zuvor.


"Ein guter Anfang! Mach weiter!"

, antwortete er in ruhigem Ton. Der Corellianer achtete nicht auf die Zeit, die sie für diese Übung benötigte. Minuten verstrichen, in denen sie beide schwiegen. Markus beobachtete sie und verfolgte unterdessen eigene Gedankengänge. Er war nicht bei der Sache, genau wie sie. Seine Gedanken drehten sich um die Vergangenheit, um erste Trainingsstunden mit seinem Padawan Caleb. Er war ein guter Schüler gewesen. Sie waren auf der gleichen Wellenlänge, hatten sich in einer Bar auf Corellia kennengelernt, wo Markus ihn vor schlagkräftigen Problemen bewahrt hatte. Der Junge war eigentlich von Beginn an ein Naturtalent gewesen, wenn er sich recht erinnerte. Shana würde eine härtere Nuss sein, denn sie war ungeduldig, leicht ablenkbar und sie bekam ihren Kopf nicht frei, sondern dachte eher noch darüber, warum es ihr nicht gelingen mochte.
Plötzlich schien sie doch etwas zu sehen. Sie sagte etwas von den anderen und dass es unscharf wäre. Der corellianische Jedi schmunzelte und nickte zufrieden, auch wenn sie sich selbst im Weg stand und nach dem Öffnen der Augen schon wieder zu zweifeln begann.


"Sei nicht albern! Du bist Schülerin und nicht als Meister vom Himmel gefallen! Das war schonmal ein erster Anfang und wenn du übst, wird deine Verbindung zur Macht viel stärker und leichter aufrecht zu erhalten."

Der junge Mann legte den Kopf etwas schräg und sah Shana an. Die grün-braunen Augen schienen wieder nachdenklich.

"Hast du schon einen Mentor?"

, fragte er schließlich und zog es scheinbar tatsächlich in Erwägung, sie zur Padawan zu nehmen. Es war Zeit dafür, auch wenn er mit Caleb noch nicht ganz abschließen konnte. Der Platz an seiner Seite war frei und früher oder später musste er sowieso wieder daran denken, die Zukunft des Ordens auszubilden, um die Jedi in der Galaxis wieder aufleben zu lassen. Jeder trug seinen Teil dazu bei, also sollte auch er es tun.

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -
 
Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Sinoué Andrasta, Mara Selaren, Trayla Zurada, Vorin al Jevarin, Cathrene und Shana

Mara bekam einfach nicht das Gefühl los, dass bei dieser jungen Frau ein Gefühlsmäßiger Einschnitt existierte. Etwas, was sie von sich selbst nur allzu gut kannte, nur dass es bei der Dunkelhaarigen noch schlimmer zu sein schien. Diese junge Frau besaß etwas an sich, dass sie sehr gut konnte, was für Mara als solches allerdings einfacher war zu durchschauen. Ein geradezu ertappter Blick wurde der Ritterin zugeworfen. Mara nahm jenen Blick einfach auf und wartete was geschah, wobei sie wieder das Gefühl hatte, dass irgendetwas anders war. Diese kühle Distanz die Mara fühlen konnte kam nicht unbedingt oft vor, besonders nicht bei Personen, die Jedi werden wollten. Ihre Gesichtszüge waren ebenfalls kühl, emotional betrachtete erschien sie nicht gänzlich echt. Wobei selbst ihre Körpersprache deutlich machte, wenn auch eher verdeckter, dass sie ebenso nicht ehrlich war. Maras Kindheit lag im dunkeln, sie konnte sich an vieles nicht erinnern aber sie hatte eines definitiv lernen müssen, nämlich sich durchzuschlagen, zu lernen, besonders wenn es darum ging andere einzuschätzen. Es war ein hartes und nicht sonderlich einfaches Training gewesen, dennoch , hatte sie durchgehalten, gekämpft und es hatte sich ausgezählt. Gleich wie sehr Mara sich selbst verschloss, wie groß sie die Mauer um sich zog, so war es ihr dennoch möglich zu sehen und zu fühlen wie es anderen ging. Sie war nicht abgestumpft noch unfähig und dies war ein Vorteil. Es gab Personen, die nicht dazu fähig waren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, selbst etwas zu fühlen, aber sie war sich sicher, dass man daran arbeiten konnte. Zwar war sie keine Psychologin, hatte nie eine Ausbildung darin gemacht, aber sich hin und wieder damit beschäftigt zumal es dennoch gewisse Dinge gab, die ihr nicht unbekannt waren.

Mara bemerkte sehr wohl, dass die junge Frau sie erst so richtig in Augenschein nahm, nachdem sie ihre letzten Worte an sie gerichtete hatte. Sie fühlte wie sie sondiert wurde und gleichzeitig erkannte sie eine gewisse Schwäche, eine gewisse Unfähigkeit in diesem Versuch. Dies machte Mara einen Moment stutzig, wobei einige Fragen in ihr aufkamen. Allerdings wollte sie warten, erst einmal sehen wie sie überhaupt reagierte, was sie sagte und wie sie sich verhielt. Bei den Worten der junge Frau wurde Mara ein wenig Stutzig. Jedenfalls ließen sie einiges erkennen. Diese Einstellung war ihr nicht unbekannt, da sie eine ähnliche besaß, aber sie hatte dennoch ein irgendwo lernen müssen, dass misstrauen manchmal auch fehl am Platz sein konnte. Aber es ließ sich an alles arbeiten und auch Mara musste an ihrem Misstrauen noch arbeiten, versuchen jenes nicht an die erste Stelle zu setzen, was nicht sonderlich einfach war. Es gab kaum Leute denen Mara vertraute und zu ihnen gehörten für diesen Moment nur drei. Jo, Vorin und Tom.


„Misstrauen hat durchaus seine Vorteile und sie kann Leben retten, da gebe ich dir Recht. Allerdings hat es auch Nachteile, zumindest wenn man bei den Jedi ist. Ein Punkt, an dem wir beide wohl arbeiten müssen.“

Mara lächelte kurz bei dem Augenzwinkern ihrer Gesprächspartner, wobei ihr klar war, dass sie damit versuchte ihre Worte aufzulockern. Sinouè, so stellte sie sich vor, besaß einen Mechanismus, denn sie sehr gut beherrschte. Selbstschutz welcher gut ausgebaut war. Sinouè war ihr sehr ähnlich wenn sie dies genau nahm. Umso mehr sie die junge Frau beobachtete, sie analysierte, umso klarer wurde ihr, dass sie nicht einfach war, aber Mara war es auch nicht und trotz allem war sie sich dennoch ziemlich sicher, dass Sinouè ihre Schülerin werden würde. Mara nahm die Hand der jungen Frau entgegen und schüttelte sie.

„Du verbirgst einiges in dir und vieles kommt mir dabei sehr bekannt vor. Wir scheinen einiges gemeinsam zu haben, auch wenn wir uns gerade erst kennen lernen. Hättest du etwas dagegen, wenn wir uns eine etwas ruhigere Ecke suchen, in der wir uns unterhalten können? Ich glaube, dass dir dies hier ein wenig viel ist und du lieber an einem Ort wärst, der nicht ganz so überfüllt ist wie dieser hier.“

Die junge Ritterin legte leicht ihren Kopf schräg wobei sie Vorin einen Moment ansah. Mit einem kurzen Stupser der Macht sagte sie ihm, dass sie hoffte ihn nachher noch zu sehen. Dann wandte sie ihren Blick wieder Sinouè zu, die noch einen Moment über ihr Angebot nachzudenken schien.

„Wir können auch bleiben falls dir dies recht ist. Ich überlasse dir dies gern.“

Mara war gespannt darauf zu sehen wie Sinouè entscheiden würde, wobei sie sich ziemlich sicher war, dass die dunkelhaarige etwas mehr Privatsphäre bevorzugen würde.

Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Sinoué Andrasta, Mara Selaren, Trayla Zurada, Vorin al Jevarin, Cathrene und Shana

OP@Sin: Sorry ein wenig kurz^^
 
Coruscant - untere Ebenen - Landebucht - vor der Purple Haze | Ray und Pan

Na also, es tat sich ja doch noch etwas. Galor erschien unverhofft aus dem Inneren des Schiffs und begrüßte sie in seiner schon bekannt freundlichen Art. Pan erwiderte den Gruß und stieg die Rampe des Frachters hinauf zu dem Zeltron. Ohne Umschweife setzte er sich in Bewegung und drückte der Omwati im Gehen ein Datapad mit einem Plan des Schiffs in die Hand, welches sie beiläufig studierte, während sie darauf achtete, nirgendwo gegen zu laufen oder eine Ecke mitzunehmen. Seiner Redensart nach schien es Galor ernst damit zu meinen, sie als Crew-Mitglied einspannen zu wollen, was Pan erleichterte, die ganze Sache entspannter angehen zu können. Sie war schon gespannt darauf, wie die “Feinheiten” des Schiffs im Detail aussahen…

Als sie die nächste Tür durchschritten, wusste Pan anhand des köstlichen Dufts, der ihr entgegen schoss, sofort, wo sie gelandet waren. Die Omwati staunte einen Moment, als sie ihren Blick über den Tisch wandern ließ und schon einmal das zugerichtete Essen inspizierte. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Als sie noch mit Kadrian unterwegs gewesen war, hatte die Qualität ihrer Mahlzeiten immer stark geschwankt, denn sie selbst hatte sich nie bemüht, in irgendeiner Weise ihre Fähigkeiten als Koch zu entwickeln und Kadrians Leistungen bei der kulinarischen Zubereitung hatten immer unter sehr starken Schwankungen gelitten, je nachdem wie seine Stimmung zu diesem Zeitpunkt gewesen war.

Und anscheinend war für das ganze Essen der Droide von Galor verantwortlich, welcher nun auf sie zutrat und mit ruhiger Stimme erklärte, dass es ihm leider nicht möglich gewesen war, etwas Ausgiebiges aus der typischen Küche der Omwati zuzubereiten. Er hatte “einige kleinen Rezepte” mit seinen Möglichkeiten kombiniert, was dies auch immer zu bedeuten hatte. Pan hatte keinen blassen Schimmer, was typisches oder untypisches Essen auf Omwat war, aber das wollte sie dem Droiden nicht direkt unter die Nase reiben. Und wenn das Essen nur halb so gut schmeckte, wie es roch, war es ihr sowieso egal, nach welcher Küche das Essen zubereitet war. Der Zeltron stellte seinen Droiden als EffGee vor, welcher daraufhin auch wieder das Wort ergriff.


“Hallo, ich bin Panda Myri”, sagte sie, während sie ihm die Hand reichte. Dies tat sie reflexartig, denn eigentlich hatte sie Droiden noch nie großartige Beachtung geschenkt, zumindest nicht so, wie sie es mit lebenden Wesen getan hatte. ”Ich freue mich, dich kennen zu lernen, EffGee. Ich habe leider nicht viel Ahnung von der omwatischen Küche, aber dem Geruch nach zu urteilen, musst du ja ein Meisterkoch sein.”

Dies war vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, aber Pan ließ sich nun ganz von ihrem Hunger treiben und konnte es kaum abwarten, sich endlich zu setzen. Nach ihrer Schicht in Pluns Kantina hatte sie nur einen kleinen Snack gehabt und sich ansonsten lieber ein paar Drinks genehmigt. Ihre Blicke wanderten noch einmal über den gedeckten Tisch.

“Woow, und das hast alles du vorbereitet, EffGee?!”

Galor bot ihr nun einen Stuhl an, bevor er ebenfalls Platz nahm. ’Nicht dass er das hier als Date versteht’, ging es ihr leicht amüsiert durch den Kopf, obwohl sie natürlich zugeben musste, dass der Zeltron bisher einen gewissen Charme an den Tag gelegt hatte. Sie begannen mit einer leichten Vorspeise und obwohl Pan nicht exakt definieren konnte, was es war, was sie da aß, schmeckte es köstlich.

”Also, worum geht es nun bei dem Job?”, fragte sie schließlich ohne viel Umschweife, denn sie hatte ihre Neugier mittlerweile lang genug ertragen.


Coruscant - untere Ebenen - Landebucht - in der Purple Haze | EffGee(NPC), Ray und Pan
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué

Sie sollte nicht albern sein? Was sollte das denn heißen? Es war ihr auch klar, dass sie wohl noch viel üben musste. Denn auf diesem Gebiet musste sie tatsächlich von vorne anfangen. Bei anderen Dingen konnte man aus anderen Erfahrungen adaptieren oder sich eine Vorstellung machen. Doch bei der Macht verhielt es sich anders, und daran würde sich die Corini – Tochter gewöhnen. Doch selbst wenn es ihr nicht auf Anhieb gelang … Markus würde sich wundern wie hart sie trainieren konnte, wenn sie etwas erreichen wollte. Sie war verdammt ehrgeizig, auch wenn sie dies niemals zugeben würde. Aber noch nicht, am ersten Tag musste sie noch keine Wunder vollbringen.

"Ja ich weiß!" , gab sie objektiv zu. Er hatte Recht und sie musste sich wohl gedulden. Seine nächste Frage kam ziemlich überraschend. Ob sie einen Mentor hatte? Was meinte er damit? Einen Meister? Natürlich hatte sie keinen, denn sonst hätte sie dies schon längst erwähnt oder nicht? Vielleicht wollte er einfach nur nichts voraussetzen. Die Frage war natürlich warum er dies wissen wollte. Überlegte er eventuell sie als Schülerin zu erwählen? Wenn dem so war, konnte sie wirklich von großem Glück sprechen. Aber nur nicht zu früh begeistern, wer wusste schon was hinter dem Interesse steckte?

"Einen Mentor? Meinst Du damit einen Meister?
Nun … ich habe weder das Eine noch das Andere."
, beantwortete sie knapp aber präzise. Schülerin von Markus Finn, dem Jedi, den sie gnadenlos an geflirtet hatte um nicht öffentlich aufzufallen? Ja … warum eigentlich nicht? Soweit sie es beurteilen konnte, verstanden sie sich ziemlich gut. Sie beide waren wohl nie um einen lockeren Spruch verlegen. Aber wie gesagt, nichts zu früh vermuten oder erwarten! Shana legte den Kopf schief und lächelte.

"Warum fragst Du? Übrigens, wenn es sein muss bin ich fähig hart zu trainieren." , erklärte sie fast zusammenhanglos. Fast … (;))

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué
 
- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -

Kein Mentor, kein Meister... Shana war also noch allein unterwegs, was sich schnell ändern sollte. Die schöne, junge Frau begann zu lächeln und fragte, warum er diese Frage stellte. Natürlich lag es auf der Hand, warum es für ihn von Interesse war, aber sie hielt sich zurück, was Markus in diesem Fall für gut befand. Sofort stellte sie klar, dass sie auch hart trainieren würde, wenn es denn sein müsse. Nun legte sich auch ein Lächeln auf seinen Mund.

"Wie schon gesagt: Es ist nicht einfach, den ganzen Anforderungen gerecht zu werden!"

Der Corellianer erhob sich aus dem Schneidersitz und bot ihr dann seine Hand an, um sie hochzuziehen. Gleichzeitig war dies eine Geste des künftigen Zusammenhalts, den er mit folgenden Worten untermalte:

"Wenn du denoch gewillt bist, alles dafür zu tun, erkläre ich mich dazu bereit dir dabei zur Seite zu stehen und dich alles zu lehren, was in meiner Macht steht!"

Der Entschluss stand fest. Er wollte sie tatsächlich als Schülerin annehmen. Dies bedeutete einen weiteren Wandel in seinem Leben, einen wichtigen Wandel. Er entwickelte sich selbst weiter, indem er nicht länger der Vergangenheit nachtrauerte, sondern den Schmerz akzeptierte und damit weiterlebte. Sein Blick war jetzt auf die Zukunft gerichtet und in dieser Zukunft würde Shana seine Schülerin sein. Er würde einiges besser machen können... Das war gut! Mehr als gut sogar!

"Da es so aussieht, als würde ich wirklich hier bleiben, bräuchte ich noch ein Quartier. Kannst du mich ein bisschen herumführen? Man muss sein Übergangs-Zuhause ja kennen..."

