CKs Puppenkiste
ex pluribus unum
[Coruscant-System, Weltraum vor Coruscant, Yacht Empress of Blades, Cockpit]- Barad Selby
Als die Empress of Blades in einer der üblichen Einfallrouten vor dem Stadtplaneten Coruscant aus dem Hyperraum fiel, machte Barad Selby gedanklich drei Kreuze. Dier Flug hierhin – zumindest der Teil ab Lianna – war eine reine Tortur gewesen, ein Zickzackkurs von System zu System, begleitet von den Bemühungen des Astromechs, einen möglichst plausiblen Flugplan zu erstellen und die tatsächlichen Aufzeichnungen der Yacht zu überschreiben, sodass es tatsächlich den Anschein machte, als hätten sie niemals imperialen Raum betreten. In der Tat half es, dass die letzten Stationen ihres Fluges in neutralem und imperialem Raum gewesen waren – von Ord Mantell waren sie nach Borleias gesprungen und schließlich nach Coruscant, ein Umweg, der den Flug beträchtlich verlängert hatte und das mit keiner Gesellschaft außer einem rechthaberischen Astromechdroiden, der zu allem Überfluss scheinbar einen Narren an einer Widerstandskämpferin von Coruscant gefressen hatte und seit deren Abwesenheit noch schnippischer geworden war. Selby würde ihm seinen Speicher wirklich bald löschen müssen – doch vorher gab es noch einiges zu tun. Ein routinemäßiger Blick verriet dem Piloten, dass der vom Geheimdienst installierte, gefälschte Transponder einwandfrei funktionierte – zum Glück, durch einen Anfängerfehler den Imperialen in die Hände zu fallen wäre nach diesem Flug schwer zu ertragen gewesen.
„Achtung, Duke’s Gambit, hier Flugkontrolle Coruscant. Scheren Sie in die vorgesehenen Passierrouten ein und übermitteln Sie Heimathafen und Flugplan zwecks Freigabe eines Schildsektors.“
Duke’s Gambit, das war der Tarnname der Empress, in ihrer Gestalt als Privatyacht eines mittelreichen, proimperialen Unternehmers, der mehr Zeit damit verbrachte, sein Geld mit extravaganten Hobbies auszugeben, als es durch ehrliche Arbeit zu verdienen. Das erklärte die vielen und unregelmäßigen Reisen, die die Empress unternahm, ohne dass irgendein imperialer Bürokrat misstrauisch wurde – so hoffte Selby zumindest. Sollte die Duke’s Gambit je auffällig werden, so hoffte er, dass dies den Codespleißern aus Sektion 02 vor der nächsten Kontrolle durch den imperialen Zoll auffiel.
„Duke’s Gambit an Coruscant Flugkontrolle, Heimathafen Muunilinst. Letzte Stationen Borleias und Ord Mantell. Übermittle Daten.“
Ein Tastendruck übermittelte die gewünschten und oberflächlich einwandfreien Daten an die Flugkontrolle, die diese vermutlich wiederum mit den Archiven des Zolls, der Coruscant Security Force und vielleicht sogar mit denen der imperialen Flotte vergleichen würde. Dann waren da natürlich noch andere Institutionen des Imperiums – der IGD etwa, oder das ISB – die mit etwas Pech ganz genau verfolgten, wer in diesem Moment mit der Flugkontrolle kommunizierte. Glücklicherweise dürfte keine davon einen Grund haben, Verdacht zu schöpfen. Ein neureicher Industrieller besuchte Coruscant mit seiner Entourage. Mehr nicht.
„Duke’s Gambit, ist Ihr Ziel ein Raumhafen oder eine private Landebucht?“
„Private Landebucht, Kontrolle.“
„Verstanden.“
Wieder entstand eine Pause – Selby hoffte, dass es die letzte war.
