Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Ian

Eowyn senkte den Blick. Nein... momentan wusste sie tatsächlich nicht, was sie glauben sollte. Es verletzte Ian, sogar sehr, aber sie konnte ihn doch nicht anlügen? Sie hatte gehofft, er würde das Thema fallen lassen, aber er hatte bemerkt, wie sie ausgewichen war. Keine gute Grundlage für ein Vertrauensgespräch, das musste sie zugeben. Und keine gute Grundlage, damit er ihr das Versprechen gab, das sie brauchte, um diese Mission durchziehen zu können. Er dachte kaum nach über ihre... Forderung, und als er sogar laut wurde, musste Eowyn sich Mühe geben, nicht zurückzuzucken. Sie hatte gewusst, dass er ihr dieses Versprechen nicht einfach so würde geben können, das war klar gewesen. Vielleicht... hätte sie ihm sagen sollen, dass er sich Zeit nehmen sollte dafür. Ein Fehler... Und jetzt suchte er auch noch den Abstand. So begann es immer. Immer, wenn sie sich stritten, suchte einer den Abstand, aber Eowyn kam langsam an einen Punkt, an dem sie das nicht mehr ertrug. An dem sie all diese Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten einfach nicht mehr tragen konnte. Sie war... müde. Dies sollte ein Tag volleer Freude sein... Ians Amnestie war etwas, bei dem sie beide vor Freude an die Decke hätten springen sollen, eine Flasche des besten Alkohols trinken und einfach nur hemmungslos glücklich sein sollten. Abgesehen davon, dass sie beide nichts für Alkohol übrig hatten, natürlich. Aber stattdessen saßen sie hier und gingen das nächste Problem an, schon wieder rankten sich Sorgen in Eowyns Kopf, und all das zu der Tatsache, dass sie sich eigentlich noch überhaupt nicht gesund fühlte. Das Gespräch mit Wes hatte sie angestrengt, die Aufregung um den Brief und das folgende Adrenalin hatten sie das verdrängen lassen, aber mit all den zurückkehrenden Problemen fühlte sie wieder die Schwäche in sich aufsteigen. Aber dafür war momentan genauso wenig Platz wie an den Gedanken, ob der Rat sie überhaupt im Orden belassen würde. Jetzt mussten sie dieses Gespräch zu Ende führen... auch wenn Eowyns Kopf langsam wieder pochte und sie eigentlich nichts lieber wollte, als sich an Ian zu halten, ihn bei sich zu spüren und nicht daran zu denken, dass er sie bald wieder verlassen würde.

Sie hörte Ian zu, seine ganze Rede, verfolgte seine Schritte im Raum. Er hatte Recht mit der Unterstützung, und Eowyn musste sofort an Marrev denken. Der Schatten war erfahren, er war so fähig, wie man nur sein konnte... er wäre definitiv eine Möglichkeit, aber darüber würde man reden können, wenn es so weit war. Viel mehr Gedanken musste sie sich um Ian machen. Es würde schwerer zu sein, das Versprechen von ihm zu bekommen, wie sie gedacht hatte - obwohl sie die Messlatte schon sehr hoch gelegt hatte. Aber vielleicht brauchte er einfach auch nur... Abstand? Mit mehr Ruhe würde er vielleicht erkennen, dass es notwendig war... und vielleicht würde es ihm leichter fallen, es ihr zu geben, wenn sie dieses Sicherheitsnetz etabliert hatten. Sie hatte auch ihre Zeit gebraucht um zu akzeptieren, dass Bastion für Ian unumgänglich sein würde, ihre erste Reaktion war ähnlich ausgefallen wie Ians jetzt. Aber sie hatte ihre Meinung geändert - Ian würde dies vielleicht auch tun können. Wenn nicht... dann hatten sie ein Problem.
Ians eindringlicher Blick, sein Tonfall, prasselten auf sie ein, und es entstand ein kurzer Moment der Stille, als er aufhörte zu reden. Wie sollte sie ihm klarmachen, weshalb ihr dieses Versprechen so wichtig war? Wie sollte sie ihm erklären, warum sie momentan Schwierigkeiten damit hatte, ihm zu glauben? Ihr Kopf war voll, sie hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Und dabei war es so wichtig, dass sie jetzt nicht die Kontrolle verlor, dass sie in Ruhe miteinander reden konnten...

Lass dir Zeit, sagte sie schließlich leise. Ich verlange nicht, dass du mir das sofort versprichst. Ich habe dich überrumpelt, tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Aber verstehst du nicht... das hier ist wichtiger als wir beide. Meinst du, ich tue das gerne? Meinst du, ich begebe mich freiwillig in Todesgefahr, ich habe Spaß daran? Bei der Macht, Ian, ich habe solche Angst bei dem Gedanken, dass ich ihn nicht zulassen darf, denn sonst würde ich nur noch schreien und weinen und... Eowyn atmete durch, damit ihre leicht panische Stimme wieder normal wurde. Genau das war es - sie durfte nicht daran denken. Ich will nicht sterben, flüsterte sie, blinzelte die Tränen weg, sah Ian bittend an. Aber eine solche Mission... sie ist zu wichtig. Tausende Lebewesen, Ian. Verstehst du nicht? Das ist der Grund, weshalb ich eine Jedi geworden bin. Ich wusste, dass ich dazu berufen bin, zu helfen, dazu beizutragen, dass die Galaxis sicherer ist. Vielleicht... vielleicht war mein ganzes Leben nur ausgerichtet auf diesen Moment, wer weiß das schon? Vielleicht gab es einen Grund, dass sie schon als Jugendliche nur ein Ziel gehabt hatte. Vielleicht gab es einen Grund, dass sie eine Schatten war... Wer wusste schon genau, wie die Macht Einfluss nahm? Und wenn du am Ende vor einer Entscheidung stehst, warum auch immer, dann möchte ich, dass du diese nicht mehr vor Ort treffen musst. Ich will, dass du dich ganz klar für die Lösung des Problems entscheidest. Ich will, dass am Ende nicht alles umsonst war. Bittend sah sie Ian an. Ich weiß, was ich verlange. Ihre Stimme wurde leicht verzweifelt. Ich weiß das, Ian, aber diese Mission ist keine normale Mission. Hier steht so viel mehr auf dem Spiel... Und vielleicht wird unser Sicherheitsnetz noch eingreifen können.
Eowyn schüttelte langsam den Kopf, sah zur Decke. Es tut mir Leid. Ich... ich weiß momentan nicht, was ich glauben kann, oder glauben soll... Ich... Ein kurzes Durchatmen. Ich... würde es verstehen. Ja... sie würde es tatsächlich, erkannte sie halbwegs selbst überrascht. Ich würde verstehen, wenn du dein Ziel erreichen wollen würdest... Auch wenn du nicht willst, was du dafür tun musst. Sie konnte es nicht aussprechen. Aber vielleicht wollte sie auch deshalb dieses Versprechen... um es Ian leichter zu machen? Um ihm klar zu machen, dass es in Ordnung wäre? Ian, bitte. Langsam wurde sie verzweifelt. Ich... es tut mir wirklich Leid, ich kann mich nicht ausrücken. Ich will nicht mit dir streiten oder diskutieren... Eowyn rieb sich über die Stirn. Warum war sie nicht in der Lage, in Worte zu fassen, was sie fühlte und dachte? Oder lag es daran, dass sie sich selbst dessen nicht sicher war? Ich will dich auch nicht anlügen oder dir etwas vormachen... Wenn du das nicht kannst... Wenn es für dich zu schwer ist... Wieder schüttelte Eowyn den Kopf. Dann werden wir eine andere Lösung brauchen. Dann muss jemand anderes dich begleiten. Die Vorstellung, zurückzubleiben, war in etwa so einfach wie die Vorstellung, einen Berg mit bloßen Händen zu versetzen oder jedes Virus aus jedem Befallenen einzeln und eigenhändig zu vernichten, aber... Ian war derjenige, um den es hier ging. Ian war ihr Trumpf, ihr Sabacc. Er musste in der Lage sein, sich auf seine schwere Aufgabe zu konzentrieren, und nichts durfte ihn davon ablenken. Eowyn wusste, wann sie zurückstecken musste, wann eine Mission für sie zu Ende war. Wenn Ian dabei etwas zustoßen würde... sie wusste nicht, wie sie sich das jemals würde verzeihen können, wie sie damit würde leben können, dass sie nicht bei ihm gewesen war, aber das würde ihr Problem sein. Ihres alleine. Was nun zählte war die Mission, nichts anderes. Das hatte man ihr eingebläut, als sie den Weg der Schatten betreten hatte, und sie konnte nicht anders, als sich an diesen Glaubensgrundsatz zu halten.

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn


Lass dir Zeit. Ja, er würde Zeit benötigen, um einen Plan zu entwickeln, er würde viel Zeit benötigen um Option für Option zu bedenken. Aber wie, wie sollte er ihr ein Versprechen geben, das beinhaltete, dass er ihr im schlimmsten Fall entweder das Leben nahm oder zuließ, dass es ein anderer tat? Keine Zeit der Welt, keine Ewigkeit, nichts, nichts würde ihn dazu bringen, darüber je anders zu denken. Ebenso hätte sie von ihm verlangen können, dass er versprach, dass seine Liebe morgen endete. Er konnte nicht und wenn er nur zwei Sekunden länger darüber nachdachte, konnte er noch weniger, und es fühlte sich an, als würde sein Herz zerreißen. Das Virus. Die Lösung. Bastion. Sein Anteil daran. All die Leben, die auf dem Spiel standen, all die Leben, die es zu retten galt. Jede Herzensentscheidung die Ian treffen konnte, die er treffen wollte, war egoistisch. Jede Entscheidung, in der er so lenken konnte, wie er sich wünschte, basierte allein auf das, was ihm zu Gute kam. Sie und er am Leben. Dabei lag sie so richtig. Diese Mission war wichtiger als sie beide. Diese Mission war wichtiger, als ihre Liebe zueinander. Sie war wichtiger. Kaum, dass Ian die Möglichkeit sah, eine Zukunft mit Eowyn zu haben, war diese Zukunft wieder bedroht und wieder waren es andere Kräfte, andere Umstände. Fremdgesteuert. Er würde kaum einen Einfluss haben. Denn wie wehrte man sich gegen eine Unbekannte? Wie wehrte man sich gegen das Schicksal, gegen Bestimmungen, gegen Zufälle, gegen was auch immer? Es funktionierte nicht. Schatten konnte man nicht bekämpfen. Sie wollte nicht sterben.
Ians Herz schlug heftig gegen seine Brust.
Damdam Damdam Damdam.
Er wollte auch nicht, dass sie starb.
Damdam Damdam Damdam.
Er wollte nicht, dass er starb.
Und da waren mehr als tausende. Da waren mehr. Da waren mehr als sie zwei.
Aber er hatte, ganz im Gegensatz zu ihr, sein Leben nie danach ausrichten wollen, anderen bis an sein Lebensende zu helfen. Er hatte eine Familie gewollt. Kinder. Liebe. Das waren seine Wünsche gewesen. Alles in ihm hatte Ewigkeiten nur nach Liebe geschrienen. Nach einem Menschen, mit dem er zusammen sein konnte – einem Menschen, der ihn bedingungslos liebte, einen Menschen, dem er seine Liebe schenken konnte. Mit Tahiri hatte er das erste Mal erlebt, was genau das bedeutete und sie war gestorben. Sollte sich das, wo er wieder jemanden gefunden hatte, wiederholen? Egoismus war fehl am Platz, er wusste es. Er wusste es doch, aber er war da und da war so vieles, so vieles, was ihn siegen lassen wollte. Endlich das Leben führen können, nach dem er sich so lange gesehnt hatte. Die Frage, um welchen Preis wollte Ian nicht hören. Aber die Frage bohrte nicht nur in seinem Verstand, sondern auch in seinem Herzen.
Um welchen Preis?
Um welchen Preis?
Um welchen Preis?
Er konnte niemand anderen darum bitten, mit ihm zu gehen, ihn zu begleiten. Denn jemand anderen mitzunehmen würde bedeuten, ihm absichtlich einer Gefahr auszusetzen, der er Eowyn nicht aussetzen wollte. Es würde bedeuten in Kauf zu nehmen – willentlich und wissentlich – dass jemand anders viel eher sterben durfte, als sie.
Hier ging es nicht um sie und nicht um ihn, nicht um das, was sich einer von ihnen beiden wünschte. Nicht um das, wonach sich beide sehnten. Manchmal galt es, das eigene Glück hintanzustellen. Utilitarismus.
Ian verzog das Gesicht, sah zur Seite und erneut fühlte es sich an, als würde sein Herz Zerreißen. Als wäre da etwas in seiner Brust, dass nach Außen wollte.

„Ich weiß, dass du Recht hast.“ Es kam leise mit der Traurigkeit des Bewusstseins, dass nichts diese Wahrheit ändern konnte. Diese brutale, bittere Wahrheit. „Besser kurz und intensiv, als nie?“ fragte er dann blinzelte seine Tränen weg, in dem Versuch, ihr ein Lächeln zu schenken, als er zu Eowyn ging.
„In Ordnung,“ sagte er dann und sein Lächeln verschwand, als er das Versprechen gab. „In Ordnung.“

Dadadamm Dadadamm Dadadamm.
Dann setzte er sich neben sie, griff nach ihren Händen.
„Trotzdem möchte ich, dass du mir glaubst, dass das hier,“ er führte ihre Hände zu seinem Herzen, „das schönste Geschenk ist, das ich je bekommen habe. Und wenn wir Bastion nicht überleben sollten, will ich, dass du weißt, dass ich keine Sekunde die mir mit dir geschenkt worden ist, missen möchte.“ Sinnlos, seine Tränen aufzuhalten, sinnlos, sich dagegen zu wehren. „Ich weiß, dass das hier das größte ist, was ich erfahren durfte und ich weiß das, ich weiß dich zu schätzen und wenn wir Bastion überstehen, wenn wir es schaffen…“ Dann würde er sie heiraten. „Dann wirst du lange weiße Haare und einen Buckel haben und ich einen kleinen Bauch, den du abends streicheln musst, weil zu viel Schokolade darin ist.“


Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
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Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - im Lagerhaus - Rilanja, Zasuna und Sarid - außen Levice, Eriu, Captain Tuo, NPC-Soldaten


Nach den beiden, welche sich der Jedi-Rätin ergeben hatten folgte nach etwas mehr Showeinlage von Rilanja noch ein weiterer, ein Ugnaught. Je mehr sich ergaben, desto besser. Ein kurzer Schrei zwischendurch war ein Anzeichen, dass entweder Zasuna oder Levice einen weiteren erwischt und hoffentlich kampfunfähig gemacht hatten. Aber genaueres würde sich später noch zeigen. Jetzt hieß es für die dunkelblonde Corellianerin erstmal die Aufmerksamkeit derer zu halten, welche ihnen noch gefährlich werden konnten. Gekonnt ließ sie daher weiterhin ihr Lichtschwert kreisen, um Eindruck zu machen und Rilanjas Drohung zu unterstreichen. Allerdings beschlich sie so langsam das Gefühl, dass sich nun alle ergeben hatten, welche sich hatten einschüchtern lassen.

Aus dem hinteren, sich für sie im Dunkeln befindlichen Teil der Lagerhalle drangen dann Geräusche von Bewegungen. Angespannt wandte Sarid ihre Aufmerksamkeit in die Richtung, aber vertraute dabei mehr auf die Macht, denn ihre tatsächlichen Sinne. Dort befanden sich wie sie fühlen konnte Soldaten, andere Wesen - und Eriu. Die schwache Machtpräsenz war deutlich genug für die erfahrene Jedi. Dann erklang ein kurzer Dialog und eine herrische Stimme forderte sie auf
seine Lagerhalle zu verlassen. Das musste wohl der Lannik sein oder der Aqualish, war Sarids erster Gedanke, aber auf jeden Fall jemand, der das Kommandieren gewohnt war, sprich ein Anführer dieser Diebesbande und damit ein willkommener Fang. Jedoch tat dieser ihnen nicht den Gefallen so einfach nach vorne ins Licht zu kommen. Jetzt hieß es Zeit zu schinden und seine Aufmerksamkeit zu halten, damit Eriu nichts geschah und hoffentlich einer der anderen Jedi oder Soldaten sich in Position bringen konnte, um dem Padawan zu helfen.

"Aber wir sich doch erst seit kurzem hier und in Ihren Lagerhaus gibt es so viel Interessantes zu entdecken...",


antwortete die Jedi-Rätin spitz.


"...und wie ich vermute gehört so einiges davon Ihnen nicht einmal, sondern der Republik und dem Jedi-Orden. Das wollen wir unbedingt zurück haben. Schließlich grassiert auf Coruscant ein schlimmes Virus wie Sie vielleicht schon gehört haben und welches wir mit dieser Ausrüstung bekämpfen wollen, die Sie uns gestohlen haben."


Damit versuchte die Corellianerin dem Oberganoven ein schlechtes Gewissen zu machen. Ihr war zwar klar, dass sie bei diesem vermutlich wenig erreichen würde, aber vielleicht deafür bei jemand anderem. Noch war er schließlich nicht der einzige Dieb, der sich noch auf den Beinen befand, das spürte sie.


"Dass ich nicht lache! Solche Mätzchen funktionieren bei mir nicht. Die könnt ihr bei einfältigen, rodianischen Einfallspinseln ausprobieren, aber nicht bei mir. Also jetzt macht euch raus hier oder der Spitzohr ist Geschichte!"


