Coruscant

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit vielen Patienten und Heilerin A'Qin
* Ein wenig später *​

"Wie wehrst du dich eigentlich wenn hier ein paar Sturmtruppen reinplatzen?"

Die Frage war hypothetisch. Ein Frieden war zwischen den lange streitenden Parteien beschlossen wurden. Die Rebellen, also die Republik, hatte wieder an Wasserstand gewonnen und in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele Territorien erobert oder zurückerobert. Die Flotte war stärker geworden und die Armee ebenso. Es war nicht mehr so einfach für die Imperialen gegen die relativ gut gesicherten Stellungen der republikanischen Verteidiger vorzugehen. Sicher war das ein Grund für den Einsatz von hinterhältigen Waffen wie dem Virus auf Coruscant, von den mittlerweile jeder glaubte oder felsenfest überzeugt war, dass er nur vom Imperium selbst ins Leben erzeugt werden konnte. Offiziell war die Version natürlich eine vagere, eine neutralere.

"Da das nicht passieren wird, muss ich mir um sowas auch keine Gedanken machen."

Krina wich der Frage ungeschickt aus.

"Naja. Ich will dir ja nicht den Mut nehmen, aber es wäre nicht das erste Mal, dass der Tempel überraschend" das letzte Wort setzte sie mit jeweils Zeige-und Mittelfinger in Gänsefüße "eingenommen wird."

Eli hatte die Arme verschränkt und stand neben der Heilerin. Es interessierte sie, wie ihr Gegenüber auf eine solche Situation reagieren würde.

"Ich bin nicht im Kampf ausgebildet. Ihr und euresgleichen würdet mich wohl als schützenswert in irgendein Lazarett transportieren, nach dem ich irgendwelche Angreifer mit aller Macht vertrieben hätte."

Sie sprach davon irgendwelche Angreifer gerade so zurückzuschlagen und zu fliehen. Heiler hatten einen besonderen Status in Kriegszeiten, waren sie doch nutzbringend um Soldaten oder Ordensbrüder und Schwestern wieder schnell fit zu machen. Im Ernstfall brauchten die Jedi solche Kompetenzen um langfristig zu bestehen.

"Sag Bescheid, falls du jemals an deine Grenzen stoßt."

Die Hilfe war ganz klar auf den Kampf bezogen. Eli war mittlerweile versiert im Schwertkampf und im Nutzen der Macht, wenn es um offensive Angelegenheiten ging.

"Ich werds mir merken. Doch bist du bestimmt nicht immer in Reichweite."

"Davon kannst du ausgehen."

"Tjah, dann ist das wohl nur eine Floskel."

"Nicht solange ich hier bin."

Eli verschränkte die Arme. Sie analysierte die Situation und lächelte.

"Was gibts zu grinsen?"

Die Ritterin konnte spüren, wie sich ein zartes Band gebildet hat. Eine Art Freundschaft auf eine irgendwie seltsame Art und Weise war entstanden.

"Nur so. Lass uns mal was unternehmen, wenn das alles hier überstanden ist."

"Tze." Krina lachte. "Darüber werden wir wohl hinweg sterben."

* Später *​

Es war spät geworden. Das sonst so unruhige Treiben dieser Tage war aus den Gängen und Räumen des Tempels verschwunden. Auch auf der Krankenstation hatte sich die Lage weitestgehend beruhigt. Mit A'Qin hatte auch Elise sich von der Krankenstation verkrümelt und der Nachtschicht des Jedi-Krankenhauses die Bühne überlassen. Alle Patienten waren versorgt und als sich beide über die Berichte und Krankenakten hergemacht hatten war die Arbeit erledigt. Die sogenannte Strafarbeit hatte sich als gewinnbringend für die Ritterin erwiesen. Als anstrengend, aber durchaus lehrreich. Die Heilerin hätte es ihr niemals gesagt, aber sie hatte gute Arbeit geleistet für einen Grünschnabel.

Den Abend verbrachte Elise mit lesen. Sie war wieder einmal in die Aufzeichnungen der Altvorderen versunken und las sich Erfahrungsberichte und Weisheiten durch, die ihr wieder einmal dabei helfen sollten, ihre Überzeugungen zu festigen. Doch hatte sie das wirklich noch nötig? War ihr Glaube noch immer erschüttert? Eigentlich hatte sie doch festgestellt, dass sie felsenfest war. Dennoch. Ihre Studien hatten nicht nur das Ziel, ihren Glauben in den Orden zu festigen, sondern auch zu lernen. Und das tat sie - jedes mal ein bisschen. Und irgendwann hoffte sie, würde sich ein Puzzle vervollständigen. Nicht das große Ganze, sondern nur eins. Das würde der Alderaanerin schon reichen.

Frisch gemacht und im gemütlichen Schlabber-Look, fläzte sie in mitten des Raums auf einem Stuhl und hatte die Beine auf ihr Bett gelegt. Sie kippelte und levitierte im Denkprozess einen leeren Credit-Chip hin und her. Es war wieder der Jedi-Meister Qno von dem sie las. Irgendwie war es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen. Cavez Qno war ein Zabrak und ein absoluter Idealist. Seine Ausbildung war hart und gnadenlos, genau so wie die ihres eigenen Meisters und seine Überzeugungen waren ebenso strikt. Der Jedi-Meister ehrte den Orden in aller Form und hatte sich, wie andere Meister jener Zeit, für einen härteren Kurs ausgesprochen. Einen tatenreicheren. War es das was JK damals mit Reform meinte? Elise glaubte das nicht und hatte einen skeptischen Blick aufgesetzt. Sie glaubte der Kel'Dor war für Modernisierung, wobei die Ritterin eher für eine Rückkehr zu traditionelleren, konservativen Werten war. Keine eingestaubten, überholten Regeln die nicht mehr zur aktuellen Zeit passten. Doch mit einigen Dingen, wurden sie wirklich so gelebt, wie sie aufgezeichnet wurden, war sie einfach mehr einverstanden. Sie musste so oft zustimmend nicken, als sie die Zeilen in sich aufnahm.

Eli hatte die Tür versperrt, was eigentlich Quatsch war. Sie bekam nie Besuch, der sie hätte stören können. Dennoch war es irgendwie ein gutes Gefühl, die Tür zu verschließen und sich in ein paar Berichte zu vergraben. Und als sie auf ihrem Padd weitergeblättert hatte und gerade einen Abschnitt über die Motivation von innen lesen wollte, erschreckte sie ein ungewohntes Geräusch, dass sie beinahe dazu brachte, von ihrem Stuhl zu fallen. Obwohl, so ungewohnt war es gar nicht mehr. Markus hatte sie zuletzt aus den Federn geholt und den Vormittag mit ihr verbracht. Wer konnte denn das jetzt noch sein?

"Ja?!"

Fragte sie etwas zögerlich. Dann fiel ihr ein, dass die Tür von außen gar nicht geöffnet werden konnte.

"Schön blöd." sie schoss den levitierten, leeren Creditchip gegen den Türöffner und ein Signal ertönte, das ein Öffnen ankündigte.

"Markus?" die Ritterin hörte auf zu kippeln und sah etwas ungläubig zu ihm. "Ich meine Meister. Welch Freude euch zu sehen!"

Sie legte das noch immer aktivierte Padd ab und erhob sich von ihrer haltungsschädigenden halb liegenden Position. Erst danach realisierte sie, dass der Wächter eine ganz schön volle Flasche mit einer harzfarbenen Flüssigkeit in der Hand vor sich hielt. Jetzt hatte er die Aufmerksamkeit seiner ehemaligen Schülerin.

"Alderaanischer Brandy?" gluckste sie. "das Etikett würde ich von Alderaan selbst aus erkennen! Schmeckt er euch?"

Elise war mittlerweile aufgestanden, um Markus einen Platz zum sitzen anzubieten. Das Quartier war mittlerweile aufgeräumt und duftete nach Katella.

"Macht's euch gemütlich. Soweit das hier überhaupt möglich ist."

Ein Schluck Brandy würde diesen turbulenten Tag auf jeden Fall krönen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus
 
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Wie immer ließ Elise ihn warten, obwohl ein Ja vom Inneren des Raumes erklang, ging die Tür erst kurze Zeit später auf. Mark hörte seinen Vornamen erklingen. Eigentlich hatte er ihr nie das Du angeboten. Sie war seine Schülerin gewesen. Niemand duzte ihn. Elise war es am Nachmittag bereits einmal so herausgerutscht, als sie sich Sorgen um ihn gemacht hatte. Er konnte ihr das nicht übel nehmen, oder? Doch ohne ein Wort seinerseits verbesserte sich die Alderaanerin selbst, sprach sich positiv über das Wiedersehen aus und stand von ihrem Platz auf. Ein Datapad, das eben noch durch die Luft geschwebt war, wurde nun weggelegt. Die junge Frau kam auf den Corellianer zu und realisierte, was er da eigentlich in der Hand hielt. Alderaanischer Brandy!

"Ja, ich finde ihn ziemlich gut!"

, bestätigte der Dunkelhaarige und trat endlich ein. Ein Blick durch ihr Zimmer, den er sich einfach nicht verkneifen konnte, sagte ihm, dass sie aufgeräumt hatte. So entsprach das schon eher seiner Erwartung, wobei er nicht hier war, um ihr Vorträge über Ordnung und Disziplin zu halten. Das hatte sie schon lange genug mit ihm mitmachen müssen. Sie war keine Padawan mehr. Sie war nun sozusagen erwachsen. Und er war weit davon entfernt eine Vaterrolle einzunehmen. So viel älter war er doch nicht, oder? Mark stutzte einen kurzen Moment, als er sie ansah. War er viel älter? 33. Und sie? Mitte zwanzig vielleicht....
Ihm wurde sogleich angeboten, es sich gemütlich zu machen und er überlegte, wo er sich denn hinsetzte. Das Bett war vielleicht zu... intim, um als Gast darauf Platz zu nehmen, also blieb noch ein Sessel in der Ecke, auf dem er sich niederließ.

"Ich dachte, da wir sowieso noch auf deine Ernennung anstoßen müssen..."

Mark öffnete die Flasche und legte den Verschluss aufs Nachtkästchen.

"Hast du Gläser da?"

Der Jedi hielt die Flasche hoch und prüfte, wieviel von dem Getränk überhaupt noch darin war. Er hatte sicher drei oder vier Gläser davon getrunken und dann noch das Glas von Ian... Aber es war immer noch genug, um einen Abend mit seiner früheren Schülerin zu verbringen. Er senkte die Hand mit der Flasche, stützte diese auf seinem Oberschenkel ab und lehnte sich zurück, während er die Brünette dabei beobachtete, wie sie sich durch den Raum bewegte. Er hatte sie noch nie aus so neutraler Sicht betrachtet, sondern immer mit einem besonderen Augenmerk auf das Training und wie sie ihre eigene Körperbeherrschung perfektionieren könnte. An diesem Abend war er viel lockerer. Er sah, wie schlank und drahtig ihre Figur war, erkannte die leicht muskulösen Arme, die aber immer noch weiblich und ästhetisch wirkten. Das dunkle Haar trug sie nicht wie gewohnt zusammengebunden, sondern offen. Vielleicht weil sie bereits im Wohlfühlmodus war. A propos Wohlfühlmodus. Sie trug bequeme, lockere Kleidung.
Als sie sich ihm wieder zuwandte, wandte er den Blick ab. Er merkte, dass er sie schon zu lange so genau musterte und suchte nach etwas anderem, das er fixieren konnte. Das Datapad war dazu wie geschaffen.

"Was hast du gelesen? Wieder irgendwelche Geschichten und Legenden aus den Jedi-Archiven?"

Sie war sehr belesen, was er von sich selbst nicht behaupten konnte. Er hörte viel und behielt dann meistens auch, aber selbst hinsetzen und stundenlang lesen war nicht seine Welt. Trotzdem bewunderte er ihren Ehrgeiz und den Wunsch, sich stets weiterzubilden.



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Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Markus
war eingetreten. Genau so selbstverständlich wie er es am Morgen getan hatte, als sie völlig verschlafen die Tür geöffnet hatte und ihn in ihre Komfortzone eintreten ließ. Eine sehr chaotische Komfortzone, in der überall Sachen, Ausrüstung und Lebensmittel gelegen hatten. Eli konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, als der Corellianer sich erneut umsah. Diesmal schien sein Blick nicht im Entferntesten das auszudrücken, was er heute morgen noch tat.

"Hab ich doch gesagt! Es gibt sogar Sorten, bei denen man genau schmeckt, aus welcher Jahreszeit der Wein stammt. Viele bezeichnen das als Hokus-Pokus, aber es ist wirklich so."

Nach dem der Wächter fertig mit der Musterung des Zimmers war, suchte er sich einen Platz. Er schien einen kurzen Moment zu überlegen, wählte dann aber den alten Sessel in der Ecke des Quartiers, der auch Eli schon einige Male als komfortabler Platz für ihre Studien diente. Eli wirbelte ein bisschen herum. Ihr war eingefallen, dass sie noch ein paar Kräcker hatte und außerdem hatte Markus zu recht nach zwei Gefäßen gefragt. Direkt aus der Flasche zu trinken war dann vielleicht doch nicht ganz das, was man sich unter anstoßen vorstellte.

"Ich organisiere welche."

Schwenker hatte sie nicht zur Hand, also mussten es normale Wassergläser tun, die ein wenig breiter waren, und vielleicht noch einem Tumbler ähnelten. Sie wickelte die beiden Gläser aus einem kleinen Karton, der in ihrem Schrank war und wusch sie unter warmen Wasser einmal aus. Währenddessen war sie gedanklich dahin gekommen, was wohl Marks Beweggründe für den Besuch gewesen waren. War der Ausflug jenseits des Tempels nicht gut? Hatte er die Nase voll vom Alleinsein? Oder wollte er noch etwas mit seiner ehemaligen Schülerin besprechen? Sie würde es herausfinden. Indem sie direkt danach fragte. Mark schien nämlich schon ein paar Gläser intus zu haben. Man sah es ihm nicht wirklich an, aber eine kleine Duftnote begleitete ihn, als er das Quartier der Ritterin betreten hatte. Lächelnd kehrte sie zu ihm zurück. Sie hatte durchaus realisiert, dass er seinen Blick von ihr abwendete und nun zu dem Padd starrte, dass sie auf den Tisch gelegt hatte.

"Das sind die besten die ich finden konnte."

