Coruscant

.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik, Pressebereich | mit Catherine Souls, Tico Oddy, Agenten, Jeretta Ama´Vere (NSC), Journalisten ::.



Möglichst unscheinbar ausschauen, war die Devise. Doch darin hatte für
Tramas Qubenter noch nie ein Problem bestanden. Viel mehr war es die Tatsache, dass er um Aufmerksamkeit ringen musste bis man ihm Beachtung schenkte. Und egal wie man es drehen wollte, es hatte seine Vor- aber auch seine Nachteile. In dieser Situation war es ein klarer Vorteil. Jetzt war er nichts anderes als einer der vielen Journalisten, die mit Datenpad oder Flimsiplast bereit waren, dem bald Gesagten Ewigkeit zu verleihen.

Tramas hatte am Rand einer der Sitzreihen Platz genommen, in dessen unmittelbarer Nähe sich ein Seitenausgang befand. Raumsicherung hatte oberste Priorität und dementsprechend hatten er und seine Kollegen sich in dem Saal verteilt. Ein rascher Blick auf sein Chrono zeigte ihm noch wenige Standardminuten bis Beginn der Veranstaltung an, doch die Nervosität packte ihn bereits jetzt am Kragen. Er musste Professionalität wahren aber er kämpfte innerlich…

"Tote bei Pressekonferenz – jegliche Hilfe vergebens" Es war eine der vielen Schlagzeilen, die ihm weiterhin im Gedächtnis geblieben war.

… es war die Erinnerung an seine Familie. Tramas atmete vertieft ein und aus, versuchte die Gedanken, die sich einschleichen wollten, auszublenden und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Sein Blick schweifte umher, mehr panisch als sortiert und mit System, doch er erfasste die grobe Lage.
‚Gänzlich andere Situation, gänzlich andere Interessenparteien anwesend, keine Korrelation zu den Ereignissen damals.‘ Tramas bläute sich die Fakten ein, die einzige Möglichkeit einen kühlen Kopf zu bewahren. Emotionen mussten ferngehalten werden und gerade in diesem Moment hatten sie gar keinen Platz. So sehr er an Mutter und Vater denken musste.

Da trat der erwartete Sprecher des NRGD hinein und binnen weniger Momente begann die Konferenz. Mit einigen Gesten bediente Tramas sein Datenpad, um die Anfertigung von Notizen zu den jeweiligen Antworten vorzutäuschen, dabei stets die Regungen der Umgebung im Auge.
‚Keine divergente Aufmerksamkeit feststellbar, Notizerstellung nach Schlagworten und Schlüsselwörtern, zu erwartende emotionale Regungen – kein Eskalationspotential‘, befand Tramas als er ab und zu die Anwesenden beobachtete. Auch der Sprecher schien recht sicher in seinem Auftreten. Er lieferte Antwort um Antwort und ließ sich nicht in die Ecke treiben. Es war sicherlich keine einfache Aufgabe, die er zu absolvieren hatte, und Tramas hatte ganz gewiss seinen Respekt.

Doch die Fragen änderten sich und die Pressekonferenz nahm keine gute Form an. Commander Souls hatte sie davor gewarnt und genau aus diesem Grund waren er und seine Kollegen aus Sektion 01 bei der Pressekonferenz anwesend. Eine Eskalation der Situation – falls sie eintreten sollte – musste strengstens vermieden werden. Trotz erlernter körperlicher Kontrolle erfüllte Tramas dieses knisternde Gefühl von Anspannung, das ihm den Rücken hinunterlief, als eine gewisse Unruhe einsetzte.
‚Gänzlich andere Situation, gänzlich andere Interessenparteien anwesend, keine Korrelation zu den Ereignissen damals‘, sagte er sich erneut, denn wieder kamen ihm die Gedanken von damals in den Kopf und es war schwer, sie zu unterdrücken. Es war Jahre her und sie verfolgten ihn weiterhin, doch der Umstand der Anwesenheit bei einer Pressekonferenz – dem Szenario, bei dem er seine Eltern verloren hatte – sorgte für ein erneutes Aufkeimen alter Gefühle. Und eines verband diese Situation nun mit der damaligen: ‚steigendes Eskalationspotential‘, urteilte er.

Begriffe wie
Terroranschlag und NRGD-Operation fielen und die Regungen im Saal nahmen deutlich zu. Tramas baute mehrmals Blickkontakt zu Commander Souls und seinen Kollegen auf. Sie waren angewiesen worden einzuschreiten, wenn das Gefahrenpotential zu groß wird. Doch wann war es erreicht? Wann würde ein Zugriff erfolgen?

Die Unruhe im Raum schien immer mehr anzusteigen, das Temperament mancher Journalisten entflammte und heizte die Stimmung nur noch mehr auf.

„Als vereidigter Beamter der Neuen Republik kann ich das weder bestätigen noch dementieren“, sagte der Sprecher der NRGD schließlich.

‚Kein direktes Lösungsangebot, versuchte Wahrung von Neutralität und Konfliktvermeidung‘, kommentierte Tramas die Antwort im Geiste, bedachte jedoch ebenfalls die mögliche Reaktion der Presse. War das zu wenig oder reichte diese offene, wenn auch defensive Antwort? Eine fehlende, direkte Stellungnahme zu Gerüchten dieser Dimension konnte verheerend von der Presse aufgearbeitet werden. Tramas blickte erneut zu Commander Souls, in der Hoffnung in ihrer Gestik oder Mimik, eine Antwort auf diese Frage zu finden, während ihm seine eigene Analyse der Situation durch den Kopf ging.

‚Mögliche Unzufriedenheit mit Antwort bei Aufklärungswunsch, Schlagzeilen-Bewusstsein und gegenwärtig hoher Emotionalität – hohes Eskalationspotential.‘



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Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Elise

Davon bin ich überzeugt,
antwortete Eowyn leise, als Elise ihre Lichtschwerter wieder einpackte, dann lächelte sie leicht. Gern geschehen. Ja, ihre Zeit war kostbar - aber nach diesem Gespräch hatte Eowyn nicht das Gefühl, dass sie vollkommen vergeudet gewesen war. Vielleicht hatte die Ritterin etwas mitnehmen können. Und wenn es nur eine Sache war, oder der Anstoß, über etwas nachzudenken. Außerdem... war es vielleicht gar nicht so schlecht, dass Eowyn sie jetzt vorher einmal getroffen hatte. So wuste sie, wer Elise war, zumindest im Ansatz, und das konnte sich später noch als wichtig herausstellen.

Als sie wieder alleine im Büro stand und sich setzte blickte sie auf ihr Chrono. 15 Minuten. 15 Minuten Pause, vor dem Gespräch mit Riuen. Wie gerne hätte sie sich einen Caf geholt, um wenigstens ein klitzekleines bisschen zu entspannen oder sich wenigstens abzulenken, doch die Pause war zu kurz. Eowyn wollte auf gar keinen Fall riskieren, dass Riuen
vor ihr da war. Das... wäre äußerst ungeschickt. Außerdem konnte sie so wenigstens noch einmal durchlesen, was der Rat an dieser Aktion, die eigentlich letztendlich wegen ihr stattgefunden hatte, zu bemängeln hatte...

Viel zu schnell war die Zeit gekommen, und Eowyn hatte noch immer keine Ahnung, wie sie das Gespräch beginnen sollte. Das letzte Auseinandergehen von Riuen und ihr war... denkwürdig gewesen, und nun... ja. Und nun. Und nun? Sie wünschte zum xten Male diese Mya Donop in den Sarlacc, aber all das nutzte nichts, sie musste da jetzt durch. Möglichst souverän und ohne dieses Mal etwas nach Riuen zu schmeißen. Das wäre schon ein Erfolg.
Es klopfte, und Eowyn atmete noch einmal tief durch. Sie war Rätin. Sie war
souverän. Showtime...
Erneut öffnete sie mit der Macht die Tür (sie musste wirklich herausfinden, wo hier der Türöffner war) und herein trat, wie erwartet, ein griesgrämiger Chiss, mit frischen Schnittwunden im Gesicht und einer Wolke aus "Lass mich ja in Ruhe" um sich herum. Hatte er sich in aller Eile rasiert? Und da waren so viele Gefühle, dass Eowyn sie auf Anhieb noch nicht einmal alle auseinander halten konnte. Am liebsten hätte sie ja einen Rückzieher gemacht und Riuen einfach hochkant wieder hinausgeworfen, aber das ging nicht. Verdammt, das ging auf gar keinen Fall...
Bitte, setzt Euch. Ihn Duzen? Unmöglich. Nein, sie würde jetzt einfach so tun, als wäre Riuen irgendein x-beliebiger Jedi-Anwärter, nicht der aktuell beste Kumpel ihres Partners und der Mann, den sie hier im Orden am wenigsten leiden konnte. Nein, er war irgendjemand - sonst hätte sie keine Chance, ihm auch nur ansatzweise Respekt entgegenzubringen.
Ein Nicken, ein Hinweis auf den Stuhl vor ihr und wieder die Hoffnung, dass ihr Gegenüber sich
wirklich setzen würde - denn auf den wohl zwei Meter großen Chiss die ganze Zeit hochzustarren würde absolut nicht in Frage kommen. Er folgte ihrer Aufforderung, immerhin, und starrte sie quasi an, was aus seinen rotglühenden Augen wirklich nicht angenehm war, irgendein Päckchen noch immer unter dem Arm.

Kein Seufzen. Jetzt bloß nicht seufzen, die Augen verdrehen oder sonst irgendetwas anstellen.

Also gut. Ich nehme an, Ihr wisst, weshalb Ihr hier seid? Eine Augenbraue ging in die Höhe. Das geschah heute irgendwie zu oft. Falls nicht, die Kurzfassung: Man brauchte Euch hier, hatte fest mit Euch geplant, und dann mussten Springer her, für eine lange Zeit. Und nicht nur das, keiner wusste genaues. Wir sind hier nicht das Militär, doch auch hier gibt es gewisse Regeln, die eingehalten werden müssen, damit der Orden funktioniert. Damit wir uns aufeinander verlassen können. Wieder nicht seufzen. Auf keinen Fall. Eher... ihn sprechen lassen. Bevor sie etwas viel zu Dummes sagte. Was ohnehin vermutlich, zumindest in Riuens Augen, schon längst geschehen war, aber sie hatte ihn ja auch schlecht anschweigen und dann wieder fortschicken können. Wobei... eigentlich eine nette Idee, so im Nachhinein.
Was sagt Ihr zu der ganzen Sache?

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen & seiner schlechten Laune
 
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- Coruscant - Jeditempel - Saal der Tausend Quellen - Jedi-Meisterin Cosima Al'taria (NPC) in einiger Distanz - Gaya und JK

Gaya kam seiner Aufforderung sofort nach. Die eifrige Togruta deaktivierte ihr Lichtschwert und zog ihren Mantel an. Wie sollte er am besten Anfangen, grübelte er und kratzte sein Kinn.

"Lass uns in die Trainingshalle gehen, auf dem Weg bekommst du von mir einen Crashkurs in Theoretischer Anwendung!"

Die zwei Jedi schritten durch den Tempel wo um diese Uhrzeit weniger Betrieb war.

"'Soresu' ist die dritte Lichtschwertform und hat einen absolut defensiven Charakter. Ein Meister der Technik hat eine unpenetrierbare Defensive, sowohl gegen Blasterfeuer als auch im direkten Duell. Du benutzt die Haltung um mit möglichst wenig Kraftaufwand die Angriffe zu parieren oder ins leere gehen zu lassen. Damit erschöpfst du deinen Kontrahenten und kannst so im Richtigen Augenblick zum Gegenschlag ausholen."

Sie erreichten einen der Trainigsräume und gingen hinein. JK legte seinen Mantel ab und wies Gaya an es ihm gleich zu tun.

"Die Ausgangspose dieser Form ist mit leicht gespreizten Beinen Frontal zum Ziel. Dein Lichtschwert horizontal vor deinem Körper!"

Er nahm sich eines der Trainingsschwerter aus dem Regal an der Wand und nahm die Grundstellung von 'Soresu' ein.

"Wichtig ist es sein Schwert dicht am Körper zu führen, du willst so wenig Energie für die Verteidigung aufwenden wie nur möglich."

JK aktivierte einen Trainingsdroiden und stellte ihn auf sein Level ein. Der Droide würde nun von mal zu mal heftiger Sequenzen abgeben sodass man in den Stil reinkam.
Hoffentlich war er noch nicht allzu eingerostet was diesen Stil anging.
Die Kugel schwebte ca. 5 m vor dem Jedi und begann die Luft mit Blasterschüssen zu füllen.
Er atmete tief ein und die Zeit wurde langsamer, die Macht floss durch ihn und erfüllte den Raum. Er brauchte nicht sehen wohin die Kugel ihren Blasterblitz feuerte er spürte die entstehende Hitze an der Mündung bevor der Schuss vollständig gebildet war. Er ließ nur seine Arme arbeiten und parierte einen Blitz nach dem anderen.
Die Kadenz nahm zu und der Ritter sog immer kräftiger an seiner Verbindung zur Macht, sein Schwert war nur noch verschwommen zu seinen. Eine absolute Verteidigung.
Er wechselte seine Haltung und änderte den Winkel um 2 der Blitze wieder zum Droiden zu werfen welcher sich daraufhin deaktivierte und in seine Halterung zurück gleitete.

Er unterwies Gaya in den Verschiedenen Haltungen und nach einer Stunde waren die Gröbsten Haltungsfehler abgestellt.


"Sehr gut, ich denke du bist bereit dich gegen den Droiden zu versuchen. Wir fangen auf einem niedrigen Level an der von Zeit zur Zeit ansteigen wird!"

- Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn & ihrer auch nicht sonderlich attraktiven Laune

Nein, Riuen wusste nicht direkt, weshalb er hier war und er würde brav abwarten, bis Eowyn ihre Standpauke über ihn ergehen ließ. Dabei wäre das Du sicher besser gewesen, denn 'Du Arsch' hatte mehr Ausdruck als 'Ihr Arsch', das man sogar fehlinterpretieren konnte. Es dauerte kaum eine Sekunde, bis Eowyn zur Kurzfassung ansetzte und es dauerte nur noch weniger als eine Sekunde, weniger als eine Milisekunde, weniger als irgendetwas, bis der Puls von Riuen ein Level annahm, dass man als krank bezeichnet hätte, hätte man ihn gemessen und wäre er immer so hoch. Sie hatten ihn zurück gerufen, weil sie ihn brauchten? Er hatte sofort zurück kehren müssen, weil sie ihn brauchten?


Eins, zwei, drei, vier, fünf...

Riuen zählte die Sekunden, um nicht auf der Stelle aus der Haut zu fahren, um Eowyn nicht stellvertretend für den, der diesen Humbug entschieden hatte, zu erwürgen und er zählte noch einmal bis fünf, um seine Gesichtszüge, die ihm völlig entglitten sein mussten, wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie hatten ihn von etwas derart wichtigem wie Tirahnn geholt, um was? Ihn hier den Deppen spielen zu lassen? Deswegen hatte er sofort und ohne Umwege, ohne Verzögerung zurückkehren müssen? Er hatte Arda und all die anderen, er hatte Tirahnn im Stich gelassen, weil man ihn gebraucht hatte? Einen Anwärter?

Sechs, sieben, acht, neun, zehn...

"Schick..t mich wieder zurück."
Oh, das klang nicht wie eine Bitte, es klang nicht einmal freundlich und Riuen setzte noch einmal an. Keine Schuld der Einzelnen. Keine Schuld von Eowyn. Kollektivschuld. KOLLEKTIVSCHULD.

Erlf, zwölf, dreizehn, vierzehn...
Und endlich gelang es Riuen, sich unter Kontrolle zu bekommen.

"
Eowyn," und diesmal klang es nicht unfreundlich, "Ich bitte di... ich bitte Euch, schickt mich wieder zurück nach Tirahnn." Jetzt klang es wie eine verdammte Bitte.
"Wenn mein Rückruf Eure Strafe für mein Verhalten gewesen sein soll," was so unverständlich nicht war, "dann bitte ich Euch darum, Euch etwas anderes zu überlegen. Aber schickt mich zurück. Das hier hat nichts mit mir zu tun, dass wäre nicht, um mir einen Gefallen zu tun." Ernst sah er sie an, Eowyn musste begreifen, wie wichtig ihm diese Sache war, sie musste begreifen, dass das hier eine Herzensangelegenheit war. Und noch etwas andres gab es da, was sie unter Umständen auch wissen sollte. "Ich Bitte dich... ich bitte Euch um Entschuldigung, ich weiß, dass ich Euch zu nahe getreten bin und jede Grenzen überschritten habe und wenn meine Absicht dahinter auch keine böse war, dann weiß ich, dass ich es falsch angegangen bin. Es tut mir leid. Aber Eowyn, Rätin, ich muss, ich muss zurück nach Tirahnn. Bestraft mich anders dafür, wie auch immer Ihr wollt, aber das", er schüttelte den Kopf, "das ist etwas anderes, etwas, bei dem es nicht um mich geht. Schickt mich zurück, bitte!" Es war das erste mal, dass er sich fühlte, als wäre er am richtigen Ort gewesen, als habe er die Möglichkeit etwas zu tun, dass gut, dass wichtig und richtig war. Und was auch immer er hier zu tun hatte, es konnte warten. Oder von einem anderen übernommen werden.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn & ihrer auch nicht sonderlich attraktiven Laune
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - Allein

Die Durastahltüren ihres Quartiers teilen sich entzwei und die kleine, brünette Alderaanerin ging wieder nach draußen. Sie hatte ihre Robe wieder abgelegt und trug nur den kurzen, leichten Kampfanzug. Ein leichter Windzug ging durch den Flur, auf dem sie sich befand, weswegen sie überlegte, kurz noch einmal umzudrehen, um sich das Gewand wieder über die kalten Arme zu legen, doch sie entschied sich schließlich anders. Nur die Harten und so. Elise fühlte sich ein bisschen so, als würde sie gerade für extrem lange Zeit die Luft anhalten. Diese Machttechniken, von denen sie bis eben noch dachte, sie wären grundlegend und relativ simpel anzuwenden, verlangten ganz schön viel von ihr. War das normal? Hatte sie das bisher einfach nur zu wenig trainiert? Immerhin hatte sie schon nach wenigen Anwendungen wenig Probleme damit, ihre Empfindungen weiterzuleiten. Bei Markus hatte das gut funktioniert. War das hier etwas anderes? Ging sie hier irgendwie einen schwereren Weg als nötig? Sie justierte die Art und Weise ihrer Kanalisierung nach, änderte die Bilder, die sie im Kopf hatte. Nun war sie es nicht mehr selbst, die sie sah, Luft anhaltend. Diesmal war es ein großer Laubbaum, der dem Wind und allem, was um ihn herum durch die Gegend gewirbelt wurde, trotzte. Ja, das klappte besser. Ihre Atemgeschwindigkeit fuhr etwas herunter und es fühlte sich weniger an, als würde sie die Macht dazu zwingen nicht aus ihr heraus zu strömen. Als stünde die Mauer, die sie aufgebaut hatte nicht unter großer Spannung.

Ziellos irrte sie durch die Gänge, ihre Umgebung hatte die Kurze völlig ausgeblendet. Ihr ganzer Fokus lag auf der Technik, die sie da anwendete. Lediglich bemüht, den vorbeikommenden Jedi nicht auf die Füße zu treten oder irgend wen anzurempeln, war sie mittlerweile sieben oder acht mal abgebogen, so weit konnte sie ihrem Weg noch folgen. Doch die Wände der Korridore sahen alle gleich aus. Wenn sie nicht gewusst hätte, wo sie abgebogen war, hätte sie sich sicher gut damit beschäftigen können, ihren Weg zum Quartier zurück zu finden.

"Puh." sie atmete schwer aus. Irgendwie hatte sich die Vorstellung des Luftanhaltens doch in ihrem Unterbewusstsein verkeilt, was sie fast dazu gebracht hätte, die Verschleierung von Gedanken, Gefühlen und Aura fallen zu lassen. Es waren mittlerweile Minuten gewesen, in denen sie die Tarnung ohne wirkliche Anstrengungen aufrecht erhalten konnte. Allmählich konnte sie die absolute Konzentration auch etwas aufsplitten. Damit beginnen, auch ihre Umgebung wieder bewusst wahrzunehmen. Sie wusste wo sie war. Ihr Weg hatte sie irgendwo in die Nähe der Bibliothek geführt. Ihr absoluter Lieblingsort im Tempel. Trotz Zerstörung hatte man das Archiv wieder gut hergerichtet und auch wenn es auf Lianna weit aus mehr alte Schriften gab, schätzte sie die Vielfalt der hier lagernden Dokumente. Und es wurden täglich mehr, denn offensichtlich wurden auch Kopien aus den Archiven auf Lianna wieder hier her zurückverlagert. Da fiel ihr ein, dass sie die Nachricht noch zerstören musste, die Eowyn ihr gegeben hatte.

Sie ließ ihr geistiges Versteck fallen und zog den Datenstick aus der Tasche. Nachdem sie geprüft hatte, dass niemand hinsah zerdrückte sie die Hülle des Datensticks und machte die Schnittstelle unbrauchbar, in dem sie sie zerbrach. Als der kleine Chip enthüllt wurde zerquetschte sie das Medium schließlich zwischen den Händen. Elise wusste alles, was sie wissen musste.

Und es fiel ihr noch etwas ein. Das Dokument, was sie gelesen hatte, und welches sie schließlich dazu bewegte, nach Dromund Kaas zu reisen. Sie musste den Eintrag zumindest als falsch markieren, bevor noch jemand anders auf die Idee kam, das gleiche zu tun wie sie.

Die Barrieren hielten wieder, als Eli die Bibliothek betrat. Zehn Minuten und ein nostalgisches Gespräch mit der Archivarin später, setzte sie ihren Irrgang durch den Tempel fort, bestrebt sich noch mehr auf andere Dinge zu konzentrieren, um die Schwierigkeit des Aufrechterhaltens noch mehr zu erhöhen. Ob ihre Sperren wirklich wirkten, wusste sie natürlich erst, wenn jemand versuchen würde sie zu durchdringen. Bei Gelegenheit würde sie einmal Markus fragen, ob er es einmal testen konnte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Korridore - Allein
 
- Coruscant - Jeditempel - Saal der Tausend Quellen - Jedi-Meisterin Cosima Al'taria (NPC) in einiger Distanz - Gaya und JK




Als nun ihr Meister, JK, auf Gaya zu ging war es selbstverständlich für die Togruta ihm beide Ohren zu leihen und dem Kel'Dor aufmerksam zu zuhören. Und so gingen die beiden in die Trainingsräume. Auf dem Weg dorthin, erklärte ihr Meister Jay alles über den Stil III ubd zwar Soresu. Zwar war es eher wie eine Mindmap aufgebaut, aber damit hatte die Padawan kein Problem, denn das was er ihr sagte wusste Gaya ohnehin schon, doch wollte sie den erfahreneren Jedi weder unterbrechen noch in eine verzwickte Lage führen. So hörte sie nur zu und als sie die Trainingsräume erreichten und JK sich auszog und Gaya es ihm, auf seiner Aufforderung, gleich tat, beobachtete sie was er tat.



Ihr scharfer und kühler Blick, synthetisierte und analysierte den Stand und die Haltung des Jedis. Danach beobachtete sie wie sich der Kel'Dor gegen den Droiden anstellte. Sehr graziös und edel. Und wie es JK bereits erwähnte, wenig anstrenged, sah die Abwehr des Meisters aus.
Gaya stand nun da. Sie übte den Stand und die Begrüßung. Doch perfekt konnte es noch nicht sein. Und da half JK natürlich sehr gut. Nach ein paar Fehlerausmärzungen war der stand astrein und Gaya war bereit sich dem Droiden zu stellen.



Die Togruta, die ihre übliche schwarze zweiteiler Robe trug, stand bereit und genau da.
Als die Padawan von JK nun bereit war, aktivierte sie mit der Macht den Droiden und war bereit sich den verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu stellen.



Die Prozedur verlief schnell und Gaya war trotz dem geringen Kraft und Ausdaueraufwand heiß geworden und sie sah zu ihrem Meister als der Droide sich deaktivierte und lediglich ein:


"ÜBUNGSEINHEIT BEENDET. ALLE GRADE ERLEDIGT"


Von sich gab, sah die Togruta zu ihrem Meister. Sie war unsicher was er sagen würde und ob sie alles richtig gemacht hatte. Denn bei der letzten und höchsten Stufe, wurde es schon relativ anstrengend. Jedoch nahm Gaya ein kleines Handtuch und wischte sich an den Oberarmen sowie Hönden und im Gesicht den wenig vorhandenen Schweiß weg. Danach trat sie an JK ran und sah ihn eie immer ruhig an.


"Und, Meister, was sagt Ihr? Wo kann ich mich verbessern?".


Dies waren die Worte, bevor die Padawan ihren schwarzen Mantel wieder anzog.

Die Ruhe in Person, ja dies passte wahrhaftig zu ihr.





Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen & damit der Ursache von Eowyns Laune

Riuen war nicht begeistert - das hätte sogar ein Nicht-Machtsensitiver sofort gesehen und sogar gespürt. Aber ein Blick reichte tatsächlich aus. Man musste ihm allerdings zu Gute halten, dass er nicht sofort all seine Contenance fahren ließ und Eowyn ansprang oder ähnliches, denn jeder hätte deutlich gesehen, dass er dies am liebsten sofort tun würde. Vielleicht hatte der Aufenthalt im Jedi-Orden bei ihm ja tatsächlich doch etwas bewirkt.

Sein Kommentar zur Sache war dann allerdings weder Erklärung, noch Beschimpfung, und das überraschte Eowyn nun wirklich. Nein. Ein Befehl, immerhin "höflich" vorgetragen. Ihn zurückschicken.
Was?
Wieso?
Dass Riuen die Zurückbeorderung, die Art und Weise, nicht passte, ja, das konnte sich Eowyn vorstellen. Verdammt gut sogar. Aber wieso, bei der Macht, sollte man ihn wieder zurückschicken? Und wieso sollte er das überhaupt wollen?

Wieder eine Pause, die Eowyn dazu nutzte, um darüber nachzudenken, doch sie kam zu keinem Ergebnis. Hatte er eine Frau getroffen? Nein, selbst bei Riuen würde das keine solche Reaktion auslösen, da war sie sich beinahe sicher.
Er setzte wieder an, und Eowyn hoffte, dass dieses Mal mehr Informationen mitkommen würden. Sein Schwanken zwischen dem "Euch" und "Ihr" registrierte sie nebenbei, doch das tat nichts zur Sache. Sein Tonfall hatte sich geändert, und es schien ihm
wirklich etwas daran zu liegen, nach Tirahnn zurückzukehren. Wieso nur, verdammt noch mal? Wieso? Er nahm sogar eine Strafe in Kauf. Es hatte nichts mit ihm zu tun? Das erste Mal während des gesamten Gespräches zeigte Eowyn nun eine äußerliche Reaktion - ganz leicht runzelte sich ihre Stirn. Sie kam nicht mehr mit. Sie war raus aus dem Geschäft... was war hier los? Was war auf Tirahnn geschehen? Riuen klang zu ernst, als dass es nur eine spaßige Sache sein konnte. Das... war sie von ihm, dem Mann, der scheinbar in den Tag hineinlebte und alles und jeden nur amüsiert beobachtete, nun überhaupt nicht gewöhnt. Dieses Gespräch verlief völlig anders, als sie es befürchtet hatte - viel eher hatte sie die Reaktion erwartet, die Riuen zu Anfang gehabt und dann wohl recht effektiv unterdrückt hatte.
Nachdenklich sah sie ihn an, und noch während sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, sprach der Chiss weiter.
Er bat erneut - aber um was hatte zur Folge, dass Eowyn ihren Ohren nicht traute. Bitte? Er entschuldigte sich?
Damit hatte sie nun überhaupt nicht gerechnet, und so wanderten erneut zwei Augenbrauen in die Höhe. Seine Absicht... es war also eine Absicht gewesen? Welche? Doch er ging nicht weiter darauf ein. Tirahnn. Immer wieder Tirahnn... Entschuldigte er sich nur, damit sie ihm wohlgesonnen war? Sie kannte Riuen nicht gut genug. Er klang ehrlich, aber sie hatte kein Vertrauen mehr in ihn. Möglich, dass er schlicht versuchte, die zu manipulieren... Immerhin warf er wirklich alles in die Waagschale. Ihn bestrafen wie sie wollte? Sie verstand kein Wort mehr, wusste nicht, was sie glauben sollte.

