Coruscant - Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, in Elises Krankenzimmer - Elise und Wes
Elise war schon etwas Besonderes und in diesem einen Fall meinte Wes nicht einmal ihr Äußeres. Natürlich gefiel sie ihm schon auch – er hätte tot sein müssen, um beim Anblick ihres aparten Gesichts, der dunkelbraunen Haare und dieses schlanken, durchtrainierten Körpers nichts zu empfinden – aber das war es nicht, was sie ausmachte. Er fühlte sich ihr nahe, wie einer Art Seelenverwandten, und das obwohl er nicht den Eindruck hatte, dass sie beide sich sonderlich ähnlich waren. Praktisch vom ersten Augenblick an hatten sie perfekt harmoniert, weit besser als es bei einem Jedi und einer Padawan, die sich gerade erst begegnet waren, zu erwarten gewesen wäre. Sie hatten sich glänzend und intuitiv verstanden und eine mehr als haarige Situation überstanden, zusammen mit dieser rattenscharfen Unteroffizierin der regulären Bodentruppen und ihren Leuten, an die er sich ebenfalls noch sehr gut erinnerte. Aber das war es ja eben. Mit ihr und ihrem Trupp (der Mynock-Kompanie, wenn Wes sich recht erinnerte) hatte die Zusammenarbeit auch prima geklappt, so wie es seit einiger Zeit eher die Regel als die Ausnahme war, mit Elise verstand er sich blind. Der Gedanke an diese Keira machte ihn an, beim Gedanken an Elise empfand er tiefe Freundschaft. Dabei kannten sie sich gar nicht so lange und ihre Berufung als Jedi hatten sie immer wieder auseinander geführt, doch mit manchen Personen ging es eben viel schneller als mit anderen. Elise lag Wes am Herzen, und andersrum war es genauso. Wenn sie sagte, dass es Lianna sicherlich gut ging, dann war das nicht nur so dahin gesagt. Umgekehrt war Elise auch nicht nur irgendein Fall für Wes, um die man sich kümmerte, weil das eben die Aufgabe von Räten war. Nein, er wollte, dass die brünette Patientin möglichst schnell zu alter Stärke und Selbstvertrauen zurückfand, nicht nur für die Jedi, oder für die Bastion-Mission, sondern für Elise.
Elise nahm seine Ausführungen über die Angst auf und führte sie weiter. Vor allen Dingen gestand sie ihm und sich selbst ein, dass sie welche gehabt habt hatte. Eine verständliche und nicht seltene Ausweichreaktion bestand darin, ein rationales Argument vorzuschieben wie ›das Risiko war zu groß‹, aber da machte man sich nur selbst was vor und Elise tat das erfreulicherweise nicht. Sie schüttete ihm ihr Herz aus. Was sie empfand sprach nicht dem, was man ihr als Idealbild einer Jedi eingebläut hatte, und das verwirrte sie.
»Das verstehe ich, und du hast recht. Angst scheint neben all den Tugenden, die man als typisch für die Jedi sieht, keinen Platz zu haben, und doch empfinden wir sie manchmal. Ich mache niemandem einen Vorwurf daraus, denn Angst ist ja keine bewusste Entscheidung, sondern Gefühl welches einfach da ist. Dass du offen dazu stehst finde ich toll, denn wer seine Angst verleugnet lässt sich von ihr leiten. Wer sich ihr dagegen bewusst ist, behält die Möglichkeit, trotzdem eine rationale Entscheidung zu treffen,«
Beruhigte er die junge Frau.
»Alle Risiken ausschließen können wir auch als Jedi nicht. Die Galaxis ist ein gefährlicher Ort, das Leben eines Jedi ein gefährlicher Weg. Man kann nicht vorab jede Möglichkeit des Scheiterns, der Katastrophe eliminieren, das ist jenseits der Möglichkeiten eines sterblichen, nicht allwissenden Wesens. Aber das darf keine Ausrede werden, nicht zu handeln. Niemand sagt, dass es leicht wäre. Jedi sein heißt, es trotzdem zu tun.«
Wes machte eine kurze rhetorische Pause, bevor er vom Allgemeinen zum Konkreten ging.
»Ich kenne Riuen nicht so genau. Vielleicht kannst du von ihm lernen, das kann auch ein Ritter mal von ihm lernen. Andererseits ist dir als Ritterin mit einem Schutzbefohlenen eine ganz andere Verantwortung auferlegt als ihm, und denke daran: nicht derjenige der niemals Angst empfindet, ist mutig. Ohne Angst kann es keinen Mut geben, das eine bedingt das andere, wie der Schatten das Licht voraussetzt.«
Der Taanaber hatte wohl Erfolg gehabt. Elise wirkte gefasster und entschlossener und versprach, nie mehr vor etwas zurückzuweichen. Wes fühlte sich auf eine gewisse Weise gerührt und umarmte die Patientin stolz.