Der bedrohliche Tonfall war dabei nicht zu überhören, genauso wie die Tatsache, dass der Sprecher definitiv nicht menschlich war und Basic mit einem leichten Akzent sprach. Sarid wollte unbedingt verhindern, dass der hilflose Sephi nun ein Opfer dieser Aktion wurde. Er hätte doch lieber draußen bei den Soldaten bleiben sollen! Aber für solche Reue war es nun zu spät. Eines war der Corellianerin allerdings klar. Der Oberganove würde mit Sicherheit auf ein lohnenderes Ziel umschwenken, wenn sich ihm eines bot. Also senkte die Jedi-Rätin ihr Lichtschwert und bot sich daher als Ersatzzielscheibe an. Es reichte ihr, wenn sie eine Hand zwischen sich und dem Blasterschuss bekam, denn sie beherrschte die Technik solche Schüsse allein mit der Macht reflektieren zu können. Jetzt konnte sie nur darauf vertrauen, dass jemand in ihrem Team in der Lage war die Ablenkung auszunutzen und Eriu in Sicherheit zu bringen.



Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - im Lagerhaus - Rilanja, Zasuna und Sarid - außen Levice, Eriu, Captain Tuo, NPC-Soldaten
 
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Orbit von Coruscant- an Bord der Ilum-Besprechungsraum-mit Senator Fensa, Agent Fontaine und Brianna

Brianna war offensichtlich mehr als froh, sie zu sehen. Bailee hatte auf sowas in der Art gehofft, aber nach ihrer Auseinandersetzung nicht damit gerechnet.Doch es fühlte sich auf jeden Fall gut an und Bailee hatte nicht mehr ganz das Gefühl, total von Sinnen irgendwo reingerannt zu sein, wovon sie absolut keine Ahnung hatte. Zum ersten Mal begutachtete sie die beiden Menschen, die ihnen Gegenüber standen. Die Jedi sprach den einen Menschen mit "Senator" an und der andere Mensch beobachtete sie ebenfalls neugierig. So viel Aufmerksamkeit war Bailee überhaupt nicht gewohnt und in ihrem Nautolaner-Anzug sah sie ja nur bedingt jedihaft aus. Aber das war ihr herzlich egal. Was sie hingegen total irritierte, war die Aufregung ihrer...Meisterin, die sie nicht wirklich verstand. Meisterin. Daran würde sie sich auch erstmal gewöhnen müssen. Zurück zum Thema: Worum ging der Streit eigentlich? Brianna war sauer, wiedermal. Der Senator schien Ziel dieser Wut zu sein, aber er sah sich offensichtlich nicht als Ursache. Was durchaus so sein könnte. Und der andere Mensch, der wohl irgendwie zum Geheimdienst gehörte, versuchte wohl irgendwie Ruhe rein zu bringen und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das vor ihnen liegender Problem. Keine schlechte Idee. Was er jedoch erzählte, lies bei Bailee den Mut sinken.

"Klingt nicht sehr einladend"

kommentierte sie mehr zu sich selbst als zu den anderen. Vor allem eine Sache lies sie die Stirn runzeln.

"Wir erwarten eine Fall und sollen da fröhlich lächelnd und unbewaffnet rein rennen? Ich glaub, so blöd sind wir nicht. Oder? "

Sie sah Brianna stirnrunzelnd an. Sie selbst konnte zumindest halbwegs mit nem Blaster umgehen. Wenn man die 200 Schüsse, die sie pflichtmässig im Jahr am Schiessstand abgeben musste, als sinnvolle Übung ansah.Brianna schien sich da weniger Sorgen zu machen und fragte sie, ob sie sich bereit fühlte.

"Keine Ahnung. Ich lass es mal auf mich zukommen. Was anderes kann ich eh nicht machen... "

Bailee grinste in die Runde. Klar war sie ein wenig beunruhigt, aber vielleicht wurde es ja auch garnicht so wild, wie der Geheimdienst-Mensch es jetzt befürchtete. Und wenn doch... dann würde sie Brianna einfach ne Spritze in die Hand drücken und "Fass" rufen. Oder so ähnlich. Und sie selbst könnte ihre Gegner zur Not noch mit ihren Kopftentakeln erschlagen. Irgendwas würde ihr schon einfallen. Das Brianna dann anbot, die beiden Menschen allein zu lassen und üben zu gehen, gab Bailee etwas Hoffnung. Vielleicht würde sie ja irgendwas Nützliches lernen, dass ihre Überlebenschancen etwas erhöhen würde. Drum lächelte sie Brianna fröhlich an und nickte, ehe sie sich an dem Geheimdienstler wandte.

"Es hat mich gefreut, ihre Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, sie bekommen noch ein paar Informationen bis wir auf Alderaan ankommen."

Das wär für sie alle überaus nützlich. Dann wandte sie sich dem Senator zu.

"Ich wünsche ihnen eine angenehme Zeit. Wenns wirklich so wild wird , wie ihr Kollege vom Geheimdienst befürchtet, wird uns die Ruhe jetzt sicher noch gut tun. "

Das galt nach dem Streit sicher nicht nur dem Senator, sondern auch Brianna. Allein von dem her wär eine kleine Pause sicher gut jetzt. Bei dem Streit zwischen ihr und der Jedi hatte es ja schliesslich auch geklappt. Bis zur nächsten Besprechung würden sich die Gemüter hoffentlich abgekühlt haben.

Orbit von Coruscant- an Bord der Ilum-Besprechungsraum-mit Senator Fensa, Agent Fontaine und Brianna
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Promenade | Café | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, viele Touristen und Einheimische


Beim Essen des Kuchens, ließ Tirasina ihre Gedanken nochmal über das Gesagte wandern, darüber das die Schönheit des Planeten nur ein Schein war und die wirkliche Bedrohung überall ist, vor allem nach dem C-Virus hatte sich gezeigt wie dünn das Eis war auf dem diese Bewohner stehen, auch wenn es nur war um sich zu schützen, Tira kannte das Gefühl, alles zu versuchen um sich selbst zu schützen. Manchmal musste man dafür auch Dinge tun die nicht gerade für das Positive wohl waren. Das wusste sie nur zu gut. Arkadi konnte ihr allerdings die Schönheit der Stadt nicht nehmen, dazu war alles zu neu, sie Fragte sich wann das zum Alltag wurde. Arkadi hatte seinen Caf abgestellt und betrachtete nun die Gurlanin, der Blick blieb natürlich nicht unbemerkt und sie sah zu ihm, abwartend darauf was Er nun sagen würde. Arkadi fing an von sich zu erzählen, wie es war bevor Er zum Geheimdienst kam, ein Soldat also, anfangs Naiv doch der Krieg hatte ihn verändert. Gespannt und interessiert hing Tirasina an seinen Lippen, vor allem weil sie zum ersten mal bemerkte das ihm das nahe ging, Er wurde leiser und starrte in die Ferne bevor Er sich räusperte.

Ich kann nur mit einer Karriere als Piratin dienen und das nicht mal Erfolgreich da mich die Black Sun gefangen genommen hatte ...

Arkadi fragte Tirasina ob sie die Echani kannte, doch erwartete keine Antwort, sondern begann zu erzählen was die Echani sind und was ihre Wege waren, woher sie kommen und das sich die meisten als Bürger des Imperiums zählen. Sie wusste nur das die Imperialen viel strenger waren was Kontrollen anging, aber vermutlich waren sie in allen Bereichen schlimmer. Langsam kam ihr in den Sinn dass so einiges mit dem Imperium zusammen hing was Schlecht war. In ruhe wurde sie mit ihrem Kuchen fertig, aber nicht ohne ihm weniger zu zu hören und nickte ihm zustimmend zu.

Nein, Denon sagt mir nichts.

Auch danach war eine Kurze Pause, aber eine darauf folgende Erklärung von Arkadi, Er erzählte davon dass manche dachten die Repuplik hätte zu Brutal reagiert, es klang als würde man sich auf einen gewaltigen Krieg vorbereiten, Repuplik gegen Imperium, es sei unausweichlich. Der derzeitige Frieden war nur ein dünner Faden der sich dazwischen zog. Akradi war wie immer überzeugend wenn es darum ging sie einzubinden. Auch wenn sie es auch schon ein wenig durchschaute, konnte sie keine List darin erkennen sondern tatsächlich einen Mann der die Wahrheit sprach, ohne Tricks.

Nun Mr. Duval ... sie haben mich aus dem Käfig geholt, aber mir nur eine größere Leine angelegt, ich mag naiv wirken, aber ich bin nicht Dumm. In der Hinsicht das ich gehen könnte wann ich will, haben sie gelogen.

Sanft lächelte sie Akradi an und legt ihren Kopf ein wenig schräg um ihn in ihre Handfläche zu betten.

So wie sie reden, haben sie sicherlich alle Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet die möglich waren, aber nicht zu auffällig das ich sie bemerken würde. Ich habe eine Bedingung, ich möchte nur ein wenig mehr Vertrauen, denn nicht umsonst würde ich um eine Ausbildung bitten. Ich bin bereit dazu mit ihnen zu arbeiten, als Partner. Nicht als Werkzeug. Ich möchte ein Teil davon sein, was hier passiert und zwar Richtig. Nicht nur wie ein Schraubkolben der nach der Benutzung wieder in die Lade kommt. Wenn sie das einhalten Mr. Duval, werden sie mich immer sehen.

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Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Ian

Es brodelte und arbeitete in Ian, das konnte Eowyn spüren, auch wenn sie nicht sicher war, was genau sie da eigentlich spürte. Ihre eigenen Empfindungen waren außerdem viel zu präsent, um Ians genauer zu erkennen. Herrje, sie erkannte ja selbst ihre Empfindungen nicht wirklich... Es war ein einziges Chaos, das da in ihr wütete. Was sollte sie glauben, oder denken? Was sollte sie fühlen? Was fühlte sie? Bastion und die konkreten Fakten waren alles, woran Eowyn sich momentan hielt. Und Fakt war, dass sie noch nie vor einer Mission gestanden hatte, von der so viel abhing. Sie brauchte Sicherheiten... Dann würde sie wenigstens wissen, dass ein eventuelles Opfer nicht umsonst sein würde.
Aber für Ian würde es hart sein. Außerdem kam für ihn gerade auch alles auf einmal...


Es schien schneller bei Ian anzukommen, als sie gedacht hatte.
Eowyn nickte langsam, als Ian wieder sprach. Jetzt waren sie beide am gleichen Punkt... die gleiche Ausgangsposition. Immerhin verstand er sie. Was noch fehlte, war ein Versprechen, aber dafür würde er Zeit haben.
Noch zumindest.
Sie erwiderte sein misslungenes Lächeln, als er sich ihr näherte.
Ich hätte damals nicht gedacht, dass wir noch Monate später davon sprechen... sagte sie leise, an die Situation im Lufttaxi denkend. Damals war alles noch so anders gewesen. Sie hatte Ian kaum gekannt... hatte sich gefragt, was sich hinter seiner Fassade verbarg. Hatte sich gefragt, was in seinem Kopf vorging... und nun? Nun war so vieles so anders... so unerwartet...

Ians Lächeln schwand.
"In Ordnung."
Eowyn starrte ihn an. Er sagte nicht genau, was "in Ordnung" war, aber... sie wusste, was er meinte, und er bekräftigte es sogar noch einmal. Ihre Schultern sackten nach unten, als die letzte Anspannung aus ihrem Körper wich, sie atmete laut aus. Sie wusste, was es bedeutete, dass er ihr dieses Versprechen gab. Es musste ihm verdammt schwer gefallen sein...
Danke, flüsterte sie, sah ihn von unten an und blinzelte erneut ihre Tränen fort. Damit waren die Würfel gefallen... Zu wessen Gunsten, das würde sich noch herausstellen, wenn der Becher abgehoben wurde. Sie musste sich einfach immer wieder sagen, warum sie beide diese Entscheidung trafen... dann würde es leichter fallen. Sie würde sich daran gewöhnen... und noch war nichts verloren. Es gab die Chance, dass sie beide wieder zurückkehrten. Sie war vorhanden... sie mussten nur dafür kämpfen.
Einmal davon abgesehen, dass der Rat noch nicht seine Zustimmung erteilt hatte. Ob sie sie mit Ian gehen lassen würden, nach allem, was gewesen war?

Ian hob den Abstand wieder auf, als er sich neben sie setzte und ihre Hände ergriff. Seine Worte berührten sie, trafen sie tief in ihr Herz und in ihre unsichere Seele, so dass sie keine andere Wahl hatte, als den Kampf gegen ihre Tränen aufzugeben, als sie von ein paar Malen blinzeln nicht mehr in die Augen zurückkehren wolten. Es tat gut, so gut, jemanden bei sich zu haben, der sie respektierte, der sie trotz allem nicht verurteilte, der sie als Mensch liebte, so wie sie wahr - trotz ihrer vielen, vielen Fehler.

Ich danke dir, flüsterte sie schließlich, froh, dass ihre Stimme ihr gehorchte. Ich danke dir für alles... für deine Worte, für dein Versprechen, für... für dich. Ian, ich bin so froh, dass du bei mir bist... Und ich werde deinen kleinen Bauch mit Freuden streicheln, wenn du dafür, ihre Stimme brach kurz, nur bei mir bist... Abstand... Ian hatte ihn wieder aufgehoben, aber er war Eowyn noch immer zu groß. Sie war müde, und obwohl sie wusste, dass sie für heute noch mindestens eine dringende Aufgabe zu erledigen hatte, wollte sie momentan nur eines.
Sie rückte näher an Ian heran, schlang die Arme um ihn, wie vorher, als sie die frohe Nachricht gehört hatte, doch dieses Mal hielt sie ihn fest, so fest sie nur konnte.
Halt mich... bleib bei mir, lass mich nicht allein. Bitte... bat sie Ian, ja, flehte fast, konnte die Fassade von Stärke nicht mehr länger aufrecht erhalten. Ian ging es vermutlich ähnlich, Eowyn wusste es nicht, aber sie wollte nun erst einmal nichts anderes, als zu wissen, dass sie nicht alleine war - wenigstens jetzt nicht, die nächsten Minuten, vielleicht auch die nächsten Stunden. Und wenn sie irgendwann wieder richtig gesund war... dann wäre sie vielleicht auch in der Lage, wieder stärker zu sein.

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Ian
 
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[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Promenade | Café | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, viele Touristen und Einheimische

Nachdenklich betrachtete Arkadi die Gurlanin, als sie den Kuchen aß. Es war seltsam, die weißhaarige Frau so zu sehen wie eine normale Menschin und dabei zu wissen, dass sie es nicht war. Die Täuschung war exzellent, ein unwissender Beobachter würde niemals bemerken, dass dieses attraktive Lebewesen, das so unbekümmert im Sonnenlicht Coruscants saß, nicht das war, was sie vorgab zu sein. Für den Agenten war es ein Beweis, dass er mit seinem Konzept, die Formwandlerin für den Geheimdienst und besonders die Sektion Null zu gewinnen, richtig. Tirasina war eine Waffe, ein Dolch, dem man dem nichts ahnenden Imperium ungesehen und unbemerkt in die Rippen rammen konnte. Nicht im wortwörtlichen Sinne, sie hatte klar gestellt, dass sie für den NRGD keine Attentate durchführen würde, dafür fehlten ihr sowohl die Ausbildung als auch der Wille, wobei für den blonden Lieutenant Commander letzteres wichtiger war. Fast jeder konnte lernen, wie man das Leben eines anderen beendete, doch nur wenige konnten es wirklich tun, besaßen die notwendige Entschlossenheit. Der blonde Mann erinnerte sich an eine Studie, laut der nur zwei von hundert Soldaten ohne Zögern töten konnten und selbst in kritischen Situation oft nicht gezielt geschossen wurde. Abwesend starrte der ehemalige Sergeant in die Ferne, er erinnerte sich nur zu gut an die Imperialen, die er getötet hatte. Die Übelkeit, die Reue, die Alpträume, all die schrecklichen Bilder, an die er sich langsam aber sicher gewöhnt hatte, die ein Teil von ihm geworden waren, die er nie wieder vergessen würde. Arkadi empfand kein Bedauern mehr, wenn es um Imperiale ging, er hatte zu viel von ihrer Grausamkeit gesehen, um noch zögern zu können. Man konnte nicht leugnen, was auf dem Spiel stand, die Existenz der Neuen Republik konnte nur gesichert werden, wenn das Imperium als politischer und militärischer Faktor nicht mehr existierte. Für diesen unerlässlichen Sieg musste alles getan werden, war jedes Opfer zu bringen und alle Hindernisse zu überwinde. Der Agent gestattete sich ein kühles Lächeln, denn er wusste, dass er mit dieser Ansicht nicht allein war und nun hatte er Verbündete, die etwas bewirken konnten. Echte Veränderungen standen bevor, das spürte er. Umso wichtiger war es, Tirasina bei Laune zu halten, die Formwandlerin war eine mächtige Waffe und musste entsprechend behandelt werden. So ging der Mensch bewusst ein gewisses Risiko ein, als er mit ihr vertraulich über seine Vergangenheit. Die Preisgabe von persönlichen Erlebnissen und Gefühlen schuf ein Band, erzeugte Vertrauen und bewusst gewährte Arkadi einen Einblick in das, was ihm durch den Kopf ging, was ihn beschäftigte, doch er bewahrte die Kontrolle. Tirasina meinte, dass die einzige Karriere, die sie vorweisen konnte, die als Piratin war, und diese war nicht wirklich von Erfolg gekrönt gewesen und hatte in ihrer Gefangennahme durch die Black Sun geendet. Als Reaktion lächelte Arkadi milde, in seine blauen Augen war ein leichtes Funkeln zu erkennen und seine Stimme bot ein klares, unmissverständliches Versprechen, als er die Gurlanin ansah.