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -
 
Coruscant - Uscru Distrikt - Oper - Loge | Darth Draconis und Dan

Geduldig hörte Dan den Worten seines Meisters zu. Er musste unweigerlich die Nase rümpfen, als Draconis darauf zu sprechen kam, dass man jemanden nicht aufgrund seines Geschlechts unterschätzen sollte. Natürlich verstand er, was der Sith Lord meinte und selbstverständlich musste er ihm in seinen Ausführungen über die Machterhaltung der Frauen auf Hapes zustimmen. Nichtsdestotrotz war seine Einstellung gegenüber dem anderen Geschlecht tief in seinem Geiste verankert. Seine geringe Wertschätzung für Frauen hatte sich über einen langen Zeitraum entwickelt und war von einem zwiespältigen Gegensatz geprägt, denn so sehr er auch die wenigen wichtigen weiblichen Personen, die es in seinem Leben gab beziehungsweise gegeben hatte, wertschätzte und respektierte, verachtete er weitestgehend den kompletten Rest an Frauen. Er hatte sie als eigen, naiv und manipulierbar kennen gelernt, die sich lieber mit weltfremden Dingen auseinandersetzten und in ihrem ganz persönlichen Kosmos lebten. Und die meisten Frauen brauchten nur eines: Anerkennung und vorgeheuchelte Wertschätzung, dann waren sie zufrieden gestellt.

Draconis führte seinen kleinen Monolog fort und wandte sich wieder dem Thema der Emotionen zu. Er erklärte ihm, dass Leidenschaft und negative Emotionen fähig waren, Stärke zu verleihen, während Liebe gefährlich war, denn sie konnte zu Gnade führen. Dan nickte zustimmend. Sith durften keine Schwächen haben und Gnade würde unter Umständen meist in einer Schwäche münden. Wer Gnade zeigte, war letztendlich nicht konsequent und dies würde sicherlich für einen Sith verhängnisvoll sein können. Gleichzeitig fühlte sich der junge Chiss an die Worte seines Meisters, die er auf dem Weg zur Oper verloren hatte, erinnert, als er darüber nachdachte, dass Leidenschaft und Emotionen wie Wut oder Hass der Schlüssel für einen Sith waren.


“Ein Sith zu sein, bedeutet zu leben - leidenschaftlich und in vollen Zügen…”, murmelte er vor sich hin, mehr zu sich selbst als zu seinem Meister.

Just in diesem Augenblick wandte sich die Handlung dem klassischen Konflikt der Klassen zu, hervorgerufen durch die Liebe zwischen der aus der matriarchalischen Oberschicht stammenden Protagonistin zu dem niederen Protagonisten. Draconis nutzte die Handlung des Stücks als Aufhänger, um Danaris weiter in den Lehren der Sith zu unterweisen. Er wies darauf hin, dass der Kampf, den die beiden Protagonisten ob ihrer Liebe bestritten, achtenswert war, obwohl der Grund dafür, die blinde Liebe zueinander, für einen Sith zu verurteilen war.
‘Ohne Kampf hat dein Sieg keine Bedeutung’, wiederholte der Adept der dunklen Seite innerlich die Worte seines Meisters und ließ sie auf sich wirken. Langsam aber sicher nahm sein Verständnis für das Wesen der Sith immer konkretere Formen an… Individualität, Leidenschaft, Kampf… dies schienen die Dinge zu sein, von denen das Leben eines Sith geprägt war, woraus er seine Stärke schöpfte.

Sein Meister führte seine Erklärung fort und richtete sich auf den Begriff der “Ketten”, welche es für einen Sith zu sprengen gab. Dabei unterschied er zwischen zwei verschiedenen Arten dieser Beschränkungen: zum einen gab es diejenigen, die man sich selbst setzte, und diejenigen, die einem von außen gesetzt wurden. Und erst wenn man beide abgestreift hatte, konnte man die Perfektion, nach der ein Sith strebte, erreichen. Dan war sich nicht sicher, ob er den Sinn hinter den Worten seines Meisters vollkommen verstanden hatte, denn für ihn war es sehr schwer vorzustellen, wie die Ketten in der Praxis aussahen. Dies alles erschien ihm ein wenig zu abstrakt. Natürlich, beispielsweise war es wichtig für ihn, sein bisherigen Leben hinter sich zu lassen, um ein Sith werden zu können, was ihm bei seinem bisherigen Leben als nicht sehr schwierig erschien, doch die umfassende Problematik, die hinter den Beschränkungen eines jeden steckte, war ihm nicht vollends begreifbar.

Nachdem Draconis seine Belehrungen beendet hatte und seinem Schüler signalisierte, dass er nun Fragen zu dem Gesagten stellen konnte, ließ Dan sich erst einmal in seinen gepolsterten Sitzplatz sinken und die Worte noch einmal Revue passieren. Größtenteils glaubte er den Sinn, der hinter den Worten des Sith Lords steckte, zu verstehen, aber ganz sicher war er sich im Gesamtzusammenhang noch immer nicht.


”Ich verstehe, dass Gnade für einen Sith eine Schwäche bedeutet…”, begann er etwas zögerlich, ”aber muss dies zwangsläufig so sein? Kann nicht gerade Gnade ein Signal für Größe und Stärke sein? Ich meine damit nicht, dass man beispielsweise einem Verräter aus reiner Überlegenheit das Leben schenkt, sondern vielmehr, dass man erkennen muss, zu welchem Zeitpunkt Gnade einem selbst von Nutzen ist. Natürlich ist dies immer mit einem gewissen Risiko behaftet, aber wenn man mehr dadurch gewinnt, lohnt es sich vielleicht, der Gefahr zum Trotze Gnade walten zu lassen… und tun dies im Endeffekt die Frauen von Hapes nicht auch gegenüber der Männer?”

Für ihn war dies einleuchtend und er war gespannt, wie dazu die Sicht seines Meisters war, denn er schätzte, dass dieser nicht sehr einverstanden war mit seiner Antwort. Vielleicht würde er ihm aber auch nicht vollkommen widersprechen, sondern den Sinn seiner Worte mit den Augen eines Sith Lords modifizieren.

”Jeder ist an gewisse Ketten gebunden, die er versuchen kann abzustreifen… Bereitwillig trenne ich mich von meinem bisherigen Leben, denn sehr viel hat es mir ohnehin nicht gegeben. Ich lasse es hinter mir, um den Lehren der Sith folgen zu können, aber was gibt es noch für Ketten für mich? Ich wüsste nicht, was mich weiter in meiner Ausbildung beschränken sollte…”, einen Augenblick fixierte er das Gesicht seines Meisters mit seinen raubtierartigen Augen, ”…außer den Ketten, an die ihr mich womöglich binden werdet.”

Sein Blick blieb auf dem Gesicht von Draconis haften und er versuchte einen Reaktion auf sein Gesagtes erkennen zu können.

Coruscant - Uscru Distrikt - Oper - Loge | Darth Draconis und Dan
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant-System - Imperial City (Coruscant) - auf dem Weg zum „Galaxies Opera House“ - gepanzerte Limouse (Passagierbereich) - mit Horatio -


Schließlich befanden sich die beiden in einer Limousine auf dem Weg zum Operngebäude. Neugierig sah Ariana aus dem Fenster. Sie liebte es Coruscant bei Nacht zu sehen. Auf diesem Planeten und in dieser Stadt könnte sie ewig bleiben. Sie wollte hier für immer leben. Doch vielleicht wurde ihr dieser Wunsch nicht erfüllt, wer wusste schon, wohin es sie als nächstes zog.

Hapes hatte ihr ebenfalls gefallen. Von dort kam ihre Schwägerin, Liv, vielleicht würde es sie und ihre Familie für immer dorthin verschlagen. Würde sie jemals wieder sesshaft werden können? Seit sie Alderaan den Rücken gekehrt hatte, hatte sie es nirgendwo lang ausgehalten. Bastion hatte sie bereits nach einem halben Jahr wieder verlassen, war für wenige Monate nach Alderaan zurückkehrt, dann hier her, nach Coruscant gekommen.

Sie hatte das Gefühl als hätte sie einiges nachzuholen. Sie hatte eindeutig zu früh geheiratet. Doch vielleicht schaffte sie es ja doch wieder sesshaft zu werden. Vielleicht hatte ihr Begleiter, Gouverneur Horatio Kraym, Erfolg und konnte sie ein wenig ausbremsen. Sie musterte ihn von der Seite. Er war durchaus attraktiv und ein interessanter Mann.

Die Limousine setzte nun zu einem sanften Sturzflug an. Sie würden also sehr bald schon landen. Die hübsche Alderaanerin freute sich schon auf die Oper. Sie war zwar keine große Operngängerin, aber sie mochte alles, was von Hapan stammte. Durch ihre Schwägerin war sie ein Fan dieses Planeten geworden.

