Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian
Sie war sich nicht sicher, ob Ian verstehen würde, was sie sagen wollte. Wes hatte es wohl nicht getan... vielleicht war Eowyn tatsächlich zu verbohrt, vielleicht war ihr Denken so verquer, dass außer ihr niemand empfinden konnte, was sie empfand? Sie fühlte sich falsch, sie fühlte sich unwohl, noch immer sträubte sich ein Teil ihres Körpers, wenn sie an morgen und die Tage danach dachte - aber vielleicht, vielleicht war es völlig falsch, was sie empfand?! Irgendetwas aber schien sich auf Ians Gesicht abzuzeichnen, sie war sich nicht ganz sicher, was. Seine Frage dann aber machte ihr klar, dass jemand zumindest irgendwie nachvollziehen konnte, was sie fühlte - auch, wenn ihr noch unklar war, ob Ian es wirklich verstand. Ja, nickte Eowyn nur leise und fuhr dann fort, weiter zu erzählen.
Etwas schien Ian nicht zu passen - bloß war nicht deutlich, was dieses "etwas" eigentlich war. Dass man ihr Dinge andichtete, die sie nicht getan hatte? Dass man die Befürderung groß zelebrierte? Hatte es etwas mit Wes oder Rat Elliundi zu tun? Sie wollte nicht fragen - Ian würde es ihr schon sagen, wenn es ihm wichtig war. Oder auch nicht, vielleicht wollte er sie nicht noch zusätzlich mit einem schlechten Gewissen belasten...? Diese ganze Situation war so... falsch, falsch und kompliziert. Ian sollte ganz sicher kein schlechtes Gewissen bekommen, weil er dieser Sache zugestimmt hatte. Kein schlechtes Gewissen, aber auch keine Wut auf die Jedi, oder Frust, oder sonst irgendein negatives Gefühl - diese Mission würde schon schwer genug werden.
Sich seine Meinung nicht anzuhören wäre wirklich unfair gewesen, aber Eowyn hoffte, dass sich daraus keine Diskussion entwickeln würde. Dafür hatte sie keine Kraft und sie beide keine Zeit, und außerdem hatten sie schon genug Gespräche dieser Art gehabt. Ja, meist hatte es an ihr gelegen, also hatte sie nur eine große Chance, eine ausufernde Unterhaltung zu erreichen - sich selbst zusammenzureißen und Ians Meinung, selbst wenn sie ihrer widersprach, einfach zu akzeptieren.
Dass der Rat wirklich von Grund auf überzeugt gewesen war, das konnte sich Eowyn kaum vorstellen. Vielleicht... ja, vielleicht glaubten sie es ja sogar selbst? Vielleicht wollten sie nicht sehen, was sie anrichteten, wenn sie sie aus falschen Gründen beförderten, also verschlossen sie die Augen? Möglich wäre es sicher, aber Eowyn konnte sich fast nicht vorstellen, dass die Ratsmitglieder so unehrlich sich selbst gegenüber waren. So hob sie also nur die Augenbrauen, sagte aber nichts, denn Ian schien ja auf etwas anderes hinaus zu wollen.
Die Augenbrauen blieben erst einmal, wo sie waren, denn eigentlich - nun ja, eigentlich wollte er doch nicht auf etwas anderes hinaus. Der Rat war also überzeugt von ihr, das war doch eigentlich die Kurzfassung. Und ja, es klang tatsächlich so, als würde Ian den Rat verteidigen, etwas, das Eowyn mit gemischten Gefühlen hörte. Es erleichterte sie ungemein, dass Ian den Rat nicht mehr nur als ominöses, furchteinflößendes Germium sah, es war gut, dass er sich auf sie einlassen konnte - aber weshalb ausgerechnet jetzt, wenn sie anderer Meinung war?
Dann jedoch schien Ian wirklich den Faden gefunden zu haben und beleuchtete die Sache von einer ganz anderern Seite. Wünsche an eine Rätin? Bei den Worten, die folgten, war so viel Richtiges dabei - aber gleichzeitig auch so viel Falsches. Er widersprach sich selbst... und gleichzeitig auch nicht. Es war schwer, ihm wirklich zu folgen, und noch schwerer, ihm darauf zu antworten.