Erneut kehrte sie um und kramte in einer anderen Tasche. Ein kleiner Stoffbeutel, aus dem sie eine Packung Cracker zog.

"Ich hab vorhin noch schnell nen Dipp gemacht. Achtung scharf."

Sie öffnete eine kleine Kühlzelle und nahm zwei Schälchen heraus, in die sie je zwei Löffel der rötlichen, cremigen Paste füllte. Die Cracker gab sie in eine Schüssel und nahm beides mit zurück zum Tisch. Markus hatte in des auf ihre Recherchen angespielt und gefragt, was sie genau las.

"Chavez Qno, seine Aufzeichnungen von Expeditionen und Erlebnisse im Orden. Ein sehr-" sie überlegte kurz, da sie jetzt eine Beschreibung wählte, die auch zu Mark passen musste, da sie sich von der Art her ähnelten "straighter Zeitgenosse," sie lächelte "der aber viel gutes getan hat. Vor circa vierhundert Jahren. Und er hat viel über intrinsische Motivation verfasst, über die verschiedenen Gründe weswegen die Brüder und Schwester im Orden waren."

Eli wollte Mark nicht mit Details langweilen. Es war kein sonderlich spannendes Thema, dennoch interessierte sie sich dafür, da es für sie durchaus ideologischer Natur war.

"Geschichten halt."

Sie zwinkerte und nahm das Glas in die Hand. Mittlerweile saß auch sie wieder, hatte den Stuhl und den kleinen Beistelltisch neben ihrem Bett herangezogen, auf dem Gläser, Schüssel und Dippschalen Platz fanden. Sie hatte die Beine zu sich hochgezogen und im Schneidersitz Platz genommen.

"Auf euch, Meister. Ohne euch wäre ich nie da, wo ich heute bin."

Der hochgewachsene Dunkelhaarige saß zurückgelehnt in dem Sessel mit den hohen Armlehnen. Er schien sich zu entspannen und Elise hatte den Eindruck, dass er sich wohlfühlte. Es war schön ihn so zu sehen und sie konnte sich das freudige Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht wischen. Sie für ihren Teil war wirklich glücklich, dass er vorbeigekommen war. Die Alderaanerin setzte das ein Finger breit gefüllte Glas an, schwenkte es noch einmal und nahm einen ordentlichen Schluck, welchen sie mit viel Luft reagieren ließ, um den vollen Geschmack zu entfalten. Es sah beinahe albern aus, was sie da tat, aber die Belohnung dafür war umso besser. Er schmeckte fabelhaft und war im besten Alter. Mit einem zustimmenden Nicken lobte sie den edlen Tropfen.

"Habt ihr ein wenig abschalten können in der Stadt?"

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Elise brachte Gläser, Cracker und sogar einen selbst gemachten Dip. Mark setzte sich wieder auf, nur um kurz danach die Unterarme über die Knie zu legen und in vorgebeugter Haltung die Auslagen zu inspizieren.

"Selbstgemacht?"

, fragte er irritiert nach und sah zu der Alderaanerin auf, welche gerade erst im Begriff war, sich zu setzen.

"Erwartest du noch Besuch? Ich wollte nicht stören!"

, meinte er schelmisch grinsend, wobei er innerlich schon etwas ins Nachdenken geriet. Hatte sie nicht am Morgen von einem Mann gesprochen? Von romantischen Gefühlen und dass sie diesen nachgegeben hatte? Plötzlich war er sich gar nicht mehr so sicher, ob sein Besuch nicht doch irgendwie unpassend war. Er war ihr Meister gewesen, war irgendwie immer noch ihr Mentor, wenn man an die Unterredung am Vormittag dachte und da kam er nun einfach so mit einer Flasche Brandy, selbst schon etwas angetrunken zu ihr ins persönliche Quartier, um was zu tun?
Elise ließ sich jedoch nicht beirren. Sie war guter Laune, wie es schien. Die Alderaanerin erzählte ihm von den Aufzeichnungen, die sie gelesen hatte. Einen Meister Qno hatte sie schon früher einmal erwähnt, wenn er sich richtig erinnerte. Sie las nun wieder in seinen Schriften und das wohl mit großem Interesse, wenn man ihr so zuhörte. Der Corellianer füllte die Gläser mit dem goldenen Brandy und stellte die Flasche beiseite. Er reichte Elise ein Glas, als sie sich setzte. Diese nahm es mit einem bezaubernden Lächeln entgegen. So gefiel sie ihm schon viel besser, als zu früherer Stunde an jenem Tag. Im Schneidersitz saß sie ihm gegenüber, während er sich wieder in den Sessel zurücklehnte und ebenfalls das Glas erhob. Der Trinkspruch, den sie ihm widmete, hätte ihn erröten lassen, hätte er dazu geneigt rot zu werden, was er zu seinem Glück nie tat. Der Jedi-Wächter prostete ihr zu und ergänzte den Tost um:

"Ich bin mir sicher, wenn ich nicht gewesen wäre, hättest du jemand anderes genervt!"

Das Lächeln kehrte auf seine Lippen zurück, als er sie damit neckte. Es war keineswegs boßhaft gemeint, sondern eher ein liebevoller Spaß unter Freunden. So trank auch er und zu seinem Erstaunen schien der Brandy nun noch intensiver zu schmecken. Vielleicht lag es aber auch nur an den Gläsern, die diesem vorangegangen waren. Markus behielt den Drink zwischen beiden Händen, als er die Ritterin dabei beobachtete, wie sie genau richtig mit dem guten Schluck umging. Er hatte sich in der Bar ebenso verhalten, was Ian wohl nicht so nachvollziehen hatte können oder wollen, wie es nun bei Elise der Fall war. Sie war eine Kennerin, wie es schien. Ein Punkt, den er ihr vorher nicht zugetraut hätte, wenn er ehrlich war. Es gab sicher noch viel mehr, das er über sie herausfinden konnte, wenn er nicht der distanzierte, kühle Lehrmeister war, den er die letzten Jahre ihr gegenüber gemiemt hatte.
"Habt ihr ein wenig abschalten können in der Stadt?" Diese Frage war zu erwarten gewesen und der Corellianer zuckte locker mit den Schultern.

"Sagen wir, ich hatte nicht die passende Gesellschaft, um einen derart guten Tropfen gemeinsam zu genießen. Und da du ihn mir empfohlen hast, dachte ich, du würdest dich darüber freuen."

Dass er zufällig auf Ian getroffen war und mit diesem einige ernste, aber auch angenehme Themen besprochen hatte, war jetzt nicht wichtig, wie er fand.

"Wie war dein Tag? Warst du beim Rat, um die Dinge zu klären?"

Die Dinge, die sie ihm als erstes an diesem Tag anvertraut hatte. Sie hatte sich deshalb sehr schlecht gefühlt, hatte versichert auch noch einmal zum Rat der Jedi zu gehen, um sich der Verantwortung zu stellen. Verantwortungsbewusstsein hatte sie in harten Jahren erst lernen müssen und der Wächter fand, dass sie sich sehr gut gemacht hatte. Ihre Entwicklung war bemerkenswert, dachte man daran zurück wie leichtsinnig sie gewesen war, als sie sich auf sein Schiff geschmuggelt hatte. Die ganze Mission war sowieso eine einzige Tragödie gewesen, aber mit einer unerfahrenen Anwärterin im Schlepptau war es nicht viel leichter geworden.
Bastion würde anders verlaufen. Vielleicht würde es ebenso tragisch enden, aber hierfür war sie zumindest erfahrener und fähiger, als damals. Trotzdem mochte er den Gedanken nicht, dass sie mitkommen würde. Er dachte an Ian und Eowyn und an das Gespräch und seine Frage an den ehemaligen Sith. Er hatte wissen wollen, wie Ian seine Freundin wissentlich in Gefahr bringen konnte und ob es ihm nicht schwer fiel bzw. ob er damit klar kam. Der hochgewachsene Mann hatte mit großer Selbstsicherheit geantwortet. Er war bereit und zwar nicht für sich, sondern für das Wohl der Galaxis, zu tun was zu tun war. Er hatte von Egoismus gesprochen, der ihm nicht zustand. Man musste größer denken und dieser Meinung war Markus im Großen und Ganzen ebenso. Trotzdem war da ein Gefühl... vielleicht holte ihn die Angst wieder ein, die er mit dem Verlust Calebs in Verbindung brachte. Möglicherweise projezierte er diese Angst nun auf Elise. Sie lag ihm am Herzen. Er hatte sich über die Jahre an sie gewöhnt und nicht nur das, wie ihm zunehmends bewusst wurde.

Finn blinzelte, um Elise wieder zu fokussieren. All seine Gedanken waren viel zu präsent in diesem Moment. Das passte ihm nicht. Was war nur los mit ihm? Mark beugte sich vor und schnappte sich drei Cracker. Der Alkohol vernebelte schon seine neutrale Sicht auf die Dinge. Er brauchte etwas im Magen und der scharfe Dip würde ihm vielleicht wieder den Kopf frei pusten. So tauchte er den ersten Cracker ein und nahm dann das ganze Teil in den Mund. Essen. Marks Leidenschaft. ( :roflmao::whistling:)


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"Selbstgemacht?" Worauf war das bezogen? Dass er nicht gedacht hätte, dass sie sich etwas selbst machen würde? Hin und wieder kochte Elise sogar, auch wenn das letzte Mal eine Weile her war, und sie ging nie weit ohne den richtigen Proviant. Auf Thearterra zum Beispiel hatte sie aus Resten eine Suppe gemacht und auch auf Dromund durfte ein vernünftiger Reiseproviant nicht fehlen.

"Keine Sorge. Ich stand keine Stunden am Feuer dafür" ein ironisches Grinsen "nur hatte ich heute keine Lust auf das ganze Getümmel in der Kantine. Ergo ihr stört nicht."

Gar nicht. Schon am Vormittag waren sich die beiden trotz der wie immer fordernden Trainingseinheit näher gekommen. Eli hatte sich Markus anvertraut und er hatte souverän reagiert und ihr mit Rat beiseite gestanden. So, dass sie sich jetzt besser fühlte und etwas anders damit umgehen konnte. Der Ausgang des Aufeinandertreffens war jetzt nicht so das Tageshighlight, aber sie hatten erneut die Gelegenheit sich eins zu schaffen.

Der große Corellianer hatte den Trinkspruch ergänzt und angemerkt, dass wenn er nicht gewesen wäre, sie sicher einen anderen Jedi an den Rand der Verzweiflung gebracht hätte. Sie lächelte und schaute kurz verlegen in das Glas.

"Naja, jeder andere wäre aber bestimmt schon längst mit dem Reißig-Strick auf den Dachboden gegangen."

Konterte sie dann mit schelmischen Grinsen, bevor sie erneut am Glas nippte, was auch Mark tat. Er schmeckte ihm, was er auch schon beim Hereinkommen bestätigt hatte. Auf ihre Frage, ob er sich ein wenig zerstreuen konnte in der Stadt reagierte er ohne eine entsprechende Antwort. Er konnte den Brandy nicht wirklich teilen und da er den Vorschlag dafür von Eli erhalten hatte, war er schließlich noch zu ihr gekommen. Auch das freute sie. Anscheinend verbrachte er gern Zeit mit ihr. Aber mit wem hatte er sich getroffen?

"Ein Jammer bei diesem Jahrgang. Wer könnte denn da nein sagen?"

Eli hatte die Flasche noch einmal in die Hand genommen, um sich noch einmal vom Zeitpunkt der Destillation zu überzeugen. Danach drehte er den Spieß um und gab den Ball an Eli ab. Sie würde ihn nur kurz aufnehmen, und ihn anschließend wieder zurückspielen. Aus seiner Antwort konnte sie noch nicht erkennen, ob es ihm besser ging.

"Ja, Rätin El'mireth hat mich angehört und mir vorgeschlagen, dass ich auf der Krankenstation Buße tue. Eine gute Aufgabe, dort ist die Hölle los. Viel mehr ist heute nicht passiert. Fühlt ihr euch denn jetzt besser als vorhin?"

Wollte sie unbedingt noch wissen. Sie hatte sich ernsthafte Sorgen um ihn gemacht und starrte ihn wieder unbewusst an, mit einem ähnlichen Blick, als sie ihn am Vormittag verabschiedete. Nicht nur, dass sie nicht damit umzugehen wusste, dass jemand der ihr viel bedeutete quasi dabei war in ihren Armen zu verenden, sondern auch die Tatsache, dass sie noch immer nicht wirklich verstand, warum der Corellianer die überlebenswichtige kybernetische Komponente in sich offenbar nicht gut akzeptieren konnte. Ihre Frage zielte genau darauf ab, auch wenn sie es aus Gründen falscher Höflichkeit nicht direkt ansprach, um Mark nicht zu nahe zu treten. Sie wollte das nie wieder erleben, vor allem nicht mit ihm! Ganz besonders nicht mit ihm! Wie hätte sie die Frage danach auch stellen sollen? Habt ihr euch jetzt endlich an das blöde Ding gewöhnt? Habt ihr eingesehen, dass ihr nur mit dieser Hilfe noch atmen könnt? Nein, dazu wusste sie zu viel vom Stolz des Wächters. Sie war seine Padawan gewesen, und für Elise bedeutete das auch, dass man denjenigen ehrte, der einen dahin gebracht hatte, wo sie jetzt war. Auch wenn sie hin und wieder ihre große Klappe nicht im Griff hatte.

"Wir sollten noch etwas übrig lassen und sie mit nach Bastion nehmen. Ich glaube das können wir dort gut gebrauchen."

Scherzte sie. Sie hatte sich nach vorn gebeugt und tauchte einen Cracker großzügig in den Dip.

"Boah."

Sie jappste nach Luft. Das war wohl ein Stück der Malastare-Pfefferone vor der sie der Verkäufer gewarnt hatte. Sie stopfte noch einen Cracker ohne Dip hinterher, in dem kläglichen Versuch, die Schärfe ein wenig zu neutralisieren. Unkontrollierter Husten folgte und sie musste dabei lachen, während ihr zwei Tränen über die roten Wangen liefen.

"Was soll das nur werden, ich scheitere schon an meinen eigenen Mahlzeiten."

Wie bescheuert sie ausgesehen haben musste. Puderrot, der ganze Organismus ein einziges Beben und dabei lachte sie auch noch. Ja warum überhaupt? Weil sie bemüht war möglichst souverän zu wirken in seiner Gegenwart und das absolut nicht mehr geklappt hatte?

