Coruscant

[: Coruscant-System | äußerste Sphäre des Systems :||: Konvoi der Kommerzgilde |GR-Fünfundsiebzig-Frachter „Muuzaji“ | Frachtdeck :||: Crado, der Frachtmeister und zwei mit Blitzstrahlern bewaffnete Matrosen :]

Derweil luxuriöse Yachten, einzelne Transporter und schnittige Kuriere in einem rasanten Tempo in Richtung Coruscant eilten, behielt der Konvoi der Kommerzgilde weiterhin seine Gemächlichkeit bei. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit, die die drei langen GR-Fünfundsiebzig-Frachter Faida, Msafiri und Muuzaji sowie deren deutlich kleineren Begleiter an den Tag legten, würden noch mindestens vier oder gar fünf Standardstunden vergehen bis man endlich in einen hohen Orbit des berühmt berüchtigten Stadtplaneten einschwenken würde, um eine der zahlreichen Raumstationen anzusteuern. Da auf dieser Welt noch immer ein ziemlich gefährliches Virus grassierte, löschten die Frachter ihre Ladung schon im Orbit und nahmen anschließend neue Gütercontainer auf, bevor man danach die nächste Etappe der großen Tour ansteuerte.

Die gemächliche Reisegeschwindigkeit riesiger Konvois nutzte in der Regel auch der hiesige Zoll, um die Kontrollen, die stichprobenartig erfolgten, in aller Ruhe auszuführen. Während zum Beispiel auf dem weitläufigen Frachtdeck der Muuzaji gerade eine Mynock-Patrouille erfolgte, dockte ein neurepublikanisches Zollboot an deren Schwesterschiff Faida an und deren Inspekteure nahmen ihre Tätigkeit auf. Kriegsschiffe unterschiedlichster Größe und Form waren auf diesem langen Weg mal aus unmittelbarer Nähe, mal aus weiter Ferne zu sehen. Und unter normalen Umständen hatte sich Crado dieses Schauspiel mit Sicherheit von der Brücke des GR-Fünfundsiebzig-Frachters aus angesehen. Da der zottelige Cathar für seine Überfahrt von Lianna nach Coruscant jedoch arbeiten musste, befand er sich in diesem Moment – gemeinsam mit dem Frachtmeister des Schiffs und zwei Matrosen – kopfüber auf dem Frachtdeck.

Mehr ein eher bloß schwer zu beschreibendes „Gefühl“ in der Macht als ein tatsächlicher Eindruck seiner Sinneseindruck ließ den vormaligen Jedi in diesem Augenblick reagieren. Obwohl er einen ziemlich massigen Körperbau besaß und demzufolge auf den ersten Blick ein bisschen schwerfällig erscheinen musste, duckte er sich in einer erstaunlichen Grazie unter den sich auf ihn stürzenden, kleineren Schatten hinweg, während die Dunkelheit zwischen den riesigen Containern plötzlich von grellen Blitzen erhellt wurde. Überraschte Schreie – höchstwahrscheinlich von den beiden Matrosen – waren über das in seinem einfachen, behäbigen Raumanzug verbaute Kurzstrecken-Funkgerät zu hören. Farbenfrohe Funken sprangen vom Metall der Container in alle erdenklichen Richtungen ab und vertrieben mit Erfolg einen Teil der hektisch umherfliegenden Schatten.

Die Stimme des offensichtlich überraschten Frachtmeisters war zu hören:
[Star-Locusts!]

Crado, der auf dem Schmugglermond Nar Shaddaa aufgewachsen und auf Ossus größtenteils zum Jedi ausgebildet worden war, hatte in seinem bisherigen Leben eigentlich nur eine handvoll Reisen (Coruscant, Dorin, Felucia, Mon Calamari, Lianna und Ord Biniir) unternommen. Demzufolge war ihm der Weltraum noch immer fremd. Selbst die Sache mit den Mynocks hatte man ihm an seinem ersten Tag an Bord der Muuzajilang und breit erklären müssen. Doch da der Cathar im richtigen Moment an eine Stelle schaute, als einer der unkontrolliert hin und her schwenkenden Blitzstrahlen eines der geflügelten, knallroten Insektenwesen erhellte, konnte er die Frage, die ihm bis zu diesem Zeitpunkt auf der Zunge gelegen hatte, schnell fallen lassen und sich stattdessen auf andere Dinge konzentrieren.

Obwohl das Katzenwesen eigentlich seit zwei Jahren versuchte seine Vergangenheit als Jedi-Ritter begraben zu lassen, verspürte es in diesem Moment wie es – mehr aus einem Reflex heraus – nach der Macht griff, sie gezielt durch seinen Körper strömen ließ und dadurch die Zeit um sich herum mit einem Mal „verlangsamte“. Während seine Umgebung plötzlich wie in einer Zeitlupe gefangen zu sein schien, bewegte er sich weiterhin ohne irgendwelche Hemmnisse. So eilte er beispielsweise schnellen Schrittes zu dem massigen Besalisken, zog ihn mit einer unnatürlichen Kraft ganze zwei, drei Meter zur Seite und ließ dadurch einen fehlgeleiteten, vermutlich tödlichen Blitzstrahl ins Leere gehen. Danach sprintete er zu dem Matrosen, der zu seiner Position der nächste war, brachte dessen provisorische „Waffe“ rasch in den richtigen Winkel und sorgte so dafür, dass der erste Star-Locust tatsächlich getroffen wurde.

Trotz der übernatürlichen Kräfte, die er als (ehemaliger) Jedi besaß und während seiner Ausbildung unter der Anleitung von Mike Yu und Utopio hatte verfeinern könnte, konnte er in diesem Moment nicht überall sein. Er konnte nicht jedes einzelne Insekt, das gerade zwischen den vielen Containern umher flatterte, mittels der Macht in das scheinbar endlose Nichts stoßen, das sie hier umgab, und zur selben Zeit auch noch den Frachtmeister der Muuzaji vor der immer mehr um sich greifenden Panik seiner beiden Bordkameraden bewahren. Innerhalb weniger Sekunde hatte er – zwischen den drei anwesenden Personen – zwar noch den einen oder anderen Handgriff machen können, aber als einer der beiden Blitzstrahler einen Verteilerkasten traf, war er nicht zur Stelle. Eine winzig kleine Explosion war zu sehen als die ganze Technik in dem Kasten mit einem Schlag durchbrannte. Der Magnet, der durch diesen Verteiler bislang mit Strom versorgt worden war, schaltete sich durch den Ausfall auf der Stelle ab und gab die Fracht, die er bisher gebunden hatte, frei.

Gleichzeitig sorgte der unglückliche Treffer für eine Rückkoppelung, überlud auch den Blitzstrahler und stieß so den für die ganze Sache verantwortlichen Matrosen hinfort. Die Kräfte, die in diesem Moment in vollkommener Schwerelosigkeit wirkten, schleuderten das Besatzungsmitglied mit einer enormen Wucht gegen den nächstgelegenen, sich gerade vom Boden lösenden Container, pressten so jegliche Luft aus dessen Lungen und entließen ihn anschließend ins schwarze Nichts. Crado, der sowohl durch die mit einem Mal auf ihn einprasselnden Gefühle als auch durch den ganzen Ablauf im Allgemeinen vollkommen überrumpelt wurde, verfiel auf einmal in eine Art Starre und ließ dem Unglück vollkommen perplex seinen Lauf. Seinem Körper mochte er in diesem Augenblick zwar stark beschleunigt haben, aber die ganze Zeit über hatte er eigentlich bloß aus Instinkt und Reflex gehandelt. Sein im Gegensatz dazu relativ behäbiges Bewusstsein arbeitete das gerade Erlebte in diesen Sekunden jedenfalls noch auf.


[HILFE!], drang eine schreiende Stimme – durch die Funkverbindung leicht verzerrt – an seine empfindlichen Ohren.

Im selben Moment rief der Frachtmeister:
[Meister Jedi!]

