[ Coruscant – City – Wingston Corp. – Penthouse | Exodus und Giselle ]
Es war offensichtlich, dass Giselle Coruscant nicht so kannte wie er, der hier schon sein halbes Leben wohnte. Sicher, Exodus war vor allem in den oberen Ebenen sozialisiert worden – aber wenn man den Egoismus und die Rücksichtslosigkeit derer sah, denen es finanziell sogar sehr gut ging, wie viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft konnte man dann wohl in den unteren Ebenen erwarten? Die Leute dort hatten nichts, ebenso wie Giselle. Es ging nur ums eigene Überleben. Die Kriminalitätstatistiken von Coruscant belegten, dass dabei sehr häufig die Schwächeren auf der Strecke blieben. Raubüberfälle, Vergewaltigungen, Menschenhandel und andere illegale Geschäfte waren dort unten an der Tagesordnung. Coruscant war kein wunderschöner, mystischer Urwald, wo man weltfremde Einheimische traf und sich mit ihnen anfreunden konnte. Obwohl sich mit diesem Körper in den unteren Ebenen sicherlich Geld verdienen ließ … – aber diesen Weg durfte Giselle nicht einschlagen. Sie gehörte ihm, seit sie an jenem schicksalhaften Abend an die Tür seiner Hütte geklopft hatte. Exodus musterte die Vahla ein letztes Mal, bevor sie begann, sich wieder Kleidung überzustreifen. Er musste diese Gier für einen Moment unterdrücken. Dieses Verlangen nach ihr.
„Wenn du meinst.“
Seine Stimme klang betont beiläufig und Exodus versuchte mit einem Schulterzucken zu unterstreichen wie gleichgültig ihm war, was Giselle zu tun gedachte. Natürlich stimmte das nicht. Natürlich war es ihm sehr wohl sehr wichtig, wie sie ihre nächsten Schritte plante. Giselle war der einzige Lichtblick dieser drögen Tage auf Coruscant gewesen. Die Konferenzen, Geschäftsmeetings und Empfänge waren nichts worauf er sich freute. Es war Arbeitsalltag und diese Arbeit erfüllte ihn nicht. Und wenn sie ging, blieb ihm nur noch das. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, betonte Giselle in ihren Ausführungen plötzlich, wie wenig ihm sein Geld bisher genutzt hatte um glücklich zu werden. In Exodus zog sich etwas zusammen und er spürte wie seine Schultern unweigerlich nach unten sanken. Er fühlte sich entwaffnet. Diese Spitze war … gemein. Giselle zog die Unterhaltung auf eine völlig andere Ebene. Seine Vergangenheit und seine Fehler hatten nichts mit dem Verlauf des heutigen abends oder überhaupt mit Giselle zu tun. Nichts.
„War das jetzt wirklich notwendig?“
seine Mundwinkel zuckten, doch es war nur ein Reflex und keine Freude. Er räusperte sich und wandte instinktiv den Blick von ihr ab. Nicht, weil sie sich gerade wieder etwas angezogen hatte, eher aus der unbewussten Angst noch einen solchen Schlag abzubekommen. Einige Sekunden lang schwieg er, suchte nach den richtigen Worten.
„Du hast Recht.“
Es war das erste Mal an diesem Abend, dass er ihr Recht gab.
„Ich konnte mir die Dinge, die mir wirklich etwas bedeuten niemals erkaufen.“
Noch einmal zuckte er mit den Schultern, als gingen ihm die Worte aus. Das gewinnende Grinsen, das er ansonsten immer hervorzaubern konnte, schien zu klemmen wie der Abzug eines altersschwachen Blasters.
„Und vermutlich hast du auch darin Recht, dass du irgendwie klar kommst. Ich glaube dir das.“
Exodus machte einen Schritt zurück und griff nach dem Stuhl, der an der Wand neben der Tür des Gästezimmers stand. Dann setzte er sich hin.
„Aber weißt du was?“
Seine niedrige Sitzposition zwang ihn zu ihr aufzusetzen. Man hätte es als Geste der Demut verstehen können.
„Ich bin vorher nicht klar gekommen. Ich bin als Wrack nach Fresia geflogen. Fingers Mark hat mir meine Lebensgeister zurückgebracht.“
Mit seiner rechten Hand fuhr Exodus sich durch die Haare und fixierte dann mit zusammengezogenen Augenbrauen Giselle, die immer noch dabei war ihre Sachen zu packen.
„Ich will nicht, dass du gehst.“
Es waren die richtigen Worte im richtigen Moment – doch aus irgendeinem Grund klang der Satz in seinen eigenen Ohren trotzdem falsch. Nicht so zärtlich, nicht so liebevoll, wie er hätte sein sollen. Entgegen Exodus‘ Intention klang seine Stimme wie die eines quengelnden Kindes, das nicht einsehen wollte, ein geliebtes Spielzeug abgeben zu müssen. Aber wann hatte Quengeln schon einmal zum Erfolg geführt? Selbst in den oberen Ebenen von Coruscant bekam ein reicher Junge nicht alles, was er wollte.