Als die Limousine wieder in ihre Normale Position gebracht worden war, stellte die junge Frau fest, dass sie näher an Horatio gerutscht war. Sie wandte ihren Blick ihm zu und stellte fest, dass er sie ansah. Sein Blick blieb an ihren Lippen hängen und Sekunden später bewegte sich ein Mund auf den ihren zu. Sie schloss die Augen und kam ihm entgegen. Sie war wie elektrisiert, als sich ihre Lippen endgültig berührten und sie sich küssten. Sie spürte, wie unsicher er war, fast schon schüchtern. Es dauerte aber gar nicht so lang und er wurde leidenschaftlicher. Spielerisch begann Ariana an seiner Unterlippe zu knabbern. Sie fühlte, wie er ihr durchs Haar fuhr, dass er damit ihre Frisur ruinierte, störte sie nicht im geringsten. Sie war froh, ihm so nahe zu sein.

Es dauerte nicht mehr lange, da setzte die Limousine zur Landung an. Die beiden lösten sich von einander. Die schöne Alderaanerin bedauerte es schon fast, dass die Fahrt so schnell vergangen war, gerne hätte sie ihn noch ein wenig länger geküsst. Sie war verliebt, eindeutig. Mit diesem Kuss hatte sie sich endgültig in ihn verliebt. Vorsichtig strich sie ihm noch einmal über die Wange, bevor die Tür der Limousine geöffnet wurde.

Der Gouverneur stieg als erster aus und half dann Ariana nach draußen. Sofort richtete die Presse ihre Aufmerksamkeit auf die beiden. Es war ihr klar gewesen an Horatios Seite, im Blickpunkt der Presse zu stehen. Man würde sich fragen, wer die hübsche Unbekannte an der Seite des Gouverneurs war. Sie fühlte, wie sich ein Arm um sie schob. Er präsentierte sie der Öffentlichkeit und Ariana genoss es. Endlich war es einmal anders herum. Früher hatte sie immer ihren Mann präsentiert, jetzt tat man es mit ihr.

Gemeinsam betraten sie nun das Opernhaus. Die junge Frau sah sich um, alles war eher im imperialen Stil gehalten. Es waren bereits einige Besucher eingetroffen, die meisten von ihnen hatte sie bereits auf der kleinen Feier gesehen. Es waren zu viele Menschen gewesen, um sie alle einzuschätzen, aber da sie der High Society angehörten, waren viele von ihnen, bestimmt eher hochnäsig und arrogant. Freunde würde sie hier nicht unbedingt finden, aber das hatte sie auch gar nicht vor.

Sie entdeckte Moff Barnip, der sich mit zwei Männern unterhielt. Sie verdrehte leicht genervt die Augen. Er war ihr auch in der kurzen Zeit, die sie ihn nicht gesehen hatte, nicht wirklich sympathischer geworden. Sie fragte sich ob sie sich mit ihm noch eine Weile herumärgern musste oder ob sie mit Horatio die Oper genießen konnte. Er hatte sie letztendlich entdeckt.

„Ah, Gouverneur Kraym, schön das Sie uns hier mit Ihrer Anwesenheit beehren.“, vernahm sie nun seine Stimme.

Na, was hatte der denn gedacht? Das sich der Gouverneur mit ihr verdrückte und irgendetwas anderes vorhatte? Er war einfach unverbesserlich.

„Gouverneur Kraym, ich begrüße Sie herzlich in meinem Hause“, schloss sich einer der beiden Männer der Begrüßung an. „Ihre Besuche sind leider zu selten... Doch wer ist Ihre sehr schöne Begleitung?“


„Darf ich vorstellen: Ariana Celchu“,
entgegnete der imperiale Gouverneur mit dem typischen, eher kalten Lächeln. „Und es ist auch uns eine große Ehre hier zu sein – besonders zu so einem wirklich einzigartigen Ereignis.“

Nun gesellte sich auch der andere Mann zu ihnen, eindeutig, hapanischer Herkunft. Seit sie einige Wochen auf der Heimatwelt ihrer Schwägerin verbracht hatte, kannte sie die traditionelle Kleidung der Hapaner nur zu gut. Sie merkte, dass Horatio die Anwesenheit des Mannes nicht so ganz behagte und unterdrückte ein Schmunzeln. Sie fand es allerdings ein wenig befremdlich, dass ein Mann von den Hapanern geschickt worden war. Von Liv wusste, sie dass die Frauen dort eigentlich mehr zu sagen hatten, als die Männer, aber nun ja, das würde sich bestimmt noch klären.

„Es ist auch mir eine Ehre, Gouverneur Kraym“, sagte der Gesandte mit einem leichten hapanischen Akzent. „Mein Name ist Barius Kar und im Namen unserer Königinmutter, Tenel Ka, möchte ich in diesem Moment das freundschaftliche Verhältnis zwischen dem Consortium und dem Galaktischen Imperium erneut bestätigen.“

„Selbstverständlich, Gesandter Kar“, reagierte Horatio gewohnt höflich. „Die Freundschaft liegt uns ebenso am Herzen. Vielleicht kann ich mich irgendwann für diese äußerst künstlerische Brücke, die Tenel Ka hiermit schlägt, revanchieren.“

Neugierig blickte Ariana von einem zum anderen. Es war wirklich faszinierend zu sehen, wie der Gouverneur sich innerlich wand und sie konnte es sehen. So was konnten nicht viele, aber sie konnte es. Woher wusste sie nicht. Sie fragte sich, was an den Hapanern so schlimm war, Liv hatte ihr wohl nicht alles erzählt.



- Coruscant-System - Imperial City (Coruscant) - Uscru District - „Galaxies Opera House“ - Foyer - eine Menge hochrangiger und reicher Gäste; im Gespräch mit Moff Barnip, Romeo Treblanc, Barius Kar und Horatio Kraym -
 
[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Fabrikhalle | auf einer Tribüne (Brüstung) | mit Noomi, Zuschauer im Hintergrund ]​

Knapp, äußerst knapp hatte sich der menschliche Fahrer Terron an die Spitze gekämpft, bevor er ein paar Herzschläge später als erster Fahrer in diesem Rennen über die Ziellinie schoss. Damit hatte er erst auf den letzten Metern den eigentlichen Favoriten, den Dug Bar'dim, überholt – und somit auch um den Sieg gebracht. Für alle Zuschauer war dieser Sieg sowohl spektakulär als auch vollkommen überraschend gewesen. Niemand hatte mit Terron – einem Menschen! – gerechnet. Jubelnd empfing man den erschöpften, doch ziemlich fröhlichen Fahrer. Stolz hob dieser seine Hand und streckte sie immer wieder aus. Dabei wurde er von etlichen Kameradroiden gefilmt, die leise surrend um seinen qualmenden Speeder kreisten. Terron ließ sich grinsend von der Masse feiern, während gleichzeitig Bar'dim mit grimmiger Miene den Zieleinlauf verließ.

Langsam löste sich Crado aus seiner Überraschung. Etwas fassungslos starrte er auf die beiden sehr ramponierten Speeder, die man in diesem Augenblick in die alte Fabrikhalle schob.
'Die Macht. Sie ist tatsächlich auf unserer Seite', bemerkte der zottelige Cathar, bevor er plötzlich von seiner jungen Padawan stürmisch umarmt wurde. Noomi hatte sich von der feierlichen Atmosphäre, die sich rasch in der gesamten Halle ausgebreitet hatte, anstecken lassen. Nachdem das Katzenwesen seine zweite Überraschung ebenfalls vollständig verarbeitet hatte, klopfte er ihr lächelnd auf den Rücken. Crado, der in seinem Poncho ziemlich schäbig wirkte, freute sich wirklich für seine Schülerin. Gemeinsam hatten sie nun die nächste Stufe genommen. Trotzdem kam in ihm auf einmal die Frage auf, ob er in der ganzen Zeit ernsthaft an einen Sieg geglaubt hatte. Doch darauf konnte er sie nicht ansprechen, da sich die schöne Nautolanerin auf einmal von ihm löste.