„Das wird sich schon bald ändern. Ihre Arbeit wird in den Schatten stattfinden. Erwarten Sie keine Medaillen oder Danksagungen, das ist nicht unser Weg. Aber das Auge der Geschichte blickt auf uns und wird sich an unsere Taten erinnern. Das verspreche ich Ihnen.“


Ein kühles Lächeln spielte an den Lippen des Agenten. Von Denon wusste Tirasina nichts, die Formwandlerin hatte mit Politik wenig am Hut, lauschte aber aufmerksam der Erklärung des Geheimdienstlers und schien zu verstehen, worauf er hinauswolle. Der „Frieden“ mit dem Imperium war eine Lüge, nichts weiter, eine tödliche Täuschung und lediglich eine Feuerpause in einem Konflikt, in dem es nur einen Sieger geben konnte. Die Gurlanin, die ihm gegenüber sah und ihn mit ihren hellen Augen ansah, war eine bemerkenswerte Person, durchaus empfänglich für seine Argumente, doch sie ließ sich nicht einfach täuschen. Eine nützliche Eigenschaft, fand Arkadi. Wäre sie wirklich völlig naiv, wäre ihr Nutzen für ihn und die Sektion Null gering, sicher, sie wäre leicht zu kontrollieren, doch galt das auch für andere Kräfte, die versuchen könnten, sich ihr zu bemächtigen. Sachlich, aber nicht ablehnend wies sie darauf hin, dass sie war von dem Agenten aus ihrem Käfig befreit worden waren, ihre Leine war zwar länger geworden, doch „frei“ war sie nicht. In der Tat, er hatte gelogen, als er ihr gesagt hatte, sie könne problemlos gehen. Arkadi blieb ruhig und nickte langsam, als Tirasina ihn anlächelte und den Kopf an ihre Hand legte. Es stimmte, die entsprechenden Maßnahmen waren eingeleitet worden, sie wurden von Scharfschützen und Agenten in Zivil beobachtet, die im Notfall eingreifen würden. Die Formwandlerin wusste bereits zu viel und man konnte nicht riskieren, dass ihre Fähigkeiten dem Feind in die Hände fielen. Nein, eher würde die Formwandlerin getötet werden. Was immer notwendig war.


„Das stimmt. Wir können es uns nicht leisten, Sie zu verlieren, Miss Kailtur. Ich kann es mir nicht leisten, Sie zu verlieren. Vielleicht verstehen Sie noch nicht, wie wichtig Sie für all das sind, was bevorsteht, aber wenn Sie es tun...dann werden Sie auch diese Vorsichtsmaßnahmen verstehen.“


Arkadi machte eine kurze Pause und trank einen Schluck Caf, mit neutraler Miene hörte er zu, als Tirasina eine Bitte vorbrachte, sie wünschte sich mehr Vertrauen von ihm und wollte als gleichberechtigter Partnerin behandelt werden. Kein Werkzeug, keine unwissende Begleiterin, sondern jemand, der auf Augenhöhe agierte. Im Gegenzug versprach die weißhaarige Frau, dass sie nicht gehen würde und er sie immer im Blick haben würde. Nachdenklich betrachtete der Agent Tirasina und überlegte. Sein Gesicht blieb entspannt, aber in seinen kühlen blauen Augen lag ein prüfender, vermessender Ausdruck. War sie das Risiko wert? Es konnte funktionieren und hätte ohne Zweifel Vorteil, der Gurlanin zumindest den Eindruck zu vermitteln, sie auf diese Weise zu behandeln. Die Realität musste dem nicht entsprechen, aber im Lauf seiner Karriere gelernt, dass die Wahrheit und die Wahrnehmung beweglich war. Die Wahrnehmung schuf die Realität. Solange Tirasina glaubte, sie wäre mehr als ein Werkzeug, würde das genügen. Also wartete der Agent einige Momente und gab sich nachdenklich, dann nickte er langsam, als würde er sich zu dieser Entscheidung nicht leicht durchringen können.


„Also gut. Sie haben sich das Recht verdient, mit einem gewissen Vertrauen behandelt zu werden, soweit das in unserem Metier möglich ist. Doch bevor ich Ihnen wirklich die Freiheit gewähren kann, die Sie verdienen, müssen Sie sich erst noch beweisen. Der Krieg steht bevor, Miss Kailtur. Der wahre Krieg. Und in ihm werden wir alle zeigen müssen, was wir wirklich sind. Ich bin bereit zu glauben, dass Sie dabei an meiner Seite stehen werden. Beweisen Sie es mir. Zeigen Sie mir, dass Sie das Vertrauen verdient haben.“


Demonstrativ stand Arkadi auf und tippte an sein Komlink. Er musste, wenn er Beweise wollte, auch selbst bereit sein, welche zu liefern. Vertrauen beruhte auf Gegenseitigkeit und er musste mit einem guten Beispiel voran gehen. Natürlich ging er dabei ein gewisses Risiko ein, doch das war nicht zu vermeiden. Die Stimme des blonden Mannes war leise und kühl, ohne ein Zeichen von Anspannung.


„Overseer an Guardian, Sie können die Überwachung einstellen. Autorisierung auf meine Verantwortung.“


Der Agent am anderen Ende des Komlinks räusperte sich überrascht, die Verwunderung war ihm deutlich anzuhören. Arkadi stand so, dass Tirasina mithören konnte.


„Sir? Sind Sie sicher, dass das eine gute Idee ist?“

Nun lächelte der ehemalige Sergeant dünn und streckte Tirasina die Hand entgegen, er nickte symbolisch und betrachtete die Formwandlerin abwartend.


„Ja. Vertrauen Sie mir.“


Es war getan, ob zum Guten oder zum Schlechten, das würde sich zeigen. Doch sein Vertrauen wurde nicht enttäuscht und als er und die Formwandlerin das Café verließen, taten sie es ihm dem Bewusstsein einer neuen Beziehung, eines neuen Umgangs miteinander. Per Komlink forderte Arkadi einen Speeder an, denn sein Datapad zeigte den Eingang einer neuen Nachricht an, eine Dringlichkeitsmeldung. Höflich öffnete Arkadi die Tür für Tirasina und setzte sich dann neben sie auf die Rückbank. Einen Moment hielt er inne, dann aktivierte nach kurzem Nachdenken die holografische Anzeige des Datapads und zeigte die Informationen auch der Frau neben ihm, natürlich nachdem er sie zuvor kurz diskret geprüft hatte. Ein Auftrag der Sektion Null, es war seine Aufgabe, nach Kafrene zu reisen. Auf der dortigen Raumstation, einem Sammelbecken für Kriminelle aller Art, tobte offenbar ein Konflikt, der das Interesse des Geheimdiensts geweckt hatte. Genauer gesagt, einer der dort aktiven Personen war auf dem Radar der Sektion Null aufgetaucht. Gründlich studierte Arkadi die Einsatzbefehle, sie sahen vor, die Operation als Einsatz der Sektion 1 zu tarnen, in der offiziellen Version ging es lediglich darum, Informationen über die Geschehnisse zu sammeln. Eine exzellente Tarnung für das wahre Ziel, die Rettung von Gal Varrus, dem „Erzengel“, und seinem Team, offenbar hatte die Stellvertreterin dieses Mannes, der sozusagen im Alleingang dem Abschaum auf Kafrene die Stirn geboten hatte, den NRGD kontaktiert und um Hilfe gebeten hatte. Arkadi konnte sehen, warum die Sektion Null und besonders Commander Izari so bereitwillig waren, eine Evakuierung zu wagen. Der „Erzengel“ und seine Leute wären hervorragende entbehrliche und gleichzeitig nützliche Werkzeuge für besonders schmutzige Operationen. Es gab ein weiteres, nicht minder interessantes Detail, offenbar hatte der offizielle Teil des Geheimdiensts eine Anfrage an den Jedi-Orden geschickt und es war Unterstützung zugesagt worden, auch von der Armee. Arkadi seufzte leise, die Mission würde ohne Zweifel kompliziert werden, und er lächelte dünn in Richtung Tirasina und zeigte ihr den Rest der Daten.


„Sie wollten als gleichwertige Partnerin behandelt werden, Miss Kailtur? Hier ist Ihre Chance. Diese Mission wird äußerst gefährlich werden und auf den Jedi, dem man uns zur Seite stellen wird, können wir uns nicht verlassen. Der Orden ist zu...idealistisch, um das zu tun, was notwendig ist. Die Aufgabe, den „Erzengel“ und sein Team zu retten, fällt uns zu, und nur uns. Kann ich mich auf Sie verlassen? Wir werden da draußen allein sein. Unsere Treue gilt der Sektion Null, unser Auftrag ist geheim zu halten, besonders gegenüber den Jedi.“


Eindringlich musterte Arkadi die Formwandlerin an seiner Seite, dann nickte er, mehr an sich selbst gewandt und starrte aus dem Fenster des Speeders, der auf dem Weg zum Hauptquartier des NRGD auf Coruscant war. Unterwegs trafen erfreulicherweise weitere Informationen zu dem Jedi und den Armeesoldaten ein, die sie begleiten würden. Genauer gesagt, zu der Jedi, und die Art der Information löste zugleich das Rätsel, warum die Armee beteiligt war.


„Second Lieutenant Faith Navalon. Mensch, weiblich, zwanzig Standardjahre alt. Geboren auf einem...Lazarettschiff. Jedi-Padawan, seit 6 Monaten bei den Streitkräften.“


Las Arkadi laut aus der Dienstakte der jungen Frau vor und betrachtete nachdenklich das Foto der Jedi, die einen ungewöhnlichen Weg gewählt hatte. Sie war ohne Zweifel attraktiv, mit kurzen dunkelblonden Haaren und aufmerksam blickenden braunen Augen, die ihr zusammen mit ihren weichen Gesichtszügen einen Hauch von Unsicherheit verliehen und daran erinnerten, wie jung sie eigentlich noch war. Warum schickten die Jedi und das Militär jemanden wie sie? Steckte dahinter ein Plan oder war es Zufall? Rasch ging der Agent auch die Akten der Soldaten durch, die die junge Jedi begleiten würden. Männer und Frauen aus ihrer Einheit. Problematisch, wenn es um Fragen von Loyalität und Gehorsam ging, im Zweifelsfall würden diese Leute eher Faith folgen als ihm. Arkadi wünschte sich, er hätte mehr Unterstützung als nur Tirasina, so nützlich die Gurlanin auch war, ein speziell geschultes und der Sektion Null ergebenes Team würde zusätzliche Sicherheit schaffen, doch die Geheimhaltung war dann schwieriger. Er würde mit den Ressourcen arbeiten müssen, die ihm zur Verfügung standen. In gewisser Weise war dies auch ein Test seiner Vorgesetzten, da war er sich sicher. Bei der NRGD-Zentrale, die nach außen als Import-Export-Firma getarnt war, wurden Arkadi und Tirasina nach Verlassen des Speeders gründlich, aber unauffällig gescannt, als sie den Eingangsbereich betraten. Hier sah alles aus wie bei einem ganz normalen Unternehmen, eine freundliche Empfangsdame lächelte ihnen zu und zwei Sicherheitsleute hielten sich diskret im Hintergrund, beobachteten aber wie die verborgenen Kameras und die als Angestellte verkleideten Agenten in Zivil jede Bewegung. Arkadi hatte mit einem Mitarbeiter der Sektion Null, der hier verdeckt tätig war, dafür gesorgt, dass ihnen lediglich ein als Protokolldroide getarnter Kampfdroide zur Seite gestellt wurde, als sie das übliche Prozedere an der Rezeption erledigten und zum Fahrstuhl vorgelassen wurden. In den höheren Stockwerken lag die eigentliche Zentrale, bewaffnete Wächter und Kampfdroiden des Modells B2 prüften sie intensiv, dann durften sie zwei Sicherheitsschleusen passieren und begaben sich zu dem Büro, das Arkadi zugewiesen worden war.


„Warten Sie hier. Ich werde mich kurz umziehen. Sie sollten das auch tun.“


Wies er Tirasina an und zog in einem Nebenzimmer seine Uniform an, die abgesehen vom dem schwarzen Hemd der der Armee glich und ihm ein strenges, hartes Aussehen verlieh. Zufrieden kehrte Arkadi ins Büro zurück und setzte sich in den großen Stuhl hinter seinem Schreibtisch. Ein Surren kündigte eine Meldung an.


„Sir, die Jedi und Ihr Team sind jetzt eingetroffen und passieren gerade Schleuse Alpha. Wie befohlen wird nur sie durchgelassen, einer unserer Leute wird sie über die üblichen Kanäle ins Gebäude führen.“

Arkadi legte die Fingerspitzen aneinander und lächelte dünn. Faith Navalon würden wie alle Besucher die Dienstkleidung von Duros Import und Export tragen und mehrere Scans und gut verborgene Sicherheitsmaßnahmen über sich ergehen lassen müssen, bevor sie überhaupt erst das Gebäude betreten konnte, und danach folgten weitere Überprüfungen, bis man sie in die Zentrale lassen würde. Selbstverständlich mit einer entsprechenden Eskorte und nachdem sie alle Waffen abgegeben hatte. Die Sicherheitsmaßnahmen des NRGD waren überaus gründlich, und das aus gutem Grund. Beiläufig tippte der blonde Mann auf die Sprechanlage.


„Ausgezeichnet, Agent. Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden.“


Zackig wurde die Anweisung bestätigt und Arkadi drehte den Stuhl von der Tür und wartete geduldig ab, bis die Tür geöffnet wurde. Der ehemalige Sergeant hatte seine Position gut gewählt, dank einer Reflexion konnte er genau beobachten, was geschah, ohne sich umdrehen zu müssen. Begleitet von einem Herglic in Dienstkleidung betrat Faith Navalon das Büro. Arkadi wartete einen Moment ab, dann hob er die Hand, vorerst alles, was von ihm zu sehen war.


„Danke, Agent. Sie können gehen.“


Der Herglic tat wie geheißen und verließ den Raum. Einen Moment herrschte Stille und Arkadi schwieg bedeutungsvoll, bevor er seinen Stuhl umdrehte und sich seinem Gast zuwandte, ein kühles, höfliches Lächeln auf den Lippen und seine blauen Augen blickten aufmerksam und konzentriert, als könnten sie in den Kopf der jungen Frau blicken. Ihr Aktenbild wurde ihr nicht gerecht, stellte der blonde Mensch fast ein wenig beiläufig fest, als seine beherrschte Stimme dem Raum erfüllte.


„Jedi Faith Navalon. Ich habe Sie bereits erwartet.“


Langsam erhob sich Arkadi nach diesen Worten und nickte ihr dann zu.


„Oder ziehen Sie Second Lieutenant vor? In diesem Fall gebietet der Respekt vor dem Rang etwas.“


Der ehemalige Unteroffizier nahm vorbildlich Haltung an und salutierte formell, die Augen starr geradeaus, bevor er sich rührte und die Arme hinter dem Rücken verschränkte.


„Ich bin Lieutenant Commander Duval von der Sektion 1 des Geheimdiensts der Neuen Republik. Ehemals Sergeant bei den Bodenstreitkräften, wie Sie vermutlich bemerkt haben. Bitte, nehmen Sie Platz.“


Einladend wies Arkadi auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und deutete dann auf Tirasina.


„Meine Adjutantin, Agent Kailtur. Sie wird uns bei der bevorstehenden Operation unterstützen. Was mich direkt zum Thema führt. Soweit ich richtig informiert bin, wurden Sie noch nicht über die Natur der bevorstehenden Operation in Kenntnis gesetzt, ich habe sogar eine Beschwerde Ihres Vorgesetzten erhalten, weil wir Sie angefordert haben. Das spricht entweder für sein Ego oder für Ihre Fähigkeiten. Ich will letzteres annehmen, Ihre Akte ist...interessant. Der NRGD ist dankbar für die Unterstützung, die Sie Ihm gewähren.“


Ohne Umschweife aktivierte Arkadi den Holoprojektor auf dem Tisch, der ein dreidimensionales Abbild der Ringe von Kafrene erschuf, dann legte er ein Datapad auf den Tisch.


„Das sind die Ringe von Kafrene, ein Asteroidengürtel in den südlichen Expansionsregionen. Lange neutrales Gebiet, bis es im Rahmen der Operationen zur Befreiung des Corellian Run zu Gefechten in dieser Region kam. Gefechte, die primär der „Regierung“ der zentralen Raumstation dort geholfen hat. Eine Regierung unter der Kontrolle einer sogenannten „Piratenkönigin“ namens Arianna Trallok, die die Station mit eiserner Hand beherrscht und Drogen- und Waffenhandel im großen Stil organisiert. Sie finden weitere Informationen auf dem Datapad.“


Der Agent machte eine kurze Pause, dann fuhr fort.


„Bis vor einiger Zeit funktionierte dieses Modell und die rivalisierenden Gangs beugten sich dem Diktat der Herrscherin, doch etwas hat sich verändert. Das Auftauchen einer Gruppe unter der Führung eines Mannes mit dem Codenamen „Erzengel“, der einen Privatkrieg gegen das Verbrechen führt und die Station ins Chaos gestürzt hat. Die Sektion 1, die mit dem Gewinnen und Auswerten von Informationen betraut ist, plant eine Aufklärungsmission, um herauszufinden, was genau dort vor sich geht. Die Auswirkungen dieses Konflikts könnten die ganze Region destabilisieren. Für diese Mission brauchen wir jemanden mit Ihren besonderen Fähigkeiten, Lieutenant Navalon.“


Die Wahrheit und doch fehlte ein entscheidendes Detail, der Auftrag zur Rettung des „Erzengels“. Davon musste die Jedi nichts wissen und wenn alles glatt lief würde sie auch nie davon erfahren. Arkadi nickte kurz.