Sie setzte sich in den Schneidersitz, drapierte die Decke um sich herum, damit sie nicht fror, starrte vor sich hin und schwieg. Wo sollte sie beginnen? Oder sollte sie es einfach gleich lassen? Es war doch eigentlich müßig. Sie hatten schon oft über dergleichen geredet, selten kamen sie auf einen gemeinsamen Nenner. Eher begannen sie dann irgendwann zu diskutieren oder, schlimmer, zu streiten. Andererseits... wenn sie jetzt schon begann, auf Ians Meinung nur noch mit den Schultern zu zucken, wo würde das irgendwann hinführen?
Ich... weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll, begann sie dann zögerlich und sah Ian nachdenklich an. Vielleicht... erst einmal beim Ursprung. Erst mal... wenn sie so überzeugt sind, dass ich den Rang wirklich verdient habe... warum konnte Wes mir dann keine Antwort geben, warum hat er mir nicht sagen können, warum ich eine gute Rätin wäre? Er hat die Frage schlicht ignoriert, mir nur gesagt, dass ich mich irre. Vermutlich weil er eben selbst keine richtig Antwort hatte.
Ihre Ansicht wäre so einfach aus der Welt zu schaffen gewesen - oder zumindest wäre es den Versuch wert gewesen. Aber Wes hatte es nicht einmal versucht.
Und dann... zögerlich sprach Eowyn weiter. Du hast in manchem durchaus Recht. Natürlich fühlt man sich Personen nah, die nicht perfekt sind... aber zwischen "nicht perfekt" und "fehlerhaft" besteht ein meilenweiter Unterschied. Keiner der momentanen Räte ist übrigens, würde ich sagen, so abgehoben, dass man sich ihnen nicht nähern möchte. Außerdem... du sagst selbst, dass ich... Makel habe. Offensichtlich ist es dann keine Einbildung von mir, dass sie vorhanden sind, das ist der beste Beweis. Eowyn sah Ian genau an. Er würde versuchen, es wieder abzustreiten, sagen, dass er das SO nicht gemeint hatte, aber es war deutlich. Und dazu kam... er hatte es so treffend ausgedrückt. Angst, die Macht könne sie alleine gelassen haben. Niemals hätte sie selbst das Gefühl so genau benennen können, aber er hatte es eben getan. Und wie, wie, WIE konnte jemand, den die Macht alleine gelassen hatte, eine Führerin in ihr, mit ihr sein? Sie wollte nicht darüber nachdenken. Es tat weh, ungelaublich weh, an einem Tag wie heute umso mehr. Und wie konnte sie Aketos unterrichten, ihr bei ihren Problemen helfen, wenn sie selbst kaum eine Richtung kannte? Wie konnte sie da eine Rätin sein, eine echte Rätin? Es ist... ja, es ist irgendwie... lieb von dir, dass du mich für fähig hältst. Aber ich befürchte... versteh es nicht falsch... Sie biss sich auf die Lippen. Er würde es ganz sicher falsch verstehen. Sie hatten das Thema schon einmal gehabt, und damals hatte es gut gekracht. Gefühle absprechen... Das hier war nicht viel anders. Sie schüttelte den Kopf.
Es ist dein Recht, mehr in mir zu sehen als ich selbst. Mehr sollte sie dazu nicht sagen. Nicht konkret.
Ich sehe viele Dinge zu sehr anders als du. Sie rieb sich mit der linken Hand die Stirn, ließ sie dort ruhen. Das führte doch zu nichts... Aber irgendwie musste Ian doch verstehen? Räte sollten stark sein. Sie müssen nicht perfekt sein, aber sie sollten... feste Persönlichkeiten sein. Sie sollten ihre Fehler korrigiert haben. Sie sollten gute Lehrer sein. Sie sollten führen können durch die Macht. Sie sollten in sich ruhen. Sie sollten... so vieles sein. Was... Sie atmete durch. Was war so verdammt schwer daran, das zu verstehen, wieso war sie die Einzige, die das zu sehen schien? Sie sah Ian wieder an, beendete den Satz anders als gedacht. Was davon besitze ich? Vielleicht kannst du mir erklären, was Wes nicht konnte. Wieder schüttelte sie den Kopf. Letzten Endes war es allerdings müßig. Die Sache war durch. Sie hatte genaugenommen nichts zu entscheiden. Am Ende... der Sache müde fuhr sie fort. Am Ende ist es aber auch egal. Was soll's... Ich habe mich für dieses Leben entschieden, und dazu gehört wohl auch, gewisse Dinge hinzunehmen. Zum Beispiel auch die Tatsache, dass ihre Beziehung keine Privatsache war. Aber das würde sie Ian, wenn möglich, nicht auf die Nase binden.