Es herrschte Stille im Büro, und langsam lehnte Eowyn sich in ihrem Stuhl zurück. Sie brauchte ein paar Momente, um ihre Gedanken zu ordnen. Riuen wollte also zurück nach Tirahnn - dringend, und es ging nicht um ihn. Hatte er etwas angestellt? Etwas, das er richten musste? Er redete um den heißen Brei herum, offenbarte keine wirklichen Informationen. War ihm das klar? Absicht? Oder der Situation geschuldet? Und dann die Sache mit der Entschuldigung. War sie ernst gemeint - Eowyn war die letzte, die nicht bereit war, darüber zu sprechen, was da vorgefallen war. Aber es schien ihr nicht so, als ob
Riuen das war, ihm ging es nur um Tirahnn. Tirahnn, Tirahnn, und noch mal Tirahnn. So oft hatte sie den Namen ihres Heimatplaneten von jemand anderem in den letzten zehn Jahren wohl nicht gehört. Und sie durfte nicht außer Acht lassen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war - dass er versuchte, sie zu manipulieren. Zwei Gespräche hatten sie alleine geführt, beide waren völlig schief gegangen. War es so absurd in Betracht zu ziehen, dass auch dieses hier nicht das war, wonach es aussah? Aber wo setzte sie an?

Warum?, fragte sie schließlich in möglichst neutralem Tonfall. Warum zurück? Warum ausgerechnet Tirahnn? Die Entschuldigung. Auch ansprechen? Oder nicht? Mittlerweile tendierte Eowyn tatsächlich dazu, dass Riuen sich niemals entschuldigt hätte, wenn er nicht etwas von ihr brauchen würde, auch wenn es ihr einen Stich versetzte. Wie gerne hätte sie ihm verziehen, wie gerne hätte sie all das aus der Welt geschafft, vor allem, um Ian zu helfen, natürlich, aber auch, weil sie es hasste, mit jemandem so auseinander zu gehen. Und davon gab es momentan viel zu viele Vorfälle. Die Sache mit Wes schmerzte mehr, als sie zugeben wollte. Vielleicht meinte er es sogar ernst. Vielleicht. Gut möglich. Aber ob es ohne dieses Gespräch dazu gekommen wäre? Sie tendierte zu einem nein. Und damit... war es erst einmal nicht wichtig, auch wenn es irgendwie schon wieder wehtat. Wie konnte eine Entschuldigung weh tun?
Unwichtig. Sie würde sich später damit befassen...
Also würde es dabei bleiben. Drei Fragen - und im Prinzip war es eine einzige, je nachdem, wie Riuen die erste interpretieren würde. Sie hätte gerne so viel mehr gefragt. Hatte er Mellah gesehen? Wie ging es ihr? War sie tatsächlich mit Tharen verheiratet? Hatte sie Kinder? Wie standen die Dinge auf ihrem Heimatplaneten? Wie ging das Imperium mit Tirahnn um? Was war Riuens Absicht bei seinem letzten Besuch bei ihr selbst gewesen - und was seine Absicht mit seiner Entschuldigung? Meinte er es ehrlich mit Ian?
Aber nein. All diese Fragen... sie waren privat. Persönlich. Doch hier ging es nicht um sie - es ging um den Orden, und um Riuen. Sie war unwichtig. Also würde es dabei bleiben - drei Fragen. Oder eine.
Abwartend sah sie den Chiss an.


Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen
 
Riuen hatte nicht erwartet, dass Eowyn ihm zu lächeln und zurück nach Tirahnn schicken würde und doch, letzteres hatte er gehofft. Die Sekunden in denen sie Schweig, ihn beobachtete, in den sie abschätze, sie waren unerträglich und Riuens innere Unruhe wuchs, schwoll an. Und dann kam ein Warum und ein zweites und ein drittes. Drei Fragen, die zu einer Rechtsfertigungshaltung führen wollten, außerdem drei Fragen, die deutlich machten, was Eowyn von ihm hielt. Besser, wie wenig sie von ihm hielt. Ihr gutes Recht, wäre da nicht ein Aber. Das nämlich, das er zurückmusste.
"Als ich die Nachrichten von Ian überbracht habe", wenn er jetzt zu viel verraten hatte, Ians Problem, "bin ich in einen Sturm geraten, ich habe Zuflucht in einer Waldhütte gefunden. Die war allerdings doppelte Zuflucht. Da waren", seine Stimme wurde leise, weil er hier ein Geheimnis verriet, "Partisanen. Ein Aufstand gegen das Imperium , ein Aufstand, ein Widerstand, dem ich mich angeschlossen habe. Denkt was ihr wollt", sandte er voran, denn das passte perfekt in ihr Bild von ihm, da war er sicher, so sicher, dass er eigens zu diesem Bild beigetragen hatte, "es geht mir nicht darum, den Helden zu spielen und Unruhe zu verbreiten. Der Widerstand ist aktiv, sie haben bereits agiert. Mit Gewalt und ich habe mein Wort gegeben", was Eowyn wohl nur belächeln konnte, kein Wunder, "zu helfen und zu versuchen auch die Jedi dafür zu gewinnen, Tirahnn aus der Hand des Imperiums zu befreien." Reichte das? Nein.
"
Wir brauchten eine Ärztin. Ich habe Mellah um Hilfe gebeten und der Grund, der mich sicher sein ließ, dass ich zurückgerufen wurde ist, das dafür gesorgt habe, dass ihre Kinder nach Haruun Kahl gebracht werde. Weil sie dort sicher sind. Weil das Imperium sie da nicht angreift. Ich habe Mellah versprochen einen guten Ort zu finden und Haruun Kahl schien perfekt. Ja, ich habe gelogen, aber..." Das war richtig! "Ich musste es tun, Eowyn. Weil Tirahnn Stand hält. Weil es begonnen hat und weil ich es tun musste." Er wurde lauter, weil da sein Herz sprach, nicht sein Mund."Schickt mich zurück" und es war die eindringlichste Bitte, die er je vorgetragen hatte.
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen

Partisanen. Auf Tirahnn. Auf ihrem Tirahnn... Es tat gut zu hören, dass die Bevölkerung sich nicht unterwarf, gleichzeitig aber wusste Eowyn, was das bedeutete. Letztendlich womöglich einen Bürgerkrieg, in dem vor allem die Tirahnner leiden und sterben würden. Sie bemerkte nicht, dass sie blasser wurde, als Riuen davon berichtete. Natürlich war davon vermutlich kaum etwas nach Coruscant durchgedrungen bisher - vielleicht würde sich das ändern, wenn der Aufstand größer wurde. Es waren gemischte Gefühle, die nun in ihr tobten. Tirahnn unter imperialer Flagge zu sehen war etwas, das sie über alles schmerzte, doch... was, wenn sich diese Partisanen verschätzten? Was, wenn sie alles nur noch schlimmer machten?
Riuen hatte sich ihnen angeschlossen... selbst, wenn er ein paar Tage weg war, mischte er doch immer wieder in Eowyns Leben herum, und eine leise Stimme sagte ihr, dass das jetzt Schuldgefühle waren. Schuldgefühle, dass
er dort gewesen war, er, nicht sie, obwohl dies ihre Welt war, ihre Heimat. Sie hätte... Gewalt. Natürlich, mit Gewalt. Wie sonst? Es ging nicht anders, aber dass sie schon so weit waren, behagte ihr gar nicht. Das war zu viel auf einmal. Riuens Wort... was auch immer das zählte, aber in diesem Fall schien er es irgendwie ernst zu meinen. Die Jedi würden Tirahnn helfen. Aber natürlich. Weil sie ja so viele waren. Weil sie ja sonst nichts zu tun hatten! Wie hatte er...
Ihre Augen wurden groß, als sie eins und eins zusammenzählte. Eine Ärztin. Mellah.
Was. Nur ein Wort, das ihr entfleuchte, hart, tonlos, aber Ausdruck genug darüber, was sie davon hielt. Mellah. Ärztin. Das war einer der Berufswünsche ihrer Freundin gewesen, offensichtlich hatte sie es geschafft. Und Riuen hatte... Shavit, Mellah war dazu nicht in der Lage! Mellah war... sie war... ruhig, zurückhaltend, ängstlich, sie war auf jeden Fall keine Partisanin!

Mit schmalen Augen hörte sie den Rest an, während ihr Puls sich erhöhte. Sie hatte das hier gelassen und würdevoll über sich ergehen lassen wollen, aber langsam begriff sie, dass das noch schwerer werden würde, als sie gedacht hatte. Mellah hatte Kinder. Sie hatte Kinder, verdammt, und er hatte sie dennoch darum gebeten? War ihm eigentlich nur im Ansatz klar, was er da getan hatte? Sie wusste es nicht, das einzige, was Riuen offensichtlich gerade interessierte, war, nach Tirahnn zurückzukehren, zu seinem Versprechen, das er so leichtfertig vergeben hatte. Ein Versprechen, das gar nicht in seinen Händen gelegen hatte. Riuen war... er war... er tanzte kurz auf ihrem Heimatplaneten auf und brachte nun selbst das Leben von Eowyns ehemaliger bester Freundin durcheinander. Sie konnte halbwegs damit leben, dass er sie nicht leiden konnte. Aber jetzt das? Natürlich ging es hier nicht um sie selbst, das war ihr sehr wohl klar, doch es ging trotzdem zu weit. Eindeutig zu weit.

Mit einem heftigen Ruck schob Eowyn den Stuhl nach hinten, stand auf und ging ans Fenster, sperrte den Chiss aus ihrem Sichtfeld aus. Lieber hätte sie die Energie, mit der sie den Stuhl bewegt hatte, in ein Erwürgen von Riuen gesteckt, doch das war reine Phantasie. Leider. Dieser Mann... dieser Mann... er war... sie konnte es nicht in Worte fassen, selbst in Gedanken nicht. Womit hatte sie das verdient, womit? Vielleicht hätte sie ihm verzeihen können, wie er mit ihr umgesprungen war. Aber Mellah? Wie konnte er nur? Jeder sah doch auf den ersten Blick, was Mellah für eine Person war. Sie war nie im Leben eine Partisanin, egal, wie sehr sie sich in den letzten Jahren verändert hatte. Und Kinder. Kinder!!!
Sie musste sich beruhigen.
Eine Hand in die Seite gestützt, die andere an der Stirn, den Kopf gebeugt, stand Eowyn da und atmete. Atmete ein und aus, zählte, bis fünf, bis zehn, bis zwanzig. Sie war Rätin. Sie hasste es, sie war es nicht in echt, aber sie musste so
scheinen. Eine Rätin riss niemandem den Kopf ab. Und außerdem brauchte man sie für Bastion. Sie musste sich im Griff haben, irgendwie, auch wenn sie am liebsten Riuens... nein. Atmen. Dreißig. Vierzig.

Sie hatte bis sechzig gezählt, bis sie das Gefühl hatte, Riuen jetzt nicht sofort umbringen zu wollen. Eowyn drehte sich wieder um, lehnte sich lässig ans Fenster, um etwaiges Zittern zu unterbinden, verschränkte die Arme und blickte in seine Augen. Die Worte, die nun kamen, waren nicht bedacht - dazu war sie nicht mehr in der Lage. Es reichte, ihn nicht anzugehen oder vor Wut zu schäumen. Das war schon ein Erfolg.
Langsam begann sie zu sprechen.