„Ich bin gleich zurück“, sagte die Padawan noch schnell zu Crado, während sie schon in Richtung Buchmacher ging. „Ich hole nur schnell das Geld!“

Einen Moment sah der Cathar seiner Schülerin nach. Danach ließ der Jedi-Ritter seinen wachsamen Blick ein weiteres Mal durch die Massen an Zuschauern wandern. Erneut fiel ihm auf, dass hier nur eine eher unbedeutende Minderheit an Menschen war. Doch für Crado stellten sie ebenfalls ein Teil dieser bunten Gesellschaft dar. Sie hatten eine Daseinsberechtigung – da hatte der Jedi-Ritter keinen zweifel. Plötzlich drängte sich ein laut grunzender Kedorzhaner an dem Katzenwesen vorbei. Dieser kräftig gebaute Zuschauer, der nicht einmal nach Crado schaute, war in Begleitung von einem recht kleinen Snivvianer. Beide blieben nur ein paar Meter entfernt stehen. Hin und wieder sahen sich die beiden ganz verstohlen um. Ihre Stimmen glichen einem Flüstern. Ganz vorsichtig streckte der Jedi-Ritter seine zarten Machtfühler nach diesen zwielichtigen Gestalten aus. Crado war sich sicher, dass sie etwas zu verbergen hatten. Automatisch spitzen sich die Ohren des zotteligen Cathar.

Farlan, gebe mir noch zwei Tage“, flüsterte der Snivvianer. „Die Credits kann ich nicht so einfach von dem einen Konto zum nächsten verschieben! Das Imperium ist schon hellhörig geworden...“

„Erzähl' mir nichts“, grunzte der Kedorzhaner schlecht gelaunt. „Andere Geldwäscher sind viel, viel schneller. Soll ich mir etwa in Zukunft einen neuen suchen, Marn?“

Unwillkürlich zuckten Crados Ohren bei den gesprochenen Worten. Belauschte er da wirklich einen Geldwäscher und dessen Kunden? Erneut zuckten seine spitzen Ohren als dieser zwielichtige Marn, der sich hin und wieder nach den Trandoshaner umschaute, langsam ins Detail ging. Der Snivvianer erzählte seinem beleibten Kunden etwas von stichprobenartigen Kontenprüfungen, die man seit ein paar Tagen durchführte. Grunzend hörte sich der Kedorzhaner diese flüchtigen Ausführungen an. Er schien darüber aber nicht sonderlich glücklich zu sein. In der Macht konnte Crado spüren, dass sich bei dem Kedorzhaner mehr und mehr eine brennende Wut staute. Innerlich schien dieser Kriminelle schon zu brodeln. 'Soll ich mich einschalten?', fragte sich Crado in diesem Augenblick. Hatte er als Jedi selbst eine Verpflichtung gegenüber solchen dubiosen Gestalten? Mit einem Mal zögerte er und ließ bloß seine Hand unter den Poncho gleiten. 'Ich darf mich nicht so leichtfertig enttarnen', dachte er eine Sekunde später.

„Ich verspreche dir, Farlan, morgen hast du dein Geld auf dem richtigen Konto“, beteuerte Marn in diesem Augenblick. „Ich gebe dir sogar ein paar Zinsen obendrauf. Niemand wird merken, dass ich das Geld abgezweigt habe und genauso wird niemand merken, dass du das Geld haben wirst.“

„Das will ich hoffen...“
, knurrte der Kedorzhaner und auf einmal seine riesigen Nasenlöcher blähten sich auf. „Deinen Geruch rieche ich selbst in der dreckigsten Kanalisation, die Coruscant einem zur Zeit bieten kann!“

Noch einmal grunzte der Kedorzhaner, bevor er sich zum Gehen wandte. Genau in diesem Moment kehrte Noomi, freudestrahlend, zu ihrem Mentor zurück. In der Hand hielt sie den kleinen Stick, wo der Buchmacher das angezeigte Preisgeld für die richtige Wette aufgeladen hatte. Mit dem Preisgeld konnten sie dem Widerstand – wenigstens für ein paar Tage – unter die Arme greifen. Doch für den Jedi-Ritter war die Aufmerksamkeit, die sie schlagartig mit dieser Wette erhalten hatten, um einiges wichtiger. Denn nun musterten Noomi mehrere zwielichtige Gestalten. Etwas wachsam sah sich der recht kräftige Cahtar um. Unter den vielen zwielichtigen Personen, die zu dem ungleichen Pärchen starrten, befand sich auch ein unscheinbarer Mensch (Brennan). Immer wieder glitten dessen hellen, blauen Augen zu der schönen Nautolanerin. Ebenso bemerkte Crado, dass ein ziemlich muskulöser Handlanger, ein Sludir, von Tokko the Boss sie von Zeit zu Zeit beobachtete. Ein kalter Schauer lief dem Katzenwesen über den Rücken als er das bewaffnete Reptil sah. 'Wir müssen äußerst vorsichtig sein', rief sich der Jedi noch einmal ins Gedächtnis.

„Ich habe einen Geldwäscher gefunden, Noomi, flüsterte der Cathar seiner Schülerin leise ins Ohr. „Siehst du den Snivvianer? Er scheint einer zu sein...“

Mehr konnte der Jedi seinem Padawan nicht mitteilen. Denn mit einem Mal erschütterte eine starke, fast mächtige Explosion die Halle. Rauch drang schlagartig ins Innere. Im Schutz dieses plötzlichen Nebels drang zudem ein Trupp an bewaffneten Sicherheitskräften des Planeten ein. Sofort eröffnete man das Feuer auf diese Eindringlinge. Sowohl die Wachleute als auch einzelne Zuschauer lieferten sich auf einmal recht gefährliche Schusswechsel mit den eindringenden Handlangern der imperialen Besatzungsmacht. Crado duckte sich unter einem Schuss hinweg. Erneut griff seine Hand schnell zu dem ruhenden Lichtschwert, das unter seinem Poncho, an seinem Gürtel hing. Doch er hielt sich mit einem Mal zurück. Stattdessen glitt sein Blick erst zu Noomi, dann zu dem Snivvianer. Dieser war schon wieder auf den Beinen und flüchtete zu einem der wenigen Ausgänge, die noch nicht von den Sicherheitskräften umstellt waren. Blitzschnell sandte Crado seiner Schülerin eine Nachricht durch die Macht. Sie sollte ihr Lichtschwert noch nicht einsetzen. Beide mussten unerkannt bleiben.

„Hier spricht das siebzehnte Revier der planetaren Sicherheitskräfte“, erklang plötzlich eine Stimme über einige Lautsprecher. „Diese illegale Veranstaltung wird hiermit aufgelöst. Ergeben Sie sich den anwesenden Beamten sofort! Das Gebäude ist umstellt. Eine Flucht ist sinnlos.“

„Schnell... folge dem Snivvianer“, brüllte er zu der Nautolanerin, um den Kampflärm zu übertönen.

[ Coruscant-System | Coruscant | untere Ebenen | irgendein Industrieviertel | Fabrikhalle | auf einer Tribüne (Brüstung) | mit Noomi, Zuschauer und erste Sicherheitskräfte im Hintergrund ]
 
- Coruscant - “Purple Haze” – Ray – Panda – Giedan (NPC)EffGee (NPC)



“Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Miss Myri und es freut mich ebenso, dass Ihnen meine kleinen Kochkünste gefallen haben. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen später gerne das Schiff zeigen, insofern Captain Galor das nicht bereits getan hat“, Effgee schaute dabei direkt zu Ray, der spontan antwortete.

„Ich war gerade dabei, als uns der Duft deiner ausgeübten Kochkunst hierher gelockt hat, EffGee, aber dafür ist später noch mehr Zeit, wenn wir unterwegs sind, oder nicht?“, meinte Ray und begann dann über den anstehenden Auftrag zu reden.

„Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir ein wenig heiße Fracht an Bord bekommen würden, so dass die Lieferung ein gewisses Gefahrenpotential bieten könnte. Da kommst Du dann ins Spiel, Panda. Ein Pilot und ein Schütze sind bei der jetzigen Ausstattung der „Haze“ zu wenig. Zwei Geschütze, die Schilde, die Energieverteilung, die Abwehrtechnik, alles muss im Ernstfall bedient werden können. Bei einer Konfrontation mit Piraten oder so, wären wir sonst arg im Nachteil“,
Ray räusperte sich kurz und fuhr dann fort,
„Aber es ist wohl alles anders gekommen, als ich dachte. Der jetzige Auftrag, Du hast den Auftraggeber bestimmt bei Plun gesehen, ist eine reine Terminfracht und eine legale dazu. Eine eilige Lieferung von Schrott, wie EffGee herausgefunden hat, nichts, was irgendwie nach illegaler Aktivität riecht und das ist für mich ein guter Grund, misstrauisch zu werden, denn die Adresse der Lieferung ist ein einschlägig bekannter Hutte.“

Ray drückte eine Taste auf einem Tastenfeld unter dem Tisch und ein kleines Hologrammdisplay schwebte kurze Zeit später über seinem Platz. Er schob einen Datenchip in eine Vertiefung des Tastenfeldes. Bilder und Buchstaben erschienen.
EffGee stellte sich wieder an den Tisch nachdem er einige Teller abgeräumt hatte und schaute auf das Hologramm. Ray las einige Zeilen, zeigte den anderen das Bild eines Hutten und sagte dann:


„Das hier ist Mumba. Er residiert auf einem umgebauten Frachter „Mumbas Palace“. Dekadent, geldgierig, hinterhältig und feige sind einige Eigenschaften, die man ihm nachsagt. Hier steht noch, dass er früher zur Black Sun gehörte, sich aber nun beim Crath-Syndikat verdingen muss. Ausgerechnet zu diesem Mumba sollen wir unsere Ladung liefern.“

EffGee kommentierte Rays Worte:
„Meine Mustererkennung hat im Gesicht von Mr. Llir Anzeichen einer überraschten Emotion festgestellt, als ich ihn darauf hinwies, dass es sich bei den Versorgungsgütern um Recyclingware handelt.“

„Mr. Llir ist nur ein Mittelsmann des Crath-Syndikats, aber Mumba ist ein Waffenschieber und kein Schrotthändler. Vorausgesetzt natürlich, dass die Informationen aktuell sind, die ich bekommen habe.“
Ray zögerte kurz und schien für einen kurzen Moment Sorgenfalten auf der Stirn zu haben, bevor er weiter sprach:
„EffGee, ich werde mir die Ladungscontainer selber einmal ansehen. Du kannst Panda in der Zeit das Schiff weiter zeigen.“
Ray gab seiner Stimme einen besonderen Nachdruck, den EffGees Audiosensoren richtig interpretierten. EffGee nickte und sah zu Panda.

„Ich werde dann später aufräumen, Sir. Miss Myri, vielleicht interessieren Sie die Offensiv- und Defensivkapazitäten des Schiffes. Deshalb schlage ich vor, dass ich Ihnen diese zuerst zeige, während Captain Galor die Ladung inspiziert.“
meinte EffGee gen Panda.

„Es läuft nicht so, wie geplant“, entschuldigte sich Ray schon fast,
„aber ich muss etwas überprüfen. EffGee ist ein toller Gesellschafter und es wird auch nicht lange dauern.“
Das Hologramm löste sich auf und Ray steckte den Chip wieder ein. Er stand auf, schob seinen Stuhl richtig, so wie es EffGee in „seiner“ Kantine wünschte und verließ den Raum.

„Wundern Sie sich bitte nicht, Miss Myri, aber der Captain hat manchmal solche Anwandlungen, die ich als Droide als irrational bewerten würde. Das plötzliche Verlassen war sicherlich nicht als Affront gemeint. So viel Etiquette konnte ich ihm schon beibringen. Aber trotz aller Irrationalität bedeutet es auch, dass ihn etwas beschäftigt.“
verteidigte EffGee Rays Verhalten.

Ray eilte durch den engen Korridor, der zu den Laderäumen führte. Dieses Bild war wieder in seinem Kopf. Dieses Bild, das er gesehen hatte, bevor sie das „Rad“ verlassen hatten. Ray wusste nicht, was er erwartete, aber eine innere Unruhe trieb ihn vorwärts.
Zischend öffnete sich die Schleuse zu den zwei großen Ladebuchten, wo zwei Container standen. Ihm wurde plötzlich sehr kalt, als er sah, dass die Container identisch mit denen waren, die er schon vorher gesehen hatte. Als Detail fehlten nur die Zeichen des Imperiums, aber es konnte sich hierbei um eine Metapher handeln, ein Traumbild, eine Vision, ein Abstraktum. Ray hatte schon früher so etwas erlebt und es war bisher nicht steuerbar gewesen. Das hier war anders. Wo war der Bezug zum Imperium?


xxx

Giedan hatte seinen Plan geändert und dem Syndikat kurz und knapp mitgeteilt, dass es Komplikationen gegeben hätte, die er selbst überwachen müsse. Mit einer kleinen Umhängetasche und nicht unbewaffnet war er nun wieder auf dem Weg zur Landebucht, wo das Schiff von Ray Galor stand.
In der kurzen Zeit hatte er herausgefunden, dass Galor eher einen engen Kontakt zur „Black Sun“ pflegte und nicht zum Crath-Syndikat. Weiterhin hatte er Phase Zwei initiiert und Agenten Tyranis das Signal zur Infiltration des Hutten Mumba gesendet. Phase Zwei sollte nun beginnen.
Es war Giedan egal, dass er noch eine Kleinigkeit vergessen hatte, um Phase Eins zu beenden. Aber manchmal mussten kleine Unwägbarkeiten flexibel gehandhabt werden. Er kam bei der Landebucht an und näherte sich dem Frachter. Bevor er die eingefahrene Einstiegsrampe erreichte, blieb Giedan stehen, denn er hatte einen roten Punkt auf seiner Brust bemerkt, der ihm folgte, wie auch eines der Bordgeschütze.

„Captain Galor, hier ist Llir! Ich muss mit Ihnen reden!“
rief Giedan und ließ seine Tasche von der Schulter auf den Boden sinken. Ihm war unwohl mit der Kenntnis, dass ein Bordgeschütz auf ihn zielte. Unangekündigte Besuche schien Ray Galor nicht zu mögen.

xxx​

Die Außenüberwachung der „Purple Haze“ schaltete sich automatisch ein, wenn die Einstiegsrampe eingezogen war. Die kleinen Kameraaugen, die innen und außen über das Schiff verteilt waren, konnten Bild und Ton liefern, so dass man innerhalb des Schiffes die Vorgänge außerhalb und innerhalb exakt überwachen konnte. EffGee bemerkte den Alarm als erster, da er mit der, seiner Ansicht nach, primitiven Schiffsintelligenz kommunizieren konnte. Er ging zu einem der Schiffkommunikatoren und sprach hinein, so dass auch Panda, es hören konnte:

„Mr. Llir ist wieder da, Sir. Und mit Gepäck wie es scheint.“

funkte er zu Ray, der an den Containern gestanden hatte. Sogar mit den Händen hatte er sie berührt. Aber da war nichts. Sorgen sind eigentlich nicht das, was man einem Zeltronen nachsagt, dachte Ray und versuchte wieder zu lächeln.
Er lockerte seinen verkrampften Körper und antwortete kurz EffGee:


„Ich gehe zur Rampe und erwarte euch dort.“



- Coruscant - “Purple Haze” – Ray – Panda – Giedan (NPC)EffGee (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:

Coruscant - Imperial City - Uscru District - Galaxies Oper - Darth Draconis und Danaris Zulon in eigener Loge, hochkarätige und reiche Gäste des Gouverneurs

Der gelehrige Schüler ist ein guter Schüler wenn er nicht nur lernt, sondern auch versteht. Danaris schien sich eingeengt zu fühlen, obwohl die Macht ihm alle Optionen öffnete die man brauchte um sich selbst zu erfüllen. War er etwa nicht bereit den Preis des Dienstes an seinem Meister zu leisten um selbst eines Tages zu einem solchen Meister zu werden?Draconis lachte, er lachte wie es schien aus ganzer Seele. Es war kein lautes, helles und fröhliches Lachen, sondern ein Grollen welches ein wölfisches Grinsen formte. Danach sah der Sith ihn wieder ernst an und musterte seinen Schüler genau. Ihm gefiel die Umwege die der Verstand seines Schülers nahm, denn einzig der Dialog führte zum gewünschten Erfolg. Sein Meister war nie ein Mann der großen Worte gewesen, durch Taten hatte der damalige Adept gelernt und verstanden. Doch fühlte er sich damals gebremst von der schieren Macht mit der er nicht umzugehen im Stande war. Ungehorsam und Strafe waren sein täglich Brot. Er wollte Danaris diesen Weg ersparen und ihn auf das was ihn erwarten würde mental vorbereiten.
Sein Schüler hingegen erwartete Antworten. Er war wissbegierig, doch mündeten ihm die Lehre der Dunklen Seite wohl doch nicht so gut wie er erwartet hatte. Wer hätte auch gedacht dass ein Sith Lord von seinem Schüler verlangen würde, Verständnis für andere Kulturen aufzubringen? Draconis tat dies nicht aus Gutmenschentum. Keineswegs. Nur wer seinen Feind kennt, weiß ihn zu bekämpfen. Seine Stärken sind auch gleichzeitig seine Schwächen. Der Irrglaube seines Schülers war ihm jedoch ein Dorn im Auge. Manch anderer Meister würde wahrscheinlich das Heft in die Hand nehmen und den Schüler wie einen Hund an der Leine durch die Weiten der Galaxis Gassi führen und hier und da ein paar Tricks beibringen. Nutzlos. Sein Schüler sollte zwar sein Instrument sein, doch sollte er den Weg seines Meisters aus eigener Überzeugung wählen. Danaris sollte ihm folgen weil er von seinen Ideen überzeugt war, und nicht weil er ihm befahl diese zu glauben. Seinen Irrglauben, wollte der Sith ihm schnellstmöglich ausreden.