[: Coruscant-System | äußerste Sphäre des Systems :||: Konvoi der Kommerzgilde |GR-Fünfundsiebzig-Frachter „Muuzaji“ | Frachtdeck :||: Crado, der Frachtmeister und zwei mit Blitzstrahlern bewaffnete Matrosen (davon einer vom Schiff weg drifftend) :]
 
Coruscant-Orbit-Quarantänestation- Raum 2210- mit 5 anderen Anwärtern

Es gab Tage, die waren leicht wie eine Sommerbrise, die vom Meer her wehte. Und andere waren schwer und zäh wie Sumpflöcher. Das traf auf die Tage auf der Quarantäne-Station zu. Man bot ihnen zwar Lektüre zum Lesen und ein paar Spiele an, um sich die Zeit zu vertreiben- aber das war etwas für ein paar Stunden , nicht für ein paar Tage. Lediglich der schiere Hass der beiden Kontrahenten im Raum sorgte dafür, dass die Zeit tatsächlich mal verging und man am Abend wirklich müde war. Bailee hatte immer mal wieder an ihrer Eignung für den Jedi-Job gezweifelt- vor allem seit Brianna weg war. Aber wenn sie sich die beiden Vollpfosten so anguckte, standen ihre Chancen vielleicht wirklich nicht so schlecht.

Irgendwann im Laufe der Woche hatten sie die Betten als physikalische Barriere quer in den Raum gestellt und den beiden Streithähnen verboten, auf die jeweils andere Seite zu gehen. Allerdings ging Bailee's Geduld dennoch langsam ihrem Ende entgegen, was sich in einem dauerhaften blauen Kringel in ihren Augen zeigte. Leider wusste sie, dass sie auch die dazugehörigen Pheromone verteilte, was sie zwar zu verhindern versuchte, ihr aber nicht immer gelang. Schliesslich verbrachte sie den Grossteil des Tages im Badezimmer unter der Dusche, um eben jene Duftstoffe wegzuspülen. Sie schob ihre amphibische Spezies als Vorwand vor und genoss die Momente der Ruhe, bevor sie wieder in die Höhle des Rancors trat. Hin und wieder fragte sie sich, was wohl ein ausgebildeter Jedi mit den beiden machen würde. Brianna hätte sicher schon lange die Geduld mit ihnen verloren.

Ein anderes Ärgernis war die Gegensprechanlage, die die ganze Zeit irgendwelche Geräusche machte. Sie knackte, knarzte und piepte hin und wieder völlig grundlos. Da die ersten Tage niemand ausser dem Droiden nach ihnen geschaut hatte, beschloss sie das Desinteresse fleischlicher Stationsmitarbeiter auszunutzen und baute die Gegensprechanlage kurzerhand aus. Mit dem Gerät auf dem Tisch konnte sie sich auch von der schlechten Stimmung im Raum ablenken. Mit etwas Glück würde sie diesen Raum mit der Gewissheit verlassen, wenigstens etwas Produktives geleistet zu haben.

"Ey, Stinker! Musst du das jetzt machen?"


blökte sie einer der Streithähne an, weil der Geruch der Löt-Stellen langsam den Raum füllte.

"Solang du so rumquakst, JA!"

meinte sie nur trocken und arbeitete weiter. Hoffentlich war die Quarantäne-Zeit bald um und sie konnte hier raus. Sie würde jede Arbeit allein machen, auch wenn sie die doppelte Zeit brauchen würde. Hauptsache sie musste mit keinem der beiden zusammenarbeiten. Bailee wusste nicht, was sie tun würde, würde man sie mit einem der beiden zusammenstecken. Sie konnte nur beten, dass das nicht geschah. Zu wem auch immer.

Coruscant-Orbit-Quarantänestation- Raum 2210- mit 5 anderen Anwärtern.
 
Kernwelten- CoruscaSektor- Hyperraum-StarExplorer-"Trainingsraum"- mit Sahra,Ferak und Juna- im Schiff oben: Sam, Charles Trinno

Das seine Mutter die gewünschte Technik jetzt erstmal an Ferak demonstrierte, fand Ty amüsant, aber dennoch hatte er erstmal keine Lust darauf, weiter am Training teilzunehmen. Statt dessen signalisierte er seiner Mutter, dass er wieder hoch gehen würde. Sie nickte ihm zu und warf ihm noch einen Kuss zu, ehe sie sich wieder Ferak und Juna zuwandte. Ty hingegen ging erstmal in Richtig Cockpit, wo er Sam an den Kontrollen vorfand. Noch immer befanden sie sich im Hyperraum, allerdings nur noch ein paar Sekunden. Darum saß der Shistavane auch an den Kontrollen. Es war an der Zeit, in den Realraum zurück zu kehren. Ty setzte sich auf einen der Copiloten-Sitze und beobachtete, wie die leuchtenden Wirbel des Hyperraums wieder zu Sternen wurden. Coruscant selbst war noch nicht zu sehen, aber seine Sonne unterschied sich schon in der Grösse von den anderen Sternen um sie herum. Trotzdem fiel Ty gleich auf, wie viele andere Schiffe hier bereits unterwegs waren.

"Coruscant ist trotz dem Virus immernoch gut besucht."


stellte Ty fest, auch wenn dieses Verkehrsaufkommen wohl eher an langen Wartezeiten und strengen Kontrollen bei der Einreise lagen. Es würde noch eine Weile dauern, bis sie beim Jedi-Tempel ankamen. Aus dem Grund stand Ty auch wieder auf und spazierte ungeduldig durch das Schiff. Er mochte die StarExplorer, aber er war auch froh, wenn er mal etwas anderes sah. Er war gerade auf dem Weg zu seinem Zimmer, als ein bekanntes aber seltenes Pingen durch das Schiff ging. Das Com meldete sich und Ty dachte nicht lange nach. Wer meldete sich schließlich bei ihnen? Entweder es war Sam- der es jetzt nicht sein konnte, da er flog- oder seine Tante. Also rannte Ty wie der Wind zu dem grossen Bildschirm in dem, was seine Mutter als "Wohnzimmer" deklariert hatte. Eine gemütliche Sitzecke, die zwar auch über Sicherheitsgurte verfügte, diese aber zwischen dicken Polstern versteckte.

Er öffnete den Kom-Kanal und erblickte neben seiner Tante einen Mann ( Wes), den er noch nicht kannte. Dieser stellte sich jedoch als Rat Janson vor und fragte nach Leela. Ty musste kurz nachdenken, wie er sich jetzt verhalten und was er sagen sollte. Zum Glück hatte er bei seinem kurzen Aufenthalt auf Haruun Kal tatsächlich etwas gelernt, weshalb er sich rasch verneigt.

Com-Verbindung zu Wes Janson und Firedevs Kenobi

"Äähhm, hallo Rat Janson, hi Tante Firi....."


grüsste er dann aber erstmal gut gelaunt, weil er sich doch freute, seine Tante zu sprechen. Während seiner frühen Kindheit war Tante Firi immer die gewesen, bei der er eher etwas gedurft hatte. Sie war nicht so streng zu ihm wie seine Mutter. Ausserdem hatte er oft Spass mit ihr, weil sie immer tolle Ideen hatte, was man so anstellen konnte.

"Mom ist grad unten und nimmt Ferak auseinander, aber ich bin sicher , dass sie bald kommt."

Bei der Gelegenheit holte er kurz Luft und rief laut runter.

"Mooom!!! Com-Verbindung für dich!!!!"


bevor er sich wieder den Personen auf dem Bildschirm zuwandte.

"Ja, Leela war mit uns auf Ilum, hat aber keinen Stein bekommen wegen den dummen Imperialen, die auf die Siedlung geschossen haben. Ist das schlimm?"


fragte er besorgt nach. Er mochte Leela und würde es toll finden, wenn sie die Prüfung bestehen würde. Vielleicht konnte er irgendwas sagen, was das begünstigen würde? Auf jeden Fall würde er nichts schlechtes über sie sagen- könnte er auch garnicht. Nur vielleicht würde er dem Rat nicht grad aufs Brot schmieren, dass sie auf dem Flug mit diesem Mr. Gerahto rumgeturtelt hatte. Das hatte auch wenig mit dem Jedi-Sein zu tun. Offensichtlich turtelte seine Tante ja auch gerade, denn er hatte sehen können, wir die beiden sich etwas zuflüsterten und dem Gesicht von Tante Firi nach zu urteilen, war es etwas lustiges.

Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthalts-Ecke- Ty- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak,Juna und Sahra- via Com: Firedevs und Wes
 
//{Coruscant-System /-Hyperraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna, Ferak und Sahra}

Juna schnibbelte in Ruhe das Gemüse. Sie hörte Feraks Anweisungen und nickte ruhig. Es war schwieriger als gedacht nicht zu schnell zu werden. Sie wollte weder unruhe erzeugen, noch dass jemand merkte, dass die Cyborg seit ein paar Tagen wieder regelmäßiger trainierte. Sobald das Essen köchelte begab sich Juna mit den anderen zum Trainingsraum. Da sie selbst nicht vor hatte sich zu offenbaren und ihre Tricks zu früh offen zu legen setzte sich Juna im Schneidersitz an den Rand des Raumes und beobachtete die Übung. Sie schloss ihre Augen kurz und atmete tief durch. Nachdenklich beobachtete die ehemalige Jüngerin das Training des Zabrak. Kurz dachte sie an ihre Vergangenheit und Ausbildung als Attentäterin, doch was dann passierte ließ die junge Frau aufspringen und instinktiv eines ihrer Messer ziehen. Sie sah noch wie Ty auf den Boden fiel und Ferak völlig neben sich stand. Schnell ließ sie das Messer wieder verschwinden und ging langsam auf Ty zu, der sagte, dass alles gut war. Juna schaute zu Ferak und dann noch oben wo vorhin noch der Sohn der Jedi gewesen war. Diese erklärte was er falsch gemacht hatte. Sie kam nicht umhin zu zittern. Sie erinnerte sich daran. Juna erinnerte sich daran, wie ihr letzter Herr sie damit bestraft hatte. Als die Jedi endete schüttelte die Cyborg mit dem Kopf.

“Das ist… nicht ganz richtig… Die Sith nutzen das nicht selten um andere zu foltern oder gar zu töten. Ich hörte Geschichten, nach denen Sith in der Lage sind mit einem derartigen Griff den kompletten Körper zu zerquetschen… Mein Meister hat mir so mal Arme und Beine gebrochen… Als Lektion… dass ich zu langsam war… Oder ist das eine andere Technik?”

Juna schaute auf den Boden und schüttelte mit dem Kopf. Ein leises fiepen von Suses teilweise reparierten Körper ließ die Cyborg langsam und traurig nicken.

“Ich weiß… du auch mein Freund…”

Langsam drehte sich Juna um und verließ den Raum. Sie suchte sich eine ruhige Ecke und setzte sich dort an das Fenster. Sie starrte in den Hyperraum Korridor. Nutzten Jedi auch diese Art von Strafen? Waren sie wirklich anders oder etwa genauso? Nicht lange und Ty verließ den Trainingsraum. Juna selbst ging in die Küche wo sie sich einen Tee kochte. Sie setzte sich daraufhin in die Küche und starrte in die Tasse. Sie würde es schwer haben im Ernstfall zu entkommen. Immerhin… wenn sie richtig lag kämen sie nun nach Coruscant. Dort kannte sie immerhin ein paar Ecken. Sie würde untertauchen können und wenn es wirklich nötig war entkommen. Sie hatte es ja schon einmal geschafft. Sie sog den Duft des Tees ein. Sah kurz ein vertrautes Gesicht in der Spiegelung und glaubte kurz eine Hand auf ihrer Schulter zu spüren. Doch ein Blinzeln später war es weg. Nein. Sie musste es versuchen. Sie musste wieder lernen anderen Wesen zu vertrauen. Sie hatten so viel für sie getan! Ferak! Er war für sie da! Sie durfte ihn nicht einfach verlassen. Irgendwie wollte die Cyborg mehr lernen. Wollte diesen merkwürdigen Typen kennen lernen und dementsprechend ihren eigenen Weg voranschreiten. Sie war noch so weit am Anfang! Sie wollte endlich lernen ihren eigenen Schicksal entgegen zu treten. Sie wollte doch für ihre Taten gerade stehen! Weg laufen ging nicht mehr. Sie würde nicht mehr die Attentäterin sein, welche im Namen des Sith-Ordens mordete. Sie würde frei sein. Juna stand langsam auf und schaute auf ihre Hände. So viel Blut wie daran klebte. Es war das einzige was richtig wäre. Sich dem Urteil ihrer Opfer zu stellen und die Strafen akzeptieren welche man ihr auferlegen würde. Langsam nippte Juna an dem Tee ehe sie sich setzte da sie den Hyperraum verließen. Das letzte Mal hatte es länger gedauert ehe das Schiff landen durfte. Daher wartet die Cyborg einfach darauf, dass es endlich so weit wäre. Sie saß da mit ihrem Tee und las ein Buch. Eines welches sie von Ilum mitgenommen hatte. Es war einfach merkwürdig nicht angespannt zu sein während man unterwegs war. Dass man nicht durchgängig irgendwelche Missionsparameter herunter gebetet bekam. Egal was passierte. Sie war wieder vollständig einsatzbereit. Anders als auf Ilum würde hier die Kälte ihre Möglichkeiten nicht wieder so derart einschränken. Auch wenn irgendwann ein Punkt erreicht war, an dem Juna sich auch auf dem eisigen Planeten ohne größere Einschränkungen bewegen konnte. Es wäre also bald so weit. Sie holte wieder etwas Werkzeug hervor nachdem sie das Buch beiseite gelegt hatte und fing an Suse zumindest ein wenig weiter zu reparieren. Der Körper würde, auch wenn der kleine, ehemalige Übungsdroide, mehr oder weniger wieder funktionierte besser ausgetauscht werden. Zum Glück hatte Juna eine Übungssonde gefunden und die meisten beschädigten Teile reparieren können. Dennoch blieb Suse lieber in dem Teil in welchem er sich legen konnte. So ein Babytuch oder wie die Jedi es genannt hatte. Sie machte sich daran den Kleinen nun doch lieber fertig zu reparieren. Auch wenn es nicht komplett wäre mit den Teilen welche sie hier hatte.


//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak, Ty und Sahra}
 
/ Kernwelten | Coruscasektor | Hyperraum | StarExplorer | Kombüse | Ferak Koltari, Meisterin Kenobi, Yuna, Ty, Sam im Cockpit​


Seine Meisterin schien verwirrt aufgrund seiner Aussage bezüglich seines Schwertes. Sollte ein Jedi nicht Bescheidenheit an den Tag legen? Er hatte seine Waffe konstruiert, er hatte sie aus Dingen hergestellt die er errungen hatte, die ihm wichtig waren, natürlich war das Lichtschwert mehr für ihn. Doch warum diese Nachfrage? Warum diese Vermutung das er schwerere Waffen gewohnt war? Sie hatten ihn doch bisher nur mit einem Besenstiel bewaffnet gesehen, seine Schlagstöcke oder gar sein Messer hatte er in ihrem Beisein noch gar nicht verwendet. Der Zabrak atmete tief durch und schloss kurz die Augen, bevor er reagierte:

"Meisterin, ich bin mit vielen Waffen geschult, dieses Schwert ist mir wichtig, es bedeutet einiges für mich. Und dennoch als Waffe ist es ausreichend, weil ich selber in seinem Umgang nur ausreichend bin. Was nützt einem die perfekte Waffe wenn man sie nicht beherrscht?"

Seine Stimme war tief aber er hatte ruhig gesprochen, fast so als müsste er jedes Wort abwägen bevor es ihm über die Lippen kam. Während sie das Essen vorbereiteten, Sahra nahm einige Änderungen an der Zutatenliste vor, da die Vorräte der StarExplorer sich zum Ende ihrer Reise auch ihrem Ende zu neigten. Zumindest die Frischen, als sie allerdings Brühe als Granulat ansprach musste Ferak doch eine Augenbraue hochziehen, Brühe war das einfachste zu machen, sie hatten doch noch vor Tagen Knochen mit Mark drin gehabt, warum jetzt das Granulat oder hatte sich Sam wieder an der Brühe zu schaffen gemacht. Der Shistavane war mehr Karnivor als der Rest der Gruppe vielleicht hatte er sich über Knochen und Brühe hergemacht in den vergangenen Tagen. Dann fragte ihn seine Meisterin noch wo er so kochen gelernt habe. Erneut sah er sie mit gerunzelter Stirn an bevor er zu sprechen begann.

"Wie ich auf dem Hinflug nach Ilum bereits einmal ausführte, musste jeder von uns in der Ausbildung mal für alle Kochen. Je besser und reichhaltiger das Essen war, umso leichter ging das Training von statten und so brachten wir uns gegenseitig Gerichte und Kniffe bei. Es sollte halt ausgewogen, ausreichend und vor allem Nahrhaft sein."