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Es war offensichtlich, dass Giselle Coruscant nicht so kannte wie er, der hier schon sein halbes Leben wohnte. Sicher, Exodus war vor allem in den oberen Ebenen sozialisiert worden – aber wenn man den Egoismus und die Rücksichtslosigkeit derer sah, denen es finanziell sogar sehr gut ging, wie viel Mitgefühl und Hilfsbereitschaft konnte man dann wohl in den unteren Ebenen erwarten? Die Leute dort hatten nichts, ebenso wie Giselle. Es ging nur ums eigene Überleben. Die Kriminalitätstatistiken von Coruscant belegten, dass dabei sehr häufig die Schwächeren auf der Strecke blieben. Raubüberfälle, Vergewaltigungen, Menschenhandel und andere illegale Geschäfte waren dort unten an der Tagesordnung. Coruscant war kein wunderschöner, mystischer Urwald, wo man weltfremde Einheimische traf und sich mit ihnen anfreunden konnte. Obwohl sich mit diesem Körper in den unteren Ebenen sicherlich Geld verdienen ließ … – aber diesen Weg durfte Giselle nicht einschlagen. Sie gehörte ihm, seit sie an jenem schicksalhaften Abend an die Tür seiner Hütte geklopft hatte. Exodus musterte die Vahla ein letztes Mal, bevor sie begann, sich wieder Kleidung überzustreifen. Er musste diese Gier für einen Moment unterdrücken. Dieses Verlangen nach ihr.
„Wenn du meinst.“
Seine Stimme klang betont beiläufig und Exodus versuchte mit einem Schulterzucken zu unterstreichen wie gleichgültig ihm war, was Giselle zu tun gedachte. Natürlich stimmte das nicht. Natürlich war es ihm sehr wohl sehr wichtig, wie sie ihre nächsten Schritte plante. Giselle war der einzige Lichtblick dieser drögen Tage auf Coruscant gewesen. Die Konferenzen, Geschäftsmeetings und Empfänge waren nichts worauf er sich freute. Es war Arbeitsalltag und diese Arbeit erfüllte ihn nicht. Und wenn sie ging, blieb ihm nur noch das. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, betonte Giselle in ihren Ausführungen plötzlich, wie wenig ihm sein Geld bisher genutzt hatte um glücklich zu werden. In Exodus zog sich etwas zusammen und er spürte wie seine Schultern unweigerlich nach unten sanken. Er fühlte sich entwaffnet. Diese Spitze war … gemein. Giselle zog die Unterhaltung auf eine völlig andere Ebene. Seine Vergangenheit und seine Fehler hatten nichts mit dem Verlauf des heutigen abends oder überhaupt mit Giselle zu tun. Nichts.
„War das jetzt wirklich notwendig?“
seine Mundwinkel zuckten, doch es war nur ein Reflex und keine Freude. Er räusperte sich und wandte instinktiv den Blick von ihr ab. Nicht, weil sie sich gerade wieder etwas angezogen hatte, eher aus der unbewussten Angst noch einen solchen Schlag abzubekommen. Einige Sekunden lang schwieg er, suchte nach den richtigen Worten.
„Du hast Recht.“
Es war das erste Mal an diesem Abend, dass er ihr Recht gab.
„Ich konnte mir die Dinge, die mir wirklich etwas bedeuten niemals erkaufen.“
Noch einmal zuckte er mit den Schultern, als gingen ihm die Worte aus. Das gewinnende Grinsen, das er ansonsten immer hervorzaubern konnte, schien zu klemmen wie der Abzug eines altersschwachen Blasters.
„Und vermutlich hast du auch darin Recht, dass du irgendwie klar kommst. Ich glaube dir das.“
Exodus machte einen Schritt zurück und griff nach dem Stuhl, der an der Wand neben der Tür des Gästezimmers stand. Dann setzte er sich hin.
„Aber weißt du was?“
Seine niedrige Sitzposition zwang ihn zu ihr aufzusetzen. Man hätte es als Geste der Demut verstehen können.
„Ich bin vorher nicht klar gekommen. Ich bin als Wrack nach Fresia geflogen. Fingers Mark hat mir meine Lebensgeister zurückgebracht.“
Mit seiner rechten Hand fuhr Exodus sich durch die Haare und fixierte dann mit zusammengezogenen Augenbrauen Giselle, die immer noch dabei war ihre Sachen zu packen.
„Ich will nicht, dass du gehst.“
Es waren die richtigen Worte im richtigen Moment – doch aus irgendeinem Grund klang der Satz in seinen eigenen Ohren trotzdem falsch. Nicht so zärtlich, nicht so liebevoll, wie er hätte sein sollen. Entgegen Exodus‘ Intention klang seine Stimme wie die eines quengelnden Kindes, das nicht einsehen wollte, ein geliebtes Spielzeug abgeben zu müssen. Aber wann hatte Quengeln schon einmal zum Erfolg geführt? Selbst in den oberen Ebenen von Coruscant bekam ein reicher Junge nicht alles, was er wollte.
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