Ihr habt tatsächlich die Frechheit, mich erst zu beleidigen, mich zu bedrängen, einige Tage später eine halbherzige Pflicht-Entschuldigung ohne Erklärung hinterherzuschieben, meine Freundin samt Familie in einen Krieg hineinzuzerren, Versprechen zu geben, die Ihr nicht geben könnt, und mich dann darum zu bitten, Euch dabei zu unterstützen? Riuen, selbst wenn ich Euch zurückschicken könnte, warum, sagt mir, warum sollte ich das tun? Ihr werdet hier gebraucht. Wisst Ihr eigentlich, wie wenige wir sind? Wie sehr die Krankenstation aus allen Nähten platzt? Wie die Situation auf Coruscant immer schlimmer wird? Warum solltet Ihr auf Tirahnn mehr gebraucht werden? Es tat weh, das musste er doch sehen. Er musste sehen, wie sehr es sie schmerzte, Tirahnn in einer solchen Situation zu sehen und ihn nicht helfen lassen zu können... nein. Es war Riuen. Weshalb sollte er das verstehen? Doch Coruscant war momentan wichtiger. Hier würde sich alles entscheiden, wenn sie dem Virus nicht Herr wurden, wenn die Bevölkerung sich immer weiter gegen sie stellen würde... Genau das war Allegious' Plan gewesen, und bisher ging er glorreich auf.
Nun, vielleicht konnte sie Riuen sogar zurückschicken. Ihr Rang war ihr egal, und letzten Endes würde der Rüffel, den sie dafür einstecken würde, an ihr abprallen. Der Rat
musste sie als Rätin behalten, zumindeste bis Bastion, was ihr tatsächlich eine gewisse Handlungsfreiheit bescherte. Doch ihre Frage war ernst gemeint. Warum sollte sie das tun - für Riuen, ausgerechnet Riuen, der sie so verletzt, beleidigt, angestachelt und provoziert hatte, bewusst? Der ihre Freundin in das direkte Auge eines Krieges zog, aus dem sie, gut möglich, nicht mehr lebend herauskommen würde. Verdammt, oh, er konnte von Glück sagen, dass sie sich gerade in Selbstbeherrschung übte, denn die Eowyn noch vor einer Woche hätte ihn unangespitzt in den Boden gestampft, so dass er bis zum Erdkern hervorstoßen würde. Und er würde ihr nur einen klitzekleinen Anlass geben müssen, damit sie das auch tatsächlich tat. Ian... musste davon ja nichts erfahren.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen, der kurz vor einem Hitzetod steht
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn

Wieder schien die Zeit des Schweigens sich auszudehnen mit dem Unterschied, dass die Luft nun immer dünner wurde. Zu viel Zeit, zu wenig Luft, eine sehr schlechte Kombination. Riuen hielt es kaum noch auf seinem Platz, so unruhig wurde er. So unruhig, dass er begann mit den Beinen auf und ab zu Wippen, wie ein Jugendlicher der genervt von der Monotonie seiner Langeweile war. Hätten seine Eltern das gesehen, sie hätten ihn gerügt, doch dem Chiss wurde nicht einmal bewusst, dass seine Unruhe derart nach Außen strahlte.

Eowyns Augen wurden schmaler, das was sie ausstrahlte (ganz ohne Macht) gefährlich und ihr 'Was' kam so schneidend, als hätte er sich zum vierten Mal am heutigen Tage falsch rasiert. Dann nichts. Dann ruckte ihr Stuhl geräuschvoll, sie stand auf, lief herüber zum Fenster und ließ erneut die Zeit verstreichen, zog sie ätzend in die Länge. Ob sie bemerkte, dass sie ihn damit strafte? Ob sie es deswegen tat? Sekunde um Sekunde verstrich, bis Eowyn sich zu ihn drehte, die Arme vor der Brust verschränkt. Bis sie auf ihn hinab sah und gewollt oder nicht die dekadente Arroganz ausstrahlte, die sie selbst so sehr hasste. Und dann platzte der Knoten, die Worte sprudelten aus ihr heraus und Eowyn machte etwas persönliches aus der Lage. Etwas zu persönliches. Als ginge es um ihn und um sie. Überdeutlich war, dass er ihren Stolz verletzt hatte, aber da war noch etwas anders. Etwas, mit dem der Chiss sich nicht einverstanden geben wollte. Sie personifizierte etwas mit ihm, dass nicht er war. Sie lud Zorn und Vorwurf auf ihn ab. Zorn und Vorwurf, mit dem er nichts zu tun hatte. Nicht er war ihr Feind, nicht er war das Imperium, aber dsmit personifizierte sie ihn gerade. Völlig unberechtigt.

"Dass ich Mellah und ihre Familie nicht in den Krieg gezogen habe, wisst Ihr so gut wie ich. Ihr könnt mir vieles vorwerfen, aber das", das war eine Unverschämtheit sondergleichen. "Das ist nicht fair, weil es eine Lüge ist. Ich verantworte mich für meine Worte und Taten vor einigen Wochen, aber nicht, ganz sicher nicht", seine Stimme wurde schneidend, denn was Eowyn hier tat, dass sie ihn mit dem Imperium gleichsetze, traf, "für Verbrechen die das Imperium begeht!"
Er bat sie, ihn zu unterstützen? Sie machte einen persönlichen Kleinkrieg aus dem, was geschehen war? Fassungslos sah er sie an.

"Hier geht es nicht um mich oder euch!" Und jetzt war Riuen laut geworden, als er auf den Tisch geschlagen hatte und aufgesprungen war.
"Es geht nicht darum mir einen Gefallen zu tun!" Mühsam wurde Riuen wieder leise, aber sich setzen, das konnte er nicht. "Ich werde hier nicht gebraucht", widersprach er dann. "Ich bin kein Heiler. Aber auf Tirahnn hatte ich die Möglichkeit nützlich zu sein und nein, es geht nicht darum ein Gefühl zu befriedigen. Es geht darum, dass sie Partisanen Hilfe brauchen! Aktiv und nicht passiv... Ich... ach verdammt!" Wütend schon nun Riuen den Stuhl zurück, zu geräuschvoll für seine eigenen Ohren. "Ich weiß, wie wenige wir hier sind und ich weiß, wie wenige auf Tirahnn sind. Aber ich weiß wie man sich versteckt, ich weiß, wie man einen Aufstand überlebt. Ich weiß, dass ich helfen kann. Auf Tirahnn. Ich habe mein Wort gegeben und ich bin vieles, aber kein Wortbrecher." Darum ging es außerdem nicht. Warum Begriff sie das nicht!?
 
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Eine Lüge? Riuen bezichtigte sie einer Lüge? War es Eowyn bis dahin halbwegs möglich gewesen, ihre Contenance zu wahren, so war es jetzt damit vorbei. Riuen konnte von Glück reden, dass mehr als ein Schreibtisch zwischen ihnen war und das Fenster in ihrem Rücken sie halbwegs in der Realität hielt. Kein anderer, kein anderer konnte sie so wütend machen wie dieser Chiss. KEINER.
Hätte sie sich diesen Partisanen angeschlossen, wenn Ihr nicht gewesen wäret? Wenn Ihr sie nicht angesprochen hättet? Hätte sie? Eowyns Stimme war genauso schneidend wie seine, der grollende Unterton kaum zu überhören. Ich kenne Mellah. Nein. Niemals. Es ist keine Lüge, wenn ich das sage - und behauptet nie, niemals wieder, hört Ihr, dass ich lügen würde. Die letzten Worte kamen leiser, aber nicht minder bedrohlich, im Gegenteil. Selbst wenn sie sich irrte, es war keine Lüge gewesen. Eine Lüge war ein mit Vorsatz ausgesprochener Satz, um einen anderen zu täuschen - und das hatte sie nicht getan. Sie hatte in den vergangenen Jahren nur ein einziges Mal gelogen, und das hatte sie bitter bereut.

Riuen hatte sich offenbar noch weniger im Griff als sie. Das würde ja lustig werden; wenn es so weiter ging, dann war von ihrem Büro bald nur noch Kleinholz übrig und man würde sie und Riuen von den Wänden kratzen müssen. Gut, dass sie kaum etwas hier hatte, das Tablett mit dem leeren Teller war schon bedrohlich nach oben gesprungen. Es ging nicht um ihn oder sie? Ach. Wer hatte damit begonnen, sich zu entschuldigen, auf eine Art und Weise, die es ihr schwer machte, überhaupt darauf einzugehen, ohne jegliche Erklärung, ohne Bezug, nur, um dann gleich wieder auf Tirahnn zurückzuschwenken, wer?! Er schob gleich Erklärungen hinterher, die so falsch vielleicht nicht waren - wenn es wahr war, was er sagte, aber davon ging sie jetzt aus - doch was erwartete er von ihr?! Dass sie entschied, was wichtiger war, welche Arbeit - hier oder auf Tirahnn? War ihm klar, was das alles politisch bedeutete?

Ihr
habt damit begonnen, alles auf die persönliche Ebene zu heben. Ihr. Eowyn zischte ihre Worte beinahe - nein, mit ihrer Beherrschung war es vorbei. Falls Wes oder sonst jemand jetzt hineinplatzen würde, nun gut, dann sollten sie ihr eben diesen verdammten Rang entziehen. Sie ließ sich nicht noch einmal auf der Nase herumtanzen. Mit Eurer Entschuldigung, die mehr Fragen offen lässt, als sie beantwortet. Mit der Erwähnung Ians. Mit der Erwähnung Mellahs. Erwartet Ihr wirklich, dass ich das alles ignoriere?! Und dabei hatte sie sich sogar viel Mühe gegeben, es zu tun, hatte nicht nachgefragt, hatte versucht, sich voll und ganz auf die Situation des Chiss' zu konzentrieren. Stang, Riuen, und wie Ihr hier gebraucht werdet! Eowyn schlug mit einer Faust rückwärts gegen die Wand. Jeder, wirklich jeder wird hier benötigt. Die Situation ist prekär. Verlangt Ihr von mir, zu entscheiden, welches System ich zusammenbrechen lasse - den Tempel, Coruscant, oder Tirahnn? Da spiele ich nicht mit, nein, das mache ich nicht! Vehement schüttelte Eowyn den Kopf, blickte Riuen wütend an. Natürlich, er sah nur das eine, das Kleine. Er wollte sein Wort halten - punkt. Egal, was es kostete. Und dann... Kapiert Ihr das nicht? Geht das nicht in Euren ach so klugen Kopf? Sie hob die Hände und schüttelte sie - als würde sie den Kopf des Chiss' in ihnen halten. Einen Jedi nach Tirahnn schicken - nichts anderes seid Ihr, verdammt noch mal! - wisst Ihr, was das auslösen würde, wenn es herauskommt? Die Republik unterstützt heimlich Aufstände - der erneute Krieg wäre uns sicher. Und das tut die Republik übrigens lieber, als auf Coruscant für Sicherheit und Ordnung zu sorgen - damit würde uns sogar unsere Bevölkerung dafür verachten. Und das alles, weil Ihr unbedacht Euer Wort gegeben habt?!?! Eowyn war lauter geworden.
Das hier ist kein Spiel. Eowyn ging auf Riuen zu, verließ die relative Sicherheit der Wand im Rücken, um ihm das klar zu machen - auch wenn das bedeutete, dass er bedrohlich nah an ihren Aktionsradius rutschte. Das weiß ich. Und nein, hier geht es nicht um mich oder Euch - haltet Ihr mich für so verblendet, dass ich meinem eigenen Heimatplaneten Chancen verwehren würde, nur, um Euch zu schaden? Verblüfft sah sie ihn an gleich darauf an. Das tut Ihr wirklich, oder? Ihr kapiert es nicht. Ihr kapiert es einfach nicht... Sie schüttelte den Kopf. Er war ein Idiot, ja... aber vermutlich musste sie es ihm einfach erklären. Was meint Ihr, wie gerne ich sagen würde, nur zu, verschwindet, fliegt nach Tirahnn und lasst mich in Ruhe - zwei Probleme in einem Aufwasch erledigt. Ich bin Euch los, und Tirahnn hat Hilfe. Aber so läuft das nicht. So... läuft das nicht. Die letzten Worte waren leiser geworden. Eowyns Rage war langsam verschwunden, es blieb nur noch Müdigkeit, die Müdigkeit der letzten Tage.

Sie rieb sich über die Stirn, zwickte sich in die Nase zwischen den Augen, atmete einmal durch. Verdammt, so hatte das nicht laufen sollen. Sie hatte ruhig bleiben wollen. Sich wie eine Rätin verhalten. Riuen konnte nichts dafür, dass er nur seine Geschichte sah - es war nun einmal nicht seine Aufgabe, mehr zu erkennen. Das war ihre, und mittlerweile hatte sie das Gefühl, dass die Informationen nur so von allen Seiten auf sie einprasselten, dass sie Dinge bedenken musste, an die sie vorher nie gedacht hatte. Die letzten Tage waren zu viel gewesen. Eindeutig... und jetzt hatte sie sich wieder nicht im Griff gehabt. Ausgerechnet vor Riuen. Sie wollte nicht mehr, sie konnte nicht mehr. Dieser Ratsposten brachte ihr viel mehr Ärger ein, als es wert war, und dabei waren doch so viele andere Dinge wichtig jetzt. Nicht, ob Riuen nach Tirahnn ging oder nicht... Sie war versucht, es ihm einfach zu erlauben. Er würde zufrieden sein, ihr Büro verlassen, und sie konnte sich wieder dem vermaledeiten NRGD und der Kapsel widmen sowie Ians Aufschrieben über den Tempel.

Sie schüttelte den Kopf, wandte sich ab und nahm langsam wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz.
Entschuldigung. Zumindest, für die Art und Weise. Eowyn seufzte. Nur zu. Sie gab ihm einen müden Wink. Nehmt mich auseinander. Wieder einmal. Das wäre jetzt Nummer drei.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Korridore- Allein

Ohne zu stoppen hatte sie ihren Weg ohne Ziel fortgesetzt. Es war beinahe wie ein Gang auf Streife. Sie schaute mal in diesem Garten nach dem Rechten, warf erneut einen Blick in die Kantine, um schließlich wieder bei der Bibliothek vorbeizukommen. Das alles ohne den Fokus zu verlieren, den sie brauchte, um ihre Schilde aufrechtzuerhalten. Es war schon ein wenig Zeit vergangen, als sie den Rundgang gestartet hatte und sie bemerkte, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Passive Techniken fielen ihr nicht so leicht. Ob es anderen auch so ging? Auf jeden Fall empfand sie es von Minuten zu Minute als immer mühseliger, vor allem ihre Gedanken und Gefühle zu verbergen. Schon mehrere Male hatte sie die Bilder und Assoziationen in ihrem Kopf getauscht, um sich immer wieder neu konzentrieren zu können. Was sollte das auf Bastion werden? Wenn sie unter Umständen Stunden vielleicht sogar Tage lang tun musste? Der Gedanke bereitete ihr Unbehagen, doch sie musste es einfach schaffen, dass ihr die Technik nichts ausmachte. Keine Kraft raubte. Doch würde sie das jemals schaffen? Eli schob es vor allem auf das Verbergen der Aura, was sie konnte, was ihr aber ebenfalls geistiges Durchhaltevermögen abverlangte. Doch sie stellte zufrieden fest, dass sie dazu in der Lage war es über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten zu können.