„Ich habe alle verfügbaren Informationen auf dem Datapad für Sie zusammengefasst. Wenn Sie bereit sind, brechen wir und Ihre Leute in einer Standardstunde auf. Irgendwelche Fragen? Wir zählen auf Sie.“


Das Briefing war nüchtern und geschäftsmäßig abgelaufen, ohne große Umschweife. Sie hatten den Luxus von Zeit nicht.


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Suspekt. Ja, das war das richtige Wort, um diese Situation zu beschreiben. Das Ganze war ihr durchaus suspekt. Vor dem Eingang standen weitere zwei Personen in der Dienstkleidung des Unternehmens. Sie schienen völlig zufällig hier zu sein. Einer der beiden rauchte eine Zigarette, während der andere auf einer Bank herumsaß und ein Buch zu lesen schien. Faith dachte, dass sich in ihrer Mittagspause befanden, während der eine seine Zigarette in einem Behälter ausdrückte und dabei (für Faith völlig unbemerkt) ein kleines, graues Gerät auf sie richtete. Zum Glück sah sie es nicht. Sie hätte es vermutlich für eine Waffe gehalten.

Nervös sah die Padawan sich um, als sie das Innere des unscheinbaren Gebäudekomplexes der „Duros Agricultural Imports“ betrat. Von innen war das Gebäude genauso steril und schlicht, wie von außen. Was sollte sie hier? Warum betrieb die Flotte ein Büro in den Räumlichkeiten dieses Unternehmens? Es standen genügend ehemals imperiale und nun leerstehende Verwaltungsgebäude zur Verfügung, um dort tausende Büros unterbringen zu können. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich die sie. Beinahe fühlte es sich an, als würden unzählige Augen jeden Schritt von ihr beobachten. Faith merkte erst, dass ihre Finger vorsichtig nach der länglichen Ledertasche tasteten, die quer über ihrem Hintern am Gürtel angebracht war, als der Herglic einen kaum erkennbaren Blick darauf warf. Das Lichtschwert, das Chesara ihr einst gab, und das sie seitdem dort mit sich herumtrug, gab ihr ein wohliges Gefühl der Sicherheit. Als sie sich vergewissert hatte, dass es immer noch da war, wo es hingehörte, ließ sie die Hände wieder nach vorn gleiten, nur um sie an ihren Seiten herumschwingen zu lassen. Seltsam. Was tat sie normalerweise mit ihren Händen? Der Herglic, der die Statur eines kleinen Rancors besaß, und so unhöflich gewesen war, ihr nichteinmal seinen Namen zu nennen, hob einen Arm um Faith sachte in die gewünschte Richtung zu lenken. Schweigsam folgte sie seinen Anweisungen.

Die Tür eines Aufzugs öffnete sich. Ihr hünenhafter Begleiter nickte der darin befindlichen Person leicht zu, ehe er Faith seine massige Pranke auf den Rücken legte und sie hineinschob. Wie von selbst setzte der Aufzug, der im Inneren mit Spiegeln ausgekleidet war, sich schließlich in Bewegung. Der menschliche Mitarbeiter, der sich vorher bereits darin befunden hatte, schien die Etage in eine Wandkonsole einzugeben, hielt seinen Blick jedoch ungewöhnlich lange auf das Feld gerichtet und bildete mit seinen Fingern ein „V“, gerade so, dass der schwarzhäutige Herglic es sehen konnte. Wieder nickte er, beinahe unmerklich. Als die Türen sich anschließend wieder öffneten, fragte Faith sich kurz, ob sie nach unten oder nach oben gefahren waren. In dem Gang, in dem sie sich nun befanden, gab es keine Fenster. Am Ende erkannte sie jedoch rechteckige Durchlässe, die durch Schranken gesichert waren und über denen Lichter in den Farben Rot und Grün leuchteten. Erst kurz bevor sie dort angelangt waren, merkte sie, dass sich zur Rechten ein fenstergroßer Durchlass befand, der durch ein engmaschiges Gitter gesichert war und hinter dem ein gelangweilt dreinblickender Iktotchki seinen Dienst verrichtete. Nun erst sagte jemand etwas. „Bitte geben Sie ihre Waffen ab, Lieutenant.“

Faith zögerte zunächst. Erst als der Herglic ein freundliches, beinahe ermutigendes Lächeln auflegte, zuckte sie mit den Achseln, zog anschließend ihren Blaster aus dem Holster und legte es auf die Durchreiche. Dann wartete sie darauf, dass jemand sie aufforderte weiterzugehen. Stattdessen sagte der Herglic in ruhigem, sachlichen Ton: „Das Lichtschwert ebenfalls.“ Woher wusste er das? Klar, er hatte gesehen, dass sie an der Tasche herumgefingert hatte, doch die allerwenigsten wussten, dass sie ein Mitglied des Jedi-Ordens war. Geschweige denn, dass sie just in diesem Moment ein Lichtschwert mit sich herumtrug.

„Okay, was ist hier los?“, fragte sie schließlich, öffnete die Tasche und zog das Lichtschwert heraus. Der Iktotchki, bei dem plötzlich jede Langeweile verflogen schien, schienen beinahe die Augen aus dem Kopf zu fallen. Ihr großer Bewacher jedoch griff mit einer Schnelligkeit, die sie ihm überhaupt nicht zugetraut hätte, ins Innere seiner Jacke und antwortete beschwichtigend: „Ihnen wird gleich alles erklärt werden. Bitte legen Sie die Waffe auf den Tresen.“

„Na, dann …“ Was anderes blieb ihr als zu gehorchen? Sie hatte noch nie gehört, dass man einen Jedi aufforderte seine Waffe abzugeben. Da sie jedoch keine Ritterin war, zählte sie zugegebenermaßen auch nicht als richtige Jedi. Das Jedi-Kredo, niemals sein Lichtschwert wegzulegen, würde sie daher wohl auch eher großzügig auslegen können. Resignierend legte sie auch den Griff ihres Lichtschwertes auf die Durchreiche. Sie ließ die Hand noch etwas länger darauf liegen, als es eigentlich nötig gewesen wäre, zog sie jedoch rechtzeitig zurück. Die Blicke der Mitarbeiter wirkten nun zufrieden und man ließ sie passieren. Es folgte eine Schleuse, in der jeder Zentimeter ihres Körpers mit einem Handscanner abgetastet wurde. Obwohl sie ihre Uniform und die Jacke des Unternehmens darüber trug, fühlte sie sich nackt. Passenderweise merkte der Herglic anschließend an, dass sie die Jacke nun abnehmen dürfte. So schnell es ging schälte sie sich heraus und legte sie in seine Arme. Faith war nicht dumm. Wo auch immer sie hier war, es war auf keinen Fall ein Flottenhauptquartier. Sie beschlich da so einen Verdacht, den sie vor allem aus den Holo-Spielfilmen hatte, die sie in ihrer Kindheit gesehen hatte. Darin ging es oft um romantisierte Gewürz-Schmuggler oder es waren actionreiche Agententhriller. Letzteres hatte sie bis zu diesem Moment immer für ein Klischee gehalten.

Als sie das Büro betrat, wirkte es zunächst völlig leer. Ihre Machtsinne waren jedoch geschult genug, um eindeutig Personen in diesem Raum wahrzunehmen. Hinter einem Schreibtisch stand ein großer Stuhl, dessen ihr zugewandte Lehne die Blicke auf sich zog. Es dauerte einen kleinen Moment, ehe die Hand eins Menschen dahinter in die Höhe Schoss und eine lässige Stimme den Herglic entband. Ohne Faith eines weiteren Blickes zu würdigen, wand er sich zum Gehen und schloss die Tür hinter sich. Ein weiterer Moment dramatischer Stille folgte. Eine ihrer Augenbrauen hatte inzwischen ungeahnte Höhenflüge angenommen, während sie ihr Gewicht auf ein Bein verlagernd versuchte einen Blick auf die Gestalt hinter dem Sessel zu erhaschen. Just in diesem Moment drehte er sich um. Schnell wackelte Faith zurück und nahm eine gerade Haltung an. Zu Gesicht kam ihr ein Mann in den Mittdreißigern. Sein Gesicht war schmallippig, mit blauen Augen und langsam aber sicher würden sich demnächst Geheimratsecken auf seinem blondhaarigen Kopf ausbilden. Unter seiner Uniform konnte man selbst im Sitzen einen kräftigen Körper erahnen. Hatte sie zunächst tatsächlich gedacht, es handelte sich um eine Flottenuniform, erkannte sie im nächsten Augenblick, dass sich zu dem Braun ein dunkles Schwarz gesellte, kein Blau. Das bedeutete Geheimdienst. Inzwischen war sie jedoch schon selbst darauf gekommen.

Als Lieutenant Commander Arkadi Duval salutierte, tat sie es ihm gleich. Man sah ihm sofort an, dass er einst als Sergeant bei den Streitkräften gedient hatte. Seine Haltung war weit akkurater, als ihre es war. Die andere Person, Agentin Kailtur, bemerkte Faith erst, nachdem Duval auf sie aufmerksam gemacht hatte. Von wegen geschulte Sinne. Es handelte sich um eine wahnsinnig hübsche Frau, mit weißen Haaren, unnatürlich hellen Augen und zierlicher Figur.

„Second Lieutenant, oder Miss Navalon, wenn es genehm ist“, antworte sie mit wiedergewonnener Kraft in der Stimme. Galant leistete sie der Aufforderung folge und nahm auf einem der Stühle vor dem Schreibtisch Platz. Ohne Umschweife begann er umgehend mit dem Eingemachten. Er faselte von einer Operation, erwähnte Major Vodo (Faith schmunzelte darüber, dass er seiner Ankündigung Taten folgen ließ) und aktivierte einen Holo-Projektor. „Ich nehme an, Major Vodo hat Schwierigkeiten Ersatz zu finden“, sagte sie tonlos. Eine neutrale Bemerkung, die Duval werten mochte, wie er wollte.

Der jungen Lieutenant blieb nichts anderes übrig, als wortlos und möglichst aufmerksam zu folgen. Zum Schluss war sie dankbar, dass er die gesammelten Informationen auf einem Datenpad zusammengefasst hatte. Der Ring von Kafrene lag in den Expansionsregionen. Während des Fluges hätte sie demnach noch genügend Zeit, die Informationen zu verdauen und sich deren Details zu Gemüte zu führen. Jetzt jedenfalls fühlte sie sich kurz vor der Überforderung. Ihre besonderen Fähigkeiten? Meinte er die Macht? Wie wenig ausgebildete Jedi mochten wohl zur Verfügung stehen, wenn man ausgerechnet sie für diese Aufgabe auserkor? Andererseits war sie Militäroffizier und hatte bereits einen Undercoverauftrag auf Aradia hinter sich. Vielleicht gingen sie davon aus, dass sie sich vor ein paar Kleinkriminellen nicht fürchtete, wenn sie schon der yevethanischen Brutalität getrotzt hatte. Damit mochten sie durchaus recht haben.

Wenn der Geheimdienst auf neutralem Gebiet Unterstützung von Jedi und einem Team kriegserprobter, schießwütiger Soldaten brauchte, musste diese Station wirklich im Chaos versinken. „Zwar kommt das alles hier etwas überraschend, ich bin aber bereit, Sir. Eine Frage hätte ich jedoch tatsächlich. Wo und wann bekomme ich meine Waffen zurück?“

Eine Stunde später fanden sie sich in einer Lagerhalle, einem getarnten Hangar wieder. Zu Faiths Erleichterung erkannte sie, dass ihre Leute bereits auf sie warteten und Ausrüstung in einen leichten Frachter luden. Ihre Gesichter brachten etwas Vertrautes mit sich. Zudem hörte sie irgendwo aus dem Inneren das Pfeifen ihres Astromechdroiden, Zweibein. Als sie die Soldaten sah, kam ihr etwas anderes in den Sinn.

„Sir, wieviele der Informationen darf ich an meine Leute weitergeben? Und geben wir uns offen als Republikaner zu erkennen?“ Sie ging davon aus, dass dies nicht der Fall sein sollte. Auf einer neutralen, kriminellen Raumstation mit gezogenen Waffen und in republikanischer Uniform aufzukreuzen, mochte nicht die intelligenteste aller Ideen sein. Also würden sie an Bord ihre Uniform gegen neutralere Kleidung wechseln müssen. Als sie schließlich vor dem Frachter standen, und ihre Leute sie erkannt hatten, nahmen diese Haltung an.

„Ich darf vorstellen: Corporal Ran-Wii und die Privates Kronn, Nex und Tradeseeker.“ Sie deutete nacheinander auf die entsprechenden Personen. „Leute, das sind Lieutenant Commander Duval und Agentin Kailtur.“ Sie antworteten mit freundlichen, offenen Begrüßungen. Offensichtlich waren sie durch diese neue Situation weit weniger eingeschüchtert, als Faith sich fühlte. Danach gingen sie an Bord und nahmen Platz. Was auch immer sie in den nächsten Tagen erwarten würde, mit Blaster, Lichtschwert und der Macht an ihrer Seite, brauchte sie sich vor nichts zu fürchten. Ein Dröhnen ging durch das Schiff, als die Maschinen ansprangen und es langsam abhob. Inzwischen hatte Faith ziemlichen Hunger. Aus einer Kiste unter ihrem Sitz nahm sie eine Box voller Energieriegel, nahm sich selbst einen heraus und bot der Agentin Kailtur, die neben ihr saß, auch welche an. Nun, da sie ihr so nah war und in die Augen blicken konnte, wirkten sie noch unnatürlicher. „Verzeihen Sie mir die offene Frage, Agentin. Sind Sie ein Mensch?“ Nach allem, was sie wusste, konnte sie auch eine Echani oder ein anderer Fastmensch sein. Sie wollte es einfach wissen.

[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Transportfrachter | Passagierbereich| Faith & Agentin Kailtur, Lt.Cmdr. Duval, Cpl Ran-Wii, Pvt Nex, Pvt Tradeseeker, Pvt Kronn, Zweibein]
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn


Sein Lächeln wurde schwer – denn auch Ian hatte nicht geglaubt, dass er die Worte von Coruscant je hätte wiederholen müssen. Die Amnestie der Republik war so viel versprechend gewesen und wie lange hatte das Glücksgefühl gehalten? Nicht einmal einen halben Tag. Nicht einmal eine Stunde. Zwischen jetzt und damals war auch nicht viel Zeit vergangen und doch schien es, wie eine halbe Ewigkeit. Keine lange, schwere. Eher viele Jahre, die wie im Flug vergangen waren. Zumindest fühlte sich alles anders an. Intensiver. Intimer. Ob sie vielleicht einfach in kurzer Zeit das erlebt hatten, was andere in Jahren erlebten – weil einer von ihnen bald starb? Ob diese Intensität vielleicht wirklich so etwas wie dem Schicksal zu schulden war? Ein kleiner Bonus? Ian wusste es nicht. Was er zu sagen wusste war, dass die Schwermut, die aufgekommen war so erdrückend war, wie selten. Und jetzt, da Verstand und Gefühl im Widerstreit mit- oder viel eher gegeneinander waren, wurde die Schwermut nicht einfacher. Das Versprechen das Eowyn einforderte war keines, über das Ian nachdenken wollte und gleichzeitig war es keines, über das es Zeit zum Nachdenken gab. Sie beide wussten, dass Eowyn die Antwort brauchte, sowie sie beide wussten, irgendwie, irgendwo, dass es nur eine Antwort darauf geben konnte. Wenn Falsch und Richtig sonst nie so klar voneinander zu trennen waren, wenn zwischen schwarz und weiß sonst so viele Grautöne waren, diesmal gab es nichts, was dazwischen stand. Auch wenn er darüber nachdenken würde, auch wenn er die richtige Antwort, das Versprechen an und für sich nur verfluchen konnte, wie konnte er es nicht geben? Sie hatte Recht. Er musste es geben, denn um Wollen ging es nicht und hinter Ians ‚Ich kann nicht‘ hatte nur das gelegen. Ich will nicht. Aber welche Rolle spielte das? Er musste. Und Da gab er es.
Erst starrte Eowyn ihn an, dann fiel die Anspannung von ihr und Ian selbst hatte keine Ahnung, woher er die Kraft genommen hatte, das Versprechen zu geben, dass ihn innerlich schier zerriss. Zurück zu ihr, zurück neben sie, das musste er, denn hatte nicht jetzt schon der Sand in ihrer Uhr begonnen zu rieseln? Sie saßen sich gegenüber, so vertraut und doch voller Trauer. Ob letztere sich absichtlich in diesem Wort versteckte?
Ian lächelte, als Eowyn sich bei ihm bedankte, dabei war es doch eigentlich völlig unmöglich, jetzt zu lächeln – und doch gelang es. Weil neben der Angst vor dem was sein konnte auch Raum für das war, was sie hatten. Einander. Vielleicht kurz. Aber intensiv. Und sie hatten sich jetzt – jetzt. Sie waren jetzt zusammen, sogar im selben Raum und sie hatten jetzt Zeit, Zeit für sich und Zeit für ihr Glück. Ob es fragil war oder nicht, sie hatten es und genau das galt es festzuhalten. Jetzt.

Ob sie einander zeitgleich näher rückten? Vielleicht. „Ich will nirgends anders sein,“ außer bei ihr. Wo sollte er auch hin, wo er sich bei Eowyn wie ein Mensch fühlte? Wie jemand von Wert? Wie jemand, der geliebt wurde? Er wollte nur bei ihr sein. Er wollte und er war. So schlang auch Ian seine Arme fest um Eowyn, legte seinen Kopf an ihre Schulter, spürte ihren Kopf, an seinem und ein bisschen fühlte es sich, als verschwände er, verschmelze er mit dieser Umarmung. In dieser Umarmung.

