[ Coruscant – Obere Ebenen – Wingston Tower – Penthouse – Exodus‘ Zimmer | allein ]
Der Abend war ereignislos zu Ende gegangen. Eine ganze Weile hatte Exodus noch dem unermüdlichen Lebensstrom von Coruscant zugesehen, ohne jedoch einen echten Stern am Himmel zu entdecken. Dann war er ins Penthouse zurückgekehrt, hatte kurzen Smalltalk mit Miku geführt und war schließlich zu Bett gegangen. Von Giselle war nichts mehr zu hören gewesen. Angesichts ihres Zustandes am Abend war das aber auch nicht verwunderlich. Exodus war nicht sofort eingeschlafen, doch irgendwann hatte ihn der Tag von düsteren Gedanken begleitet in die Traumwelt entlassen.
Das schwache Klopfen an seiner Tür weckte ihn aus dem unruhigen Schlaf. Seine Machtsinne waren augenblicklick nach Giselle gerichtet – in seinen Träumen spielte sie ohnehin stets die Hauptrolle – und so wusste er schon bevor er die Augen aufschlug, wer vor seiner Tür stand. Ob sie noch einmal Lebewohl sagen wollte? Sie hatte gestern angekündigt so früh wie möglich zu verschwinden, um seinem Vater nicht noch einmal unter die Augen zu kommen – und vermutlich auch um mit Exodus selbst möglichst wenig Zeit verbringen zu müssen. Als Exodus die Decke zurückschlug, wurde ihm bewusst, dass er nur Shorts trug, doch angesichts ihres bevorstehenden und unwiderruflichen Abschieds spielte das wohl auch keine große Rolle mehr. Müde schwang er die Beine vom Bett und tappte gähnend zur Tür. Er erwartete eine vollständig angekleidete, zur Abreise bereite Giselle, die ihn mit gefasstem, ernstem Blick ansehen und nur wenig sagen würde. Doch wie so oft, schaffte es die Vahla auch dieses Mal ihn zu überraschen.
Die sich zur Seite schiebende Tür offenbarte eine kränklich aussehende Frau, die barfuß und nur mit einem locker übergeworfenen Kleid an der Wand lehnt. Und sie bat um seine Hilfe.
„Giselle.“
Mehr konnte er in seiner ersten Überraschung nicht hervorbringen.
„Einen Arzt?“
wiederholte er ihre Worte fragend, für einen Augenblick eine Falle vermutend. Sie hatte ihm gesagt, sie wolle nicht zum Krankenhaus und er hatte sich erst nach längerem Widerstand ihrem Wunsch gefügt. Prüfte sie jetzt seine Standhaftigkeit? Nein, ein Blick auf die Vahla verriet, dass es ihr wirklich schlecht ging.
„Natürlich, einen Arzt!“
Hektisch wandte sich Exodus zu seinem Nachttisch um und griff nach seinem Comlink. Das Kontaktverzeichnis des kleinen Geräts schien unendlich lang, bis er endlich die Nummer seines Hausarztes zwischen all den anderen Namen fand. Mit einer Hand hielt er das Com an sein Ohr, während er Giselle prüfend ansah. Es dauerte nur Sekunden, bis das Gespräch angenommen wurde.
„Hallo Doctor Forlin. Entschuldigen Sie die frühe Störung. Können Sie vorbei kommen? Wir haben hier einen kleinen Notfall.“
Der Doctor stellte eine, für Giselle nicht hörbare, Nachfrage.
„Keiner aus der Familie, nein. Eine … Freundin von mir.“
Wieder fragte Dr. Forlin am anderen Ende etwas und unwillkürlich streckte Exodus seine Hand nach Giselles Stirn aus. Seine flache Hand legte sich auf ihre Stirn, ohne dass er weiter darüber nachdenken konnte, ob sie dies für unangebracht hielt.
„Sie hat erhöhte Temperatur.“
Als er seine Hand wieder wegzog, spürte er ihre kalten Schweißperlen auf seiner Haut. Es ging ihr wirklich nicht gut, ganz und gar nicht gut. Er hatte mit seiner Rettungsaktion also doch Recht behalten und auch damit, sie zu einem Krankenhaus zu bringen. Es schien fast, als hätte die Nacht im Penthouse alles nur noch verschlimmert, obwohl er sich genau an das gehalten hatte, was sie von ihm verlangte. Doch für rechthaberische Gesten war jetzt keine Zeit. Der Doktor bestätigte ihm, dass er kommen würde und gab Exodus eine kurze Handlungsanweisung, ehe er das Gespräch beendete.
„Du sollst dich hinlegen, sagt mein Arzt.“
Trotz ihres kläglichen Zustandes musste er dem Impuls widerstehen, sie einfach auf beiden Armen zum Bett zu tragen. Stattdessen trat er aus seinem Zimmer heraus und hielt ihr den angewinkelten Arm hin. Er würde ihr eine Stütze sein, wenn sie dies wollte. Doch was Giselle wollte, hatte er gestern auch nach stundenlangem Grübeln nicht entschlüsseln können.