Als das Gumbo dann vor sich hin köchelte, ging es in den zum Trainingsraum umfunktionierten Lagerraum. Und der Zabrak versuchte sich daran den Sohn seiner Meisterin zu lähmen, jedoch ging er nach der für ihn offensichtlichsten Art vor. Er hatte Probleme ins innere des anderen zu blicken, er war kein Heiler wie Padawan Kaveri, weder sah er genau was im Körper seines Gegenüber vorging noch so etwas wie die Gefäße... Also packte er seinen gegenüber, nicht schmerzhaft, nicht tödlich aber fest. Und das war laut seiner Meisterin die falsche Herangehensweise. Ty war zwar bis auf den Schrecken nichts passiert aber dennoch schämte sich der hünenhafte Padawan. Der Sohn seiner Meisterin flitze aus dem Raum während Sahra noch weiter ausführte, was er zu tun habe. Juna äußerte sich auch zu der Technik, doch ganz folgen konnte Ferak dem ganzen nicht mehr als es ihm die Füße unter dem Körper weg zog und er der Länge nach aufs Deck knallte. Plötzlich war die Seitenwand unten und der Ausgang oben. Er versuchte fluchend hoch zu kommen, doch das Gleichgewicht das war ein Hund kaum stand er auf lag er wieder unten. Ihm war übel, das Schwerkraftzentrum schien sich permanent zu verändern, er brauchte etwas um sich festzuhalten. Sein Blick ging durch den Raum, das Schott war offen und so stieß er sich mit der Macht von der Wand ab und schlitterte auf das Schott zu, um sich dort festzukrallen.

Als die Übelkeit nachließ und er oben von unten und der Seite wieder unterscheiden konnte, war er schweißgebadet, nur seine Meisterin stand noch mit ihm im Raum, Juna schien auch gegangen zu sein.
Mühsam stemmte er sich, den Schottrahmen zur Hilfe nehmend auf die Beine, er sah sich noch einmal in dem Raum um, die Rattataki war wirklich gegangen. Vorhin wollte sie noch wissen wie es mit dem Training lief und dann ging sie einfach. War das ein Stich den er in der Magengegen spürte? Wo kam das denn her? Egal, weiter mit der Lektion. Seine Meisterin stand vor ihm, lässig, entspannt. Ferak konzentrierte sich, nahm ihre Aura war, versuchte dahinter zu blicken, er nahm ein an und abschwellen der Aura war, war das ihre Atmung? Ihr Herzschlag? Konnte? Sollte er darauf versuchen einzuwirken?
Gerade als er versuchte nach seiner Meisterin mit der Macht zu greifen, ging ein Ruck durch das Schiff, der Zabrak riss die Augen auf und machte einen Ausfallschritt, die Rückkehr in den Realraum war, vor allem wenn man darauf nicht gefasst war, im stehen eine Ekelige Erfahrung. Deswegen saß man dabei auch meist und war angeschnallt.
Kurz darauf scholl ein Ruf durch das Schiff, das ein Com Gespräch für Sahra bereit stand. Und so vertagten sie das Training, der Zabrak ging Richtung Kombüse, das Gumbo musste umgerührt werden, der Reis musste dazu.

Als er sich durch die Tür bückte, sah er Juna wieder am Tisch sitzen, er versuchte ihr zuzulächeln, mit anderen Worten bleckt er die Zähne und machte sich dann am Topf zu schaffen. Nicht mehr lange und das Essen wäre gut. Kam ihm das nur so vor oder versuchte die Rattataki etwas in dem Tuch zu verbergen, als er den Raum betreten hatte? Ferak drehte sich zu ihr und dem Tisch um, trat näher und wartete kurz auf eine Reaktion bevor er sich setzte. Er atmete tief durch bevor er mit seiner tiefen, dunklen Stimme zu sprechen begann:


"Was ist los? Seit wir von Ilum los sind, scheinst du uns aus dem Weg zu gehen. Habe ich dir etwas getan? Oder befürchtest du das du uns etwas antust?"

Der Zabrak versuchte den Blick von Juna zu finden, derweil kramte er blind in einer seiner Gürteltaschen herum, denn während er gesprochen hatte, war ein leises piepsen aus dem Tuch gekommen. Er kramte immer noch als das Schiff plötzlich schlingerte, nein, es machte ruckartige Ausweichbewegungen. Ferak erhob sich, er wollte gerade Richtung Cockpit laufen als von dort der Ruf erscholl, das wohl irgend ein Frachter Ladung verloren hätte, der Kurs jetzt aber wieder frei sei. Der Zabrak zog beruhigt aufatmend die Faust aus der Gürteltasche und drückte Juna ein Stückmetall mit einem Scharnier und einer Art Zange in die Hand.

"Vielleicht kannst du das gebrauchen, wenn du es verdrahtest. Ich... hab es gefunden..."

Schulterzucken drehte sich Ferak wieder zum Topf um und rührte in der dampfenden Menge.


/ Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System | StarExplorer | Kombüse | Ferak Koltari, Yuna, Meisterin Kenobi & Ty im Aufenthalsraum, Sam im Cockpit
 
Zuletzt bearbeitet:
Höchste Sicherheitsstufe-Nachricht an Wes Janson-

Hallo
Wes Janson,
ich habe gerade von Brianna, meiner ehemaligen Padawan und von der Jedi-Rätin El Mireth in den Holonachrichten gelesen. Sind diese Nachrichten wahr? Brianna hat mir eine ziemlich besorgniserregende private Nachricht geschickt, welche diese Informationen deckt. Wisst ihr genaueres darüber?
Ich hoffe es geht euch gut und wir sehen uns bald wieder.

Nachricht Ende von Kestrel Skyfly
 
Coruscant-System- StarExplorer- Trainingsraum- mit Ferak, Ty und Juna

Ferak´s Worte auf ihre- wenn auch gespielte- Empörung über seine Reaktion auf das Lichtschwert waren klug. Und nichts anderes hätte sie von ihrem Padawan erwartet.

"Erstens waren meine Worte nicht ganz ernst gemeint und deine Antwort gefällt mir. Wirklich. Aber trotzdem ist ein Lichtschwert nicht mit anderen Waffen zu vergleichen. Das Lichtschwert ist das wertvollste, was du hast, Ferak. Wertvoller als dein Schiff! Du wirst in Zukunft noch oft feststellen, dass das Lichtschwert deine Lebensversicherung ist. Sei dir dessen immer bewusst und behandle es entsprechend."

...Das sagte die, die ihr Lichtschwert im Eiltempo zusammengewürgt hatte. Aber der kleine Zylinder hing jetzt schon seit über zwölf Jahren an ihrem Gürtel und sie pflegte es wirklich.
Auf ihre Frage nach der Herkunft seiner Kochkünste verwies er einmal mehr auf seine Ausbildung und Sahra lächelte.

"Vielleicht sollte ich diese Ausbildung auch einmal durchlaufen, damit ich nachher genauso gut kochen kann. Oder ich muss dir einfach öfter über die Schulter gucken."


meinte sie scherzhaft. Obwohl, vielleicht war die Idee doch nicht so doof. Andere Kulturen und Kampfstile kennen zu lernen, war sicher spannend. Gleichzeitig wusste Sahra aber auch, dass sie nicht die Kämpferin unter den Sonnen der Galaxie war. Also war so eine Ausbildung wahrscheinlich reine Zeitverschwendung. Zeit, die sie mit wichtigerem verbringen konnte.

Später im Trainingsraum reagierte ihr Padawan gut auf ihren Einfluss. Oder vielleicht sollte man besser sagen: Verständlich. Wenn es wirklich zu einem Defekt der Schwerkraftgeneratoren kommen, war die Idee sicher nicht schlecht. Allerdings hatte sich ihr Padawan wohl doch von seiner Furcht vor einem Sturz leiten lassen. Sonst hätte er bemerkt, dass Sahra noch immer aufrecht stand und Ty sogar aus dem Raum lief. Dem war aber nicht so. Ferak hatte noch ein gutes Stück vor sich bis zum Jedi-Ritter. Seine Reaktion zeugte davon.

Auch Juna wusste ihren Teil zu der Trainingseinheit beizutragen. Sie erzählte davon, das Sith ihre Jünger mit Hilfe des Machtgriffs zerquetschen konnten. Sahra hob den Finger.

