Coruscant

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Markus konnte verschiedene Präsenzen im inneren des Büros, vor dem sie sich gerade befanden, fühlen. Er wollte nicht stören, weshalb sie geduldig draußen vor der Tür warteten. Turwaith nutzte die Zeit für weitere Fragen. Man merkte, dass er die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten musste. Er wollte verstehen, wer die Jedi waren. Er wollte wissen, für wen und was sie sich genau einsetzten und ob man sie als Soldaten oder eher als Firma mit Kunden verstehen konnte. Mark hatte diese Fragen noch nie von einem seiner vorhergehenden Padawane gestellt bekommen. Irgendwie waren sich alle sehr sicher gewesen, was die Jedi eigentlich für sie darstellten. Dieser Machtbegabte vor ihm jedoch, schien keinen blassen Schimmer davon zu haben. Er war wohl seit seiner Geburt irgendwie abgeschottet gewesen. Die unteren Ebenen Coruscants waren eine eigene kleine Welt, die für sich zu bleiben bevorzugte oder einfach nicht die Möglichkeit bot, sich über die Außenwelt zu informieren. Der Jedi-Wächter nickte, um zu signalisieren, dass er die wichtigen Fragen aufgreifen würde.

"Ich verstehe deine Gedanken und die Verwirrung, die das alles in dir auslöst."

, bestätigte er Turwaith in seinen unzähligen Fragen. Er sollte sich nicht so fühlen, als wären diese unerwünscht. Das waren sie nämlich nicht.

"Ich kann natürlich nur berichten, wie ich den Orden sehe, denn jeder hat seinen eigenen Blickwinkel auf die Dinge."

, begann er durchaus diplomatisch. Es gab viele Verfechter des Ordens, aber genauso auch Skeptiker, die den Sinn der Jedi und ihrer Arbeit nicht verstanden oder gar nicht erst verstehen wollten. Man durfte niemandem eine Ansicht aufzwingen, denn die musste man sich selbst bilden. Aber Mark konnte Turwaith schon in eine bestimmte Richtung führen. Wenigstens zu Beginn, denn irgendwann würde auch er sich eine eigene Meinung über die Dinge bilden, die von Bedeutung für ihn waren.

"Die Jedi verstehen sich im Allgemeinen als Wächter des Friedens. Es gibt ein Gleichgewicht in der Galaxis, das wir erhalten wollen. Damit die Welten nicht in sich zusammenstürzen, muss es dieses Gleichgewicht geben. Kinder würden sagen, es gibt zwei Seiten: Gut und Böse. Es gibt aber noch viel mehr Facetten des Lebens. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch grau... Es ist schwer zu erklären, aber wenn eine 'Seite' oder eine 'Macht' zu stark wird, gerät das Leben aus dem Gleichgewicht und es gibt Krieg, Zerstörung, viel mehr Ungerechtigkeiten..."

Der Corellianer überlegte kurz, wie er es besser formulieren konnte, aber ihm fiel nichts ein. Er war kein Mann von großen Worten. Er hatte mit Turwaith in ein paar Stunden schon mehr geredet und philosophiert, als er es während Elises kompletter Ausbildung getan hatte. Jedenfalls war das sein bisheriges Gefühl.

"Wir werden oft von Regierungen, Politikern oder auch von einfachen Leuten gebeten, irgendwo zu helfen. Streit schlichten, Probleme beheben, Verbrechen aufklären, vermitteln... Es gibt viele Einsatzgebiete der Jedi. Manche benötigen eben die Wächter, die vielleicht etwas bestimmter vorgehen, andere brauchen einen Diplomaten oder hier auf Coruscant braucht man gerade besonders die Heiler, wie wir vorhin gesehen hatten. Die Epedemie des C-Virus bringt den Planeten ins Ungleichgewicht. Wir versuchen den Fehler zu beheben oder zumindest Schadensbegrenzung zu betreiben."


Schließlich wurden sie von jemandem unterbrochen, der die Tür öffnete. Endlich! Markus gingen nämlich schon die Worte aus.
Mya, die Assistentin Jansons ratterte einen offensichtlich einstudierten Text herunter, ehe sie den Jedi-Meister tatsächlich wahrzunehmen schien. Mark lächelte sie freundlich an, als sie erkannte, wer er war und komplett umschwenkte. Anstatt ihn zu vertrösten fragte sie nun, was sie für ihn tun könne.

"Ich habe hier einen Machtbegabten aus den Unteren Ebenen dabei, der sich um seine Familie sorgt."

Markus machte ein bisschen Platz, um Turwaith vorzustellen. Dies mochte noch sehr uninteressant klingen, aber er hatte da einen Gedanken, den er verfolgte.

"Er ist der Ernährer und ist sich nicht sicher, was mit ihnen passieren würde, wenn er dem Orden beitreten sollte. Ich hatte daran gedacht, ob es nicht möglich wäre, die Leute nach Lianna zu schicken. Es werden dort doch immer wieder helfende Hände gesucht, oder?"


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Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian

Da standen sie nun, wieder einmal in einem Trainingsraum, und Eowyn hatte schon ein ungutes Gefühl, als sie Ian nach seiner Idee fragte.
Mit Recht.
Sie sollte ihn angreifen, mit vollem Ernst, einfach so, ihn, der jedes Schwert am liebsten weit von sich schleudern würde? Konfrontationstherapie, klar, natürlich, das war ihr bewusst, aber... in diesem Fall war das riskanter, als einer arachnophobischen Person eine Spinne auf die Beine zu setzen. Wenn sie Ian mit vollem Ernst angriff, ignorierte, was geschah, und er sich trotzdem nicht wehrte... Sie konnte ihn
umbringen. So hart es klang. Auf ein Trainingsschwert auszuweichen würde wohl nichts bringen, der Effekt wäre dahin, aber... diese Sache war wahnsinn. "Nicht nett", hatte Ian gesagt.
Von wegen.
Eowyn starrte Ian an, wusste nicht, was sie erwidern sollte. Wäre da nicht Bastion, sie würde sich auf keinen Fall einlassen auf diese absurde Idee, nicht ohne irgendwelche Absicherungen. Aber... Jeder einzelne Tag war wichtig. Ian hatte monatelang kein Schwert mehr in den Händen gehalten, und selbst, wenn er wieder in der Lage dazu war, er würde trainieren müssen, um wieder in Form zu kommen. Sie hatten keine
Zeit. Außerdem hatte Ian ihr ebenfalls den Gefallen getan, das Blitze reflektieren zu üben, obwohl er nichts davon gehalten hatte.
Sie musste einfach auf sich selbst vertrauen, hoffen, dass sie rechtzeitig würde abbrechen können. Oder auf Ian - dass er sich rechtzeitig wehrte...
Eowyn nickte widerstrebend.

Also gut. Wie du willst. Aber... wage es ja nicht, hierbei draufzugehen und mir auf ewig die Schuld daran zu geben. Sie sah Ian grimmig an. Das Schlimme an der Sache war, dass sie das eigentlich ernst meinte.

Zum Glück waren da noch ein paar Minuten, bis es ernst wurde. Sie beide wärmten sich auf, und währenddessen hatte Eowyn Zeit, sich ein wenig an den Gedanken zu gewöhnen. Sie würde hellwach bleiben und ihren Finger immer auf dem Aktivierungsknopf lassen müssen, auch wenn es sich dadurch etwas umständlicher kämpfte. Unter keinen Umständen durfte sie Ian stärker verletzen, als ihm ein paar Schrammen zuzufügen - und an schlimmeres als Knochenbrüche wollte Eowyn gar nicht denken.

Sie hatte die Robe vor dem Aufwärmen abgelegt, stand Ian hinterher nun mit etwas Abstand gegenüber und nahm langsam ihr neues Schwert vom Gürtel. Sie fühlte sich trotz der vielen Trainingsstunden, die sie damit verbracht hatte, noch immer nicht so wohl wie mit ihrem alten, aber die Zeit würde das hoffentlich ändern - denn sie war sich nicht sicher, ob Ian ihr altes nach Bastion behalten würde oder ihr zurückgab, wie sie es ihm angeboten hatte. Es lag noch nicht in ihrer Hand wie eine absolute Verlängerung des Armes, auch wenn es sogar besser ausbalanciert und besser gebaut war als ihr altes. Es müsste eigentlich wunderbar zu ihr passen - vielleicht
zu wunderbar.
Aber sie gewöhnte sich daran - und diese kleinen Hindernisse waren nun kein wirkliches Problem.
Im Gegensatz zu Ians.

Letzte Chance, das abzubrechen, warnte sie ihn vor, aber es kam kein Hinweis von ihm in dieser Richtung, also aktivierte Eowyn ihr Schwert. Die Klinge schimmerte blaugrün, je nach Licht und Umgebung anders, doch heute war sie nicht in der Stimmung, sie fasziniert zu beobachten. Sie sah Ian an, überlegte, versuchte herauszufinden, wie sie am besten begann - nur, um dann ein letztes Mal tief ein- und wieder auszuatmen und nach der Macht zu greifen, bevor sie ihr Schwert hob und zum Angriff überging.

Wie erwartet hatte dieser Schlag keinen Erfolg in ihrem Ziel. Immerhin säbelte sie Ian nicht einmal quer durch, er duckte sich unter ihrem Schwung hindurch. Das würde sie ihm allerdings so nicht durchgehen lassen. Eowyn stoppte in der Bewegung, führte das Schwert tiefer, nur um festzustellen, dass Ian über die Klinge hinübersprang. So war das also, ja? Er würde ihr ausweichen - aber nicht mit ihr.
Das war nicht Sinn und Zweck der Übung, "Fang mich" konnten sie auch anders spielen.
Sie nutzte den Schwung, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen und Ian dann mit einem Bein seinen Stand wegzuschlagen, während sie dieses Mal die Klinge wieder nach oben führte und ihn somit auf Brusthöhe entgegengesetzt angriff. So würder er kaum entk... oh, wie er das konnte. Dummerweise war er, ebenso wie sie selbst, ein Meister in Ataru, auch wenn sie ihn noch nie wirklich hatte kämpfen sehen. Jeder andere hätte zumindest das Gleichgewicht verloren, nicht aber Ian.
Noch nicht.
Nun gut - sie würde ihn einfach in die Ecke drängen müssen, an den Rand des Trainingsraumes, wo für seine akrobatischen Kunststückchen irgendwann zu wenig Platz sein würde. Und dann, dann sollte er noch einmal sehen, wie er sowohl ihren Beinen, ihren Armen
und ihrem Schwert gleichzeitig entkommen wollte, ohne, sich wirklich zu wehren...

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn

"Wäre doch eine schöne Schlagzeile,
" Ian hob die Hände, deutete jeweils mit Daumen und Zeigefinger beider Hände einen Rahmen an, "Jedi-Rätin tätet ehemaligen Sith während eines Trainings." Er klang nicht so grimmig wie sie, benötigte aber diesen sarkastischen Witz, bei dem Eowyn hoffentlich wusste, wie wenig ernst er gemeint war, wohl wissend, dass ihre Worte in eine andere Richtung gingen. Eine, die weitaus ernster zu nehmen war. Aber das Training, in das der Sephi geplatzt war hatte eindrücklich genug bewiesen, dass es nur klappte, wenn die Lage ernst war. Da war keine Zeit sich langsam vorzubereiten oder gar behutsam vorzugehen. Und selbst wenn, wie hätte ein solches Training aussehen sollen?

Während sie sich aufwärmten behielt Ian das Schwert die ganze Zeit in der Hand. Beim Runden drehen war das, was die Handhabung betraf wenig problematisch. Beim Aufwärmen der Muskeln sah das anders aus. Ohnehin, all das war nur der Versuch, sich mit dem Schwert anzufreunden und als sie aufgewärmt waren (und wie gerne hätte Ian das in die Länge gezogen), blieb keine Möglichkeit mehr als die, sich dem unangenehmen Teil zu stellen. Es stand außer Frage Eowyns Angebot, noch abbrechen zu können, anzunehmen. So schüttelte er bloß unmerklich den Kopf, als Eowyns Schwert, seine blaugrüne Klinge, surrend zum Leben erwachte. Allein das Geräusch...