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian
Sie war sich nicht sicher, ob Ian verstehen würde, was sie sagen wollte. Wes hatte es wohl nicht getan... vielleicht war Eowyn tatsächlich zu verbohrt, vielleicht war ihr Denken so verquer, dass außer ihr niemand empfinden konnte, was sie empfand? Sie fühlte sich falsch, sie fühlte sich unwohl, noch immer sträubte sich ein Teil ihres Körpers, wenn sie an morgen und die Tage danach dachte - aber vielleicht, vielleicht war es völlig falsch, was sie empfand?! Irgendetwas aber schien sich auf Ians Gesicht abzuzeichnen, sie war sich nicht ganz sicher, was. Seine Frage dann aber machte ihr klar, dass jemand zumindest irgendwie nachvollziehen konnte, was sie fühlte - auch, wenn ihr noch unklar war, ob Ian es wirklich verstand. Ja, nickte Eowyn nur leise und fuhr dann fort, weiter zu erzählen.
Etwas schien Ian nicht zu passen - bloß war nicht deutlich, was dieses "etwas" eigentlich war. Dass man ihr Dinge andichtete, die sie nicht getan hatte? Dass man die Befürderung groß zelebrierte? Hatte es etwas mit Wes oder Rat Elliundi zu tun? Sie wollte nicht fragen - Ian würde es ihr schon sagen, wenn es ihm wichtig war. Oder auch nicht, vielleicht wollte er sie nicht noch zusätzlich mit einem schlechten Gewissen belasten...? Diese ganze Situation war so... falsch, falsch und kompliziert. Ian sollte ganz sicher kein schlechtes Gewissen bekommen, weil er dieser Sache zugestimmt hatte. Kein schlechtes Gewissen, aber auch keine Wut auf die Jedi, oder Frust, oder sonst irgendein negatives Gefühl - diese Mission würde schon schwer genug werden.
Sich seine Meinung nicht anzuhören wäre wirklich unfair gewesen, aber Eowyn hoffte, dass sich daraus keine Diskussion entwickeln würde. Dafür hatte sie keine Kraft und sie beide keine Zeit, und außerdem hatten sie schon genug Gespräche dieser Art gehabt. Ja, meist hatte es an ihr gelegen, also hatte sie nur eine große Chance, eine ausufernde Unterhaltung zu erreichen - sich selbst zusammenzureißen und Ians Meinung, selbst wenn sie ihrer widersprach, einfach zu akzeptieren.
Dass der Rat wirklich von Grund auf überzeugt gewesen war, das konnte sich Eowyn kaum vorstellen. Vielleicht... ja, vielleicht glaubten sie es ja sogar selbst? Vielleicht wollten sie nicht sehen, was sie anrichteten, wenn sie sie aus falschen Gründen beförderten, also verschlossen sie die Augen? Möglich wäre es sicher, aber Eowyn konnte sich fast nicht vorstellen, dass die Ratsmitglieder so unehrlich sich selbst gegenüber waren. So hob sie also nur die Augenbrauen, sagte aber nichts, denn Ian schien ja auf etwas anderes hinaus zu wollen.
Die Augenbrauen blieben erst einmal, wo sie waren, denn eigentlich - nun ja, eigentlich wollte er doch nicht auf etwas anderes hinaus. Der Rat war also überzeugt von ihr, das war doch eigentlich die Kurzfassung. Und ja, es klang tatsächlich so, als würde Ian den Rat verteidigen, etwas, das Eowyn mit gemischten Gefühlen hörte. Es erleichterte sie ungemein, dass Ian den Rat nicht mehr nur als ominöses, furchteinflößendes Germium sah, es war gut, dass er sich auf sie einlassen konnte - aber weshalb ausgerechnet jetzt, wenn sie anderer Meinung war?
Dann jedoch schien Ian wirklich den Faden gefunden zu haben und beleuchtete die Sache von einer ganz anderern Seite. Wünsche an eine Rätin? Bei den Worten, die folgten, war so viel Richtiges dabei - aber gleichzeitig auch so viel Falsches. Er widersprach sich selbst... und gleichzeitig auch nicht. Es war schwer, ihm wirklich zu folgen, und noch schwerer, ihm darauf zu antworten.
