Brianna Kae
Silbermähne
Orbit von Coruscant – Orbitalstation Beta 15 – An Bord der Ilum – Brianna (allein)
Viel Zeit, ihre frühere Padawan zu sehen, blieb Brianna in den nächsten Tagen nicht. Ahna Rigby nahm sie in den folgenden Tagen intensiv in Beschlag, wahrscheinlich ähnlich wie Talery Okin. In der Tat fühlte sich die Echani in ihre Padawanzeit zurückversetzt, doch anstatt Kestrels mitfühlender Art gab es eher harte Kante durch die Rätin. Im Grunde genommen kam Brianna sich hauptsächlich deshalb wieder wie eine Padawan vor, weil ihr Rigby immer wieder, absichtlich oder unabsichtlich, das Gefühl gab, nicht gut genug zu sein für eine Schatten, oder für was auch immer die Pau'anerin mit ihr vorhatte. Ganz ehrlich gesprochen fühlte die Silberhaarige sich so sehr an die Methoden Dar Nimthirs erinnert, dass sie sich fragte, ob sie vor seinem Fall seine Schülerin gewesen sein könnte. Vielleicht sogar seine Meisterin – Brianna hatte zwischenzeitlich nachgelesen, dass Pau'anerinnen sehr alt wurden, also war alles möglich und sie zog es vor, nicht nachzufragen.
Dass die Echani-Jedi das nächste Duell mit der Rätin unbestimmten Alters verlor, überraschte sie nicht. Sie wäre eher verwundert gewesen, wenn Rigby die Schlappe auf sich sitzen gelassen hätte und das nicht nur weil es ihre These konterkarierte, Briannas Lichtschwertfähigkeiten wären nicht gut genug für sie. Von Anfang an ging die gruselig aussehende Grauhäutige sehr aggressiv zu Werke und nach einer längeren Abwehrschlacht sah die Echani sich genauso verdutzt wie Rigby tags zuvor plötzlich mit leeren Händen dastehend. Zweifellos handelte es sich eine Retourkutsche und Brianna argwöhnte sogar, dass die Rätin sich extra hingesetzt und spekuliert hatte, wie sie das anstellen könnte. Denn eigentlich war es alles andere als einfach, etwas aus dem schraubstockartigen Griff der Echani-Athletin zu entwinden. Rigby verriet es nicht, was sie in Briannas Augen zu einer schlechten Gewinnerin machte und sie tagelang beschäftigte, die Situation immer wieder vor ihrem geistigen Auge ablaufen zu lassen. Alles was sie wusste war, dass sie einen leichten Schlag auf den Handrücken bekommen hatte, wie von einem durch die Macht beschleunigten Geschoss. Erst nach dieser Zeit ließ die Rätin einen Hinweis fallen, dass die beidhändige Brianna dazu neigte, im Kampf von Zeit zu Zeit die Führungshand zu wechseln. Das war offenbar der Zeitpunkt gewesen, den die Pau'anerin abgepasst hatte, den Kampf für sich zu entscheiden.
Erst am Tag, an dem Talery Richtung Manaan aufbrach, taten sie mehr miteinander als miteinander zu essen. Es wurde eine längere, rührselige Abschiedszeremonie. Brianna erdrückte die zierliche Caamasi bei der Verabschiedung beinah und hatte auch die eine oder andere Träne in den Augen, als sie ihr Küken ziehen lassen musste. Dann war sie weg, und Brianna allein. Keine Padawan, auch keine ehemalige, würde an ihrer Seite sein, keine Freundin und Weggefährtin. Ihr kam zwar der Gedanke, dass Rigby sie begleiten konnte, aber der Gedanke schreckte sie eher ab. Weder empfand sie die Frau als wirklich angenehme Gesellschaft, noch passte es Brianna, dass sie dann nicht mehr selbst den Ton angeben konnte. Talery hatte sie gern an ihrer Seite gehabt und sie wollte wieder eine Padawan haben. Es war ja nicht so, dass sie nicht gesucht hatte. In dem Moment fiel der Echani Bailee wieder ein. Woran sie sich beim besten Willen nicht erinnern konnte war, weshalb sie sich überhaupt gestritten hatten, so dass ihr Verhalten von damals ihr lächerlich albern vorkam. Zum Glück hatte sie das Flimsi mit der Komfrequenz der Nautolanerin aufbewahrt.