[ Coruscant – Obere Ebenen – Wingston Tower – Penthouse – vor Exodus‘ Zimmer | mit Giselle ]
Der Abend war ereignislos zu Ende gegangen. Eine ganze Weile hatte Exodus noch dem unermüdlichen Lebensstrom von Coruscant zugesehen, ohne jedoch einen echten Stern am Himmel zu entdecken. Dann war er ins Penthouse zurückgekehrt, hatte kurzen Smalltalk mit Miku geführt und war schließlich zu Bett gegangen. Von Giselle war nichts mehr zu hören gewesen. Angesichts ihres Zustandes am Abend war das aber auch nicht verwunderlich. Exodus war nicht sofort eingeschlafen, doch irgendwann hatte ihn der Tag von düsteren Gedanken begleitet in die Traumwelt entlassen.
Das schwache Klopfen an seiner Tür weckte ihn aus dem unruhigen Schlaf. Seine Machtsinne waren augenblicklick nach Giselle gerichtet – in seinen Träumen spielte sie ohnehin stets die Hauptrolle – und so wusste er schon bevor er die Augen aufschlug, wer vor seiner Tür stand. Ob sie noch einmal Lebewohl sagen wollte? Sie hatte gestern angekündigt so früh wie möglich zu verschwinden, um seinem Vater nicht noch einmal unter die Augen zu kommen – und vermutlich auch um mit Exodus selbst möglichst wenig Zeit verbringen zu müssen. Als Exodus die Decke zurückschlug, wurde ihm bewusst, dass er nur Shorts trug, doch angesichts ihres bevorstehenden und unwiderruflichen Abschieds spielte das wohl auch keine große Rolle mehr. Müde schwang er die Beine vom Bett und tappte gähnend zur Tür. Er erwartete eine vollständig angekleidete, zur Abreise bereite Giselle, die ihn mit gefasstem, ernstem Blick ansehen und nur wenig sagen würde. Doch wie so oft, schaffte es die Vahla auch dieses Mal ihn zu überraschen.
Die sich zur Seite schiebende Tür offenbarte eine kränklich aussehende Frau, die barfuß und nur mit einem locker übergeworfenen Kleid an der Wand lehnt. Und sie bat um seine Hilfe.
„Giselle.“
Mehr konnte er in seiner ersten Überraschung nicht hervorbringen.
„Einen Arzt?“
wiederholte er ihre Worte fragend, für einen Augenblick eine Falle vermutend. Sie hatte ihm gesagt, sie wolle nicht zum Krankenhaus und er hatte sich erst nach längerem Widerstand ihrem Wunsch gefügt. Prüfte sie jetzt seine Standhaftigkeit? Nein, ein Blick auf die Vahla verriet, dass es ihr wirklich schlecht ging.
„Natürlich, einen Arzt!“
Hektisch wandte sich Exodus zu seinem Nachttisch um und griff nach seinem Comlink. Das Kontaktverzeichnis des kleinen Geräts schien unendlich lang, bis er endlich die Nummer seines Hausarztes zwischen all den anderen Namen fand. Mit einer Hand hielt er das Com an sein Ohr, während er Giselle prüfend ansah. Es dauerte nur Sekunden, bis das Gespräch angenommen wurde.
„Hallo Doctor Forlin. Entschuldigen Sie die frühe Störung. Können Sie vorbei kommen? Wir haben hier einen kleinen Notfall.“
Der Doctor stellte eine, für Giselle nicht hörbare, Nachfrage.
„Keiner aus der Familie, nein. Eine … Freundin von mir.“
Wieder fragte Dr. Forlin am anderen Ende etwas und unwillkürlich streckte Exodus seine Hand nach Giselles Stirn aus. Seine flache Hand legte sich auf ihre Stirn, ohne dass er weiter darüber nachdenken konnte, ob sie dies für unangebracht hielt.
„Sie hat erhöhte Temperatur.“
Als er seine Hand wieder wegzog, spürte er ihre kalten Schweißperlen auf seiner Haut. Es ging ihr wirklich nicht gut, ganz und gar nicht gut. Er hatte mit seiner Rettungsaktion also doch Recht behalten und auch damit, sie zu einem Krankenhaus zu bringen. Es schien fast, als hätte die Nacht im Penthouse alles nur noch verschlimmert, obwohl er sich genau an das gehalten hatte, was sie von ihm verlangte. Doch für rechthaberische Gesten war jetzt keine Zeit. Der Doktor bestätigte ihm, dass er kommen würde und gab Exodus eine kurze Handlungsanweisung, ehe er das Gespräch beendete.
„Du sollst dich hinlegen, sagt mein Arzt.“
Trotz ihres kläglichen Zustandes musste er dem Impuls widerstehen, sie einfach auf beiden Armen zum Bett zu tragen. Stattdessen trat er aus seinem Zimmer heraus und hielt ihr den angewinkelten Arm hin. Er würde ihr eine Stütze sein, wenn sie dies wollte. Doch was Giselle wollte, hatte er gestern auch nach stundenlangem Grübeln nicht entschlüsseln können.
[ Coruscant – Obere Ebenen – Wingston Tower – Penthouse – vor Exodus‘ Zimmer | mit Giselle ]