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Sie redeten scheinbar ohne Punkt und Komma miteinander. Es war so einfach, so problemlos, so locker aus dem Bauch heraus. Es tat gut hier zu sitzen. Mark konnte die Gesellschaft der Alderaanerin richtig genießen und der Alkohol sorgte dafür, dass sich seine Zunge lockerte, auch wenn er ganz seiner Art nicht jede Frage beantwortete. So überging er auch einfach die Frage, wer den Brandy wohl verschmäht habe. Stattdessen griff er das Thema auf, das ihn mehr interessierte und unverfänglicher erschien:

"Du warst also bei Eowyn. Frisch im Rat und schon wird sie von Janson mit Arbeit überhäuft."


Mark schmunzelte und machte sich über die beiden anderen Cracker her, die er sich genommen hatte. Der Dip schmeckte ihm. Scharf war immer gut! Es gab kaum etwas... nein... es gab nichts Essbares, das der Corellianer nicht vertrug.
Elise erzählte von ihrer "Strafarbeit" auf der Krankenstation des Tempels. Hatte sie diese tatsächlich schon abgeleistet? War er so lange weg gewesen? Er vermied den Blick auf den Chrono. Da kam ihm genau Recht, dass sie nach seinem Befinden fragte. Er überlegte bei einem Schluck Brandy, wie er darauf antworten wollte und plädierte auf die Wahrheit:

"Erinnerst du dich an den Flug nach Coruscant?"

Er tat es jedenfalls. Er hatte auch da keine Luft mehr bekommen. Diese Aussetzer wurden immer durch etwas ausgelöst, was er nicht richtig kontrollieren konnte.

"Ich wollte dich nicht beunruhigen, aber es ging mir immer wieder so. Vielleicht nicht so schlimm wie damals oder heute Vormittag, aber doch immer wieder."

Schuldbewusst ihr nichts davon erzählt zu haben, sah er in sein Glas, während er es leicht schwenkte . Markus Finn war ein stolzer Mann. Er glaubte alles allein schaffen zu können. Er war Jedi-Meister, Wächter, wichtig für den Orden und das war keine Einbildung oder Arroganz. Es war demütigend, wenn man nicht mehr so funktionierte, wie man es sollte.
Schließlich hob er die Hand und gestikulierte eine Drehbewegung nahe der Schläfe.

"Es ist reine Kopfsache."

Die Hand sank wieder auf seinen Oberschenkel.

"Mechanik gehört nicht in einen menschlichen Körper."

Sein Blick blieb gesenkt. Er wusste, dass er selbst zu ihr gesagt hatte, sie sollte akzeptieren was passiert war, denn er täte es auch. Leider hatte er damit nicht die ganze Wahrheit gesagt. Er war ihr Meister gewesen. Wie hätte er ihr sagen sollen, dass es ihn selbst unglücklich machte? Und auch jetzt wollte er sie nicht damit belasten. Nicht in dem Wissen, dass sie sich selbst die Schuld dafür geben würde. Sie war nicht sie selbst gewesen, als sie ihn gegen die Felswand geschleudert hatte.

"Mit dem Arm komme ich zurecht und mit der Lunge wird es auch noch. Ich muss mich nur daran erinnern, dass es nicht anders geht."

, griff er ihre Worte vom Vormittag auf. Sie hatte ihm den Kopf gewaschen. Er wollte leben, also musste er damit leben!

Mark leerte sein Glas und griff noch einmal nach der Flasche, als die junge Frau meinte, sie sollten noch etwas für Bastion übrig lassen. Natürlich scherzte sie, was er auch verstand. Trotzdem schenkte er in beide Gläser nach.

"Nicht dass er noch schlecht wird..."

Als ob Alkohol kippen würde. Aber auch das war nur trockener Humor.
Die Flasche wieder hingestellt, fand die linke Hand erneut die Cracker, von denen einer mitsamt Dip im Ganzen gegessen wurde. Elise schien da eher Probleme mit der Schärfe zu bekommen, was den Älteren zum Lachen brachte und die Stimmung wieder auflockerte.


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(Ooc: handypost)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eli's Quartier - mit Markus

Markus hatte dem Versuch der Alderaanerin mehr Informationen über seine Gesellschaft herauszufinden widerstanden. Das war so typisch für ihn. Geschickt umfuhr er ganz einfach ein Thema, über dass er nicht sprechen wollte und Punkt. Eli sollte es recht sein. Ihre unbändige Neugierde war zwar nicht gestillt und sie gab zu, dass sie es sehr gern gewusst hätte, doch sie war darüber hinausgewachsen ständig nachzubohren. Sie stieg dem Themawechsel nach.

"Sie ist eine gute Rätin, morgen früh geht's gleich weiter auf der Krankenstation. Ich nutze die Gelegenheit und übe das Heilen."

Das Glas in der Hand behalten, nippte sie hin und wieder am Rand. Alderaanischer Brandy war dafür bekannt gewesen gut zu wirken. Durch seine mehrfache Destillation war er fast lupenrein und man war darauf bedacht, keine Zusatzstoffe zu verwenden. Schließlich musste der Brandy den Preis rechtfertigen. Desweiteren ging er gut ins Blut und bedachte die Ritterin schon beim zweiten Glas mit einem wohlig warmen Gefühl und einem leichten Schwipps. Danach fuhr Mark mit einem weit aus interessanteren Thema fort. Seinem 'Problem.' Es ging um die Reise Coruscant und den Aussetzer, den er auch da schon hatte. Auch dort war Elise schon Angst und Bange. Immer und immer wieder machte sie sich üble Vorwürfe, denn auch wenn sie direkt nichts dafür getan hatte, ihm Schäden zuzufügen, hatte sie alles mitbekommen. Sie war eine Gefangene im eigenen Körper gewesen und hatte einen Horror-Film geschaut. Ihr Blick fiel in die harzige Flüssigkeit. Es brachte nichts, sich wieder dafür zu entschuldigen oder zu versuchen die Verantwortung zu übernehmen, denn der Corellianer hätte es erneut abgelehnt. Er sprach davon, dass es besser wurde und dass es schließlich reine Kopfsache war, endete aber schließlich damit, dass es unnatürlich war und nicht zu einem lebenden Organismus gehörte. Sie stimmte zu.

"Ich kann verstehen, dass das befremdlich sein muss. Es muss sich widernatürlich anfühlen."

Konnte man das mit sich Vereinbaren? So ganz ohne weiteres? Sicher nicht. Und besonders nicht, wenn man Markus Finn war.

"Versprochen, ich werde euch nicht danach fragen, wenn ihr das nicht wollt. Aber ihr müsst mir auch etwas versprechen. Nämlich, dass ihr mich um Hilfe bittet, solltet ihr sie brauchen. Das ist das Mindeste was ich tun kann! Auch wenn ihr das nicht für euch tut. Okay?"

Sie sah nun nicht mehr ins Glas, sondern mit gerunzelter Stirn direkt in die grün-braunen Augen des Dunkelhaarigen. Ein bittender Blick, kein Flehen, nein. Doch eindringlich wie nie zuvor.

Und wieder füllte der Wächter die Gläser. Er hatte einen guten Zug drauf, das musste sie ihm lassen. Hätte jemand ihr vor Jahren gesagt, dass das ungleiche Paar einmal Schnapps trinkend im Jedi Tempel auf Coruscant sitzen würde, hätte sie wohl lachend los gebrüllt. Eine schöne Wendung. Die ganze Szene war für sie noch etwas surreal und doch so greifbar. Sie war ehrlich zu sich selbst, es stand von Anfang an auf ihrer Wunschliste, Mark näher zu kommen. Doch das waren damals die Hirngespinste einer Anwärterin, nein einer jungen Frau, die einsam und noch ein wenig traumatisiert war. Es war jetzt anders. Die Situation klarer, die Augenhöhe war anders, gleicher als früher.

Mark hatte über Elise gelacht, die immer noch ein wenig feuchte Augen hatte. Sie saß nun nicht mehr im Schneidersitz sondern hatte die Beine überschlagen und hielt das Glas verträumt in der rechten Hand. Sie war entspannt und ausgelassen.

"Wir sollten das öfter machen, wenn wir die Zeit finden."

Sagte sie dann. Früher kam sie nie dazu, sich privat mit jemandem zu treffen. Nie. Eingesperrt klappte das auch nicht. Soziale Kontakte waren ihr untersagt gewesen, nur anderen Verschleppten konnte sie sich hin und wieder anvertrauen. Diese Zeit hatte die damalige Teenagerin in Angst und Schrecken verbracht und doch war sie erstaunlich gut zurechtgekommen danach. Sie dachte so gut wie nie darüber nach, litt dem zufolge höchstens an Verdrängung. Daher auch ihr steter Tatendrang. Unbeschäftigung war für sie die Hölle, dadurch lief sie ja Gefahr sich über genau solche Sachen Gedanken zu machen. Früher hatte sie sich geschworen, die ghammoreanische Bande eines Tages heimzusuchen, doch mit dem Wiedereintritt in den Orden hatte sie sich losgelöst von dieser zügellosen Absicht. Bis auf die Tatsache, dass sie das was, wer, wo und wie den Behörden gemeldet hatte, blieb alles weitere unversucht. Umso wichtiger war es für sie jemanden zu kennen, mit dem sie so umgehen konnte, wie sie es mit Mark jetzt tat, obwohl die Gefahr natürlich bestand, das genau das zu Tage gefördert wurde.

"Was macht ihr so außer einen Drink nehmen, wenn es die Zeit zulässt?"

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Coruscant-Jedi-Tempel-Cantina-mit Leela und Ganner- weiter entfernt: Radan und andere

Der gutaussehende Mann stellte sich als Ganner vor und erinnerte Leela an eine Einladung am Abend. Hatten die beiden etwa ein Date? Aber Ganner erwähnte noch eine Siva, also konnte das wohl nicht sein. Ty überlegte dann, dass es auf einer Stadtwelt wie Coruscant wohl sehr viele Restaurants geben musste. Sein Blick wanderte zu seinem Vater. Er musste ihn unbedingt überreden, mit ihm auch mal essen zu gehen. Ganner bot ihm dann gleich das Du an, was Ty sehr freute. Seine Mutter hatte ihm eigentlich gesagt, dass er JEDEN im Orden mit „Ihr“ ansprechen sollte. Das gehöre sich so. Aber hier waren alle so lieb, dass er das bei nicht sehr vielen tun musste. Ganner erklärte ihm dann auch die Bedeutung seines Ansteckers. Er war also tatsächlich ein Soldat, auch wenn er gerade wohl nicht in Einsätze ging. Natürlich nicht, sonst wär er nicht hier.

„Und jetzt bist du auch bei den Jedi?“

fragte Ty neugierig.Doch auch Ganner hatte Fragen und der Junge legte sofort mit der Antwort los.

„Ja, und ich bin acht Jahre alt und erst seit kurzem hier auf Coruscant. Meine Eltern sind beide auch Jedi, auch wenn ich meinen Dad erst vor kurzem gefunden hab. Mom hat immer gesagt, er sei noch vor meiner Geburt gestorben, aber mein bester Freund Pec hat ihn im Computer entdeckt. Dann hab ich ihm eine Nachricht geschickt und er hat gesagt, dass er hier auf Coruscant ist und dass ich meinen kleinen Bruder kennenlernen kann, wenn ich her komme. Also bin ich her gekommen , aber ich hab ihn hier erst garnicht gefunden. Der Tempel ist so gross. Aber jetzt hab ich ihn ja gefunden. Er steht da hinten und holt was zu trinken.“

Noch einmal zeigte Ty auf seinen Vater, der immernoch in der Schlange anstand. Ein bisschen tat er Ty leid, aber wenn er was zu essen haben wollte, musste er da wohl durch. Ty war froh, dass er schon gegessen hatte. Auch wenns nur Süssigkeiten gewesen waren. Leela verabschiedete sich kurz darauf damit, dass sie die Stunde nutzen wollte, um sich frisch zu machen. Oh ja. Seine Mom konnte manchmal auch so lange brauchen im Badezimmer. Auch wenn sie schon bewiesen hatte, dass sie durchaus in ein paar Minuten fertig sein konnte. Wenn sie wollte. Ty war immer schnell fertig im Bad. Haare konnten an der Luft trocknen und T-Shirts konnten wie ein Handtuch sein. So hatte man mehr Zeit für wichtigere Sachen. Bürstenrenner bauen zum Beispiel.

„Bis später, Leela.“

verabschiedete Ty die Padawan und fragte sich, ob dieses „bis später“ nicht eher ein „bis morgen“ war, wenn sie doch nachher Essen gehen wollten. Nach ein paar Schritten blieb die dunkelhaarige Frau jedoch stehen und wandte sich nach kurzem Zögern nochmal zu ihm um. Ja, sein Vater war wirklich sehr beschäftigt. Zumindest brauchte er ungewöhnlich lange, um Essen zu holen. Ty zuckte mit den Schultern.

„Ich warte hier auf meinen Dad und wenn er da noch ganz festwächst, dann schau ich mir den Tempel an. Ich hab gelesen, dass er schön sein soll. Aber so viel hab ich davon noch garnicht gesehen.“

Das es Regionen des Gebäudes gab, in die er besser nicht laufen sollte, bedachte Ty natürlich nicht. Aber er war sich sicher, dass man in so einem grossen Gebäude so manches Abenteuer erleben konnte. Ganz zu schweigen davon, dass man neue Leute kennenlernen konnte. Ob es hier auch andere Kinder gab?Es konnte hier doch unmöglich nur Erwachsene geben. Ausserdem hatte sein Vater ja noch seinen Bruder erwähnt. Vielleicht konnte Ty ihn ja finden?

