Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian
Er lachte? Das hieß offenbar, seine Wut, seine Traurigkeit, seine Verzweiflung waren verfolgen? Er schlug Alternativworte vor, und Eowyn verzog das Gesicht, froh, dass er sie im Dämmerlicht nicht so erkennen konnte. Nein. Das waren sicher keine Alternativen, nicht auf die Frage, ob er sie stören durfte. Vor allem, wenn er es schon getan hatte.
Sie waren nicht im Zorn auseinander gegangen, und wenn Ian herüberkam, um mit ihr zu sprechen, dann würde er schon einen triftigen Grund haben.
Hoffte sie zumindest.
Für ihn.
Sie starrte ihn dann an, wieder froh über die Dunkelheit. Es tat ihm Leid? Jetzt? Jedes weitere Wort löste weitere Verwirrung in ihr aus. Einiges war nicht richtig. Vieles nicht fair. Der falsche Moment... Worte, die sie sich vor.. ein? Zwei? Drei? Stunden gewünscht hätte, noch während sie sich unterhalten hatten. Jetzt, nachdem sie stundenlang darüber nachgedacht hatte, nachdem seine Worte ihren Kopf ausfüllten wie nichts anderes - jetzt sagte er, dass einiges nicht richtig war? Immerhin, er sagte es... aber was war nicht richtig? Was? Was war eben doch richtig und nur im falschen Moment gesagt? Worüber musste sie sich weiter den Kopf zerbrechen? Und die Dinge, von denen er sagte, dass sie nicht richtig waren, waren sie wirklich nicht richtig?
Aber es war nett von ihm, ihr das zu sagen. Wirklich nett, und mehr, ja, mehr konnte er erst mal wohl kaum tun. Auch die Bestätigung, dass er es wirklich ernst meinte war durchaus hilfreich - irgendwie hatte er wieder zu seiner Ruhe zurückgefunden. Blieb nur die Frage, weshalb das alles so weit gekommen war... irgendetwas musste da dahinter stecken.
Sollte sie ihn fragen? Sollte sie ihn fragen, weshalb er all das trotzdem gesagt hatte? Was die Dinge waren, die er für nicht richtig hielt? Aber was, wenn sie dann wieder begannen zu diskutieren, was, wenn dann wieder alles von vorne losging? Das würde sie nicht ertragen. Nicht heute Nacht...
Danke, sagte sie leise. Diese Entschuldigung war viel wert, vielleicht mehr, als Ian ahnte, auch wenn sie nicht unbedingt dabei half, die Verwirrung zu lichten. Er war trotzdem da? Eowyn lächelte leicht. Auch das war gut zu wissen, obwohl... Ich weiß. Wenn etwas wichtiges gewesen wäre, sie wusste, dass er da war. Trotzdem... Danke.
Er wandte sich um, um sie wieder alleine zu lassen. Versuch, noch etwas zu schlafen, okay?, fügte sie noch an. Wenigstens einer von ihnen sollte etwas Schlaf haben... Wir reden morgen. Sie lächelte wieder, minimal. Es fühlte sich gut an. Ich versprech's.
Ian war wieder weg, und Eowyn wandte sich dem Stadtplaneten zu. Jetzt also das... Was hielt er nicht für richtig? Eowyn konnte es nicht sagen, und fast wünschte sie sich, sie hätte ihn doch gefragt. Aber dann hätten sie geredet und geredet, und was, wenn er ihr irgendetwas gesagt hätte, dass er nicht für richtig hielt, was sie nicht erwartete? Dann wären vielleicht wieder Diskussionen aufgekommen. Sie beide waren übermüdet. Nein. Es war besser, morgen, oder besser, später heute, weiterzusprechen. Tageslicht tat sein Übriges, das wusste Eowyn nur zu gut. Die Nächte, sie waren nach dem Tod ihrer Mutter das Schlimmste gewesen. Wenn die Sonne schien, und war sie noch so sehr von Wolken verhangen, ließ sich das Leben in der Regel viel besser akzeptieren.