Wie viel Zeit wohl verging? Irrelevenat. Irgendwann aber, fragte Ian leise und endlich wieder mit so etwas wie einem Lächeln in der Stimme, sie noch immer festhaltend: „
Würdest du mit mir etwas essen gehen? Nicht im Tempel, sondern irgendwo in den oberen Ebenen?“ Ein bisschen Schokolade zum Beispiel, in Form eines Eisbechers. „Du musst immerhin ein bisschen bauchstreicheln üben.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Ian

Ian bei sich zu spüren war jetzt das einzige, was zählte, und so klammerte Eowyn sich an ihn, als ob sie ihn dadurch festhalten konnte, als ob er dadurch für immer bei ihr bleiben konnte. Es war egoistisch, es wäre falsch, jemanden so zu halten, aber das interessierte sie gerade nicht eine Sekunde. Da war keine Kraft übrig, um irgendetwas zurückzuhalten, und so ließ sie ihren Tränen freien Lauf, genauso, wie sie ihrem Körper zugestand, nicht mehr alles tragen zu müssen. Alles mögliche schoss ihr durch den Kopf - ihre Fahrt im Taxi auf Coruscant, der Brief, Bastion, aber auch die Höhle auf Va'art, der Turm, Ians Erinnerung an sie, sein Sirup... Da waren so viele Gedanken, die sie sich eingeprägt hatte, Momente, die sie hatte festhalten wollen, für die Tage, in denen Ian vielleicht nicht mehr bei ihr war - und auch, wenn sie Ian nun direkt bei ihr spürte, sie wusste, dass diese Momente sie würden tragen müssen. Auf Bastion, wenn alles andere so weit entfernt sein würde...

Ian durchbrach irgendwann die Stille, die sonst nur von leisem Schluchzen oder Schniefen durchkreuzt wurde, und Eowyn musste erst wieder ihren Weg ins Hier und Jetzt finden. Etwas... etwas essen? Ihre Stimme klang rau. Essen. Ja, richtig... sie mussten etwas essen, auch wenn Eowyns Appetit immer noch ungefähr bei null war. Essen. Obere Ebenen... Oh, wie sehr sie das wollte! Ich wünschte, ich könnte... sagte sie leise, bedauernd. Es klingt perfekt... und ich würde so gerne deinem Bauch ein wenig helfen... aber ich glaube, ich bin nicht fit genug. Der Tag war schon so anstrengend gewesen, und sie wusste, dass sie den Tempel heute definitiv nicht mehr verlassen sollte, wenn sie vernünftig war. Morgen vielleicht... aber selbst das würde sie sehen müssen. Und ob du momentan noch so viel Kraft hast? Für ihn war es sicher auch anstrengend.
Eowyns Beine fühlten sich an wie Gummi, und dabei wusste sie, dass sie jetzt noch etwas zu tun hatte.
Ich würde am liebsten ewig hier so sitzen, flüsterte sie, aber je länger ich hier sitze, desto weniger werde ich aufstehen. Und ich muss unbedingt noch... Eowyn seufzte, wollte Ian eigentlich nicht daran erinnern, aber sie hatte keine Wahl. Ich muss mich noch um die IDs kümmern. Auch, wenn wir sie jetzt erst einmal nicht brauchen werden... Aber ich habe sie noch nicht... abgeholt. Ich werde sie heute auch nicht holen, beeilte sie sich hinterherzuschieben, nicht, dass Ian dachte, dass er einen Ausflug in die unteren Ebenen ihm vorziehen würde, aber... ich muss jemanden schicken. Es ist... zu gefährlich... Sie würde erst wieder ruhiger sein, wenn sie die IDs in ihren Händen wusste, oder an einem sicheren Ort.

Es kostete sie große Mühe, sich von Ian zu lösen, und als sie ihn ansah, sah sie, dass sie Recht gehabt hatte.
Du siehst nicht sonderlich gut aus... ich glaube, wir sollten heute wirklich hier bleiben. Bedauernd sah sie ihn an. Aber ich richte mich nach dir, was du tun möchtest... Du kannst es dir überlegen, wenn ich weg bin, okay? Sanft hob sie ihre Hand an Ians Wange. Ich bin bald wieder da. Nicht weglaufen, okay?
Eowyn stand auf, hatte einen Moment Mühe, sich auf den Beinen zu halten, wurde dann aber sicherer und verließ das Zimmer mit einem letzten Blick auf Ian. Ein kurzer Abstecher ins Bad folgte, um sich wenigstens das Gesicht zu waschen, ohne allerdings in den Spiegel zu blicken - sie musste nicht sehen, wie furchtbar sie bestimmt aussah, es zu fühlen war schon schlimm genug.
Aufs Waschbecken gestützt, griff sie dann in der Macht hinaus und hatte einige Mühe, Marrev zu lokalisieren - kein Wunder, bei all den Lebewesen hier, gut, dass sie den Schatten doch relativ gut kannte und auch
erkannte. Sie machte sich auf den Weg und stellte fest, dass Marrev sich wohl in einem der Trainingsräume aufhielt - immerhin, er war im Tempel, das war schon eine gute Nachricht.
Der Raum war nicht abgeschlossen, und Eowyn betrat ihn leise, nur um zu sehen und zu hören, dass alle Zurückhaltung unnötig war. Sie hätte es sich denken können... Der Bass der furchtbaren Musik fegte sie fast von den Beinen, und Marrev war dabei, seine Muskeln zu stärken - nichts, bei dem sie ihn nicht stören konnte. Mit einem kleinen Griff in die Macht war die Musik aus, und der Rattataki wandte irritiert seinen Kopf, bevor er bei ihrem Anblick die Augenbrauen hob.
Abwinkend hob Eowyn die Hand.
Ja, ich weiß, ich sehe furchtbar aus, ja, ich weiß, ich nerve dich schon wieder. Tut mir Leid. Sie schloss die Tür hinter sich und kam näher. Und es tut mir verdammt Leid, dich noch einmal um Hilfe bitten zu müssen. Wenn du das tust, hast du wirklich was gut bei mir... Marrev grinste raubtierhaft. "Oh Eowyn, das habe ich schon längst, aber lass hören... Du hast Glück, dass wir hier gerade relativ festsitzen, sonst wäre ich schon längst wieder unterwegs." - Ja, ich bin wirklich dankbar für das Virus, antwortete Eowyn trocken. Wenn Marrev wusste, dass ihre Probleme hauptsächlich darauf beruhten... Wie dem auch sei. Du weißt von den IDs. Nun, er wusste nicht direkt davon, aber er wusste von Komlink, und Marrev war kein Idiot. Ich kann sie heute nicht... - "...abholen. Nein, so wie du aussiehst, solltest du das wirklich bleiben lassen." - Charmant bis zuletzt... murmelte Eowyn und zuckte hilflos mit den Schultern. Richtig. Ich bin noch zu krank und dazu zu... wenig konzentriert, um ehrlich zu sein. Ich werde überwacht, glaube ich, und ich befürchte, ich bin gerade nicht in der Lage, jemanden abzuschütteln. Würdest du...?

Marrev beugte sich auf seinem Gerät vor, stützte die Unterarme auf seine Oberschenkel und schüttelte, mittlerweile eher besorgt schauend, den Kopf. Zumindest vermutete Eowyn, dass das "besorgt" sein sollte... "Wo steckst du da nur drin..." Er hob die Hand. "Ich will es noch immer nicht wissen. In Ordnung, ich erledige das. Sonst noch etwas, das ich beachten muss? Attentäter, der Imperator vor den Toren?" Ein Schatten fiel über Eowyns Gesicht, als Marrev den Imperator erwähnte. Wenn auch nur symbolisch... ja, er stand vor den Toren, und sie würde sie ihm freiwillig öffnen... "Hey, das war ein Scherz!" Marrev schüttelte den Kopf und murmelte etwas, das Eowyn nicht verstand. Schon okay. Eowyn seufzte. Ja... du müsstest noch etwas... beachten. Komlink... sollte sich nicht mehr an... Ians Gesicht erinnern... wenn du verstehst, was ich meine. Es ist... zu gefährlich. Für alle. Eowyn tat das nicht gerne, aber auch für Komlink war es riskant, wenn er zu viel wusste.
"Ian, hm?" Marrev nickte nachdenklich. "Ist erledigt. Sonst noch was?" Eowyn schüttelte den Kopf und versuchte sich an einem Lächeln. Reicht das noch nicht? Ich meine, du könntest mir noch Eis mitbringen oder ein Stück Torte, oder... Sie ließ das heranfliegende Handtuch in der Luft anhalten und wieder sanft zum Rattataki zurückschweben. Im Ernst - danke, Marrev. Sie sah ihm in die Augen. Du hast wirklich was gut bei mir. - "Ich weiß. Und eines Tages löse ich es auch ein, darauf kannst du wetten." Marrev grinste wieder und lehnte sich zurück, um nach den Gewichten zu greifen. "Ich mache mich auf, wenn es ganz dunkel ist und melde mich, wenn ich wieder da bin. Das wird sicher lustig... Ein bisschen Abwechslung zu all dem hier." - Danke, sagte Eowyn leise, aktivierte mit einem Klicken wieder die dröhnenden Bässe und zog sich aus dem Trainingsraum zurück.

Kurz schloss sie die Augen - sie brauchte dringend Ruhe, es war richtig gewesen, jetzt nicht mit Ian auszugehen. Die Kräfte, die sie durch den Schlaf heute Nacht gesammelt hatte, waren komplett aufgebraucht. Zurück zu ihrem Zimmer - viel mehr war wohl nicht drin. Langsam machte sie sich auf den Weg.


Coruscant – Jedi-Tempel, Flure, alleine
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Sicheres Haus des NRGD (Duros Agricultural Imports) | Büro | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Faith Navalon

Sorgfältig achtete Arkadi darauf, dass sein Gesichtsausdruck und seine Haltung neutral blieben und nichts von dem verrieten, was ihm durch den Kopf ging. In den kühlen blauen Augen des Agenten lag eine ruhige, unaufdringliche Aufmerksamkeit, eine Neugier, die gut verborgen blieb, und der Ansatz eines höflichen Lächelns spielte an seinen Lippen. Eine Maske, zweifellos, aber sie war dem blonden Mann so vertraut wie sein wahres Gesicht und manchmal konnte selbst er nicht mehr unterscheiden, wo das eine anfing und das andere aufhörte. Er führte ein Leben in den Schatten, einen Krieg im Verborgenen, in dem die Wahrheit ebenso begehrt wie tödlich war und in dem man niemanden trauen konnte. In einer solchen Existenz war es töricht, einem anderen Lebewesen die eigenen Gedanken und Gefühle zu verraten, selbst bei anderen Agenten der Sektion Null gab der ehemalige Sergeants nichts preis, was ihm gefährlich werden konnte. Umso wichtiger war es gegenüber einer Außenstehenden wie Faith Navalon, die obendrein auch noch eine Jedi war. Zwar lediglich eine Padawan, wie er aus ihrer Akte wusste, dennoch zweifelte er nicht daran, dass auch diese junge Frau über die Möglichkeit verfügte, in seinen Verstand einzudringen, vielleicht sogar auf eine Art und Weise, die er nicht einmal bemerken würde. Umso wichtiger war es, dass seine Gedanken klar und strukturiert waren, säuberlich geordnet, als wären sie in Schubladen verstaut, und selbstverständlich trennte er fein säuberlich seine offizielle Tätigkeit für die Sektion 01 von der für die Sektion Null. Ob das genügen würde, um der mentalen Suche einer Machtnutzerin zu entgehen, das wusste Arkadi nicht, aber er wusste, dass er ein solches Vorgehen zumindest unwahrscheinlich machen konnte, indem er sich verbindlich und kooperativ gab und den Eindruck vermittelte, sie würden alle auf der selben Seite stehen. Generell respektierten die Jedi die Privatsphäre anderer, jedenfalls klang es in den Dossiers über den Orden so, wenn er vorsichtig genug war, würde Faith also gar keinen Anlass haben, in seinem Kopf herumzuwühlen und dort auf Dinge zu stoßen, die sie nichts angingen. Es war bemerkenswert, diese zierliche, junge Frau war völlig unbewaffnet, Arkadi hatte explizite Anweisung gegeben, ihr auch das Lichtschwert abzunehmen und zu seiner Zufriedenheit war das auch geschehen, und dennoch gebot sie dank der ominösen „Macht“ über Kräfte, die ihm und Tirasina gefährlich werden konnten. Der Lieutenant Commander hatte Aufzeichnungen gesehen, in denen Jedi mit unsichtbarer Hand Gegenstände durch die Luft geschleudert der Feinde mit einer bloßen Bewegung entwaffnet hatten. Auch wenn es sich dabei wahrscheinlich um ranghöhere Mitglieder des Ordens handelte, er würde diese Padawan nicht unterschätzen. Zwar machte sie den Eindruck, ein wenig verwirrt ob seines Vorgehens und der Gegenwart der Formwandlerin zu sein, doch dabei konnte es sich auch um eine Täuschung handeln. Seinen formellen Salut erwiderte Faith jedenfalls ordentlich, wenn nicht auch nicht so tadellos wie er. Sie war erst seit einigen Monaten bei den Streitkräfte, rief sich Arkadi in Erinnerung. Vielleicht konnte diese Unerfahrenheit für ihn von Nutzen sein, für den Moment aber begnügte er sich damit, ihr zuzunicken und auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch zu deuten. Sie zog es also vor, mit ihrem militärischen Rang oder dem schlichten „Miss“ angesprochen zu werden, ein Detail, das sich der Agent einprägte. Vielleicht ein Hinweis darauf, wie die braunäugige Frau sich selbst sah, doch das war vorerst nur Spekulation. Bevor er die Einsatzbesprechung begann, ging die Jedi noch kurz und sachlich auf seine Anmerkung zu der Beschwerde ihres Vorgesetzten ein und ließ dabei mehrere Interpretationen zu, Arkadis Stimme war ähnlich ruhig.


„Zweifellos.“


Merkte er knapp an und begann dann mit der Einsatzbesprechung. Der Agent hatte den Eindruck, dass Faith aufmerksam zuhörte und versuchte, die nicht wenigen Informationen zu erfassen, die er herunterrasselte. Auf dem Flug nach Kafrene würde noch genügend Zeit bleiben, um Details zu erörtern, jetzt kam es erst einmal darauf an, die grundlegende Situation zu schildern und die Bereitschaft der Jedi auszutesten, sich an der Operation zu beteiligen. Diese Bereitschaft war offenkundig vorhanden, die junge Frau erklärte sich einverstanden, sich an der Operation zu beteiligen und sprach Arkadi respektvoll mit „Sir“ an. Arkadi wertete das als gutes Zeichen, wölbte aber kurz die Augenbraue, als sich Faith direkt im Anschluss und mit einem gewissen Nachdruck erkundigte, wann und wo sie ihre Waffen wieder erhalten würde. War der jungen Blondine das Lichtschwert so wichtig? Vielleicht gab es eine rituelle Bedeutung dieser Waffe, die dem Agenten unbekannt war, oder Faith handelte aus dem soldatischen Reflex, sich unwohl zu fühlen, wenn man unbewaffnet war, was Arkadi eher nachvollziehen konnte. Waffen waren Werkzeuge für einen bestimmten Zweck und schlussendlich ersetzbar, ihnen irgendeinen sentimentalen oder religiösen Wert beizumessen, war in seinen Augen unprofessionell. Schlussendlich war das aber für die Operation nicht relevant und so nickte der ehemalige Sergeant.


„Ich werde einen meiner Leute anweisen, Ihnen die Waffen beim Verlassen des Gebäudes wieder auszuhändigen, Lieutenant. Anschließend wird Sie ein Speeder zu dem Hangar transportieren, in dem ein Schiff bereits abflugbereit wartet. Ich und Agent Kailtur werden separat dorthin gebracht, wie auch Ihr Team. Das wäre vorerst alles. Sie können wegtreten.“


Arkadi nahm erneut Haltung an, salutierte und wartete dann, bis Faith den Raum verlassen hatte. Nachdenklich verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und schwieg, bis ein Agent ihm mitteilte, dass die Jedi beim Speeder eingetroffen war und sich auf dem Weg zu einem getarnten Hangar des NRGD befand. Ruhig wandte sich der Agent Tirasina zu und reichte ihr ein Datpad mit weiteren Informationen.