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Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, mit Riuen

Eowyn runzelte die Stirn. Nein, Riuens Humor und ihrer passten wahrlich nicht zusammen. Oder war das gar kein Humor? Nur, weil wir nicht sonderlich gut miteinander auskommen oder vielleicht sogar kamen? heißt das noch lange nicht, dass ich eure Freundschaft zerstören möchte. Ich habe mich nie darin eingemischt, stellte sie klar, und hatte das auch nie als Ziel. Hielt Riuen sie für so intrigant oder eifersüchtig, oder war es wirklich nur ein miserabler Witz? Vermutlich letzteres, so wie sie Riuen mittlerweile einschätzte.
Sie verkniff sich gerade noch ein Augenrollen. Sie musste nicht fluchen? Oh, vielen Dank, werter Anwärter, für den Erziehungsversuch. Dass sie zu viel fluchte, wusste Eowyn selbst, aber das war etwas, das momentan wirklich weit hinten war auf der Agenda. Wenigstens schien der Chiss kapiert zu haben, um was es ihr ging, und das war die Hauptsache. Wen juckte es schon, was er von ihr dachte - beste Freunde würden sie ohnehin niemals werden. Sie mussten miteinander auskommen, es war schön, wenn sie sich Ian zuliebe zusammenrissen, aber das war es dann auch schon. Und genau so sah es wohl auch Riuen. Es auf sich beruhen lassen, damit sie sich nicht angifteten - Eowyn nickte und verhinderte Augenrollen Nummer zwei bei seinem Zwinkern. Herrje, sie würde wirklich erleichtert sein, wenn das hier vorbei war!
Genauso verhielt es sich auch mit dem Thema "Glaube". Dass Ian an sich selbst glaubte, bezweifelte Eowyn leider, aber sie würde Riuen auch in diesem Punkt nicht mehr widersprechen. Ein Seufzen konnte sie nicht verhindern, aber das würde ihr einziger Kommentar zu Riuens Meinung bleiben, schwor sie sich. Denn auch hier: Es war nicht wichtig. Es war Theorie, es waren verschiedene Standpunkte, warum sollte sie mit ihm darüber diskutieren?


Ihre rhetorische Frage nahm Riuen dann ernster, als er sollte. Sie hatten immer eine Wahl? Beinahe hätte Eowyn hilflos gelacht, hielt sich dann aber gerade noch zurück, so dass nur ein leises Glucksen aus ihrem Hals entkam. Wo hatte sie eine Wahl? Das Virus existierte. Sollte sie es ignorieren, bis sie selbst irgendwann daran erkrante und starb? Sollte sie Ian alleine gehen lassen, wo sie ihm doch helfen konnte, wenn sie mitging, und dann auf Coruscant elendig zu Grunde gehen - entweder am Virus oder an ihren eigenen Gedanken? Natürlich konnte sie wählen, wie sie starb - ob nun seelisch oder körperlich, und wo. Aber letzten Endes war das keine wirkliche Wahl. Sie konnte etwas verändern? Nein, auch daran glaubte sie nicht, und wenn das Riuens bester Ratschlag war, dann sollte er seine weiteren lieber für sich behalten. Sie konnte etwas beitragen, ja. Sie konnte eine wichtige Rolle spielen, ja. Aber wie Riuen schon gesagt hatte, sie würde in diesem Plan schlicht die Eintrittskarte sein. Etwas daran ändern? Nein. Sie hatte keine Wahl, und sie würde auch nichts ändern. Es war zu spät - oder aber eher, sie hatte eben niemals eine wirkliche gehabt. Doch auch darauf erwiderte sie nichts. Wir hatte Riuen es so schön gesagt? Sonst gifteten sie sich nur noch an. Am besten fuhr sie jetzt wohl damit, einfach die Klappe zu halten.

Riuen schien erst einmal gesagt zu haben, was er zu sagen hatte, und so stand Eowyn auf, um ihn zu verabschieden.
Ich denke, wir werden uns öfter über den Weg laufen demnächst, lächelte sie schief - darüber wirklich freuen konnte sie sich allerdings nicht. Und falls du Ian in unserem Quartier besuchen möchtest, dann nur zu, hob sie das früher erklärte "Hausverbot" auf. Umso besser - so musste sie Ian nicht erklären, warum sie den Chiss nicht bei sich sehen wollte. Es wäre ihr lieber, sie wäre dann nicht vor Ort, aber sie war ohnehin so viel unterwegs, Riuen würde schon einen passenden Zeitpunkt finden. Zumal der Chiss ihr vermutlich auch nicht gerade begegnen wollte, wenn er mit Ian reden wollte, dass er sie angeblich mochte hin oder her.



Erschöpft fiel sie auf ihren Stuhl zurück, als sie schließlich wieder alleine war, und schloss die Augen. Elise, Riuen... das alles war viel zu viel gewesen dafür, dass sie eigentlich anderes zu tun hatte. Sie fühlte sich leer und matt, und am liebsten hätte sie jetzt den Kopf auf den Tisch gelegt und geschlafen. Aber das war nicht drin. Es war schon später Nachmittag, und dank der netten Einmischung von Ritterin Donop lag Eowyn weitaus mehr in ihrem Zeitplan zurück, als sie gehofft hatte. Im Gegenteil - es würde noch ein langer Nachmittag werden, bis in den Abend hinein, auch wenn sie überlegen musste, wie sie Ian unterbringen konnte. Sie war nicht blind - Ian war ganz sicher nicht begeistert davon, dass sie kaum mehr Zeit füreinander hatten. Das gemeinsame Training zählte wohl kaum, wenigstens ein gemeinsames Abendessen musste sie irgendwie unterbringen. Oder rechtzeitig im Zimmer sein, dass sie gemeinsam schlafen gehen konnten. Sie musste noch Ahna von Riuen schreiben, und unbedingt dieser Ritterin, denn für ein persönliches Gespräch fehlte Eowyn momentan die Kraft. Doch weitere Gespräche dieser Art würden sie noch weiter in ihrem Zeitplan zurückwerfen, also musste diese Mya kapieren, dass Eowyn ganz sicher nicht die Beratungsstelle des Ordens öffnen würde, um alle möglichen Schandtaten anderer Jedi zu beurteilen. Dann war da die Sache mit dem Zahn, trainieren wollte sie auch noch, wenigstens ein bisschen - Morichro konnte sie auch gut hier und alleine üben - und sich eigentlich auch darum kümmern, wo ihre Padawan in den letzten Tagen gesteckt hatte... Eowyn seufzte. Je länger sie hier herumsaß, desto schlimmer würde es werden. Sie machte sich an die Arbeit.

~~~Nachricht an Ritterin Mya Donop~~~

Ritterin Donop,
bitte lasst in Zukunft von weiteren Aufgaben wie der um Ritterin Benett oder Anwärter Riuen ab, mein Zeitplan ist bereits genug gefüllt und lässt keinen Raum für Sonderaufgaben. Sollte die Anweisung von Rat Janson gekommen sein, dann erinnert ihn bitte an unsere Abmachung.
Rätin El'mireth

~~~Ende der Nachricht~~~




Es war schon dunkel, als Eowyn schließlich die Augen öffnete. Nein, es gab noch immer keinen Durchbruch, was diese vermaledeite Technik anging. Ian hielt sie für so hilfreich, ansonsten hätte sie schon längst frustriert das Handtuch geworfen. Gefühlt war es reine Zeitverschwendung, Zeit, in der sie so viel anderes verbessern konnte, anstatt damit herumzudümpeln.
Mit einem Wink der Macht schaltete sie das Licht an und blinzelte, als die Strahlen auf ihre Augen trafen. Als sie wieder klar sehen konnte, fiel ihr Blick auf die zwei Schachteln, die Riuen hiergelassen hatte - und die sie völlig vergessen hatte. Der knurrende Magen wurde ignoriert, als Eowyn neugierig und ihre Müdigkeit vergessend danach griff. Welche Schachtel war wohl für sie selbst? Sie wog sie unentschlossen in der Hand, überlegte schon, zu warten, bis sie bei Ian war, doch dann siegte die Neugier. Ihr Instinkt riet zur etwas größeren, und als sie diese schließlich öffnete, wusste sie, dass sie richtig gelegen hatte. Ihr Blick fiel sofort auf eine kleine Schachtel aus rotem Samt, die ihr nur allzu vertraut war, und Eowyn musste hart schlucken, während ihr die Tränen erneut an diesem Tag in die Augen traten. Oh Mellah. Warum...? Vorsichtig griff sie danach und erinnerte sich an den Tag, an dem sie sie zuletzt in den Händen gehalten hatte. Es war am Tag nach der Beerdigung ihres Vaters gewesen. Gemeinsam mit ein paar anderen wertvollen Gegenständen hatte sie sie an Mellahs Eltern übergeben, mit der Bitte, sie wohl zu hüten. Kurz hatte sie überlegt gehabt, diese kleine Schachtel mitzunehmen, doch es war ihr zu riskant vorgekommen. Sie war zu wertvoll, um sie einfach in ihrem Zimmer liegen zu haben, während sie unterwegs war - damals hatte sie noch nicht damit gerechnet, den Jedi bald für lange Zeit den Rücken zu kehren.
Herr und Frau Tahefel hatten ihre Aufgabe wohl gut erledigt.

Mit einem kleinen Klicken öffnete sich das Schächtelchen, und Eowyn glänzten zwei Ringe entgegen. Sie waren schmal, silbern, und ein Muster aus Ornamenten zierte die Oberfläche. Sie sahen noch genauso aus wie sie sie in Erinnerung hatte. Sachte strich sie mit ihrem Zeigefinger darüber, zu gehemmt, einen von ihnen von seinem angestammen Platz zu entfernen. Es war ein seltsames Gefühl, sie wieder in ihren Händen zu halten, und unweigerlich musste Eowyn an das Hochzeitsfoto ihrer Eltern denken, das bei den beiden im Schlafzimmer gestanden war. Das strahlende Lächeln der beiden... energisch strich Eowyn die Tränen fort - dass sie überhaupt noch welche in sich trug und noch nicht komplett ausgetrocknet war! - und griff nach dem Brief, der in der Schachtel lag. Was hatte Mellah bewogen, ihr diese Schachtel mitzuschicken?

Liebste Miri!

Ich habe nicht viel Zeit, um diese Zeilen zu schreiben, und außerdem bin ich nicht geschickt darin, Dinge zu umschreiben - also belasse ich es lieber bei ein paar unverfänglichen Worten.
Erst einmal zu mir. Ich freue mich sehr, mit dir wieder in Kontakt zu stehen. Ja, ich habe den Tharen geheiratet, und ich hoffe wirklich, dass es für dich nicht allzu seltsam ist - für mich war es das, anfangs. Doch wir sind jetzt sehr glücklich miteinander, und wir haben zwei Kinder, Déor ist sieben, Brega vier. Sie sind unser ein und alles - regiert werden wir von Aldor, unserem Kater. Meine Ausbildung als Kinderärztin liegt noch nicht lange zurück, der Beruf erfüllt mich und macht mich glücklich, auch wenn es manchmal schwer ist, alles unter einen Hut zu bringen. Meinen Eltern geht es sehr gut, sie grüßen dich. Dein Elternhaus steht und ist gut versorgt, es wartet darauf, dass du ihm irgendwann wieder einmal einen Besuch abstattest.
Nun zu dir. Ich hoffe wirklich, es geht dir gut, wo du bist, und du triffst die richtigen Entscheidungen. Ich freue mich darüber, dass du dein Glück gefunden zu haben scheinst, auch wenn ich etwas skeptisch bin. Ich mache mir Gedanken, und ich hoffe sehr, dass du bald in der Lage sein wirst, mir selbst von allem zu berichten. Aber Miri, denke immer daran - dein Glück liegt in deinen eigenen Händen, und wenn du es hältst, dann packe zu, greife danach, und lasse es nicht mehr los. Was auch immer die Zukunft dir bringt mag ungewiss und unsicher sein, aber vergiss nicht das Hier und Jetzt. Denn wofür eine Zukunft planen, wenn du in ihr zu viel verloren hast, weil du die Gegenwart vergessen hast?
Ich habe dir zwei Dinge beigelegt. Einmal deine Lieblingsschokolade - ehrlich gesagt hätte ich gedacht, du würdest spätestens nach einem Jahr wieder auf Tirahnn auftauchen, weil du es ohne sie nicht aushältst, aber da habe ich mich wohl geirrt. Und dann noch diese kleine Schachtel, die du ohne Zweifel schon längst entdeckt hast. Liebste Miri, ich war mir nicht sicher, ob ich damit richtig handele. Ich will dir nicht zu Nahe treten und ich weiß zu wenig von deiner Lebenssituation. Vielleicht liege ich völlig falsch. Vielleicht wirst du diese Schachtel nie benötigen oder erst in vielen, vielen Jahren. Dennoch wollte ich meinem Instinkt vertrauen und sie dir mitschicken. Du wirst schon das beste aus der Situation machen.
Meine Liebe - ich denke, ich sollte meinen Brief beenden. Vieles ist noch ungesagt, doch ich brenne darauf, dir irgendwann wieder persönlich gegenüber zu stehen und dich in die Arme zu schließen. Bis dahin, fühle dich gedrückt, umarmt und geliebt. Auch Tharen lässt dich grüßen und wünscht dir alles, alles Gute.