Sie ließ die Hülle fallen, die sie umgab und machte einen Moment Pause. Vollständig ins Hier und Jetzt zurückgekehrt, beschloss sie sich allmählich zur Krankenstation vorzuarbeiten. Es war nicht weit bis dahin und schließlich hatte Eowyn ihr empfohlen dort Buße zu tun. Eine gute Idee, wie Elise fand. Zivile Dienste waren wertvoll, wenn auch grundlegend. Es war keine Aufgabe an sich, keine Herausforderung, wenn sie nicht gerade ein Bein amputieren oder ein Herz transplantieren sollte. Die Barrieren wieder aktiviert begab sie sich schließlich auf den Weg. Ein paar Grüße warf sie noch einigen Jedi im Vorbeigehen zu und war nach nur wenigen Minuten schon da.

Als sich die Pforte öffnete sprang ihr heilloses Chaos entgegen, was Eli dazu brachte die Hand auszustrecken und ein Untersuchungswerkzeug mit der Macht aufzufangen, was im Begriff war gen Boden zu knallen.

"Obacht, kleiner Mann." ein Jüngling stand am Bett eines jungen Mannes, der sehr gequält aussah. "Was machst du denn hier?"

"Ehm." verdutzt schaute er die Ritterin mit dem kleinen Scanner in beiden Händen an. Er richtete sich auf, mit dem Ziel genau so kerzengerade zu stehen wie sein Gegenüber. "Ich wollte wissen, ob sich die Körpertemperatur von Ritter Jerka erhöht hat. Er leidet an dem Virus." Reflexartig schaute die Ritterin zu dem Bettlägerigen. Sie war bemüht sich ihr Mitleid nicht anmerken zu lassen, als der Jedi zu seiner Ordenskollegin rüberschaute. Sofort wandte er seinen Blick wieder ab. "Wie heißt du mein Kleiner?"

"Lüca, ich bin Jüngling des dritten Clans hier im Orden." ganz stolz hatte er offenbart, wo er zugehörig war. "Meister Wurba hat uns freigestellt auf der Krankenstation auszuhelfen. Heilerin A'Qin ist immer so allein hier, weil ganz viele Leute nicht mehr helfen können." Die Ritterin war gerührt vom Engagement des kleinen Menschen. Kinder halfen jetzt also auf der Krankenstation aus, damit der Orden dazu in der Lage war, der Situation Herr zu werden. Sie seufzte und ließ ihre Schulter nach unten sinken. Das konnte und durfte nicht der Status Quo sein. Der Modus Operandi. "Du bist großartig Lüca, ganz ehrlich! Aber bitte jetzt geh zurück zu deinem Clan und nimm dir den Rest des Tags frei. Das hast du dir verdient." Sie streichelte dem dunkelhäutigen Jungen über den Kopf und nahm das Thermometer entgegen. Bevor er ging verneigte er sich und verließ mit einem freundlichen Winken zur Heilerin die Krankenstation.

"Ritter Jerka, ich bin Elise und auf der heutigen Tour ihr Reiseleiter." scherzte sie und begann das Behandlungsblatt zu lesen. Anscheinend war man jetzt dazu übergegangen, geschmierte Notizen an die Betten zu heften, um helfenden Händen schnelle einfache Instruktionen zu geben, was sie die Patienten brauchten. "Zuerst geht's heiß her. Aufpassen." Doch der angeschlagene Ritter hatte ausgeholt und war im Begriff, ihr gegen die Hand zu schlagen. Gegen die Hand, in der sich das kleine medizinische Gerät befand. Eli setzte sich. "Deswegen hätte der kleine Mann also fast Ärger bekommen." Was sagte man zu einem Löwen, den man in Ketten gelegt hatte. Der Ritter war Natuolaner und äußert muskulös. "Wo habt ihr euch angesteckt?" Keine Reaktion. Sie rollte seinen Ärmel hoch, was der Jedi gleich wieder zu verhindern versuchte. "Oh nein. Ich bin nicht hergekommen, um euch dazu zu überreden, euch helfen zu lassen." herrschte sie ihn an. Diesmal wehrte er sich nicht. "Also. Wie ist das passiert?"

Er zuckte mit den Schultern und antwortete nicht. "Oh, so also. Aha. Interessant!" Genervt blickte er zu der selbsternannten Pflegerin, die fertig war mit dem Messen der Temparatur. Sie schrieb die Information auf den Zettel neben ihm und verpasste ihm eine Injektion mit einem ihr unbekannten Mittel. Die Kanüle war blau markiert und auf der Anweisung war die eine blaue Markierung. Das Mittel musste intravenös verbreicht werden. Sie steckte die Kanüle in den Injektor und legte just los.

"Das wars schon. Denkt besser über unsere Jüngsten, wenn sie euch das nächste mal behandeln wollen."

Mahnte sie an und drehte sich um. "Danke" flüsterte der Nautolaner dann. Doch es blieb keine Zeit, den Dank zu quittieren obwohl sie sich halb umgedreht und gelächelt hatte.

"Ich brauche Blutwerte von Bett 9!" Tönte es aus der Saalmitte. Das musste Heilerin A'Qin sein.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit vielen Patienten und Heilerin A'Qin
 
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Oho, die werte Eowyn hatte ein ziemlich verschrobenes Weltbild. Wenn er nicht gewesen wäre. Fing sie jetzt so damit an? Nicht nur, dass sie eben behauptet hatte, er Riuen, hätte Mellah und ihre Familie in den Krieg
gezerrt. Diese Aussage für sich war schon mehr als eine Beleidigung, mehr als eine boshafte Unterstellung gewesen. Aber anstatt ihre dumme Klappe zu halten, kam mehr. Mehr Vorwürfe, mehr Abstrusitäten und da war so viel zwischen den Zeilen.
Obacht, warnte er sie innerlich und wie gerne hätte er es laut gesagt. Wer hier in welcher Rolle sprach, ob er das sagen konnte, durfte oder auch nicht, langsam aber sicher wurde es ihm egal. Wenn sie nicht begann aufzuhören diese Dinge zu sagen, würde sie den Riuen Kennenlernen, den sie wirklich hassen konnte. Er wollte ihr das Wort abschneiden, schon in dem Moment, als sie behauptete, Mellah zu kennen. 'Nach wie vielen Jahren', lag es ihm hämisch auf der Zunge, auf die er sich biss. Sie tat das nicht, als sie von ihm verlangte, sie keiner Lüge mehr zu bezichtigen. "
Wagt Ihr es nie wieder, mich zu einem Verbrecher und Kriegstreiber zu machen." Kein 'Wenn Du das tust, tue ich jenes.' Es war eine Warnung, die er mit Nachdruck aussprach und aus der deutlich hervorging, dass Riuen nicht nur nicht einverstanden mit dem war, was sie gesagt hatte. Über ein Jahr war er beim imperialen Militär gewesen ohne es gewollt zu haben. Durch eine Spende. Das war nichts weiter als ein Verkauf. Von wegen Austausch. Nach den Prozeduren, die er hatte über sich ergehen lassen müssen, hatte er genau darauf geachtet nie, nicht ein einziges Mal so zu arbeiten, dass das, was er tat der Republik oder auch nur irgendeineer Weise schaden konnte. Dann hatte er sich überreden lassen zu bleiben, den richtigen Moment abzupassen, hatte geheiratet, hatte sich hintergehen und beobachten lassen. Und Eowyn, die Gerechte, wagte es, ihm solche Dinge an den Kopf zu werfen. Eowyn, die Wortklauberin, hatte ihre eigenen kein bisschen unter Kontrolle.

Kindergarten. Jetzt schlüpfte sie in die Rolle des Kleinkindes. 'Aber du hast doch angefangen.' Nicht nur das. Wenn sie als Kleinkind ihren Lieblingsteddy verloren hatte, dann gab sie ihm, Riuen, gerade die Schuld dafür. Seine Entschuldigung, die mehr Fragen offen ließ, als dass sie etwas beantwortete? Oh. Weil eine Entschuldigung natürlich eine Antwort war. Auf welche Frage denn?! Aber das zeigte, was sie glaubte. All das zeigte, was sie von ihm dachte und wenn da bis eben noch Verständnis gewesen war, schlug dieses um.
Das Dilemma das sie ihm präsentierte, auch dafür machte sie ihn verantwortlich. Schön, dass sie ihre Projektionsfläche endlich gefunden hatte. Auf einmal war er ein
Jedi? Ach. Wie es ihr gefiel, sie legte Dinge und Situationen nach ihrem Gutdünken aus und Riuen begann sich vorzustellen, dass nicht mehr Eowyn sprach, sondern eine kowakianische Affenechse mit Eowyns Kopf. Diese Vorstellung war immens hilfreich dabei, nicht vollkommen aus der Haut zu fahren und sich zu vergessen. Sie konnte mit Ian so umspringen, mit ihm hemmungslosen Versöhnungssex danach haben, um die Wogen wieder zu glätten, aber jetzt hatte sie genug Grenzen überschritten. Und ja, verdammt, er wusste, dass er das auch getan hatte, aber nicht auf diese Art. Er war ihr zu nahe getreten, in ihren persönlichen Radius gedrungen, aber das, was sie veranstaltete war eine andere Hausnummer. Sie gab ihm die Schuld für Dinge, an denen er nicht schuld war. Sie bezichtigte ihn... Affenechse. AFFENECHSE!

Sie spie noch einmal Gift und Galle, erörterte, wie gerne sie das Problem Riuen beseitigt wüsste und dann hockte sie sich wieder hin.
Sie hatte also ein Problem damit, Entscheidungen zu treffen? Was untergehen lassen? Tirhann oder Coruscant. Als ob. Ein Jedi auf Tirhann war gefährlich. Aha. Eine Jedi auf Bastion nicht? Ian dort hin zu senden nicht? Sie hatte keine Ahnung. Sie hatte keine Ahnung was er wusste, was er sich zusammengereimt hatte, nachdem Ian sturzbetrunken gewesen war. In Ordnung. Riuen ignorierte ihren Wink, schüttelte den Kopf und dachte an Ian, dessen Geste er einmal mehr übernommen hatte.

"Ich werde Euch helfen Euch die Entscheidung abzunehmen. Ein Jedi auf Tirahnn ist zu gefährlich?" Schön. Er traf die Entscheidung innerhalb einer Sekunde.
"Dann bin ich ab jetzt kein Anwärter mehr. Denn wenn ich das nicht bin, kann ich gehen, wohin es mir beliebt und es hängt nicht mehr von Euch ab." Damit legte er die Geschenke von Mellah vor Eowyn auf den Tisch. "Ich habe mein Wort nicht unbedacht gegeben. Ich habe Mellah nicht in einen Krieg gezerrt. Ich habe ihr gesagt, dass es mir leidtut. Ich habe ihr gesagt, dass ich jemand anderen finde. Aber ihre Antwort war, dass sie das tun muss, weil sie eine Tirahnnerin ist. Und ich," Riuen deutete auf sich, "ich muss das tun, weil es das erste Mal ist, dass ich spüre, dass das, was ich tun will, das Richtige ist. Wir wissen beide, dass der Frieden kurz davor ist, wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen und wir wissen beide, dass nicht ich derjenige bin, der ein Gegenmittel gegen das Virus finden wird." Er deutete auf das, was er auf den Tisch gelegt hatte. "Es ist von Mellah. Etwas für dich, etwas für Ian und nein, ich hab es nicht gelesen, so wenig wie ich seine Nachrichten gehört habe." Unbemerkt war er wieder ins Du gerutscht, als er den Fehler korrigierte. "Für Euch." Damit war alles gesagt, oder nicht? "Auseinander nehmt Ihr Euch selbst." Das zumindest konnte Riuen sagen, leise, beinahe mit Bedacht, mit Wehmut. "Also. Möge die Macht mit Euch sein." Gespräch beendet. Problem gelöst.

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Verbrecher? Kriegstreiber? Hatten sie das gleiche Gespräch geführt? Niemals hatte Eowyn so etwas auch nur ansatzweise behauptet, aber wenn sie jetzt anfingen, sich über jedes einzelne Wort auszutauschen, dann kamen sie überhaupt nicht mehr voran, und so schüttelte sie nur fassungslos den Kopf. Verbrecher. Wie, bei der Macht, kam er darauf?!

Sie spürte, dass sie kurz davor war, ihre Nerven zu verlieren. Das alles... das alles war nicht so, wie es sein sollte. Ja, sie und Riuen hatten ein Problem miteinander, aber... so sehr? Ian kam doch mit ihnen beiden aus. Sie mussten Ähnlichkeiten haben. Warum auch hatte sie mit Riuen sprechen müssen. Es war... ja, es war schlicht wieder einmal zu viel. Das Gespräch mit Elise hatte noch halbwegs funktioniert. Aber das hier... war ihr völlig entglitten, und Eowyn wusste durchaus, dass sie sich niemals so hätte provozieren lassen dürfen. Ihr Fehler. Und wieder mal ein Beweis dafür, dass sie keine Rätin war.
Aber das... war gerade nicht Thema.
Sie wusste nicht, ob ihre Entschuldigung ausreichend war. Aber sie wollte es noch einmal versuchen - und dieses Mal
Riuen sprechen lassen. Müde sah sie nach oben. Er war am Zug - und sie würde zuhören. So gut es eben ging. Das war sie Ian schuldig... und irgendwie, vielleicht, auch...