„Ihre Einschätzung, Agent Kailtur? Sprechen Sie völlig frei, mich interessiert Ihre ehrliche Meinung. Für den Rest der Operation werden wir diese Scharade beibehalten, gewöhnen Sie sich also an Ihre Rolle. Und keine Sorge, wenn wir uns richtig verhalten, wird die Jedi niemals erfahren, was wirklich vor sich geht und wer Sie sind. Bleiben Sie ruhig, halten Sie sich an meine Vorgaben und lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen. Ich bin immer in Ihrer Nähe.“


Der blonde Mann betonte ganz bewusst den zur Tarnung genannten Rang der Formwandlerin, um sie in die geistige Haltung zu bringen, die dafür notwendig war, andere zu täuschen. Die besten Lügen waren diejenigen, die nah an der Wahrheit waren und an die man selbst fast glaubte. Je überzeugter man war, desto überzeugender konnte man auftreten und die Rolle glaubwürdig spielen , was jedoch die Gefahr mit sich brachte, sich in der Rolle zu verlieren. Es war, als würde man eine Maske tragen, die mit der Zeit mit der eigenen Haut verschmolz und zu dem wurde, was man wirklich war. Seine beruhigenden, in der Art des wohlwollenden Mentors vorgebrachten Worte an Tirasina waren dafür Beweis genug, auch wenn er die Formwandlerin primär als ein nützliches Werkzeug betrachtete, musste er sich ihr gegenüber anders präsentieren. Nachdem die Gurlanin geantwortet hatte, brachen sie und Arkadi in einem Speeder des Geheimdiensts auf, der über mehrere Umwege und sorgfältig auf mögliche Verfolger achtend zum Hangar fuhr und sie dort absetzte. Das Gebäude war unauffällig und wirkte nach außen völlig harmlos und uninteressant, dem geschulten Auge des Agenten fielen jedoch die diskreten Sicherheitsmaßnahmen und die prüfenden Blicke der dort tätigen Wartungscrew auf, die das Gebäude bewachte und sich um das Schiff kümmerte, das startbereit auf sie wartete. Es handelte sich um einen leichten Frachter vom Typ HWK-290, einem corellianischen Modell, das auf dem freien Markt gescheitert war, sich im Dienst des NRGD aber bewährt hatte. Das Schiff war schnell, wendig, besaß einen zuverlässigen Hyperraumantrieb und exzellente Sensoren und konnte bis zu sechs Passagiere befördern. Arkadi würde die Rolle des Piloten übernehmen, das Fliegen gängiger und vom NRGD eingesetzter Frachter gehörte zur Grundausbildung eines jeden Agenten. Als er und Tirasina näher traten, entdeckten sie Faith, die junge Frau beobachtete gerade, wie ihre Untergebenen Fracht in dem Schiff verstauten. Arkadi bewegte sich schnell und leise, als er zu der Jedi trat, und hob leicht den Kopf, als er auf den Frachter deutete.


„Der HWK-290, ein schneller Frachter, den wir primär für Aufklärungsmissionen verwenden. Ich vertraue darauf, dass Ihre Leute sorgsam mit der Ausrüstung umgehen, die wir an Bord haben. Die Ressourcen des NRGD sind nicht unbegrenzt.“


Mahnend blickte der Agent in Richtung der Soldaten. Er hatte de facto zwei Frachtlisten vorliegen, eine von der Sektion 01, eine von der Sektion Null. Auf ersterer standen hauptsächlich grundlegende Dinge wie Nahrungsmittel, Energiezellen, Aufklärungsgeräte und Zivilkleidung, auf der zweiten Liste hingegen einige der exotischeren Modelle des Geheimdiensts, darunter persönlich Schildgeneratoren und illegale Disruptoren. Es war wichtig, die Informationen sorgfältig zu kontrollieren. Als hätte sie seine Gedanken gehört – vielleicht hatte sie das wirklich – erkundigte sich Faith, wie viel Wissen sie an ihre Leute weitergeben durfte und ob sie offen als Vertreter der Neuen Republik agieren würden. Arkadi hielt einen Moment inne, dann schüttelte er langsam und ernst den Kopf.


„Zu Ihrer ersten Frage: So viel, wie Ihre Leute zur Erfüllung ihres Teils der Mission benötigen, nicht mehr und nicht weniger. Die operativen Details obliegen mir und Agent Kailtur und ich werde Sie, Lieutenant Navalon, gemäß meiner Einschätzung informieren. Ich denke, Sie können selbst einschätzen, wie viel Sie davon an Ihre Leute weitergeben müssen. Zu Ihrer zweiten Frage: Nein. An Bord befindet sich unauffällige Zivilkleidung, die wir benutzen werden, ebenso gefälschte ID-Chips. Wir werden uns nur im äußersten Notfall als Vertreter der Neuen Republik zu erkennen geben und dann nur auf meine ausdrückliche Anweisung hin. Die Bewohner von Kafrene sind auf die Neue Republik kaum besser zu sprechen als auf das Imperium.“


Nachdem das geklärt war, näherte sich Arkadi zusammen mit den beiden Frauen dem Frachter und die Soldaten, die ihre Aufgabe gerade beendet hatten, bemerkten sie, bildeten eine Reihe und nahmen Haltung an. Nacheinander stellte Faith ihre Untergeben, zwei Männer und zwei Frauen, vor. Es handelte sich bei ihnen ausschließlich um Menschen, was für eine Einheit der Neuen Republik ungewöhnlich, aber nicht weiter bedenklich war, je nach Rekrutierungsort und Standort bilden in manchen Einheiten bestimmte Spezies die Mehrheit. Der blonde Agent reagierte auf die freundlichen Begrüßungen der Soldaten mit einem höflichen, aber distanzierten Nicken und wahrte einen gewissen Abstand. Die bevorstehende Mission war gefährlich und es war gut möglich, dass diese Lebewesen getötet oder verwundet werden würden, und das zu akzeptieren würde nicht leichter werden, wenn man sie persönlich kannte. Ein schlechter Offizier sah Individuen, sah Namen und Gesichter. Ein guter Offizier hingegen sah Zahlen, Orte, Prioritäten, Lösungen und der Preis, der dafür zu zahlen war. Krieg war schmutzig, gewalttätig und unangenehm, aber ein guter Offizier ließ niemals zu, dass er persönlich wurde, und das galt in Arkadis Augen für die Geheimdienstarbeit nicht minder. In Holodramen würde jetzt wohl eine dramatische Ansprache folgen, eine mitreißende, in Jubel endende Rede, aber das war kein Holodrama und so betrachtete der Agent die Männer und Frauen lediglich und neigte leicht den Kopf.


„In Ordnung, wir haben einen Auftrag zu erledigen. Tun Sie alle, was notwendig ist, und folgen Sie den Anweisungen Ihrer Vorgesetzten. Sie können einsteigen, wir starten in fünf Standardminuten.“


Die Soldaten und der Rest des Teams begaben sich an Bord und Arkadi begab sich ins Cockpit, in dem Passagierbereich hinter ihm nahmen die anderen Platz. Routiniert ging der blonde Mensch den Check vor dem Start durch und als alle Systeme grün anzeigten, aktivierte er die Triebwerke. Über dem Schiff öffnete sich das Hangardach und die Maschinen heulten auf, als Energie in sie geleitet wurden, sanft stieg der Frachter in die Höhe, verharrte einen Moment in der Luft und dann beschleunigte Arkadi. Zielsicher lenkte der Agent den HWK-290 in den Orbit, passierte die Kontrolle durch die Flotte, die dank der Bemühungen des NRGD kurz und diskret ausfiel, und als er Coruscant hinter sich gelassen hatte, aktivierte er den Navcomputer und ließ die Sequenz für den einprogrammierten Kurs nach Kafrene durchlaufen. Ein leichter Ruck, dann sprang der Frachter in den Hyperraum. Arkadi prüfte noch einmal gründlich alle Anzeigen und begab sich dann in den Passagierbereich hinter dem Cockpit. Faith und Tirasina schienen sich gerade unterhalten zu haben und er nickte beiden kurz zu, bevor er sich ihnen gegenüber setzte.


„Unser Kurs führt uns direkt nach Kafrene, wir werden nur so viel Zeit wie absolut nötig für die Reise aufwenden, denn die Situation könnte jederzeit weiter eskalieren. Ich habe hier Datapads für Sie und Ihre Leute, Lieutenant Navalon. Sie enthalten Informationen zu Ihren neuen Identitäten und unserer Tarnung. Offiziell, soweit man das Wort verwenden kann, sind wir eine Gruppe Söldner, die „Grey Rancors“, die wegen dem auf „Erzengel“ ausgesetzten Kopfgeld auf der Station sind. Es handelt sich um eine sogenannte Legende, die vom Geheimdienst geschaffen wurde, entsprechende Gerüchte über angebliche Operationen dieser Söldnergruppe im Äußeren Rand wurden gestreut und sollten unsere Glaubwürdigkeit erhöhen. Laut unserer Tarnung sind die „Grey Rancors“ recht neu im Geschäft und eher klein, aber zuverlässig und nicht zu teuer, das sollte uns Zugang zu einigen Informationen verschaffen. Der Plan sieht vor, auf Kafrene zunächst allgemein Daten zu sammeln und dann zu versuchen, Zugang zu den dort aktiven Gruppierungen zu erlangen und so an weitere Informationen zu kommen. Wir werden die Geschehnisse nur beobachten und nicht aktiv eingreifen.“


Soweit der offizielle Teil, dachte sich Arkadi und machte eine kurze Pause, dann stand er auf und deutete in Richtung der Tür zum Frachtraum und der dahinter verstauten Ausrüstung, die fein säuberlich sortiert worden war und ihnen eine große Hilfe bei der gefährlichen Mission sein würde. Eine Söldnergruppe war eine gute Tarnung und erklärte schlüssig die militärisch geprägte Verhaltensweise des Teams, zugleich ermöglichte sie ihnen, ohne große Nachfragen Waffen zu tragen, also mussten sie auch entsprechende Ausrüstung vorweisen.


„Sie können damit beginnen, die dort gelagerte Zivilkleidung anzulegen und sich mit den Waffen vertraut zu machen, die wir mitgebracht haben. Anschließend schlage ich vor, dass Sie Ihre Datapads konsultieren und sich mit unserer Tarnung vertraut machen.“


Der Agent nickte knapp und begab sich dann in den hinteren Teil des Schiffes, wo er schlichte dunkle Zivilkleidung aus einer der Kisten entnahm und sich dann in einem Nebenraum umzog, bevor er in den Passagierbereich zurückkehrte und sich wieder setzte, an seinem Gürtel hing nun eine DX2-Disruptorpistole, ein Produkt des Tenloss-Syndikats und ebenso kompakt wie tödlich. Auf den meisten Welten war diese Waffe verboten und ihr Besitz zog strenge Strafen bis zum Tod nach sich. Genau die richtige Waffe für den Anführer einer Gruppe Söldner, dachte sich Arkadi. Man musste die Rolle, die man spielte, leben, sonst konnte rasch alles verloren sein.


[Weltraum (Neue Republik) | Im Hyperraum nach Kafrene | HWK-290 Frachter | Passagierbereich | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Faith Navalon und ihr Trupp


OP: Weiter im Thread „Weltraum (Neue Republik)
 
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[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Gebäude in der Nähe des Jedi-Tempels | Stockwerk 21 | Lieutenant Commander Garen Lokar, Sektion Null-Team

Mit einem Hauch Langeweile auf seinem vernarbten Gesicht betrachtete Lieutenant Commander Garen Lokar die Klinge seines Vibromesser, die unter der Beleuchtung des Zimmers unheilvoll funkelte und die schmale Andeutung eines raubtierhaften Lächelns auf die Lippen des Twi´lek zauberte, bei dem seine spitzen Zähne aufblitzten. Geschickt warf er die Waffe in die Höhe und fing sie mühelos wieder auf, die Reflexe des in schlichte graue Zivilkleidung gehüllten Mannes waren ausgezeichnet. Er wiederholte das Spiel noch ein paar Male, bis er diesem Zeitvertreib überdrüssig wurde und die Klinge in einer fließenden Bewegung aus ihrem Flug in die dafür vorgesehene Tasche beförderte und dann die Arme hinter dem Rücken verschränkte, wodurch sich sein muskulöser Körper anspannte und fast ein wenig drohte, die Kleidung zu sprengen. Garen war ein Vorzeigeexemplar seiner Spezies, groß, kräftig und beweglich. Einzig die Narben in seinem Gesicht und der fehlende linke Lekku trübten diesen Eindruck, der Kopftentakel war durch eine mechanische Prothese ersetzt worden. Der Verlust war ohne Zweifel einschneidend gewesen, für einen Twi´lek waren die empfindlichen Lekku ein Teil seiner Identität und Garen verzog die Miene, als er sich an die Schmerzen erinnerte, die er erlitten hatte. Ein imperialer Themaldetonator war für die Verstümmlung verantwortlich gewesen, scharfkantige Splitter hatten den Lekku sauber abgetrennt. Nun, sauber war das falsche Wort, der Agent war über und über mit Blut besudelt gewesen und hatte fast das Bewusstsein verloren, doch statt sich von dem Schmerz überwältigen zu lassen, hatte er ihn akzeptiert und den imperialen Soldaten in Stücke geschnitten, der ihm das angetan hatte. Eine recht magere Kompensation, aber auch aus Anerkennung für sein Opfer hatte die Sektion Null ihm in Anschluss an die erfolgreiche Operation, die Entführung eines feindlichen Generals, die Ehre und das Vergnügen gewährt, den Imperialen persönlich zu verhören und nachdem er alles aus ihm herausgequetscht hatte, was von Interesse gewesen war, hatte Garen genüsslich dafür gesorgt, dass der Bastard einen ebenso langsamen wie qualvollen Tod gestorben war. Ausgleichende Gerechtigkeit, fand der Twi´lek, der schon seit vielen Jahren für die geheimnisvolle Sektion Null die schmutzigsten, brutalsten und geheimsten Aufträge erledigt hatte. Attentate, Entführungen, Sabotage, Anschläge, Verhöre, es gab kaum etwas, das der Lieutenant Commander und seine Leute nicht schon durchgeführt hatten. Ihre Erfolge sprachen für sich, davon war Garen überzeugt, und mit der Zeit hatte sein Team, die Task Force „Reaper“, sich einen Ruf erarbeitet, von dem andere nur träumen konnten. Nun war es ja nicht so, als würden sie ihre Taten offen anpreisen können, aber in eingeweihten Kreisen wusste man, wer sie waren und zu was fähig waren. Wieder lächelte der Twi´lek, als er daran dachte, was für eine Angst die Imperialen vor ihm und seinen Leuten haben mussten. Sie waren Schatten, Geister, Dämonen, die ungesehen zuschlugen und nichts als Leichen und Trümmer hinterließen. Der Bombenanschlag auf die imperiale Kadettenschule, die Entführung, Exekution und öffentliche Zurschaustellung der verstümmelten Leiche von General Kerim, zeitweise Kommandant der Ryloth-Garnison, der Einsatz von chemischen Waffen gegen imperiale Truppen im Äußeren Rand, alles ihr Verdient. Niemand außerhalb der Sektion Null würde jemals erfahren, was sie geleistet hatten, doch die fehlende Anerkennung störte Garen nicht. Er hatte genug Spaß bei dem, was er tat, und die Meinung anderer interessierte ihn nicht sonderlich. Sollte der Rest der Galaxis ruhig glauben, dass für diese Taten jemand anderes verantwortlich gewesen war, das war ohnehin besser so. Die schwächlichen Zivilisten und moralisierenden Bedenkträger im Senat und den Streitkräften würden ohnehin nicht verstehen, was notwendig gewesen war.

Was allerdings er nicht verstand, war sein aktueller Auftrag. Er und ein Team seiner besten Leute waren eingeteilt worden, um eine Jedi zu überwachen, eine gewisse Eowyn El´mireth, die mit einem ehemaligen Sith namens Ian Dice zusammen war und offenbar das Missfallen der Sektion Null erregt hatte. Skeptisch betrachtete Garen die Daten, die er auf seinem Datapad hatte, neben Bildern der beiden waren darauf auch die eher mageren Informationen über sie verzeichnet. Warum man fähige Leute wie sein Team für eine banale Observation einsetzte, blieb ihm schleierhaft, allerdings hatte er gehört, dass sein Vorgänger erbärmlich versagt und seines Postens enthoben worden war, also war der Auftrag vielleicht doch wichtiger, als er glaube. Nachdenklich kratzte sich der Twi´lek am Kinn und trat dann zum Fenster, durch eine kleine Öffnung beobachtete Lieutenant Ashi´ma, die Scharfschützin seines Teams, durch ein Elektrofernglas den gegenüberliegenden Jedi-Tempel. Neben der drahtigen Menschenfrau saß Orson, der Givin betrachtete konzentriert die Daten, die ein kleiner, unauffälliger Überwachungsdroide lieferte, der im Verkehr über dem Tempel schwebend das Gebäude überwachte. Das zuvor eingesetzte Team war von Eowyn bemerkt worden, jedenfalls glaubte man das, und so war die Anweisung erteilt worden, auf mehr Abstand und den Einsatz von Droiden zu achten.


