CKs Puppenkiste
ex pluribus unum
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Gasse neben Reinigung]- Selby
Selby wurde abgelenkt, als der arme Bettler, den er mit seinem Auftauchen aufgescheucht hatte, aus seinem Versteck in der Gasse mit unsagbarem Pech einer Patrouille der CSF in die Arme lief. Der Mund des Agenten verzog sich mitleidig, als erregtes Stimmengewirr laut wurde, und schloss dann kurz die Augen, als auf die Entladung eines Schockstabes ein gequälter Aufschrei folgte – und dann Stille. Er tat jedoch nichts, obwohl er mit einer Hand nach seiner Waffe tastete, die im Schulterholster unter seinem Jackett verborgen war. Sich hier, in den Mittleren Ebenen, auf eine Schießerei mit einer zahlenmäßig überlegenen Gruppe der CSF einzulassen, war keine gute Idee, nicht für einen Widerstandskämpfer und erst recht nicht für einen Agenten des Geheimdienstes, dessen oberste Prämisse es war, im Verborgenen zu agieren.
Dann stand plötzlich Noa vor ihm – zum Schutz vor dem scheinbar konstanten Regen hier auf Coruscant, der Selby auch nach Monaten auf diesem Betonbrocken noch den letzten Nerv raubte, trug sie eine Mütze und aus ihrer Mimik sprach überraschenderweise nicht die reservierte Ablehnung, die sie dem Piloten gegenüber gewöhnlich an den Tag lehnte. Nein. Noa Chanelle Cortina wirkte besorgt und als sie zu sprechen anfing, begann Selby zu begreifen, wieso.
Ihre Sorgen um ihre Familie waren nachvollziehbar. Es war oft passiert, dass das Imperium, wann immer es in einem Sektor von der Republik gegen die Wand gedrängt worden war, mit verheerenden Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung reagiert hatte, eine abscheuliche Art der Politik der Verbrannten Erde, die indes häufig darin Erfolg gehabt hatte, das Vertrauen der Leute in den Schutz durch die Republik zu erodieren. Coruscant hatte es bereits vor dem Fall Corellias schwer getroffen – die öffentliche Hinrichtung der tausenden Personen, die angeblich Sympathisanten des Widerstandes oder der Jedi gewesen waren, war noch nicht vergessen.
Dass sie ihm – wohl in ihrer Verzweiflung – Geld anbot kränkte Selby indes ein wenig. Hielt sie ihn tatsächlich für die Sorte Mistkerl, die ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht war und selbst vom Leid einer Familie zu profitieren versuchte?
„Noa…“, begann er leise und schüttelte dabei leicht mit dem Kopf.
„Als im Dienst der Republik stehend habe ich geschworen, die Unschuldigen vor dem Imperium zu schützen, wann immer es mir möglich ist. Dafür, dass ich diesem Eid gerecht werde, indem ich ihrer Schwägerin und ihren Kindern ermögliche, von Coruscant zu fliehen, müssen Sie mir kein Geld geben.“
Er zeigte ihr ein belustigtes Lächeln.
„Abgesehen davon, können Sie sich vorstellen, was Sheldon mit mir anstellt, wenn er erfährt, dass ich Ihnen dafür Geld abgeknöpft habe, Teile ihrer Familie in Sicherheit zu bringen? Im besten Fall müsste R6 dann die Empress fliegen.“
Das Lächeln verblasste leicht und wurde durch ein Stirnrunzeln ersetzt, als Selby über seine eigenen Worte nachdachte. Warum war Noa zu ihm gekommen – bereit, ihm sogar Geld zu geben – und hatte sich nicht unmittelbar an Sheldon gewandt? Dieser schien von ihren Plänen nichts zu wissen, andernfalls hätte er es bereits am gestrigen Tag angesprochen, also hatte sie ihm nichts gesagt. Warum? Wollte sie ihn von ihrer Familie fernhalten? Das machte keinen Sinn, schließlich meinte Selby einschätzen zu können, dass Noa Sheldon mehr vertraute als ihm. Alles andere wäre auch ziemlich seltsam. Wollte sie ihm nicht zur Last fallen? Möglich. Vielleicht wollte sie sich auch einfach direkt selbst um ihre Probleme kümmern und so viele Mittelsmänner ausschalten wie möglich. Das Lächeln kehrte auf Selbys Gesicht zurück – es blieb abzuwarten, wie sich das mit Sheldons zum Teil übertriebener Fürsorglichkeit vertrug.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Noa, Wir kriegen ihre Schwägerin und die Kinder unbeschadet von Coruscant runter. Sie haben mein Wort.“
Aus einem Impuls heraus streckte er einen Arm aus und drückte die Schulter der Widerstandskämpferin leicht.
„Ich weiß, wie viel Sie ihm bedeuten, Noa.“
Er musste nicht spezifizieren, wen er meinte.
„Und ich würde jede Person, die ihm nahe steht, mit Freuden als meinen Freund betrachten.“
Nachdem er seinen Arm wieder sinken gelassen hatte verschränkte er ihn mit dem anderen vor der Brust.
