[Coruscant | Galactic-City | Fähre des jedi-Tempels] Freydis Minetha
Freydis Fuß stapfte rhythmisch, passend zu den Synthwave
Beats aus ihren Ohrstöpseln, auf den Metallboden der Fähre, welche nur wenige Minuten vom Landeplatz des Jedi-Tempel entfernt an den hohen Wolkenkratzern vorbeizog, die den Stadtplaneten in ganzen Füller umspannten. Gleichzeitig bewegte sie ihren Kopf zu den wundervollen Klängen der Instrumente, von vorne nach hinten, von links nach rechts, schwingen ihre kurzen Harre an ihren Hörnern vorbei. Ihre Augen dabei geschlossen, gefangen in ihrem kleinen harmonischen Mikrokosmos ihrer eigenen Vorstellungskraft. Als die Fähre an einem großen Gebäude vorbeigezogen war, prallte das warme, helle Licht der Nachmittagssonne durch die Fensterscharten hindurch auf ihre tätowierte Haut. Als sie das spürte öffnete sie vor freudig ihre Augen, die in einem Smaragdgrün der Welt entgegen schimmerten. Ihr Mund brachte ein Lächeln hervor, was ebenso strahlte wie ihre ganze Körperhaltung. Der Blick nach draußen, gepaart mit den Schwingungen der Musik in ihren Ohren vollendeten das wohle Gefühl in ihr. Unendlich scheinende Linien zogen in naher und weiter Ferne vor dem Licht umher. So hatte sie sich Coruscant immer vorgestellt! Voll, belebt, eben eine traumhafte Metropole, immer war etwas los, schnelllebig, ein wenig erinnerte sie das an die grauenvollen Theoriestunden ihrer Jüngling Ausbildung.
Ein Blick nach rechts zeigte auch schon das Ziel der jungen Zabrak Dame. Denn langsam rückte der Tempel der Jedi in Blickrichtung. Das große, quadratische Gebäude stand wie ein Ruhepol mitten in der Stadt, ein Zeitzeuge aus längst vergangenen Zeiten und dennoch modern und unglaublich faszinierend. Obendrein noch erstaunlich riesig. Desto näher sie ihm kamen, desto ehrwürdiger kamen ihr die Türme vor, die in Wahrheit relativ schmucklos aus dem Hauptgebäude herausragten. Die Landefläche war ebenso sehr schmucklos in den Tempel hineingebaut und beherbergte nicht unübersichtlich viele Fahrzeuge. Dennoch konnte sie etwas Trubel ausmachen, wie eine Gruppe Techniker und Logistiker, die irgendwelche Kisten ins Innere der Anlage trugen. Wohl möglich zur Renovierung im Inneren schließlich hatte das Heiligtum während der imperialen Zeit und der folgende Übergangszeit ordentlich was abbekommen. Die wichtigsten und gröbsten Arbeiten waren zwar schon abgeschlossen, aber wie es aussah musste noch Elektrik herangeschafft werden. Genau wusste das
Freydis aber nicht, wahr jedoch gespannt ihre neue Heimat ausgiebig zu erkunden.
Ihr Griff ihrer Linken Hand festigte sich deshalb an dem Griff welchen sie festhielt um zu stehen, als die Fähre endlich auf den Boden aufsetzte und das rütteln einem stabilen Stand wich. Sie schnappe sich ihren Seesack, den sie neben ihrem rechten Bein geparkt hatte und setze ihn wieder auf die Schulter auf, dannließ die junge Anwärterin den Griff los und lief als erste aus dem Transportfahrzeug hinaus und drehte sich aufgeregt, mit erhobenen Händen im Kreis, unterdessen schritten die anderen Anwärter aus dem Transporter an ihr vorbei. Schnell ein- und ausatmend genoss sie die Luft und den Geruch ihres Umfelds. Es waren die Sinneswahrnehmungen eines neuen Anfangs, einer neuen Zeit für sie. Um den Moment abzurunden tat sie auch ihre Ohrstöpsel aus ihrem Gehörkanal und ließ Platz für die umfangreiche Geräuschkulisse der Tempelumgebung. Das Brumme der Repuslorliftantriebe der startenden Fähren, der Luftzug außerhalb der Landeplattform und das Gerede anderer Lebewesen um sie herum.
Mit einer schwungvollen Bewegung drehte sie sich zum Eingang der Plattform, auf den die anderen Neu Ankömmlinge zuliefen und einer nach dem anderen seine Papiere hervor zeigen musste. Nach dem Virusbefall gab es verstärkt Sicherheitskontrollen die auch die Jedi zu beachten hatten. Ohne einen gültigen Ausweis kam damit niemand einfach so in den Tempel.
Freydis zückte also ihre kleine Karte und stellte sich an der Schlange hinten an, kaum abwartend, die Hallen über die sie schon soviel gehört, gelesen, gesagt und gedacht bekommen hat zu betreten. Aufgeregte zeigte sie die Karte dem Wachmann vor, welcher sie in ein kleines gerät steckte und sie anscheinend scannte.
Kurz darauf machte es
Piep und er überreichte ihr wieder die Karte, welche sie wieder in ihre Lederjacke steckte.
„Drei Etagen weiter nach unten, dort befindet sich die Anmeldung, bitte melde dich dort.“, sagte der junge Mann zu ihr und drehte sich zu der Person hinter ihr.