Riuen reagierte völlig anders als gedacht. So wie immer, eigentlich, grinste ein kleiner Teil ihres Hirns, während der andere versuchte zu verarbeiten, was da eben geschah. War das sein ernst? Er verließ die Jedi, einfach so? Sie starrte ihn an. Das konnte er nicht machen. Das... Oh, und wie er konnte. Er hatte sogar Recht, das war die einzige Möglichkeit, wie er sicher nach Tirahnn kommen konnte, ohne jemand anderem zu schaden. Simpel. Und da rückte er endlich auch mit mehr Infos heraus, Informationen, die Eowyn vielleicht zuvor mehr geholfen hätten. Was Mellah gesagt hatte. Wie er dazu gekommen war. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Zum ersten Mal seit... ach, zum ersten Mal überhaupt hatte Eowyn das Gefühl, Riuen würde vernünftig reden, würde sie ernst nehmen, was verrückt war, denn gerade jetzt nahm er sie eigentlich genauso wenig ernst wie zuvor auch. Sie wussten beide... Ja, sie wussten es beide, und genau deshalb hatte sie das nicht zulassen können. Ein kleiner Tropfen... Moment. Sie wussten beide auch, dass nicht er das Gegenmittel finden würde? Ihr wurde kalt. Wollte er damit sagen... nein, vermutlich nicht. Sie sah Gespenster.
Und natürlich hatte er die Nachrichten nicht gehört, die Botschaften nicht gelesen. Riuen war tatsächlich vieles, aber Ian... Ian schien ihm etwas zu bedeuten, und Riuen Ian ebenfalls. Was auch immer das war.


Er verabschiedete sich, und Eowyn spürte, wie etwas in ihrer Brust zerbarst und sie kurz davor war, komplett die Beherrschung zu verlieren. Nach all ihren Fehlern hatte sie es nun auch geschafft, jemanden auf dem Orden zu drängen. Wunderbar. Und das... auch gar nicht so sehr zu Unrecht. Sie konnte Riuen nicht ausstehen, ja. Aber ihren Ausbruch vorhin, den hatte er nicht verdient gehabt. Sie wusste nicht, was der Chiss an sich hatte, dass er sie immer so fürchterlich an den Rand ihrer Beherrschung brachte, aber das war nicht sein Problem. Oh nein. Und schon wieder saß sie hier und versank in Selbstvorwürfen - wo es doch vielleicht noch gar nicht zu spät war. Und vielleicht sollte sie einfach aufhören, jemand zu sein, der sie nicht war. Sie war keine Rätin, sie war keine gute Jedi, und sie war erst Recht niemand, der große Entscheidungen treffen konnte.

Sie sah wieder auf, ließ all ihre Bemühungen, ihr Gesicht zu wahren, fallen. Riuen würde jetzt sehen, wer sie war, wie es ihr ging - was spielte das noch für eine Rolle?
Würdet Ihr mich noch kurz anhören? Sie schüttelte den Kopf. Blödsinn. Das war sie nicht. Das war nicht ihr Ding. Würdest du mich noch kurz anhören? Riuen war noch nicht herausgestürmt, was Eowyn als Zusage wertete. Was du vorhast ist tatsächlich logisch und auch nobel. Ich werde nicht versuchen, dich davon abzuhalten, auch, wenn Ian mich später dafür umbringen wird. Und es ihren Kopf kosten würde. Trotzdem... will ich nicht, dass du die Jedi so siehst, wenn du gehst. Wir beide mögen uns nicht verstehen, aber das heißt nicht, dass du hier keinen Platz haben kannst. Es war ohnehin fraglich, wie lange sie noch einen hier hatte. Und es heißt auch nicht, dass ich in allem Recht habe. Das... weiß ich. Ich weiß nicht, was es ist, das mich in deiner Anwesenheit wütend macht, mich alles vergessen lässt. Vielleicht hatten wir keinen guten Start damals, nach... Ians Nacht. Ihr Gesicht wurde düster. Es war einer ihrer schlimmsten Streitereien gewesen... Wegen Duval. Wegen dieses fürchterlichen Agenten. Riuen hatte ihr gehörig die Leviten gelesen, sie in die Defensive gedrängt - und das, obwohl Eowyn einfach nur Ians Rat annehmen und mit jemandem hatte sprechen wollen. Zum ersten Mal - und zum letzten. Vielleicht sind unsere Ansichten einfach zu verschieden. Bitte denke daran, Riuen... Eowyn schüttelte den Kopf. Ich mache Fehler. Viele Fehler. Zu viele sogar. Und vielleicht... sind meine Gespräche mit dir einfach nur ein paar weitere in der langen Reihe. War das nicht so? War es nicht so, dass es vielleicht gar nicht an ihm lag, sondern an ihr, ausschließlich an ihr? Wo kam dieser Gedanke plötzlich auf einmal her? Sie war müde. Müde all der Gespräche, Gedanken, Geheimhaltungen, Rollenspiele. Nein, ich nehme nicht alles zurück, was ich gesagt habe, Eowyn lächelte müde, aber vielleicht war einiges falsch formuliert. Oder schlecht... und ein paar Dinge waren auch vielleicht nicht richtig. Ich... weiß es nicht. Wieder schüttelte sie den Kopf. Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle mehr. Ich hoffe, du wirst dich noch von Ian verabschieden, und ich bedauere, dass wir dich verlieren. Du wärst trotz allem sicher ein guter Jedi geworden. Faszinierenderweise meinte Eowyn das ernst, auch wenn Riuen auch jetzt nicht wirklich ihre Lieblingsperson war. Und wenn du sie siehst... Sie wurde leise und verhinderte erneut erfolgreich, dass Tränen in ihre Augen traten. ...dann grüße Mellah von mir. Und sag ihr, dass ich mich darum kümmern werde, dass ihre Kinder gut unterkommen. Und wenn sie selbst nach Haruun Kal reisen musste dafür.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen
 
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Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn


Da stand er also, wartete, dass Eowyn entließ und das, obwohl er doch gerade gesagt hatte, kein Anwärter mehr zu sein. Kein Jedi zu werden. Er musste nicht hier stehen, musste sich die Erlaubnis Eowyns nicht abholen und auch sonst, was wollte sie ihm noch sagen? Erneut zu einer Triade ansetzen? Ihm neben Kriegstreiberei auch noch Feigheit vorwerfen, das hätte doch gepasst. Und wenn es ihr half, bitte. Bloß kam das nicht. Nein, da kam etwas anderes. Eine Bitte. Dann das Du und setzte der Chiss sich oder ließ er sich fiel eher auf den Stuhl fallen? Keine Ahnung. Eowyn jedenfalls, die ihn eben auf 180 gebracht hatte, die er sich mit dem Körper einer kowakianischen Affenechse hatte vorstellen müssen, ruderte jetzt zurück. Nicht ohne dabei in ihr altes Muster aus Selbstvorwürfen zu springen und da rieb Riuen sich das Kinn.
"Weißt du, ich sehe die Jedi wegen eines Streitgespräches mit dir nicht gleich anders. Zum Glück bin ich," es war seltsam wieder so etwas wie ein Grinsen zu Stande bringen zu könne, " gefestigt." Würde er nach jedem Gespräch seine Meinung über die Jedi ändern, hui. "Ich hab nach unserem letzten Gespräch nicht mal meine Meinung über dich geändert," was sie bloß missinterpetieren konnte. Und deswegen... "Noch einmal Eowyn, ich meine ernst, dass ich dich um Entschuldigung bitte. Meine Intention war nicht, dich zu verletzen. Ich wollte dich aus der Reserve locken, weil ich dachte, es könnte dir gut tun. Das war unangebracht. Meine Idee war, dich dazu zu bringen, klare Kante zu zeigen. Auch unangebracht. Ich wollte dir nicht zu nahe treten, ich hab es getan und das tut mir leid." Er hatte es auch für Ian getan, aber das behielt er besser für sich. Ein 'Ich hab es getan, weil Ian es sicher gerne sehen würde, wenn du selbstbewusster bist' wäre die nächste und direkte Grenzüberschreitung gewesen. Schließlich waren Eowyn und er keine Freunde. Dann wäre die Sachlage eine andere gewesen. Ein Gespräch bei einem netten Abendessen zum beispiel, das wäre dann die richtige Herangehensweise. "So paradox es klingt, ich hab's gemacht, weil ich dich mag und glaube, dass eine tolle Frau bist." Mit zu wenig Selbstbewusstsein, aber gut. "Keine Angst, nicht auf eine", er hob beide Zeigefinger, umkreiste sie, deutete also eine Verbindung an, "auf diese Weise. Was keine Abwertung ist."

Was sie mit der Ians Nacht meinte, ob sie mehr beinhaltete, als dessen Absturz, blieb ihm ein Rätsel und nachdem er zuletzt zu viele Grenzen überschritten hatte, wollte er nun keine weitere übertreten, indem er eine Frage stellte, die sie nicht beantworten wollte.

"Wir machen alle Fehler, ich sollte dir eine Liste von meinen zeigen, damit wäre deine vermutlich gar nicht mehr so gewichtig. Aber so habe ich gelernt." Ein wenig spät, aber immerhin. "Und zu Gesprächen," jetzt grinste er wirklich, "gehören immer zwei. Laufen sie falsch dann, weil zwei Personen aufeinander einwirken. Nicht bloß eine." Was nicht nur eine weitere Entschuldigung war, sondern nun einmal eine Tatsache. "Ich bewundere dich für das was du tust" Bastion, die Sache mit Ian, alles andere, wirklich. "Eine Menge Verantwortung und so. Aber sie ist nicht allein auf deinen Schultern, was dich nicht belehren, aber erinnern soll. Wie auch immer. Ich würde nicht in deiner Haut stecken wollen, denn wenn ich Entscheidungen treffe, Heiraten zum Beispiel," wieder ein Kopfschütteln, dann ein Lachen. "Nein und blau steht mir ohnehin viel besser." Also, zurück nach Tirahnn und hoffentlich, hoffentlich war in der Zwischenzeit nicht viel geschehen. "Ihre Kinder sind schon unterwegs, vielleicht sogar schon angekommen. Ein Anruf auf Kal und du weißt Bescheid. Aber ich werde es ihr ausrichten und... Ich soll dir von Mellah sagen, dass sie und Tharen an dich denken und an dich glauben. Sie ehren dein Zuhause und werden es immer tun. Oh, möge die Macht mit dir sein, dass hat sie auch noch gesagt. und es war wahrlich nicht einfach, sie zu finden oder überhaupt mit ihr ins Gespräch zu kommen." Was das wohl aussagte... "Sagen wir... ich habe ein besonderes Talent dafür, Leute mit meiner Anwesenheit wütend zu machen." Dabei nutzte er absichtlich genau Eowyns Worte, vielleicht halfen sie ihr.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn
 
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Coruscant / Obere Ebenen / Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik / Pressebereich / Jeretta Ama´Vere (NSC), Tico Oddy, Catherine Souls, Tramas Qubenter, Journalisten, Agenten

Es hatte eine ganz normale Pressekonferenz werden sollen. Eine von der Sorte, die Jeretta schon hunderte Male geleitet hatte, eine von der Sorte, die sie notfalls im Halbschlaf und nur von Caf auf den Beinen gehalten hätte absolvieren können. Sicher, die Umstände waren nicht optimal, der C-Virus und der brüchige Frieden mit dem Imperium ließen die Gemüter hochkochen und bei Sektion 02 stapelten sich die Anfragen und Meldungen. Aber es war nicht die erste Krise der Neuen Republik und nicht das erste Mal, dass die Öffentlichkeitsabteilung des NRGD die Wogen glätten musste, um Chaos und Panik zu vermeiden. Eine schwierige Aufgabe, aber lösbar, hatte die Twi´lek gedacht und zunächst hatte es so ausgesehen, als würde sie recht behalten. Zufrieden stellte sie fest, dass sich der Neuling, Agent Oddy, gut schlug. Er war höflich, blieb ruhig und – was in ihrem Metier nie verkehrt war – er sah dabei auch noch gut aus, jedenfalls, wenn man sich für humanoide Männer interessierte. Alles in allem gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ablauf, und so hielt sich Jeretta im Hintergrund, lächelte verbindlich und lauschte aufmerksam, aber nicht angespannt den Antworten des Menschen auf die neugierigen, aber weitestgehend vorhersehbaren und damit harmlosen Fragen der Journalisten. Offenbar hatte Agent Oddy ihre Hinweise berücksichtigt, er machte einen gewitzten Eindruck. Solche Leute konnte die Sektion 02 immer gebrauchen und Jeretta machte sich die gedankliche Notiz, ihn lobend in ihrem Bericht zu erwähnen, wenn er dieses Niveau halten konnte. Leistung musste belohnt werden, gerade in Krisenzeiten. Die erste Frage, und der Mensch reagierte angemessen ernst und feierlich, am Besten aber war, dass sein Mitgefühl ehrlich wirkte. Entweder war er also ein verdammt guter Schauspieler oder ihm lag tatsächlich am Wohl anderer Lebewesen, in beiden Fällen Eigenschaften, womit der Geheimdienst Jerettas Ansicht nach etwas anfangen konnte. Immerhin war es genau ihr Job, diese Leute vor dem Imperium, vor Abspaltern, Terroristen, Extremisten und Verbrechern zu schützen, da schadete es nicht, wenn man mit Herzblut dabei war. Mitgefühl zeigen, Kritik annehmen und im selben Atemzug deutlich machen, dass man alles tat, was möglich war, eine feine Kombination. Besser noch, Agent Oddy hatte seine Quellen parat und konnte auf den Artikel von Mira Larsen verweisen. Hausaufgaben gemacht, stellte Jeretta anerkennend fest. Ein Lob an die Streitkräfte, Balsam für die Seele derer, die täglich im wahrsten Sinne an vorderster Front im Kampf gegen den Virus standen, auch immer gut, um das manchmal angespannte Verhältnis zwischen Militär und NRGD zu glätten. Das galt natürlich auch für die Jedi, die Erwähnung der überaus hologenen Brianan Kae ließ Jeretta schmunzeln. Weitere Pluspunkte. Die nächste Frage war schon heikler, wurde aber auch souverän beantwortet. Lief doch erstaunlich. Fast ein wenig zu gut, und bei dem Gedanken ertappte sich Jeretta dabei, wie sie sich unwillkürlich anspannte.