Sie kam nicht weiter, wenn sie darüber spekulierte, was Ian nun gemeint hatte oder was nicht. Außerdem war da immer noch die Überlegung, ob in allem nicht doch ein Körnchen Wahrheit steckte, sonst wäre er nicht auf den Gedanken gekommen, oder? Kommunikation. Ihre war wohl tatsächlich... eine Katastrophe.
Eowyn seufzte.
Sie war nie gut in Diplomatie gewesen, und das lag wohl unter anderem auch an ihrem Mangel in Kommunikation. Reden war... nun ja. Die vielen Feinheiten, die versteckten Informationen. Sie sagte lieber geraderaus, was Sache war... und dann meist nicht sonderlich nett oder diplomatisch. Und wenn sie wütend war... erst Recht.
Armer Wes.
Ihn hatte es wohl gestern ganz besonders erwischt... Auch wenn Eowyn noch immer zum Kern ihrer Aussagen stand, vermutlich... ja, vermutlich hätte sie sich anders ausdrücken sollen. Oder sogar müssen. Was bedeutete, dass sie sich nun, als Rätin, ganz besonders würde zusammenreißen müssen. Sie stand nun für einen ganzen Orden, sie repräsentierte ihn. Sie würde morgen sicherlich Interviews führen müssen - sie würde souverän und überlegt sein müssen. Ihre Antworten möglichst vage halten. Immer erst eine Sekunde darüber nachdenken, was gleich ihren Mund verlassen würde. Und das würde sie ab sofort immer tun müssen, mindestens, wenn sie öffentlich unterwegs war. Wenigstens dann. Sie war nun eben nicht mehr Eowyn, die Jedi, sondern Eowyn, die Rätin.
Es war zum... Ach, denken durfte sie es. Es war zum Kotzen.
Also gut, an ihrer Kommunikation würde sie arbeiten müssen. Auch Ian gegenüber.
Aber alles andere?
Eowyn schloss die Augen, lehnte sich wieder mit der Stirn an die Scheibe. Was war mit ihrem Selbstvertrauen? Was war mit Ians Verhältnis zu den Jedi? Was war mit Ians und ihrer Zukunft? Was war mit Bastion und dem, was es verändern würde? Was war mit der Tatsache, dass da nun wirklich niemand mehr war, mit dem sie reden konnte?
Irgendwann wurde es draußen bewegter, dann wurde es heller, und ein wenig später blitzten die ersten Sonnenstrahlen durch die Straßenschluchten. Von hier oben sah alles immer noch relativ ruhig aus, aber Eowyn wusste, dass der Tag angebrochen war und Coruscant sich längst auf diesen vorbereitet hatte. Es wurde Zeit, dass auch sie sich vorbereitete. Sonst würde alles noch in einem Desaster enden. Sie hatte zwar noch massig Zeit, aber sie wollte vorher noch ein paar Dinge erledigen.
Sie legte die Decke zusammen, das Kissen obendrauf und das Bantha noch eine Etage höher. Es war... sehr nett gewesen von Ian, es ihr mitzugeben... Dann zog sie sich an, von Kopf bis Fuß in traditionelle Jedi-Kleidung. Wie lange war es her, dass sie all das getragen hatte? Es fühlte sich nicht gut an, eher sogar katastrophal schlecht, aber sie musste aufhören, sich innerlich so sehr dagegen zu sträuben. Es war Kleidung. Es war nur Kleidung.
Schließlich, bevor sie in die Stiefel schlüpfte, hielt sie inne. Kleidung schön und gut... aber sie konnte nicht mit Zöpfen zu ihrer Beförderung gehen?! Fantastisch. Daran hatte sie heute Nacht nicht gedacht... Ob Ian schlief? Sie hatte aber kaum eine andere Wahl. Wenn sie jetzt das Zimmer verließ würde sie erst nach dem Ereignis zurückkehren.
So leise sie konnte, öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer und trat ein, blickte hinüber zum Bett, um herauszufinden, ob Ian wach war oder schlief.