"Die Technik, du du meinst, ist zwar mit der Fähigkeit "Machtgriff" verwandt, nennt sich jedoch tatsächlich "Zermalmen". Du hast recht, dass es da einige Übereinstimmungen gibt, aber um Zermalmen auszuführen, braucht es ein hohes Maß an Wut, und die hatte Ferak nicht."

gab sie zu bedenken, ehe sie Ferak aus ihrem Einfluss entließ.

"Tut mir leid, Ferak."

schaffte sie noch zu sagen, ehe Ty durchs Schiff brüllte, dass jemand sie sprechen wollte. Es gab nicht viele, die da in Frage kamen. Vielleicht Michael, vielleicht Firedevs. Mehr erwartete sie eigentlich nicht. Oder der Jedi-Rat, der sie wegen ihren Verbindungen zu imperialen Gouverneuren aus dem Orden warfen. Der letzte Gedanke war eher eine Belustigung, auch wenn es die Möglichkeit durchaus gab.

"Wir üben später mal, wie man sich gegen Machtangriffe verteidigt, Ferak! So leicht kommst du mir nicht davon!!"

rief sie noch gut gelaunt dem Zabrak hinterher, während sie sich auch auf den Weg nach oben machte.

Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand augenblicklich, als sie sah, wer sie da angefunkt hatte. Sie hatte das Holo von ihrer Schwester und dem Jedi-Rat gesehen, die beiden jetzt so intim live auf dem Monitor zu haben, war eine ganz andere Sache. Alles in allem war ihr die Situation gerade sehr unangenehm. Sie hatte gehofft, zunächst allein mit ihrer Schwester sprechen zu können. Aber nun gut. Sie brauchte eh jemanden vom Rat, um zu besprechen, was sie mit Juna machen sollte. Wenn sie das jetzt erledigte, musste sie vielleicht garnicht auf dem Planeten landen.

"Rat Janson."

begrüsste sie den älteren Mann mit einer formellen Verbeugung. Professionalität sprach aus ihrer ganzen Körperhaltung. Distanz. Unnahbarkeit.

"Was kann ich für euch tun?"

fragte sie mit einer gewissen Vorsicht.Es gab viele Gründe, warum Rat Janson sie kontaktierte. Gerade bei ihm gab es mehr Gründe als bei irgendeinem der anderen Mitglieder des Rates.
Ihr Sohn verriet das Anliegen schließlich. Es ging also um Leela. Gut. Auch das konnte vieles heißen.

"Dr. Kaveri war in der Tat bei uns auf Ilum. "

bestätigte sie noch einmal und wartete gespannt ab, was der Rat von ihr wollte.

Coruscant-System- StarExplorer- Trainingsraum- mit Ferak, Ty und Juna
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes

Auch Firedevs kannte die Lehrmeinung, die Macht nicht ohne Grund einzusetzen, verwies aber darauf, dass man immer auch den Übungseffekt sehen konnte. Ihre persönliche Grenze zog sie an dem Punkt, wo anderen Leid zugefügt wurde. Wes nickte automatisch – die Frau hatte Prinzipien, das war gut. Wirklich zu eigen gemacht hatte er sich den Spruch, die Macht möglichst wenig einzusetzen, ohnehin nie wirklich.

»Tjaaa… ich sag' mal, wenn es um die ›zweiten Schatten‹ geht, muss man die ermutigen, die Macht einzusetzen, wann immer es geht,«

Holte der Taanaber aus und gestikulierte entsprechend. ›Zweiter Schatten‹ drohte gerade zu einem augenzwinkernd verwendeten, privaten Synonym für ›Padawan‹ zu werden.

»Und ganz ehrlich, würde ich das so streng leben, hätte ich auch ein Problem. Wenn ich meine Tagesabläufe so ansehe mit Flimsikram und Besprechungen, wann würde es denn da jemals ›nicht anders gehen‹? Ich wäre ja völlig eingerostet und hätte im Ernstfall wahrscheinlich ein ziemliches Problem.«

Freilich ließe sich die Macht nicht nur zum Kurieren der Nachwirkungen durchzechter Nächte, sondern auch bei durch den Verzehr ganzer Robahaxen verursachten Verdauungsproblemen sinnvoll einsetzen, aber das war schon jenseits von Wes' Heilfähigkeiten. Nicht nur deshalb hatte der Punkt aber keine Rolle gespielt, als er den Agamarianer angeworben hatte.

»Ich dachte, ich kannte Agamarianisch – Klischees und so. Bin ja selbst ein Landei von Taanab und Agamar ist ja eigentlich der Inbegriff des Hinterwäldlertums. Bin aber selbst nie dort gewesen und infolgedessen war ich recht überrascht, dass die Küche doch ganz anders ist als das, was man uns auf Taanab als ›agamarianisch‹ verkaufen wollte. Gepasst hat es aber trotzdem und ich mag den Kontrast, dieses Urtümliche, im Vergleich zu der Schmelztiegel-Küche einer Metropole wie Galactic City. Ich sag' ja nicht, dass das was schlechtes wäre, aber manchmal fehlt mir das Markante, das Anderssein, wenn ich auf Coruscant essen gehe,«

Fand Wes. Nach den Plaudereien zu Beginn kamen sie auf das Thema zu sprechen, welches ihn beschäftigte. Natürlich machte Arkon ihm durch sein plötzliches Verschwinden eine Menge Mehrarbeit, keine Frage. Aber die Umstände seines Verschwindens waren dem Rat halt auch nicht bekannt.

»Ich könnte mir vorstellen, dass sie von den Ereignissen überrollt worden sind und ihnen daher keine Zeit geblieben ist. Die Padawan hat einen Bericht geschrieben, den ich aber noch nicht gelesen habe. Vielleicht kann deine Schwester uns ein paar Einblicke hierzu geben,«

Vermutete Wes und lachte, als Firedevs den Plan eines ganz großen Flimsikriegs während der nächsten Padawanausbildung entwarf. Er knuffte sie zärtlich in die Seite.

»Vergiss aber vor lauter Berichte schreiben die Ausbildung nicht!«

Die romantischen Gefühle des Taanabers erlitten einen kleinen Dämpfer, weil er mit dem Traktorstrahl-Vergleich etwas daneben lag. Er war früher eben doch eher der Techie gewesen und Poesie eigentlich nicht so sein Ding. An derartigen Fehlleistungen waren sicherlich schon heimelige Tete-a-tetes bei Kerzenlicht gescheitert, doch Firedevs war da nicht so empfindlich. ›Und genau deshalb ist sie so eine tolle Frau,‹ dachte Wes verzückt.

»Okay, du bist in so Dingen echt besser als ich,«

Meinte er und grinste.

»Meine Sonne, das bist du jetzt schon, und das ist wunderbar. Ohne dich herrschte ewige Nacht in meinem Leben. Gerne möchte ich das sein, was du für deine eigene Stabilität brauchst.«

Am liebsten hätte Wes die schöne Ritterin geküsst, ganz egal was das wieder für die Tempel-Gerüchteküche bedeutete. Doch der Kellnerdroide zerstörte die Situation, und obwohl er es auf die angenehmste Art und Weise tat (nämlich indem er Essen brachte), hatte der Jedirat trotzdem das Gefühl, dass ein unwiderbringlicher Moment gerade zerstört worden war wie eine Seifenblase. Firedevs hatte recht – am besten wäre es, ein paar Wochen für sich zu haben, um wieder Kraft zu tanken, und wo magische Momente nicht von klappernden Tellern zerstört wurden.

Sie wünschten sich gegenseitig einen guten Appetit und stürzten sich auf ihr Essen. Oder es sollte heißen, Wes stürzte sich, Firedevs hielt sich mehr zurück und es dauerte zwei, drei Bissen, bis er es auch merkte. Das war, als seine Erinnerung langsam zurückkehrte. Den Vorschlag, sich die Gegend von gestern, wo sie die Kirche von Waru bekämpft hatten, nochmals anzusehen, fand er ausgezeichnet.

»Au ja, das machen wir! Am besten zeigst du uns die Stelle, wo wir uns als erstes begegnet sind. Ich möchte keinen einzigen Augenblick jemals vergessen, an dem ich mit dir zusammen war, aber gleich den allerersten, das ist das Schlimmste.«

Leider gab es viel zu wenige von den Augenblicken zwischen der Jedi-Pflicht und auch jetzt konnten sie diese nicht unendlich hinauszögern, denn Wes wollte auch Leela nicht ewig warten lassen. Er musste also zusehen, dass er die Informationen von Sahra bekam, die er gerne haben wollte. Er initiierte also den Komanruf und wartete, die schöne Firedevs nahe neben sich wissend.