Die Macht – wenn es sie denn tatsächlich in der Form gab – schien einen grausamen Sinn für Humor zu haben, denn von einem Moment auf den anderen schlug die Stimmung komplett um, als Ekci Ladder von Coruscant Regional eine echte journalistische Bombe zündete. Selbst ihr Training konnte nicht verhindern, dass Jerettas Gesichtszüge entgleisten. Terroranschlag auf eine Arztpraxis? Eine geheime NRGD-Operation, die...oh, verdammt. War sicher kein Zufall, dass diese Frage direkt nach der bezüglich einer Verwicklung des Imperiums beim C-Virus gestellt worden war. Maximale Provokation, maximale Aufmerksamkeit. Aber wenn so etwas passiert wäre, hätte man es ihr mitgeteilt, hätte sie und ihren Vorgesetzten informiert und sie nicht einfach im Regen stehen lassen wie begossene Banthas, die...nein. Entweder saugte sich der Journalist da gerade blanken Unsinn aus den Fingern oder aber er sagte die Wahrheit und dann musste das, was passiert war, wirklich so wichtig gewesen sein, dass man es selbst intern streng geheim behandelte. Wenn man dazu bereit war, dann...stimmt es womöglich. Das war Sprengstoff. Das war eine Bombe, die die Grundfesten des Friedensvertrag erschüttern konnte. Biologische Kriegsführung gegen die Neue Republik, die Öffentlichkeit würde durchdrehen und nach Blut schreien. Mit Recht, aber trotzdem, das Chaos würde gewaltig sein. Nervös blinzelte Jeretta und auch Agent Oddy schient erkannt zu haben, was los war, er brachte den berühmten Standardsatz. Kein schlechter Versuch, durchaus vernünftig, aber die Menge war in Fahrt. Fragen wurden gebrüllt und alle drängten nach vorne, zu den besten Plätzen, und aus Fragen wurden Anschuldigen, denn offenbar war man geneigt, Ekci Ladder zu glauben, er genoss durchaus Ansehen in seinem Berufsstand.


„Wir werden belogen! Die WISSEN, dass das Imperium dahinter steckt! Feiglinge! VERRÄTER!“


Brüllte jemand, der in dem Chaos nicht zu identifizieren war, und Jeretta war bereit darauf zu wetten, dass der Bastard ein eingeschleuster Provokateur war. Das, oder einfach nur unglaublich dumm, denn jetzt kam richtig Trubel auf, Stühle fielen um und mehrere Journalisten versuchten, auf die Tribüne zu gelangen, teilweise unterstützt von ihren Kollegen, teilweise in Handgemenge mit denen verwickelt, die ihnen zuvorkommen oder sie in einem Anflug von Vernunft aufhalten wollten. Fäuste kamen zum Einsatz und irgendwann warf ein Datapad, das nur knapp neben Jeretta gegen die Wand knallte. Die Twi´lek ging in Deckung und wünschte sich, sie hätte einen Blaster dabei, um die Menge mit Betäubungsschüssen zur Räson zu bringen, aber erstens war ihr letztes Schießtraining Monate her und zweitens trug in diesem Gebäude nur das Sicherheitspersonal Waffen. Irgendjemand schrie auf, als ein Faustschlag ihn im Gesicht traf, und damit war endgültig Sendeschluss. Jeretta sprang auf und schnappte sich das Mikro, ihre Stimme klang schriller, als sie zugeben wollte.


„Die Pressekonferenz ist beendet! Kehren Sie umgehend auf Ihre Plätze zurück und verlassen Sie dann unter Aufsicht des Sicherheitspersonals geordnet den Raum. Wir...“


Weiter kam sie nicht, einer der Journalisten sprang auf die Tribüne, stieß sie grob zur Seite und riss ihr das Mikro aus den Händen. Jeretta landete unsanft auf dem Hintern und fluchte, als der aufgebrachte Angreifer, ein Mensch mit bereits ergrauten Haaren, anfing, zu schreien.


„Der NRGD versucht, uns an der Ausübung unserer journalistischen Arbeit zu hindern! Er versucht, die Wahrheit zu unterdrücken und die Öffentlichkeit zu...“


Der Rest ging in dem infernalischen Lärm unter und Jeretta kramte hastig ihr Komlink hervor.

„Code 4, wiederhole, Code 4! Sicherheitsdienst, wir brauchen sofort Verstärkung im Presseraum! Mehrere Angreifer, die Menge ist völlig außer Kontrolle!“


Noch milde ausgedrückt, fand die Twi´lek, und zog den Kopf ein, als ein Stuhl über die Tribüne flog und krachend zersplitterte. Ein Sicherheitsmann stellte sich schützend vor sie und trieb einen besonders rabiaten Zeitgenossen mit dem Schlagstock zurück. Großartig. Journalisten, die völlig außer Rand und Band gerieten, sich gegenseitig verdroschen und gleich mit Tränengas, Elektroschockern und Schlagstöcken bearbeitet werden würden. Perfekte Bilder. Einfach nur perfekte Bilder. Einige Gäste – die ruhig geblieben waren und versucht hatten, die Randalierer zu bändigen – versuchten nun panisch, den Raum zu verlassen. Das Pandämonium war...vollkommen.


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[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Kantine] Ganner, Leela, Ty - in der Nähe: Radan

Manchmal ließ sich Menschen doch ganz einfach ein lächeln ins Gesicht zaubern. Immerhin war Leela nicht mehr in der gleichen Stimmung in der sie sich vorher von Ganner und Siva getrennt hatte. Einzig ihr glasiger Blick passte nicht so recht ins Gesamtbild, als wäre sie geistig noch nicht ganz im jetzt angekommen, was vielleicht auch erklärte wieso die Ärztin noch einmal nachfragte weshalb er hier war... oder aber sie spielte sein Spiel einfach so mit. Erst im zweiten Blick fiel Ganner die leicht feuchte Frisur der Frau auf, mit dem Jungen den Leela als Ty vorgestellt hatte alles in allem ein äußerst skurriles Bild.

"Ich bin eigentlich nur hier um dich an die Einladung für heute Abend zu erinnern. In einer guten Stunde wollte ich mich mit Siva treffen, ein Gleiter ist geordert und ich dachte mir ich suche jemanden der dir eine Nachricht zukommen lässt. Das Angebot meinerseits steht noch, wenn du Lust hast. Wollte euch beiden aber auch nicht unterbrechen."

Ganners Blick schwenkte ein wenig zwischen dem ungleichen Pärchen am Tisch hin und her. Ohne das es sich verhindern ließ, huschten Bilder von Jag, Tyr, Lara und Saara vor seinem geistigen Auge vorbei... der Junge war ungefähr in dem Alter wie seine beiden Jungs als er sie zum letzten Mal wirklich um sich gehabt hatte. Holoverbindungen waren nicht das gleiche... zumal er schon lange keinen wirklichen Kontakt mehr mit seiner Familie gehabt hatte. Auf die lange Komnachricht war noch keine Antwort gekommen und am Ende konnte er es verstehen wenn er seine Chance auf Vergebung durch diese egoistische Suche am Ende komplett verspielt hatte... sobald es die Zeit zuließ musste er nach Haruun Kal! Mit einem leichten Kopfschütteln holte sich der Marine wieder in die Wirklichkeit zurück.

"Hallo ebenfalls Ty, du kannst mich ruhig Ganner nennen und du sagen. Für Herrschaftliche Anrede bin ich noch nicht adelig genug.", ein kurzes grinsen und zwinkern bevor Ganner kurz selbst an sich herunterblicken musste bevor er verstand was der Junge mit dem Anstecker gemeint hatte. Mit einem Fingerzeig auf die goldene Dienstgradplakete versuchte er sich an einer Antwort auf die Fragen: "Ja, ich bin Soldat der Reserve. Also bin ich nicht mehr direkt im Dienst des Militärs sondern stehe der Republik nur noch auf abruf zur Verfügung. Gut erkannt was die Uniform angeht. Wenn du diesen goldenen Anstecker hier meinst, das ist quasi so eine Art Anzeigetafel für meine frühere Position innerhalb der Streitkräfte. Man nennt das Dienstgrad.", wenn man von keinerlei Vorkenntnissen ausging war es garnicht mal so einfach jemanden auf die schnelle zu erklären was so ein Dienstgrad eigentlich wirklich bedeutete, welche Verantwortung und Aufgaben mit so etwas einher ging.

"Jetzt weißt du zwar wer ich bin, zumindest so ein wenig aber ich ja noch garnicht wer du eigentlich bist. Außer natürlich das ich weiß das du Ty heißt."

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Kantine] Ganner, Leela, Ty - in der Nähe: Radan
 
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.:: Coruscant | unterwegs | mit Ian ::.


Ian erklärte, dass er dem Sith-Orden mit 26 beigetreten sei und dass dies 10 Jahre her wäre. Mark rechnete anhand dieser Informationen aus, dass sein Gegenüber 36 Jahre alt war und damit sogar älter, als Mark es vermutet hatte. Er war also drei Jahre älter, als der Corellianer selbst. Die Erinnerung schien den ehemaligen Sith nachdenklich zu stimmen. Mark senkte den Blick auf sein Ale, schwenkte das Glas vor sich hin und beobachtete die goldene Flüssigkeit darin. Als Ian schließlich weitersprach, hörte Markus zu, ohne den Blick zu heben. Er war auf Eowyn getroffen, die er vorher anders hatte nennen wollen. Vielleicht hatte er ihr einen Spitznamen gegeben, mit dem Mark sicherlich nichts anfangen konnte, weshalb er sich besann und ihren richtigen Namen nannte. Laut eigener Aussage war er seither bei ihnen und der Satz den er nachschob, war letztendlich das, was den Jedi-Wächter aufsehen ließ. Ohne einer von ihnen zu sein. Er konnte sich mittlerweile ohne Aufsicht der Wachen frei unter den Jedi bewegen, fühlte sich ihnen aber nicht zugehörig. Sicher, man konnte die langen Jahre, die zuvor stattgefunden hatten, nicht einfach vergessen oder für nichtig erklären. Sie prägten den groß gewachsenen Mann, beeinträchtigten ihn sicher noch in der einen und anderen Entscheidung. Aber wichtig war doch, dass er nicht mehr den Sith angehörte. Ob er nun ein Jedi werden würde oder nicht, war nicht ausschlaggebend. Er hatte für sich den richtigen Weg eingeschlagen und das schätzte Markus.

"Ihr macht Euch gut, soweit ich das überhaupt beurteilen kann."


, sprach er ihm deshalb gut zu, umschloss dann wieder sein Glas und führte es zu den Lippen, um einen kräftigen Schluck zu trinken. Es tat gut, die Seele baumeln zu lassen. Sie waren beide nicht besonders redselig, aber das war nicht schlimm. Man verstand einander, so hatte Finn jedenfalls das Gefühl.
Er konnte sich nicht daran erinnern, Ian vor Lianna schon einmal begegnet zu sein und er hatte eigentlich ein sehr gutes Gedächtnis, was Gesichter anging. Der Jedi-Meister überlegte, welchen Sith er überhaupt schon begegnet war. Es waren einige gewesen. Die einprägsamsten Begegnungen waren allerdings noch klar zu benennen. Sein erster richtiger Feindkontakt war auf dem Todesstern gewesen, wo er als Padawan gegen Xi'la gekämpft hatte. Außerdem waren auch Janem Menari, Darth Arthious und Phollow anwesend gewesen. Er erinnerte sich daran, wie Chesara gegen den Lord der Sith gekämpft hatte. Auf Manaan waren sie ebenfalls gleich mehreren Gegnern gegenüber gestanden. Da war der Adept Enui gewesen, der Selina angegriffen hatte, als Mark dazwischen gegangen war und dessen Meister Shim'rar, ein Twi'lek mit einem wahrlich hässlichen Grinsen. Arica hatte hier ebenso mitgemischt wie ein paar Jahre später auf Thearterra. Dort war er dann auch Janus begegnet.
Viele Gesichter, viele Namen, viele Eindrücke, doch einer war prägend gewesen. Das Gefühl von Hass, Zorn und Wut, das von jedem einzelnen von ihnen rübergeschwappt war. Er hatte nie verstanden, warum sie sich so in diese Emotionen stürzten. Da er aber jetzt einen von ihnen ganz in Ruhe vor sich sitzen hatte... Nun, vielleicht...

"Was ist das bei den Sith eigentlich mit diesen unkontrollierten Gefühlsausbrüchen?"

Er verzog das Gesicht, als er bemerkte, dass das vielleicht doch etwas mit der Tür ins Haus gefallen war und versuchte eine Erklärung nachzuschieben:

"Sie begegnen einem mit Hass und Zorn, obwohl man ihnen nie zuvor begegnet ist. Ziehen sie ihre Kraft ausschließlich aus diesen übermäßigen, aufgestauten Gefühlen oder wie kann ich mir das vorstellen? Wird diese unbändige Wut schon in ihnen geschürt? So von Grund auf, wenn man als Schüler im Sith-Orden anfängt?"


Vielleicht konnte er ja etwas lernen, das den Jedi selbst nicht so klar war. Vielleicht konnte Ian Licht ins Dunkel bringen und vielleicht konnte Mark die gewonnenen Erkenntnisse später einmal im Kampf gegen die Sith einsetzen.
Dies versprach interessant zu werden. Jedenfalls wenn Ian auf das Thema einging. Vielleicht bewegte sich Markus damit aber auch auf einem sehr unsicheren Pfad. Dies würde die Reaktion des Älteren zeigen.


.:: Coruscant | unterwegs | mit Ian ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen

Riuen meinte seine Entschuldigung ernst. Schön... tatsächlich, nur leider kam sie etwas zu spät. Sein Verhalten hatte sie an diesem Tag, an dem sie ohnehin schon am Boden gelegen hatte, nur noch weiter in den Abgrund getrieben. Sicher, er trug keine Schuld daran, dass ihr Gespräch mit Ian hinterher so schief gegangen war, aber... es hatte nicht geholfen, dass es ihr besser ging. Im Gegenteil. Er hatte sie aus der Reserve locken wollen, war das sein ernst? Eowyn stützte ihre Stirn auf ihre Hände. Ausgerechnet, und das an diesem Tag. Ja, es war verdammt unangebracht gewesen, vor allem, weil Eowyn nicht verstand, weshalb er überhaupt auf diesen Gedanken gekommen war. Er kannte sie doch kaum - oder kannte er sie besser, als sie dachte? Was hatte Ian von ihr erzählt?
Sie blickte wieder auf, mit einem unguten Gefühl im Bauch.
Warum?, fragte sie flüsternd, räusperte sich dann und fuhr ein wenig lauter fort. Was habe ich getan, dass du das Gefühl hattest, es sei nötig? Vielleicht lag sie ja auch falsch. Vielleicht war es gar kein Gespräch mit Ian gewesen, das ihn darauf gebracht hatte. Sie nahm es Ian nicht übel, wenn es so war - es war sein Recht, mit seinem Kumpel über dergleichen zu Reden. Bloß... wenn es so war... warum? Warum...
Riuen hatte die Antwort eigentlich schon gegeben, aber damit gab sich Eowyn nicht zufrieden. Er mochte sie? Dann hatte er eine seltsame Art, das zu zeigen, und außerdem hatten sie bisher doch kaum geredet. Nein, das zählte nicht.
Und wie kommst du darauf, mich zu mögen? Sie schüttelte sachte den Kopf. Du kennst mich doch gar nicht. Zumindest nicht richtig. Denn bisher hatten sie ja kaum nette Worte miteinander getauscht, wenn man von ihrer allerersten Begegnung in der Kantine einmal absah.

Sie schnaubte leise. Ihre Fehler zählten kaum, wenn sie Riuens kannte? Vielleicht hatte er ja Recht. Sie wusste zu wenig von ihm. Er hatte daraus gelernt... Das war das eine. Aber das andere, das, was viel schwerer wog... Da bin ich mir nicht sicher. Aber wie lebst du mit ihnen?, fragte sie dann zurückhaltend. Bisher hatte sie nur mit Ian über dergleichen gesprochen - und sie wusste, wie Ian mit seinen Fehlern in der Vergangenheit umging. Doch Ians Vergangenheit war anders. Riuen war kein Sith gewesen, damit kam er ihrer Vergangenheit schon näher als Ian. Und angesichts von seinen Taten fiel es Eowyn manchmal schwer, mit ihren dann doch vergleichsweise einfachen Problemen mit ihm zu sprechen. "Ich habe quasi Winter umgebracht." - "Schön, ich habe meine Familie nicht nur quasi umgebracht."
"Ich habe meinen Vater leiden lassen und ihn im Sterben nicht besucht." - "Ach, schön, ich habe... meinen umgebracht, du erinnerst dich?"
Nein, Ian würde dergleichen niemals sagen - aber denken, und damit kam er nicht in Frage. Sie würde ihn erinnern, und das in den falschen Momenten.

Jetzt aber musste Eowyn bitter lachen. Er bewunderte sie? Natürlich. Für was? Was tat sie schon? Und von Bastion... wusste er nichts. Hoffentlich.
Komm schon, Riuen. Nur, weil wir uns gerade nicht angiften, musst du nicht ins Gegenteil überschlagen. Ich wüsste nicht, wofür man mich bewundern sollte - vielleicht dafür, dass ich soeben einen Anwärter aus dem Orden geekelt habe? Und von wegen Verantwortung, die anderen Räte kommen ganz gut ohne mich aus bisher. Zum Glück. Oh ja, sie hatte Bewunderung wirklich verdient. Ian würde sie wirklich umbringen, wenn er davon erfuhr, dass sie schuld daran war, dass Riuen ging. Zu Recht... da hatte er es geschafft, sich mit jemandem anzufreunden, und sie hatte nichts anderes zu tun, als denjenigen zu vertreiben. Sie wusste noch nicht, wie sie ihm das beibringen sollte, jetzt, so kurz vor Bastion. Und Riuen bitten, dass er noch ein paar Tage blieb... unmöglich, so dringend wie er fort wollte. Und dabei brauchte Ian ihn. Dessen war sie sich sicher. Sie wurde ernst. Riuen hatte nichts auf ihre Bitte geantwortet... sie musste noch einmal nachhaken. Ihr Tonfall wurde bittend, beinahe schon ängstlich. Du verabschiedest dich von Ian, oder? Er... braucht dich vielleicht. Zumindest noch für ein Gespräch... Sie hoffte, dass sie Ian damit nicht in den Rücken fiel, aber es musste sein.
Sie stutzte, als sie das gesagte rekapitulierte.
Du bist verheiratet? Wie wenig sie von ihm wusste. Aber nun würde sich das auch nicht mehr ändern.

Er berichtete weiter von Mellah, und dass ihre Kinder schon unterwegs waren. Das... war gut, das würde ihrer alten Freundin sicher Luft verschaffen, wenn sie sie in Sicherheit wusste. Sind sie alleine? Oder war jemand mitgereist, einer von Mellahs Geschwistern vielleicht? Ceorl hatte vor Jahren noch keine Partnerin gehabt, vielleicht hatte er sich ja erweichen lassen...? Sie nickte. Ich frage gleich nach. Wenigstens das konnte sie tun. Es war nicht viel... aber wenigstens das. Dann aber rückte Riuen mit Mellahs Worten für sie heraus, und das war zu viel. Zwei Mal hatte Eowyn es geschafft, ihre Gefühle in der Brust zu halten, doch jetzt war alles vorbei. Sie konnte Mellah vor sich sehen, wie sie die Worte ernsthaft und liebevoll aussprach. Sie hatte also ihren Brief bekommen, der zweite Satz war deutlich in dieser Hinsicht, und sie akzeptierte. Erleichterung schoss durch Eowyn hindurch, ebenso wie Sehnsucht nach ihrer Heimatwelt, nach ihrer Freundin, nach dem Frieden, den es auf Tirahnn gegeben hatte; nach der Unbeschwertheit ihrer Kindheit, nach dem Geruch des Waldes und ihrer Familie. Riuens, beziehungsweise Mellahs, Worte schienen ihr wie ein Fenster, in das sie hineinsehen konnte, und angesichts dessen, was sie seit Tagen plante, ohne wirklich darüber nachzudenken, da sie sonst durchdrehen würde, war der Kontrast so riesig, dass sie keine Chance mehr hatte.

Riuens letzte Worte bekam sie nur noch am Rande mit, als sie ohne Hast, aber doch geschwind aufstand und sich zum Fenster wandte, um die Tränen zu verbergen, die jetzt in ihre Augen traten und wohl nicht mehr aufzuhalten waren. Vielleicht war sie schnell genug gewesen, so dass Riuen es nicht bemerkt hatte, denn auch, wenn der Chiss nun etwas freundlicher war - sie wurde nicht schlau aus ihm, und sie würde ihm keine neue Angriffsfläche geben, oh nein. Und sie hasste sich selbst dafür - vor Ian, vor Nar Shaddaa, vor Va'art war sie stärker gewesen. Tränen hatte es nicht gegeben, und nun schien sie alle zwei Wochen zu weinen. Doch das war gerade unwichtig, sie musste es jetzt, hier in den Griff bekommen - wenn sie Bastion und alles, was damit zusammenhing, ignorierte, wenn sie ignorierte, dass eigentlich
sie an Riuens Stelle sitzen und nach Tirahnn reisen sollte, wewnn sie ignorierte, dass sie Tirahnn vielleicht überhaupt nicht mehr helfen konnte, es vielleicht gar nicht mehr sah, auch Mellah nicht, die an sie glaubte...
Funktionierte ja wunderbar, wenn sie noch mehr über alles nachdachte.


Sie musste etwas sagen. Das Gespräch aufrecht erhalten. Sich selbst ablenken. Was hatte Riuen da gesagt, gerade eben? Sie rief die Erinnerung ab und bemühte sich dann um einen möglichst klaren, neutralen Tonfall. Du hast sie wütend gemacht, Mellah? Das... ist nicht so leicht. Nein, Mellah wurde nicht häufig wütend. Eigentlich war sie die Ruhe in Person... andererseits, es war Riuen. Wenn es jemand schaffte... dann wohl er...

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn

Eowyn ließ das, was er sagte nicht stehen, fragte nach dem Warum.
"Ich kann es dir sagen, aber ich weiß nicht, ob das gut ist, da ich dir das nicht beantworten kann, ohne dir erneut zu nahe zu treten. Und das will ich nicht. Nicht noch mal und nicht ungefragt." Was dann kam, brachte Riuen dazu zu lachen. "Eowyn,", räusperte er sich dann, "manchmal braucht's ein paar Sekunden um jemanden sympathisch zu finden oder nicht. Ein Blick kann reichen um jemanden oberflächlich zu mögen. Du hast auch schnell festgestellt, dass du mich nicht leiden kannst, oder?" Er zuckte mit den Schultern und grinste, denn etwas wirklich anderes konnte Eowyn doch kaum behaupten. Es war ein gegebener Fakt das man ein paar Sekunden benötigte, um jemanden in die Schublade 'Oh, nett' oder 'Ach du meine Güte' zu stopfen und meist blieb die Person in der zu Beginn gewählten Schublade.

Wie er mit seinen Fehlern lebte? Riuen beantworte die Frage direkt, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen.
"Indem ich neue mache." Das war seine Philosophie und er wusste, dass viele reichlich wenig damit anfangen konnten und behaupteten, man müsse das differenzierter beantworten, differenzierter betrachten. Kleinkarierter. Wenn Leben auf dem Spiel standen. Zugeben, dann sah die Lage anders aus und auch hier gab es Grenzen, aber so? "Das was ich falsch gemacht habe und das was ich falsch machen werde, macht mich zu dem, der ich bin. Außerdem ist dieses Denken in richtig und falsch," er versinnbildlichte beides an seinen Händen, die er rechts und links auf den Schreibtisch legte, "einer der größten Fehler schlechthin und einer der dümmsten, wenn du mich fragst, dazu." Sinnlos sich auf Ewig wegen vermeintlicher Fehler Sorgen zu machen. "Fehler gehören zu meinem Leben. Weiß ich, was passiert wäre, wenn ich anders gehandelt hätte? Nein. Ich kann mich ewig geiseln für Fehler, vor allem für die sehr dummen." Die Sache mit dem Bordell zum Beispiel. "Oder ich erkenne das, gute darin. Eben das, was mich mich hat entwickeln lassen. Keine Fehler? Keine Entwicklung." Eine ganz einfache Gleichung.

Eowyns nächsten Worte waren keine Gleichung. Während es nämlich in Gleichungen zu viele Unbekannte gab, kam alles, was mit Eowyn und Kompliment zu tun hatte, zum immer gleichen Ergebnis. Das musste furchtbar frustrierend sein. Nicht nur für sie, sondern auch für alle, mit denen sie verkehrte. Jemand sagte ihr etwas und sie machte drei Dinge. Sie zweifelte das Gesagte an und damit völlig automatisch den, der es gesagt hatte; sie wehrte es ab und um dem ganzen noch das i-Tüpfelchen aufzudrücken, sie ließ noch etwas folgen, dass sie schlecht darstellte und den anderen gleich mit. Als müsse sie das Lob nicht nur relativieren sondern es auf der Stelle torpedieren. Womit sie beinahe zurück zur Ausgangsfrage des Warums kamen.
"
Auch hier kann ich dir nur zu nahe treten." Besser er warnte sie gleich, auch wenn er auf diese Samthandschuh-Szenarien überhaupt nicht stand. "Aber ich kann dir eine Antwort darauf geben. Wenn du bereit bist, deine Tür ein bisschen zu öffnen. Mit Gewalt mach ich das nicht." Nein, dass war sinnlos und Riuen kam zu dem Schluss, dass Eowyn hierzu einen Therapeuten brauchte, der all das mit ihr aufarbeitete. Sie schadete sich selbst und ob sie es wusste oder nicht, sie schadete damit auch Ian. Der hatte sich sehr vorsichtig und vage ausgedrückt, als er davon gesprochen hatte manchmal das Gefühl zu haben, gegen die Wand zu laufen. Kein Wunder. Eowyn knallte ihm sicher auch die Türe vor der Nase zu.

"Natürlich verabschiede ich mich von ihm. Er bekommt eh noch was erzählt, mich Mellah wie einen Detektiven aufspüren zu lassen," zwinkerte er dann. "Und ja, zumindest auf dem Papier bin ich das noch." Ereen hatte die Scheidung aber vielleicht auch schon eingericht und die Papiere hatten ihn nie erreicht, weil keiner wusste, wo er sich überhaupt aufhielt. Alles möglich. Eowyns Frage bezüglich Mellahs Kindern konnte er nicht beantworten. "Ich weiß es nicht. Nur, dass der Flug sicherer als sicher sein sollte." Genug Geld eben. Da tanzten einige anders, die von sich behaupten, nicht tanzen zu können. Das Mehr, dass er von Mellah erzählte, dass was er ausrichtete, war dann aber offensichtlich zu viel. Tränen. Wie bei Mellah. Bloß etwas besser kontrolliert. Etwas besser und sehr viel schlechter zugleich, als sie aufsprang und sich wieder zum Fenster begab. Ooookay. Hier war kein Ian, der ihr das Knie tätschelte. Riuen wusste doch gar nicht, wie man sich in solchen Situationen verhielt! Frauen mit denen er Körperkontakt gehabt hatte... nun. Der war anders verlaufen. Wieder rieb sich Riuen das Kinn. Sag was. Aber was? Zum Glück half ihm Eowyn, die mit halbwegs gefasster Stimme zu reden begann. "Ach, wie gesagt. Ich hab so meine Talente." Tröstend beizustehen war keines. "Kann ich was für dich tun?", fragte er also offen, aber mit der ehrlichen Betroffenheit eines Beobachters. Auf sie zugehen und sie umarmen? Schien keine gute Idee.

Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Eowyn
 
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