Deine Mel

Da war so viel in diesen Zeilen, so viel ungesagtes, angedeutetes, dass Eowyn den Brief sicher noch ein paar Mal würde lesen müssen, um alles zu verstehen, doch das war zweitrangig, erst einmal. Sie sah noch einmal in der Schachtel nach. Vier Tafeln allerfeinste tirahnner Schokolade lagen darin - ihre absolute Lieblingssorte, und Eowyn griff danach, um daran zu riechen. Mmmh. Selbst durch das Papier hindurch konnte man die Aromen erahnen... Eowyn war stark versucht, gleich eine zu öffnen und zu naschen, vor allem, weil ihr Magen sein Recht forderte, doch mit all der einer Jedi gebotenen Willensstärke legte sie die Tafel wieder zurück in die Schachtel. Nein. Sie würde sie mit Ian teilen - ihr privates Schleckermäulchen konnte sie doch nicht außen vor lassen.
Ian. An ihn hatte Mellah wohl gedacht, ziemlich offensichtlich, als sie ihr die Ringe mitgeschickt hatte. Die Eheringe ihrer Eltern - nein, nicht einen Moment hatte Eowyn in den letzten Jahren an sie gedacht, keinen Gedanken daran verschwendet. Weshalb auch? Da war niemand gewesen, mit dem sie an so etwas hätte denken können, und selbst jetzt - da war so viel wichtigeres, und außerdem kannten sie sich viel zu kurz dafür. Viel zu kurz - wenn auch, zugegeben, so intensiv, dass andere Paare Jahre brauchten, um dahin zu kommen, wo sie standen. Dennoch.
Wieder griff sie nach der kleinen, roten Schachtel, strich über das Metall. Es war kalt... kalt, aber vertraut, und ein, zwei vergessene Tränen lösten sich. Ihre Eltern waren so viel kürzer verheiratet gewesen, als sie gehofft hatten. Zeit... spielte Zeit überhaupt eine so Rolle? Das war es wohl, was Mellah ihr hatte sagen wollen. Zukunft, Gegenwart. Es konnte so viel geschehen, warum sollte man in manchen Dingen zögern? Andererseits, warum sollte man manche Dinge überhaupt tun? Eine Ehe war nicht notwendig, um Eowyn zu sagen, dass sie Ian liebte - und auch nicht, um ihr zu sagen, dass Ian
sie liebte. Die wenigsten Jedi heirateten. Tionne hatte es sogar zwei Mal getan... nur, um nach dem ersten Mal Meister Galad schon so bald wieder zu verlieren, und ihre zweite Ehe mit Admiral Blade war ebenfalls zerbrochen. Wenn man es so nennen wollte, wenn eine Person spurlos verschwand. Wie auch immer, die Ehen hatten nicht dabei geholfen, ihr Leben zu stabilisieren. Dafür war eine Ehe nicht da. Es war... schlicht etwas emotionales. Nichts, was einen besonders großen Nutzen hatte. Ian stand ohnehin schon in ihrem Testament, mehr brauchte es nicht an rechtlichen Dingen. Und trotzdem... die Vorstellung, eines dieser silbernen Bänder aus der Schachtel zu nehmen, es an ihren eigenen Finger zu stecken...
Unwillig schüttelte Eowyn den Kopf und klappte die Schachtel energisch zu. Träumereien, nichts weiter - sie brachten sie auch nicht näher daran, Bastion unbeschadet zu überstehen. Das musste momentan ihr einziges Ziel sein, da war nichts, was sie ablenken durfte, Zukunft hin, Gegenwart her. Was für Mellah und Tharen gut und richtig war - das musste es für sie noch lange nicht sein.


Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, alleine
 
[Coruscant | Jedi-Basis | Ratsturm | Wes‘ Büro] Arkon, Wes, Alisah, Mya (NPC) [in einer Psychometrischen Vision]

Es passierte etwas, dass nicht so ganz zu der Vision passte. Etwas von außerhalb attackierte seine Konzentration, nagte an seinem Verstand und zwang Arkon dann dazu die Meditation abzubrechen. Es war Alisah, die irgendwie, irgendein Problem hatte und vor sich hin stammelte. Arkon seufzte unmerklich und blickte zu Wes herüber. Was sie gesehen hatte, war das tatsächlich so passiert? Wenn ja, so war das überhaupt kein jedihaftes Verhalten in der psychometrischen Vision gewesen und das machte Arkon wütend. Doch auch Alisah schien das ganze mitgenommen haben, was nicht wirklich zu ihr zu passen schien. Nicht zu dem Eindruck, den Arkon von ihr bekommen hatte. Für ihn schien sie bisher das Typ Mädchen zu sein, welches hochnäsig und arrogant andere Personen fertig machte, die zu billige Kleidung trugen oder sonst wie schwach wirkten. Der junge Alderaaner beruhigte seinen Atem und wurde langsam wieder Herr über seine eigenen Gefühle. Langsam erhob er sich und glätte während dieser Bewegung seine graue Jedi-Robe. Vielleicht hatte er Alisah Unrecht getan und hinter ihrem arroganten Auftreten versteckte sich nur ein schwaches Kind, das durch sein Verhalten versuchte stark zu wirken. Er wollte gerade zu ihr herüber gehen, um ihr Mut zuzusprechen, als schon die langhalsige Kamino das übernahm. Arkon überließ der weißhäutigen das nur zu gerne und wandte sich dann an Wes, er wartete kurz, überlegte die richtigen Worte ehe er ihn dann ansprach:


„Rat Janson, diese Vision, war sie wirklich? Mir schien das Verhalten des einen Padawan ziemlich abwegig und asozial. War es Teil einer Prüfung? Immerhin würde ein Sith sicherlich fiesere Worte finden können ...“

Arkon selbst war sich noch unsicher, was seine Meinung über dieses Thema anging. Sicherlich, die gesagten Worte waren gemein und bösartig gewesen. Dennoch hätte ein Jedi sich von diesen Worten nicht beeindrucken lassen müssen, denn immerhin würde dieser im Einsatz auf größere Gefahren treffen als Beleidigungen eines Halbstarken ...


[Coruscant | Jedi-Basis | Ratsturm | Wes‘ Büro] Arkon, Wes, Alisah, Aketos u.a.
 
.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | Gänge Richtung (Verhör-) Raum 205 | mit Commander Souls, Tico und Ladder (NPC) ::.



Tramas Griff um die Arme des Journalisten blieb stramm, auch wenn er versuchte sich zu wehren. Der junge Agent hatte solche Griffe während seiner Ausbildung gelernt, doch es blieb immer die Frage, ob Simulation und Wirklichkeit am Ende tatsächlich zum gleichen Ergebnis führten. Für den Moment hatte er zumindest alles unter Kontrolle. ‚Situation entschärft, Ziel gesichert, Bericht erstattet.‘ Er hatte alles getan, was in seiner Situation nötig und möglich war.

Währenddessen schien sein Kollege die restliche Menge weiterhin unter Kontrolle zu haben. Ein kurzer Blick verriet Tramas, wie Stück um Stück Teile der Anwesenden zur anderen Seite herübergeführt wurden, um über den Hauptausgang den Saal zu verlassen. Nicht nur er, sondern sie alle hatten die Situation im Griff, befand er und lehnte sich verstärkt gegen Ladder, der wieder im Begriff war, sich aufzubäumen.

Neben dem begleitenden Ächzen zu Ladders Versuchen, sich aus dem Griff des Agenten zu winden und von der Tür abzustoßen, überkamen den Journalisten dabei mehrere Salven von Einschüchterungen und Drohungen, die er zischend und mit einem Anflug von Missachtung an den Agenten wandte.

„Wenn Sie wüssten, was für Folgen das für Sie haben wird… es ist ein wahrer Skandal und Sie stecken zu weit drin, als dass Ihnen jetzt irgendjemand Ihrer Vorgesetzten helfen könnte… Sie werden meine Worte nicht vergessen, glauben Sie mir!“

Tramas ging mit keiner Regung oder Emotion darauf ein. ‚Situation unter Kontrolle, reine Provokation‘, kommentierte er in Gedanken. Doch er gab dem Journalisten auch recht. Das würde er tatsächlich nicht. Er würde die Worte des Journalisten nicht vergessen, denn Ladder war sein Ziel und da galt es jede Information – jede Aussage – zu Nutze zu machen.

„Qubenter, wir kommen von außen zu Ihnen“, ertönte es plötzlich über das Ohr-Kom. Nur einen Wink später öffnete sich bereits die Durastahl-Tür, die Ladder unter Tramas Griff an Ort und Stelle band, und gestattete somit Blick auf Commander Souls und den Sprecher des NRGD, die sich dahinter eingefunden hatten.

Hatte Commander Souls den Sprecher aus dem Tumult herausgeholt? Zur Deeskalation bedurfte es schließlich nicht nur der Sicherung der Provokateure, sondern auch des Schutzes der Unschuldigen. Handgemenge waren ausgebrochen, Stühle geflogen und nicht zuletzt auch auf den Sprecher des NRGD.
‚Wahrscheinlichkeit hoch – wichtigstes, zu schützendes Ziel im Saal‘, beantwortete Tramas schließlich seine eigene Frage.

„Gut gemacht! Wir bringen ihn in Raum 205.“

Sie würden also mit allen Provokateuren gleich vorgehen: Sicherung und Verhör, ganz nach standardisiertem Vorgehen. Bisher hatte Tramas noch kein Verhör geführt und aus irgendeinem Grund schien ihm diese Sache etwas unbehaglich. Es war das Eine, ein Ziel zu ganz passiv aus dem Verborgenen heraus zu beobachten, es und seine Mimik und Gestik zu lesen. Doch aktiv Informationen aus einem Ziel zu erhalten, dabei Verhalten, Augenbewegungen und Tonfall zu analysieren und die Aussagen auf Wahrheit oder Lüge zu durchdenken, war etwas Gänzlich anderes. Noch dazu war die Art der Fragen von wesentlicher Bedeutung…

„Sachlich, aber inquisitiv und provozierend – euer Ziel muss das Gefühl bekommen, nein, die Überzeugung, dass es sprechen möchte.“

... es war der Nachhall einer Erinnerung an ein Dogma eines seiner ehemaligen Ausbilder. War es nun soweit, dass er auch in dieser Hinsicht seinen ersten wirklichen Schritt zu gehen hatte?

Festgefahren in seine Gedanken bemerkte Tramas plötzlich die schnelle Bewegung die Commander Souls vollführte, als sie sich umdrehte, um den Gang hinunterzuschreiten.
‚Wichtigstes, zu schützendes Ziel im Saal: NRGD-Sprecher. Wichtigster Provokateur im Saal: Ladder – Schutz des NRGD-Sprechers… Verhör von Ladder.‘ Das war es! ‚Zu hohe Priorität, Verhör durch Commander Souls‘, schoss es ihm durch den Kopf. Sie würde das Verhör höchstpersönlich übernehmen. Sie hatte den Mann neben ihm vor dem Chaos bewahrt und dessen Sicherheit garantiert, dann würde sie nun das Verhör von Ladder übernehmen. Sie war die Erfahrenste von allen Anwesenden.

„Sie haben kein Recht mich hier festzuhalten! Ich habe nichts verbrochen!!“

Erneut wurde Tramas aus seiner Gedankenwelt gerissen, dieses Mal durch den Journalisten. Er erinnerte ihn aber auch daran, dass sie Schritt halten mussten zu Commander Souls. Der Agent verstärkte den Griff um die Oberarme des Journalisten und bewegte sich und ihn vorwärts den Gang hinunter, jedoch nicht ohne, dass sich eine frisch geformte Frage in seine Gedanken schlich.

Warum hatte er, was das Verhör anging, soweit Voraus gedacht? Aber nicht nur das. Warum hatte er so sehr an sich gedacht? Seine Rationalität hatte ihm im Nachhinein die Antwort darauf gegeben, dass Commander Souls das Verhör leiten würde, doch da war diese andere Stimme in ihm…

‚Du wirst einen Unterschied machen, das weiß ich…‘ Die Stimme seiner Eltern. Die Stimme seiner Schwester. Es war die Stimme, die ihm die Kraft zu handeln gab. Tramas spürte einen Schwall Energie durch seinen Körper ziehen. Die Erinnerung an sie gab ihm Kraft und er würde seine Familie nicht enttäuschen…

„Was Sie hier tun ist Wahnsinn!“, paffte es erneut aus Ekci Ladder.

So sehr Tramas sich bemühte, die Stimme des Journalisten auszublenden, konnte er sie nicht zur Gänze aus seinem Kopf verbannen. „Beruhigen Sie sich und kooperieren Sie“, redete Tramas erneut gewissenhaft auf Ladder ein.
„Je eher Sie bereit sind zu kooperieren, desto einfacher lässt sich das hier alles gestalten.“ Während er den Mann mit Nachdruck dazu brachte weiterzugehen, bemerkte Tramas erst, wie der Sprecher des NRGD sie begleitete. Er schien Tramas auffordernd anzublicken, doch Tramas befand die Situation als zu unpassend, einander jetzt vorzustellen und in eine Art Wortwechsel zu treten, und entschied die Situation so hinzunehmen und zu schweigen. Der junge Mann aus Sektion 02 schickte sich jedoch nicht und behielt sein Interesse bei.

Seine Gedanken konnte Tramas nicht unterbinden, als er den Eindruck des Mannes analysierte.
‚Ähnliches Alter, ähnliche Statur, selbstsicheres Gangbild – Sektion 02, Öffentlichkeitsarbeit, Gesicht dieser Pressekonferenz – keine Zeichen von Angst…‘



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Coruscant – Jedi Tempel – Garten – Eriu, Suna und Sarid


Bevor ihre beiden Padawane in Richtung Bibliothek aufbrachen hatte Suna noch eine ganz andere Frage. Sarid hob kurz überrascht ihre Augenbrauen.


"Ein schwarzes Brett? Ja, es gibt solche durchaus. Die Kommunikation unter den Jedi läuft zwar recht oft über die Komms, aber nicht nur. In der Eingangshalle, im Bereich der Kantine und der anderen Restaurant, beim Ratsaal sind welche zu finden",


erklärte sie daher, wobei sie sich noch immer fragte, was Suna damit eigentlich bezweckte. Allerdings wandte sich die große Tchuukthai kurz darauf an Eriu und sprach genau das an. Ein Mädelsabend? Eine Art Kennenlernrunde also? Das war im Grunde keine schlechte Idee. Vielleicht konnten die beiden auf die Weise ja erste Freundschaften knüpfen, was auch unter Jedi wichtig war. Daher lächelte sie.


"Ok, ich werde da sein",


versprach sie. Es konnte schließlich nicht schaden ihre Padawane mal auf eine andere Art und Weise kennenzulernen und die Corellianerin mochte es ohnehin nicht, wenn sie von ihrem Padawanen als distanziert und unnahbar wahrgenommen wurde. Sie wollte offen für sie sein und sich auf sie einstellen können, um jeden so gut wie möglich in der Ausbildung zu begleiten.


- - - - -

Nachdem Eriu und Suna dann in Richtung der Bibliothek verschwunden waren, erhob sie sich von ihrer steinernen Bank. Der Aufenthalt im Freien hatte ihr wirklich gut getan, auch wenn man natürlich auf Coruscant nicht von Natur reden konnte. So etwas gab es hier praktisch nicht mehr. Die nächste Mission, welche sie mit beiden Padawanen unternahm sollte etwas im Grünen sein, beschloss sie daher. Sarid war gespannt wie Eriu und Suna sich in der freien Natur machten. Ehe ihre Gedanken allerdings zu weit abschweiften raffte sie sich auf und ging wieder nach drinnen. Dort schlug sie den Weg zum Ratssaal ein, wo auch einiges an Arbeit auf sie wartete. Dort liefen schließlich viele Fäden zusammen und sie hielt sich ohnehin zu selten dort auf. Wes und Eowyn waren wie es schien in ihren Büros. Sarid wollte sie nicht stören und schritt daher in den Ratssaal selbst. Allein der Ausblick auf Coruscant von dort war immer ein Erlebnis. Die vielen Lichter, die vielen Gleiter und Gebäude. All diese Bewohner vertrauten darauf, dass die Republik und die Jedi sich darum kümmerten, dass das C-Virus besiegt wurde. Sie trugen große Verantwortung, aber Sarid tat was sie konnte, um Coruscant zu retten. Sie war keine Heilerin, aber es gab auch so viele Aufgaben, die ebenso wichtig waren und wo sie aktiv mithelfen konnte. So sah sie Berichte über die Sicherung der unteren Ebenen des Tempels durch. So weit ihnen bekannt war hatte es nach der Reparatur der vielen Zugangstüren zum Tempel auf diversen Ebenen keine weiteren Einbruchversuche gegeben. Vielleicht hatte es sich auch herumgesprochen, dass die Jedi ihren Tempel wieder im Griff hatten.