Irgendwann erschien tatsächlich jemand auf dem Kom-Emitter, aber es war nicht Sahra Kenobi, sondern ein Kind (Ty). Ein Kind! Nicht etwa auf Haruun Kal, sondern bei Sahra auf dem Raumschiff! Wie ging man denn überhaupt mit einem Kind um? Wie sprach man es an?


»Äh ja hallo kleiner Mann, ich bin dann wohl Onkel Wes. Ist deine Mama zufällig in der Nähe?«

Wes hätte sich in der Situation sehr viel unwohler gefühlt, hätte er nicht gerade die besagte Tante Firi an seiner Seite. Während das Kind nach Sahra rief, tuschelten Firedevs und er bereits wieder miteinander.

»Alles klar, wir fragen niemanden! Aber kommen muss sie, die Hochzeit der eigenen Schwester kann man schlecht schwänzen, ob man so Feiern nun gerne mag oder nicht.«

Die brünette Schönheit kuschelte sich an ihn und streichelte sein Bein. Bei der Macht, wie sollte er so ein Gespräch über Jedi-Personalangelegenheiten führen? Es spürte schon wieder das gewisse Kribbeln in ihm, das einsetzte, wenn Firedevs zärtlich war und die Berührung war auch zu schön, um es sein zu lassen. Ganz im Gegenteil, er umfasste jetzt sogar noch Firedevs' Taille und genoss jedes bisschen davon.

»Du bist also ›Tante Firi‹, hmm?«

Er wunderte sich, was der Kleine wohl mit ›Auseinandernehmen‹ meinte und sah Firedevs dabei fragend an. Nachdem der Bub seine Aufmerksam wieder ihnen zuwandte, fuhr Wes fort:

»Wie heißt du eigentlich, mein Kleiner?«

Nachdem der Kind in einem einzelnen Satz eine ganze Geschichte untergebracht hatte, die zwar interpretationswürdig war, aber doch schon einiges verriet, ergänzte der Jedirat:

»Du warst sicher sehr tapfer, als die Imperialen gekommen sind? Nein, für Tante Leela ist das nicht schlimm, sie ist ja hier m Tempel und es geht ihr gut. Sie wird nämlich heute Nachmittag bei mir ihre Ritterprüfung ablegen, weißt du?«

Dass schon wieder Imperiale meinten, sich an Ilum vergreifen zu müssen, ging Wes langsam auf den Zeiger. Am liebsten hätte er eine kleine Garnison vor Ort – das Thema würde er bei der nächsten Ratssitzung zur Sprache bringen. Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis Sahras Gesicht auf dem Holo erschien. Sie guckte recht streng und Wes fand, dass die beiden Schwestern sich nicht übermäßig ähnlich sahen. Er wusste sofort, dass er mit Firedevs als Freundin besser dran war, Sahra wirkte eher wie die Musterjedi, die man auf eine heikle Mission vorschickte, wenn es drauf ankam, dass die Jedi ein positives Bild abgaben.

»Hallo Ritterin Kenobi. ich bin gerade mit der anderen Ritterin Kenobi, eurer Schwester zusammen, aber das ist eher zufällig. Es geht um Dr. Leela Kaveri, die Padawan von Arkon Revan

›Rein zufällig,‹ na ja. Aber wenn Sahra die Spaßbremse war, als der Firedevs sie bisher präsentiert hatte (erinnerte er sich hier an etwas verloren gegangenes?), und dem ersten Eindruck nach konnte das zumindest sein, wollte er sie nicht gleich mit der Nachricht überfallen, dass die beiden, ihre Schwester und er, zukünftig nur noch als Set erhältlich waren. Im Moment tat das aber nichts zur Sache, er würde Sahra noch nicht zur Hochzeit einladen, sondern sich ganz auf's Geschäftliche konzentrierne, ganz wie es ihr vermutlich auch am Liebsten war:

»Ich werde heute Nachmittag Leelas Prüfung abnehmen und es ist eine sehr unübliche Situation, dass in diesen Fällen der Meister nicht mit dabei ist. Wie ich es verstehe, war sie auf Ilum, um einen Lichtschwertkristall zu finden und wurde vor kurzem nach Coruscant zurückgeschickt, um sich auf ihre Prüfung vorzubereiten. Könnt Ihr mir vielleicht ein bisschen was erzählen, wie sie sich auf Ilum geschlagen hat? Ihr scheint ja Imperialen begegnet zu sein?«

Es fühlte sich ein bisschen unfair an Leela gegenüber, dass sie thematisch so nebenbei behandelt wurde, während er eigentlich gerade total scharf auf Firedevs war, die sein Innerstes gerade zum Schmelzen brachte. War er zu nah an der Sonne? Nein, befand Wes. Firedevs tat ihm gut und er musste langsam einmal Rücksicht auf sich selbst nehmen, ganz wie es Eowyn vor ihrer Abreise angemahnt hatte. Leela würde trotzdem eine angemessene Prüfung bekommen, sicherlich eine bessere, als wenn er gerade erst von der Fürsorge der Heiler genervt aus der Krankenstation geflohen wäre, und die Schwester seiner liebsten konnte das Meistergespräch ersetzen. Alles war also in bester Ordnung.

Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes – über Holo die StarExplorer mit Ty und Sahra
 
//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak, Ty und Sahra}


Was die Jedi zu der Technik des Zermalmens wie sie es nannte erklärte machte es für Juna nicht besser. Es war theoretisch also Verwandt. Ein hohes Maß an Wut wäre dafür nötig es auszuführen, aber das Problem war doch eigentlich… Was wenn sie sowas mal lernen sollte?! Was wenn sie irgendwann nicht in der Lage ist sich zu kontrollieren? Langsam nickte sie daher und war dann gegangen. Die Cyborg hatte sich schließlich in ihre Arbeit an ihren Freund vertieft und dabei weiter ihren Tee getrunken. Als jemand den Raum betrat schaute Juna auf und nickte Ferak kurz zu. Sie versuchte nicht zu auffällig den kleinen Droiden zu verstecken und hielt in ihrem Tun während Ferak zum Topf ging. Erst als er sie ansprach senkte sie ihren Blick etwas.

“Es ist… nichts… wirklich…”


Setzte sie an und schaffte es einfach nicht den Blickkontakt mit dem Zabrak aufrecht zu halten. Er gab sich die Schuld dafür, dass sie ihnen aus dem Weg ging. Zumindest laut den Fragen. Langsam senkte sie ihren Kopf immer weiter und schüttelte diesen.

“Du hast nichts falsch gemacht… Du hast mir auch nichts getan… Ich werde euch auch nichts antun… Ich bin nicht darauf… programmiert jemanden einfach anzugreifen wenn ich keinen Auftrag habe… Ich glaube auch… Also… nach dem Ruf den ich erhielt… Dass bei meinem Meister etwas passiert ist… Nein… keine Sorge… es ist nichts…”


Die Worte wirkten eher wie von einem Droiden wie von einem Menschen. Dennoch hoffte Juna, dass es nicht zu auffällig war. Der Zabrak gab ihr ein Teil welches sie genauer anschaute. Vielleicht würde der kleine damit wieder… Vorsichtig schaute sie es sich genauer an. Schaute dann aber bevor sie weiter machte lieber den Koch in spe an welcher sich wieder mit dem Essen beschäftigte. Nachdenklich schaute Juna auf ihren Arm, dann auf den kleinen Droiden ehe sie wieder auf den Rücken von Ferak schaute.


“Ich habe nur… Angst… Das letzte Mal… als ich hier war… habe ich einen Auftrag versaut… Dazu… Ich bin mir nicht sicher ob ich wirklich sicher bin… Ich kenne es einfach nicht… Ich habe Angst bald wieder kämpfen zu müssen. Oder zu fliehen… Ich weiß nur… In das Imperium zurückkehren kann ich nicht weil ich wahrscheinlich getötet würde… wenn nicht wegen dem Abhauen, dann von der Person, die meinen Meister scheinbar beseitigt hat… So gesehen bin ich dann vogelfrei… Auf Ilum würdet ihr mich finden… Auf dem Boden der Republik sowieso… Also kann ich nirgendwo hin… Ich fühle mich… ein wenig unwohl…”

Es war deprimierend, aber leider die Realität in der Juna lebte. Sie fragte sich ohnehin wie die Jedi so waren. Schließlich stand ein Jedi auf ihrer Liste von Wesen, die sie erledigt hatte. Auch wenn es damals mehr Glück als Verstand gewesen war. Langsam stand Juna auf und schlang die Arme um sich wobei sie sich an den Tisch lehnte.