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian
Er lachte? Das hieß offenbar, seine Wut, seine Traurigkeit, seine Verzweiflung waren verfolgen? Er schlug Alternativworte vor, und Eowyn verzog das Gesicht, froh, dass er sie im Dämmerlicht nicht so erkennen konnte. Nein. Das waren sicher keine Alternativen, nicht auf die Frage, ob er sie stören durfte. Vor allem, wenn er es schon getan hatte.
Sie waren nicht im Zorn auseinander gegangen, und wenn Ian herüberkam, um mit ihr zu sprechen, dann würde er schon einen triftigen Grund haben.
Hoffte sie zumindest.
Für ihn.
Sie starrte ihn dann an, wieder froh über die Dunkelheit. Es tat ihm Leid? Jetzt? Jedes weitere Wort löste weitere Verwirrung in ihr aus. Einiges war nicht richtig. Vieles nicht fair. Der falsche Moment... Worte, die sie sich vor.. ein? Zwei? Drei? Stunden gewünscht hätte, noch während sie sich unterhalten hatten. Jetzt, nachdem sie stundenlang darüber nachgedacht hatte, nachdem seine Worte ihren Kopf ausfüllten wie nichts anderes - jetzt sagte er, dass einiges nicht richtig war? Immerhin, er sagte es... aber was war nicht richtig? Was? Was war eben doch richtig und nur im falschen Moment gesagt? Worüber musste sie sich weiter den Kopf zerbrechen? Und die Dinge, von denen er sagte, dass sie nicht richtig waren, waren sie wirklich nicht richtig?
Aber es war nett von ihm, ihr das zu sagen. Wirklich nett, und mehr, ja, mehr konnte er erst mal wohl kaum tun. Auch die Bestätigung, dass er es wirklich ernst meinte war durchaus hilfreich - irgendwie hatte er wieder zu seiner Ruhe zurückgefunden. Blieb nur die Frage, weshalb das alles so weit gekommen war... irgendetwas musste da dahinter stecken.
Sollte sie ihn fragen? Sollte sie ihn fragen, weshalb er all das trotzdem gesagt hatte? Was die Dinge waren, die er für nicht richtig hielt? Aber was, wenn sie dann wieder begannen zu diskutieren, was, wenn dann wieder alles von vorne losging? Das würde sie nicht ertragen. Nicht heute Nacht...
Danke, sagte sie leise. Diese Entschuldigung war viel wert, vielleicht mehr, als Ian ahnte, auch wenn sie nicht unbedingt dabei half, die Verwirrung zu lichten. Er war trotzdem da? Eowyn lächelte leicht. Auch das war gut zu wissen, obwohl... Ich weiß. Wenn etwas wichtiges gewesen wäre, sie wusste, dass er da war. Trotzdem... Danke.
Er wandte sich um, um sie wieder alleine zu lassen. Versuch, noch etwas zu schlafen, okay?, fügte sie noch an. Wenigstens einer von ihnen sollte etwas Schlaf haben... Wir reden morgen. Sie lächelte wieder, minimal. Es fühlte sich gut an. Ich versprech's.
Ian war wieder weg, und Eowyn wandte sich dem Stadtplaneten zu. Jetzt also das... Was hielt er nicht für richtig? Eowyn konnte es nicht sagen, und fast wünschte sie sich, sie hätte ihn doch gefragt. Aber dann hätten sie geredet und geredet, und was, wenn er ihr irgendetwas gesagt hätte, dass er nicht für richtig hielt, was sie nicht erwartete? Dann wären vielleicht wieder Diskussionen aufgekommen. Sie beide waren übermüdet. Nein. Es war besser, morgen, oder besser, später heute, weiterzusprechen. Tageslicht tat sein Übriges, das wusste Eowyn nur zu gut. Die Nächte, sie waren nach dem Tod ihrer Mutter das Schlimmste gewesen. Wenn die Sonne schien, und war sie noch so sehr von Wolken verhangen, ließ sich das Leben in der Regel viel besser akzeptieren.