Die Zabrak tat wie ihr gesagt worden war und machte sich auf den Weg, der Beschilderung folgend. Auf den ersten Blick wirkte der Innenbereich des Tempels nicht spektakulär, mag jedoch daran liegen, dass sie sich im Logistikabteil befand. Die Wände waren grau und der Boden kahl. Doch am Ende Treppe der sie folgen sollte, stieß warmes Licht, reflektiert von den Beigen Wänden die sie auf Aufnahmen gesehen hatte und auch etwas den Wänden auf Haruun Kal ähnelten. Den großen Saal den sie damit betrat war mit einem roten Teppich mit golden gelber Stickerei ausgeschmückt. Vor den massiven Säulen standen halbwegs gut erhaltene Statuen. Augenscheinlich ehemalige Meister des Ordens. Einige Räume konnte man von dort aus betreten, sowie einer großen Treppe die am Ende der Säulenahle und auf mehrere andere Etagen führte, ihr gegenüber war eine große Öffnung durch die das warme Mittagslicht hineinschien. Sie musste in der Eingangshalle sein! Die Frage war nur noch wo sie die ‚Anmeldung‘ finden würde. Ein paar fragende Blicke später erkannte sie ein Schild über einer Art Theke wohinter eine alte Frau stand und einigen Kindern Stoff überreichte. Zuversichtlich stapfte das Zabrakmädchen darauf zu.
„Hallo, bin ich hier richtig?“, sie zeigte ihre Karte die sie von Haruun Kal mitgebracht hatte.
„Jüngling des Horts auf Haruun Kal.“, fügte sie hinzu.
Die weißhaarige, faltige Frau mit gebundenen Haaren und einer schmuckvollen Kutte schmunzelte daraufhin.
„Ja, du bist hier richtig. Dürfte ich deine Karte einmal haben.“
Freydis übergab ihr die Karte. Die ältere Dame steckte sie im folgenden in ein Datapad und erhielt Informationen über sie.
„Freydis Minetha. Zimmer 254. Noch steht es leer. Privatsphäre wird es also genug geben. Ich empfehle Meditation. Hier sind deine Stiefel und deine Robe. Ein Datapad für den Tempel, eine Schlüsselkarte, eine Sanitätspackung und natürlich einen frischen Comlink.“, übergab sie der verblüfften Zabrak, dann zeigte sie auf eine Holotafel an der Wand links neben ihr.
„Das ist das Schwarze Brett, wenn es etwas besonderes gibt, kannst du das hier nachsehen. Natürlich kannst du auch etwas hier aushängen. Du solltest dich aber erst einmal umziehen. Ich hoffe du wirst die Zeit im Tempel gut nutzen und zur Erleuchtung finden. Möge die Macht mit dir sein.“
Auf die wärmenden Worte der alten Frau verbeugte sich
Freydis und verabschiedete sich.
„Möge dir Macht auch mit ihnen sein.“
Dann marschierte sie ab um einen Blick auf die Holotafel zu werfen. Praktisch war es ein Aushang für verschiedenstes Zeug. Das Essen in der Cafeteria, Neuigkeiten oder Listen für Wettbewerbe. Was der jungen Zabrak allerdings ins Augen viel, war eine Nachricht in Lila Schrift.
„Mädelsabend...“, flüsterte sie den Text vor sich her. Sie musste wohl zum rechten Zeitpunkt angekommen. Ein Abend zum Kennenlernen der anderen, das war großartig! Mit allem was dazu gehörte hoffte sie. Mit Musik, Popcorn, Holoschnulzen oder Holohorrorfilmen. Sie konnte es kaum erwarten! Doch vorerst musste sie ihr neues Quartier beziehen.
Als sie in der Etage angekommen war, wo sich ihr Zimmer befand war ihr bereits das Rege treiben im Tempel aufgefallen, Padawane laufen von einem Ort zum anderen, Ritter und Meister diskutieren beim Gang in die Kantine oder lehrten ihre Schüler. Trotz der Schäden war sie an einem Puls des Lebens angekommen, obwohl der Kontrast zur übrigen Stadt nicht größer seien konnte.
Die Tür zu ihrem Quartier öffnete
Freydis mit ihrer Schlüsselkarte, die sich irgendwo in ihren Sachen verbarg. Ein kurzer Zug durch den Scanner und schon schob sich die Automatiktür mit einem dezenten Zischen offen. Innen drin kam ihr eine kühle, klimatisierte Luft entgegen. Bis jetzt war das Zimmer noch spartanisch eingerichtet. Ein Bett mit schlichter Bettdecke und Kissen. Darüber ein Schrank, in die Wand eingelassen, der Platz für alle Kleidungstücke und persönlichen Gegenstände bot. Neben dem Bett stand ergänzend dazu noch ein kleiner Nachtschrank mit Lampe und drei Fächern. Das Fenster war mit einer Jalousie abgedunkelt und ließ es deshalb dunkel und kalt erscheinen. So wie sie es ausmachen konnte waren aber auch die Farben in Erdtönen gehalten. Die Toilette war mit einer Tür vom Hauptraum abgekapselt und war nicht sonderlich groß. Eine Stehdusche, eine Toilette und ein Waschbecken mit Spiegelschrank. Das erste was die junge Dame tat, abgesehen ihre Sachen auf das linke Bett zu legen, die Jalousie hochzufahren und Licht in den Raum scheinen zu lassen. Dann packte sie ihren Seesack aus und richtete alles ein, wie sie konnte. Ein Traumfänger an einen hacken, ein Bild ihrer Jünglinggruppe stellte sie auf den Nachtschrank etc. Nachdem sie zufrieden war, schnappte sie sich ihren Kam und Lippenstift und machte sich für die Party fertig. Am Ende nochmal im Spiegel begutachtet, die Packung Süßigkeiten von Haruun Kal mitgenommen und schwups war sie auf dem Weg.
Mal sehen wen ich treffen werden.
[Corscant | Jedi-Temepl | vor Zimmer 254] Freydis Minetha