“Ich habe hier damals einen Jedi getötet… es ist etwas her… aber… Nun… es lief nicht so glatt wie geplant… Man hat mich gesehen auf den unteren Ebenen. Ich werde so gesehen hier gesucht schätze ich. Eigentlich wollte ich auch nie wieder hierher zurückkehren… Ich habe vermutet, dass ich doch hierhin gebracht würde. Doch jetzt wo es so weit ist… Ich habe das Gefühl dass ich besser geflohen wäre… Oder mich versteckt hätte vor euch… Ich hoffe Meisterin Kenobi hält ihr Wort damit ich wenigstens wieder nach Hause kann…”

Es tat weh darüber nachzudenken.

“Ich habe aus Angst mein Training wieder aufgenommen… Ich wollte vorbereitet sein… Eben falls ich wieder fliehen müsste… Ich wollte nicht… dass ihr was merkt… Aber es ist… nun ja… sinnlos…”

Damit nahm Juna Suse in ihre Hand den sie notdürftig zusammen geflickt hatte. Man merkte sofort bei dem Versuch des Droiden zu fliegen, dass er alles andere als gut in Schuss war. Kaum dass er ein paar Zentimeter aufgestiegen war fiel er wieder auf den Tisch zurück. Juna nahm den Kleinen in ihre Hand und schaute den Droiden an.

“Kannst dich bitte um ihn kümmern… Also falls es… zum Schlimmsten kommt?”

Der Blick von Juna verbarg die Angst, aber auch den Schmerz bei dem Gedanken was passieren könnte nicht mehr. Sie war verzweifelt. Sie starrte den Droiden an welcher nur traurig fiepte als die Cyborg sich nicht mehr dagegen wehren konnte dass ihr eine Träne aus dem organischen Auge lief. Es war nun raus. Sie wusste nicht genau warum, aber es fühlte sich richtig an Ferak alles zu sagen.




//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak, Ty und Sahra}
 
Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"

Ty's Familie war immer übersichtlich gewesen.Nur er, seine Mom und seine Tante. Gut, Tante Firi hatte ihm durchaus erklärt, dass auch der Jedi-Orden eine Familien-Struktur hatte und das man die anderen Jedi deswegen auch Ordensgeschwister nannte. Aber der Junge hatte gerade erst begonnen, Kontakte zu anderen Mitgliedern "seines" Ordens zu knüpfen. Als der Jedi-Rat sich aber als "Onkel" Wes vorstellte, runzelte Ty die Stirn und sein Blick huschte zwischen seiner Tante und dem Jedi-Rat hin und her. Dann grinste er. An dieser Aussage des Mannes konnte mehr dran sein als nur die reine Ordens-Struktur.
Der Jedi-Rat wechselte noch einen Blick mit seiner Tante und fragte dann nach seinem Namen. Das hatte Ty ganz vergessen, weswegen er sich kurz die Hand auf den Mund legte und dann verlegen grinste.

"Ich bin Ty Kenobi. Und ich bin garnicht mehr klein!"

Stellte er dann klar. Im Vergleich zum Rest seiner Familie, befand er sich auf einem guten Weg sowohl seine Tante als auch seine Mutter bald zu überragen. Aber woher sollte der Jedi-Rat das wissen?

"Ich bin schon fast so gross wie Tante Firi."

Gab er ihm darum als Vergleich, auch wenn dieser noch etwas hinkte. Da fehlten sicher noch ein paar Zentimeter, aber er war näher an seiner Tante als an seiner Mutter dran!
Dann fragte der Rat, ob er tapfer gewesen war, als die Imperialen gekommen waren und erklärte, das Leela am Nachmittag von ihm geprüft wurde. Ty sah kurz auf seine Füsse. War er tapfer gewesen? Hmm. Naja, er hatte halt nicht viel machen können.

"Die Imperialen haben die halbe Siedlung in Schutt und Asche gelegt, also habe ich Hilfe gerufen. Von Borosk, weil Borosk nicht so weit von Ilum weg ist. Die Hilfe kam dann auch ganz schnell und Michael hat genug Leute mitgebracht, das man wirklich helfen konnte. Einiger seiner Leute sind immernoch da und helfen dabei, die Häuser wieder aufzubauen, die zerstört wurden."

Seine Mutter hatte ihm mehrfach erklärt, dass nichts falsches daran war, um Hilfe zu rufen wenn man sie brauchte. Und nicht umsonst hatte sie ihm ja die Notfall-Liste gegeben, auch wenn diese nicht besonders lang war. Das Michael ebenfalls zum Imperium gehörte, war Ty ganz egal. Er unterschied nicht nach politischer Abstammung. Für ihn zählen die Lebewesen selbst und ihre Taten. Michael hatte sie schliesslich nicht angegriffen und hatte sogar ganz unkompliziert geholfen. Damit war er in Ty's Augen genauso gut wie die Jedi.
Das es Leela gut ging, beruhigte Ty. Sie war dann irgendwann plötzlich weg gewesen, aber er hatte seiner Mutter angemerkt, dass es wohl sowas wie einen Streit gegeben hatte. Und es musste ein ordentlicher Streit gewesen sein, wenn Leela danach ganz und gar gegangen war- zusammen mit Mr. Gerahto. Ty wusste auch nicht, wie Leela zurück nach Coruscant gekommen war.Aber wenn es ihr gut ging, war das schonmal gut. Nur eine Sache musste Ty noch klar stellen.

"Leela ist meine Freundin, nicht meine Tante! Meine Tante kuschelt mit euch!"

Damit grinste Ty wieder über das offensichtliche Liebespaar auf dem Bildschirm. Er freute sich für seine Tante, dass sie auch mal einen Partner gefunden hatte. Allerdings erlosch das Grinsen dann plötzlich und er guckte in die Richtung, aus der seine Mutter ein paar Sekunden später in den Sendebereich eintrat. Er musterte sie eine ganze Weile, ehe er sich hinter sie auf die Couch setzte und das Gespräch beobachtete. Seine Mutter war ganz steif und förmlich. Mochte sie den Jedi-Rat etwa nicht? Vielleicht bekam er im Verlauf des Gesprächs Hinweise darauf.

Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"
 
Coruscant-Jedi-Tempel-in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und anderen Jedi

Firedevs war froh, das Wes ihre Ansicht teilte, was den Gebrauch der Macht anging. Das eröffnete nicht nur neue Gesprächsmöglichkeiten, sondern vereinfachte auch so ziemlich alles andere. Sie grinste den Jedi-Rat fröhlich an.

"Dann muss ich mich ja nicht so zurück halten, wenn du dabei bist. "


Na gut, sie übertrieb es ja nicht. Sie sorgte nur dafür, das sie nicht einrostete, wie Wes es wohl auch tat. Wie es hoffentlich die meisten Jedi taten.

"Und wenn man nen Zweit-Schatten dabei hat, reicht es ja nicht, nur verbal zu ermahnen, den Gebrauch der Macht zu üben. Man muss es vorleben!"

Das klang jetzt etwas danach, als würde sie sich für jedes Verhalten eine Rechtfertigung basteln. Aber so war das ja auch nicht.Sie zeigte ihren Padawanen natürlich auch nur die Bereiche, in denen man sich der Macht bedienen konnte. Auch wenn es nur ihre Ansicht war. Als Wes ihr dann erklärte, dass er in seinem Alltag sonst wohl nie dazu käme, im Gebrauch der Macht geschult zu bleiben, grinste sie.

"Naja. Ich denke, meistens hast du ja neben dem Flimsikram und den Besprechungen auch noch Zweit-Schatten, die bespasst werden müssen. DA hättest du dann- zumindest aus Sicher der Strengen- genug Zeit auch den eigenen Machtgebrauch zu trainieren. Aber da wird wohl jeder früher oder später depressiv."