ich habe mich schrecklich kindisch und unjedihaft benommen bei unserem Streit im Labor und ich entschuldige mich dafür. Wenn du immer noch meine Padawan werden willst, komme an Bord der Ilum, zur Zeit angedockt an der Orbitalstation Beta 15. Sollte jemand sagen, du darfst nicht, bekommt er es mit mir zu tun.
Liebe Grüße,
Brianna
Ob Bailee kommen würde, entweder weil sie keine Lust mehr hatte, Briannas Padawan zu werden oder inzwischen eine weniger launische Meisterin gefunden hatte, stand in den Sterne. Sie konnte sogar den Jedi den Rücken gekehrt haben und dann wäre es ihre Schuld. Sie hätte es mit ihrer Unbeherrschtheit verbockt, die ihr bereits jede Aussicht auf eine Meisterinnenbeförderung bis auf weiteres gekostet hatte. Die Echani überlegte, ob sie vielleicht direkt anrufen sollte anstatt nur zu schreiben und war ganz aufgeregt, als ihr dPad eine neue Nachricht anzeigte.
Zuallerst möchte ich mich dafür entschuldigen, mich so lange nicht gemeldet zu haben. Wir haben gerade erst ein Projekt mit strikter Kommunikationssperre über Kanäle wie diesen abgeschlossen und ich wollte nicht, dass irgendein Sicherheitsoffizier oder Nachrichtendienstler dies zu lesen bekommt. Ich bin so froh zu hören, dass du noch lebst und mir schreibst! Ich habe die frohe Kunde zuerst von meinem Bruder Ylsaen vernommen und du kannst stolz auf dich sein, das ist das erste Mal seit Jahren, dass er mir eine Nachricht schreibt.
Es tut mir leid wegen deinen Eltern. Ich hatte mir so etwas schon gedacht, nachdem Yaeron aufhörte zu schreiben, aber tatsächlich zu wissen, dass meine große Schwester und ihr Mann tot sind, ist nochmals etwas ganz anderes. Umso mehr freut es mich, dass du ihr Erbe weiterträgst, und wie! Ich habe dich in den Holomedien gesehen, du scheinst ja eine große Nummer auf Coruscant geworden zu sein. Glückwunsch! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist, eine Jedi zu sein und die Macht zu spüren und nie hätte ich gedacht, dass wir so jemanden in der Familie haben.
Ich hoffe, du kehrst bald nach Lianna zurück. Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Virusgeschichte, je eher du von dort weg bist, desto besser. Die nächsten Wochen bin ich noch zuhause ohne großes Projekt. Melde dich, sobald du da bist, dann treffen wir uns, du lernst meine Familie kennen und du musst mir alles erzählen, was seit eurem Fortgang von Eshan passiert ist. 26 Jahre ist es her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Bestimmt erinnerst du dich gar nicht an mich, Yaerons kleine Schwester. Aber mir kommt es manchmal her, als wäre es erst gestern gewesen. Ich vermisse, kleine Brianna, die du ja jetzt schon lange nicht mehr bist und freue mich riesig auf unser Wiedersehen!