Mittlerweile lagen auch Berichte der örtlichen Sicherheitsdienste vor, welche die Diebe verhaftet und verhört hatten. Offenbar hatte die Diebesbande schon länger Güter aus dem Tempel gestohlen, wie Kontobewegungen offenbahrt hatten. Es gab auch Hinweise auf Hehler, aber da hatten wohl noch nicht alle gefasst werden können. Dennoch wurden neben denen im Lagerhaus sichergestellten Waren auch noch weitere gefunden, welche nun wieder auf die Lazarette zur Behandlung der Erkrankten aufgeteilt werden konnten. Das waren alles kleine Schritte in die richtige Richtung, aber sie stellten alle ein immer größer werdendes Stück Normalität auf Coruscant dar. So galten mittlerweile auch die oberen Schichten als sicher. Die Bewohner trauten sich wieder auf die Straßen ohne Angst vor Ansteckungen. Natürlich würde es noch dauern bis man dies über ganz Coruscant sagen konnte, aber dennoch war es ein weiterer, kleiner Erfolg. So verstrich der Nachmittag und es wurde Abend, bis sie sich an den von Suna veranstalteten Mädelsabend erinnerte. Sie musste ja noch etwas Essbares von ihrer Heimatwelt besorgen. Da es in der Gegend allerdings keinen Corellianer gab mussten die Köche der Kantine herhalten, da Sarid selbst mit Kochen ja eigentlich keine Erfahrung hatte und es auch niemandem antun wollte, dass sie etwas von ihr selbst Zubereitetes essen mussten. Sarid wurde ja seit mittlerweile über zwei Jahrzehnten immer von Jedikantinen bekocht, so dass sie sich selbst nie damit hatte befassen müssen. Es dauerte daher auch ein Weilchen, aber Rezepte würden die Köche dort gewiss nachkochen können, sagte sie sich.


Coruscant – Jedi Tempel – auf dem Weg zu Sunas und Erius Zimmer – Sarid
 
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Toleranz bedeute nicht mehr, als das man eine Sache ertrug. Und etwas zu ertragen bedeutete längst nicht, dass man die Sache gut fand. Nein, man duldete sie, aus welchen Gründen auch immer. Tico tolerierte, dass der Geheimdienst sich so verschwiegen verhalten hatte. Akzeptanz hingegen, davon konnte er nicht sprechen. Aber seine Wut hatte nicht Catherine gegolten und es wäre töricht gewesen, diese trotzdem auf sie zu projizieren. Töricht und sinnlos, vor allem wo sie zwei Dinge klar gemacht hatte. Nämlich, dass ihn vermisst und das das sie dafür gesorgt hatte, hier zu sein. Ersteres wog dabei ziemlich viel und vielleicht sollte Tico daher sogar dankbar für dieses Pressekonferenz sein? Immerhin hatte er so die Wahrheit erfahren.
Sie waren sich beide einig, dass das Thema ‚Tierarztpraxis‘ wieder auftauchen würde. „
Ich erwarte stets das unerwartete,“ grinste der Agent schief. Dass sie beide zusammen gekommen waren zählte genau darunter. Den Zufall sie ein zweites Mal gesehen zu haben, das Glück, dass sie sich für ihn entschieden hatte. Nichts davon hatte Tico erwartet, erhofft hingegen schon. Und Hoffnung und Erwartung lagen manchmal so eng beieinander, dass die Verwechslungsgefahr riesig war.
Ob er schon Verhöre durchgeführt hatte? Die Frage und das Grinsen ließen Tico lachend den Kopf schütteln. „
Brauchen wir ein Privatverhör, Commander Souls?“, wollte er wissen, ehe er ernst wurde. „Ja, hab ich.“ Vernehmungen hatten nicht gerade zu seinen Lieblingsaufgaben gezählt. Suggestivfragen zu stellen kam Tico manchmal so vor, als würde man jemanden bewusst zum Lügen zu bringen. Keine Frage, sie konnten helfen um die richtigen Aussagen zu bekommen. Aber sie konnten ebenso dazu führen sich schuldig zu fühlen, obwohl man nicht schuldig war. Es blieb ungeklärt, ob er eine passive oder aktive Rolle einnehmen sollte, als Agent Oddy Comander Souls folgte. Sie würden Qubenter unterstützen, wer auch immer das war. Zwei Minuten später wurde diese Frage beantwortet. Vielleicht ein Agent mit ähnlicher Statur wie Tico selbst, der einen zur Beruhigung dienenden Satz an Ladder sandte, ehe sie den Verhörraum betraten. Tico selbst hielt sich zurück, rückte lediglich seinen Stuhl zurecht. Die Lehen nach vorne, die Arme beim Sitzen darauf abgestützt, wartete Tico ab, ob er ein Zeichen bekam, diesem Verhör auch aktiv beizusitzen. Seine Sitzposition zumindest hatte er bewusst gewählt, ob und welche Rolle er einnehmen würde, würde sich zeigen.

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Coruscant, Flur vor schwarzem Brett: Riley Wallentime

Die Zwanzigjährige, die erst auf Lianna gewesen war und mit ihrer Meisterin, einer Heilerin, vor einigen Wochen oder, mittlerweile waren es wohl schon Monate, auf den riesigen Stadtplaneten gekommen war, um zu helfen, starrte auf eine Einladung. Während Riley eher als Hilfsschwester im Jeditempel auf der Krankenstation ihr Bestes tat, war ihre Meisterin in den unteren Ebenen bei den Ärmsten der Armen und zugleich unglaublich Kranken unterwegs. Die junge Schülerin, deren Ausbildung erstmal stagnierte, hatte viel Elend sehen und verkraften müssen. Die Arbeitstage waren lang und schwer. Heute Abend sollte ein Mädelsabend stattfinden. Ein Mädelsabend? Das klang gut! Sie hatte heute Abend frei und morgen den ganzen Tag auch. Etwas Zerstreuung hatte die Schülerin bitter nötig. Immer noch starrte sie auf das schwarze Brett. Es wäre schön, mal jemanden kennen zu lernen! Auf der Krankenstation arbeitete man zusammen und teils auch nebenher, doch in der Hektik des Alltags war keine Zeit, mehr als das Nötigste zu sprechen. Auf Coruscant kannte sie praktisch keine anderen Leute und Spaß fehlte zur Zeit in ihrem Leben völlig. Sie hatte sich also längst entschieden. Sie wollte da nachher hingehen. Wenn es blöd werden würde, würde sie eben eher gehen. Diese Option bestand schließlich. Doch erstmal galt es Vorbereitungen zu treffen. Jeder sollte etwas zu essen mitbringen und sie wollte sich mal wieder schick zurecht machen.

Wenige Stunden später klopfte sie zaghaft, ein wenig schüchtern und mit klopfendem Herzen der Vorfreude, aber auch aufgeregt, wer wohl öffnen würde, an die Zimmertür, die angegeben worden war. Sie trug einen schwarzen glänzenden kurzen Rock mit Glitzer und Reißverschluss vorne, dazu hohe Stiefel in Schwarz mit hohem Absatz. Letztere hatte sie lange nicht getragen und sie fühlte sich etwas unsicher damit. Ihr Oberteil war ein hellrosanes Shirt ohne Ärmel. Darüber trug sie eine weiße Kunstlederjacke. Ihr blondes langes Haar trug sie offen. Es war glatt. Im Arm hatte sie eine Obsttorte, die abgedeckt war. Genauer gesagt, war es eine Muja-Torte. Die süßen Mujafrüchte waren auf Naboo, woher Riley stammte, typisch und sehr begehrt. Über ihrem Arm hing außerdem eine kleine weiße Handtasche, in das sie unter anderem ihr Lichtschwert gewürgt hatte. Ihre Meisterin bestand darauf, dass sie es immer und überall dabei haben sollte. Unter dem rechten Arm trug sie einen kleinen zusammengerollten Schlafsack. Riley kannte Mädelsabende so, dass man den mitzubringen hatte. Sie hatte sich extra noch Einen besorgt. Sie wirkte ziemlich bepackt.

Als die Tür sich öffnete, sagte sie leise und lächelte dabei freundlich:


“Ich bin Padawan Riley Wallentime. Bin ich hier richtig? Ich möchte zum Mädelsabend?”


Coruscant, Tür des Zimmers, welches als Treffpunkt für Mädelsabend ausgewiesen ist: Riley Wallentime
 
Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK

Der Ritter analysierte die Durchführung seiner Schülerin. Sie schlug sich wacker und es war klar dass sie die grundsätzlichen Wesenszüge der Technik verstanden hatte. Als die Togruta das Trainingsprogramm abschloss und nach ihrer Leistung fragte überlegte der Jedi kurz und ließ die Einheit noch mal vor seinem geistigen Auge passieren.

"Du bewegst dich und vor allem dein Lichtschwert zu viel. Du möchtest alle Blasterblitze fangen, selbst die dich nicht betreffen oder welchen du mit einer kleinen Drehung des Oberkörpers ausweichen könntest. Sinn der Technik ist es einen kleinen ausgewählten Bereich zu verteidigen dort dann aber eine unüberwindbare Mauer zu erschaffen."

Er hob die Hand und levitierte eine Platte mit Fußfesseln in die Raummitte.

"Dieses mal kannst du dich nicht bewegen und du wirst auch das Lichtschwert nicht brauchen. Du sollst nur mit minimaler Anpassung der Körperhaltung den Blitzen ausweichen. Alles verstanden? Wir fangen wieder leicht an zum reinkommen und steigern dann die Intensität!"

Dies würde Gaya definitiv ins schwitzen bringen. Man musste jede Veränderung in der Macht spüren und den Winkel der Geschossbahn voraus ahnen.

"Fühle den Raum, fülle ihn mit der Macht. Deine Sinne müssen komplett auf das hier und jetzt fokussiert sein mein Padawan. Sei dir dem Strom der Macht bewusst die dich umgibt. Gib dich der Macht hin und die Schüsse werden verlangsamen fast sogar stehen bleiben."

Gaya ging in Position und mit einem sanften Machtstubser setzte der Kel'Dor die Trainingseinheit in gang.

Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK
 
.:Coruscant Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK:.

Gaya war froh dass ihr Meister ehrlich war.
Sie konnte ja nur etwas lernen wenn sie auch die ehrliche Rückmeldung erhielt und so nickte die Togruta als der Kel'Dor ihr ihr Feedback gab.
Es stimmte. Gaya hatte viel Bewegung drinnen. Womöglich da sie auch bereits Ataru und Makashi beherrschte und nicht darauf gefasst war, noch einen Lichtschwertstil erlernen zu müssen.
Jedoch bezweifelte sie, dass JK das nur zum Auspolstern ihrer Lehre machte. Nein, es musste mit dem Datenchip zusammenhängen den er eine gute halbe Stunde, im Saal der tausen Quellen zugereicht bekommen hatte.
Aber auch dies war Gaya egal. Nun sagen wir nicht egal sondern sie verstand es, sich aus Dingen rauszuhalten die sie noch nicht, oder gar nicht betreffen.



"Wie Ihr wünscht Meister"

Und mit einer Verbeugung unterstrich sie diesen Satz. Ihre klare und doch leicht monotone Stimme klingen in den meisten Ohren ziemlich angenhem. Sie packte keine Stimmschwankungen rein und blieb immer im Kontext. Ja auch dies war eine Sache die Gaya gut beherrschte. Immer im hier und jetzt zu sein und sich auf dinge gut konzentrieren zu können.
Es dürfte nun nicht schwer werden sich auch auf die Trainingssimulation zu konzentrieren, auch wenn sie befürchtete das ein oder andere mal getroffen zu werden. Aber dies würde wohl dazugehören.

Sie nahm ihren Mantel ab und schlüpfte aus ihrem Roben-Rock. Nun stand sie in einer engen schwarzen Stoff-Lederhose, einem schwarzen schulterfreien Top und ihren bis zu den Knieen reichenden schwarzen Reisestiefel da. Ihre Ellbogen sind bis zum Handgelenk mit einer Art Stoffbekleidung bedeckt, die ebenfalls in schwarz aufscheint. Nun legte sie ihre Bekleidung auf einem meditierstuhl der ganz in der Nähe war und trat an die Fußfesseln ran. Diese zog ihr ihr Meister per Macht an und sie war bereit. Das Lichtschwert legte sie ebenfalls nich schnell zu ihren Kleidungsstücken per Macht. Dieses hätte die Togruta-Padawan fast vergessen. Nun war sie bereit.

Als die Trainingssimulation begann atmete Gaya noch einmal tief ein und schloss ihre Augen. Sie hatte bereits die Technik der Machtsicht von Meister Alrum, einem nun wieder auf Lianna beorderten Jedimeister, gelernt bekommen und nutzte diese. Sie begann den Raum mit der Macht zusehen. Sie sah zu JK ohne ihren Kopf zu bewegen. Er schien aus einem hellen Licht zu bestehen, doch dieses Licht kämpfte mit einem schwarzen Schimmer. Es musste wohl etwas sein, das sxhwarze schimmern, was den Kel'Dor sehr am Herzen lag. Doch dies war jetzt nicht wichtig. Zumindest fühlte sie es als sie der erste Blitz traf. Und so wie er einschlug beißte Gaya sich auf die Zähne. Es war nicht sehr schmerzhaft aber es war für sie ein Ansporn.