Sie holte zum Schlag aus, doch Ian duckte sich darunter hinweg, eine einzige, gleisende Bewegung war dafür notwendig und die Klinge sauste an ihm vorbei, schnitt durch die Luft und erinnerte ihn bloß einmal mehr an all das, an das er nicht denken wollte. Coruscant verdammt. Das hier war nicht Telos. Doch seine Hand wollte das Schwert nicht aktivieren, denn nicht sein Kopf steuerte ihn, sondern etwas anderes. Der Teil, der es nicht aktivieren wollte. Eine Emotion? Wieder kam das Lichtschwert auf ihn zu, machte es unmöglich, sich darüber Gedanken zu machen, machte es aber nicht unmöglich, über die Klinge hinweg zu springen. So funktionierte das nicht. Ian griff fester um das Schwert, den Daumen über dem Aktivator, aber es funktionierte nicht. Eowyn war schnell, sehr schnell, Ians Aufmerksamkeit fokussiert. Obwohl sie es ihm schwer machte, indem sie herumwirbelte und ihm beinahe den Stand genommen hätte, unterstützt durch das Schwert, dass auf seine Brust zielte, gelang es auch hier, nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Und das eigene Schwert nicht zu aktivieren. Doch Eowyn gab nicht auf, forderte ihn weiter und Ian wusste, was ihr Ziel war. Je weiter sie ihn in die Enge trieb, desto schwerer würde es werden, vor allem für ihn, der er nun einmal nicht der Kleinste war. Es dauerte und es wurde zunehmend anstregender ihr auszuweichen, denn Ewoyn beschränkte sich nicht allein auf den Angriff mit dem Schwert, sondern nutzte ihren ganzen Körper und irgendwann hatte sie ihn da, wo sie ihn gewollt hatte. Rechts und links neben sich die Wände des Raums. Eingeengt in der Ecke. Es war unmöglich nach rechts oder links zu springen, auszuweichen und Eowyn holte zum Schlag von oben aus, ein einziger Hieb von oben mit dem Schwert, der ihn in der Mitte zerteilen würde. Zuerst traf ihr Tritt und Ian ging automatisch in die Knie, was ihm in der ersten Sekunde half, ihrem Schwert zu entgehen, doch es kam zu schnell, zu unausweichlich und für weniger als eine Millisekunde überkam Ian Angst - Todesangst. Dann übernahm sein Selbsterhaltungstrieb. Surrend war es seine Klinge die zum Leben erwachte und obwohl Ians Augen fest zusammen gepresst waren, spürte er zweierlei. Er hatte ihren Schlag geblockt. Seine Hand zitterte so stark, dass er unwillkürlich mit der anderen nachgreifen musste. Noch immer in die Ecke gedrängt, noch immer auf den Knien, blieb, um überhaupt noch etwas ausrichten zu können, nur noch die Möglichkeit, selbst nach Eowyn zu treten, was durch die Wand im Rücken die Möglichkeit gab, weniger Kraft anwenden zu müssen und das Gleichgewicht zu wahren. Die Wand im Rücken als Stütze. Die Macht nutzen? Auf diesen Gedanken kam er nicht einmal. Es war einfach für Eowyn auszuweichen, gab ihm aber die Möglichkeit, aus der Ecke zu kommen.

"Mehr Angriffe von oben," wies er Eowyn hochkonzentriert an, war deutlich mehr außer Atem als sie, was schon allein der Tatsache zu schulden war, dass er, was die Bewegungsabfolge betraf, ihr immer einen Schritt hatte voraus sein müssen, um sich überhaupt wehren zu können.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian

Da war er nun. In der Ecke - so, wie sie es vorgehabt hatte, eine Situation fast wie aus dem Lehrbuch. Rechts und links waren die Wege versperrt, blieb nur noch oben, und oben - da wartete ihr Lichtschwert. Ian hatte keine Möglichkeit mehr, ihr auszuweichen. Entweder er würde sich nun wehren - oder sie brachte ihn um.
Es war ohnehin nicht genug Zeit, um besonders über letzteres nachzudenken. Zum Glück.
Dennoch war ihre Aufmerksamkeit noch einmal gesteigert, als sie schließlich den finalen Strich nach unten zog und einfach nur hoffte und betete, bereit, die Klinge im letzten Moment sofort zu löschen...
Es war nicht notwendig, und für einen kurzen Moment schloss Eowyn erleichtert die Augen, als das ihr so vertraute Grün den Raum erhellte. Der erste Schritt. Das hier war der erste Schritt... Die Klinge wackelte zwar, und Ian musste nachfassen, doch er
hatte sie aktiviert, und er hatte sich verteidigt. Das war alles, was zählte, und der Rest würde nach und nach kommen.
Hoffentlich.
Im nächsten Moment kam die Warnung durch die Macht, und Eowyn wich Ians erstem halbherzigen Gegenangriffsversuch aus, wodurch er sich aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Schade - aber vielleicht war der Knoten jetzt auch geplatzt... ein bisschen.

Sie nickte. Mehr Angriffe von oben, okay, konnte er haben... Er atmete recht schwer, und Eowyn gab ihm drei, vier Sekunden, um kurz durchzuatmen - hierbei ging es ja nicht darum, die Kondition oder das Durchhaltevermögen zu schulen. Dann aber hob sie das Schwert erneut, ließ eine Abfolge von Angriffen folgen, denen er zum Teil auswich, die er zum Teil aber auch blockte. Bei jedem einzelnen Schlag, den er parierte, jubelte Eowyn innerlich, das hier sah schon beinahe aus wie ein echter Kampf - auch, wenn Ian sich noch immer nicht wirklich wehrte. Das würde er ändern müssen. Es musste ja kein Angriff mit dem Schwert sein, es gab genug andere Möglichkeiten, seinen Gegner unter Druck zu setzen, und gerade für ihn sollten die Möglichkeiten eigentlich riesig sein. Noch aber war es vielleicht zu früh - das würde sie in der nächsten kurzen Kampfpause ansprechen können.
Sie trieb ihn wieder Richtung Wand - vielleicht würde er es ja selbst bemerken, dass er zu passiv war - und ließ schließlich alle Hemmungen fallen, die sie noch unterbewusst gehabt hatte.
Vermutlich der Fehler.
Beim nächsten Schlag war der Widerstand seiner Klinge plötzlich fort - aber Ian dummerweise noch an exakt der gleichen Stelle wie zuvor. Er war nicht ausgewichen. Reflexartig deaktivierte sie ihr eigenes Schwert, zog es gleichzeitig nach hinten, was in einer Drehung ihres eigenen Körpers endete. Es schien endlose Sekunden zu dauern, in denen ihr Herz panisch wie wild klopfte bis zum Hals, bis sie Ian wieder gegenüberstand und mit großen, erschrockenen Augen überprüfen konnte, was geschehen war - und ob sie den Mann, den sie liebte, nun getroffen hatte, oder nicht...
Ian!?!

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn

Kein Kampf, nichts auch was nur annähernd ernst gewesen wäre, hätte Ian dazu gebracht so schlecht, so halbherzig zu verteidigen. Sich so in die Ecke drängen zu lassen. Und doch war es genau das was geschah. Es dauerte zu lange, bis er das Schwert nach oben zog, er reagierte verzögert. Er agierte überhaupt nicht. Da waren zu viele Hemmungen und jede einzelne behinderte ihn in dem, was er tat. Das war kein Kampf, das hier war es nicht einmal wert, es Training zu nennen und trotz allem - es war anstrengend. Ihm entgign nciht, das er schwerer atmete als Eowyn. Ihm entging nicht, dass sie ihm zwei, drei Sekunden gewährte. Ihm entging, ging, dass sie ihn wieder in die Ecke drängte.
Coruscant.
Aber Coruscant änderte nichts an dem, was er dabei empfand, das Schwert zu führen.
Tu es für sie. Tu es für dich. Tu es für euch.
Aber auch das, es änderte nichts, es änderte nichts.
Eowyns Abfolge von Schlägen wurde heftiger, stärker. Das Geräusch des Schwertes. Die Linien, die es zog. Die Bewegungen. Er selbst mit seinem Schwert in dem Versuch, sich zu verteidigen. Sich zu wehren. Gegen etwas, gegen das sich auf Telos niemand hatte wehren könne. Obwohl Ian längst beide Hände genutzt hatte, begann es schwieriger zu werden, das Schwert zu halten. Das Zittern wurde stärker. Das Gefühl wurde schlimmer und dann kam Eowyns nächster Angriff. Schnell riss sie das Schwert für einen Schlag nach oben, Ian sah es genau und als wäre er derjenige, der den Schlag ausführte, als wäre er derjenige, der sein Schwert in einer vernichtenden Bewegung hob. Als wäre er kurz davor jemanden zu töten. Er hörte, wie etwas auf den Boden fiel und es dauerte, bis sein Verstand begriff. Seine Hände hatten das Schwert losgelassen, als wollten sie verhindern, was er gar nicht getan hatte. Als wollten sie jetzt verhindern, was sie damals ausgeführt hatten. Sein Blick folgte nicht dem Schwert das fiel, sein Blick folgte der Klinge von Eowyn und als wäre Ian nicht länger in seinem Körper sah er sich selbst. Dann Jerome und Gracie. Sah sein eigenes Schwert, seine eigene Klinge. Spürte den Widerstand, als es ihre Körper durchdrungen hatte. Roch verbranntes Fleisch. Sah, wie sie beide zu Boden gingen. Sah, wie er selbst zu Boden ging.
Dann spürte er den rasenden Herzschlag, sah die grüne Klinge, die dem Boden keinen Schaden zufügen konnte, spürte einen entsetzlichen Schmerz, der keine körperliche Ursache hatte - auch wenn Ian das kaum zuordnen konnte. Die Zeit schien endlos zu verstreichen, bis Ian seinen Namen hörte, bis er zu Eowyn aufsah und es dauerte, bis er ihren Blick erkannte, bis er zuordnen konnte. Bis er aufstand, auf das Schwert starrte.
"
Coruscant," wiederholte er, was er schon endlose Male gedacht hatte, als er das Schwert, schwer schluckend zurück in seine Hand levitierte. "Das hier ist nicht Telos." Auch wenn es sich so anfühlte. "Auch wenn es sich so anfühlt." Das hier war nicht Telos. "Das hier ist Coruscant. Es ist für Bastion. Es ist nicht, um wieder zu töten. Es ist nicht. um. wieder. zu töten." Der Griff um das Schwert wurde fester, sicherer, nur Ians Sicht wurde eingeschränkt, als er das Schwert hob, die Augen schloss, wegblinzelte, was da längst war. "Ich kann angreifen ohne zu töten." Da schnellte er selbst nach vorne, startete selbst den ersten Angriff - der das Wort verdiente.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn
 
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[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Leela, Siva


Bei so vielen Überlegungen zu Lichtschwertern und deren Symbolträchtigkeit war es ziemlich wahrscheinlich gewesen, dass irgendwer irgendwie irgendwann zu dem Punkt kommen würde, an dem er etwas falsch oder einfach gar nicht mehr verstand. Siva war die erste, der es so ging und zum Glück fiel Leela das auf und sie sagte etwas dazu. Wirklich schlimm war es nämlich, wenn jemand redete und nix kapierte oder es eben falsch verstand, man ihn immer weiter reden ließ und am Ende jeder so klug wie vorher war. Leelas Problem war gar nicht, dass eine Waffe ein Symbol für etwas Gutes sein konnte. In dem Fall ein Vorteil. Jemand der Waffen verteufelte… der hatte ein paar Schwierigkeiten. Schwierig war dann auch das, was die Padawan ansprach. Zog man das Schwert nicht für sich, sondern für andere, was war dann.

„Das klingt vielleicht wie eine blöde Ausrede, aber wenn wir weiter fragen, was ist denn sicher? Nichts, was von lebenden Wesen beeinflusst wird.“ Gezeiten und so was, alles was mit der Natur zu tun hatte, das war sicher. Eben das, was nicht von einem Hirn oder einem Herz gesteuert wurde. „Ich glaub‘ es wäre falsch davon auszugehen, dass eine vernichtete Gefahr keine Gefahr mehr ist. Klar, für den Moment vielleicht. Aber wenn wir weiter überlegen? Wenn jemand zu einem Sith wird, kann er dann nicht vielleicht umkehren? Und wenn jemand zum Sith wird, kann man dann nicht selbst auch dazu werden? Wir wissen nie, was passiert, wenn wir einen Sith verschonen und wir wissen auch nicht, ob er sich an eine Vereinbarung hält. Und wenn viele auch sagen, dass kein Versuchen gibt… Können wir es verantworten, wenn wir keine Chancen geben? Wenn wir nicht manchmal blauäugig sind?“ Siva stellte diese Fragen extra offen, ohne eine bestimmte Richtung zu implizieren, die die richtige war. Am Ende konnte sie falsch liegen. Und all das, war nichts, worüber sie sich selbst nicht schon Gedanken gemacht hätte. Aber alle Was-wäre-wenn-Experimente brachten nichts. Eben weil man nie wissen konnte, was gewesen wäre, wenn man anders gehandelt hätte. „Erfahrung, Gefühl und Mitgefühl. Ich glaub, darauf sollte man sich immer wieder berufen.“ Sie glaubte, denn sicher konnte sie das nicht sagen. Erfahrungen und Gefühle waren schließlich absolut individuell. Mitgefühl? Na ja. War es ja irgendwie auch, aber anders.