„Irgendwas neues?“


Erkundigte sich Garen, die Antwort fiel negativ aus und der Twi´lek ließ sich ein Datapad mit den aktuellen Aufzeichnungen reichen. Aufgrund der speziellen Kräfte der Jedi war es nicht möglich, im Tempel selbst zu operieren, aber mit etwas Glück würde das auch gar nicht notwendig sein. Erneut warf der Lieutenant Commander einen Blick auf das Bild der Jedi. Sie wirkte alles andere als gefährlich und soweit er informiert war, war sie auch nicht geheimdienstlich ausgebildet worden, aber irgendwie hatte sie es dennoch geschafft, das vorherige Team abzuschütteln. Vielleicht hatte sie mehr drauf, als er dachte, aber selbst wenn, würde das nicht genügen. Unter seinem Kommando stand ein Team der fähigsten Killer, die die Neue Republik aufbieten konnte, und auch wenn der Auftrag vorerst nur Observation war, hoffte Garen beinah, dass sich das ändern würde. Beobachten war vertraut und unerlässlich, das wusste er, schließlich war er ein Profi. Aber wenn die Jedi und ihr Gefährte wirklich ein Problem für die Sektion Null waren, dann würde man ihm dem Auftrag erteilen, sie aus dem Weg zu räumen. Das war doch mal etwas, auf das man sich freuen konnte, dachte sich der Twi´lek und zog beiläufig wieder sein Messer und warf es in die Luft. Zeitvertreib.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Gebäude in der Nähe des Jedi-Tempels | Stockwerk 21 | Lieutenant Commander Garen Lokar, Sektion Null-Team
 
[Hyperraum nach Coruscant :|: YT-1300 ‚Pride of Alderaan‘] Arkon, Leela, Ikarus, Nico

Nun war es also geschafft. Die Ausreisekontrolle war ohne Probleme verlaufen und das Imperium hatte die Markierungen der Medikamente entfernt. Arkon gestattete es sich selbst ein wenig zu entspannen, immerhin würden sie imperiales Territorium verlassen und auf republikanischem Gebiet musste Arkon sich nicht verstecken, auch wenn er überhaupt keine Lust auf Coruscant hatte … Als Lee völlig losgelöst in die Küche stürmte, um die Keksreserven zu plündern, folgte Arkon ihr gemächlichen Schrittes und überlegte sich ob er es riskieren sollte selbst einen Keks zu essen oder ob es das Risiko von Brechdurchfall überhaupt wert war. In der Küche angekommen sah er schon Leela – sowie Nico und Ikarus - sich über die Kekse hermachen und musste schmunzeln. Er setzte sich dazu und blickte mit einer gewissen Sehnsucht auf die Kekse und war immer noch unentschlossen, ob er nun einen Keks essen sollte. Er hatte lange Zeit nichts mehr richtig gekaut und vermisste es schon. Arkon wusste, dass er das nicht tun sollte, aber er wusste auch, dass das Abwägen von Argumenten dafür und dagegen ihn von Coruscant und das was ihn dort erwartete ablenkte. Er wollte nicht auf diesen Planeten und jetzt wo alle erdenklichen Gefahren, die im imperialen Raum so lauerten, ausgestanden waren, hatte er nichts mehr, dass ihn von Coruscant und seinen traumatischen Erinnerungen an diesen Planeten ablenkte. Der junge Alderaaner griff nach einem Keks und drehte ihn zwischen seinen Fingern hin und her. Am Ende ließ Arkon den Keks einfach liegen, als er den Alarm hörte, dass sie bald in den Realraum zurückfallen würden. Arkon erhob sich von dem Stuhl – froh und traurig zugleich, dass ihm die Entscheidung abgenommen wurde - und sah noch kurz zu Nico und Ikarus: „Jungs, ich bitte euch noch das Geschirr zu spülen und die Küche aufzuräumen, wir sind gleich im Orbit über Coruscant und dann dauert es nicht mehr lange bis wir beim Jedi-Tempel landen.“ Ohne Widerworte abzuwarten stapfte Arkon ins Cockpit zurück und kam dort gerade an als sich der Hyperraum in weiße Streifen auf schwarzen Grund wandelte und diese Streifen dann zu Sternen wurden und mitten im Sichtfenster Coruscant thronte. Bedrohlich und in jedem Sinne atemberaubend. Sie waren auf der Nachtseite aus dem Hyperraum gekommen und über die dunkle, wolkenlose Oberfläche des Planeten zogen sich unzählige Linien aus Licht, die sich hier und da zu Kreisen, Geraden und anderen geometrischen Figuren vereinigten. Arkon starrte unverwandt auf den Stadtplaneten und es schien als ob sich die Lichter des Planeten in ihn brennen würden.
„Wenn du in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich …“, rezitierte Arkon eine alte Weisheit in Gedanken und ein Schauder lief über seinen Rücken herunter. Mit einem Mal ergriff ein Zittern seinen Körper, das ihn so unvorhergesehen traf, dass er nicht einmal mehr dazu kam, sich vorher zu setzen. Es begann in seinen Fingern, lähmte seine Hände und machte ihn unfähig, das Schiff weiter zu steuern. Bilder begannen in seinen Gedanken aufzublitzen und weckten Erinnerungen, die zu verdrängen er gedacht hatte. Am schlimmsten traf ihn die Erinnerung daran, wie er Zannahs Leichnahm fand und wie der Ghoul seine Zähne in ihr Fleisch versenkt hatte und seine Krallen ihre Haut zerfetzten. Das Schaudern und das Zittern wurden schlimmer und Arkon bekam schon gar nicht mehr mit, wie wütende Funksprüche auf ihn und das Schiff einprasselten und ihn aufforderten ‚seinen Arsch‘ fortzubewegen. Doch Arkons Gedanken, Arkons Aufmerksamkeit war tief in ihm, förderte all die unterdrückten Gefühle nach oben, die Trauer um seine Freundin, die nie wirklich stattgefunden hatte, die Wut und den Zorn auf die Umstände die zu ihren Tod geführt hatten – und ihn überhaupt auf diesen von der Macht verfluchten Planeten geführt hatten. All das kam mit einem Mal in ihm hoch und überforderte ihn, schien sein Hirn zu überrennen und seine Nervenbahnen zu verbrennen. Auf einmal saß Arkon im Pilotensessel, er wusste nicht wie er es dort hingeschafft hatte, war aber froh darüber. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und zwang sich dazu langsamer zu atmen. Doch er schaffte es nicht. All die Jahre hatte er es geschafft hiervon zu entfliehen, doch das war nur eine Farce gewesen. Er konnte dem was ihm widerfahren war nicht entkommen und seine Rückkehr nach Coruscant verdeutlichte dies nur zu gut …


[Orbit über Coruscant :|: YT-1300 ‚Pride of Alderaan‘] Arkon, Leela, Ikarus, Nico
 
[Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Quadrant 1120 / Objekt Cesh] Amran Kor, Tarius Jackson, Vosh Tru’lek, Soldaten NSC´s, Gefangene

Die Befragung hatte seine Zeit gekostet, doch letztendlich konnte der Captain heraus finden wo der nächste Weg hin führte. Das Lager wurde markiert und die Ausrüstung zusammen getragen, es war die Aufgabe für jemand anderen das Zeug zu bergen. Vosh, Amran und der Captain gaben die Informationen weiter die sie konnten und warteten auf die Laati, Ein Trupp wurde abgesetzt um auf das Lagerhaus aufzupassen und ein Wechsel wurde vollzogen, es dauerte nicht lange bis die Laati wieder besetzt waren und abhoben mit dröhnenden Motoren. Ein Flug in den Einsatzbereich war immer ewig und Lange, niemand musste etwas sagen denn alle wussten was die anderen Dachten, das selbe wie sie. Jeder hatte sein Ritual und so auch Amran, Er griff in seine Tasche und holte ein Medalion hervor und betrachtete es eine Weile, bevor Er es öffnete und das Bild ansah, auf dem Bild war seine Schwester und Er zu sehen. Er war so stolz auf Sie als sie die Rekruten Prüfung bestanden hatte. Es ist schon so viele Jahre her das sie verschwunden ist, man hatte nie einen Beweis für ihren Tot gefunden. Sie war da draußen ... das wusste Amran.

Alles um ihn herum war zum schweigen gekommen, sein Fokus lag auf dem Bild, Er erinnerte sich daran wie Er seiner kleinen Schwester ihr erstes Kampfmesser schenkte, wie sie strahlte und ... Er klappte das Medalion zu und wieder wurden die Motoren lauter und die Leute um ihn herum waren genau so in ihrem Fokus. Er hatte noch zeit sich die Gesichter an zu sehen, Er wusste das es einige erwischen konnte. Er achtete darauf, ob alle noch genug willen hatten oder brechen konnte ... Er versuchte es immer zu erkennen um es im Einsatz nicht zu übersehen. Wenn einer der Männer brach dann konnte das seinen, oder auch den Tot der anderen bedeuten. Das Schmelzwerk kam immer näher, Es war ihr Ziel. Einer der Höherrangigen Personen ihres Ziels, hatte sich dort niedergelassen, Er wusste wo sein Boss war und diese Infos werden sie sich holen.

Es dauerte nicht mehr lange und die Transporter gingen heiß und schnell hinunter, Sie bremsten kurz über dem Boden einer Plattform ab. Es war das einzige Schmelzwerk, welches nicht mehr in Betrieb genommen wurde aber eine signifikante Energiesignatur aufwies. Die Doorgunner behielten alles im Auge während die Republikanischen Soldaten aus den schwebenden Maschinen sprangen und sich zu einem Sicherheitskordon aufstellten Amran hatte die Frontseite im Blick und vertraute den anderen seine Flanken zu. Auf ein Zeichen des Captains rückten sie bisher noch ohne Gegenwehr langsam zu allen Seiten sichernd auf den Gebäudekomplex zu. Unzählige Plattformen und Laufgänge rankten sich um das zentrale Gebäude mit dem riesigen Schornstein. Ihre Sensoren sagten etwas anderes, doch im Moment fühlte es sich so an als wäre es leer darin. Vosh wurde angewiesen den Linken Laufweg zu Sichern und langsam vorzurücken, Amran würde dieses mal die Front nehmen denn die Männer des Captains waren Rechts. Kurz Atmete Amran durch und seine Männer und Er rückten langsam vor, die Waffen im Anschlag, gingen sie alle in die Best möglichste Deckung. Auf der Linken Seite jaulten Blasterschüsse auf und das war der Anfang, sie wurden mit Schweren Blastern beschossen als die Tore der Schmelze aufgingen und 2 Männer hatte es neben Amran erwischt, einer Schrie auf und der andere rührte sich nicht mehr.


Sanitäter!

Schrie Amran und schon wurde sich um den Verletzten gekümmert als man den danebenliegenden als Tot bestätigte. Das Blasterfeuer hielt an und Amran durfte sich keine Ablenkung nun Leisten, diese Verbrecher hatten die Laati bemerkt und waren ins innere der Schmelze gerückt um nicht unter der Luftunterstützung begraben zu werden. Amran griff an seinen Helm und machte Meldung, im Hintergrund hörte man die Blasterschüsse.

"Kor hier! Ziele haben sich im Inneren verschanzt und halten uns mit Schweren Beschuss nieder! Sie bereiten sich darauf vor aus den Oberen Ebene aus den Fenstern zu schießen!"

Amran suchte sich eine Lücke in der Deckung um durch zu schauen, Er sah den Schweren Blaster an der Tür, sie wechselten sich ab wenn einer Leer wurde, kam der nächste. Sie begannen nur noch zu schießen wenn die Repuplik ihre Köpfe zeigte, hoffentlich hatten die Flanken mehr Glück und konnten sich bewegen, für die Front war durchhalten angesagt. Ein Detonator flog in ihre Richtung und Amran schnappte ihn sich aus Reflex um ihn zurück zu werfen, Erschrocken darüber warfen sich die Verbrecher auf den Boden und die Repuplik schlug zurück. Nun war es ein Feuergefecht und keine Schlachtbank.

[Corusca-Sector / Coruscant / Untere Ebenen / Operationsgebiet / ‚Schmelze‘ /] Vosh Tru’lek, Kor und Platoon
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Spielerviertel | Kneipe "Slith" | Cat mit Tico ::.

Carina antwortete nicht auf die Frage, was die anderen 50 % ausmachten und Tico lächelte bloß in sich hinein, beinahe erfreut darüber, dass sie keine Antwort darauf hatte. Im Umkehrschluss musste das schließlich bedeuten, dass die anderen 50 % nicht so schlecht sein konnten. Vor allem nicht so schlecht, als dass der Abend in wenigen Minuten endete. Sie tanzen eine ganze Weile und ähnlich wie beim Schwimmen, fühlte sich das viel echter an, als das meiste in den letzten Monaten. Keine Analyse, stattdessen etwas, das am ehesten mit Spaß und Entspannung zu bezeichnen war. Keine Pflicht. Zugegeben, bis jetzt hatte er keine Insiderinformationen über Coruscant erhalten, doch Tico war diese Tatsache gerade egal. Bis vorhin hatte er seien Freizeit für Recherchen verwenden wollen, inzwischen aber war er ein wenig davon abgekommen. Hätte Tico sich die Mühe gemacht, Carina beim Tanzen zu analysieren, hätte er vielleicht bemerkt, dass sie viel gelöster wirkte als noch vorhin, weniger beobachtend. Aber der Wunsch sie weiter zu analysieren trat in den Hintergrund, zu sehr genoss der Agent die Ausgelassenheit.

Der Abend wurde zur Nacht und schlussendlich standen beide wieder hinter einem Tisch, Tico das nächste Getränk in der Hand, das, anders als vorhin, diesmal von ihr ausgesucht worden war. Welchen Schnaps Carina da auch ausgesucht hatte, er war hochprozentig und als Tico den Geruch wahrnahm, der ihm das verriet, ehe er ihn probieren musste, wanderte eine seiner Augenbrauen in die Höhe, ehe auch er sein Glas hob und doch noch lächelte. „Und auf ein Getränk, das sicher jeder Spießer ablehnen würde.“ Der Schnaps schmeckte, wie beinahe nicht anders zu erwarten gewesen war, fürchterlich und Tico machte sich nicht die Mühe, sein Gesicht schön neutral zu halten. Nein, er verzog das Gesicht. „Ich finde, mit diesem beinahe Anschlag auf mein Leben, sollten wir das Sie aufgeben.“ Ich bringe dich um klang schließlich besser, als das Ganze mit Sie. „Außerdem,“ und Tico lächelte, diesmal beinahe charmant, „finde ich, dass es ein Sie sehr spießig ist. Wenn ich nach 50 % aussehe, und,“ er lehnte sich vielleicht zu weit aus dem Fenster, „du dich nach 50 % verhältst, sollten wir das dringend ändern.“ Tico war gespannt, wie Carina reagieren würde. Gleichzeitig hoffte er, dass sie darauf eingehen und nicht beim Sie bleiben würde. Danach konnte er sich immer noch einen Korb abholen.

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Dieser Post findet zeitversetzt statt, sprich am nächsten Morgen nach der Überprüfung des Lagerhauses. Sonst bekomm ich das rein zeitlich mit der Anwesenheit von Sarid bei der Ratssitzung nicht hin.


Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – Ahna Rigby, Rornan Elliundi (NPCs), Wes, Joseline, Satrek und Sarid


Nachdem Sarid die Kommnachricht von Wes erhalten hatte kam sie am nächsten Morgen nach der Überprüfung des Lagerhauses in den Ratsturm des Jeditempels. Hier hatte sie sich erst ein paar Tage zuvor noch zusammen mit Wes mit Admiral War Blade getroffen. Aber diesmal ging es um ein weit größeres Problem als damals. Es war wirklich eine gewichtige Entscheidung, die sie in Bezug auf das Virus zu treffen hatten. Als die Corellianerin im Ratssaal angekommen war, waren bis auf Chesara schon alle Räte versammelt. Sogar Satrek war von Mon Calamari zugeschaltet und schimmerte daher leicht bläulich. Die anwesenden Räte unterhielten sich bereits und es ging wie Sarid aus ein paar letzten Gesprächsfetzen von Joseline mitbekam über die Frage, ob sie Ian vertrauen sollten oder nicht.


"Guten Morgen",


wünschte sie daher allen ruhig und setzte sich auf einen der freien Sessel.


"Es ist in jedem Fall keine leichte Entscheidung, denn die Konsequenzen, die sich daraus ergeben können dürften im schlimmsten Fall sehr gravierend sein. Die Republik erholt sich ja gerade erst von dem bisherigen, jahrzehntelangen Krieg gegen das Imperium",


fuhr sie fort.


"Es könnte gar ein neuer Kriegsgrund für die Imperialen sein mit der Folge, dass wir Jedi dann dafür die Verantwortung tragen würden. Ich bin mir sicher, dass auch nicht wenige republikanische Hardliner nur auf so eine Aktion warten. Das heißt nicht, dass ich Ians Motive anzweifle, denn ich glaube schon, dass er es Ernst meint und wirklich helfen möchte. Aber es dürfte wirklich schwierig werden auf Bastion in den Sithtempel einzudringen und dort die originalen Virusproben zu finden ohne bemerkt zu werden",


gab Sarid zu bedenken.


"Einen Kaff würde ich im Übrigen auch nehmen."



Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – Ahna Rigby, Rornan Elliundi (NPCs), Wes, Joseline, Satrek und Sarid
 
Coruscant – Jedi-Tempel - Krankenstation– mit Markus, Alisah und Kyran

Die frischgebackene Jedi-Ritterin hatte die Frage bewusst gestellt. Sie wollte mehr über Alisah wissen. Vor allem nach der missglückten anfänglichen Konfrontation zwischen den beiden, war ihr das jetzt plötzlich wichtig. Das hatte sicher zum Teil damit zu tun, dass Alisah und Mark sich aus der Vergangenheit sehr gut zu kennen schienen und sie ihr deswegen auch eine Chance gab. Doch mittlerweile war die Motivation weit aus persönlicher. Denn Elise verglich ihre Situation ein Stück weit mit der Alisahs, stellte jedoch fest, dass das nur im ganz, ganz oberflächlichen Stil funktionierte. Alisah war bei den Jedi, dann bei den Sith, bekam ein Kind und machte eine Kehrtwende zurück zu den Jedi, mit einer Einsicht. Ihr Verhalten war zwar im ersten Step nicht sonderlich rational, doch Stück für Stück begann sie nachvollziehen zu können, warum die Zurückgekehrte das tat. Zwar musste die junge Alderaanerin sich noch immer viele Fakten selbst ausmalen, doch die Gelegenheit bot sich, die weißen Flecken mit Kontur zu füllen.

Auch Elise lächelte Kyran an, der willkürlich grinste, als Alisah dem Knirps sanft über die Wange strich. Es war schön, etwas so unschuldiges zu sehen in dieser unheilen Realität und für einen Moment schaltete die Ritterin ab. Konnte sie sich vorstellen eines Tages selber ein Kind zu haben? Nein. Unmöglich. Elise war viel zu hitzköpfig.

"Danke für deine Ehrlichkeit." schließlich hätte Alisah auch einfach flunkern können, Elise hätte es nicht gemerkt. "Ich bewundere deine Motivation und ich finde es mittlerweile gut, dass du zum Orden zurückgekehrt bist. Für mein Empfinden, hast du es aus dem richtigen Grund getan."