Sie setzte sich in den Schneidersitz, drapierte die Decke um sich herum, damit sie nicht fror, starrte vor sich hin und schwieg. Wo sollte sie beginnen? Oder sollte sie es einfach gleich lassen? Es war doch eigentlich müßig. Sie hatten schon oft über dergleichen geredet, selten kamen sie auf einen gemeinsamen Nenner. Eher begannen sie dann irgendwann zu diskutieren oder, schlimmer, zu streiten. Andererseits... wenn sie jetzt schon begann, auf Ians Meinung nur noch mit den Schultern zu zucken, wo würde das irgendwann hinführen?
Ich... weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll, begann sie dann zögerlich und sah Ian nachdenklich an. Vielleicht... erst einmal beim Ursprung. Erst mal... wenn sie so überzeugt sind, dass ich den Rang wirklich verdient habe... warum konnte Wes mir dann keine Antwort geben, warum hat er mir nicht sagen können, warum ich eine gute Rätin wäre? Er hat die Frage schlicht ignoriert, mir nur gesagt, dass ich mich irre. Vermutlich weil er eben selbst keine richtig Antwort hatte.
Ihre Ansicht wäre so einfach aus der Welt zu schaffen gewesen - oder zumindest wäre es den Versuch wert gewesen. Aber Wes hatte es nicht einmal versucht.
Und dann... zögerlich sprach Eowyn weiter. Du hast in manchem durchaus Recht. Natürlich fühlt man sich Personen nah, die nicht perfekt sind... aber zwischen "nicht perfekt" und "fehlerhaft" besteht ein meilenweiter Unterschied. Keiner der momentanen Räte ist übrigens, würde ich sagen, so abgehoben, dass man sich ihnen nicht nähern möchte. Außerdem... du sagst selbst, dass ich... Makel habe. Offensichtlich ist es dann keine Einbildung von mir, dass sie vorhanden sind, das ist der beste Beweis. Eowyn sah Ian genau an. Er würde versuchen, es wieder abzustreiten, sagen, dass er das SO nicht gemeint hatte, aber es war deutlich. Und dazu kam... er hatte es so treffend ausgedrückt. Angst, die Macht könne sie alleine gelassen haben. Niemals hätte sie selbst das Gefühl so genau benennen können, aber er hatte es eben getan. Und wie, wie, WIE konnte jemand, den die Macht alleine gelassen hatte, eine Führerin in ihr, mit ihr sein? Sie wollte nicht darüber nachdenken. Es tat weh, ungelaublich weh, an einem Tag wie heute umso mehr. Und wie konnte sie Aketos unterrichten, ihr bei ihren Problemen helfen, wenn sie selbst kaum eine Richtung kannte? Wie konnte sie da eine Rätin sein, eine echte Rätin? Es ist... ja, es ist irgendwie... lieb von dir, dass du mich für fähig hältst. Aber ich befürchte... versteh es nicht falsch... Sie biss sich auf die Lippen. Er würde es ganz sicher falsch verstehen. Sie hatten das Thema schon einmal gehabt, und damals hatte es gut gekracht. Gefühle absprechen... Das hier war nicht viel anders. Sie schüttelte den Kopf.
Es ist dein Recht, mehr in mir zu sehen als ich selbst. Mehr sollte sie dazu nicht sagen. Nicht konkret.
Ich sehe viele Dinge zu sehr anders als du. Sie rieb sich mit der linken Hand die Stirn, ließ sie dort ruhen. Das führte doch zu nichts... Aber irgendwie musste Ian doch verstehen? Räte sollten stark sein. Sie müssen nicht perfekt sein, aber sie sollten... feste Persönlichkeiten sein. Sie sollten ihre Fehler korrigiert haben. Sie sollten gute Lehrer sein. Sie sollten führen können durch die Macht. Sie sollten in sich ruhen. Sie sollten... so vieles sein. Was... Sie atmete durch. Was war so verdammt schwer daran, das zu verstehen, wieso war sie die Einzige, die das zu sehen schien? Sie sah Ian wieder an, beendete den Satz anders als gedacht. Was davon besitze ich? Vielleicht kannst du mir erklären, was Wes nicht konnte. Wieder schüttelte sie den Kopf. Letzten Endes war es allerdings müßig. Die Sache war durch. Sie hatte genaugenommen nichts zu entscheiden. Am Ende... der Sache müde fuhr sie fort. Am Ende ist es aber auch egal. Was soll's... Ich habe mich für dieses Leben entschieden, und dazu gehört wohl auch, gewisse Dinge hinzunehmen. Zum Beispiel auch die Tatsache, dass ihre Beziehung keine Privatsache war. Aber das würde sie Ian, wenn möglich, nicht auf die Nase binden.
Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Quartier, mit Ian