Wenn Symbole allgemein gültig wären, dann schon,“ war die ehrlichste Antwort, die Siva Leela dann geben konnte. „Aber das bringt mich nur zurück zu sagen, dass fast nichts sicher ist. Was für mich und dich Symbol für Frieden sein kann, kann für einen anderen etwas völlig anderes sein. Frieden und Schutz… ich glaub es fängt schon damit an, zu überlegen, was genau diese zwei Worte eigentlich bedeuten. Oder anders, welche Bedeutung wir diesen Worten geben, damit sie mehr werden als das.“ Irgendwie wurde das hier immer mehr zur Philosophiestunde. Komisch, dass die Liebe zur Weisheit dann wohl Sivas erste Liebe sein sollte. Leela griff das Thema aber weiter auf und die nächsten Fragen die sie stelle, hui. Die gingen ins Eingemachte. Ein Wort zu viel im Zorn. Siva war meistens tiefenentspannt und war noch nie zu dem Punkt gekommen, jemanden bewusst mit Worten verletzen zu wollen. Wohl aber wusste sie, wie es war, als sie das erste Mal Wut in einem Maße empfunden hatte, das ein bisschen zu unangemessen gewesen war. Dann war da noch die Tatsache, dass Sivas Mund ganz oft, sehr viel schneller gewesen war. Hah, Plusquarmperfekt! Also hatte sie Fortschritte gemacht.
„Indem du einen Schritt zurück gehst“, kam die Antwort viel schneller als Siva erwartet hatte. Nicht aber in der alten ‚Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre, was ich sage‘ Manier. Nein. „Ich weiß nicht wie es dir geht, aber meistens kenne ich meine wunden Punkte und weiß genau, welche Sätze von der Gegenseite kommen, die mich wütend machen. Wenn ich zornig werde, merke ich das und sobald ich es merke, ist der Zeitpunkt gekommen, einen Schritt zurück zu machen, durchzuatmen und sich zu fragen, ob man jetzt der Stärkere oder der Schwächere sein will*. Und dann schont man besser sich und den anderen.“ Jaaaa, das klang ganz einfach. Viel zu einfach, wie ein Spruch aus einem Glückskeks, den jemand einen an den Kopf warf, der die Schnauze voll von Ratschlägen hatte. „Sich immer wieder bewusst zu machen für was man kämpft, für was man sein Schwert nutzen will hilft, so Situationen zu vermeiden. Und die Dunkle Seite… Das nette an ihr ist, dass sie sich bemerkbar macht. Wie eine kleine, fiese Stimme. Das Gewissen ist so ähnlich. Das sagt uns auch schon vorher, wenn was nicht gut ist. Also wären zwei Sachen wichtig. Zuhören und zurück gehen, innehalten.“ Ob das jetzt alles so zufriedenstellend beantwortet war? Die Zabrak war sich ziemlich unsicher. Genau diese Fragen, diese Verantwortung war es gewesen, die sie niemals hatte eine Ritterin werden lassen wollen. Eben weil es dann um so, so viel mehr ging. Was man selbst tat, war ja das eine. Aber was man mit anderen tat oder ihnen antat… Was man ihnen erzählte, was man sie lehrte. Ganz anderes Filmsi.

Kampfunfähig machen klingt gut. Aber die Möglichkeit, jemandem immer den Behörden zu übergeben…“ Damals, als die Sith Corellia angegriffen hatten; immer wieder kehrte alles zurück zu diesem Tag; da hätte es keine Möglichkeit gegeben, irgendwen zu übergeben. Als Leiche vielleicht dem Erdboden. Aber sonst? „Das klingt, als würde ich dich abspeißen… Aber mit der Zeit kommt die Erfahrung. Die macht es einfacher angemessen zu handeln. Was angemessen ist, das muss immer wieder neu entschieden werden.“ Was ja wirklich toll und hilfreich klang. Bloß, was gab es da anderes zu sagen? Was einem heute schmeckte, konnte morgen, bei einem anderen Koch schon ziemlich pfui sein. So war es doch mit allen Dingen.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Leela, Siva


* frei nach Seneca
 
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Coruscant - Skydome - Vintage - JK und Elise

Ein Schock drängte durch seine Muskelbahnen ausgehend von dem Handrücken seiner noch verbliebenen Hand. Eine wohlige Wärme machte sich in ihm breit und ließ ihren kleinen Disput für Augenblicke verpuffen.
Wie sollte er ihr das alles nur klar machen!?


"Ich wäre im Tempel gestorben. Der Lich hatte mich in seiner Gewalt und ich hatte keine Chance zu entkommen. Er hat mich gefoltert und ich habe Dinge gesehen..."

ihm stockte der Atem

"...Dinge gefühlt. Ich war in einem Alptraum gefangen, einer Spirale aus Schmerz und Wut."

Er drehte seine Hand damit die Handflächen aufeinander lagen und er drückte leicht zu.

"Ich hatte Angst vor dem Tod also entschied mich für das Leben. Dies war nicht geplant, irgendwo zwischen dem einen und dem nächsten Alptraum trieb mich mein Überlebensinstinkt an und ich habe ihn genutzt. Hätte ich aufgeben sollen? Sterben sollen? Ich bin nicht mehr in der Lage Machtblitze zu generieren das letzte mal war in deiner Gegenwart und du hast gesehen was sie mit meinem Körper angestellt haben, diese Narben der Schande werde ich für immer mit mir tragen."

Er nahm einen tiefen Schluck.

"Ich möchte nicht lernen die dunkle Seite zu nutzen. Ich will lernen die Macht zu benutzen und die ist nun einmal in meinen Augen mehr als schwarz und weis."

Ihre Worte trafen ihn hart, war er wirklich ein Verräter? War er wirklich zu dem geworden...

"Ich bin bereit mich vor dem Rat zu verantworten, wenn du Recht hast und ich nicht mehr klar sehe sollten Jedi die weiser sind als ich über mich richten..."

Es gab so viel zu entdecken und zu lernen. Was würde der Rat mit ihm machen wenn sie ihn zu einem Verräter deklarieren würden? Seine Kräfte blockieren, ihn einsperren oder verstoßen? Wo würde er dann hin? Sein halbes Leben lang schon hatte er sich den Idealen des Ordens verschrieben konnte er überhaupt noch einfach nur JK sein? Er müsste sich irgendwo als Kleingerätemechaniker durchschlagen. Aber getrennt von der Macht, nicht mehr zu sehen wie die einzelnen Fäden jedes lebende Objekt miteinander verbindet und es so zu einem wunderschönen Flickenteppich macht. Dies war ein Leben das sich der Kel'Dor nicht vorstellen konnte. Er fing an zu zittern...
Ihm war übel und er schob den Rest des Burgers von sich. Er zog die Hand weg und schlang die Arme um sich. Er hatte Angst...
Was sollte das er war ein Jedi Angst war ihm fremd! Er ließ die Macht durch ihn strömen und suchte Trost in ihr. Doch es gelang ihm nicht.
Er räusperte sich unsicher.


"Möglicherweise bin ich doch nicht so bereit wie ich zunächst dachte Eli."

Er sah sie an, Zweifel spiegelte sich in seinen Augen.

"Ich möchte nicht verstoßen werden."

Er lachte leise

"Du machst mich verrückt weißt du das, positiv gemeint..."

Er verzog seine Miene zu einem schiefen Grinsen.
Gespenstische stille lag über dem Vintage, selbst die ruhige Jazz Musik im Hintergrund nahm der, noch, Ritter nicht mehr wahr.


Coruscant - Skydome - Vintage - JK und Elise
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian

Er lebte - und besser noch, er war unversehrt. Sie war schnell genug gewesen, und auch Ian schien im letzten Moment noch reagiert zu haben, denn er befand sich eine Etage tiefer in der Hocke. Erleichterung durchströmte sie, tief, und sie merkte, wie sie zu zittern begann und einen Schritt zurücktrat. Davor hatte sie sich gefürchtet, genau vor so etwas. Ian war nun einmal nicht stabil, was das Thema Lichtschwert anging, wie konnte sie erwarten, dass sich das Problem in einer einzigen Trainingsstunde löste?! Sie hatten beide verdammtes Glück gehabt, dass nichts passiert war... und sie hörten lieber auf mit diesem riskanten Manöver, bevor noch ernsthaft etwas geschah.
Sie wusste nicht, wie lange es dauerte, bis Ian wieder aufstand. Was war es gewesen, wieso hatte er plötzlich einfach aufgehört, sich zu verteidigen? Hatten die Gedanken schlicht seine Barriere durchbrochen? Oder war es ihre Heftigkeit gewesen?


Coruscant.

Verdammt, er hatte ihr sogar gesagt, sie solle ihn erinnern - in der Konzentration darauf, keinen Fehler zu machen, hatte sie es völlig vergessen. Dabei war das vermutlich der
größte Fehler von allen gewesen - aber nun ließ es sich nicht mehr ändern. Nicht Telos. Ich bin hier, Ian, sagte sie so ruhig sie trotz des Adrenalinstoßes konnte. Ich bin hier, und du tust das, um mich und dich zu verteidigen.
Das Schwert war längst wieder in Ians Hand, er selbst ging wieder in eine aktive Position, es schien so, als ob er gleich weiterkämpfen wollte, trotz dem, was eben passiert war. Moment - war das sein ernst? Eowyn öffnete den Mund, um Ian zu sagen, dass sie vielleicht erst einmal eine Pause machen sollten, die auch seinem Körper ganz guttun würde, doch er kam ihr zuvor - mit ein paar Worten, die sie nicht verstand, überwand er plötzlich den Raum, der sie beide trennte und... griff sie ernsthaft an?
Ihr Lichtschwert war schnell wieder aktiviert und Eowyn in Verteidigungsposition. Sie ließ ihn kommen, schließlich war das das erste Mal, dass sie Ian aktiv kämpfend erlebte, und sie wollte es nicht zerstören, so lange es anhielt. Aber es hielt länger als nur ein paar Sekunden, und bald schon begann Eowyn, auch ihrerseits Ian wieder anzugreifen, jedes Mal allerdings mit einem mittlerweile gekeuchten
Coruscant!. Noch einmal würde ihr das nicht passieren, dass Ian ihr davon glitt, und es schien auch tatsächlich immer besser zu funktionieren, ja, unter anderem Aspekt hätte ihr dieses Training sogar mittlerweile wirklich Spaß gemacht. Ian war ein wirklich guter Kämpfer, auch wenn er sicher eingerostet war, und bald schon war Eowyn mehr als nur völlig durchgeschwitzt. Sie sprangen beide unter vollem Körpereinsatz im Raum umher, bis Eowyns Blick irgendwann auf Ians Gesicht fiel und sie aus ihrem tief konzentrierten, tranceähnlichen Zustand erwachte.
Ian sah furchtbar aus...

Mit zwei aufeinanderfolgenden Rückwärtssalti hatte sie sich schnell außerhalb seiner Reichweite gebracht und deaktivierte ihr Schwert, hängte es an den Gürtel.
Das reicht, würde ich sagen. Sie wartete, bis Ian es ihr gleichtat, dann trat sie, sich den Schweiß von der Stirn wischend, wieder auf ihn zu. Das war fantastisch, Ian, lächelte sie und legte ihre verschwitzte Hand auf seine nasse Wange, eine Spiegelung seiner Geste vorhin. Ein riesiger Grundstein. Dann nahm sie ihn in den Arm, spürte, wie sein Herz in der Brust hämmerte. Das hier war vielleicht zu viel gewesen... Ein Lichtschwertkampf war doch etwas ganz anderes als simples Joggen oder Krafttraining. Ich bin stolz auf dich, murmelte sie.
Anschließend löste sie sich genug, um ihn anzusehen. Alles in Ordnung mit dir?, fragte sie besorgt, denn sein Herz wummerte noch immer pausenlos, und sein Atem war zwar schon etwas ruhiger geworden, aber noch immer recht schnaufend.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn

Wirklich gut fühlte sich all das nicht an, doch die Geschwindigkeit in der Ian seinen Angriff - den ersten - ausführte half ungemein dabei, nicht zu sehr ins Fühlen zu kommen. Es hätte grotesk für einen Außenstehenden wirken müssen, wie er Eowyn angriff und seinen Satz ständig wiederholte. Aber es half und als Eowyn ihn seinerseits ansprach, half auch das ihre. Ihre Stimme hielt ihn gedanklich. Wesentlicher einfacher wurde das Training dadurch nicht, aber es funktionierte mit weniger Not als bis eben. Von der Mühe galt es besser gar nicht erst zu sprechen... Die Bewegungen wurden fließender, weniger erzwungen, auch wenn es Ian längst nicht gelang, so zu kämpfen wie eins. Das Wesentliche funktionierte. Die Abfolge der Schläge, die Angriffe, die Paraden. Es war, als wären sie abgespeichert, als müsse er sie nun wieder aufrufen - mit kleineren und größeren Schwierigkeiten. Mehr als einmal hätte Eowyn, wenn das ein echter Kampf gewesen wäre, jenen für sich entschieden. Doch sie trainierten unermüdlich weiter, unter den gegebenen Voraussetzungen und Ian bemühte sich sein Bestes zu geben, auch wenn zwischen durch immer wieder der Wunsch auftauchte, abzubrechen. Irgendwann, Ian konnte die Zeit nicht ansatzweise einschätzen, spürte er, wie sein Körper nach einer Pause forderte und es wurde zunehmend schwerer, die ersten, leisen Zeichen zu ignorieren. Als die Vernunft siegen wollte, kam Eowyn ihm zuvor, als sie über ihn hinweg sprang. Allein das Herumwirbeln ließ Ian ein leichtes Schwindelgefühl wahrnehmen, doch er musste nichts sagen, denn Eowyn deaktivierte ihr Schwert. Das eigene ebenfalls zu deaktivieren, brachte endlich ein Gefühl von Erleichterung, erstmals, seit sie begonnen hatten. Diesmal legte Ian es auf den Boden, schließlich war da kein Gürtel, an den er es hätte hängen können. Oh ja, es reichte. Ian nickte nur bestätigend, als er mit seinem Arm über seine Stirn fuhr, denn sprechen hätte, so zumindest fühlte es sich an, einen viel zu großen Kraftakt gekostet. Das war fantastisch gewesen? Nun... das war nicht das, was Ian von diesem Training behaupten konnte und dennoch, ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, eines, das vor allem Anerkennung enthielt. Wenn jemand fantastisch gewesen war, dann Eowyn die er heute zum ersten Mal richtig hatte kämpfen sehen. Sie hatte nicht übertrieben, mit keinem Wort, als sie ihm damals von diesem Talent erzählt hatte. Eher im Gegenteil. Sie war fantastisch, besser, als Ian sich hätte vorstellen können und Ian hatte eine Menge Vorstellungskraft. Als sie ihre Hand an seine Wange hob, zuckte Ian nicht zusammen, genoss diese kleine Geste und den Moment, sie einfach für Sekunden bewundernd ansehen zu können. Sie war so gut gewesen, so gut. Vielleicht sogar viel besser als er, noch vor einem Jahr. Und sie war dabei so hübsch... "
Hoffentlich," erwiderte er schließlich leise, denn vielleicht war das hier wirklich ein Grundstein gewesen, auf dem sie, auf dem er würde aufbauen können. Stück für Stück. Unvermittelt war es Eowyn, die Ian umarmte, die ihn in ihre Arme zog. Ob es die plötzliche Nähe war, ihre leise Stimme, der Fakt, dass sie eben gekämpft und er einmal mehr festgestellt hatte, wie attraktiv sie war oder alles in Kombination - es half nicht, dass sein Herzschlag sich beruhigte. Nein, sie so nahe und eng bei sich zu spüren, ihren Herzschlag und eben das, wohinter es verborgen lag - half lediglich dabei, das Training nicht mehr als präsentesten Gedanken im Kopf zu haben. Vielleicht kam es in genau der richtigen Sekunde, dass Eowyn sich ein wenig von ihm löste und mit diesem kleinen Abstand verhinderte, dass Ian sich zu einer Dummheit hinreißen ließ. Trainingsraum. Nicht, dass er sich daran hätte erinnern müssen - oder wollen, aber sich das zurück ins Gedächtnis zu rufen, war nicht das schlechteste. Trotz allem, oder gerade deswegen, kurz wanderte Ians Blick, vielleicht ein klein wenig verlegen auf den Boden. Ein kurzes Durchatmen und sammeln, ehe er Eowyn wieder ansah. "Alles in Ordnung", lächelte er dann. "Manchmal bringst du meinen Herzschlag nur ein bisschen durcheinander." Nicht wegen des Trainings. "Und manchmal ist es ganz schön kompliziert, nicht zu überwältigt von dir oder deiner Schönheit zu sein." Ja, manchmal war es sogar verdammt kompliziert, sie nicht auf der Stelle küssen zu wollen. "Danke," sagte er schließlich und gab ihr einen unschuldigen Kuss auf die Stirn. "Für alles", schickte er hinterher, drückte sie selbst noch einmal an sich.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn

 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian

Ganz sicher
, erwiderte Eowyn mit voller Überzeugung. Das hier war ein fantastischer Grundstein gewesen. Bis auf das eine Mal hatte Ian sich wunderbar geschlagen, im wahrsten Sinne, und sie hatte nicht vor, diese Leistung kleinzureden.
Sie klebten beinahe aneinander während ihrer Umarmung, beide verschwitzt, beide keuchend, niemand anderem wäre Eowyn in einer solchen Situation irgendwie so nahe gekommen. Aber heute, hier, jetzt, und mit Ian, da fühlte es sich einfach nur als das einzig richtige an.
Aber Ians Herz beruhigte sich nicht, im Gegensatz zu ihrem, und auch, wenn seine Herzerkrankung nun schon eine ganze Weile her war - Eowyn konnte nicht anders als ihn zu fragen, ob alles in Ordnung war. Manche Erkrankungen hielten sich schließlich furchtbar lang, manche verschwanden nie... Aber vorrausgesetzt Ian sagte halbwegs die Wahrheit, lag das Problem an ganz anderer Stelle.
Alter Charmeur, brummte sie, als sich die Erleichterung ausbreitete, dass wirklich alles in Ordnung war. Sie schenkte ihm ein schiefes Grinsen. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was er aktuell an ihr, verschwitzt, in unattraktiver Jedi-Kleidung und vermutlich zerzauster Frisur, schön finden konnte, aber nun gut, das war wohl schlicht Ians eigenes Geheimnis. Oder, viel wahrscheinlicher, es war als Witz gemeint. Bei Ian wusste man nie - und daher ging sie lieber nicht weiter darauf ein. Sie konnte sich nur blamieren.
Er bedankte sich, und Eowyn musste ein wenig schmunzeln.
Auch dafür, dass ich dich beinahe umgebracht hätte, ja?, fragte sie trocken, überspielte mit diesem Witz die Sorge, die sie noch immer ein wenig hatte. Dass der Grundstein gelegt worden war hieß schließlich nicht, dass ab sofort alles reibungslos laufen würde.

Sie wünschte sich, als sie sich voneinander lösten, sie wäre so clever gewesen, ein Handtuch mitzunehmen, um sich zumindest im Gesicht den Schweiß abzuwischen, behalf sich dann aber mit der zur Seite geworfenen Jedi-Robe, die sie mit einem Wink zu sich levitierte. Willst du auch?, bot sie Ian dann grinsend an, schließlich war die Robe groß genug für sie beide und das Material war, wie sie spätestens seit Va'art wussen, äußerst saugfähig. An ein Getränk hatte sie ebenfalls nicht gedacht, dumme Idee und Anfängerfehler, aber außerhalb der Trainingsräume im Flur war ein Wasserspender, bei dem sie sich zumindest beide gleich bedienen konnten.
Anschließend wurde sie ernster.
Ich denke, es wäre gut, das ab jetzt täglich zu wiederholen, was meinst du? Eine Stunde Training am Morgen, als wunderbaren Start in den Tag? Lichtschwerttraining war das Gegenteil für Ian, das war ihr klar, aber immerhin war dann das schlimmste gleich erledigt. Außerdem war sie selbst aber noch konzentriert genug, um hoffentlich keine dummen Fehler zu machen. Danach können wir dann entweder noch gemeinsam weitermachen oder eben getrennte Wege gehen. Wobei es für Ian wesentlich schwerer sein würde, Trainingspartner zu finden, als für sie... nachdenklich sah sie ihn an. Wie sieht's aus, soll ich meine Augen nach weiteren Trainingspartnern offenhalten, oder brauchst du das nicht? Immerhin hatte er Riuen, wenn der irgendwann wiederkam, und auch Markus' Angebot stand ja noch immer im Raum.
A propos weitermachen... Unauffällig hatte sie Ian beobachtet, versucht abzuschätzen, wie er drauf war. Dieses Training hatte ihm ganz schön zu schaffen gemacht... Vermutlich körperlich und mental gleichermaßen. ...ich denke, wir sollten lieber eine längere Pause einlegen, was denkst du? Sie musste es ihm ja nicht auf die Nase binden, dass sie durchaus noch in der Lage zum weitermachen wäre, nach einer angemessenen Pause und etwas zu trinken - von Ian glaubte sie das hingegen nicht, was nach seinem Trainingsrückstand über all die Monate nun aber auch wirklich kein Wunder war. Ein kleines bisschen eitel war der Mann aber durchaus, wie sie glaubte, und ihm aufs Gesicht hin zusagen, dass er jetzt eine Pause brauchte - nein, das kam nicht in Frage. Sie mochte nicht die diplomatischste sein, aber ein kleines bisschen hatte sie hin und wieder doch gelernt.

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Ian
 
- Coruscant – Obere Ebenen - Club - Aftershow Party –

Sie hätte ihm fast auf den Rücken geklopft um ihn vor einem grauenvollen Erstickungstod zu bewahren, aber er hatte sich selbst wieder gefangen. Trotzdem schnappte sich Riley ein Glas Wasser von einem vorbei rollenden Droiden und hielt es Aldridge hin. Einen Schluck zu trinken sollte den Fremdkörper, der ihm quer im Hals steckte, beseitigen. ”Eine realistische Darstellung”, bewertete sie diese unfreiwillige Umsetzung ihres Plans. ”Damit hättest du einen Filmpreis gewinnen können.” Das Armband aus Kunststoff leuchtete im gedimmten Licht der Party an ihrem Handgelenk, ihre Eintrittskarte in den privaten Bereich des Clubs - nicht, dass die Veranstaltung nicht ohnehin schon exklusiv war, aber wer Geld hatte mischte sich nicht unter das normale Volk. Private Logen waren ein Statussymbol, ein Spiegel von Geld und gesellschaftlichem Stand. Macht gehörte auch dazu. Al und Riley überquerten die Grenze der beiden Welten. Sie wusste wie es war, auf der anderen Seite, denn in ihrer Welt hatte niemand mehr Macht oder mehr Geld als Zarin. Das Licht war hier eine Spur wärmer, die Musik leiser, besser darauf abgestimmt für Unterhaltungen der Gäste. Es gab eine Bar, deutlich weniger frequentiert als im vorderen Bereich des Clubs. Kellner brachten hier auf Wunsch Getränke an die Tische. Die Sitzgruppen bestanden aus modernen Sesseln und Bänken, höhenverstellbar um sich den Bedürfnissen der Leute anzupassen. Riley sah nicht nur Menschen. Das war eine Eigenschaft von Coruscant auf die sie hätte verzichten können. Naboo war in der Hinsicht unaufdringlicher gewesen. Auch dort hatte es Nichtmenschen gegeben, speziell eine seltsam amphibisch anmutende Spezies die sich Gungans nannte, doch die Menschen waren dort deutlich in der Überzahl gewesen. Es war angenehmer, unter sich zu sein. Die Schauspielerin, die Aldridge so mochte, saß in einer der Sitzecken, zusammen mit ihrer Entourage. Die Gruppe lachte und unterhielt sich, man beugte sich einander entgegen, hörte intensiv zu. Es sah vertraut aus, wie die Frauen dort saßen und miteinander sprachen. Wie Freundinnen. Riley, Venus und Megan waren ähnlich vertraut miteinander, mehr noch sogar; sie waren wie Schwestern! Gab es etwas höheres als das? Riley schluckte allen Neid herunter den sie trotzdem verspürte. Diese Frauen hatten nichts, das sie nicht auch besaß. ”Sie hat ein hübsches Kleid an, nicht wahr?” Im Sitzen hatte man nur eingeschränkte Sicht auf das Outfit der Schauspielerin, doch Riley hatte sie schon zuvor gesehen und konnte ihr Kleid entsprechend gut beurteilen. Es war ein kurzes Kleid, das noch oberhalb des Knies endete, ohne Ärmel oder Träger, dafür mit einem eng anliegendem Bustier, mit Federn bestickt. Lila war eine starke Farbe, ähnlich wie Rot. Es brauchte eine starke Persönlichkeit um sie zu tragen, und Selbstsicherheit. In einem so intensiven Violett gab es kein Verstecken. ”Weisst du schon was du sagst?” Riley schaute zu Aldridge. Sie hatte noch immer nicht ganz verarbeitet, dass ein Mann wie er - was bedeutete das eigentlich? - für eine Berühmtheit aus der Film- oder Musikszene schwärmen konnte. Al hatte eine weiche Seite, mehr als jeder andere Mensch dem Riley begegnet war, und die man nie in ihm vermuten würde wenn man ihn ansah ohne ihn zu kennen. Am Tisch der Schauspielerin bewegte sich etwas. Jemand stand auf, verließ die Runde und schloss sich einer Gruppe von Männern an, die ganz in der Nähe standen. “Meinst du, sie würde mit dir tanzen? Du könntest sie auffordern, ganz unverfänglich.“ Der Vorschlag war nicht ganz selbstlos. Riley hatte nicht vergessen, was Aldridge vorhin erst zu ihr gesagt hatte, dass er liebend gern mit ihr tanzen würde, wüsste er nicht ganz genau, dass sie das niemals zulassen würde. Sie war nicht wie andere Frauen die er kannte, nicht wie die meisten Frauen. Riley May wusste, wie man die Energiezelle eines Blasters aktivierte und wie man ein Raumschiff flog. Sie konnte die kompliziertesten Rechenaufgaben im Kopf lösen und sprach sechs Sprachen, die Hälfte davon fließend. Sie identifizierte sich selbst als Mandalorianerin, doch sie nannte ihre Heimat ein Anwesen das sie nicht aus freien Stücken verlassen durfte. Als junges Mädchen hatte sie alles verloren, hätte daran zerbrechen können und war stattdessen daran gewachsen. - „Soll ich ihn für dich töten, mein Herz?“ Sie hatte ihre Unschuld verloren an den Mann, der ihr Ketten angelegt hatte und ein Zurück gab es nicht. Nein, sie war nicht wie die meisten Frauen, sie wusste nicht wie es war, frisch verliebt zu sein, das erste Mal mit einem Jungen auszugehen und am Abend von ihm nach Hause gebracht zu werden. Sie hatte nie Verehrer gehabt, nie einen Liebesbrief erhalten. Riley kannte nur die Nähe und die Berührungen eines einzigen Mannes. Die Gesellschaft anderer Männer war sie gewohnt, ebenso jedoch ihre Zurückhaltung ihr auch nur im Ansatz zu nahe zu kommen, so unbeabsichtigt es auch sein mochte. Ein falscher Blick konnte ausreichen um Zarins Zorn auf sich zu ziehen. Jeder wusste das und Riley hatte es hautnah erlebt. Sie hatte sich in der Vergangenheit schuldig gemacht, aber sie würde es nicht noch einmal tun. Indem sie nicht mit Aldridge tanzte, schützte sie ihn. “Oh nein!” Dass sie zu lange unentschlossen herum standen, rächte sich. Akemi, die Schauspielerin, erhob sich von ihrem Platz, eine zweite Frau folgte ihr. ”Sie gehen zum Waschraum”, analysierte Riley, ”Sie haben ihre Handtaschen dabei.” Die Beobachtung erwies sich als richtig, und eigentlich war das sogar von Vorteil für sie. ”Neuer Plan: wir fangen sie ab wenn sie zurück kommen. Keine Ausreden oder Ausflüchte. Überleg dir, was du sagst!” Sie zog Aldridge kurz am Arm - das war erlaubt - und ging voraus um seinen Traum wahr und seinen Abend perfekt zu machen. Er musste mit dieser Frau tanzen, für sich selbst und für Riley, damit sie kein schlechtes Gewissen mehr haben musste.