Sie kam nicht weiter, wenn sie darüber spekulierte, was Ian nun gemeint hatte oder was nicht. Außerdem war da immer noch die Überlegung, ob in allem nicht doch ein Körnchen Wahrheit steckte, sonst wäre er nicht auf den Gedanken gekommen, oder? Kommunikation. Ihre war wohl tatsächlich... eine Katastrophe.
Eowyn seufzte.
Sie war nie gut in Diplomatie gewesen, und das lag wohl unter anderem auch an ihrem Mangel in Kommunikation. Reden war... nun ja. Die vielen Feinheiten, die versteckten Informationen. Sie sagte lieber geraderaus, was Sache war... und dann meist nicht sonderlich nett oder diplomatisch. Und wenn sie wütend war... erst Recht.
Armer Wes.
Ihn hatte es wohl gestern ganz besonders erwischt... Auch wenn Eowyn noch immer zum Kern ihrer Aussagen stand, vermutlich... ja, vermutlich hätte sie sich anders ausdrücken sollen. Oder sogar müssen. Was bedeutete, dass sie sich nun, als Rätin, ganz besonders würde zusammenreißen müssen. Sie stand nun für einen ganzen Orden, sie repräsentierte ihn. Sie würde morgen sicherlich Interviews führen müssen - sie würde souverän und überlegt sein müssen. Ihre Antworten möglichst vage halten. Immer erst eine Sekunde darüber nachdenken, was gleich ihren Mund verlassen würde. Und das würde sie ab sofort immer tun müssen, mindestens, wenn sie öffentlich unterwegs war. Wenigstens dann. Sie war nun eben nicht mehr Eowyn, die Jedi, sondern Eowyn, die Rätin.
Es war zum... Ach, denken durfte sie es. Es war zum Kotzen.
Also gut, an ihrer Kommunikation würde sie arbeiten müssen. Auch Ian gegenüber.
Aber alles andere?
Eowyn schloss die Augen, lehnte sich wieder mit der Stirn an die Scheibe. Was war mit ihrem Selbstvertrauen? Was war mit Ians Verhältnis zu den Jedi? Was war mit Ians und ihrer Zukunft? Was war mit Bastion und dem, was es verändern würde? Was war mit der Tatsache, dass da nun wirklich niemand mehr war, mit dem sie reden konnte?
Irgendwann wurde es draußen bewegter, dann wurde es heller, und ein wenig später blitzten die ersten Sonnenstrahlen durch die Straßenschluchten. Von hier oben sah alles immer noch relativ ruhig aus, aber Eowyn wusste, dass der Tag angebrochen war und Coruscant sich längst auf diesen vorbereitet hatte. Es wurde Zeit, dass auch sie sich vorbereitete. Sonst würde alles noch in einem Desaster enden. Sie hatte zwar noch massig Zeit, aber sie wollte vorher noch ein paar Dinge erledigen.
Sie legte die Decke zusammen, das Kissen obendrauf und das Bantha noch eine Etage höher. Es war... sehr nett gewesen von Ian, es ihr mitzugeben... Dann zog sie sich an, von Kopf bis Fuß in traditionelle Jedi-Kleidung. Wie lange war es her, dass sie all das getragen hatte? Es fühlte sich nicht gut an, eher sogar katastrophal schlecht, aber sie musste aufhören, sich innerlich so sehr dagegen zu sträuben. Es war Kleidung. Es war nur Kleidung.
Schließlich, bevor sie in die Stiefel schlüpfte, hielt sie inne. Kleidung schön und gut... aber sie konnte nicht mit Zöpfen zu ihrer Beförderung gehen?! Fantastisch. Daran hatte sie heute Nacht nicht gedacht... Ob Ian schlief? Sie hatte aber kaum eine andere Wahl. Wenn sie jetzt das Zimmer verließ würde sie erst nach dem Ereignis zurückkehren.
So leise sie konnte, öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer und trat ein, blickte hinüber zum Bett, um herauszufinden, ob Ian wach war oder schlief.
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian