Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - Sarids Zimmer - Sarid


Sarid hatte sich in ihrem Quartier umgesehen, ob sie überhaupt noch so etwas wie eine Zivilkleidung nach zwei Jahrzehnten im Orden besaß, während in der Kantine nach ihren Anweisungen corellianische Nerf Würstchen und Kartoffelsticks zubereitet wurden oder besser gesagt so gut wie die Kantine hier eine Annährungen an die corellianische Küche schaffte. Die Corellianerin fand schließlich nach einigem Suchen einen Restbestand, der noch aus irgendwelchen Missionen stammte, wo sie mal nicht als Jedi unterwegs gewesen war. Es war eine dunkelblaue Hose und ein helles, langärmeliges Oberteil, wenig auffällig, aber das passte wenigstens halbwegs in ihren Augen. Ihre Haare fasste sie zu einem Pferdeschwanz zusammen und sah damit ziemlich wenig nach Jedi aus. Danach holte die Jedirätin das Tablett mit den beiden vollen Tellern mit jeweils Nerf Würstchen und Kartoffelsticks aus der Kantine. Wie sie es versprochen hatte ging sie damit zu Sunas Mädelsabend, wobei sie sich nicht so wirklich vorstellen konnte, was sie dort erwartete. Versammelte sich da "nur" eine Horde Padawane, so war schnell klar, dass sie dort irgendwo fehlt am Platz war bzw. sich wahrscheinlich sehr schnell so fühlen würde. Dennoch gab es auch genug ältere Jedi, die sie kannte und mit denen es wahrscheinlich mal wieder ganz nett wäre sich ungezwungen zu unterhalten. Daher hoffte sie auf die Anwesenheit von Letzteren.

Der Geruch der Würstchen war überaus lecker, obwohl es nicht ganz dem Original entsprach, aber so langsam bekam sie tatsächlich Hunger als sie bei Sunas Zimmer angelangte. Zu ihrer Freude befanden sich dort Eowyn und eine Zabrak, die sie vom sehen her bereits kannte, Siva, aber noch keine Gelegenheit gehabt hatte sie genauer kennenzulernen (glaub ich jedenfalls... :whistling:).


"Ah, hallo Eowyn! Hallo Siva! Dann muss ich mich ja doch nicht so fehl am Platz fühlen, wenn eine Ratskollegin und eine Jediritterin ebenfalls zu Sunas Mädelsabend kommen."

Dann fiel Sarids Blick auf das Eis, welches die beiden Jedifrauen dabei hatten.

"Eis ist auch immer eine gute Idee. Für solche Dinge bleibt hier leider immer viel zu wenig Zeit."

Sarid war deutlich anzumerken, dass sie sich über die Anwesenheit der beiden Jedi freute. Es war also doch keine reine Padawanrunde.


Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - vor Sunas Zimmer - Siva, Eowyn und Sarid
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - mit Siva und seeeeehr viel Eiscreme

Eowyn zuckte nur mit den Schultern. Klar wurde es peinlich, weil alle verkrampft waren - und der Grund würde eben vielleicht sie sein. Neinnein. Siva schien sie aber missverstanden zu haben. Wenn sie keine Lust hatte? Eowyn holte Luft, um ihr zu widersprechen, stockte dann aber. Nun ja... wenn sie ehrlich war, also richtig ehrlich, dann spielte das durchaus mit hinein. Sie war müde, sie war erschöpft, ja, aber wenn sie wirklich in sich hineinhörte... dann war ein solcher Mädelsabend auch sonst nichts, wozu sie sofort "Ja, hier, ich will dabei sein!" geschrieen hätte. Sie war einfach nicht der Typ für große gesellschaftliche Runden - nicht mehr, zumindest. Früher war das anders gewesen, aber in den letzten Jahren... ihr Einzelgängertum hatte da einfach Spuren hinterlassen.
Sie schmunzelte dann aber.
Genau genommen und praktisch habe ich Euer Eis in den Armen, aber gut, das will ich mal gelten lassen. Schließlich hatte sie ohnehin nicht vor, sich der Damenrunde anzuschließen. Das hier war nur ein kleiner, höflicher Umweg, und auf Sivas Wette würde Eowyn daher auch nicht eingehen.
Sie zuckte mit den Schultern.
Ich...

Eowyn kam nicht dazu, den Satz zu beenden; sie brach ab, als sie eine ihr vertraute Stimme hinter sich hörte. Sarid? Hier? Sie drehte sich um, und tatsächlich, die Rätin kam auf sie zu, ein Tablett mit zwei vollen Tellern Essen tragend - Essen, das verdammt lecker roch, so dass Eowyns Magen wieder einmal die Gelegenheit nutzte, um sie zu blamieren, und sich bemerkbar machte. Sieh an, Sarid hatte wohl mehr Mut als sie, dass sie sich in diese Runde traute, und sie sprach sogar an, dass sie anscheinend unsicher gewesen war, ähnlich wie sie selbst. Eowyn nickte automatisch und stimmte der Corellianerin damit zu, dass Eis ein seltenes Vergnügen war, während sie noch überlegte, wie sie nun aus der Nummer wieder herauskam. Eigentlich... Eigentlich wollte ich gleich wieder verschwinden, wollte sie sagen, aber das Argument, dass eine Rätin hier nichts zu suchen hatte, war nun mit Pauken und Trompeten widerlegt. Und im Gegenteil - Sarid schien ganz froh zu sein, den Abend nicht alleine unter Padawanen zu verbringen, was Eowyn gut verstehen konnte. Es lag nicht daran, dass sie sich für etwas besseres hielt - aber alleine das Alter war meistens schon ein größerer Unterschied... Allerdings auch nur meistens. Eigentlich wollte sie die Rätin nicht vor den Kopf stoßen. Eigentlich war ihr Abend ohnehin nur für weiteres Training verplant. Und eigentlich sah sie da immer noch einen imaginären Ian an der Wand lehnen, der sie mit hochgezogenen Augen und einem typischen, bittenden, treuherzigen Ian-Blick ansah und wollte, dass sie mehr Zeit mit anderen verbrachte, mehr Spaß hatte...
Und da gab Eowyns innerer Widerstand nach und sie sackte innerlich zusammen. Nun gut. Die anderen hatten gewonnen. Eine halbe Stunde... und wenn es dann immernoch völlig unangenehm war, dann würde sie verschwinden. Zeit hatte sie dann auch keine verloren - offensichtlich gab es genug zu essen, und essen musste Eowyn ohnehin. Dann eben in Gesellschaft.

Eigentlich war das Eis Sivas Idee, vervollständigte Eowyn daher nach einem kurzen Zögern ihren eigenen Satz. Sie hat mich unterwegs aufgegabelt. Davon, dass das Eis beinahe eine wunderbare Eislaufbahn abgegeben hätte, brauchte Sarid ja nichts wissen. Ich schaue einfach mal spontan eine halbe Stunde rein, wenn das in Ordnung ist... zuckte Eowyn mit den Schultern. Leider habe ich dadurch nicht wirklich etwas eigenes mitgebracht. Ich hoffe, das verstößt nicht gegen irgendwelche Einladungsbestimmungen... Schließlich hatte sie keine Ahnung, wie dieser Abend überhaupt geplant war. Womöglich war sie auch völlig falsch angezogen? Sie hatte sich überhaupt nicht zurechtgemacht und trug nur die normale Jedi-Kleidung inklusive Robe, Sarid hingegen war in zivil erschienen. Eowyn wusste gar nicht, wann sie sie zuletzt so gesehen hatte - oder ob überhaupt. Auf den ersten Blick hätte sie sie, hätte sie die Stimme nicht gehört, vielleicht gar nicht erkannt, so ungewöhnlich sah sie aus. Auch Siva, fiel ihr jetzt auf, stand in legeren, normalen Klamotten vor ihr, Jeans und Hemdbluse waren eher keine traditionelle Jedi-Kleidung und auch durchaus attraktiv anzusehen. War das eine eher gehobenere Feier? Oder eine in zivil? Oder beides? Unangenehm auffallen wollte sie nun auch absolut nicht, erst ihr Rang, dann die Kleidung... Sie runzelte die Stirn. Ich schätze, ich bin vielleicht auch nicht ganz partytauglich gekleidet... vielleicht sollte ich doch später vorbeisehen. Auch wenn Eowyn, wenn sie wieder ehrlich zu sich war, vermutete, dass sie dann eher gar nicht kommen würde.

Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge - vor Sunas Zimmer, mit Siva, Sarid, Würstchen, Kartoffelsticks und Eiscreme
 
Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK

Seine Schülerin absolvierte auch diese Prüfung. Hier und da waren noch Makel zu erkennen aber diese würden im Laufe der Zeit verschwinden. Die Togruta stand noch am Anfang ihrer Ausbildung zum Jedi-Ritter, ein Rohdiamant muss erst geschliffen werden.


"Ich bin zufrieden. Du beherrscht jetzt die Grundform der Technik, übe regelmäßig und deine Verteidigung wird undurchdringlich werden. Kombiniere diese Technik mit deiner Sicht in die Zukunft und du wirst wissen wie die Attacken zu parrieren sind bevor dein Kontrahent entschieden hat wo er dich treffen möchte. Verlasse dich aber nicht zu sehr darauf bis du die Macht besser beherrschen kannst. Ein Sith könnte sich deine Vertrautheit mit dieser Verteidigung zur nutze machen und dich Dinge sehen lassen die so nicht stimmen."

Es war an der Zeit Gaya zu erzählen weshalb er so auf dieses Training bestanden hatte. Mit einem wischen verriegelte er die Türe und deaktivierte die Holoaufzeichnungen des Raumes.
Der Ritter holte tief Luft und überlegte wo er am besten ansetzen sollte, letztlich entschied er sich einfach frei heraus zu Reden und dann zu sehen wie das Gespräch verlief.


"Wir wurden ausgewählt eine äußerst geheime Mission zu Unterstützen. Es gibt, Indizien, das der Virus der hier auf Coruscant wütet von den Sith möglicherweise dem Imperator selbst stammt. Details sind noch sehr sporadisch aber sollte dem Hauptteam etwas zustoßen müssen wir ins Herz des Imperiums um unsere Leute raus zu holen. Deshalb unterweise ich dich in den Verteidungstechniken, es wäre möglich das wir da schnell rein und wieder raus müssen und alle Deckung benötigen die wir aufbringen können.
Es bleibt uns noch etwas uns darauf vorzubereiten aber die Zeit spielt definitiv nicht für uns. Wenn du Fragen hast ist jetzt der richtige Augenblick diese zu stellen!"


Er sah die Togruta an die den Kopf leicht schief legte und erstmal alles verdauen musste.

"Wenn du das Gefühl hast du möchtest eine Technik besonders trainieren raus damit!"

JK räumte derweil das Chaos das die beiden hier veranstaltet hatten auf und rieb sich seine Arme. Die Narben waren so gut wie verheilt, trotzdem hatte er das Gefühl seine Arme würden in Flammen stehen. Es waren phantomschmerzen, doch auch diese waren real genug um eine Ablenkung zu sein, eine die er sich nicht leisten konnte. Nicht jetzt! Er biss die Zähne zusammen und musste all seine geistige Kraft aufwenden um die Schmerzen temporär zu bannen.
Es war noch so viel zu tun. Was war es nur immer mit den Jedi, entweder eine lange Zeit voller Routine oder die Galaxis stürzt über ihren Köpfen zusammen. Dazwischen gab es nichts!
Er gluckste, trocken, nicht erheitert, eher noch verbittert.


"Wir müssen uns zusammensetzen und überlegen was wir alles mitnehmen. Es wird nicht viel Platz für Gepäck da sein, ein Rucksack, möglicherweise eine Kampftragetasche mehr nicht. Wir müssen mobil und effizient sein wenn wir da heil raus kommen wollen."

Möglicherweise würde auch alles glatt gehen und sie würden nicht zum Zug kommen müssen. *Als ob* meldete sich eine gehässige Stimme in seinem Hinterkopf...

Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Kantine] Ganner, Leela, Ty - in der Nähe: Radan

Leela sah wirklich ein wenig mitgenommen aus, als hätte sie eine Woche nicht geschlafen und so wie sie durch ihn hindurch schaute war sie gedanklich auch noch nicht so ganz im jetzt angekommen! Ganner entschied jedoch besser nichts davon zu erwähnen, nicht gerade taktvoll bei sowas nochmal nachzuhaken und so wie sie die Entschuldigung formulierte war ihr die ganze Sache wirklich entfallen. Nun gut konnte mal passieren und am Ende war ja noch genug Zeit um die Sache mit der nicht so ganz passenden Kleidung und dem etwas fertigen Gesichtsausdruck zu ändern. "Ach kein Problem, ich hab dich ja früh genug dran erinnern können. Am Ende wäre ich ja auch wohl kaum der Leittragende gewesen, das Essen wäre mir ja nicht entgangen.", neckte der Soldat noch kurz und zwinkerte um ein wenig die skurrile Situation seiner gegenüber abzuschwächen. Das sich die junge Frau dann dazu entschied tatsächlich mitzukommen war doch auch schonmal was, Ganner war über jede Gesellschaft froh, vor allem da nicht sicher war ob Jeven oder Sheva wirklich Zeit für ihn finden würden, immerhin konnte es ja sein das im Restaurant heute die Bude brannte. "Das freut mich, ich hatte viel zu selten Gesellschaft in den letzten Monaten. Jup in einer Stunde am Eingangstor des Tempels, da holt uns wohl ein Gleiter ab, zumindest hatte mir das ein guter Freund zugesichert."

Ty wollte schließlich wissen ob er jetzt auch bei den Jedi war... eine Frage die Ganner vor einiger Zeit noch sehr bestimmt mit nein beantwortet hätte. "Mittlerweile bin ich auch bei den Jedi ja, so kann man das sagen. Die Jedi verfolgen mich quasi schon ganz schön lange." fügte er noch an, es war ja nicht falsch immerhin hatte seine Beziehung mit einer Jedi fast 15 Jahre angehalten. Dann fing der Junge an zu erzählen, ein ganz schön redseliges Energiebündel. Den Ersteindruck wurde der gute Ty wohl nicht mehr los, zumindest nicht in Ganners Augen. Für einen Achtjährigen war das was der Blonde da vorbrachte auf jeden Fall ein richtiges Abenteuer. Zumindest wenn Ganner das was Ty da erzählte richtig interpretierte. Es klang zumindest so als hätte er sich alleine daran gemacht hier in den Tempel zu kommen... immerhin hatte seine Mutter ihm ja anscheinend sogar vorenthalten das sein Vater hier und noch dazu ein Jedi war? Schließlich folgte Ganner dem Fingerzeug des Jungen zu einem etwas desinteressiert dreinblickenden Mann der in der Schlange stand die sich kein Stück zu bewegen schien und auf sein Essen wartete. "Dein Vater scheint sich ja wirklich die Beine in den Bauch zu stehen. Weiß denn deine Mama das du ihn gefunden hast? Oder bist du eher zuhause ausgebüxt nachdem dein Freund Pec und du deinen Papa ausfündig gemacht habt?", ein wenig hatte Ganner ein grinsen im Gesicht. Oh er konnte sich durchaus vorstellen wie das ausging wenn die Mama das raus bekam. Schließlich war es jedoch Leela die dazwischen grätschte um sich zu verabschieden. Sie wollte sich noch fertig machen, was vielleicht keine schlechte Idee war. Anstatt jedoch einfach davon zu rauschen, drehte sich die Ärztin noch mit einem etwas skeptischen Blick um und fragte was Ty denn jetzt machte während sein Vater da so eingefroren war und nicht wirklich anstalten machte sich seinem neugewonnenen Sohn zu widmen wenn Ganner die Situation richtig im Blick hatte.

"Wenn du durch den Tempel wandern möchtest Ty kann ich dich auch gern begleiten, vielleicht ist unsere Ärztin dann ja beruhigt. Ich hab ja noch eine Stunde nichts zu tun.", hatte er wirklich nicht und irgendwie fehlte dem Menschen dieses familliäre Gewusel doch etwas, ein Fakt welcher ihm durch den blonden Jungen noch einmal bewusst gemacht wurde. Manchmal war Eltern sein ein stressiger Job... oder wie in auch zum Teil in seinem Fall man war durch den Beruf teilweise dafür nicht geschaffen... aber ... der Mann hatte wahrscheinlich seinen Sohn ewig nicht gesehen... "Dann bis später Leela, und du Ty, überlegs dir. Sonst wander ich gleich alleine los."

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Kantine] Ganner, Leela, Ty - in der Nähe: Radan
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.



"Naja, du siehst auf jeden Fall nicht wie ein alter Mann aus." - "Nur leicht verbraucht.", ergänzte er lachend und lüpfte zwei Mal vielsagend die Augenbrauen. Sie scherzten miteinander, als hätten sie nie etwas anderes getan. Diese Vertrautheit war, als würden sie sich schon ein ganzes Leben lang kennen und es tat gut, so zu empfinden. Irgendwie fühlte es sich an, als wäre da ein lange brach liegendes Stück Land, das nun endlich bestellt wurde oder wie ein fehlendes Stück seiner Selbst, das nun endlich vorhanden war. Vielleicht konnte man es auch mit einem fehlenden Puzzlestück vergleichen, das endlich gefunden wurde und das Bild vervollständigte. Es gab zu viele Metaphern dafür. Wichtig war, dass es überhaupt geschah und kein Traum war und das war es definitiv nicht. Spätestens als er sie zu sich auf den Schoß hob, ihre Taille umfasste und ihr ehrlich sagte, dass er es gerne wiederholen würde - spätestens jetzt war das Eis gebrochen! Elise musterte sein Gesicht eingehend und er ließ sie gewähren. Sie legte ihre Hände links und rechts an seinen Unterkiefer, strich mit den Daumen über die Bartstoppeln. Ihr Blick folgte seinen Gesichtszügen, den zahlreichen Linien, die das Leben dort gezeichnet hatte. Es hätte nur ein paar Milliliter Bacta gebraucht, um die Narben verschwinden zu lassen, doch Markus hatte sich dagegen entschieden. Er wollte die Narben behalten. Er mochte die Erinnerung und was sie aus ihm machten oder wie er damit auf andere wirkte. Er war nie sehr eitel gewesen, weshalb er keinen Wert auf tadellose Haut legte.
Der Corellianer sah sie die ganze Zeit über an, verfolgte die Bewegung ihrer Augen, um in Gedanken festhalten zu können, was sie sich so genau besah. Dann legte sie ihre Stirn gegen die seine und auch hier fügte er sich einfach ihrem Willen, schloss die Augen, genoss die Berührung, die sehr innig wirkte. Stirn gegen Stirn. In vielen Kulturen war dies das höchste Zeichen von Respekt, Vertrauen und in gewisser Weise auch Liebe. Finn schluckte. Er wollte den Kuss wiederholen. Und wie er das wollte! Ihre Lippen auf den seinen spüren, die Intimität spüren und sie fest an sich drücken. Augenblicklich lockerte er den Griff um ihre Taille aus Angst, seine Gedanken könnten Auslöser dafür sein, dass sein kybernetischer Arm oder seine Hand ihr weh tun würden. Um ihr nichts falsches zu vermitteln, hob er jedoch gleichzeitig wieder die linke Hand und legte sie ihr in den Nacken.
Die Alderaanerin teilte wohl seinen Wunsch, denn sie entschloss sich dazu, ihn als erstes zu küssen. Mark erwiderte den Kuss und anders als zuvor war es diesmal kein bloßes Aufdrücken zweier Lippenpaare. Es lag nicht nur Zärtlichkeit darin. Es lag Leidenschaft darin. Es wurde inniger und eine Menge Gefühle wallten in ihm auf, die zuvor noch eher zaghaft vorhanden gewesen waren. Seine Rechte strich ihren Rücken hinab und blieb an ihrem Gesäß hängen, um zu verhindern, dass sie von seinem Schoß rutschte. Mit der Linken in ihrem Nacken ging er sicher, dass sie sich nicht zu schnell wieder von ihm löste. Er wollte diesen Moment voll und ganz auskosten...


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Markus hatte die komplette Nacht bei Elise verbracht. Sie wachten genauso auf, wie sie eingeschlafen waren. Die junge Frau lag in Marks Arm, eng aneinandergekuschelt in dem eigentlich doch sehr kleinen Bett. Die Sonne schien bereits durch das Fenster und der Corellianer lag schon eine Weile wach, wollte sie aber nicht wecken, weshalb er nur bewusst atmete und seinen Gedanken nachhing. Ein stetes, zufriedenes Lächeln begleitete jene Gedanken. Er erinnerte sich an die Nacht, die ersten Küsse, den Rest, der darauf folgte und auch an seine Frage an die ehemalige Schülerin, die jetzt so viel mehr für ihn war. Er hatte gefragt, ob sie es sich mit ihm vorstellen könnte. Es sollte keine einmalige Nacht bleiben. Er hatte sich noch nie fest an jemanden gebunden, aber wenn nicht jetzt, wann dann? Er wollt Nägel mit Köpfen machen und er war sich sicher, dass es gerade mit Elise klappen konnte. Sie waren sich so ähnlich. Sie verstanden einander. Sie kannten sich schon viele Jahre, kannten die Macken des jeweils anderen. Es fühlte sich einfach richtig an, den nächsten Schritt zu gehen, über eine Freundschaft hinaus zu denken.
Der Corellianer neigte den Kopf etwas zur Seite, strich mit den Lippen und der Nasenspitze durch ihr braunes Haar. Er nahm ihren Duft wahr, von dem er nicht genug bekommen konnte und drückte ihr sanft einen Kuss auf. Er hatte es nicht eilig aufzustehen. Sie hatten keine Termine. Noch nicht! Der Zeitpunkt der Abreise nach Bastion war noch nicht festgelegt. Ihre Aufgabe bestand nur noch darin, sich körperlich und geistig darauf vorzubereiten. Er nahm sich vor, Elise alle wichtigen Machttechniken noch einmal verinnerlichen zu lassen. Sie mussten ihre Präsenz verschleiern und zwar dauerhaft. Dies würde sie einiges an Anstrengung kosten, wenn sie nicht geübt darin war. Außerdem mussten sie ihre Sinne schärfen. Auf die eigene Intuition zu achten war auf geheimen Missionen ein wichtiger Bestandteil. Die Macht warnte einen vor, konnte einen vor unliebsamen Überraschungen bewahren, wenn man ihr nur richtig zuhörte. Der Jedi-Meister dachte darüber nach, was sie in der Vergangenheit alles trainiert hatten und wo er Schwerpunkte setzen sollte. Sie musste sicher sein! Sie sollte nicht... wie damals auf Corellia... wie Caleb ... Er spürte, wie sich seine Kiefermuskulatur verkrampfte und kniff die Augen zusammen. Nein! Das würde nicht passieren! Nicht, wenn er es verhindern konnte!


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Elise erwachte. Sie verbrachte selten eine Nacht in ihrem Quartier, war sie doch bisher nahezu dauerhaft unterwegs gewesen. Was aber noch viel seltener vorkam war, dass sie die Räume, die sie gestellt bekommen hatte, mit jemandem über Nacht teilte. Und was sie sich nie erträumt hätte war, dass sie einmal einen Raum mit ihrem ehemaligen Meister teilen würde. Es ging über das pure Raumteilen hinaus. Mark und Eli waren sich sehr nahe gekommen und der gestandene Jedi-Wächter hatte sie tatsächlich gefragt, ob sie es miteinander versuchen wollten. Eingenommen von der Tatsache, dass sie Monate, ach was, jahrelang gar nicht an ihn herankam, war sie bis ins Mark erschüttet worden. Im positiven Sinne natürlich. In Sekunden hatte sie rekapituliert, was sie einem Jay damit jedoch antun würde. Sicher, sie hatten sich im Streit getrennt. Er war aufgestanden, weil er es nicht zu ertragen schien, dass die Ritterin ihm wegen seinem Fehltritt nicht mehr vertrauen konnte und später hatte sie das verstanden. Es war hart und es war nicht fair. Und wie sah das jetzt bitte aus? Innerlich hatte sie sich kurz an den Kopf gefasst. Doch nach wenigen Momenten des Abwegens und des Überlegens hatte sie ihre Fassung wieder, um eine Entscheidung zu treffen. Denn die hatte der Wächter verdient. Ihre Entscheidung führte dazu, dass sie nun ganz sein war.

Eli grinste als Mark sie liebkoste und sie wühlte sich verschlafen in seinen Arm. Er war ein gutes Stück größer, was sich in diesem Moment für die Alderaanerin auszahlte. Ein schmales Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegt, zu mehr war sie früh am morgen noch nicht in der Lage.

"Guten Morgen."

Krächzte sie halb schlafend vor sich hin. Sie fühlte sich pudelwohl, doch merkte sie, dass die Sonne bereits durch das kleine Fenster in ihr Gesicht schien. Ach komm schon. War es wirklich schon so spät? Sie hatte versprochen heute noch einmal auf der Krankenstation auszuhelfen, doch glücklicherweise hatten sie nicht vereinbart zu welcher Uhrzeit sie auf der Matte stehen musste. Noch war ihre Schuld
nicht beglichen. Zumindest aus ihrer eigenen Sicht. Eowyn hatte Recht gehabt, auf der Krankenstation war wirklich großer Bedarf. Eine Stunde würde sie sich noch gönnen, bis sie sich frisch und auf dem Weg zur Krankenstation machen würde.

"Hast du gut geschlafen?"

Was für eine Frage. Auf der Pritsche? Schon für Eli allein war es eine Zumutung gewesen. Doch es war ein Bett. Halbwegs komfortabel und ausreichend um darauf eine Nacht zu verbringen. Sie hatte die vom Schlaf verklebten Augen nun ein wenig mehr aufbekommen und erwiderte seinen sanften Wecker mit einem Kuss und lächelte ihn danach verschoben an. Ihre Haare flogen in alle Richtungen, sie sah aus, als hätte jemand sie in einen Lüftungsschacht geworfen. Doch das war ihr im Moment noch alles egal. Sie war noch nicht soweit die schöne Blase platzen zu lassen, in der sie sich befanden. Nicht nach dem, was passiert war.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
[Coruscant - Jeditempel - Leelas Quartier] Leela

Nachdem Leela sich verabschiedet hatte, war sie kurz versucht, noch einmal für ein paar Minuten im Labor vorbeizuschauen, wo die Leiche des Chagrianers noch darauf wartete, dass sie ihre Autopsie beendete. Eine Stunde war viel Zeit. Sie brauchte höchstens ein Drittel davon, um ausgehfertig zu sein. Andererseits würde sie sich vielleicht sehr beeilen müssen und die junge Liannerin wollte auch nicht abgehetzt zu ihrer Verabredung kommen. Genausogut konnte sie die Zeit auch nutzen, um sich nach dem langen Tag etwas zu entspannen.

Arkons Padawan schloß die Tür zu ihrem Quartier auf und verriegelte sie hinter sich wieder, bevor sie den überschaubaren Inhalt ihres Kleiderschrankes in Augenschein nahm. Als Leela mit Arkon von Lianna aufgebrochen war, hatte sie nicht mit einem langen Aufenthalt auf Coruscant gerechnet. Dementsprechend war außer eher praktischer Kleidung kaum etwas dabei, as sie bei einem abendlichen Restaurantbesuch tragen konnte. Am brauchbarsten erschien ihr noch ein Ensemble aus einem dunkelblauen, gerade geschnitten Rock und kurzem Blazer in der gleichen Farbe. Normalerweise würde sie eine weiße Bluse darunter tragen, aber das wirkte dann wohl ein wenig zu formell. Ein schwarzes, seidig schimmerndes Top ließ das ganze ein bisschen weniger steif und etwas gefälliger aussehen. Passende Schuhe hatte die Ärztin zum Glück eingepackt: Ihr einziges Paar mit einem höheren Absatz.

Mit dem sehr beruhigenden Gefühl, die richtige Kleidung für den Abend gefunden zu haben, ließ sich Leela ein Bad mit einem aromatisch duftenden Badeöl ein und überließ sich eine Viertelstunde dem herrlich heißen Wasser und dem ungewohnten Nichtstun. Bis auf eine sehr überschaubare Aufgabe war sie im Moment frei von Verpflichtungen - so musste sich Urlaub anfühlen. Es dauerte ein paar Minuten, aber dann flossen ihre Gedanken ruhig dahin und streiften die Ereignisse des Tages, ohne irgendwo länger zu verweilen. Im Rückblick war nichts dabei gewesen, das sie persönlich so sehr betraf, dass es ihr Kopfschmerzen bereitete. Selbst der Tote in Rätin El'mireths verschlossem Labor kümmerte sie nicht sehr, auch wenn er sein Geheimnis noch nicht preisgegeben hatte. Wenn sie ihre Arbeit morgen fortsetzte, würde es sicher nicht mehr lange dauern, bis sie dahinter kam, durch was der Mann so plötzlich aus dem Leben gerissen worden war.

Das Nachdenken über ihre Arbeit trieb die Ärztin etwas früher als geplant aus der warmen Behaglichkeit ihres Badewassers. Unwillkürlich wurden ihre Bewegungen wieder hastiger, als sie in alte Gewohnheiten verfiel und keine Minute ungenutzt verstreichen ließ. Die etwas mehr als schulterlangen, schwarzen Haare waren schnell gefönt und nachdem Leela in die zuvor zurechtgelegte Kleidung geschlüpft war, beschloß sie, sie nicht wie sonst zu einem Pferdeschwanz zu binden und stattdessen offen zu tragen. Schmuck fehlte in ihrem Reisegepäck. Als einzigen Luxus hatte sie ein Flakon mit einem exquisiten Parfum mitgenommen. Ihre Arbeit brachte es oft mit sich, dass sie von den unangenehmen Gerüchen umgeben war, die mit Tod und Verwesung einhergingen. Wenn sie das Labor verlassen hatte, hatte sie das Bedürfnis schnell wieder angenehme Eindrücke zu sammeln. Der teure Duft, der sie warm und dezent umgab, war dabei ungeheuer hilfreich.

Als sie in die abendlich stillen Korridore trat, kam ihr der Teil des Tempels, in dem die Quartiere der Padawane lagen mit seinen vielen Abzweigungen vom Hauptweg etwas unübersichtlich vor. Aus einer davon hörte Leela ausgelassenes Kichern und laute Musik, schenkte dem jedoch keine weitete Beachtung und eilte weiter, bis sie plötzlich unvermittelt mit jemandem zusammen stieß, der aus einem weiteren Quergang mit ebensolcher Hast unterwegs war. Die junge Frau konnte gerade noch abwehrend die Hände heben, bevor sie auf eine etwa gleich große Person prallte und erschrocken aufschaute. Leela wollte schon missbilligend die Augenbrauen zusammenschieben und ihren Weg fortsetzen, als sie Arkon erkannte. Plötzlich um Worte verlegen, sah sie ihren Meister einen Augenblick irritiert an, bevor sie einen kleinen Schritt zurücktrat.

[Coruscant - Jeditempel - Gänge] Arkon, Leela
 
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Langsam aber sicher schien auch die Frau in seinem Arm aufzuwachen. Elise räkelte sich etwas und sah schließlich zu ihm auf, um ihm einen guten Morgen zu wünschen und ihn anzulächeln. Mark erwiderte dieses Lächeln. Die schlechten Gedanken waren augenblicklich wie weggepustet.

"Guten Morgen!"

, gab er auch den morgendlichen Wunsch zurück. Elises Haar war ziemlich zerzaust und ihr Blick wirkte noch sehr verschlafen und vielleicht etwas zerknautscht, aber irgendwie war das süß. Er selbst sah vermutlich auch nicht frischer aus mit den struppigen Haaren und einem Bart, den man bald nicht mehr 3-Tage-Bart nennen konnte. Irgendwann würde er wie ein Waldschrat aussehen. Er musste sich unbedingt rasieren! Aber eigentlich war das auch egal. Sie mochten sich. Sie kannten sich. Sie hatten sich während ihrer schlechtesten Zeiten erlebt. Da gab es nichts mehr, das einen erschüttern konnte. "Hast du gut geschlafen?", fragte die Alderaanerin und küsste ihn, wofür er für einen Moment die Augen niederschlug. Erst danach erhob er seine Stimme zu einer Antwort.

"Besser, denn je."

Die Antwort fiel zwar kurz aus, was sie von ihm gewöhnt sein musste, aber sie klang ehrlich. Selbst auf dem kleinen Bett und obwohl er sich die ganze Nacht über nicht großartig bewegt hatte, hatte er sehr gut geschlafen. Ruhig und zufrieden. Traumlos und erholsam. Es war schön, jemandes Nähe zu spüren nach all den Jahren der professionellen Distanz zu allen. Der Jedi-Wächter merkte erst jetzt, wie sehr er sich doch eigentlich abgeschottet hatte nach seinem Exil auf Tatooine.

"Und was ist mit dir?"

Die Gegenfrage stellte er dieses Mal nicht nur aus reiner Höflichkeit. Er war wirklich interessiert daran, wie es ihr ging. Vielleicht hatte sie sich nun doch anders entschieden. Jetzt da sie beide nüchtern waren? Wobei, dann hätte sie ihn sicher nicht geküsst. Auf diese Erkenntnis hin musste er wieder in sich hineingrinsen. Die Entscheidung war gefallen. Wie das Ganze nun weitergehen würde, musste man aber erst abwarten. Sie hatten immer noch ihre Aufgaben, ihre Pflichten und dann war da noch die unterschiedliche Einstellung der Mitglieder des Jedi-Ordens. Manch einer unterstützte Paare, andere schossen ziemlich gegen Beziehungen zwischen Jedi. Die konservative Seite besagte immer noch, dass der Kodex der Jedi keine Gefühle befürwortete. Neuere Ansichten interpretierten diese Zeilen nur in Richtung schlechter Gefühle, wie Zorn und Hass, Angst und Furcht. Leidenschaft wurde eher als Unkontrolliertheit und Disziplinlosigkeit ausgeschmückt. Wie konnte man auch davon ausgehen, dass Liebe etwas Schlechtes war? Markus war mit zwei Jedi als Mutter und Vater aufgewachsen und ihre Familie war glücklich gewesen bis zu dem Tag, an dem sie angegriffen worden waren.
Wie er Elise kannte, würde sie dies aber früher oder später hinterfragen. Sie war eine Person, die sich sehr mit alten Schriften, Ansichten und Lehren auseinandersetzte. Jetzt war sie noch glücklich, aber bald würde sie Fragen stellen, Zweifel hegen. Dem musste Mark entgegen wirken. Von Beginn an!

"Du wolltest gestern ein Versprechen von mir. Ich verspreche es dir, wenn du mir etwas versprichst!"

, begann er. Ein Deal erschien ihm am einfachsten, um diese Sache gleich von Anfang an klar zu stellen und jegliche Verwirrungen und Konflikte auf vernünftige Art und Weise regeln zu können.
Er drehte sich, entzog ihr den Arm, um sich darauf abstützen und sie ansehen zu können.

"Du wirst immer ansprechen, wenn dir etwas durch den Kopf geht, auf das du alleine keine Antwort findest! Du wirst deine Probleme nicht alleine im stillen Kämmerchen lösen! Ich bin bisher mit offenem Ohr für dich bereit gestanden und ich will es auch zukünftig nicht anders handhaben."

Markus atmete tief ein. Er musste über seinen Schatten springen, um selbst ein Versprechen zu geben.

"Ich verspreche, dass ich meine Probleme nicht für mich behalte und dich einweihe, sollte ich nicht selbst damit klar kommen."




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.:: Coruscant | unterwegs | mit Markus ::.

Markus hatte Sicher gehen wollen und es schien, als habe Ian ihm diese gegeben – zumindest für den Augenblick. Dann verabschiedete der Jedi sich auch schon mit dem Angebot, dass sie zusammen trainieren konnten, um sich besser kennen zu lernen. Ian nickte und sah Markus einen Moment hinterher, als dieser das Lokal verließ. Erst da wanderte Ians Blick zurück zu dem Glas Brandy, das er kaum angetastet hatte. Die bräunliche Flüssigkeit, deren Geruch Ian beinahe so wenig mochte, wie deren Aussehen. Wie konnte etwas, was derartig harmlos aussah, ein ganzes Wesen verändern? Wie konnte es legal sein, so etwas zu beziehen, wo so viele andere Drogen doch verboten und verpönt waren? Alkohol hingegen schien nicht weg zu denken zu sein. Als wäre er ein harmloser Freund. Ein netter Begleiter. Und trank man ihn nicht, musste man sich rechtfertigen, gerade so, als habe man etwas Unhöfliches getan, indem man ablehnte. Als wäre man jemandem persönlich zu nahe getreten. Das ergab keinen Sinn, nein, das ergab überhaupt keinen Sinn. Die Schuldfähigkeit einer Person wurde gemindert, wenn sie getrunken hatte und auch das, es machte keinen Sinn. Wer nicht in vollem Besitz seiner Sinne war, der wurde anders bestraft. Alkohol war eine bessere Entschuldigung als ein schlimmes Erlebnis und auch das schien irgendwie ungerecht. Ian schob das Glas weit von sich, als er leise seufzend aufstand und das Lokal ebenfalls verließ um das zu erledigen, weshalb er überhaupt in die Stadt gegangen war. Trotzdem ließ ihn der Gedanke – oder eher die Erinnerung an Brandy – nicht los. Als müsse er sich vergewissern, dass die Narben noch da waren, fuhr Ians ich mit der Hand über die Schulter, nur ein kleines Stückchen weiter zum Rücken, ertastete die wulstige Haut und widerstand dem Drang, seine Hand sofort wieder zurück zu ziehen. Stattdessen ließ er sie eine ganze Weile dort, gerade so als habe er Schmerzen in der Schulter, die er mit einem Streicheln dazu bringen wollte, weniger zu werden. Oder als würde die Narbe verschwinden, wenn er die Hand nur lange genug darauf lassen würde. Als würde sie schmelzen wie Eis. Einfach so. Er hatte die Narben nie gemocht, noch weniger, dass sie jemand sah, oder jemand berührte. Ian selbst hatte versucht mit ihnen so wenig wie möglich in Kontakt zu kommen. Dabei war ihm als Kind oft nichts anderes übrig geblieben, wenn der ganze Rücken gespannt hatte, weil die Heilung so schlecht verlaufen war. Und sie sehr hatte er es dann geliebt zu baden? Nicht nur, weil die Haut dann weich geworden war, sondern weil die schrumpelige Haut an den Fingern dafür gesorgt hatte, dass sich alles seltsam wulstig anfühlte. Als wäre das Gefühl, die Narben zu berühren, völlig normal. Denn sahen Finger, die vom Wasser aufgeweicht waren nicht auch ein wenig so aus, als seien sie voller Narben? Der Unterschied war verschwommen, war durch die Sichtbarkeit Unsichtbar geworden und das hatte Ian, als er ein Kind gewesen war, unendlich getröstet. Kind. Kinder. Ian seufzte erneut, als er seine Hand zurückzog. Kinder waren ein Thema an das er nicht denken wollte und doch erschien es so präsent in seinem Kopf. Lag es an Bastion? Weil sie vielleicht schon sehr bald aufbrachen und nie wirklich darüber gesprochen hatten? War es sein Alter an und für sich? Oder war es bloß der alte Wunsch, der wieder neu aufbrach und war es vielleicht die Tatsache, dass das Verbot das er sich ausgesprochen hatte, gerade weil es ein Verbot war, so dringlich zurück kam?
Sie konnten keine Kinder haben. Sie konnten nicht. Eowyn als Jedi. Er als… als was auch immer. Dabei wäre Eowyn sicher eine gute Mutter gewesen und vielleicht würde das ihren Standpunkt ändern. Denn dann hätte sie eine andere wichtige Aufgabe für ihr Leben. Mutter sein. Vater sein. Der Gedanke war viel zu absurd. Denn Eowyn mochte so gut sein, wie sie wollte, aber er? Als Vater? Nein.

Ian beschleunigte seinen Schritt, ein naiver Versuch seinen Gedanken davon zu kommen, als er seinen Fokus anders setzte und versuchte sich bewusst abzulenken, indem er Coruscants Straßen betrachtete, die vielen Lichter die selbst am Tage vor sich hin leuchteten und dazu einluden die ganzen Läden zu betreten. Bloß das die Reklame jetzt ein einziges Wort zu bilden schien. ‚Kinder‘. War es sein Verstand der ihn trog oder war es seine Wahrnehmung die darauf geeicht war so viele Kinder wie noch nie zu sehen? Der Dunkelhaarige beeilte sich in ein Geschäft zu gehen, dass er ohnehin hatte betreten wollen, eines, das zeitgleich beinahe Kinderfreiheit garantieren würde. Und tatsächlich, kein Kind hielt sich dort auf. Lange dauerte es nicht, bis Ian angesprochen und beraten wurde. Lange hingegen dauerte es, das richtige gefunden zu haben und danach stand seine nächste Erledigung an.

Als Ian nach Stunden zurück in den Orden kehrte, verstaute er alles, was er besorgt hatte auf seinem Schiff um müde, aber doch zufrieden, zurück in den Tempel zu kehren.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Gänge | Ian ::.


 
[Coruscant|Jedi-Tempel|Gänge|vor Sunas Zimmer] Freydis mit diversen Süßigkeiten, Eowyn, Siva, Sarid, Würstchen, Kartoffelsticks und Eiscreme

Gespannt lief Freydis durch durch die Gänge des Jedi-Tempels und betrachtete Statuen, Räume, Personen, alles was ihr interessantes ins Blickfeld sprang. Das warme Dämmerlicht was durch die langen Fenster schoss, erleuchtete ihren Weg und hinterließ einen gewissen Grad der Entspannung. Teilweise auch einen Grad der Müdigkeit. Schließlich war sie seit weit mehr als zwölf Stunden auf den Beinen und durch die Reise äußerst gestresst, etwas neues zu erleben, etwas was ihr Leben verändern würde machte sie Müde. Doch sie ließ sich keineswegs durch müde Knochen und schlaffe, nach Entspannung rufenden Muskeln von ihrem Frohsinn abhalten. Mit Süßigkeiten bewaffnet stapfte sie weiter auf Sunas Zimmer zu, so war doch der Name der Initiatorin, oder? Ungewöhnlich klang der Name jedenfalls nicht in ihren Augen. Die Wahrscheinlichkeit es also mit einer weniger exotischen Spezies zu tun zu haben waren somit hoch, obwohl Freydis keiner Überraschung abgeneigt wäre. Die Vielfalt - gerade auf Haruun Kaal - machte gemeinsame Zeit immer spanender, man hatte doch so viel zu lernen und verblüfft aus der Wäsche zu gucken, wenn man mit anderen Spezies etwas unternahm. Zum Beispiel Mit Nautolanern schwimmen; gewissermaßen unfair, aber auch praktisch wenn man in Not war. Das war so reizend am Orden, die diversen Möglichkeiten sich einzubringen. Freydis hoffte durch ihr Training bald heraus zu finden, was sie machen kann.

Freudig erwartend stapfte sie knappe 15 Minuten durch die Gänge, Räume und Säle der Anlage. Durch ihren schneller Griff nach den Süßigkeiten, als sie noch im Zimmer war wusste sie jedoch nicht was genau sie dort mitgenommen hatte. Ein Blick verriet ihr: Irgendetwas gummiartiges, etwas kandiertes und haufenweise Schokozeugs. Ihre Freunde mussten ihr damals viel eingepackt haben, schließlich hatte die Zabrak einen ordentlichen Teil auf der Reise verputzt.

Endlich erreichte sie das Zimmer von Suna. Als sie in dem Gang abbog erblickte sie sogar drei gestalten, zwei von ihnen (Siva, Eowyn) etwas kleiner, jedoch einer der kleineren (Eowyn) und die gleich große (Sarid) älter als Freydis. Bereits Gesellschaft haben zu werden erfreute sie, weshalb sie mit einem breiten Lächeln auf die Gruppe zu hielt. Eine der Frauen trug eine Jeans und eine weiße Bluse, die andere eine blaue Jeans und ein weißes, langärmliges Shirt. Nummer Drei hatten stattdessen eine Robe an, was Freydis etwas verwunderte, denn auf der Einladung war von "Lasst die Roben zuhause" die Rede, zumindest hatte sie es so in Erinnerung. Stören tut sie das aber in keine Falle, denn insgeheim fand sie das cremefarbene Ornat des Ordens ziemlich stylisch. Fast hätte sie es auch schon angezogen, wären ihre Beine nicht wieder schneller als ihr Kopf gewesen und los gelaufen. Ein weiteres Detail viel ihr an der deutlich kleineren Frau auf. Sie hatte Hörner! Auch ein Zabrak, endlich eine angehörige ihrer Spezies! Jedoch hatte die ebenfalls jung aussehende Dame keine Tätowierungen. Warum das denn? Sowas hatte sie noch nie gesehen wie würde man denn nur ohne sie auskommen, ihre Tattoos waren fast schon ein Teil von ihr geworden, ein Teil ihrer Persönlichkeit, ihrer Erfahrung. Sie hatte ihre nicht auf ihrer Heimatwelt machen können, weshalb sie auf die Zabrak Gemeinschaft der Tempelschule zurückgreifen musste. Wenn sie auch zur Party gehen würde, müsse Freydis sie auf jeden Fall fragen.

"Hallo ich bin neu hier. Bin ich hier richtig für den Mädelsabend?", fragte sie winkend und anschließend leicht beugend.

[Coruscant|Jedi-Tempel|Gänge|vor Sunas Zimmer] Freydis mit diversen Süßigkeiten, Eowyn, Siva, Sarid, Würstchen, Kartoffelsticks und Eiscreme
 
[Coruscant|Jedi-Tempel|Gänge|vor Sunas Zimmer] Freydis mit diversen Süßigkeiten, Eowyn, Siva, Sarid, Würstchen, Kartoffelsticks und Eiscreme

Eowyn musste in ihrem Satz stocken und Siva wusste ganz, ganz genau, was sie hatte sagen wollen. Mit einem trimphierenden Grinsen musste sie ein "Gewonnen", los werden und war froh, bei Suna angekommen, endlich das Eis abstellen zu können. Das zumindest tat sie, als sie Eowyn ein klein wenig vor sich herschiebend in das Zimmer bugsierte. Ihre Hände würden es ihr danken, dass Eis schnell abzustellen, die fühlten sich nämlich ziemlich steif gefroren an. Siva tat genau das. Eis abstellen und dann rumgucken. Jedenfalls war Sarid der Grund, weshalb Siva gewonnen hatte, egal ob die Wette nun Gultigkeit besaß, oder eben nicht.
"Huhu Sarid!", begrüßte sie also die Rätin die sich nicht nur über das Eis, sondern auch über Eowyn und Siva freute. Eowyn meldete such zurück zu Wort, viel zu verkrampft und da war der Eindeutige Versuch der Flucht. Wen interessierte es denn, wessen Idee das Eis gewesen war? Und was ihre Robe betraf. "Ach, ich glaub das mit der Robe ist gar nicht so schlimm. Du kannst ja einen Teil davon ausziehen und wenn es dir hilft, zieh ich einen Teil davon an. Nicht unbedingt den Mantel, der ist ein bisschen zu lang, aber wenn's hilft und es dir nix ausmacht, wenn er eeeetwas auf dem Boden streift, dann auch das." Würde sie sich nämlich jetzt umziehen gehen, würde sie gar nicht zurück kommen, das war lichtschwertkristallklar. Was wohl nicht so klar war, war, ob Sunas Zimmer das war, wo der Mädelsabend stattfand. Denn eine weitere Besucherin hatte ebenfalls den Raum gefunden (Freydis). Eine Zabrak, genau wie Siva. Bloß mit den üblichen Tatowierungen. "Herzlich willkommen und: Total richtig. Wir wollten uns es auch gerade gemütlich machen." Dazu gehörte vielleicht auch, dass jeder etwas von Eowyns Robe nahm? Gürtel, Mantel und Tabbart zum Beispiel. Die untere Tunika konnte Eowyn ja anlassen und dann sah sie aus wie jemand, der es gemütlich in lässigen Leinenklamotten mochte. Noch ein geflochtener Zopf und sie sah perfekt aus und von den anderen gar nicht mehr zu unterscheiden. Dann klingelte es auch noch mal und Siva öffnete die Tür. "Riley!" Die andere war ihr durchs Training wohl bekannt. "Komm rein, du bist richtig hier, siehst du ja. ist kein Protest-Treffen." Jedenfalls war es das noch nicht, aber Mädelsabende konnten zu allem werden; da wurden manchmal verrückteste Ideen gesponnen. Suna hatte ein ziemlich großes Zimmer, was nur gut war, wo sie selbst nicht zu den Kleinsten gehörte (per Ausschlusskriterium blieb nämlich nur noch eine Person übrig, die Suna sein konnte) und sich ihr Zimmer langsam füllte. Bloß wirkte sie ein bisschen schüchtern. "Sorgt auch jemand für gute Musik?" Die durfte schließlich nicht fehlen. Und nicht schnulzig sein. Sollte ja kein Liebes-Kummer-Abend werden, denn mit so was kontne Siva gar nix anfangen. Ne, echt nicht. Auf einem Mädelsabend hatte man Spaß und heulte nicht rum, weil die 'Liebe des lebens' schon wieder die Socken neben die Wäschetruhe geworfen hatte. Als ob das so weltbewegend war. Da war schließlich Ordnungssinn zu erkennen! Aber egal, erst mal musste sie sich bei Suna bedanken. "Vielen Dank für die Einladung. Ich hoffe, du magst Eis, wenn nicht ebsorg ich schnell noch was anderes."

[Coruscant|Jedi-Tempel|Gänge|vor Sunas Zimmer] Freydis mit diversen Süßigkeiten, Eowyn, Siva, Sarid, Riley Würstchen, Kartoffelsticks und Eiscreme

Links sehr ihr, wie Siva gekleidet ist
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Wie sie sich fühlte? Sie wusste nicht recht, wie sie die Frage beantworten sollte. Rund um gut? Fabelhaft? Sie hatten sich letzte Nacht etwas versprochen. Etwas langfristiges und bindendes. Eli dachte jetzt nicht mehr nur noch an die schönen Dinge, die sie miteinander teilen und in Zukunft sicher noch miteinander erleben würden. Sie hatte nicht vergessen, dass sie immer mit sich haderte, was das Thema Liebe und Beziehung unter Mitglieder des Ordens oder mit außenstehenden zur Folge hatte. Es war ein Bruch mit den alten Werten. Schon Meister Qno sagte es, der Jedi-Meister von dem sie erst gestern viele Berichte und Journaleinträge gelesen hatte, Beziehungen waren ein subtiler Weg zu einer sich zwingend ergebenden, kompromitierenden Situation. Aus seiner Sicht war es nicht klug, neben der Hochzeit mit den Idealen des Ordens noch eine gefühlsbasierte Polygamie aufzubauen. Es führte dazu, dass man von Unsicherheit begleitet wurde, von Zweifel und im schlimmsten Fall Angst umeinander. Doch Elise hatte eine Version gefunden, die sie recht treffend fand. Sie beschloss zu lieben, um auch eine Sehnsucht zu erfüllen. Für sie hatte es einen Effekt über den Zweifel der Sehnsucht erhaben zu sein. Denn wenn sie sich gaben, was sie an menschlichen Bedürfnissen brauchten, und wenn sie es richtig angingen, würden sie keine Probleme damit haben. Zumindest dachte die Ritterin so darüber. Sie hatte noch keine konkrete Ahnung, was diese Verbindung früher oder später mit ihr anstellen würde, doch eine variable Unbekannte war immer im Spiel, auch bei jeder Mission.

"Ja, sehr gut sogar, trotz der Pritsche."

Sie lächelte ihn vielsagend an, um ihm klarzumachen, dass er der Faktor war, der das Aushalten in dem Bett um mindestens einhundert Prozent erträglicher gemacht hatte. Noch immer umgab sie die wohlige Wärme ihrer Körper und noch immer genoss die Alderaanerin jeden Moment. Bis das Thema ein ernstes wurde und der Corellianer ansprach, was er gestern so erfolgreich ignoriert hatte. Elise hatte nicht weiter nachgebohrt. Wenn sie mittlerweile etwas über Markus wusste, dann dass sie nicht nachhaken würde, wenn sie erkannte dass er über etwas nicht sprechen wollte. Doch es musste ihn beschäftigt haben. So sehr, dass er jetzt von selber davon anfing.

"Ich bin ganz Ohr."

Er hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, die genau auf seinen Worten lag. Sie würde ansprechen, wenn ihr etwas auf dem Herzen lag? Dinge mit ihm telen, die sie als Problem sah? Er verlangte einen uneingeschränkten Offenbarungseid von ihr. Wie war sie in solchen Situationen gestrickt? Generell konnte sie behaupten, dass ein aufgeschlossener Mensch war, der keine Probleme damit hatte, sich mitzuteilen. Auch nicht wenn es um Dinge ging, die sie störten. Ein Versprechen, dass sie geben konnte, allerdings mit Einschränkungen.

"Markus" sie nannte bewusst seinen vollen Namen. "Ich weiß wir werden Höhen und Tiefen haben. Und ich verspreche dir, dass ich die Dinge, die uns betreffen mit dir besprechen werde. Du weißt dass ich niemand bin, der ein Blatt vor den Mund nimmt. Und natürlich wirst du der erste sein der weiß, wenn ich Hilfe brauche."

Das war ernst gemeint. Sie hatte sich nicht aufgestützt, aber zu ihm hinauf geschaut. In ihrer Miene lag Ernsthaftigkeit.

"Solltest du nicht selbst damit klarkommen? Was heißt das?"


Da war schon die erste Frage, die sie brennend interessierte. Würde er nur die Dinge mit ihr teilen, die ihn wie gestern morgen an den Rand des Exodus trieben? Wie war das zu verstehen? Sie wollte es ganz genau wissen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Kantine ~ Sarina mit Liska und vielen anderen

Liska war offensichtlich genauso wie sie selbst ein wenig in Gedanken versunken gewesen. Kein Wunder, für die Twi'lek war das Essen hier sicher noch schmackhafter als für Sarina. Auch, wenn das kaum vorstellbar war. Gefühlt hatte sich Sarina die letzten Monate oder Jahre nur in der Kantine auf Lianna oder von Schiffsrationen ernährt, und das hier war ja mal nun wirklich ganz was anderes. Aber hallo. Alleine schon das gedämpfte und eben nicht gekochte Yyla-Gemüse... Hammer. Genial. Echt, der Koch auf Lianna musste mal wieder eine Fortbildung besuchen oder so. Sarina hatte schon ganz vergessen, wie lecker Essen sein konnte.

Die Anwärterin stimmte Sarina in allen Punkten einfach zu. Sonderlich redselig war sie ja noch nie gewesen, zumindest nicht in den letzten Tagen, aber das war ja auch verständlich, eigentlich. So als ehemalige Sklavin. Sarina empfand das zwar als seltsam, sie war recht kommunikativ und unterhielt sich recht gerne, aber naja, es war halt nicht jeder mit so einer Plapperschnute geboren wie sie. Da konnte man nichts machen.
Umso mehr überraschte die Ritterin die Frage der Twi'lek. Also,
damit hatte sie nun nicht gerade gerechnet.

"Ähm..."

Überrumpelt hielt Sarina die Gabel in der Luft und überlegte. Naja, warum eigentlich nicht, hin und wieder konnte sie ja durchaus vorbeisehen. Schadete ja nicht!

"Also, wenn ich mal wieder hier bin, klar. Ich kann dir aber nicht sagen, wie oft und wann das passieren wird... meine Chefin auf Lianna hält mich ganz schön auf Trab, mal sehen, wann sie mich wieder zurückbeordert..."

Auch wenn Sarina da echt keine Lust drauf hatte. Bloß brach der Laden ohne sie da drüben wahrscheinlich zusammen, schließlich kümmerte Eleonore sich nicht um die kleinen Handlangerdinge so wie sie, sondern verbrachte die Zeit in Sitzungen, Prüfungen, Verhandlungen und sonstigem Kram. Und bildete hin und wieder nebenbei noch eine Padawan aus.
Noch aber, nahm sich die Ritterin vor, würde sie das Leben hier auf Coruscant trotz des Virus und trotz der etwas gedrückten Stimmung, die sie sehr wohl wahrnahm, genießen. Alleine des Essens wegen lohnte es sich definitiv, noch ein bisschen hier zu bleiben.

"Und, wie schmeckt dir dein Essen?"

Vielleicht bekam sie ja auf dieses recht harmlose Thema eine Antwort, auf der sie ein Gespräch aufbauen konnte. So lecker das Essen war, langweilen wollte sie sich nicht.

Coruscant ~ Jedi-Tempel ~ Kantine ~ Sarina mit Liska und vielen anderen
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.



Er war zufrieden mit ihrer Antwort. Sie würde mit ihm reden. Sie würde ihre Probleme nicht für sich behalten und was sie sagte, das entsprach für gewöhnlich auch der Wahrheit. Dann jedoch hakte sie wegen seiner Formulierung des Versprechens nach. Der Corellianer lüpfte eine Augenbraue. Was war daran missverständlich?

"Ich meine es, wie ich es sage!"

, entgegnete er knapp in typischer Markus Manier. Er war nicht der Mensch, der andere mit seinen Angelegenheiten belästigte. Markus war immer gut klar gekommen. Er mochte es nicht, kontrolliert zu werden, schiefe Blicke zu erhalten oder in diesem Fall sorgenvoll beobachtet zu werden. Er würde es ihr sagen, wenn er ihre Hilfe benötigte. Dieses Zugeständnis konnte er machen. Mehr war jedoch nicht drin. In dieser Hinsicht hatte er ein etwas veraltetes Weltbild von Mann und Frau. Männer hatten stark zu sein. Die starke Schulter, die die Frau auffing, wenn sie in Not geriet. Er würde nicht von ihr erwarten, dass sie ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen würde oder er sie jeden Abend mit den Problemen der Arbeit zumüllte. Nein. Er kam selbst damit klar. Für einander da zu sein hieß für ihn nicht, sich alle Probleme der Welt aufzubürden. Man konnte sich auf den jeweils anderen verlassen, musste aber eben nicht jede Kleinigkeit bis ins Detail besprechen und miteinander durchkauen. So war er einfach nicht.
Elise wusste das. Sie hatte gelernt damit klar zu kommen. Jedenfalls hatte er bisher das Gefühl gehabt, dass sie nicht nachbohrte, wenn er bewusst eine Frage überhörte oder ein Thema überging. Sie schien es akzeptiert zu haben und genau das war es, was er weiterhin tun würde. Mit Einschränkungen, denn zumindest die Sache mit der Lunge würde er in Zukunft eher ansprechen, um sie informiert zu halten. Sie musste sich keine Sorgen machen, aber sie verdiente die Wahrheit über seinen Zustand.

Elises Blick verriet ihm in jenem Moment jedoch, dass sie nicht ganz zufrieden mit der Antwort war. Sie hatte Fragen, die ihr auf der Zunge brannten und anders als am Tag zuvor, konnte er sie nicht so einfach abfertigen. Markus setzte sich im Bett auf, rieb sich die Stirn und überlegte, was er sagen sollte. Es war unüblich für ihn, dieses Gefühl, sich irgendwie erklären zu müssen. Und obwohl er wusste, dass sie es verdiente, wusste er noch nicht so recht, wie er so etwas in die Tat umsetzen sollte. Er befeuchtete die Lippen, winkelte die Beine etwas an und legte die Arme locker darüber, ehe er ihr den Blick wieder zuwandte.

"Das ist Neuland für mich, Elise! Ich bin Einzelkämpfer. Ich mache die Dinge mit mir selbst aus."

Selbst mit seiner Zwillingsschwester hatte er nichts geteilt, was sie hätte belasten können. Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln und hob entschuldigend Schultern und Hände. Man änderte einen Menschen nicht von Grund auf. Vielleicht würde die Zeit ihn verändern, aber so versprach er wenigstens nichts, was er nicht halten konnte.
Er wartete einen Moment ab, um ihr die Zeit zu geben, seine Aussage auf sich wirken zu lassen und das Gesagte zu verarbeiten. Dass sie selbst ihr Herz auf der Zunge trug und immer gerade heraus sagte, was sie dachte, hatte sie ihm schon in vielen Situationen gezeigt. Da war Thearterra, Alisah, Ian, ... Viele Situationen, in denen er sie letztendlich zurechtgewiesen und zurückgehalten hatte. Wie würde das in Zukunft laufen? Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. Er würde nicht respektlos erscheinen wollen, trotzdem war er immer noch Jedi-Meister. Ihr Mentor! Es würde sich zeigen.

"Du musst heute noch einmal zur Krankenstation? Was gehört da zu deinen Aufgaben?"

, stellte er schließlich eine unverfängliche Frage mit echtem Interesse an ihrem heutigen Tagesablauf. Sie mussten sich langsam fertig machen, weshalb er sich dazu entschloss aufzustehen und seine Kleidung einzusammeln.




.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
Coruscant, Tür des Zimmers, welches als Treffpunkt für Mädelsabend ausgewiesen war: Riley Wallentime


Rileys Herz pochte schneller. Sie hörte Schritte, wenige Schritte, bis zur Tür kommen. Wer war Suna, die alle einlud? Wer würde noch kommen? Eine junge Zabrakfrau (Siva) oder sollte man noch von einem Mädchen sprechen, sie war geschätzt in Rileys Alter, öffnete ihr die Tür. Riley huschte ein erleichtertes Lächeln über ihr Gesicht. Das Gesicht kannte sie doch, wenn auch nur vom Sehen. Vom Trainingsraum?! Ja, genau! Sie wurde gleich freundlich herein gebeten und man erklärte ihr, dass sie absolut richtig wäre. Es wäre kein Protest? Kurz guckte Riley irritiert. Was meinte sie damit? Unwichtig!

“Bist du Suna?”,

fragte sie die Zabrak (Siva). Offenbar nicht. Riley sah sich im Zimmer um, welches sehr viel größer als ihr eigenes war. Es befanden sich bereits noch drei weitere Mädels im Zimmer. Zum Glück war Riley nicht die Erste! Riley nickte allen lächelnd zu. Sie hatte keine Hand frei.

“Ich bin Riley!”,

stellte sie sich Allen laut vor. Was heißt laut? Es war das Lauteste, was sie raus bekam. Sie war anfangs immer etwas schüchtern, besonders unter lauter fremden Leuten. Sie fühlte sich dann immer ein klein wenig unwohl. Sie hoffte, dass sich alle Anderen auch vorstellen würden!? Die Zabrak (Siva) sprach eine Andere (Suna) an und bedankte sich für die Einladung. Das war also Suna! Riley lächelte ihr zu und nickte zustimmend zu den Worten der Zabrak.

Sie musste unbedingt das ganze Zeug loswerden. Ein Seitentisch war schon mächtig vollgestellt. Erstmal ließ Riley ihren Schlafsack neben der Eingangstür fallen, damit sie eine Hand frei bekam. Die Anderen schienen wohl keinen Schlafsack mitgebracht zu haben? Das war ja peinlich! Jetzt sah es wohl so aus, als würde sich Riley hier gleich einquartieren?! Eine Hitzewelle stieg in ihr hoch, verursacht durch Scham.

Dann ging Riley zu besagtem Tisch.

“Oh je, …”,

sagte Riley laut. Sie versuchte mit einer Hand Platz auf dem Tisch zu schaffen, auf dem viele leckere Dinge für die Party standen, Sachen umzustellen, damit ihre Torte noch Platz finden würde, die ja etwas mehr Platz beanspruchen würde. Natürlich hoffte Riley auf Hilfe. Die Torte sah lecker aus. Riley hatte sie umgepackt. Sie sah aus wie selbstgebacken, aber war von ihr gekauft worden. Es gab fünf Querstraßen vom südlichen Jeditempel entfernt diese kleine Konditorei. Und, die konnten das besser als Riley. Riley wollte aber diese Torte als selbstgebacken verkaufen, eine kleine Flunkerei, da sowas einfach in der Regel besser ankam...


Coruscant, in Sunas Zimmer beim Mädelsabend: Riley, Suna, Siva, Eowyn, Sarid
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

"Ich meine es wie ich es sage!"


Eli war kurz aufgeschreckt. Sie hatte für eine kurze Zeit vergessen, wie Mark sein konnte. Wie ... deutlich. Doch es verletzte sie nicht. Sie wusste, wie er gestrickt war. Informationen zu teilen war noch nie seine Stärke gewesen. Hin und wieder ging ihr das irgendwie auf die Nerven, doch sie konnte damit um. Es hatte seine Vorzüge, ernste Dinge nur dann zu besprechen, wenn sie auch wirklich ernst wurden. Ihre Neugierde konnte sie bei ihm wie in den meisten Fällen zwar nicht befriedigen, aber dafür hatte sie immerhin ein Versprechen bekommen, das sie gestern Abend verlangt hatte. Als sie schon fest davon überzeugt war, dass es das war, schob Mark dann plötzlich nach und erklärte sich. Elise wedelte mit den Händen. Er musste das nicht tun. Er war wie er nun mal eben war und sie würde ihn genau so akzeptieren. Doch da war es schon so weit. Die Dinge mit sich selbst ausmachen? Oh ja, das kannte sie. Zu gut. Es fällt leicht, immer alles in seinem eigenen Kopf auszupendeln, anstatt sich eine Meinung zu holen, oder Dampf abzulassen. Das was Mark so perfekt beherrschte war eine schwierige Aufgabe für Eli. Sie hatte für so lange Zeit alles mit sich selbst ausmachen müssen. Niemand, der ihr zuhörte, oder ihr sagte, dass er sie verstand. Da war für so viele Jahre nur sie. Es war, als wäre dieses Sorgen-Silo irgendwann einfach geplatzt und nun hatten die Dinge einfach keinen Platz mehr gefunden, außer nach draußen. Sie nahm seine Hand, während sie vor ihm saß.

"Ich werde dich nicht dazu zwingen mir irgendwelche Dinge zu erzählen, die du lieber für dich behalten möchtest
." sie sah ihn eben so ernst an, wie er sie. "Du bist nach wie vor ein freier Mann." sie grinste vielsagend. Naja, nicht ganz frei. "du weißt was ich meine." sie lächelte verlegen. "Mir ist nur wichtig, dass wir uns diese Besonderheit bewahren, die Dinge miteinander zu teilen, die wir sonst keinem erzählen." Es war nun mehr als Bitte formuliert. "Und wenn du etwas für nicht teilenswert hältst, dann ist das so."

Sie dachte darüber nach, über welche Dinge sie da so reden konnten. Naja, im Zentrum von allem drängte sich ihr der Gedanke auf, dass sie nicht wusste, wie sie in Zukunft damit umgehen würde, wenn sich die Interessen überschnitten. Ihre Aufgabe und ihre Zuneigung zueinander. "Lass uns eins auf jeden Fall schwören. Der Orden leidet nicht unter unserer Beziehung." meinte sie stoisch und todernst. "Sind wir jetzt dann eigentlich nur im geheimen ein ... Paar?" Auch das meinte sie todernst. Die Aussage war wertungsfrei. Sie wusste, was er sie empfinden ließ, wie elektrisiert sie wegen ihm war. Und Eli war keine Frau, die darauf bestand ihn zu jeder erdenklichen Minute an der Hand hinter sich her zu schleifen. Schon wieder schoss sie aus allen Rohren und bombadierte ihn mit Fragen und Bittstellungen. Sie konnte nicht anders. Auch für sie war es das erste Mal, dass sie in so eine Situation kam.

Ein Blick zum Chrono folgte. Schon wieder waren so viele wertvolle Minuten des Zusammenseins verstrichen. Die kleine Frau sackte ein wenig mit den Schultern nach unten, denn sie hätte gern den ganzen Tag blau gemacht und sich wieder mumienartig in ihre Bettdecke mit ihm eingewickelt.

"Naja 'müssen' " sie zeichnete das Verb mit ihren Finger nach "ich habe der Heilerin versprochen, dass ich heute komme und wieder mithelfe. Wir kümmern uns um die Patienten, verabreichen Medikamente, betüdeln sie und legen hin und wieder Hand an mit der Macht." sie war ganz euphorisch als sie darüber sprach, denn sie erinnerte sich, dass sie gestern gar nicht so schlecht ausgesehen hatte, als sie jemandem die Schmerzen nahm. Mark war aufgestanden und zog sich an. Eli saß noch einen Moment auf dem Bett und hatte sich nur ein dünnes Shirt übergeworfen.

"Und was treibt dich heute morgen aus dem Bett?
"

Fragte sie mit gleichem Interesse. Keine Kontrollfrage. Aber das waren wohl so die Dinge über die man sprach, wenn man sich füreinander so interessierte.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.


Elise versicherte Markus, dass er ihr nichts erzählen musste, was er nicht erzählen wollte. Sie sagte, er sei weiterhin ein freier Mann und verbesserte sich im Nachsatz, denn wirklich frei wäre ja eine komplett falsche Definition einer Beziehung. Er grinste amüsiert in sich hinein. Sie hatte sich schon immer um Kopf und Kragen geredet und es hatte etwas Flappsiges an sich, das ihr nur noch mehr Sympathie einhandelte. Mark seinerseits musste nichts mehr dazu sagen. Er wusste wie es gemeint war. Sie wusste, wie er es gemeint hatte. Er war einfach kein Mann zu vieler Worte und ließ dies alles so stehen.
Während er bereits aufgestanden war, seine Boxershort angezogen hatte und nachfolgend seine Sachen vom Boden aufsammelte, sprach die Alderaanerin weiter. Sie wollte den beiden Seiten noch ein Versprechen entlocken. Der Orden sollte nicht unter ihrer Beziehung leiden. Mark sah kurz auf, als er gerade Shirt und Hose aufs Bett legte. Er runzelte die Stirn und überlegte, was sie damit meinen konnte. Vielleicht war sie doch nicht ganz im Reinen mit der Entscheidung, dem Kodex und allem, was die früheren Texte der Gelehrten besagten. Beziehungen waren nicht schädlich! Sie waren eine Bereicherung! Mark richtete sich auf, stemmte eine Hand in die Seite und rieb sich mit der anderen den Nacken. Er ging nicht auf diese Aussage ein. In seinen Augen würden sie den Orden nicht gefährden. Niemals! Er war Jedi-Wächter. Es war ausgeschlossen, dass er dem Orden auf irgendeine Weise schadete. Er zögerte einen Moment. War sich nicht klar darüber, ob er hier nachbohren sollte. Wollte sie ihm erzählen, worum es ihr bei dem Versprechen genau ging? Oder wollte sie einfach sicher stellen, dass sie einander nicht über das Wohl der anderen stellten? Vielleicht wollte sie auf Bastion anspielen, denn wenn sie zusammen auf einer Mission waren und es im Ernstfall um ein Leben oder das Gelingen jener Mission ging... Der Corellianer wollte sich dieses Szenario nicht vorstellen, aber es gehörte doch irgendwie zum realen Leben der Jedi dazu. Auch im Kalten Krieg.

"Wir kennen unsere Aufgaben und erledigen sie nach bestem Wissen und Gewissen."


, bestätigte er nun doch und nickte einfach. Es war sicher nicht schlecht, diese Grenzen abzustecken. Sie trugen schließlich eine gewisse Verantwortung. Außerdem war es sehr löblich, dass Elise gerade an solche Sachen dachte, wo andere Frauen vermutlich viel zu romantisch an einen Ritter in goldener Rüstung dachten, der sie aus jeder Notlage retten würde, auch wenn er damit den Rest des Universums ins Verderben stürzen sollte. Hauptsache seine Liebe war gerettet... Mark benetzte seine Lippen, die sich gerade in diesem Moment wie ausgetrocknet anfühlten. Er war Jedi-Wächter. Er würde seine Pflicht erledigen. Er würde den Willen der Macht nicht in Frage stellen, dessen war er sich sicher. Wie Ian schon gesagt hatte: Wie egoistisch wäre er, das Wohl der Galaxis zu riskieren?
Ihre weitere Frage, ob sie ihre Beziehung geheim halten wollten, war ebenso berechtigt und doch schmeckte ihm der Gedanke daran nicht so ganz. Sie vertrauten einander. Sie mochten einander. Sie hatten diverse Versprechen gegeben. Sie würden einander helfen, wenn sie in Nöten waren oder nicht alleine mit Problemen fertig wurden. Sie würden von der Beziehung profitieren und zwar beide. Wer dies nicht akzeptierte, dem konnte der Jedi-Wächter nicht helfen. Aber er würde es sich nicht verbieten lassen, sein Leben zu führen. Ein Leben, wie die Macht es ihm vorbestimmt hatte. Nicht umsonst hatten sich Elis und Marks Wege gekreuzt. Nicht umsonst war gerade sie am Tag zuvor dabei gewesen, als er den heftigen Anfall gehabt hatte. Nicht umsonst hatte ihn sein Gefühl nach der Bar zurück in den Orden und zurück zu ihr geführt. Es kam alles, wie es kommen sollte. So war seine Einstellung und davon würde er nicht abweichen.

"Ich muss es nicht in die Welt hinausposaunen..."

, antwortete er völlig ehrlich und ganz in seiner eher ruhigen Art. Er war nicht der Typ dafür, der sich die nächste Gruppe suchte, um dort von seinen Erfolgen zu sprechen. Elise hatte sich mittlerweile ihr T-Shirt geschnappt und es sich übergezogen, saß aber immer noch im Bett. Der Corellianer ging um das Fußende herum und beugte sich zu ihr hinunter. Er sah ihr abwechselnd in beide Augen.

"Aber ich stehe zu meiner Entscheidung und ich hoffe, dir geht es ebenso."

Ein Lächeln folgte, dann schloss er die Augen und küsste sie, ehe er sich wieder von ihr löste, um zum Bettende zurückzukehren.

"Wir sind per Du, alles andere wäre irrsinnig. Auf Disziplin und Respekt lege ich weiterhin großen Wert. Es gibt nicht umsonst eine gewisse Hierarchie im Orden."

Damit setzte er klare Regeln voraus, die keiner Verhandlung bedurften. Der strenge Meister kam eben doch immer wieder durch und das würde sich auch so schnell nicht ändern, wenn es sich überhaupt jemals ändern sollte. Er schlüpfte in seine Hose, setzte sich aufs Bett und zog auch Socken und Schuhe an. Die Frage nach ihren Aufgaben auf der Krankenstation beantwortete Elise mit Dingen, die er sich bereits hätte denken können. Es war gut zu hören, dass sie auch in Sachen Heilung vorankam. Wenn ihr das lag, war dies nur zu ihrer aller Vorteil, wenn sie nach Bastion mussten. "Und was treibt dich heute morgen aus dem Bett?", fragte sie schließlich und Mark schnappte sich sein Shirt, stand wieder auf und drehte sich wieder zu ihr herum, wo er ihr zuvor im Sitzen den Rücken zugewandt hatte.

"Training. Ich muss wieder fit werden vor Bastion. Ich habe es etwas schleifen lassen in den letzten Wochen..." Mark verzog das Gesicht und verbesserte sich: "... Monaten."

Davon sah man ihm zwar nichts an, aber er fühlte sich dementsprechend. Er war unbewusst in eine "Schonhaltung" verfallen, die mit der Irregularität der Tätigkeit seiner künstlichen Lunge zu tun gehabt hatte. An diesem Tag fühlte er sich von diesem Manko befreit. Es war, als hätte Elise ihm endgültig die Augen geöffnet. Er wollte leben? Dann musste er sich mit der Kybernetik in seinem Körper zurechtfinden. Er musste sie annehmen. Er musste DAMIT leben, denn ohne war nicht mehr möglich. Und nun wollte er mit richtigem Training in diese neue Einstellung starten. Er musste wieder wie früher werden! Er musste, weil er es sich selbst und dem Orden schuldig war, auf Bastion und auch in Zukunft nicht zu versagen. Er war es sich und allen anderen schuldig, die er noch schützen sollte.
Das Shirt wurde übergestriffen und über den Bauch hinuntergezogen, um es danach ordentlich in die Hose zu stecken. Den Gürtel mit all den Utensilien und dem Lichtschwert daran, nahm er allerdings nur in die Hand. Erneut ging er zu der Schönheit, die immer noch sitzend auf dem Bett verweilte, strich ihr sanft über die Wange und drückte ihr noch einmal einen Kuss auf.

"Bis später! Und viel Erfolg auf der Krankenstation!"


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.
 
[Coruscant | Jedi-Basis | Ratsturm | Wes‘ Büro] Arkon, Wes, Alisah, Aketos u.a.

Die paar Augenblicken die nun mehr zwischen Arkon und der erlebten Vision lagen sorgten für einen gänzlich neuen Blickwinkel. In den Augenblicken die verstrichen waren war die Facette seiner Persönlichkeit, die durch und durch Jedi war ein wenig in den Hintergrund gerückt und hatte für die anderen Teile seiner Facette höflich Platz gemacht. Ja, der Padawan hätte sich nicht einschüchtern lassen dürfen. Hätte diesen Worten nicht zuhören und ihnen Glauben schenken dürfen. Allerdings lag der Fehler, die Schuld hier nicht bei ihm. Die Schuld lag definitiv bei seinem Trainingspartner.

Seufzend schüttelte Arkon nur seinen Kopf - wie oft hatte er dies eigentlich heute schon getan? - es gab definitiv Vor- und Nachteile, dass der Jedi-Orden eine Stichprobe der Gesellschaft war, die er schützen wollte und das zeigte sich im Verhalten aller, die dem Orden und der Republik dienten. Er richtete wieder seine Aufmerksamkeit auf Wes und die zwei anderen Padawane und hörte dem Gesagten gut zu. Wie es schien hatte man sich vor jeder psychometrischen Vision zu hüten und zu schützen um nicht von den Emotionen übermannt zu werden. Arkon führte ein langsames Nicken durch, er hatte keinen leichten Umgang mit seiner Kette erwartet, doch löste das Gesagte eine gewisse Angst in ihm aus. Er wusste natürlich nicht was die Kette ihm zeigen würde, würde er es wissen, hätte er es nicht nötig diesen Weg zu gehen und mit Hilfe der Macht in der Vergangenheit herumzustöbern. Wie es schien müsste er hier noch einige Übungen an anderen, weniger gefährlichen Gegenständen durchführen. Erneut nickte er, während er eine Antwort auf Wes‘ Ratschläge gab:


„Ich werde das beherzigen“, unwillkürlich griff er nach seiner Kette, die er immer noch um den Hals trug und seine Finger verkrampften sich. Er wollte nichts sehnlicher als endlich Klarheit zu haben. Endlich herausfinden, ob Zannah und seine anderen Freunde, Geschwister, deshalb in den unteren Ebenen verendeten, weil er nicht mehr bei Ihnen war und sich seitdem auch nicht mehr um sie gekümmert hatte. Sein Herz wurde schwer und seine Stimmung trauriger. In dieser Verfassung würde er keine Chance haben so eine Vision zu überstehen. Bei seiner emotionalen Verstrickung damit, würden die Einflüsterungen der dunklen Seite auf fruchtbaren Nährboden fallen und das war das letzte was Arkon wollte. „Aber ich will endlich Wissen, ich will Klarheit“, dachte Arkon und löste den Griff um seine Kette.

„Ich muss es allerdings wissen. Nicht zu wissen was passiert ist ...“, er stockte, wusste nicht wie und ob er weitersprechen konnte, doch ihm wurde auch recht schnell klar, dass er eigentlich schon alles gesagt hatte, denn jedes Wesen mit einem Herz und ein wenig Verstand würde wissen worauf dieser Satz hinaus laufen würde, also beschloss er, diesen Satz dann doch weiter zu führen: „... ist unerträglich.“

Wes beantwortete auch noch die Frage, ob diese Vision real gewesen war und Arkon reagierte mit einem leichten Lächeln auf den Scherz und nickte nur. Es beruhigte wie Wes die Vision interpretierte und sein Blick fiel auf Alisah, der er auch kurz ein Lächeln schenkte. Mit Wes als Meister würde sie sicherlich auch irgendwann erwachsen und reif genug werden, um ein Jedi zu werden. Weiter konnte das Gespräch allerdings nicht geführt werden, da es an der Tür klopfte und Mya mit einer Anwärterin hereinkam. Das erinnerte Arkon auch an seine eigene Padawan und Arkon beschloss nach ihr zu sehen:
„Habt Dank für eure Hilfe und euren Rat, Meister Janson. Doch ich fürchte ich habe meine Padawanschülerin zu lange alleine gelassen und ich sollte mal wieder nach ihr schauen.“ Es klang, als ob Leela zu jung sei um auf sich selbst aufzupassen, doch eigentlich wurde es Arkon hier langsam viel zu voll und er wollte einfach nur weg. Er wandte sich an Aketos und Alisah: „Aketos, Alisah. Es war mir eine Ehre euch kennen gelernt zu haben“, er deutete ein leichtes Kopfnicken an, mehr aus reiner Höflichkeit, „Möge die Macht euch auf all euren Wegen leiten.“. In einer respektvolleren und dem Rang angemessenen Weise verabschiedete er sich von Wes und ging in Richtung der Tür. Dort blieb er noch einmal kurz stehen und wandte sich an Mya. Er flüsterte, dass nur sie es hören konnte: „Du solltest deine Abwehr von Illusionen üben“, er lächelte charmant und nickte ihr auch höflich zu und verließ anschließend das Büro.

Die Suche nach Leela, seiner Padawan, gestaltete sich dann doch etwas schwieriger als erwartet. Dort wo er sie vor ein paar Stunden zurückgelassen hatte traf er sie nicht mehr an, wenn er weiter darüber nachdachte, wunderte ihn das auch nicht wirklich, also beschloss er sie, in der Kantine zu suchen. Auch dort traf er sie nicht an. Allerdings Klein-Ty, dem er kurz zuwinkte und freundlich zulächelte, ehe er wieder die Kantine verließ. Gedankenverloren lief er in Richtung Leelas Quartier und kam dabei auch an einigen Bereichen des Tempels vorbei, die am stärksten unter der Imperialen Besatzung gelitten hatten und immer noch nicht wiederhergestellt waren. Trümmer verschiedenster Größe lagen im Gang herum und einige republikanische Soldaten waren damit beschäftigt diese mit Hilfe großer Arbeitsdroiden aus dem Weg zu räumen. Doch dieser beschädigte Bereich war nicht lange vorherrschend und so kam der Jedi von Alderaan schnell in bessere Abschnitte des Tempels. Und wie die Macht es so wollte, dauerte es nicht lange und er stieß mit einer Frau zusammen, die völlig überhastet aus einem Quergang geeilt kam. Ein wenig perplex dauerte es einige Augenblicke, bis ihm klar wurde, dass es seine Padawan war. Eine Padawan die scheinbar ihrer Jedikleidung schon überdrüssig geworden war, wie Arkon mit einem leichten schmunzeln feststellen musste.


„Leela“, meinte Arkon erst ein wenig persönlicher, ehe ihm klar wurde, dass er diese Frau eigentlich doch erst zwei Tage kannte und wenn er weiter darüber nachdachte dann auch nichts weiter über sie wusste. Ein seltsames Gefühl der Entfremdung machte sich in ihm breit, wie es oft vorkam, wenn man lange und auf engem Raum mit jemandem zusammenlebte und anschließend dann einige Zeit mit dieser Person nicht mehr zusammen war. Er versuchte diese gesamte, merkwürdige Situation mit einem schlechten Witz zu übertünchen. Es war immer gut eine Peinlichkeit mit einer anderen Peinlichkeit zu überdecken mit der man umgehen konnte.

„Wie ich sehe, bist du schon deiner Jedikleidung überdrüssig geworden.“

[Coruscant | Jedi-Tempel | Gänge] Arkon, Leela
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Sie hatte ihm keine banalen Fragen gestellt. So viel war klar. Es waren Dinge, die ihr auf der Zunge lagen und die sie geklärt haben wollte, bevor sie wieder ihren Regelaufgaben nachging. Die Ritterin kannte sich. Bestimmt hätten sie diese Fragen während der Arbeit beschäftigt und diese Ablenkung wollte sie schlicht nicht. Der Wächter hatte sich weiter angezogen und auf ihre Fragen fachmännisch und auf seine Weise reagiert. Auf die Richtigstellung der Ritterin, dass er ja ein freier Mann war und er selbst entscheiden sollte, was er ihr erzählte, antwortete er nicht. Das war so typisch Markus. Doch sie glaubte die Antwort zu kennen und vertraute darauf, dass er selber gut einschätzen konnte, was er mit ihr teilen wollte. Sie grinste in sich hinein. Der Schwur, den der Wächter danach mit ihr in groben Zügen wiedergab war Elise wichtig. Immerhin hatten sie beide Verpflichtungen, die sie nicht vernachlässigen durften. Es gab keinen bestimmten Anhaltspunkt dieses Thema anzuschneiden, es war eher ein allgemeiner Gedankengang. Es schmerzte sie ein wenig darüber nachzudenken, doch irgendwann würde er Moment kommen, an dem ihr Weg sie auf unterschiedliche Missionen oder Wege führte. Und wer weiß wie lange sie einander dann nicht sehen würden. Eli war wichtig, dass die beiden einen Weg fanden solche Dinge auszuhalten, wenn es überhaupt etwas auszuhalten gab. Doch das würde die Zeit zeigen. Im Hinterkopf hatte sie natürlich auch die Aufgabe auf Bastion im Kopf. Es würde hart werden, auch wenn sie nur im Hintergrund die Rettungsringe spielten, die nicht gebraucht würden. Aber Eli machte sich überhaupt keine Sorgen, denn Markus war ja dabei. Zusammen konnten sie einfach alles schaffen.

Sie quittiert seine Aussage mit einem lächeln. Wieder so eine gewohnte Antwort. Es war ganz ungewohnt, dachte sie an die Nacht zurück, in der er ihr so viele schöne Dinge gesagt hatte, jetzt wieder den rationalen, souveränen Jedi-Meister vor sich zu haben. Doch ein Thema ließ eine emotionslose Antwort nicht wirklich zu.

"Also ich werd es jetzt auch nicht jedem auf die Nase binden, den ich sehe."

Konterte sie wie aus der Pistole geschossen. Klatsch und Tratsch war ihr fremd, doch sie konnte sich vorstellen, dass sie hin und wieder irgendwo gedankenverloren stand und breit vor sich hergrinste. Bei den Gefühlen die noch so frisch waren auch kein wirkliches Wunder. Wenn sie dann jemand ansprechen würde, wäre sie auch dann nicht gleich in den Erzählmodus verfallen, aber immerhin durfte sie sich 'verplappern.' Aber moment mal. Wer sollte die junge Ritterin darauf ansprechen? Da war doch eh niemand, mit dem sie so persönliche Dinge austauschte. In sich zuckte sie mit den Schultern. Aber es war schön, nicht aufpassen zu müssen und dass sie beide es ähnlich sahen. Markus kam näher, bestätigte seine Worte von gestern Nacht und drückte ihr einen Kuss auf. Sie grinste erneut verlegen. Irgendwie konnte sie diese Verlegenheit noch nicht handeln.

"Genau so, wie ich es gestern gesagt habe."

Danach sprach er von Dingen für die er bekannt war und was auch ein Teil dessen war, warum die Alderaanerin ihn so begehrte. Er war stringent, geordnet und diszipliniert. Das waren feste und greifbare Dinge, auf die sie bauen konnte und sie brauchte diese Stabilität in ihrem Leben. Sie hoffte, dass er ihr das noch lange geben konnte. Automatisch richtete sie ihre Schultern ein wenig auf.

"Ganz meiner Meinung. Aber gut, dass wir die Du Frage geklärt haben."

Hängte sie noch an. Mark zog sich zu Ende an und erklärte dann, was sein Tag ihm so bringen würde. Training? Ohne sie? Das Widerstehen fiel ihr dann jetzt doch ein wenig schwer. Sie gab zu, dass sie das tatsächlich viel lieber jetzt gemacht hätte, als wieder ihre schlecht vorhandenen Heilkünste aus sich hervorzuzuwängen und der dummen Sprüche von Krina ausgesetzt zu sein. Doch sie war hier nun mal nicht bei 'wünsch dir was.'

"Also ich persönlich hab jetzt nichts an deiner Fitness auszusetzen."

Es war so scherzhaft gemeint, wie es herüberkam. Sie lächelte schief und zog ihn noch einmal zu sich heran, als er ihr einen Abschiedskuss verpasste. Erneut griff sie in sein Gesicht, ordnete seine verwuschelten Haare notdürftig mit den Händen und verlängerte die Geste, bis er sich von ihr trennte und in gewohnter Montur ihr Quartier verließ.

"Bis dann Markus."

Rief sie ihm hinterher und rückte aufs Bett zurück. Für einen langen Moment rekapitulierte sie die Nacht und ging noch einmal in Gedanken alles durch, was passiert war. Sie strich sich mit beiden Händen durchs Gesicht. Noch immer konnte sie nicht recht glauben, dass das alles wirklich passiert war. Doch im Anschluss meldete sich ihr schlechtes Gewissen schließlich wieder. Ihre Mundwinkel fielen herab. Was sollte sie denn jetzt mit JK machen? Oder machte sie sich da zu viele Sorgen? Die beiden Ritter waren nicht in einer Beziehung, doch auch sie hatten sich körperlich zumindest ein wenig angenähert. Eli hatte in den Armen des Kel'Dor gelegen, sie hatte sich bei ihm wohlgefühlt. Das Gespräch, das im Skydome eskalierte war ein Tiefpunkt, ja, aber war ihr romatnisches Schicksal damit wirklich besiegelt gewesen? Nun ja, für die kleine Brünette jetzt auf jeden Fall. Sie würde es ihm klar machen, auf die ein oder andere Weise. Doch es war ihr wichtig, dass sie es von ihm persönlich erfuhr, in einem Vier-Augen-Gespräch. Oh je, das würde fürchterlich werden. Fürs erste würde sie es nicht drauf anlegen und die Konfrontation auch nicht proaktiv suchen. Die Chance würde sich sicher ergeben. Aber am besten tat sie es noch vor Bastion, in dem Glauben, dass JK seines Zeichens nicht dabei wäre.

Nach ein paar Minuten war auch die Alderaanerin wieder dienstbereit. Sie hatte sich eine zweckgemäße, kurze Tunika angezogen, die ein wenig oberhalb der Knie endete und von einem Mehrzweckgürtel farblich abgesetzt wurde. Frisch geduscht war sie auch. Die Haare waren diesmal nach hinten gebunden, nicht nur zweckgemäß. Warum? Hm. Sie konnte es sich selber nicht beantworten. Es war einer dieser Impulse, vielleicht tat sie es ja unbewusst sogar für Mark. Die letzten Minuten in ihrem Quartier verbrachte Elise mit aufräumen. Sie hatte alles wieder schick gemacht und der Flasche, die der Corellianer dagelassen hatte einen symbolischen Ehrenplatz auf dem Fensterbrett gegeben. Mit einem lächeln verließ sie schließlich ihre Räumlichkeiten in Richtung Krankenstation.

Auf dem Weg dahin passierte wahrlich nichts spannendes. Bis auf die üblichen Tumulte, Grüßungen und mittlerweile bekannten Schritte durch die Flure, war Elise ihren Gedanken überlassen und konnte sich noch immer nicht recht trennen von dem, was da in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen war. Ihre Gedanken wurden beim Betreten des Jedi-Krankenhauses aber just zerschmettert und in alle Ecken getrieben.

"Elise?! Himmel-Herr-Gott-Nochmal. Ich warte schon seit fast zwei Stunden. Frühschicht heißt nicht Gleitzeit!"

Mit einem lauten Seufzer betrat sie das sterile Etablissment, in dem schon wieder alles drunter und drüber ging.

"Leg dein Zeug ab und komm hier her, ich brauche Unterstützung. Der gute Mann hier hat mehr Schmerzen als ich Kapazitäten zur Heilung."

Die Alderaanerin legte flink ihren Mehrzweckgürtel mit den beiden Lichtschwertern ab und achtete darauf, dass sie es gut im Blick hatte und nicht einfach mal jemand lange Finger machen konnte. Danach war es an der Zeit an die Arbeit zu gehen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit A'Qin
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Elises Quartier | mit Elise ::.

"Also ich persönlich hab jetzt nichts an deiner Fitness auszusetzen." , erwiderte sie schelmisch lächelnd und er wusste sofort, worauf sie anspielte. Die Nacht war sehr... turbulent gewesen. Er gab das Lächeln mit Vergnügen zurück, ließ sich bereitwillig noch einen weiteren Kuss geben und die Haare richten. Zwar hatte er vor, sowieso noch einmal in sein Quartier zurück zu gehen, um passende Kleidung anzuziehen, doch diese liebevoll, fürsorgliche Art gefiel ihm.
Letztendlich verließ er dann doch noch ihr Quartier und der erste Weg führte zu seinem eigenen, welches praktischerweise nicht allzuweit entfernt lag... genaugenommen genau gegenüber. Sie waren gemeinsam auf Coruscant angekommen, hatten sich gleichzeitig um ein Zimmer gekümmert und so diese beiden ergattern können. Vorteilhaft! Als er hineinkam, empfing ihn ein kühler Luftzug. Die Klimaanlage lief noch und er machte sich sofort daran, die Temperatur über ein Wandpad zu regulieren. Dann verschwand er im Badezimmer, entledigte sich der Kleidung vom Vortag und warf diese in die Wäsche. Frische Sportsachen waren ebenso schnell gefunden und angezogen. Sein Zimmer war akribisch aufgeräumt und sauber. Der Schrank und die Wäsche darin glich dem eines Soldaten, welcher durch strenge Regeln zu jener Ordentlichkeit angehalten wurde. Bei den Jedi lief das nicht so, aber Markus war allgemein sehr militärisch angehaucht und das obwohl er nie eine Art Wehrdienst oder so etwas abgeleistet hatte. Er erinnerte sich nur an seinen Vater, bei dem das ein bisschen anders gelaufen war. Jener Mann, der erst im republikanischen Militär gedient hatte, bevor er dem Jedi-Orden beigetreten war. Niemand kannte diese Hintergründe, aber Markus hatte tatsächlich sehr viel von seinem Vater und vermutlich hatte er sein Verhalten sogar noch weiter perfektioniert.

Mit dunkelgrauer Jogginghose und schwarzem T-Shirt bekleidet, schnappte Markus sich nur noch eine Flasche Wasser und ein Handtuch und ging in einen Fitnessraum im Trainingstrakt des Tempels. Als erstes war Lauftraining dran. Früher hatte er im weitläufigen Garten der Basis auf Corellia seine Runden gedreht. Später auf Lianna hatte er ebenfalls im Freien laufen können. Auf Coruscant war das nicht ganz so angenehm. Es waren viel zu viele Leute unterwegs, die einem nur im Weg standen und einen immer wieder dazu zwangen, die Geschwindigkeit zu drosseln. Auf dem Laufband war dies zwar nicht so, aber hier hatte er auch nicht die Möglichkeit, unterschiedliche Untergründe einzustellen.
Während dem Training achtete er bewusst auf seine Atmung. Es fiel ihm mittlerweile viel leichter, dies zu tun. Er verfiel nicht mehr in diese stoischen Gedanken, dass der kybernetische Lungenflügel da nicht hineingehörte. Natürlich hatte er nicht einfach seine Meinung geändert. Technik in einem lebenden Körper war unnatürlich. Dieser Ansicht war er nach wie vor. Aber wenn er leben wollte, gehörte das nun zu ihm. Es gehörte in diesen lebenden Körper, damit dieser lebendig blieb! Und er hatte vor noch sehr sehr alt zu werden! Mit Elise. Zusammen! Mark lächelte in sich hinein, während er weiterlief und die Geschwindigkeit etwas erhöhte.


~~~~


"Wie habt ihr euch kennen gelernt, Daddy?" Das kleine Mädchen, das etwa 9 Jahre alt war, lief um den Tisch herum und setzte sich auf den Schoß ihres Vaters, der ihr bereitwillig Unterstützung anbot. Sein Blick wanderte von dem süßen Prinzesschen zu der Frau, die gerade an der angrenzenden Küchenzeile dabei war, Gemüse zu schneiden. Sie lächelte und legte den Kopf leicht schräg: "Ja bitte, erzähl doch mal!"
Er lachte und sammelte Atem für seine Geschichte, während ein etwas älteres Mädchen auf dem Stuhl gegenüber Platz nahm und das Kinn auf beiden Händen abstützte. Sie hatte die Geschichte schon gefühlte tausend Mal gehört, aber es war immer wieder schön, wenn Vater etwas aus ihrer Vergangenheit erzählte. Seine Geschichten waren immer toll. Aufregend, interessant und beinahe immer mit Happy End! Und das schönste daran war, dass es sich nie um erdachte Geschichten handelte, sondern um die Abenteuer, die ihre Eltern beim Jedi-Orden erlebt hatten. Sie beide waren Jedi gewesen. "Es war an einem regnerischen Tag. Ich wollte laufen gehen, entschloss mich aber doch dazu, in die Trainingsräume der Basis zu gehen. Da war eine Gruppe von frischen Anwärtern..."


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Markus hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, bis zu diesem Moment! Die Parallelen waren erstaunlich. Wie hatte er es vergessen können? Er beendete das Lauftraining, indem er das Band stufenweise herunterschaltete, bis es schließlich zum Stehen kam. Der gebürtige Corellianer schnappte sich sein Handtuch und wischte sich damit über das Gesicht und durch die leicht nassen Haare. Dann machte er sich ans Krafttraining, um sich auch auf das Zusammenspiel der beiden Arme besser einzustellen.


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"Und sie war unter ihnen gewesen!", erklang die Jungenstimme aus dem Hintergrund, als der Sohn aus seinem Zimmer trat und zur Küchenzeile ging. Er war mit seinen 12 Jahren auf der Zielgeraden in die lästige Pubertät, genau wie seine Zwillingsschwester, die am Tisch saß und dem Vater lauschte. Markus kannte die Geschichte ebenso auswendig, wie Melanie. Trotzdem konnte er sie im Gegensatz zu seiner Schwester nicht mehr hören. Er klang genervt und vielleicht auch etwas bockig. "Ein Jedi-Meister, der etwas mit seiner Schülerin anfängt..." Kopfschüttelnd blieb er an Mutters Seite stehen, reckte dann den Kopf und betrachtete das Gemüse, das sie gerade schnitt. Sie lächelte liebevoll und strich ihrem Jungen über den Kopf, der schon beinahe so groß war, wie sie. Er lüpfte die Augenbrauen, als er ihrem Blick begegnete und griff sich dann ein Stück Karotte, das sogleich im Mund verschwand. "Mein Junge, sie war zu der Zeit schon lange nicht mehr meine Schülerin!" Die Mutter legte den Kopf leicht schief: "Schon lange?" Plötzlich fingen sie zu lachen an und Mark setzte sich neben Mel an den Tisch. "Gefühle gibt es nicht! Frieden gibt es!", zitierte der Halbwüchsige den Moralkodex des Ordens und sein Vater setzte die jüngere Schwester auf den Boden, um sich seinem Sohn voll und ganz zuzuwenden. "Die Jedi achten alles Leben, in jeder Form!", entgegnete er mit einem Zitat aus dem Daseinskodex der Jedi. Schach Matt! Zum Leben gehörte es auch zu lieben. Darüber hinwegzusehen, wäre pure Ignoranz gewesen.


~~~~~



Das Krafttraining wurde schließlich noch von einem Zirkeltraining abgelöst, den er in einem anderen Raum absolvierte. Stunden waren vergangen, als Markus mit der leeren Flasche Wasser in der Hand und dem Handtuch um die Schultern zurück zu seinem Quartier kam. Nun wollte er sich noch frisch machen und dann einen kleinen Abstecher zur Krankenstation unternehmen.




.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Marks Quartier | allein ::.
 
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