- Coruscant – Obere Ebenen - Club - Aftershow Party –
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn

Eowyn klang wesentlich überzeugter als Ian und dieser Rückhalt, dieses Lob drang zu Ian hindurch, brachte ihn dazu, verlegen zu Lächeln und sich trotz allem irgendwie gut zu fühlen. Ihre Umarmung brachte ihn erneut aus dem Konzept, vor allem das, was sie - in diesem vielleicht unpassenden Moment - auslöste.

Alter Chameur? Das war kein klassisches Zurückweisen seines Kompliments. Ein wirkliches Annehmen war es auch nicht und diesmal, diesmal wollte Ian den Moment nicht verstreichen lassen, ohne etwas zu sagen. Ohne das, was er gesagt hatte, noch einmal zu bestätigen. "Ich meine das ernst," klang nicht gerade wie ein zweites Kompliment, was die Wortwahl betraf. "Verdammt attraktiv nach dem Sport zu sein, ist schon eine Kunst." Oh, er wusste, dass sie das nur schwer würde annehmen können und obwohl er es nicht gleich kleinreden, es nicht mit einem Witz beenden wollte, fügte er doch, schief grinsend, "Ich meine, sieh mich an" hinzu. Selbst auf sein Danke folgte ein Witz und Ian schüttelte den Kopf, lachte. "Ti juanya, " sagte er dann, "Du machst es mir nicht einfach, dir Komplimente zu machen, oder dir zu sagen, dass ich dich ziemlich gerne hab, weißt du das?" Auch wenn das Lachen noch immer in seiner Stimme war, so entsprach das Gesagte doch der Wahrheit. Sie levitierte schließlich die Robe zu sich, um diese als Handtuch zu nutzen und Ian ließ sich kein zweites Mal fragen, als er nach dem anderem Zipfel griff und Eowyns Beispiel folgte. Eine Dusche - das war das nächste, was auf der Tagesordnung stand.
"Leider denke ich, dass du recht hast." Jeden Tag. Vielleicht, wenn es nötig war, sogar zwei Mal, das aber würde er jetzt nicht entscheiden wollen. "Ob wir zusammen weiter trainieren oder nicht, können wir dann immer noch entscheiden. Ich glaube, für den Anfang ist es gut. Reflektieren, Morichro..." Eben die Dinge, in denen Ian Eowyn helfen konnte. Was weitere Trainingspartner anging... "Ich habe das Angebot von Markus und ich werde mich... wenn es besser klappt, nach anderen Trainingsgruppen anschließen können. Sozialkontakte, kurz vor Bastion. Klingt doch vielversprechend, hm?" Es klang viel eher ätzend, aber das hatte etwas mit dem Wort 'Lichtschwert' und nun einmal damit zu tun, dass er kein Jedi war und sich noch immer nicht richtig wohl unter ihnen fühlte. Aber erstens wollte er Eowyn nicht ständig für sich pachten, zweitens wollte er mir gutem beispiel voran gehen und drittens... Nun drittens war es sicher nicht verkehrt, wenn er sich irgendwie in den Orden integrierte und den anderen die Chance gab, ihn anders wahrzunehmen. Bis jetzt war er hauptsächlich auf der Krankenstation gewesen. Aber ob ein Kampftraining die anderen besser über ihn denen lassen würde? Unwahrscheinlich, aber auch unwichtig. "Eine längere Pause?" Oh, ihm war nicht entgangen, dass sie ihn gemustert hatte, egal wie unauffällig sie das eben hatte versuchen wollen. "Brauchst du etwa eine?", fragte er sie und knuffte sie in die Seite, sich sehr wohl bewusst, dass sie ihm das nicht aus eigennützigen Gründen vorgeschlagen hatte. Doch Ian lenkte ein. "Ich brauche wirklich eine." Denn anders als es bei ihr der Fall war, hatte ihm das Training auf mehreren Ebenen einiges abverlangt. "Deswegen schlage ich vor, eine Duschpause einzuleiten und dann... Na ja. Ein zweite Runde oder ein Machttraining." Was bedeuten würde, dass er am Abend gerädert ins Bett fallen würde, aber erst, nachdem er mit ihr gesprochen hatte. "Und heute Abend, bevor wir schlafen, vielleicht noch mal ein kurzes Gespräch."

Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum, mit Eowyn
 
Coruscant - Skydome - Vintage - JK und Elise

Gespannt lauschte sie den Worten des Ritters, ohne eine Miene zu verziehen. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde er sich vor der Alderaanerin verantworten müssen. Für ein Ereignis, das aus ihrem eigenen Urteil heraus gefällt wurde. Hier war kein Richter, kein Kläger - nur sie. Doch aus einem ihr naheliegenden Grund, fühlte die Ritterin sich im Recht, JK in die Mangel zu nehmen. Politisch betrachtet führte sie hier ein Verhör und quälte den Kel'Dor mit Fragen, die unter Umständen nicht einmal gerecht waren. Und realpolitisch betrachtet, hatte sie auch kein Recht Urteile zu fällen. Doch sie war nun mal diejenige, die sie sich vorgenommen hatte zu sein. Eine Kämpferin des Ordens. Eine Verteidigerin des Ordens, alter Ideale und der hellen Seite der Macht. Es wäre vermessen gewesen zu sagen, dass die Worte des Ritters in ihr nichts ausgelöst hätten, doch es reichte bei weitem nicht, sie in ihrer felsenfesten Überzeugung zu stürzen.

"Du hast also diese Technik benutzt, um dich zu befreien, okay. Das ändert die Lage. Doch du hast danach nicht damit aufgehört. Was ist damit? Warst du geblendet von dem verblichenen Lich?."

Sie rümpfte die Nase und wechselte ihre stoische Haltung zu einer wissbegierigen. Sie lehnte sich nach vorne und stützte die Ellenbogen auf die Knie, während sie die Hände ineinander faltete.

"Weißt du. Ich möchte es genau wissen. Nicht, weil ich dir weh tun will, sondern weil ich mich davon überzeugen möchte, dass die Entscheidung, die ich treffe die richtige ist, wenn ich heute Morgen das Lokal verlasse. Ich werde nicht im Namen der Jedi über dich richten. Und auch wenn ich heute überzeugt davon das Lokal verlasse, dass du vom Weg abgekommen bist, werde ich dich nicht an den Rat verpfeifen."

Das war nicht nur so dahergesagt, darauf konnte Jay sich eins zu eins verlassen. Und nun wollte auch sie sich erklären.

"Jay. Ich weiß, dass die dunkle und helle Seite der Macht existieren müssen, damit ein Gleichgewicht in der Galaxis gewahrt werden kann. Ich weiß, dass sich dieses Gleichgewicht immer und immer wieder in einem schwankenden Prozess befindet und dass die Jedi bis vor ein paar Jahren kurz vor dem absoluten Kollaps standen, genau wie die Republik, die sie verteidigen. Und wenn die Geschichte uns in Zukunft zeigt, dass die Jedi ein Teil der Vergangenheit sind, ein Relikt, überflüssig, dann ist es womöglich an der Zeit, dass Ideale an oberster Stelle stehen, und der Weg sie zu erreichen, egal ist. Doch solange der Orden sich behaupten kann und einen Teil zum galaktischen Frieden beiträgt, sind es nicht nur die Ideale, die ich verteidigen werden, sondern auch seine Methoden."

Elise fand, damit hatte sie ganz gut zusammengefasst, was in ihr vorging. Sie war nicht uneingeschränkt verblendet in ihrer Überzeugung, doch eines musste man zur Verteidigung des Kel'Dors sagen. Er hatte hier eine Fanatikerin vor sich. Das stand außer Frage.

"Mit dem Untergang des Ordens besiegelt sich auch mein Schicksal. Er verkörpert alles wofür ich stehe."

Als Jay dann verlauten ließ, dass er nicht verstoßen werden wollte und merkte, dass die beiden gerade nervlich nicht unbedingt auf Augenhöhe waren, setzte sie sich zu ihm.

"Es ist okay Angst zu haben. Doch du musst deinen Weg kennen, mit ihr umzugehen."

Sie setzte sich auf ihr rechtes Bein, welches sie angewinkelt hatte, um den Kel'Dor aus Perspektive der Körpergröße heraus zu übertrumpfen und legte die Arme um die muskelbepackten Schultern des Ritters.

"Wegen mir wirst du aus dem Orden nicht verbannt werden. Auch wenn es mir schwer fällt, kann ich vielleicht akzeptieren, dass du wohl ein anderes Kaliber bist als der Durchschnittsjedi."

Eins noch.

"Und wegen dem Rat. Mach dir keine Sorgen. Rat Janson und die anderen Räte würden die richtige Entscheidung treffen, da bin ich mir ganz sicher."

Apropos Wes. Sie hatte mittlerweile die zweite Nachricht abgesetzt, und um ein Treffen gebeten. Nun war schon wieder eine Stunde vergangen. Eli musste wirklich ruhiger werden. Doch als sie an sich herunter blickte sah sie, dass das Komm blinkte. Eine Textnachricht!

An Rätin El'mireth wenden? El'mireth? Wer sollte das denn sein? Moment mal. Rätin Eowyn El'mireth? Das war doch. Oh junge. Das war die Meisterin, die ihr beim ersten Wiedereintreffen im Orden einen Einstieg geboten hatte. Wes schien wirklich sehr beschäftigt zu sein. Also gut, dann würde sie es bei Eowyn versuchen. Moment mal. Die Eowyn, die im Garten bei diesem Ian stand?

"Entschuldige einen Moment."

Hastig tippte sie auf dem Komm eine Textnachricht zusammen.