Elise lächelte und stützte sich leicht auf das Bett Kyrans.

"Und dein kleiner Wurm ist euch zwei wirklich gut gelungen."

Kurzzeitig gab es keine Seuche, keinen kalten Krieg und keine Probleme in der Galaxie. Kurzzeitig gab es nur die personifizierte Unschuld, als die Elise Kyran betrachtete und Alisah, die den Mut besaß ein normales Leben anzustreben, ungeachtet der schlimmen Dinge mit denen nicht nur die Jedi täglich zu tun hatten.

Elise gluckste mit Alisah mit.

"Na hoffentlich trägt der Droide Handschuhe, nicht dass dein Kleiner sich noch verkühlt."

Nun zu vierte begab sich die buntgemischte Truppe in die Gärten, um noch ein wenig frische Luft zu tanken, auch wenn sich das auf Coruscant eher schwierig gestaltete.

Coruscant – Jedi-Tempel - Flure – mit Markus, Alisah und Kyran
 
[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Brianna Kae, Bailee

Nun schaltete sich mit dem Agenten endlich wieder eine weitere Stimme der Vernunft ein. Der Agent probierte gekonnt das Thema von dem Streit weg zu manövrieren und half so dem Senator dabei, dass sich sein Gemüt langsam aber sicher wieder abkühlte. Die Jedi Ritterin ließ es sich anscheinend aber nicht nehmen, noch einen bissigen Kommentar hinterher zu werfen. In Ruperts Augen wurde immer klarer, dass es sich bei dieser Jedi um einen unprofessionelle Möchtegern Anführerin handelte, die ihrem Verhalten nach noch gut und gerne im Kindergarten hätte sein können. Jetzt, im Nachhinein schämte er sich fast dafür, sich über ... so jemanden aufgeregt zu haben, die die Beleidigung gar nicht Wert war. Er lächelte bemitleidend über diesen Versuch von ihr, das letzte Wort zu behalten und als die Vernünftige da zu stehen. Mit diesem Lächeln kam dann auch seine Antwort.

,,Ritterin Kae, selbstverständlich werde ich ihnen den Respekt zollen, der ihnen zusteht. Es würde mich sehr glücklich stimmen, wenn wir unsere Differenz vorerst vergessen. Immerhin handelt es sich hier um eine wichtige Mission, die wir lieber nicht gefährden sollten, wie ihnen bestimmt bewusst ist."

Er würde sich in Zukunft vor ihr zusammenreißen. Ihretwegen wollte er nicht als unprofessionell dastehen.

Agent Fontaine führte eine ganze Reihe von Vorschlägen ein und brachte dabei das Thema auch auf Mögliche Risiken, denen Rupert nur zustimmen konnte. Überraschend fand Rupert jedoch, dass der Geheimdienst bereits Kontakt aufgenommen hatte, da der Agent doch gerade eben noch so gewirkt hatte, als wüsste er von überhaupt nichts. Diese Überraschung schien die Ritterin durchaus zu teilen. Der Senator nickte bei der Aufzählung, hatte jedoch vorerst nichts hinzuzufügen. Erst, nachdem er geendet hatte, drängte Rupert sich eine Frage auf.

,,Hat der Geheimdienst bisher nur Kontakt mit der Gruppe des Wiederstandes aufgenommen, oder erfolgten weitere, geheime Vorarbeiten?"

Natürlich war der momentane Stand nicht ideal, immerhin war eine Zelle des Geheimdienstes seit der Kontaktaufnahme nicht mehr gesehen worden, aber es war gut zu hören, das zumindest teilweise Vorarbeit geleistet wurde.

Der Agent endete sein Plädoyer mit den Fragen, ob es noch mehr Missionsteilnehmer gäbe und wie es im Punkto Waffen aussah. Der Punkt mit den Waffen war für ihn in sofern irrelevant, da sein Leibwächter diese so oder so nur zur Unterstützung benötigte. Ob es noch mehr Missionsteilnehmer geben würde, interessierte ihn allerdings brennend. Vor allem im Punkto Vertretung des Jedi-Ordens hoffte er noch auf ein weiteres, vorzeigbareres Mitglied.

Und tatsächlich, es wurden noch weitere Jedi erwartet. In Hinsicht Waffen teilte die Ritterin auch noch zusätzlich seine Ansichten und so sehr es ihm widerstrebte, stimmte der Senator ihr zu.

,,Ich gebe euch da Recht. Wir sollten solche Dinge wie Waffen auf ein notwendiges Minimum beschränken."

Außerdem stellte sich ihm noch eine weitere Frage zu weiteren Missionsteilnehmern.

,,Militärangehörige werden nicht mehr dazu stoßen? Eine professionelle Einschätzung ihrer Seitz zu den Rebellen wäre eventuell recht hilfreich. Wobei ein solches Mitglied unsere Delegation natürlich noch um einige pikanter machen würde."

Danach verabschiede sich auch die Ritterin; sie wollte ihre Padawan weiter in den Wegen der Macht lehren. Rupert nickte ihr zu und wirkte dabei sachlich, aber nicht mehr unfreundlich.

,,Ich glaube, das wäre es vorerst. Sollte sich noch eine Frage ergeben, melde ich mich bei euch."

Nachdem sie den Raum verlassen hatte, wandte Rupert sich an Agent Fontaine.

,,Verzeiht mir bitte mein Verhalten von gerade eben. Ich hatte wirklich schon mit vielen guten Jedi zu tun und ich reagiere vielleicht ab und an auch über, wenn sich andere Jedi dem Orden so unwürdig verhalten, meiner Meinung nach zumindest."

[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Leland Fontaine
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – Ahna Rigby, Rornan Elliundi (NPCs), Joseline und Wes

Joseline hatte recht, es war etwas Besonderes und zugleich seltsam, hier zu stehen. Von den vier Räten, die mittlerweile eingetroffen waren, hatte niemand diesen Rang innegehabt, als Jedi und Republik von Coruscant vertrieben worden waren. Wobei Wes nicht genau wusste, wie lange Rornan und Ahna bereits Räte waren – Joseline und sie waren die beiden dienstjüngsten Räte des Quartetts.

»Ich kannte Meister Lain zwar, aber nicht so gut. Bei mir stellt sich die Frage ja nicht, weil Fritz es ja nie in den Rat geschafft hat. Manchmal frage ich mich, ob er heute hier sitzen – oder was auch immer – würde, ohne seine Krankheit,«

Wes verzog das Gesicht. Niemand konnte die Salzsäulenkrankheit so recht erklären, geschweige denn kurieren. Vielleicht war es bei Wollhufer eines gewissen Alters auch normal, aber auch das wusste niemand. Nicht, dass sie viel Zeit hatten, in Erinnerungen an bessere alte Zeiten zu schwelgen, welche vielleicht hauptsächlich deshalb besser waren, weil sie als kleine Padawane oder Ritter diese düsteren Entscheidungen nicht mitbekommen hatten.

Eine interne Entscheidung der Jedi, schön wär's, so eifrig, wie Arkadi Duval sich in die Angelegenheit Ian eingemischt hatte. Die Frage nach der Information des Senats war eine moralische, und eine Zwickmühle gleich dazu.


»Wenn wir den Senat informieren, können wir es genauso gut im HoloNet posten. Es wäre Ians Todesurteil, wenn er sich auf Bastion aufhielte. Ich würde es vorziehen, wenn wir unserer Pflicht ›verzögert‹ nachkommen. Die Mühlen der Bürokratie, ihr wisst ja. Das Flimsi ist bei irgendeinem erkrankten Meister liegengeblieben und so weiter. Das Problem ist, dass der NRGD ebenfalls involviert war und die Entscheidung, ob wir die Information nicht nach außen dringen lässt, nicht allein unsere ist,«


Gab Wes zu bedenken. Joseline, die Ian zu vertrauen schien, widersprach Ahna und hielt ein leidenschaftliches Plädoyer zu seinen Gunsten. Im Grund war der Taanaber ihrer Meinung, doch bevor Wes groß etwas sagen konnte, trafen die übrigen Räte ein oder schalteten sich zu, tatsächlich präsent war Sarid, zurück von ihrer Mission am Vortag.

»Guten Morgen, Sarid

Erwiderte der Jedi-Rat und irgendwie war das Eintreffen der Corellianerin das Zeichen, die kleine Stehrunde aufzulösen und sich in die Sessel zu begeben. Eine feste Sitzordnung gab es ja im Gegensatz zu früher nicht wirklich, da der Rat noch nie seit des Rückgewinns in voller Stärke hier getagt hatte und die kleineren Runden daher praktischer gewesen waren. Außerdem hatten sich Satrek und Eleonore per Holo zugeschaltet und erschienen auf weiteren freien Sitzen. Wes begrüßte seinen alten Zweitmentor:

»Wir hören dich laut und deutlich, Satrek. Guten Morgen, oder was auch immer die Zeit in Coral City ist.«

Anschließend wandte er sich wieder an Joseline:


»Willkommen im Club, die Nerven der Räte auf Coruscant, oder aller Jedi, sind allgemein etwas strapaziert.«


Rornan nickte vielsagend, Ahna ließ sich nichts anmerken.


»Aber du hast recht, ich würde meine Padawan nie für solche Botengänge missbrauchen.«


Wes ließ einen Droiden kommen und bestellte eine Runde Kaf für alle. Eventuell übrigbleibende Tassen würde er sich schnappen.

»Da unsere Runde jetzt vollständig ist, oder fast, fasse ich nochmals kurz zusammen: wir wissen, dass das Imperium hinter dem C-Virus steckt. Wir können die Lage halbwegs unter Kontrolle halten, werden aber nach Lage der Dinge weder kurz noch mittelfristig ein Heilmittel haben, es sei denn, die Macht lässt ein Wunder geschehen, oder wir gehen zu Allegious persönlich bzw. in die Katakomben des Sith-Ordens und holen uns dort, was wir benötigen.

Ian Dice ist jetzt ein freier Mann, er hat den Stein ins Rollen gebracht und er wird in jeden Fall nach Bastion gehen, um die Bausteine für ein Heilmittel zu suchen. Joseline und ich vertrauen seiner Aufrichtigkeit. Er ist unser einziger Verbündete, der das ursprüngliche Virus, wonach wir suchen, überhaupt schon einmal gesehen und eine Ahnung hat, wo es sich befinden könnte. Ich denke er allein hat schon größere Chancen als ein Jedi-Team. Ich stimme aber mit Ahna überein, dass wir unsere Chancen maximieren müssen und meiner Meinung nach braucht es dazu sowohl ihn, als auch Unterstützung durch die Jedi und einen, ich sage mal ›Dienstleister‹, der uns samt Ausrüstung nach Bastion rein und wieder rausbringt und gegebenenfalls technisch aushilft. Die Frage ist, wie vertrauenswürdig der NRGD noch ist – die jüngsten Vorfälle erwecken zumindest Zweifel. Manche dieser Dienstleistungen lassen sich auch auf den freien Markt einkaufen, ohne noch einen Mitwisser mehr zu haben. Die Entscheidung, wer mit wem, würde ich aber nicht alleine Ian überlassen wollen.«


»Im Gegenteil – es würde nicht schaden, wenn der eine oder andere Jedi ein Auge auf die Mission hat, ohne dass Ian davon weiß,«


Warf die wohl chronisch misstrauische Oberschatten Ahna ein.

»Sarid gibt nun zu bedenken, dass wir dem Imperium eine Rechtfertigung für eine Kriegserklärung in die Hand geben würden. Es wird schwierig, völlig unbemerkt zu bleiben, da stimme ich zu, und wir sollten besser nicht hoffen, dass Allegious sie nicht in seinem direkten Umfeld unter Verschluss hält, was absolut möglich wäre. Ich hoffe, ich habe alle korrekt wiedergegeben?«

Fragte Wes in die Runde.

»Ich denke, Ian ist ein Muss. Ohne ihn brauchen wir es gar nicht erst zu versuchen, es sei denn, jemand präsentiert einen anderen intimen Kenner der Vorgeschichte der Seuche, was ich nicht glaube. Auch möchte ich zu bedenken geben, dass wohl nicht nur die Hardliner im Senat eine Kriegserklärung seitens der Republik fordern würden, wenn sie wüssten, was wir wüssten. Ich denke, wenn das Imperium einen Krieg wollte, würde es ihn so oder so erklären, aber ich will nicht, dass die Jedi den Vorwand dazu liefern. Aber wenn wir einen Krieg für möglich halten, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als das Einverständnis des Senats einzuholen und – nun mal ehrlich – wer von uns vertraut wirklich dem Senat?«


»Ich vertraue darauf, dass die Black Sun die größte Fraktion im Senat darstellt,«

Erklärte Ahna zynisch, woraufhin Rornan entschieden entsetzt den Kopf schüttelte. Die per Holo zugeschaltene Eleonore meinte:


»Was bleibt uns denn anderes übrig?«

Wes seufzte.

»Nun ja, wir könnten zunächst Kanzler Quún und die Ausschussvorsitzende, Senatorin Belandri informieren, bei den beiden habe ich keine Zweifel. Wenn Belandri darauf besteht, dass wir in den ganzen Ausschuss müssen, bleibt uns nichts anders übrig, aber ich denke nicht, dass wir ins volle Gremium müssen. Geheim ist schließlich geheim.«

Der Droide traf mit dem Kaf ein und verteilte die Tassen. Der taanaber Jedi-Rat nahm sich seine und wartete die Reaktionen seiner Kollegen ab.


Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Joseline, Sarid und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn

Eowyns Stimme klang in etwa so, wie es sich für Ian anfühlte, zu sprechen. Vielleicht wäre Tee die beste Alternative? Aber da Eowyn noch nicht wirklich gesund war und bis jetzt nichts gegessen hatte… außerdem wäre es einfach schön, den Abend noch irgendwie besonders zu beenden. Nach allem, was sie heute erfahren und beschlossen hatten, war ein wenig mehr Leichtigkeit etwas, dass Ian sich wünschte. „Oh,“ sagte Ian dann, als Eowyn ablehnte. Dass sie noch nicht ganz gesund war, hatte er gewusst, aber das sie noch immer ziemlich fertig war – er hatte es nicht mitbekommen. „Ein andermal,“ beeilte er sich also zu sagen, halb entschuldigend. „Und ich?“ Ian horchte eine Sekunde in sich hinein und es schien, als würde er sich jetzt der Tatsache erst richtig bewusst, wie müde er eigentlich war. „Vermutlich nicht,“ gab er also zu, lächelte, auch wenn Eowyn das kaum sehen konnte. Einfach sitzen bleiben klang nach einer verlockenden Alternative, die aber, alsbald von Eowyn torpediert wurde. Die IDs. War es denn so wichtig, sie heute zu holen, wo sie diese doch ohnehin nicht brauchten? Ian hatte keine Chance Eowyn zu widersprechen und so seufzte er bloß leise und gab sich geschlagen, schließlich hatte sie nicht vor, selbst in die U-Ebenen zu gehen.
Auch Ian lies nur widerwillig zu, dass Eowyn sich von ihm löste, auch wenn ihm viel eher danach gewesen wäre, sie weiter fest zu halten.
Oh, also bin ich dir peinlich?“, grinste er schief, ehe er sich über die Augen rieb. „Ich bin eben nicht Garik Loran,“ meinte Ian trocken, mit einem Schulterzucken. „Wobei der ohne Make-Up sicher auch schlecht aussieht.“ Und da kehrte sein Grinsen schon zurück. „Keine Angst, ich werde mich keinen Millimeter weg bewegen.“ Essbares konnte er schließlich zu sich levitieren, immerhin wusste Ian genau, wo Schokolade zu finden war. Eowyn jedenfalls verließ den Raum und Ian gähnte noch einmal, lehnte sich ein wenig gemütlicher zurück und griff nach dem Kissen, an dem Eowyn vorhin noch ein wenig gelehnt hatte. Kein guter Ersatz, dennoch legte er es sich auf den Bauch und lächelte. Was für ein Tag. Was für verrückte, anstrengende Tagen und Wochen da hinter ihnen gelegen hatten. Ein Ende derer war noch immer nicht in Sicht, was Ian zum Seufzen brachte. Dennoch fühlte er Dankbarkeit. Auch wenn die letzten Wochen so vieles abverlangt hatten, sie hatten sich gelohnt, denn vielleicht hatten sie dazu beigetragen, sein Band zu Eowyn zu stärken. Und bei aller Anstrengung hatte er wenigstens einen Hafen gefunden. Bloß Bastion galt es noch zu überstehen, sofern der Rat ihm die Erlaubnis geben würde. Andernfalls, nun andernfalls würde Ian sich etwas anderes überlegen müssen. Nur nicht heute. Nicht jetzt. Ein Schokoriegel und auf Eowyn warten – sehr viel mehr fühlte sich zu überfordernd an. Mit Hilfe der Macht levitierte Ian wirklich einen Riegel zu sich, der perfekter nicht sein konnte. Erdnuss und Schokolade, die beste Mischung schlechthin. Davon würde er eine Menge essen können, auch ohne, dass er Bauchschmerzen bekam. Mindestens 10 Stück. Tahiri hätte lachend den Kopf geschüttelt und ihm gesagt, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, so viel davon zu Essen, ohne Probleme zu bekommen. Aber im Stillen hatte Ian sich immer gedacht, dass er die Rationen einer ganzen Kindheit aufholen musste. Wie also sollte ihm davon schlecht werden? Vom heutigen Riegel in jedem Fall nicht, denn noch bevor Ian ihn überhaupt geöffnet hatte, schlief er ein. Das Kissen auf dem Bauch, den geschlossenen Riegel in der Hand.


Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, allein mit Kissen Karl und Erdnussbutter-Schokoriegel
 
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