Deine Tante Yuulon
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INCOM LIANNA AG, Teil der INCOM CORPORATION
Unterabteilung Schildsystemintegration
Yuulon Kae, Leiterin
„Wir bewegen die Galaxis vorwärts!“
Die Nachricht Yuulons traf Brianna wie ein Blitz. Sie hatte schon nicht mehr daran geglaubt, eine Antwort auf ihre diversen Kontaktversuche zu erhalten und wechselweise Ylsaen, ihrer Tante, den Jedi oder den Umständen die Schuld dafür gegeben und weinte vor Glück, als sie den Text las. Dass sie sich erkennbar über Briannas Nachricht freute, änderte nun alles. Sie konnte es kaum erwarten, ihre Tante kennenzulernen! Toll war auch, dass sie offenbar Karriere gemacht hatte bei Incom, auch wenn das hieß, dass sie eine Schreibtischtäterin war und wahrscheinlich gar keine Kampfkunst mehr trainierte, so weit weg von Eshan. Das spielte keine Rolle! So oder so war sie die Echani in der Galaxis, die Briannas Mutter am ähnlichsten war und vielleicht wusste sie auch etwas über die Familie ihres Vaters, im Gegensatz zu ihrer Eshan-Verwandtschaft, die sich dafür ja nicht interessierte. Nicht zuletzt klang die Nachricht, als hätte sie engeren Kontakt mit ihrer Schwester gehabt als Ylsaen, so dass sie vielleicht einiges über ihre Kindheit herausfand, was sie nicht mehr wusste. Bei der Erinnerung allein stiegen Brianna neue Tränen in die Augen.
Dummerweise konnte Brianna nicht sofort nach Lianna wegen der Mission, auf die man sie schickte, was die Echani in der Antwort an ihre Tante auch schrieb. Umso größer war der Ärger, als sie von Rätin Rigby endlich erfuhr, was ihre Mission war. Bis zu dem Zeitpunkt war sie fest davon ausgegangen, dass es sich um eine gefährliche Mission auf feindlichem Gebiet mit großer Wahrscheinlichkeit für Sith-Kontakt war. Eine Gelegenheit für ein Duell! Aber nein, sie wurde nach Alderaan geschickt, um mit den verschiedenen Adelshäusern, weitgehend gleichbedeutend mit Fraktionen in der dortigen Scheindemokratie, wie die Rätin erklärte, zu palavern. Allerhöchstens ein bisschen gefährlich für Brianna, auch wenn eine insektoide Spezies namens Killiks dort den Aufstand probte und die allgemeine Lage angeblich auch sonst einem Pulverfass glich. Schon gar nicht hatte sie Lust, die Amme für einen Politiker zu spielen, was anscheinend der Grund war, warum sie sich ausgerechnet für diese Mission qualifizierte. Eine Welt, auf der es zumindest auf dem Papier noch keine Waffen gab erforderte eine Jedi, die ohne Waffe fast genauso gefährlich war wie mit.
Entsprechend war Briannas Laune, als ihre Quarantänezeit endlich abgelaufen war. Ahna Rigby hatte sich just in Richtung Jeditempel verabschiedet, mit dem Hinweis, dass Senator Fensa und Agent Fontaine bereits an Bord waren. Inzwischen fragte sich die silberhaarige Jedi erst recht gefragt, warum die pau'anische Rätin sich so viel Zeit für sie genommen hatte. Hatten Räte sonst nichts zu tun? Und warum reiste sie gerade jetzt ab, so dass der Echani das Vergnügen überlassen blieb, ihre Anhängsel zu bespaßen?
Die kleine Delegation hatte sich scheinbar in just dem Besprechungsraum eingenistet, in welchem Rigby und sie während ihrer Quarantäne trainiert hatten. Diesen betrat Brianna ohne vorher zu klopfen (denn man klopft nicht an seiner eigenen Tür), in ihre silberne Robe gekleidet, kombiniert mit der anthrazitfarbenen Hose. Durch an ihren Wünschen ausgerichtete Bordverpflegung hatte sie bereits wieder ein paar Kilo zugelegt, so dass sie nicht ganz so abgemagert war und ihre Muskeln nicht mehr wie auf einem Anatomieschaubild wirkten. Schnellen Schrittes stürmte sie in den Raum. Die Echani hatte eine kraftvolle, elegante Art, sich zu bewegen, wie ein Panther. Sie sah drei Menschen im Raum – zwei davon, die sie von Holos kannte (Leland Fontaine und Rupert Fensa) saßen an dem Tisch, der immerzu im Weg gewesen war. Der dritte Stand auf die typische Art, wie Leibwächter das zu tun pflegen, auch das noch. Hey, das war ihre gefühlt einzige sinnvolle Aufgabe auf der ganzen Mission! Dementsprechend konnte sie sich auch keinerlei Lächeln und erst recht keine Höflichkeitsverbeugung abringen, als sie die Herren begrüßte. Dafür beäugte sie den Leibwächter finsteren Blickes.