"***Sehr geehrte Rätin El'mireth,
Rat Janson hat mir erlaubt, euch eine Nachricht zukommen zu lassen. Vielleicht habt ihr kurzfristig Zeit, euch mit mir zu treffen. Es geht um eine Aufgabe, die ich nicht ohne Widrigkeiten erfüllen konnte. Es wäre schön, wenn ihr mich anhören könnt.
Freundliche Grüße
Elise Benett.*
**"
Nachdem sie den Zweizeiler versendet hatte wandte sie sich wieder an JK.

"Ich werde mich dem Rat stellen. Aber nicht, weil ich ein Märtyrer sein will. Sondern weil ich jemanden brauche, der mich daran erinnert, warum ich hier bin."

Auch für Elise würde das kein leichter Besuch sein. Es war in gewisser Weise eine Beichte und das Empfangen einer Konsequenz. Das Ergebnis ihrer Reise zu verschweigen, wäre keine Option gewesen. Das hätte sie einfach zu sehr belastet. Doch immerhin konnte sie Wes noch mitteilen, dass sie ihre Aufgabe erfüllen konnte. Jetzt musste sie ihr Schwert nur noch zusammensetzen, wenn sie dafür Zeit hatte.

Erneut legte sie den Arm um den Ritter und schaute aus dem Fenster. Sie begann sich von der Seele zu reden, da es ja schon mal um Angst ging.

"Ich habe keine direkte Angst, Jay. Nur eines bereitet mir Sorge. Dass ich irgendwann nicht mehr von Nutzen sein kann. Dass meine Aufgabe, für Frieden zu sorgen, das Chaos zu bekämpfen, endet."

So absurd es auch klang, sich ungebraucht zu fühlen war etwas, was die Ritterin nur schwer ertragen konnte. Und am besten konnte sie helfen, wenn sie das bekämpfte, was so viel Leid in der Galaxie verursachte wie die Sith und ihr unterdrückendes Imperium.

Coruscant - Skydome - Vintage - JK und Elise
 
Coruscant - Jeditempel - Dach - Zasuna und Rilanja

Rilanja lächelte ihre Schülerin an und fragte sich einmal mehr - auch in Hinblick auf ihre Idee für den heutigen Tag - wie die Miraluka die Welt wahrnahm und ob sie die Mundwinkel der Falleen mit der Macht “sah” oder ob sie die Mimik aus ihrem Wirken in der Macht extrapolierte. Oder ob sie an so etwas wie Mimik dabei gar nicht dachte.

Natürlich erst die Überraschung.

Es war eine Weile her gewesen, dass sie sich ihrer Sammelleidenschaft gewidmet hatte. Eine Zeit lang hatte sie sich damals sogar den antiken Serien gewidmet und es sogar geschafft eine klassische Squad um Meister Yogurt aufzubauen. Und Adi’rar hatte sie über Wochen immer mit sich herum getragen, als sie sie an einem wenig gloreichen Morgen nach sieben Frühstücken endlich bekommen hatte.
Sie setzte sich in Bewegung während sie ihre Überraschungen öffneten, und die Geschuppte steuerte die beiden dabei in Richtung eines Hangars des Tempels, in dem sie zuvor bereits einen kleinen Frachter, eher ein Shuttle, reserviert hatte.


Ich denke ich sollte das nicht so laut sagen, aber…

Sie sah sich verschwörerisch um, kam sich dabei blöd vor und tat dann so, sich nicht verschwörerisch umzuschauen während sie weiter ihren Blick auf durchaus verschwörerische Weise schweifen ließ.

Ich habe einen Langhaar-Taphon. Eine Fehlausgabe!

Sie wurde leiser, und fragte sich was wohl das Schlimmste wäre das passieren könnte wenn jemand wusste, dass sie eine Holofigur ihr Eigen nannte, die auf dem freien Markt praktisch nicht mehr zu bekommen war. Auch wenn der finanzielle Wert der Figur eher mager war.
Sie ging davon aus, dass Zasuna die Geschichte kannte. Vor ein paar Jahren hatten die Macher der Nuna-Überraschungen versucht, den aktuellen Jedi-Rat herauszubringen um die Moral in der Republik nach dem Fall Corellias zu fördern. Die meisten hatten bereitwillig mitgemacht - oder waren von Aufnahmen öffentlicher Auftritte nachmodelliert worden. Nur Rat Taphon, der sich zu der Zeit wohl auf einer Art Meditationsreise befunden hatte, war etwas schwierig gewesen.
Er hatte sich geweigert Modell zu stehen, und so überhaupt war die Kommunikation ungünstig gewesen. Das kurzlebige und schnell vom Rat unterbundene Endergebnis war ein Jedi-Rat Taphon gewesen, dessen wallende Mähne

eigens von zwei Holokünstlern animiert worden war und der abhängig von seinem Einsatz in einer Squad ständig von kleinen Dörfern mit einem Brunnen sprach. Die Spekulationen darüber, was der echte Rat damit gemeint hatte oder was er eigentlich gesagt hatte hatten viele Abende Rilanjas mit nichtssagendem Inhalt gefüllt.[/i]

Da wären wir. Bist du so weit? Ich meine, ich weiß, dass du soweit bist also als deine Meisterin und so, ich meine… Da wären wir,

wiederholte sie, vor dem kleinen kastenförmigen und wenig ästhetischen Schiff stehend, dass ihr ein Droide zugewiesen hatte. Es bot Platz für zwei Personen im Cockpit und in zwei kleinen Kojen, und einen kleinen Essbereich. Dahinter befand sich ein Frachtraum, der in anderen Schiffen wahrscheinlich als Kabine durchgegangen wäre, aber das würde für ihre Zwecke ausreichen. Reisen in andere Systeme waren möglich, wenn auch nicht zwingend komfortable, aber so weit hatte Rilanja ohnehin noch nicht geplant.

Ich denke wir sollten gleich starten, um so schneller haben wir die Kontrollprozeduren hinter uns. Du hast doch kein Problem damit, oder?

Vor ihrem geistigen Auge ging sie die Ladung des Schiffes durch, zog sich einen extrem schnittig aussehenden aber weitgehend wirkungslosen Raumanzug an und kontrollierte irgend eine Art von Bewaffnung - und das alles in Form einer Dringlichkeit implizierenden Montage untermalt von treibender Standard-Zitterschuppen-Musik.
Stattdessen hielt sie ihr Komm vor das Öffnungspaneel, ihre Daten wurden ausgelesen und die Tür schwang zischend nach unten und ließ die beiden Frauen das eher praktische und wenig beeindruckende Innere des Schiffes betreten.


Wie weit bist du eigentlich mit deinem Lichtschwert?

fragte die Falleen, und kam sich dabei eindeutig zu beiläufig vor um beiläufig zu wirken.


Coruscant - Jeditempel - Hangar - Zasuna und Rilanja
 
Coruscant - Jedi-Tempel- Nebbras Quartier, Nebbra mit Lianna (alias Mino)

Erst jetzt wurde ihr gewahr, was sie getan hatte.
Sie hatte Nebbra auf den Boden geworfen und mit dem Messer angegriffen. Sie hatte eine Bibliothekarin angegriffen! Auch wenn Lianna nicht genau wusste, was dieser Beruf in sich hatte, schon gar nicht der Beruf einer Jedi - wenn Jedi-sein überhaupt ein Beruf im herkömmlichen Sinne war - hatte sie das Gefühl, dass man das nicht tun sollte.
Das Messer kam so geradlinig auf sie zu, dass es für das Mädchen einfach wie ein Angriff aussah. Der Griff hatte sich fast wie von selbst in ihre Hand gelegt, genauso wie die Wut sie übermannt hat. Normalerweise griff sie niemanden an, das war nichts für sie. Normalerweise wurde sie auch nicht so zornig.

Aber normalerweise vertraute sie auch niemandem. Normalerweise, Normalerweise...

Trotz der Überlegungen und der Zweifel, die kurz in ihr aufkamen, hielt sie dem Blick der Elomin stand und versuchte, die Bedeutung hinter dieser Situation zu begreifen. Es kam ihr einfach nicht wie ein Zufall vor, auch wenn sie nicht zu ergründen vermochte, was es wirklich damit auf sich hatte. Lianna wünschte sich unwillkürlich, dass sie Gedanken lesen könnte. Dann wäre das alles nicht so kompliziert, was zwischenmenschliche Begegnungen betraf.

Langsam, den Blick standhaltend, verringerte sie den Druck auf den Körper Nebbras und zog sich elegant auf ihren Sitzplatz zurück. Ihre Aufmerksamkeit dehnte sich jedoch und sie versuchte, den ganzen Raum in ihr Bewusstsein zu ziehen und ein besseres Gefühl für die Spannungen zu bekommen. Irgendwie musste sie dieses Rätsel doch lösen können, sie konnte sich sonst immer auf ihr Bauchgefühl verlassen. Und dieses Gefühl sagte ihr, dass es eben kein Zufall war, aber so wie Nebbra klang, war es genau das. Irgendetwas stimmte hier nicht, vielleicht wurde sie deswegen so zornig.

Mit bitterer Ruhe in der Stimme wandte sie sich an die Elomin.
"Sag mir, was hier vor sich geht. Das war kein Zufall und ich möchte wissen, was das zu bedeuten hat."

Damit meinte sie zwar mehr, als die Situation, in der sie sich befanden, aber das würde ihr zum Anfang auch genügen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Nebbras Quartier, Nebbra und Lianna
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Leela, Siva

Zustimmend nickte Ganner nur, um erneut zu bekräftigen, dass es absolut kein Problem darstellen würde, dass Leela sich hier ihren Übungen anschloss. Sivas Optimismus bezüglich der Thematik des Erfolgs teilte der Marine jedoch nur bedingt, am Ende sah es wahrscheinlich eher aus wie zwei Furien die sich mit Laserpointern fuchtelnd versuchten umzubringen... und körperlich konnte es jetzt echt nicht wirklich schlimmer werden. Also gab es immerhin eine Schieflage in Richtung der Euphorischen Herangehensweise an die kommenden Übungen. Siva schien mit einem anschließenden Essen auch weit weniger Unbehagen zu haben als Leela, etwas wo er eh nicht mit sich reden ließ, sie würden selbst wenn sie Protestierten mitkommen... wieso auch immer man bei etwas wie gutem Essen überhaupt protestieren oder ablehnen sollte?! Lichtschwerttraining war zwar Ganners Vorschlag gewesen, als seine Meisterin diese jetzt jedoch zu ihnen schweben ließ und die Übungswaffen geduldig in der Luft verharrten, wartend darauf das die beiden Padawane sie ergriffen, war er sich fast nicht mehr sicher ob er das denn wirklich wollte. Es gab kein zurück... zögerlich fuhr seine Hand in die Richtung des Schwertgriffs, umschloss diesen und dann spürte er plötzlich das relativ zentral balancierte Stück Metall in seinem vollen Gewicht in seiner Hand lasten. Die Waffe war weit schlichter als das einzige Vergleichsobjekt das er jemals tatsächlich in der Hand gehalten hatte, wobei ihm in diesem Moment erst klar wurde, dass Joreen mindestens drei ähnliche Exemplare in der ganzen Zeit die er sie kannte gehabt haben musste. Hier und da waren die Farbgebenden Materialien manchmal anders und das letzte hatte sogar einer leichten Krümmung unterlegen wenn er sich nicht täuschte. Instinktiv drehte und flippte der ehemalige Militär den metallenen Zylinder erst in der einen, dann in der anderen Hand, ähnlich wie er es mit seinen Kampfmessern früher getan hatte. Gefühl für Flugverhalten, Grip an den unterschiedlichen Stellen, Austarierung eines Schwerpunktes, als er sich sicher war den Griff ungefähr einschätzen zu können wollte er zunächst die Klinge zünden, sein Finger jedoch stockte... in Gedanken an die morgendlichen Übungsversuche schloss Ganner die Augen und versuchte sich auf das Schwert zu konzentrieren wie es bei Kugel und Farben der Fall hätte seien sollen. Zwar war ihm das nur semi gelungen, er glaubte jedoch zu wissen, nach welcher Art von Bild er suchte wenn er jetzt das Schwert "erkunden" wollte. Das molekular gefertigte Schwert wirkte wie eine einzige Einheit, jedoch weit entfernt von jeglicher Vollendung, es hatte Ecken und Kanten die man nicht glatt gebügelt hatte, es wirkte Allgemein wie der Rohling eines Vibroschwertes... was für eine Trainingswaffe auch normal war. Warum Energie darauf verschwenden unglaubliche Detailgrade und Abstufungen in der Materialdichte verschwenden wenn es etwas schlichtes einfaches auch tat. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete er die Augen wieder, das Schwert lag noch genau so in seiner Hand wie zuvor, diesmal hielt ihn nichts zurück und er zündete das Lichtschwert, welches in einem schlichten weiß irgendwie unspektakulär wirkte, umspielte die Farbe von Sivas Schwert im Hintergrund das ganze doch weitaus angenehmer...