„Duke’s Gambit, Freigabe für den planetaren Schild erteilt, Zeitfenster 2 Standardminuten in Gitter 45-77-09. Flugkontrolle, Ende.“
Zufrieden lächelte Selby und beschleunigte die Empress ein letztes Mal, um den deaktivierten Bereich des Schildes zu erreichen bevor das knapp bemessene Zeitfenster abgelaufen war. Dann tauchte die elegante Yacht durch die typische Wolkendecke Coruscants und hinab in ein kleines Unwetter zwischen den gigantischen Wolkenkratzern, allerdings nichts, was die Fähigkeiten des Piloten sonderlich auf die Probe stellte. Mittlerweile kannte er den Standort der Landebucht, in dem der Geheimdienst die Empress üblicherweise verwahrte, wie im Schlaf und steuerte das Schiff zielsicher hinab durch den Verkehr aus vergleichbaren Schiffen und bedeutend kleineren Gleitern. Ein unauffälliges Funksignal ließ die in der Bucht stationierten Agenten wissen, dass ein verbündetes Schiff sich näherte, sodass er die Tore an der Seite eines der Tausenden Wolkenkratzer tatsächlich geöffnet vorfand. Geschickt und ohne auf die Hilfe des Computers angewiesen zu sein landete Selby die Empress, hinter der das metallene Tor zum Rest Coruscants sich dann auch sogleich wieder schloss. Mit einem Seufzen erhob er sich aus seinem Pilotensessel. Es war schon nicht fair – ihm konnte dieser Planet gestohlen bleiben und doch musste er hierher zurück, während Sheldon vermutlich alles geben würde, um hierher und damit zu Noa Chanelle Cortina zurückzukehren, aber auf Lianna festsaß. Selbys Blick wanderte in Richtung des Datenblocks, den Sheldon ihm gegeben hatte, und des Comgeräts, das er Noa ebenfalls geben sollte. Er hatte bereits einmal beobachtet, wie sein ehemaliger Vorgesetzter kurz sein Glück gefunden und dann danach sich selbst und eine zweite Person todunglücklich gemacht hatte, und konnte sich der Frage nicht erwehren, ob er dadurch, dass er Sheldon half, zumindest einen Funken Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Noa zu bewahren, nicht vielleicht noch viel mehr Leid verursachte. Er griff nach den beiden Gegenständen – jetzt machte es keinen Unterschied mehr. Er hatte Sheldon sein Wort gegeben. Und Barad Selby hielt sich an sein Wort.
Einer der Agenten in der Landebucht – der Twi’lek – erwartete Selby bereits mit vor der Brust verschränkten Armen und einem belustigten Grinsen, als dieser die Yacht über die Gangway verließ.
„Willkommen zurück auf Coruscant, Agent Selby.“
Selby grinste ebenso zurück.
„Ab jetzt Lieutenant Selby, für Sie. Organisieren Sie mir einen Gleiter? Ich muss mit dem Major sprechen.“
Zumindest Tacema dürfte ob der Entwicklung der Situation begeistert sein. Während der Twi’lek seinen Wunsch erfüllte, nahm Selby sein eigenes Comlink zur Hand, um damit eine Nachricht zu formulieren – an Noa. Je eher er die beiden Gegenstände loswurde, desto besser.
Mit einem weiteren Seufzen steckte Selby das Com wieder weg. Er hatte immer noch das Bild Sheldons vor Augen, wie dieser verloren auf dem Observationsdeck der Empress gesessen hatte, den Blick unverwandt auf eine einzelne Haarlocke gerichtet. Er hatte ein Gespür für Tragödien… und das hatte durchaus das Zeug dazu.