Nun folgte der zweite Schuss und Gaya wusste nicht wo er einschlagen würde. Sie sah ihn nur schnell zurasen. Und so wie Gaya den Stress bekam auszuweichen streckte sie ihre Hand aus und der Blitz erlischte. Ein genervtes Schnauben verließ die Gesichtsregion der Togruta da sie wieder nicht die Aufgabe schaffte. Nun war Gaya bereit. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf die Simulation. Ihr war bereits heiß. Eine kleine Schweißperle verließ ihre Stirn. Doch da. Sie hörtw den Schuss, vernahm ihn per Macht und weichte nach rechts aus. Es hat geklappt. Sie ist ausgewichen und ein triumphierendes Lächeln verließ ihre Lippen. Dann folgte der 2. Schuss. Auch dem konnte die Padawan erfolgreich ausweichen. Und so zog sich die Übung hin bis zum Ende. Sie wurde noch ein zwei mal erwischt. Aber ansonsten bestand sie die Übung. Sie hatte ganz vergessen dass JK noch im Raum stand und sie beobachtete weshalb sie erst nach 2 Minuten vom Ende der Übung die Augen aufmachte. Sie sah ihren Meister an und verbeugte sich.

"Meister. Was sagt ihr? Wie war ich jetzt?"


.:Coruscant - Jeditempel - Trainingsraum - Gaya und JK:.
 
[Coruscant | Galactic-City | Fähre des jedi-Tempels] Freydis Minetha

Freydis Fuß stapfte rhythmisch, passend zu den Synthwave Beats aus ihren Ohrstöpseln, auf den Metallboden der Fähre, welche nur wenige Minuten vom Landeplatz des Jedi-Tempel entfernt an den hohen Wolkenkratzern vorbeizog, die den Stadtplaneten in ganzen Füller umspannten. Gleichzeitig bewegte sie ihren Kopf zu den wundervollen Klängen der Instrumente, von vorne nach hinten, von links nach rechts, schwingen ihre kurzen Harre an ihren Hörnern vorbei. Ihre Augen dabei geschlossen, gefangen in ihrem kleinen harmonischen Mikrokosmos ihrer eigenen Vorstellungskraft. Als die Fähre an einem großen Gebäude vorbeigezogen war, prallte das warme, helle Licht der Nachmittagssonne durch die Fensterscharten hindurch auf ihre tätowierte Haut. Als sie das spürte öffnete sie vor freudig ihre Augen, die in einem Smaragdgrün der Welt entgegen schimmerten. Ihr Mund brachte ein Lächeln hervor, was ebenso strahlte wie ihre ganze Körperhaltung. Der Blick nach draußen, gepaart mit den Schwingungen der Musik in ihren Ohren vollendeten das wohle Gefühl in ihr. Unendlich scheinende Linien zogen in naher und weiter Ferne vor dem Licht umher. So hatte sie sich Coruscant immer vorgestellt! Voll, belebt, eben eine traumhafte Metropole, immer war etwas los, schnelllebig, ein wenig erinnerte sie das an die grauenvollen Theoriestunden ihrer Jüngling Ausbildung.
Ein Blick nach rechts zeigte auch schon das Ziel der jungen Zabrak Dame. Denn langsam rückte der Tempel der Jedi in Blickrichtung. Das große, quadratische Gebäude stand wie ein Ruhepol mitten in der Stadt, ein Zeitzeuge aus längst vergangenen Zeiten und dennoch modern und unglaublich faszinierend. Obendrein noch erstaunlich riesig. Desto näher sie ihm kamen, desto ehrwürdiger kamen ihr die Türme vor, die in Wahrheit relativ schmucklos aus dem Hauptgebäude herausragten. Die Landefläche war ebenso sehr schmucklos in den Tempel hineingebaut und beherbergte nicht unübersichtlich viele Fahrzeuge. Dennoch konnte sie etwas Trubel ausmachen, wie eine Gruppe Techniker und Logistiker, die irgendwelche Kisten ins Innere der Anlage trugen. Wohl möglich zur Renovierung im Inneren schließlich hatte das Heiligtum während der imperialen Zeit und der folgende Übergangszeit ordentlich was abbekommen. Die wichtigsten und gröbsten Arbeiten waren zwar schon abgeschlossen, aber wie es aussah musste noch Elektrik herangeschafft werden. Genau wusste das Freydis aber nicht, wahr jedoch gespannt ihre neue Heimat ausgiebig zu erkunden.
Ihr Griff ihrer Linken Hand festigte sich deshalb an dem Griff welchen sie festhielt um zu stehen, als die Fähre endlich auf den Boden aufsetzte und das rütteln einem stabilen Stand wich. Sie schnappe sich ihren Seesack, den sie neben ihrem rechten Bein geparkt hatte und setze ihn wieder auf die Schulter auf, dannließ die junge Anwärterin den Griff los und lief als erste aus dem Transportfahrzeug hinaus und drehte sich aufgeregt, mit erhobenen Händen im Kreis, unterdessen schritten die anderen Anwärter aus dem Transporter an ihr vorbei. Schnell ein- und ausatmend genoss sie die Luft und den Geruch ihres Umfelds. Es waren die Sinneswahrnehmungen eines neuen Anfangs, einer neuen Zeit für sie. Um den Moment abzurunden tat sie auch ihre Ohrstöpsel aus ihrem Gehörkanal und ließ Platz für die umfangreiche Geräuschkulisse der Tempelumgebung. Das Brumme der Repuslorliftantriebe der startenden Fähren, der Luftzug außerhalb der Landeplattform und das Gerede anderer Lebewesen um sie herum.
Mit einer schwungvollen Bewegung drehte sie sich zum Eingang der Plattform, auf den die anderen Neu Ankömmlinge zuliefen und einer nach dem anderen seine Papiere hervor zeigen musste. Nach dem Virusbefall gab es verstärkt Sicherheitskontrollen die auch die Jedi zu beachten hatten. Ohne einen gültigen Ausweis kam damit niemand einfach so in den Tempel. Freydis zückte also ihre kleine Karte und stellte sich an der Schlange hinten an, kaum abwartend, die Hallen über die sie schon soviel gehört, gelesen, gesagt und gedacht bekommen hat zu betreten. Aufgeregte zeigte sie die Karte dem Wachmann vor, welcher sie in ein kleines gerät steckte und sie anscheinend scannte.
Kurz darauf machte es Piep und er überreichte ihr wieder die Karte, welche sie wieder in ihre Lederjacke steckte.

„Drei Etagen weiter nach unten, dort befindet sich die Anmeldung, bitte melde dich dort.“, sagte der junge Mann zu ihr und drehte sich zu der Person hinter ihr.

Die Zabrak tat wie ihr gesagt worden war und machte sich auf den Weg, der Beschilderung folgend. Auf den ersten Blick wirkte der Innenbereich des Tempels nicht spektakulär, mag jedoch daran liegen, dass sie sich im Logistikabteil befand. Die Wände waren grau und der Boden kahl. Doch am Ende Treppe der sie folgen sollte, stieß warmes Licht, reflektiert von den Beigen Wänden die sie auf Aufnahmen gesehen hatte und auch etwas den Wänden auf Haruun Kal ähnelten. Den großen Saal den sie damit betrat war mit einem roten Teppich mit golden gelber Stickerei ausgeschmückt. Vor den massiven Säulen standen halbwegs gut erhaltene Statuen. Augenscheinlich ehemalige Meister des Ordens. Einige Räume konnte man von dort aus betreten, sowie einer großen Treppe die am Ende der Säulenahle und auf mehrere andere Etagen führte, ihr gegenüber war eine große Öffnung durch die das warme Mittagslicht hineinschien. Sie musste in der Eingangshalle sein! Die Frage war nur noch wo sie die ‚Anmeldung‘ finden würde. Ein paar fragende Blicke später erkannte sie ein Schild über einer Art Theke wohinter eine alte Frau stand und einigen Kindern Stoff überreichte. Zuversichtlich stapfte das Zabrakmädchen darauf zu.

„Hallo, bin ich hier richtig?“, sie zeigte ihre Karte die sie von Haruun Kal mitgebracht hatte. „Jüngling des Horts auf Haruun Kal.“, fügte sie hinzu.

Die weißhaarige, faltige Frau mit gebundenen Haaren und einer schmuckvollen Kutte schmunzelte daraufhin.

„Ja, du bist hier richtig. Dürfte ich deine Karte einmal haben.“

Freydis übergab ihr die Karte. Die ältere Dame steckte sie im folgenden in ein Datapad und erhielt Informationen über sie.

„Freydis Minetha. Zimmer 254. Noch steht es leer. Privatsphäre wird es also genug geben. Ich empfehle Meditation. Hier sind deine Stiefel und deine Robe. Ein Datapad für den Tempel, eine Schlüsselkarte, eine Sanitätspackung und natürlich einen frischen Comlink.“, übergab sie der verblüfften Zabrak, dann zeigte sie auf eine Holotafel an der Wand links neben ihr.
„Das ist das Schwarze Brett, wenn es etwas besonderes gibt, kannst du das hier nachsehen. Natürlich kannst du auch etwas hier aushängen. Du solltest dich aber erst einmal umziehen. Ich hoffe du wirst die Zeit im Tempel gut nutzen und zur Erleuchtung finden. Möge die Macht mit dir sein.“

Auf die wärmenden Worte der alten Frau verbeugte sich Freydis und verabschiedete sich.

„Möge dir Macht auch mit ihnen sein.“

Dann marschierte sie ab um einen Blick auf die Holotafel zu werfen. Praktisch war es ein Aushang für verschiedenstes Zeug. Das Essen in der Cafeteria, Neuigkeiten oder Listen für Wettbewerbe. Was der jungen Zabrak allerdings ins Augen viel, war eine Nachricht in Lila Schrift.
„Mädelsabend...“, flüsterte sie den Text vor sich her. Sie musste wohl zum rechten Zeitpunkt angekommen. Ein Abend zum Kennenlernen der anderen, das war großartig! Mit allem was dazu gehörte hoffte sie. Mit Musik, Popcorn, Holoschnulzen oder Holohorrorfilmen. Sie konnte es kaum erwarten! Doch vorerst musste sie ihr neues Quartier beziehen.

Als sie in der Etage angekommen war, wo sich ihr Zimmer befand war ihr bereits das Rege treiben im Tempel aufgefallen, Padawane laufen von einem Ort zum anderen, Ritter und Meister diskutieren beim Gang in die Kantine oder lehrten ihre Schüler. Trotz der Schäden war sie an einem Puls des Lebens angekommen, obwohl der Kontrast zur übrigen Stadt nicht größer seien konnte.
Die Tür zu ihrem Quartier öffnete Freydis mit ihrer Schlüsselkarte, die sich irgendwo in ihren Sachen verbarg. Ein kurzer Zug durch den Scanner und schon schob sich die Automatiktür mit einem dezenten Zischen offen. Innen drin kam ihr eine kühle, klimatisierte Luft entgegen. Bis jetzt war das Zimmer noch spartanisch eingerichtet. Ein Bett mit schlichter Bettdecke und Kissen. Darüber ein Schrank, in die Wand eingelassen, der Platz für alle Kleidungstücke und persönlichen Gegenstände bot. Neben dem Bett stand ergänzend dazu noch ein kleiner Nachtschrank mit Lampe und drei Fächern. Das Fenster war mit einer Jalousie abgedunkelt und ließ es deshalb dunkel und kalt erscheinen. So wie sie es ausmachen konnte waren aber auch die Farben in Erdtönen gehalten. Die Toilette war mit einer Tür vom Hauptraum abgekapselt und war nicht sonderlich groß. Eine Stehdusche, eine Toilette und ein Waschbecken mit Spiegelschrank. Das erste was die junge Dame tat, abgesehen ihre Sachen auf das linke Bett zu legen, die Jalousie hochzufahren und Licht in den Raum scheinen zu lassen. Dann packte sie ihren Seesack aus und richtete alles ein, wie sie konnte. Ein Traumfänger an einen hacken, ein Bild ihrer Jünglinggruppe stellte sie auf den Nachtschrank etc. Nachdem sie zufrieden war, schnappte sie sich ihren Kam und Lippenstift und machte sich für die Party fertig. Am Ende nochmal im Spiegel begutachtet, die Packung Süßigkeiten von Haruun Kal mitgenommen und schwups war sie auf dem Weg. Mal sehen wen ich treffen werden.

[Corscant | Jedi-Temepl | vor Zimmer 254] Freydis Minetha
 
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Coruscant – Jedi Tempel – Erius und Sunas Zimmer (4006) – Suna,......

Suna war ganz zufrieden mit ihren Vorbereitungen. Auch wenn alles ein wenig schnell gehen musste. Wie viele genau ihrer Einladung folgen würden würden hatte sie keine Ahnung, Aber Suna war jemand die lieber gut vorbereitet war, als später noch in Stress und Hektik auszubrechen. zusammen mit Eriu hatte sie zwei Kantinen im Tempel aufgesucht und sich Getränke organisiert. Gerade hierbei hatte sich Eriu als sehr hilfreich gewesen. Den er kannte die Trinkgewohnheiten von Humanoiden eindeutig besser als sie. Es war auch Hilfreich die Köchin gleich mit einzuladen zu dem Mädelsabend. So gab es Neben verschiedenen Sorten Sekt, Wein, Whisky und einigen Bränden auch exotische Säfte im Angebot. Auch Erius Hinweis das sie Süßigkeiten und Knabberzeug brauchten, war eine sehr gute Idee. So bestellten sie gleich noch ein wenig Schokoladenkuchen, mit Schokolade glasierte Früchte, verschiedene Sorten Eiscreme und Sahne, Chips, Kekse und Pudding. Aber nicht allzu viel. Den jeder sollte ja eine Kleinigkeit mitbringen, das würde wohl ausreichen an Verpflegung hoffte sie. Zwar waren nicht alle Wünsche in den Vorratslagern, aber wie man ihnen versicherte, war es kein Problem die fehlenden Punkte auf der Liste noch rechtzeitig besorgen zu können.

Wieder war es
Eriu der den Vorschlag machte noch beim Hausmeister vorbei zu schauen. Ein wenig verlegen stimmte Suna zu, das alle wohl Sitzgelegenheiten brauchen würden, war ihr gar nicht in den Sinn gekommen. Sie brauchte so etwas eigentlich nicht, die anderen aber sehr wohl, wie ihr Eriu lächelnd erklärte. Der Mann war wirklich eine Hilfe und dachte scheinbar an alles. Diesmal war es wirklich nötig den Lastenaufzug zu benutzen. Den sie hatten mehrere Säcke, vollgestopft mit Sitzkissen auf Sunas Rücken befestigt. Das war die einfachste Lösung, um für alle Spezies als bequeme Sitzgelegenheit zu dienen, wie man ihnen versicherte.