„Guten Tag Agent Fontaine, Senator Fensa, ich bin Jedi-Ritterin Brianna Kae. Meine Aufgabe ist es, Sie auf dieser Mission zu begleiten. Ich nehme an, die Rätin hat Sie über die Details informiert? Wir legen sofort ab,“
Erklärte die überaus forsch auftretende Jedi-Ritterin. Wie zur Bestätigung gab es einen Ruck, als die ‚Ilum‘ sich von der Orbitalstation löste und sich träge in Bewegung setzte.
Orbit von Coruscant – an Bord der Ilum, Besprechungsraum – Senator Fensa, Agent Fontaine und Brianna
Viel Zeit, ihre frühere Padawan zu sehen, blieb Brianna in den nächsten Tagen nicht. Ahna Rigby nahm sie in den folgenden Tagen intensiv in Beschlag, wahrscheinlich ähnlich wie Talery Okin. In der Tat fühlte sich die Echani in ihre Padawanzeit zurückversetzt, doch anstatt Kestrels mitfühlender Art gab es eher harte Kante durch die Rätin. Im Grunde genommen kam Brianna sich hauptsächlich deshalb wieder wie eine Padawan vor, weil ihr Rigby immer wieder, absichtlich oder unabsichtlich, das Gefühl gab, nicht gut genug zu sein für eine Schatten, oder für was auch immer die Pau'anerin mit ihr vorhatte. Ganz ehrlich gesprochen fühlte die Silberhaarige sich so sehr an die Methoden Dar Nimthirs erinnert, dass sie sich fragte, ob sie vor seinem Fall seine Schülerin gewesen sein könnte. Vielleicht sogar seine Meisterin – Brianna hatte zwischenzeitlich nachgelesen, dass Pau'anerinnen sehr alt wurden, also war alles möglich und sie zog es vor, nicht nachzufragen.
Dass die Echani-Jedi das nächste Duell mit der Rätin unbestimmten Alters verlor, überraschte sie nicht. Sie wäre eher verwundert gewesen, wenn Rigby die Schlappe auf sich sitzen gelassen hätte und das nicht nur weil es ihre These konterkarierte, Briannas Lichtschwertfähigkeiten wären nicht gut genug für sie. Von Anfang an ging die gruselig aussehende Grauhäutige sehr aggressiv zu Werke und nach einer längeren Abwehrschlacht sah die Echani sich genauso verdutzt wie Rigby tags zuvor plötzlich mit leeren Händen dastehend. Zweifellos handelte es sich eine Retourkutsche und Brianna argwöhnte sogar, dass die Rätin sich extra hingesetzt und spekuliert hatte, wie sie das anstellen könnte. Denn eigentlich war es alles andere als einfach, etwas aus dem schraubstockartigen Griff der Echani-Athletin zu entwinden. Rigby verriet es nicht, was sie in Briannas Augen zu einer schlechten Gewinnerin machte und sie tagelang beschäftigte, die Situation immer wieder vor ihrem geistigen Auge ablaufen zu lassen. Alles was sie wusste war, dass sie einen leichten Schlag auf den Handrücken bekommen hatte, wie von einem durch die Macht beschleunigten Geschoss. Erst nach dieser Zeit ließ die Rätin einen Hinweis fallen, dass die beidhändige Brianna dazu neigte, im Kampf von Zeit zu Zeit die Führungshand zu wechseln. Das war offenbar der Zeitpunkt gewesen, den die Pau'anerin abgepasst hatte, den Kampf für sich zu entscheiden.