[Coruscant, Wolkenkratzer, Landebucht, vor der Empress of Blades]- Selby, Agenten des Geheimdienstes
Als die Empress of Blades in einer der üblichen Einfallrouten vor dem Stadtplaneten Coruscant aus dem Hyperraum fiel, machte Barad Selby gedanklich drei Kreuze. Dier Flug hierhin – zumindest der Teil ab Lianna – war eine reine Tortur gewesen, ein Zickzackkurs von System zu System, begleitet von den Bemühungen des Astromechs, einen möglichst plausiblen Flugplan zu erstellen und die tatsächlichen Aufzeichnungen der Yacht zu überschreiben, sodass es tatsächlich den Anschein machte, als hätten sie niemals imperialen Raum betreten. In der Tat half es, dass die letzten Stationen ihres Fluges in neutralem und imperialem Raum gewesen waren – von Ord Mantell waren sie nach Borleias gesprungen und schließlich nach Coruscant, ein Umweg, der den Flug beträchtlich verlängert hatte und das mit keiner Gesellschaft außer einem rechthaberischen Astromechdroiden, der zu allem Überfluss scheinbar einen Narren an einer Widerstandskämpferin von Coruscant gefressen hatte und seit deren Abwesenheit noch schnippischer geworden war. Selby würde ihm seinen Speicher wirklich bald löschen müssen – doch vorher gab es noch einiges zu tun. Ein routinemäßiger Blick verriet dem Piloten, dass der vom Geheimdienst installierte, gefälschte Transponder einwandfrei funktionierte – zum Glück, durch einen Anfängerfehler den Imperialen in die Hände zu fallen wäre nach diesem Flug schwer zu ertragen gewesen.
„Achtung, Duke’s Gambit, hier Flugkontrolle Coruscant. Scheren Sie in die vorgesehenen Passierrouten ein und übermitteln Sie Heimathafen und Flugplan zwecks Freigabe eines Schildsektors.“
Duke’s Gambit, das war der Tarnname der Empress, in ihrer Gestalt als Privatyacht eines mittelreichen, proimperialen Unternehmers, der mehr Zeit damit verbrachte, sein Geld mit extravaganten Hobbies auszugeben, als es durch ehrliche Arbeit zu verdienen. Das erklärte die vielen und unregelmäßigen Reisen, die die Empress unternahm, ohne dass irgendein imperialer Bürokrat misstrauisch wurde – so hoffte Selby zumindest. Sollte die Duke’s Gambit je auffällig werden, so hoffte er, dass dies den Codespleißern aus Sektion 02 vor der nächsten Kontrolle durch den imperialen Zoll auffiel.
„Duke’s Gambit an Coruscant Flugkontrolle, Heimathafen Muunilinst. Letzte Stationen Borleias und Ord Mantell. Übermittle Daten.“
Ein Tastendruck übermittelte die gewünschten und oberflächlich einwandfreien Daten an die Flugkontrolle, die diese vermutlich wiederum mit den Archiven des Zolls, der Coruscant Security Force und vielleicht sogar mit denen der imperialen Flotte vergleichen würde. Dann waren da natürlich noch andere Institutionen des Imperiums – der IGD etwa, oder das ISB – die mit etwas Pech ganz genau verfolgten, wer in diesem Moment mit der Flugkontrolle kommunizierte. Glücklicherweise dürfte keine davon einen Grund haben, Verdacht zu schöpfen. Ein neureicher Industrieller besuchte Coruscant mit seiner Entourage. Mehr nicht.
„Duke’s Gambit, ist Ihr Ziel ein Raumhafen oder eine private Landebucht?“
„Private Landebucht, Kontrolle.“
„Verstanden.“
Wieder entstand eine Pause – Selby hoffte, dass es die letzte war.
