Markus Finn
Jedi-Wächter
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Die Macht verriet Markus, dass Turwaith alles andere als erfreut über den Umstand war, dass die junge Jedi-Heilerin nicht mit ihnen kommen durfte. Markus war dies bewusst, aber er konnte sich so eine Ablenkung nicht leisten, wenn er dem Jungen zeigen wollte, wofür die Jedi standen. Und so ging der "Unterricht", wenn man es so nennen wollte, sofort los. Sie gingen einen langen Korridor entlang und der junge Mann in seiner Begleitung fragte, was "machtsensitiv" nun eigentlich bedeutete. Eine berechtigte Frage, wenn man bedachte, dass der Junge kaum etwas über die Jedi wusste.
"Wir tragen winzige Lebensformen in unseren Zellen, die dafür sorgen, dass wir Zugang zur Macht erhalten. Wenn diese Lebensformen sehr zahlreich vorhanden sind, sprechen wir von einer Machtsensitivität, einer grundsätzlichen Machtbegabung. Die hast du!"
, erklärte er erst einmal grob wissenschaftlich, bevor er zur eigentlichen Antwort überging:
"Machtbegabte können lernen, die Macht zu nutzen. Zum Beispiel um Dinge schweben zu lassen, ja, aber nicht nur. Ich kann spüren, wie mein Gegenüber sich fühlt. Ich kann einen aufgebrachten Menschen beruhigen, ohne einen Finger zu rühren."
Das war vorhin geschehen, als Turwaith beinahe ausgerastet wäre.
"Ich kann andere beeinflussen, wenn ich es möchte. Aber wir tun so etwas nicht, um jemandem unseren Willen aufzuzwingen. Es geht um das höhere Wohl der Gesellschaft. Wir verstehen uns als Hüter des Friedens, als besondere Polizei, wenn du so willst. Wir sorgen für das Gleichgewicht in der Galaxis, soweit es uns irgendwie möglich ist. Natürlich kann man nicht das ganze Leid der Welt verhindern. Gleichgewicht bedeutet, es gibt Gutes, wie Böses. Dunkel und hell."
Sie bogen in einen Gang ein, welcher sie zu der Halle führte, die zum Lazarett umfunktioniert worden war.
"Es gibt Machtbegabte, die sich für die helle, aber auch welche, die sich für die dunkle Seite entscheiden. Das Gegenstück zu den Jedi sind die Sith. Das Gegenstück zur Republik das Imperium."
Als sich vor ihnen das Bettenlager erstreckte, blieb Markus stehen. Turwaith sollte sehen, zu was das Böse im Stande war.
"Das Virus, das auf Coruscant grassiert... Wir versuchen den Betroffenen zu helfen. Unsere Heiler sind rund um die Uhr im Einsatz. Auch draußen gibt es Lager, die von Jedi-Heilern betreut werden."
Turwaith wollte wissen, wo der Tempel sich befand. Dass er nie in den Oberen Ebenen gewesen war, konnte Mark sich kaum vorstellen, aber wenn er es wissen wollte, war es kein Problem, ihm das auch zu zeigen. Also nickte er mit dem Kopf in eine Richtung und ging voran. Sie mussten zum nächsten Turbolift, der sie aufs Dach eines der fünf Türme des Tempels brachte.
"Die Jedi sind also eine Organisation, die helfen möchte. Wir haben unterschiedliche Aufgabengebiete. Da gibt es die Heiler, die du eben im Einsatz gesehen hast. Dann gibt es Diplomaten, die zum Beispiel zu schwierigen Verhandlungen hinzugezogen werden, um zu vermitteln. Die Forscher können sich spezialisieren und zum Beispiel auf Erkundungen fremder Gebiete gehen oder unsere Technik weiterentwickeln, etc."
Während der Corellianer weiterredete, raste der Turbolift die Stockwerke empor. Da es eine gläserne Wand nach außen gab, sahen sie die Gebäude vor sich, welche sich bis in den Himmel erstreckten. Je höher sie kamen, desto weniger Gebäude waren noch vor ihnen. Der Tempel lag höher, als andere Gebäude, also sahen sie schon bald über die höchsten Gebäude hinaus. Erst jetzt erkannte man, wie weit sich die Stadt erstreckte. Sie ging bis zum Horizont und darüber hinaus, denn der Planet bestand sozusagen nur noch aus Stadt.
"Jedi-Visionäre verschreiben sich dem Einsatz für Frieden, ohne Gewalt anzuwenden. Sie arbeiten mit Hilfsorganisationen zusammen, helfen in Krisengebieten, wo eben Hilfe gebraucht wird und verbreiten die Ideale des Ordens. Die Jedi-Ermittler helfen den öffentlichen Behörden, der Polizei und dem Geheimdienst im Kampf gegen Kriminalität und so etwas. Und schließlich sind da noch die Beschützer... Ich bevorzuge den Begriff Wächter, denen ich angehöre. Wir kommen da zum Einsatz, wo man mit Reden nicht mehr weiter kommt."
Und das sagte er, obwohl er gerade mehr erzählte, als sonst in einer Woche. Mark schmunzelte bei dem Gedanken. Der Aufzug war angekommen und öffnete seine Tür. Markus trat hinaus auf die Plattform.
"Ich arbeite normalerweise als Personenschutz auf gefährlichen Missionen oder helfe dem Militär der Republik bei schwierigen Operationen. Das Einsatzgebiet ist breit gefächert. Jedi-Wächter kommen Soldaten sehr nahe."
Was auch erklärte, dass er keine Robe trug, sondern eher militärisch gekleidet war. Er brauchte Bewegungsfreiheit. Funktionalität war hier das Wichtigste. Außerdem wurde man in Roben oft schief angesehen. Einen Militär sah niemand schief an.
Die Jedi-Schatten, welche im Geheimen agierten ließ Markus absichtlich weg. Die Jedi kannten die Mitglieder dieser Berufung innerhalb der eigenen Reihen üblicherweise selbst nicht.
Jetzt war es an der Zeit den Mund zu halten und das Bild auf Turwaith wirken zu lassen. Markus hielt sich also im Hintergrund, als dieser den Blick über die Stadt schweifen ließ und wartete ab, bis eine weitere Frage aufkam.
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