Die Klinge hatte keinerlei Gewicht, surrte jedoch auf eine seltsam beruhigende Weise. Mehr aus der Furcht das ihm die nicht unbedingt schwere Waffe dann doch aus der Hand gleiten und in eine Richtung fliegen würde in der er sie nicht unbedingt haben wollte, trat er ein paar Schritte zur Seite bevor er weitermachte. Leelas Frage brachte ihn fast etwas aus dem Konzept, es gelang ihm aber das pochen zu unterdrücken und wenigstens kurz zu antworten obwohl die Ärztin das Thema für sich selbst beinahe schon vertragt hatte:
"Es lag im Schrank und ich war neugierig. Aber ja später ist vielleicht ein besserer Zeitpunkt dafür.", er lächelte kurz und schwenkte die Klinge ein wenig hin und her, versuchte einzuschätzen welche Distanzen die Schnitte ungefähr hatten. Wer eine Waffe beherrschen wollte für den musste diese ein Teil vom eigenen Metabolismus werden wie Siva gesagt hatte. Dabei war es grundsätzlich egal um welche Waffe es sich handelte. Waffen waren auf eine gewisse Art und Weise Arbeitswerkzeuge ... damit man sich auf die immer verlassen konnte musste man jede Schwäche und Eigenheit von ihnen kennen und in die eigenen Bewegungen integrieren als wäre die Waffe angewachsen und gehörte nirgends sonst hin. Während sich Ganner also stumm und in sich gekehrt mit seinem neuen Werkzeug beschäftigte, lauschte er fast schon etwas halbherzig seiner Meisterin die darüber sprach welche Art von Bild ein Lichtschwert vermittelte... auch sie bezeichnete die Klinge in erster Linie als Waffe. Ganner hatte in seinem Leben so viel Kontakt mit den modernen Todbringern gehabt das zwar der Tod selbst noch immer abscheulich war, der Berufssoldat Waffen garnicht unbedingt als solche ansah, er abstrahierte da eher zwischen Gewehren und Pistolen die eben Teile seiner Feldausrüstung gewesen waren und den Feldgeschützen und den gewaltigen Artilleriekanonen die in seinen Augen wirklich nur Zerstörung bringen konnte. Ein gut gezielter Schuss konnte einen gefährlichen Geiselnehmer ausschalten, nicht zwangsweise töten. Ein Schuss mit einem Feldgeschütz eines Antigravpanzers riss wahrscheinlich gleich alle Geiseln mit sich. Für ihn war ein Lichtschwert nichts anderes als seine Pistole die er in Staatsdiensten getragen hatte. Ein Werkzeug das er dafür verwendete seine Pflicht zu tun oder Zivilisten zu schützen und aus dem Joch des Imperiums zu befreien. Was er zuvor gelesen hatte schien für den Menschen von Ossus gänzlich vergessen, er folgte seinem Instinkt... irgendwie... und wartete auf weitere Anweisungen seiner Meisterin, die erneut das obligatorische Fühle XY aus der geistigen Trainingskiste holte und offensichtlich Input seitens ihrer Lehrlinge erwartete. Er ließ Leela mit ihrer Schilderung den Vortritt während er sich, nun wie auf Anweisung mit geschlossenen Augen, mit dem Schwert beschäftigte. Klang, Entfernung und Führung, ein besseres Wort dafür viel im zunächst nicht ein, des Schwertes blieben erhalten. Gezielt filterte Ganner nach Änderungen wenn er seine Bewegungen variierte, die Klinge ein wenig rotieren ließ, die Geschwindigkeit erhöhte. Auf eine gewisse Art und Weise fühlte er sich wacher als sonst, fast elektrisiert wie... "Fast wie auf dem Schießstand... auch wenn das jetzt seltsam klingen mag. Drucklos, konzentriert, fokussiert und trotzdem so als gäbe es keinerlei Einfluss von außen, zumindest für den Moment."

Siva nahm seine Einschätzung zur Kenntnis und fuhr dann damit fort ein wenig tiefere geistige Auseinandersetzung mit dem Schwert als Teil des Körpers zu führen. Eine Philosophie mit der Ganner, wenn er sie auch nicht unbewusst, oft genug angewandt hatte. Die wichtigste Regel in einem Kampf war es den Kampf zu vermeiden. Das Militär legte das zwar etwas anders aus aber die Bräuche hinter dem Kampfsport den man ihnen dort beigebracht hatte, hatten den Menschen immer soweit fasziniert das er immer versucht hatte wenn es ging einen Konflikt mit Worten zu regeln... in der Sichtweise kam man mit sich manchmal selbst ein wenig in Kontroverse wenn man ein von Imperialen gehaltenes Gebäude erstürmen musste und diese Leute lieber in den Tod gehen würde als die Waffen zu senken und sich zu ergeben. Mit der Zeit stumpfte man an der Front schon ab, trotzdem meinte Ganner sich an jeden Soldaten erinnern zu können den er bewusst erschossen hatte. Gesichter die einem immer folgten, einen Balast den man eben zu tragen hatte. So war der Leitsatz den er immer versucht hatte einzuhalten auch das Einzige was er als Antwort gab, kurz und bündig, Ganner war vollends im Trainingsmodus und hatte viele der Dillemata die seine Meisterin hier aufwarf schon mehrfach mit seinem Gewissen klären müssen... was seinen Standpunkt zumindest für den Moment klar festsetzte.

"Es sollte oberstes Gebot sein eine Auseinandersetzung zu vermeiden und es gibt weitaus schlimmere Strafen als den Tod wenn man jemals das Verlangen hat jemanden für etwas büßen zu lassen. Im Endeffekt ist der eigene Verstand und das eigene Gewissen der größte Feind eines jeden Lebewesens...", was Leela dann über das Schwert und die Gerechtigkeit sagte erfasste es in den Augen des Menschen nicht wirklich. "Der Gerechtigkeit reicht jemand der für sie aufsteht, egal ob dieser jemand ein Schwert führt oder nicht. Eines dabei zu haben kann aber in jedem Fall nie schaden.", dann war er vorerst wieder still und verfolgte das Geplänkel der beiden Damen nun etwas aufmerksamer. Das Dilemma welches Leela in den Raum stellte war neu... auf die Art und Weise das Ganner nie eine wirklich zufriedenstellende Antwort darauf gefunden hatte. Nur das Genozid eigentlich selten zum gewünschten Ziel führte, wobei der Mann bezweifelte das die Ärztin mit der Frage nach der Rechtfertigung der Existenz der Sith und dem gewähren einer Solchen darauf abzielte. Im Endeffekt schien auch die junge Jedi keine wirklich Antwort darauf zu haben... Erfahrung, Gefühl und Mitgefühl... Erfahrung... ersteres half auf jeden Fall öfter weiter als man denken mochte. Manchmal war der Rat des Alters tatsächlich etwas, dass man in keinster Weise ignorieren sollte egal wie sehr man glaubte es besser zu wissen. Dann zog er sich ein wenig zurück als es persönlich wurde... Leela sprach über Wut und die Absicht Mitmenschen absichtlich verbal in die Enge zu treiben. Unweigerlich musste Ganner an die Streitereien in seiner Ehe denken die durchaus schmutzig geworden waren wenn es mal richtig zur Sache ging. Joreen und er waren mit den Jahren beider kompromiss und harmoniebereiter geworden im Nachhinein war man jedoch immer schlauer. Aus heutiger Sicht hatten sie sich in Ganners Augen viel zu oft gezofft. Alleine schon aufgrund seiner Abwesenheit in den ersten Monaten, gar Jahren ihrer Beziehung und den Belastungen die er in der frühen Dienstzeit immer wieder mit nach Hause geschleppt und nicht an der Tür abgegeben hatte. Ohne das es aufdringlich gemeint war und obwohl ihm das umherwirbeln des Übungsschwertes ganz gut gefiel da er sich so voll und ganz darauf konzentrieren konnte und es nicht noch mit einem tatsächlichen Gegner zu tun hatte, drängte ihn sein innerstes irgendwie dieses Gefühl in einer Auseinandersetzung zu testen.

"Gegen die Luft fechten ist zwar ganz angenehm... aber irgendwas in mir möchte das Lichtschwert gerne mal ausprobieren.", die Faszination die die Waffe gefühlt immer mehr auf ihn ausübte war beinahe schon beänstigend. Er wollte niemanden damit verletzen, das Schauspiel und die Form selbst hatten eine Art Magie an sich, mehr noch als jedes hangefertigte Schießeisen.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - kleinere Sporthalle] Ganner, Leela, Siva
 
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Coruscant – Jedi Tempel – Garten – Eriu, Suna und Sarid

Suna war ganz froh etwas anderes zu tun zu bekommen. Das war um einiges schwieriger diese Macht zu erlernen als es sich anhörte. Aufmerksam hörte sie der Rätin zu, wie sie den Kodex zitierte. Suna hatte viel erwartet. Weisheit, Lebenserfahrung von Jahrhunderten, Noble Worte aber ganz bestimmt nicht das. Das ..... Das ..... das ergab keinen Sinn! Das war der Kodex der Jedi, danach konnte doch niemand Leben. Wo er überhaupt einen Sinn ergab. Wo sollte sie da überhaupt anfangen? Zumindest im ersten Moment. "Mit allen Respekt ich verstehe den Kodex nicht" formulierte Suna ihre Worte ein wenig Diplomatischer. Nachdem Sarid deutlich besser verständliche Worte als der Kodex fand "Ich kann meine Gefühle nicht beherrschen. Wenn mir etwas Falsch vorkommt kann ich mich zwingen dem nicht nachzugeben oder es doch zu tun, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen an sich" platzte es einfach aus ihr heraus.

Das es Frieden gab verstand Suna ja noch. Auch wenn es viel zu viel Gewalt in dieser Galaxis gab. Aber es würde wohl ihre Aufgabe sein auch an diese Orte den Frieden zu bringen, wenn sie irgendwann einmal eine richtige Jedi sein würde. Wo sie vor dem nächsten Problem im Kodex stand. Unwissenheit gibt es nicht? Das war sie aber, deshalb wollte sie auch lernen eine Jedi zu werden und war es noch nicht. Wozu gab es überhaupt eine Padawan Ausbildung. Dann stockte Suna oder hatte sie die Worte falsch interpretiert. Vielleicht war in diesem Satz das gibt wörtlich gemeint, wie geben. Zufrieden zumindest hinter dieses Rätsel gekommen zu sein schnaufte Suna zufrieden. Es bedeutete wohl das sie nie aufhören durfte zu lernen und Sarid gab das Wissen an andere weiter. Also sollte sie wohl auch bereit sein ihr Wissen anderen beizubringen wie eine Lehrerin.

Auch der nächste Satz ergab wie man ihn drehte oder wendete kaum einen tiefere Wahrheit preis. Er klang auch Falsch in Sunas Ohren. Dienten die Jedi nicht leidenschaftlich dem Frieden? Sie hatte den winzigen Ty kennen gelernt, hatten sich seine Eltern den nicht geliebt? Ob es ein Jedi Zuchtprogramm gab? Bei diesem Gedanken erschauderte sie ein wenig. Nein das war falsch, das konnte einfach nicht sein. Wie sollte man den bei so einen Blödsinn gelassen bleiben? Was dachten sich die Jedi überhaupt bei so etwas? "Können sie das mit der Leidenschaft vielleicht auch näher erklären? Ich verstehe es einfach nicht" musste sie zugeben und sah Sarid hilfesuchend an. Ein wenig unruhig erhob sie sich auf ihre beiden Vorderbeine in eine sitzende Position.

Ein wenig kam sie sich schon Dumm vor, gleich zwei Fragen stellen zu müssen. Umso mehr konzentrierte sie sich auf den letzten Satz. Wörtlich genommen war es eine Lüge. Den Tod gab es leider in vielen verschiedenen Formen. Dann stockte sie, oder waren damit etwa die Seelen gemeint? Was wenn sie weiter existierten, sie aber nur niemand sehen konnte, der über die Macht verfügte. So ergab der Satz auf gruselige Art auf einmal einen Sinn. Darüber wollte sie erst einmal nicht weiter nachdenken und konzentrierte sich lieber auf das was Sarid sonst noch erzählt hatte. Aber auch das gab Suna das ein oder andere Rätsel auf. "Wir dürfen Schützen aber nicht Angreifen? Das widerspricht sich ein wenig. Irgendwann bin ich dazu gezwungen oder muss weg rennen. Wenn man sich nur verteidigt kann man nicht gewinnen." Natürlich hatte sie nicht vor alle Konflikte mit einem Kampf zu lösen, aber leider gab es manchmal keinen anderen Weg. Weil einige Lebewesen sich fälschlicherweise für besser, wichtiger oder reiner als andere hielten und durch kein Wort zu erreichen war.