Erst am Tag, an dem Talery Richtung Manaan aufbrach, taten sie mehr miteinander als miteinander zu essen. Es wurde eine längere, rührselige Abschiedszeremonie. Brianna erdrückte die zierliche Caamasi bei der Verabschiedung beinah und hatte auch die eine oder andere Träne in den Augen, als sie ihr Küken ziehen lassen musste. Dann war sie weg, und Brianna allein. Keine Padawan, auch keine ehemalige, würde an ihrer Seite sein, keine Freundin und Weggefährtin. Ihr kam zwar der Gedanke, dass Rigby sie begleiten konnte, aber der Gedanke schreckte sie eher ab. Weder empfand sie die Frau als wirklich angenehme Gesellschaft, noch passte es Brianna, dass sie dann nicht mehr selbst den Ton angeben konnte. Talery hatte sie gern an ihrer Seite gehabt und sie wollte wieder eine Padawan haben. Es war ja nicht so, dass sie nicht gesucht hatte. In dem Moment fiel der Echani Bailee wieder ein. Woran sie sich beim besten Willen nicht erinnern konnte war, weshalb sie sich überhaupt gestritten hatten, so dass ihr Verhalten von damals ihr lächerlich albern vorkam. Zum Glück hatte sie das Flimsi mit der Komfrequenz der Nautolanerin aufbewahrt.
*** Komnachricht von Brianna Kae an Bailee Troisi ***
Hallo Bailee,ich habe mich schrecklich kindisch und unjedihaft benommen bei unserem Streit im Labor und ich entschuldige mich dafür. Wenn du immer noch meine Padawan werden willst, komme an Bord der Ilum, zur Zeit angedockt an der Orbitalstation Beta 15. Sollte jemand sagen, du darfst nicht, bekommt er es mit mir zu tun.
Liebe Grüße,
Brianna
*** Komnachricht Ende ***
*** Komnachricht von Yuulon Kae an Brianna Kae ***
Liebe Brianna!Zuallerst möchte ich mich dafür entschuldigen, mich so lange nicht gemeldet zu haben. Wir haben gerade erst ein Projekt mit strikter Kommunikationssperre über Kanäle wie diesen abgeschlossen und ich wollte nicht, dass irgendein Sicherheitsoffizier oder Nachrichtendienstler dies zu lesen bekommt. Ich bin so froh zu hören, dass du noch lebst und mir schreibst! Ich habe die frohe Kunde zuerst von meinem Bruder Ylsaen vernommen und du kannst stolz auf dich sein, das ist das erste Mal seit Jahren, dass er mir eine Nachricht schreibt.
Es tut mir leid wegen deinen Eltern. Ich hatte mir so etwas schon gedacht, nachdem Yaeron aufhörte zu schreiben, aber tatsächlich zu wissen, dass meine große Schwester und ihr Mann tot sind, ist nochmals etwas ganz anderes. Umso mehr freut es mich, dass du ihr Erbe weiterträgst, und wie! Ich habe dich in den Holomedien gesehen, du scheinst ja eine große Nummer auf Coruscant geworden zu sein. Glückwunsch! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist, eine Jedi zu sein und die Macht zu spüren und nie hätte ich gedacht, dass wir so jemanden in der Familie haben.
Ich hoffe, du kehrst bald nach Lianna zurück. Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Virusgeschichte, je eher du von dort weg bist, desto besser. Die nächsten Wochen bin ich noch zuhause ohne großes Projekt. Melde dich, sobald du da bist, dann treffen wir uns, du lernst meine Familie kennen und du musst mir alles erzählen, was seit eurem Fortgang von Eshan passiert ist. 26 Jahre ist es her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Bestimmt erinnerst du dich gar nicht an mich, Yaerons kleine Schwester. Aber mir kommt es manchmal her, als wäre es erst gestern gewesen. Ich vermisse, kleine Brianna, die du ja jetzt schon lange nicht mehr bist und freue mich riesig auf unser Wiedersehen!