Zurück im zimmer angekommen rückten sie die wenigen Möbel ein wenig zur Seite um mehr platz zu schaffen. An eine Seite bauten sie zwei Tische auf für Essen und Getränke. Die Küche hatte zum Glück an Gläser, Teller, Besteck und Servierten gedacht, als die Verpflegung kurz darauf eintraf wie bestellt. die meisten Getränke wanderten unter die Tische und man öffnete erst einmal nur wenige Flaschen. Die mobilen Kühlgeräte für die Eiscreme erstaunten Suna ein wenig. Erst eine Speise zu erfinden, die bei wärme, zerging um dann extra dafür Geräte zu erfinden um das zu verhindern war schon ein klein wenig extravagant ihrer Meinung nach. Es war wirklich ein Glücksfall das ihr Quartier dank ihrer Ausmaße, deutlich größer ausgefallen war, als die sonst üblichen Quartiere. Zur Vorsicht wärmte sie auch das Wasser ihrer Badewanne auf, die nach Menschlichen begriffen wohl eher als Pool durchgegangen war. Suna hatte schon überlegt ob es sich nicht um ein zweckentfremdetes Zimmer eines Ratsmitgliedes handelte, nachdem
Eriu ihr versichert hatte, das ein Menschliches Badezimmer eigentlich anders aussah.

Vorsorglich stellte Suna die Heizung im Hauptraum noch um zwei Grad höher ein, die Tür würde sich heute wohl öfters aufgehen vermutete sie stark und so war es auch ein wenig gemütlicher. Zufrieden sah sich Suna noch einmal suchend um ob sie etwas vergessen hatte. Da schaltete
Eriu die Musik ein und regelte sie auf ein angenehmes Maß ein, damit man sich noch gemütlich unterhalten konnte. "Vielen Dank Errriu. Ohne dich hätte ich das bestimmt nicht geschafft" Sagte Suna voller Dankbarkeit zu ihrem Zimmergenossen. Mit einem Lächeln und guten wünschen verabschiedete er sich auch kurz darauf.

Ein wenig aufgeregt war sie schon. Würde überhaupt jemand kommen? Wie begann man ein so etwas überhaupt? Schnell wollte Suna noch einmal in ihrem Buch nachlesen, da ertönte die Türglocke. Tief durchatmend und ein wenig unsicher ging sie auf vier Pfoten zur Tür und öffnete diese.
"Hallo und herrrzlich Willkommen" sagte sie zufrieden "Komm doch herrrein"

Coruscant – Jedi Tempel – Erius und Sunas Zimmer (4006) – Suna,......
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Ratsbüros - Eowyns Büro, alleine

Sie würde Ian nichts von der kleinen roten Schachtel erzählen - erst einmal, beschloss Eowyn. Es war nichts, worüber sie momentan nachdenken sollten, und sie wollte ihm keine unangenehmen Gedanken ins Ohr setzen. Am Ende dachte er noch, das sei ein Wink mit dem Zaunpfahl und fühlte sich zu Dingen verpflichtet, die ihm eigentlich gar nicht passten. Nein, erst einmal musste sie sich selbst darüber im klaren werden, was sie eigentlich wollte. Und davor mussten sie beide Bastion überleben. Andere Dinge waren nun schlicht wichtiger, auch wenn Mellah wohl anderer Meinung war. Die Tirahnnerin hatte wohl eher mit dem Gedanken gespielt, dass Eowyn Nägel mit Köpfen machen würden oder wollte - aber das war nicht der Fall. Sie war erst 34 - noch! - , sie hatte alle Zeit der Welt, zumindest dafür, sich einen Ring an den Finger zu stecken.
Einmal davon abgesehen, dass diese Dinger schlicht wahnsinnig unpraktisch waren, wenn es um Lichtschwertkampf ging.

Mit einem leichten Kopfschütteln stand Eowyn schließlich auf, steckte die kleine rote Schachtel in ihren Gürtel und nahm dann die zwei größeren Schachteln, die Riuen ihr mitgebracht hatte, um ihr Büro zu verlassen. Vielleicht würde sie schauen, ob Ian in ihrem Quartier war und mit ihm gemeinsam Abendessen, denn das benötigte sie jetzt dringend, und Ian freute sich sicher über Gesellschaft, wenn er da war. Danach vielleicht noch eine kleine Trainingseinheit, um den Kopf frei zu bekommen... der war nach dem ganzen Gerede und Gedenke nun übervoll.
Doch in ihrem Quartier, das spürte sie schon von weitem, war Ian nicht anzufinden, und es bestätigte sich, als sie die Tür öffnete und fragend hineinrief. Nein, er übte gerade kein verschleiern - er war schlicht noch nicht da. Seufzend legte Eowyn die Schachteln auf den Tisch. Schade. Nach allem, was passiert war, hätte sie eine Umarmung jetzt sehr genossen, und wenn auch nur, um sicher zu gehen, dass sie nicht alleine war. Meistens lag es an ihr, dass sie sich so wenig sahen, und nun, wo sie einmal selbst Gesellschaft suchte... Verhext, aber Ian hatte diese Zeit durchaus verdient. Und es half alles nichts - er verspätete sich offensichtlich. Alleine in die Kantine gehen? Warten?
Im nächsten Moment piepte ihr Kom, und als Eowyn sah, dass es Ian war, der ihr geschrieben hatte, sank ihre Hoffnung auf ein gemeinsames Abendessen schon im Voraus.

Ti juanya,
warte heute Abend nicht auf mich. Mein Zeitplan ist ein bisschen durcheinander geraten und ich werde es nicht schaffen, früh zurück in den Orden zu kommen. Ich weiß nicht, wie lange es dauert (keine Sorge, es ist nichts schlimmes, aber ich muss geheimnisvoll bleiben, um mich spannender zu machen), versuche also, den Abend ohne mich zu genießen. Die fehlende Zeit heut werde ich wieder gut machen, das verspreche ich dir.
Ich werde dir auch das noch persönlich sagen: Ich liebe Dich.
Ian

Zugegeben ein wenig frustriert stand Eowyn einen Moment da. Den ganzen Abend? Nun, damit hatte sie jetzt nicht unbedingt gerechnet... Nun ja, dann würde sie jetzt erst einmal alleine schnell etwas essen, dann trainieren gehen und am Ende noch ihren Schrank aufräumen, so, wie sie es sich schon länger vorgenommen hatte, falls sie dann noch nicht müde war. Vielleicht würde Ian ja dann noch kommen, bevor sie schlafen ging - vermutlich lag sie ohnehin wach, da konnte sie auch gleich produktiv werden. Und was war besser, als ein neues Lebensjahr mit einem aufgeräumten Schrank zu beginnen?
Sie verließ wieder das Quartier. Einen Trost gab es immerhin, so konnte sie sich noch gut überlegen, ob sie Ian etwas von ihrem Gespräch mit Riuen erzählte - und wenn ja, was. Fiel das alles unter Ratstätigkeiten, die unter Verschluss gehalten werden mussten, oder war es doch eher freundschaftlich-persönliches? Sie wusste es nicht, aber das konnte sie durchaus mit sich selbst erörtern, während sie aß.


Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, alleine
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Trainingsraum – mit Ganner



Dass Ganner alles gegeben hatte, musste er nicht mal sagen, denn Siva hatte das gesehen und, wenn sie ganz korinthenkackermäßig drauf sein wollte, auch gespürt. Am Ende lernte sie selbst auch eine Menge von Ganner, auch in Punkto Kampf- Gegenseitiges lernen war doch ohnehin das Beste. Nicht zu viel Loben? Die Zabrak lachte. „Sobald ich die Tendenz von Faulheit bemerke, wird immer mindestens eine Extrarunde gedreht, das sei dir versichert. Aber wenn du kein Lob willst? Musst du dir wen anderes suchen, der dich ausbildet.“ Egal ob sie lachte, es stimmte einfach. Lob war das Mindeste was Siva geben konnte und zu viel loben war gar nicht möglich. Es hagelte so oft und so viel Kritik, egal wohin man hörte, dass Siva sich ohnehin fragte, wie das sein konnte. Sie würde sicher keine keifende Kritikerin werden, die vergaß das Positive in der Vordergrund zu stellen.
Das Ende des Trainings war eingeleutet, auch ein bisschen aus Eigennutz. Siva hatte Satrek noch nicht geantwortet und genau das stand noch aus. „Bis später dann,“ waren die Worte an ihren Schüler und noch während die Tür sich schloss, und Ganner ging, holte Siva ihr Komlink hervor und laß die Nachricht ihres alten Meisters erneut. Nur im direkt wieder mit dem Heulen anzufangen. Ach Gott, ach Gott. So viel Gefühlsduselei an einem Tag war verrückt! Verrückt, aber total notwendig. Eigentlich wusste Siva nicht, was genau sie antworten sollte, denn eine Umarmung, die konnte man ja schlecht schriftlich zum Ausdruck bringen. Jedenfalls, wenn man Siva hieß. Sie war eine Chaotin, keine Poetin. Aber egal. Etwas musste sie ihm antworten, schon allein deshalb, weil sie es wollte und so überlegte Siva gar nicht, als sie begann.

@Satrek: ***Lieber Satrek,

überrascht und verwundert bin ich jetzt auch, aber zum Glück sieht das gerade keiner. Ich hocke hier auf dem Boden eines Trainingsraum und heule schon das zweite Mal. Eigentlich fehlt nur noch ganz theatralische Musik im Hintergrund, um das schlimemr zu machen. Wobei schlimm wirklich das falsche Wort ist. Das einzige, was mir einfällt von ‚Ich bin total berührt‘ ist Danke. Eigentlich ist es doof, dass du jetzt nicht da bist, denn ich würde dich total gerne umarmen. Nicht mit vielen Buchstaben, sondern mit meinen Armen und meinem verheulten Gesicht. Du hast eine Tochter!? Wow! Am besten ist es bestimmt, wenn du sie ganz oft fragst, was sie gerade meint. Nur mit Fragen kommt man weiter. Dann versteht man am Ende zwar oft noch weniger als vorher, aber man hat immerhin die Möglichkeit gehabt, Geheimnissen und Absurditäten und so was auf die Spur zu kommen. Das wird euch beiden bestimmt gut tun.
Wenn du den Zynismus übrigens mit dir herum trägst, dann schmeiß ihn weg, Zynismus ist nämlich doof. Und hässlich. Und stehen tut er dir ganz bestimmt nicht. Du warst direkt, deswegen bin ich das auch :)
Ach Satrek! Ich freue mich riesig, dass du geantwortet hast. Ich finde das „aber“ nicht, was ein Treffen betrifft (zwei X Treffen hintereinander wirkt nicht wie ein Volltreffer…) und hoffe deswegen, dass das einfach bald feststeht. Das heißt: Wir sollten das Terminieren, damit keiner eine Ausrede oder einen schlechten Grund findet, dass es nicht zustande kommt.
Keine Sorge übrigens, ich werde dich nicht Papa nennen. Am Ende bekomme ich sonst noch ärger mit deiner echten Tochter und mit 10 hat man ganz schön fiese Ideen.

Ich … hab dich aber trotzdem gern. Vielleicht nicht auf Papa-Tochter-Art, aber wirklich. Ich freue mich riesig, wenn wir uns wieder sehen und ich bin midnestens so gerührt wie du stolz. Was die Fehelr betrifft, mach ich dir ebstimmt wild Konkurrenz.
Auf Bald,
Siva

***

Siva wischte sich noch einmal über das Gesicht und wollte gar nicht wissen, wie ihre Augen jetzt aussehen mussten, aber egal wie, sie war solz darauf! Freudentränen und Rührungstränen waren etwas Gutes du mit genau einem solchen Gefühl verließ die Zabrak den Trainingsraum. Der Weg führte sie an einem Brett vorbei, dass ihr noch nie aufgefallen war. Wenn da nicht ein überdimensionales rosafarbenes Plakat gehongen, ne, gehangen hätte, dass nach Aufmerksamkeit schrie. Ein Mädelsabend im Orden! Heute! Oh nein, warum denn ausgerechnet heute Abend, wo sie doch schon verabredet war. Vielleicht konnte sie ja kurz da aufkreuzen, dann zum Essen mit Ganner und nach diesem Essen wieder zurück? Mädelsabende wurden schließlich zu Mädelsnächten und so was konnte sich Siva doch nicht entgehen lassen. Nein, jetzt kurz hin und später, das war beschlossen. Was zu Essen sollte mitgenommen werden, also musste Siva sich furchtbar beeilen.
Bewaffnet mit 10 großen Bechern Eiscreme, die kaum zu transportieren waren und der Kälte nach der Nachtseite Rhyltohs echt Konkurrenz machten, lief Siva zu der Zimmernummer, die angegeben war. Sie konnte kaum über die Stapel an Becher gucken, aber diese blonden Haare. Das war Eowyn El... Das war Eowyn! „
Rätin Eowyn!“, begrüßte sie die andere Frau überschwänglich, denn sie freute sich, die Jedi, die sie ja schon einmal getroffen hatte, wieder zu sehen. Damals in keiner so schönen Situation, dann später in den HNN. So ein bisschen was wie ein Star war Eowyn jetzt ja schon, nur nicht so übertrieben, sondern sympathisch. In den HNN hatte Siva die blonde Jedi sofort wiedererkannt und gleichzeitig ein kleines, fieses, neues Neidgefühl bei ihren Haaren gehabt. Lang, dicht, gelockt, was mussten diese Haare im Winter praktisch sein. Bestimmt brauchte Eowyn keinen Schal, weil sie ihr Haar dafür nutzen konnte.
Fast wären Siva alle Eisbecher aus den Armen gefallen, hätte sie diese mit Hilfe von Levitation nicht aufgefangen.
„Wie schön, Euch zu sehen! Euer Auftritt in den Holonets war sehr, sehr gut. Ich hätte vor Aufregung keinen einzig grammatikalisch richtigen Satz von mir gegeben. Und viel zu viel geredet und gestikuliert, genau wie…“ sie lachte, „genau wie jetzt!“ Der Mangel an Konzentration brachte die Eisbecher schon wieder ins Schwanken.


Coruscant – Jedi-Tempel – Gänge, mit Eowyn und 10 XXL Bechern Eiscreme
 
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