Nach all den Einwänden versuchte sich Suna ein wenig kleiner zu machen und fühlte sich unwohl, als sie Sarid ein weiteres mal ansprach um ihr zu widersprechen, auch wenn sie das eigentlich gar nicht wollte. Die kleine Sarid hatte sie schon sehr beeindruckt. "Ich würde gerne in die Bibliothek um mehr über das ganze Nachlesen zu können. Aber bisher ist nur Eriu euer Padawan" und schob noch schnell hinter her "und ich fühle mich geehrt das ihr mich als euren Padawan bezeichnet. Aber bin ich das den auch?" Fragte sie nach und konnte nur hoffen das sie vorhin beim Meditieren nicht doch ein geschlummert war und irgend etwas wichtiges, wie ihre Ernennung zum Padawan einfach verschlafen hatte.

Coruscant – Jedi Tempel – Garten – Eriu, Suna und Sarid
 
Coruscant - Jeditempel – Ratsturm - Vorzimmer von Wes Jansons Büro - mit Mya und Wes

Aketos fand wirklich, dass diese Warnung angebracht war. Natürlich hatte sie selber mittlerweile eine "Art" Zugang zur Macht gefunden. Aber ob diese Möglichkeit schon bereit für einen Feldtest war? Eigentlich hätte sie viel viel lieber erst noch ein bisschen mit Eo - Pardon - Rätin El'mireth gesprochen und geübt. Nichtsdestotrotz musste jetzt aber eine Entscheidung her! Ja oder Nein. Vielleicht sollte die Kamino erst einmal den Ausführungen des Jedirates - auf welchen sie ja im Grunde genommen auch nicht gut zu sprechen war - folgen.

Kurz bevor Wes antwortete, ging Aketos mit ihm ins eigentliche Büro. Dort sah sie eine Menschin (Alisah). Sie war klein, zierlich und vor allem jung. Soweit Aketos das zumindest beurteilen konnte. Und eine weitere Person (Arkon), die sie sich noch nicht näher ansehen konnte, weil der Rat zu sprechen begann. Er erklärte, was diese Psychometrie eigentlich war und zu was sie meistens genutzt wurde.

Eigentlich eine ganz praktische Sache, dachte sich die Kamino.

Hallo!

, sagte Aketos kurz während einer Sprechpause des Rates zu der kleinen Menschin, die sie ja vorher schon begrüßt hatte. Aketos hatte bei ihr irgendwie so ein Gefühl. Natürlich. Die Kamino hatte immer Gefühle... aber bei dieser Menschin ganz besondere. Aketos gedankliche Schubladen gingen auf und zu während sie versuchte, die neu kennengelernte Person in eine eben jener Schubladen zu zwängen. Aber irgendwie passte keine. Doch. Eine passte. Ihr fiel plötzlich ein, wie sie empfunden hatte, als sie Ian das erste Mal gesehen hatte. Es war irgendwie so ein bedrohliches Gefühl... Dunkel und gefährlich. Dem musste sie auf dem Grund gehen.

Noch bevor Aketos irgendetwas sagen konnte ballerte die junge Menschin auch schon Fragen raus. Aketos stopfte die Kleine zusätzlich in die "Vorlaut"-Schublade. Die Fragen, die sie stellte, gingen schon sehr in die Tiefe. In Tiefen, in die Aketos noch gar nicht vorgedrungen war. Als die junge Menschin fertig gefragt hatte und dann auch noch alles relativiert hatte platzte der Kamino innerlich fast der Kragen.

Erst stellt sie sich noch nicht mal richtig vor. Hätte sie ja machen können, nachdem Wes geantwortet hatte. Dann stellt sie Fragen, die sowieso niemand verstand und zu guter Letzt stand sie nicht einmal zu ihrem Wort und tut kleinlaut und verunsichert! Trotzdem versuchte sie, ihre gute Kinderstube nicht zu vergessen. Trotz ihrer angespannten gefühlsbetonten Lage, in der sie sich befand.


Moment erst einmal. Ich möchte mich bei dir ORDENTLICH vorstellen.

Aketos wandte sich direkt an die Kleine.

Ich bin Aketos. Aketos Tuosis, Padawan von Meis... Rätin Eowyn. Bevor irgendjemand etwas sagt, bitte ich euch alle, dass hier nur die absoluten Basics, soweit möglich, zum Einsatz kommen. Ich selber bin momentan noch nicht so gut im Umgang mit der Macht. Bin ich dazu denn schon in der Lage, so eine Meditation mitmachen zu können?

Bei manchen Worten stockte sie kurz und suchte gut klingende Ausdrücke. Trotzdem war sie selbst total unsicher. ABER: Sie relativierte ihre Aussage nicht, sondern stand dazu. Außerdem hatte ja Wes ganz klar gesagt, wer Fragen hat, solle diese stellen.

Am liebsten hätte Aketos gefragt, welche Missionen denn gerade so anstanden, und auf welche Eo geschickt werden sollte. Aber so direkt zu fragen war viel zu plump. Das musste man mit mehr Feingefühl angehen.

Flynn? Die Kamino realisierte erst jetzt diesen Namen. Stimmt. Naboo. Das war doch schon etwas länger her. Janson hatte die kleine Nervensäge damals im Schlepptau. Und von ihm sollten sie jetzt einen Gegenstand analysieren? Aketos dachte, dass das lustig werden konnte.


Ich denke, ich möchte das mit dieser Meditation ausprobieren. Auch wenn ich sicherlich keine große Hilfe sein werde.

Coruscant - Jeditempel – Ratsturm - in Wes' Büro - mit Wes, Alisah und Arkon; draußen Mya (NPC), Markus und Turwaith
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Kneipe] Tyris, nicht weiter wichtiger NPC

Tyris taumelte nach hinten und schnappte nach Luft. Der gezielte, kräftige Tritt in seine Magengegend hatte ihm kurzzeitig den Sauerstoff aus seinen Lungen gepresst. Den Schmerz ignornierte der 35-jährige gekonnt. Stattdessen schnappte er sich das erstbeste, woran seine Hand kam - ein volles Bierglas – und schlug dieses dem glatzköpfigen Kerl über die Rübe. Das billige Gesöff ergoss sich innerhalb einer Sekunde über den üblen Zeitgenossen. Die kurze Ablenkung nutzte der grau melierte Geschäftsmann und stürmte auf den Gegner zu. Mit voller Wucht rammte er den überraschten Widersacher und zusammen fielen die beiden über umliegende Tische und Stühle der Kneipe.


Einen Moment lang mussten sich beide fangen, bevor sie sich weiter die Köpfe einschlagen konnten. Tyris wischte sich Staub aus dem Gesicht und wurde an der Gurgel in die Luft gehoben. Seine Füße verloren den Halt im eigentlich so sicheren Hafen des Bodenkontakts und jetzt rang er wieder um Luft. Sein Blick streifte den des Würgers, der ihn mehr als wütend ansah. Die Luft verließ seine Lungen, sein Bewusstsein schwand langsam, doch bevor er gänzlich wegtrat, wurde er förmlich über den metallenen Tresen geworfen. Längst war niemand mehr im „Lokal“ der Kneipenkette „Trinki“. Wer war wohl denn schon gerne bei einer waschechten Prügelei dabei?

Sein Hinterkopf pochte, doch jetzt hatte Tyris die Gelegenheit in seine Mantelinnentasche zu greifen, und als der Schläger über den Tresen sprang, entsicherte Tyris den handlichen Blaster und schoss. Laut hämmerte der Schuss durch die Kneipe. Jaulend kreischte der Glatzkopf auf und fasste sich an sein Bein, das zu bluten begann.


Ächzend stand Tyris auf und betrachtete den Angeschossenen kurz. In aller Seelenruhe sicherte er die Waffe wieder und verstaute sie in seinem Mantel.
„Du bist ein schlechter Verlierer.“ Kommentierte der Geschäftsmann und stieg über den Typen hinüber, der ihn mit üblen Flüchen versah. Aus einem kleinen Bullauge erkannte Tyris das blau-weiße Leuchten der Ordnungshüter. Vorne konnte er nicht heraus, aber so wie jede gute Bar dürfte auch diese einen Hintereingang haben! Und tatsächlich, in der Küche war ein Notausgang. Wie passend. Schnell eilte der 35-jährige dadurch hinaus in eine der unzähligen Gassen und „Schleichwege“ des Stadtplaneten.


Sobald er sicher war, dass ihm niemand auf den Fersen war, klopfte er sich den Dreck von seinem Mantel und strich dann seinen Anzug glatt. Wie er das hasste, Prügeleien. Das war immer eine Arbeit und am Ende gab es Verletzte oder Tote. Und überhaupt, wie sich manche darüber aufregten, wenn man dann am Ende ein wenig schummelte – unverständlich!

Langsam mischte er sich unter die Menge einer der Durchgangswege und überlegte, wo er jetzt ein wenig was trinken konnte, ohne dass man ihn eine verpassen wollte. Doch dann lief er in jemanden, wollte sich schnell entschuldigen und erkannte dann das Gesicht.
„Alicia!“ rief er freudig aus und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Aber mit wem war sie da in Begleitung? Eine Art Spinnenwesen? Argwöhnisch betrachtete Tyris es aus den Augenwinkeln.


[Coruscant - Untere Ebenen - Durchgangsstraße] Tyris, Alicia, Nono
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Vorzimmer von Wes' Büro – Markus, Turwaith und Mya

Der attraktive Jedi (Markus) fackelte nicht lange, sondern kam gleich zur Sache. Langsam! Mya wollte den Menschen mit der Narbe (mit welchen grauslichen Biestern er wohl gerungen haben mochte, als er sich diese zugezogen hatte?) nicht zwischen Tür und Angel abfertigen. Bei irgendeinem Langweiler hätte sie das vielleicht schon getan. Aber sie wollte auch nicht wie eine bloße Türsteherin wirken. Sie besaß ein eigenes Büro (sozusagen) und einen überaus repräsentativen Schreibtisch (das definitiv) und das durfte man auch ein bisschen zelebrieren. Der Jedi erklärte ganz direkt, worauf er mit seinem mutmaßlichen Schüler (Turwaith) hinauswollte und Mya glaubte, dass das eine Gelegenheit war, sich in Szene zu setzen. Wahrscheinlich brauchte sie Janson hierfür nicht einmal. Sie wollte nicht nur die Vorzimmertusse sein, sondern zeigen, dass sie mehr konnte. Gerade wenn das Publikum stimmte…

»Tretet doch ein, Jedi…?«

Natürlich wollte Mya den Namen des Menschen erfahren. Mit ein paar schnellen, langen Schritten durchquerte sie den Raum und schloss gleich ein weiteres Mal die Zwischentür zu Jansons Büro, anschließend setzte sie sich auf ihren ebenfalls hochwertigen Schreibtischstuhl. Beim Orden schien man durchaus auf die angemessene Ausstattung der Ratsbüros zu achten, und davon profitierte die noch recht frische Ritterin ganz direkt.

»Setzt Euch doch,«

Ermunterte sie ihre Gäste, sich auf die bereitgestellten Stühle zu setzen und hoffte, dass das Tooke nicht im unpassendsten Moment gut sichtbar quer durch's Zimmer huschte.


»Die Jedi könnten gerade auf Coruscant helfende Hände sehr gut gebrauchen, entsprechende Qualifikationen vorausgesetzt. Anderenfalls ließe sich bestimmt auch auf Lianna etwas machen, davon gehe ich aus. Die Herausforderung, für die Angehörigen seiner Mitglieder, in dem Fall potentiellen, zu sorgen, stellt sich dem Orden ja seit jeher,«


Dozierte die Rothäutige einleitend und erklärte schließlich:

»Ich war die Padawan von Rätin Eleonore, die sich auf Lianna unter anderem auch mit diesen Dingen beschäftigt und das immer noch tut. Ich habe in meiner Zeit bei ihr auch selbst diverse Male mit angepackt, deshalb bin ich optimistisch, Turwaiths Eltern ebenfalls dorthin in Arbeit vermitteln zu können. Wahrscheinlich nicht beim Orden selbst, aber in der Wirtschaft bestimmt. Für den Transfer kann der Orden ebenfalls sorgen, es fliegen genug Frachter zwischen Coruscant und Lianna hin und her – das Ableisten der Quarantäne freilich vorausgesetzt. Wie klingt das?«

Wäre doch gelacht, wenn sie die Sache nicht alleine geregelt bekam. Schließlich war Janson nicht der einzige Rat, den sie kannte! Eleonores gefühltes Laufmädchen gewesen zu sein hatte auch sein Gutes.

Coruscant – Jedi-Tempel, Vorzimmer von Wes' Büro – Markus, Turwaith und Mya
 
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