“Die Ketten die ich dir womöglich anlegen werde?“ Erneut ertönte das Lachen des Sith Lords bevor er sich beiläufig die Augenbraue kratzte. “Ich binde dich an keine Ketten. Ich gebe dir nur Ratschläge, wie du die Ausbildung überleben wirst.“

Daraufhin faltete der Sith Lord die Hände vor der Brust und sah sich das Stück an, seine Worte waren jedoch auch weiterhin an seinen Schüler gerichtet.

“Was du noch nicht begreifst ist, dass du noch ein Kind in dieser neuen Welt bist.“

Harte Worte. Die Macht verriet Draconis von der Unzufriedenheit die wohl in dem jungen Chiss toben musste. Niemand der gerade erst das Alter der eigenen Mündigkeit erreicht hatte, ließ sich mit einem Kind vergleichen. Doch sollte er sich nur ärgern, sollte er nur toben. Er sollte Emotionen und Erinnerungen an diese Emotionen bilden, an sie würde er sich erinnern wenn er sie brauchen würde um seine Kräfte zu mobilisieren.

“Ich sehe den Protest in deinen Augen Danaris, aber denk doch mal selbst drüber nach. Du kannst dein Potenzial nicht steuern. Versetz dich doch in meine Lage. Gibst du dem Wehgeschrei eines weinenden Kindes nach, dass mit dem Feuer spielen will?“

Ein herausforderndes Lächeln umspielte die Lippen des Siths, sein Blick war weiterhin auf die Akteure vor ihm gerichtet.

“ 'Oh bitte Vater, ich möchte doch nur mit diesem kleinen Feuer spielen' bettelt das weinende Kind. Willigst du ein? Gibst du dem Kind das Feuer? Die Schäden die es dann an sich und seiner Umgebung anrichtet, sind deine Schuld.“

Stille breitete sich nun zwischen den beiden Sith aus. Der Meister wusste in seinem Schüler würden nun Gedanken sich ihren Weg bahnen, so ließ Draconis ihm seine Zeit. Als die Wogen die von dem jungen Chiss ausgingen sich allmählich glätteten, fuhr sein Meister fort.

“Du magst zwar körperlich ein Erwachsener sein, doch im Angesicht der Macht bist du nur ein Kind. Ich will dir den Weg zeigen um dich deinem Alter gemäß entwickeln zu lassen. Welche Ketten du bereits ab morgen abstreifen musst, ist allein deine Sache. Alles was dich hindert, muss weg. Zur Not mit Gewalt. Befreie dich von all deinem Ballast. Ein Verstand der nicht auf die Kräfte der Macht vorbereitet ist, wird scheitern. Siehe es als Regeln oder als Wegweiser mein Schüler, aber aber eins glaube ich nicht nur, sondern ich weiß es: Ohne diese Hilfe, wirst du nicht einmal eine Woche überleben.“

Erneut bahnte sich eine Stille ein, die darauf hindeutete, dass Worte verarbeitet werden mussten. Auch hier gab der Meister seinem Schüler die nötige Zeit bevor er weitersprach.

“Zurück zu deiner Frage über die Gnade. Denkst du wirklich die Hapanerinnen haben eine allumfassende Macht die, wenn sie wollen würden, sie von den Männern befreien würde? Falsch. Die Frauen dominieren, doch sind sie nicht stark genug um den Männern Gnade zu gewähren. Es ist eine Koexistenz die den anderen zum Überleben braucht. Gnade ist eben ein strittiger Begriff.“

Es schien als zucke der Sith leicht mit den Schultern. Er brauchte einen Vergleich, ein Beispiel der ihm das Gante adäquat erklären lassen würde. Es fiel ihm das jüngste und beste Beispiel dafür ein, was derzeit nur möglich war.

“Nimm als Vergleich unseren Imperator Allegious und Janem Menari. Wieso glaubst du, verschonte der Imperator seinen Widersacher nach dem Ende des Sith Kriegs, zeigte also damit „Gnade“ und löschte ihn nicht einfach aus?“

Das Licht ging aus und die Vorbereitungen für den zweiten Akt fingen an. Gespannt wartete der Sith derweil auf die Antwort seines noch so blutjungen Schülers.


Coruscant - Imperial City - Uscru District - Galaxies Oper - Darth Draconis und Danaris Zulon in eigener Loge, hochkarätige und reiche Gäste des Gouverneurs
 

Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Sinoué Andrasta, Mara Selaren, Trayla Zurada, Vorin al Jevarin, Cathrene und Shana

Ein ruhigerer Ort um mehr reden zu können? Sinoué wusste nicht ob sie das gut oder schlecht finden sollte. Einerseits, würden sie an einem stilleren Ort Zeit haben sich zu unterhalten. Sie musste irgendwann ihr Misstrauen allen Personen gegenüber abstreifen, wenn sie irgendwann jemanden finden wollte, der ihr all diese Tricks beibringen konnte. Andererseits beunruhigte es die junge Coruscanti, dass diese Jedi sie eingehend studieren wollte. Es war für sie irgendwie offensichtlich. Wieso sonst sollte die sie woanders hinführen. Sie hatte es gespürt und nun würde sie Sinoué prüfen und dann ihren Makel entdecken. Zack paff, aus der Traum vom Jedi Dasein. Die abwartende Haltung ihrer Gegenüber verstärkte nur ihre Bedenken. Konnte sie ihre Gedanken lesen? Natürlich konnte sie das. Das konnten sie doch alle! Sie hatte doch genügend Holodokus über die Jedi nachts gesehen, wenn sie nicht einschlafen konnte. Sie kannte das, was man so über die Jedi sagte. Bloß nichts falsches denken, sonst würde die Jedi genau wissen was Sache war und dann würde sie geliefert sein.

“Ein ruhigerer Ort? Na dann wollen wir mal sehen ob wir hier an diesem Ort einen Raum finden wo wir nicht andere … stören.“

Mit einer einladenden Armbewegung wies sie die Jedi daraufhin vorzugehen, was in diesem Kontext manch einer als gekünstelt sehen konnte. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht während Mara an ihr vorbeiging. Wo würde die Jedi sie hinführen? Sie konnte sich kaum einen Ort vorstellen wo man in einem Bordell sich ungestört unterhalten könnte. Ihr erster Versuch war mit Ketaki, dem Twi'lek Jedi gewesen der dank ihr nun wohl mächtig Ärger mit seiner Flamme haben würde. Sein Pech, anscheinend wussten selbst Jedi nicht immer was sich so gehört. Sie waren also nicht unfehlbar. Was erlaubte ihnen dann also auf eigener Faust diese Kräfte einzusetzen?
Sinoué folgte der Jedi weiter, versuchte dabei doch als ihr nun auffiel was sie dachte, an nichts zu denken. Wirklich an nichts. Nichts. Sie wollte an nichts denken und bemerkte dabei die auffallend in rot und lila gehaltenen Neonfarben. „So viel kitsch“ schoss ihr durch den Kopf, sie hatte verloren. Sie hatte erneut an was gedacht. Die Paranoia die Jedi mit ihren Kräften in ihr auslösten empfand sie als belastend, doch fühlte sie keinen Kummer.
Würde sie nicht selbst eine von ihnen werden? Sie hoffte, dass sie nicht so selbstgerecht werden würde wie man es von ihnen so behauptete.


“Wohin gehen wir eigentlich?“

Erst jetzt drehte sich die Jedi zu ihr um. Wo führte sie Mara nur hin?