Deine Tante Yuulon
-------------------------------------------------------------------
INCOM LIANNA AG, Teil der INCOM CORPORATION
Unterabteilung Schildsystemintegration
Yuulon Kae, Leiterin
„Wir bewegen die Galaxis vorwärts!“
*** Komnachricht Ende ***
Dummerweise konnte Brianna nicht sofort nach Lianna wegen der Mission, auf die man sie schickte, was die Echani in der Antwort an ihre Tante auch schrieb. Umso größer war der Ärger, als sie von Rätin Rigby endlich erfuhr, was ihre Mission war. Bis zu dem Zeitpunkt war sie fest davon ausgegangen, dass es sich um eine gefährliche Mission auf feindlichem Gebiet mit großer Wahrscheinlichkeit für Sith-Kontakt war. Eine Gelegenheit für ein Duell! Aber nein, sie wurde nach Alderaan geschickt, um mit den verschiedenen Adelshäusern, weitgehend gleichbedeutend mit Fraktionen in der dortigen Scheindemokratie, wie die Rätin erklärte, zu palavern. Allerhöchstens ein bisschen gefährlich für Brianna, auch wenn eine insektoide Spezies namens Killiks dort den Aufstand probte und die allgemeine Lage angeblich auch sonst einem Pulverfass glich. Schon gar nicht hatte sie Lust, die Amme für einen Politiker zu spielen, was anscheinend der Grund war, warum sie sich ausgerechnet für diese Mission qualifizierte. Eine Welt, auf der es zumindest auf dem Papier noch keine Waffen gab erforderte eine Jedi, die ohne Waffe fast genauso gefährlich war wie mit.
Entsprechend war Briannas Laune, als ihre Quarantänezeit endlich abgelaufen war. Ahna Rigby hatte sich just in Richtung Jeditempel verabschiedet, mit dem Hinweis, dass Senator Fensa und Agent Fontaine bereits an Bord waren. Inzwischen fragte sich die silberhaarige Jedi erst recht gefragt, warum die pau'anische Rätin sich so viel Zeit für sie genommen hatte. Hatten Räte sonst nichts zu tun? Und warum reiste sie gerade jetzt ab, so dass der Echani das Vergnügen überlassen blieb, ihre Anhängsel zu bespaßen?
Die kleine Delegation hatte sich scheinbar in just dem Besprechungsraum eingenistet, in welchem Rigby und sie während ihrer Quarantäne trainiert hatten. Diesen betrat Brianna ohne vorher zu klopfen (denn man klopft nicht an seiner eigenen Tür), in ihre silberne Robe gekleidet, kombiniert mit der anthrazitfarbenen Hose. Durch an ihren Wünschen ausgerichtete Bordverpflegung hatte sie bereits wieder ein paar Kilo zugelegt, so dass sie nicht ganz so abgemagert war und ihre Muskeln nicht mehr wie auf einem Anatomieschaubild wirkten. Schnellen Schrittes stürmte sie in den Raum. Die Echani hatte eine kraftvolle, elegante Art, sich zu bewegen, wie ein Panther. Sie sah drei Menschen im Raum – zwei davon, die sie von Holos kannte (Leland Fontaine und Rupert Fensa) saßen an dem Tisch, der immerzu im Weg gewesen war. Der dritte Stand auf die typische Art, wie Leibwächter das zu tun pflegen, auch das noch. Hey, das war ihre gefühlt einzige sinnvolle Aufgabe auf der ganzen Mission! Dementsprechend konnte sie sich auch keinerlei Lächeln und erst recht keine Höflichkeitsverbeugung abringen, als sie die Herren begrüßte. Dafür beäugte sie den Leibwächter finsteren Blickes.
„Guten Tag Agent Fontaine, Senator Fensa, ich bin Jedi-Ritterin Brianna Kae. Meine Aufgabe ist es, Sie auf dieser Mission zu begleiten. Ich nehme an, die Rätin hat Sie über die Details informiert? Wir legen sofort ab,“
Erklärte die überaus forsch auftretende Jedi-Ritterin. Wie zur Bestätigung gab es einen Ruck, als die ‚Ilum‘ sich von der Orbitalstation löste und sich träge in Bewegung setzte.
Orbit von Coruscant – an Bord der Ilum, Besprechungsraum – Senator Fensa, Agent Fontaine und Brianna