„Und jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten. Wenn ich recht informiert bin, wartet irgendwo jemand auf Sie.“
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Gasse neben Reinigung]- Noa, Selby
Selby wurde abgelenkt, als der arme Bettler, den er mit seinem Auftauchen aufgescheucht hatte, aus seinem Versteck in der Gasse mit unsagbarem Pech einer Patrouille der CSF in die Arme lief. Der Mund des Agenten verzog sich mitleidig, als erregtes Stimmengewirr laut wurde, und schloss dann kurz die Augen, als auf die Entladung eines Schockstabes ein gequälter Aufschrei folgte – und dann Stille. Er tat jedoch nichts, obwohl er mit einer Hand nach seiner Waffe tastete, die im Schulterholster unter seinem Jackett verborgen war. Sich hier, in den Mittleren Ebenen, auf eine Schießerei mit einer zahlenmäßig überlegenen Gruppe der CSF einzulassen, war keine gute Idee, nicht für einen Widerstandskämpfer und erst recht nicht für einen Agenten des Geheimdienstes, dessen oberste Prämisse es war, im Verborgenen zu agieren.
Dann stand plötzlich Noa vor ihm – zum Schutz vor dem scheinbar konstanten Regen hier auf Coruscant, der Selby auch nach Monaten auf diesem Betonbrocken noch den letzten Nerv raubte, trug sie eine Mütze und aus ihrer Mimik sprach überraschenderweise nicht die reservierte Ablehnung, die sie dem Piloten gegenüber gewöhnlich an den Tag lehnte. Nein. Noa Chanelle Cortina wirkte besorgt und als sie zu sprechen anfing, begann Selby zu begreifen, wieso.
Ihre Sorgen um ihre Familie waren nachvollziehbar. Es war oft passiert, dass das Imperium, wann immer es in einem Sektor von der Republik gegen die Wand gedrängt worden war, mit verheerenden Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung reagiert hatte, eine abscheuliche Art der Politik der Verbrannten Erde, die indes häufig darin Erfolg gehabt hatte, das Vertrauen der Leute in den Schutz durch die Republik zu erodieren. Coruscant hatte es bereits vor dem Fall Corellias schwer getroffen – die öffentliche Hinrichtung der tausenden Personen, die angeblich Sympathisanten des Widerstandes oder der Jedi gewesen waren, war noch nicht vergessen.
Dass sie ihm – wohl in ihrer Verzweiflung – Geld anbot kränkte Selby indes ein wenig. Hielt sie ihn tatsächlich für die Sorte Mistkerl, die ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht war und selbst vom Leid einer Familie zu profitieren versuchte?
„Noa…“, begann er leise und schüttelte dabei leicht mit dem Kopf.
„Als im Dienst der Republik stehend habe ich geschworen, die Unschuldigen vor dem Imperium zu schützen, wann immer es mir möglich ist. Dafür, dass ich diesem Eid gerecht werde, indem ich ihrer Schwägerin und ihren Kindern ermögliche, von Coruscant zu fliehen, müssen Sie mir kein Geld geben.“
Er zeigte ihr ein belustigtes Lächeln.
„Abgesehen davon, können Sie sich vorstellen, was Sheldon mit mir anstellt, wenn er erfährt, dass ich Ihnen dafür Geld abgeknöpft habe, Teile ihrer Familie in Sicherheit zu bringen? Im besten Fall müsste R6 dann die Empress fliegen.“
Das Lächeln verblasste leicht und wurde durch ein Stirnrunzeln ersetzt, als Selby über seine eigenen Worte nachdachte. Warum war Noa zu ihm gekommen – bereit, ihm sogar Geld zu geben – und hatte sich nicht unmittelbar an Sheldon gewandt? Dieser schien von ihren Plänen nichts zu wissen, andernfalls hätte er es bereits am gestrigen Tag angesprochen, also hatte sie ihm nichts gesagt. Warum? Wollte sie ihn von ihrer Familie fernhalten? Das machte keinen Sinn, schließlich meinte Selby einschätzen zu können, dass Noa Sheldon mehr vertraute als ihm. Alles andere wäre auch ziemlich seltsam. Wollte sie ihm nicht zur Last fallen? Möglich. Vielleicht wollte sie sich auch einfach direkt selbst um ihre Probleme kümmern und so viele Mittelsmänner ausschalten wie möglich. Das Lächeln kehrte auf Selbys Gesicht zurück – es blieb abzuwarten, wie sich das mit Sheldons zum Teil übertriebener Fürsorglichkeit vertrug.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Noa, Wir kriegen ihre Schwägerin und die Kinder unbeschadet von Coruscant runter. Sie haben mein Wort.“
Aus einem Impuls heraus streckte er einen Arm aus und drückte die Schulter der Widerstandskämpferin leicht.
„Ich weiß, wie viel Sie ihm bedeuten, Noa.“
Er musste nicht spezifizieren, wen er meinte.
„Und ich würde jede Person, die ihm nahe steht, mit Freuden als meinen Freund betrachten.“
Nachdem er seinen Arm wieder sinken gelassen hatte verschränkte er ihn mit dem anderen vor der Brust.
„Und jetzt will ich Sie nicht länger aufhalten. Wenn ich recht informiert bin, wartet irgendwo jemand auf Sie.“
[Coruscant, Mittlere Ebenen, Gasse neben Reinigung]- Noa, Selby