„Duke’s Gambit, Freigabe für den planetaren Schild erteilt, Zeitfenster 2 Standardminuten in Gitter 45-77-09. Flugkontrolle, Ende.“
Zufrieden lächelte Selby und beschleunigte die Empress ein letztes Mal, um den deaktivierten Bereich des Schildes zu erreichen bevor das knapp bemessene Zeitfenster abgelaufen war. Dann tauchte die elegante Yacht durch die typische Wolkendecke Coruscants und hinab in ein kleines Unwetter zwischen den gigantischen Wolkenkratzern, allerdings nichts, was die Fähigkeiten des Piloten sonderlich auf die Probe stellte. Mittlerweile kannte er den Standort der Landebucht, in dem der Geheimdienst die Empress üblicherweise verwahrte, wie im Schlaf und steuerte das Schiff zielsicher hinab durch den Verkehr aus vergleichbaren Schiffen und bedeutend kleineren Gleitern. Ein unauffälliges Funksignal ließ die in der Bucht stationierten Agenten wissen, dass ein verbündetes Schiff sich näherte, sodass er die Tore an der Seite eines der Tausenden Wolkenkratzer tatsächlich geöffnet vorfand. Geschickt und ohne auf die Hilfe des Computers angewiesen zu sein landete Selby die Empress, hinter der das metallene Tor zum Rest Coruscants sich dann auch sogleich wieder schloss. Mit einem Seufzen erhob er sich aus seinem Pilotensessel. Es war schon nicht fair – ihm konnte dieser Planet gestohlen bleiben und doch musste er hierher zurück, während Sheldon vermutlich alles geben würde, um hierher und damit zu Noa Chanelle Cortina zurückzukehren, aber auf Lianna festsaß. Selbys Blick wanderte in Richtung des Datenblocks, den Sheldon ihm gegeben hatte, und des Comgeräts, das er Noa ebenfalls geben sollte. Er hatte bereits einmal beobachtet, wie sein ehemaliger Vorgesetzter kurz sein Glück gefunden und dann danach sich selbst und eine zweite Person todunglücklich gemacht hatte, und konnte sich der Frage nicht erwehren, ob er dadurch, dass er Sheldon half, zumindest einen Funken Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Noa zu bewahren, nicht vielleicht noch viel mehr Leid verursachte. Er griff nach den beiden Gegenständen – jetzt machte es keinen Unterschied mehr. Er hatte Sheldon sein Wort gegeben. Und Barad Selby hielt sich an sein Wort.
Einer der Agenten in der Landebucht – der Twi’lek – erwartete Selby bereits mit vor der Brust verschränkten Armen und einem belustigten Grinsen, als dieser die Yacht über die Gangway verließ.
„Willkommen zurück auf Coruscant, Agent Selby.“
Selby grinste ebenso zurück.
„Ab jetzt Lieutenant Selby, für Sie. Organisieren Sie mir einen Gleiter? Ich muss mit dem Major sprechen.“
Zumindest Tacema dürfte ob der Entwicklung der Situation begeistert sein. Während der Twi’lek seinen Wunsch erfüllte, nahm Selby sein eigenes Comlink zur Hand, um damit eine Nachricht zu formulieren – an Noa. Je eher er die beiden Gegenstände loswurde, desto besser.
***Com-Nachricht an Noa Chanelle Cortina***
Noa,
ich bin wieder auf Coruscant. Bitte nennen Sie mir Zeit und Ort für ein Treffen. Da sind zwei Dinge, die ich Ihnen geben soll.
Selby
***Ende der Nachricht***
Noa,
ich bin wieder auf Coruscant. Bitte nennen Sie mir Zeit und Ort für ein Treffen. Da sind zwei Dinge, die ich Ihnen geben soll.
Selby
***Ende der Nachricht***
Mit einem weiteren Seufzen steckte Selby das Com wieder weg. Er hatte immer noch das Bild Sheldons vor Augen, wie dieser verloren auf dem Observationsdeck der Empress gesessen hatte, den Blick unverwandt auf eine einzelne Haarlocke gerichtet. Er hatte ein Gespür für Tragödien… und das hatte durchaus das Zeug dazu.
[Coruscant, Wolkenkratzer, Landebucht, vor der Empress of Blades]- Selby, Agenten des Geheimdienstes