Coruscant | untere Ebenen | Honey House | Gänge | Sinoué Andrasta und Mara Selaren
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Trainingssaal ¦¦ Shana ~ Markus ~ Vorin ~ Mara ~ Trayla ~ Cat & Sinoué

Und so kam es dann doch. Mit ihrer Vermutung hatte sie richtig gelegen. Markus hatte darüber nachgedacht sie als Schülerin zu nehmen und war zu einem Ergebnis gekommen. Vor fünf Jahren wäre sie vermutlich aufgesprungen und hätte vor Freude gekreischt. Doch in fünf Jahren konnte viel geschehen und vieles konnte sich ändern. Heute wanderten die Mundwinkel der Blondine lediglich nach links und rechts um ein breites Lächeln widerzuspiegeln. Sie hatte wirklich großes Glück, dass sie so schnell einen Meister gefunden hatte, oder?

"Ich bin erfreut und fühle mich geehrt eure Schülerin werden zu dürfen, Meister Finn." , antwortete sie in offizieller Anredeform. Dieser Schwall an Respektsbekundung versiegte allerdings so schnell wie er gekommen war. Das Lächeln war noch nicht verblasst, als sie fortfuhr:

"Alles in deiner Macht Stehende? Welch exquisite Doppeldeutigkeit" , neckte sie frech. Das Lichtschwert wanderte an ihren Gürtel bevor sich die junge Frau streckte. Die Positionierung der so auffälligen Waffe war alles andere als optimal, doch solange sie sich im Gebäude aufhielten, entstand kein Problem für sie.

"Tatsächlich bin ich bereit alles Nötige zu tun. Anfangen werde ich mit einer kleinen Führung, immerhin bin ich schon einen Tag länger hier." Sie war auch erst gestern hier eingezogen, von wirklicher Ortskenntnis konnte also nicht gesprochen werden. Voller Schwung lenkte Shana ihre Schritte Richtung Tür und verließ mit Markus den Trainingsraum.

"Nun, also … es gibt mehrere Räume, die zum Üben genutzt werden. Zum Beispiel zusätzlich diesen hier."
Glücklicherweise handelte es sich tatsächlich um einen kleineren Trainingsraum, indem sich nur ein kleiner Schrank befand. Soweit so gut. Es ging weiter zu einem der anliegenden Räume.

"Hier gibt es etwas zu essen und zu trinken." Von diesen Worten begleitet wurde die Küchentür geöffnet. Diese Räumlichkeit war sowohl zum Deponieren, Zubereiten und Aufnehmen von Nahrungsmitteln gedacht.

"Es lassen sich nicht unbedingt kulinarische Besonderheiten hier finden, aber es reicht vollkommen." Damit war auch schon alles zu diesem Ort gesagt, und Shana trat wieder auf den Gang. Mit geöffneten Armen deutete sie auf den vor ihnen liegenden Bereich.

"Dort vorne befinden sich die Quartiere. Hier in diesem Bereich sind nur wir, das heißt die Auswahl ist recht groß. Jedes Zimmer hat sein eigenes Bad. Nur mit dem Zimmerservice hapert es ein wenig, doch eine Beschwerde diesbezüglich habe ich bereits eingereicht." , witzelte sie. Sie hatte schon bessere Sprüche gebracht … egal. Währenddessen waren sie den Gang ein Stück hinunter gewandert und Shana entschloss sich stehen zu bleiben.

"Tja, und hier befindet sich mein Zimmer." , erklärte sie mit einem Fingerzeig nach links und schloss damit die "Führung" ab. Sie zuckte mit den Achseln, weil sie nicht wusste, was sie noch großartig hinzufügen sollte.

"Wie gesagt, es stehen mehr als genügend Zimmer zur Auswahl, einfach schauen welches unbenutzt ist."

Ok, was würde nun folgen? Ging das Training sofort weiter, oder erst morgen wieder? Da würde sie wohl vorerst auf die Entscheidung von Markus warten müssen.

"Und nun? Geht es gleich weiter, oder soll ich hier warten? … Meister?"


Huh! Das war lustig. Oder doch zumindest ungewohnt. Diese Anrede war ein krasser Gegensatz zu dem simplen "Markus" , mit dem sie ihn sonst ansprach. Schon alleine daran merkte sie, dass sich ihr neuer Lebensweg, hin zu den Jedi, einer neuen Stufe näherte. Mit einem persönlichen Meister war jetzt nichts mehr halbernst oder noch in vager Zukunft. Hier und jetzt würde sie sich nach und nach in eine echte Jedi verwandeln. Sie verdrängte diese bedeutungsschweren Gedanken und lenkte ihren Fokus wieder auf den Jedi – Meister vor ihr.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~Honey House ~ Gang ¦¦ Shana & Markus ~ Mara S. und Sinoué etwas entfernt
 
Zuletzt bearbeitet:
- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - mit Sinoué, Mara, Trayla, Vorin, Cat und Shana -

Oho, nun wurde sogar der blonde Frechdachs mal ernst, als sie offenbarte, dass sie sich über das Angebot freute und es annahm. Tatsächlich benutzte sie sogar die formelle Anrede, was ihn noch mehr überraschte. Er fand es gut, dass ihr diese Art zu sprechen ebenfalls geläufig war, schließlich musste man davon ausgehen, dass sie sich irgendwann auch wieder auf offiziellen Anlässen blicken lassen würden - zumindest wenn der Krieg irgendwann ein Ende nahm und die Jedi wieder ihren vorherigen Stand in der Republik und der Galaxis einnahmen.
Nun war es Zeit für eine kleine Führung, welche Shana durchziehen wollte. Ihr erstes Ziel war ein weiterer, etwas kleinerer Trainingsraum, danach warfen sie einen Blick in eine Art Küche und im Anschluss daran zeigte sie ihm den Gang mit den Quartieren. Dazu wurde dem Jedi-Meister erklärt, dass jedes sein eigenes Bad hatte, nur der Zimmerservice sei schlecht. Daraufhin musste Markus grinsen.


"Na irgendeinen Vorteil muss ein eigener Schüler ja mit sich bringen... Azubis können wunderbar die Drecksarbeit erledigen!"

, sprach er und nutzte den Moment des eventuell gerade verdutzten Gesichtsausdrucks, um an der jungen Frau vorbeizugehen. Als er sich so umsah, erkannte er, dass die Gänge ziemlich dunkel waren, auch wenn überall Lampen angebracht waren, so kamen sie doch nicht ans Tageslicht heran. Natürlich befanden sie sich in den unteren Ebenen Coruscants, wo man von Sonnenlicht sowieso nur träumen konnte. Hier war alles dunkel... eine düstere Gegend mit zwielichtigen Gestalten eben.
Schnell hatte Shana wieder aufgeholt - Gerade zum passenden Zeitpunkt, denn hier befand sich offensichtlich ihr eigenes Zimmer. "Wie gesagt, es stehen mehr als genügend Zimmer zur Auswahl, einfach schauen welches unbenutzt ist." Es dauerte nicht lange - nur einen Moment der Konzentration - und der junge Mann wusste, welches Quartier er beziehen würde. So trat er erneut an der Blondine vorbei und öffnete die Tür gegenüber ihres Zimmers.


"Seinen Bediensteten sollte man immer in der Nähe haben!"

, scherzte der Corellianer, wandte sich dabei kurz um und zwinkerte ihr zu. Vor ihm wurde der Blick auf ein kleines, aber durchaus charmantes Zimmer freigegeben. Der Vorhang vor dem Fenster an der gegenüberliegenden Wand verschleierte die Sicht nach draußen ebenso, wie es Fremden die Sicht nach drinnen verweigerte. An der linken Wand stand ein Doppelbett - wahrscheinlich Standardeinrichtung im Bordell - mit zwei kleinen Nachttischchen und altmodischen Lampen darauf. An der rechten Wand war ein Sessel, eine kleine Kommode und die Tür, die vermutlich zum Badezimmer führte. Markus nickte, als würde er sich in Gedanken bestätigen, dass dies von nun an sein Zimmer sein würde.
"Und nun? Geht es gleich weiter, oder soll ich hier warten? … Meister?" Der Corellianer trat in das Zimmer und sah sich noch einmal genauer um, wobei er auch einen Blick durch die Tür in die Nasszelle warf, ehe er antwortete:


"Ich denke, ich dusche erst mal. Das ist dringend nötig!"

Endlich drehte er sich wieder zu Shana um, die in der Tür stand. Er lächelte und meinte:

"Treffen wir uns doch in einer Stunde in der Küche!"

- Coruscant - untere Ebenen - Honey House - Marks Quartier - mit Shana -
 
Zurück
Oben