»Ich bin stolz auf dich.«
Eher unerwartet kamen die beiden im Anschluss auf Elises Machterscheinungen dieses Meisters Qno zu sprechen, die wohl recht häufig auftraten. Wes hatte noch nicht von so massierten Erscheinungen gehört, sich aber auch selbst nicht näher mit der Thematik befasst, weil kein Anlass. Die Brünette vermutete eine besondere Kraft oder Gabe dahinter, und schloss (was sie hoffentlich nicht ernsthaft gedacht hatte) neurologische Schäden als mögliche Ursache aus.
»Na die Macht sei dank, das wäre ja schlimm! Gerade wenn es so häufig auftritt würde ich schon annehmen, dass du besonders empfänglich für diese Art Erscheinung bist. Andererseits dürfte Meister Qno ein besonderes Talent für die Machtgeist-Fähigkeit zu haben. Warum es gerade ihr beide seid… entschuldige die etwas naive Frage, denn ich habe keinerlei eigene Erfahrungen auf diesem Gebiet: ihn einfach zu fragen ist keine Option? Vermuten würde ich, davon ausgehend, dass ihr eher nicht verwandt seit, dass du die Nachfahrin einer ihm nahestehenden Person bist oder aber, dass er dich schlicht und einfach unter die Fittiche genommen hat, wie eine Padawan, ohne sich davon stören zu lassen, dass er streng genommen keinen Körper mehr hat.«
Was Elise vorschlug, darüber zu meditieren, war wohl die sinnvollste Option.
»Klingt für mich nach einer guten Möglichkeit. Ich sehe ja, wie sehr dich die Frage beschäftigt – bestimmt wird die Macht dir einen Fingerzeig geben. Wenn die Antwort sehr tief verborgen liegt, ist sehr tief zu meditieren, in sich selbst und in die Macht hinein zu horchen, sicherlich das Beste. Halte mich auf dem Laufenden wenn du magst – vielleicht finde ich auch etwas heraus oder einen Ansatz, wie du vorgehen könntest.«
Es klang, als waren sie am Ende angelangt. Die junge Ritterin wirkte gelöst und erleichtert und bedankte sich bei Wes für seine Hilfe.
»Das freut mich sehr, jederzeit gerne. Gibt es sonst noch etwas, wobei ich dir helfen kann?«
Coruscant - Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, in Elises Krankenzimmer - Elise und Wes
Elise war schon etwas Besonderes und in diesem einen Fall meinte Wes nicht einmal ihr Äußeres. Natürlich gefiel sie ihm schon auch – er hätte tot sein müssen, um beim Anblick ihres aparten Gesichts, der dunkelbraunen Haare und dieses schlanken, durchtrainierten Körpers nichts zu empfinden – aber das war es nicht, was sie ausmachte. Er fühlte sich ihr nahe, wie einer Art Seelenverwandten, und das obwohl er nicht den Eindruck hatte, dass sie beide sich sonderlich ähnlich waren. Praktisch vom ersten Augenblick an hatten sie perfekt harmoniert, weit besser als es bei einem Jedi und einer Padawan, die sich gerade erst begegnet waren, zu erwarten gewesen wäre. Sie hatten sich glänzend und intuitiv verstanden und eine mehr als haarige Situation überstanden, zusammen mit dieser rattenscharfen Unteroffizierin der regulären Bodentruppen und ihren Leuten, an die er sich ebenfalls noch sehr gut erinnerte. Aber das war es ja eben. Mit ihr und ihrem Trupp (der Mynock-Kompanie, wenn Wes sich recht erinnerte) hatte die Zusammenarbeit auch prima geklappt, so wie es seit einiger Zeit eher die Regel als die Ausnahme war, mit Elise verstand er sich blind. Der Gedanke an diese Keira machte ihn an, beim Gedanken an Elise empfand er tiefe Freundschaft. Dabei kannten sie sich gar nicht so lange und ihre Berufung als Jedi hatten sie immer wieder auseinander geführt, doch mit manchen Personen ging es eben viel schneller als mit anderen. Elise lag Wes am Herzen, und andersrum war es genauso. Wenn sie sagte, dass es Lianna sicherlich gut ging, dann war das nicht nur so dahin gesagt. Umgekehrt war Elise auch nicht nur irgendein Fall für Wes, um die man sich kümmerte, weil das eben die Aufgabe von Räten war. Nein, er wollte, dass die brünette Patientin möglichst schnell zu alter Stärke und Selbstvertrauen zurückfand, nicht nur für die Jedi, oder für die Bastion-Mission, sondern für Elise.
Elise nahm seine Ausführungen über die Angst auf und führte sie weiter. Vor allen Dingen gestand sie ihm und sich selbst ein, dass sie welche gehabt habt hatte. Eine verständliche und nicht seltene Ausweichreaktion bestand darin, ein rationales Argument vorzuschieben wie ›das Risiko war zu groß‹, aber da machte man sich nur selbst was vor und Elise tat das erfreulicherweise nicht. Sie schüttete ihm ihr Herz aus. Was sie empfand sprach nicht dem, was man ihr als Idealbild einer Jedi eingebläut hatte, und das verwirrte sie.
»Das verstehe ich, und du hast recht. Angst scheint neben all den Tugenden, die man als typisch für die Jedi sieht, keinen Platz zu haben, und doch empfinden wir sie manchmal. Ich mache niemandem einen Vorwurf daraus, denn Angst ist ja keine bewusste Entscheidung, sondern Gefühl welches einfach da ist. Dass du offen dazu stehst finde ich toll, denn wer seine Angst verleugnet lässt sich von ihr leiten. Wer sich ihr dagegen bewusst ist, behält die Möglichkeit, trotzdem eine rationale Entscheidung zu treffen,«
Beruhigte er die junge Frau.
»Alle Risiken ausschließen können wir auch als Jedi nicht. Die Galaxis ist ein gefährlicher Ort, das Leben eines Jedi ein gefährlicher Weg. Man kann nicht vorab jede Möglichkeit des Scheiterns, der Katastrophe eliminieren, das ist jenseits der Möglichkeiten eines sterblichen, nicht allwissenden Wesens. Aber das darf keine Ausrede werden, nicht zu handeln. Niemand sagt, dass es leicht wäre. Jedi sein heißt, es trotzdem zu tun.«
Wes machte eine kurze rhetorische Pause, bevor er vom Allgemeinen zum Konkreten ging.
»Ich kenne Riuen nicht so genau. Vielleicht kannst du von ihm lernen, das kann auch ein Ritter mal von ihm lernen. Andererseits ist dir als Ritterin mit einem Schutzbefohlenen eine ganz andere Verantwortung auferlegt als ihm, und denke daran: nicht derjenige der niemals Angst empfindet, ist mutig. Ohne Angst kann es keinen Mut geben, das eine bedingt das andere, wie der Schatten das Licht voraussetzt.«
Der Taanaber hatte wohl Erfolg gehabt. Elise wirkte gefasster und entschlossener und versprach, nie mehr vor etwas zurückzuweichen. Wes fühlte sich auf eine gewisse Weise gerührt und umarmte die Patientin stolz.
»Ich bin stolz auf dich.«
Eher unerwartet kamen die beiden im Anschluss auf Elises Machterscheinungen dieses Meisters Qno zu sprechen, die wohl recht häufig auftraten. Wes hatte noch nicht von so massierten Erscheinungen gehört, sich aber auch selbst nicht näher mit der Thematik befasst, weil kein Anlass. Die Brünette vermutete eine besondere Kraft oder Gabe dahinter, und schloss (was sie hoffentlich nicht ernsthaft gedacht hatte) neurologische Schäden als mögliche Ursache aus.
»Na die Macht sei dank, das wäre ja schlimm! Gerade wenn es so häufig auftritt würde ich schon annehmen, dass du besonders empfänglich für diese Art Erscheinung bist. Andererseits dürfte Meister Qno ein besonderes Talent für die Machtgeist-Fähigkeit zu haben. Warum es gerade ihr beide seid… entschuldige die etwas naive Frage, denn ich habe keinerlei eigene Erfahrungen auf diesem Gebiet: ihn einfach zu fragen ist keine Option? Vermuten würde ich, davon ausgehend, dass ihr eher nicht verwandt seit, dass du die Nachfahrin einer ihm nahestehenden Person bist oder aber, dass er dich schlicht und einfach unter die Fittiche genommen hat, wie eine Padawan, ohne sich davon stören zu lassen, dass er streng genommen keinen Körper mehr hat.«
Was Elise vorschlug, darüber zu meditieren, war wohl die sinnvollste Option.
»Klingt für mich nach einer guten Möglichkeit. Ich sehe ja, wie sehr dich die Frage beschäftigt – bestimmt wird die Macht dir einen Fingerzeig geben. Wenn die Antwort sehr tief verborgen liegt, ist sehr tief zu meditieren, in sich selbst und in die Macht hinein zu horchen, sicherlich das Beste. Halte mich auf dem Laufenden wenn du magst – vielleicht finde ich auch etwas heraus oder einen Ansatz, wie du vorgehen könntest.«
Es klang, als waren sie am Ende angelangt. Die junge Ritterin wirkte gelöst und erleichtert und bedankte sich bei Wes für seine Hilfe.
»Das freut mich sehr, jederzeit gerne. Gibt es sonst noch etwas, wobei ich dir helfen kann?«
Coruscant - Jedi-Tempel – Medizinische Abteilung, in Elises Krankenzimmer - Elise und Wes