Nach allem, was Wes ihr jetzt erzählt hatte, wurde Firedevs Entschluss, ihn in mehr als wohlverdiente Ferien zu entführen nur noch fester. Er musste hier wirklich mal raus und mal wieder Luft holen.
Bei ihrer Frage nach dem Agamarianer meinte Wes dann, dass er geglaubt hatte, diese Gerichte zu kennen. Auch wenn es dann nicht ganz so gewesen war.

"Das ist aber immer so. Die "Küchen" von anderen Welten , passen sich dem Geschmack der Welten an, auf denen sie sich niederlassen. Leider. Aber wenn das Restaurant wirklich von einem Agamarianer geführt wird, kann man fragen, ob er mal Original kochen würde. Die meisten machen das dann. Als Sonderauftrag mit Zusatzkosten zwar, aber sie machen es."

Ihre Eltern hatte sowas einmal arrangiert. Es war ein Geschenk ihres Vaters an ihre Mutter gewesen und der Abend war einfach unglaublich gewesen.Lächelnd dachte sie an diesen Abend zurück, der so lang her schien.
Als die Sprache auf die Padawan kam, wackelte Firedevs leicht mit dem Kopf. Von den Ereignissen überrollt worden... ja, das konnte sie sich gut vorstellen. Sahra war es ja auch so gegangen.

" Ich hoffe einfach, dass der Meister von Dr. Kaveri irgendwann überhaupt wieder auftaucht. Wir haben so viel Jedi verloren in den letzten Jahren."


Tara galt ja auch als gefallen, auch wenn Firedevs immernoch hoffte, dass die Systeme falsch lagen. Aber je länger sie nichts von ihrer Meisterin hörte, desto weniger Hoffnung gab es. Leider.
Wes knuffte sie in ihre Seite und mahnte sie, vor lauter Flimsikram nicht die Ausbildung zu vergessen.

"Wenn es keine Ausbildung geben würde, gäbe es auch keine Berichte. Meinst du, das wird so ein Nuna-Ei-Problem?"

Sie grinste ihn an, verstand aber , was er meinte. Aber zumindest zwei bis drei Zwischenberichte, gerade gegen Ende der Ausbildung, waren sicher eine gute Idee. So viel konnte einem passieren, das einen nachher daran hinderte, dem Rat gegenüber Zeugnis abzulegen.Man konnte im schlimmsten Fall selbst fallen, bevor man dazu kam. Irgendwie würde sie etwas in der Richtung einrichten müssen, wenn sie wieder einen Padawan hatte.

Die folgende Zweisamkeit war unglaublich schön und erfüllte sie mit Freude und Wärme. Ihre Umgebung, all die anderen Lebewesen, verschwanden in einem Nebel der Nebensächlichkeit und Firedevs lächelte bei Wes Worten verliebt. Ja, das fühlte sich grossartig an und so ärgerlich die Störung durch den Service-Droiden auch war-Firedevs freute sich auf den Abend, wenn sie Wes von hier weggebracht haben würde. Das Wes sich scheinbar auch auf die "Sightseeing"-Tour nachher freute, brachte Firedevs auf die Idee, das eine mit dem anderen zu verbinden. Sie musste es nur geschickt anstellen.

"Dann machen wir das doch so, dass du mich anfunkst, wenn du fertig bist und dann zeig ich dir, wo ich dich getroffen habe."

Sie musste soweit alles vorbereitet haben bis dahin. Sachen packen und ...

"Kannst du mir den Likör von gestern Abend noch aushändigen? Vielleicht bereite ich uns ein Picnic vor."

Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Aber man konnte ja durchaus ein Picnic im Hyperraum machen. Quasi um den Urlaub einzuläuten. Ja, das war eine Idee.
Als Wes dann die StarExplorer anfunkte, meldete sich zunächst ihr Neffe. Das war wenig verwunderlich, denn Sahra war eher beschäftigt als Ty. Der Junge musterte sie und ihren Begleiter ausgibig, weshalb Firedevs schmunzeln musste. Was sie allerdings zum Grinsen brachte war, das die Reaktion von Wes auf Ty ähnlich ausfiel wie Ty's Reaktion auf Wes. Beide waren unsicher im Umgang mit dem jeweils anderen,weswegen Firedevs mal vormachte, wie sie mit Ty umging.

"Hey, Grosser! Na, was stellst du schon wieder an?"

fragte sie mit einer eindeutigen Herausforderung in der Stimme. Ihr neuer Gefährte flüsterte ihr unterdessen zu, dass Sahra aber auf jeden Fall zu ihrer Hochzeit kommen musste. Firedevs nickte.

"Ich bin sicher, das es mindestens einen weiteren Gast auf unserer Hochzeit gäbe, der Sahra zur Not gefesselt und geknebelt hinschleppen würde. "


Sam würde auch kommen müssen und er würde Sahra mit hinschleppen. Aber soweit würde es nicht kommen. Sahra würde schon von sich aus aufkreuzen, wenn es Ernst wurde. Aber soweit waren sie noch nicht.Als Wes sie dann auf ihren "Spitznamen" hin ansprach, grinste sie.

"Den Titel "Tante" bekommt man irgendwie automatisch, wenn Geschwister Kinder auf die Galaxie loslassen. Und solltest du dich neben der grossen Ordens-Familie auch noch unserer Mini-Familie anschliessen, wär der Titel "Onkel" auch keine Metapher mehr."

Kurz musterte sie Wes noch einmal lächelnd. Auf der einen Seite um zu beobachten, wie er auf diesen Gedanken reagierte , zum anderen um den Mann nochmal als potenziellen Onkel für ihren Neffen zu betrachten. Ty brauchte männliche Vorbilder. Dringend. Und Wes würde diese Aufgabe mit Sicherheit mit bravour meistern.
Auf Wes' Fragen reagierte der ihr Neffe unterdessen mit einer gewissen Empörung.Der Junge stellte erstmal klar, dass er kein Kleinkind mehr war. Firedevs fing lauthals an zu lachen, bevor ihr Neffe behauptete, beinahe so gross zu sein wie sie.

"WAS?"

Firedevs sah ihren Neffen überrascht an, bevor sie die Arme vor der Brust verschränkte.

"Pff. Dich laufenden Meter klemm ich mir unter den linken Arm!"

Gut, Ty war inzwischen weit über einen Meter gross. Aber noch weiter war er von ihrer eigenen Grösse entfernt, von dem her bestand da noch keine Gefahr, dass sie von dem Jungen bald eingeholt wurde. Dann ging es langsam zur Sache. Ty erzählte noch ein bisschen von dem Angriff auf Ilum und Firedevs Lächeln verschwand langsam. Das, was der Junge erzählte, war keine Kleinigkeit und nicht nur seine Mutter, sondern vor allem auch er waren dort in Gefahr gewesen! Ty erzählte aber auch, das sie Hilfe bekommen hatten und von wem. Firedevs nickte.

"Auf Michael ist Verlass im Ernstfall."

murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Wes, als ihre Schwester ins Bild trat. Oder zumindest der Eisklotz, der die Gestalt ihrer Schwester hatte.

"Hallo Sahra."

begrüsste sie die andere Jedi in einem leicht fragenden Tonfall. Während Wes sein Anliegen vortrug,lehnte sich Firedevs etwas vor, um das Gesicht ihrer Schwester genauer zu studieren. Sie kannte dieses Gesicht bei Sahra. Irgendwas hatte sie vor kurzem geärgert. Noch ein Punkt für ihre To-Do-Liste heute Nachmittag. Nicht nur alles für die Entführung vorbereiten, sondern auch Sahra auf den Zahn fühlen. Wiedermal.


Coruscant-Jedi-Tempel-in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und anderen Jedi-Sahra über Com
 
Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"

Man sollte niemals denken,dass es nicht schlimmer werden konnte. Meistens wurde es genau in diesem Moment schlimmer. Gut, mit Rat Janson hatte sie bis jetzt keine Reibereien, erwartete nach den Vorkommnissen auf Ilum jedoch welche.Das war auch der Grund, warum sie keine entspannte Position einnahm oder sich gar- wie ihr Sohn- auf die Couch setzte. Sie stand hinter der Couch und nutzte diese als unnötige und sinnlose physiche Barriere zwischen sich und dem Bildschirm. Sie wusste, dass sie sich dennoch im Aufnahmebereich befand. Ihre Hände ruhten auf der Rückenlehne , während sie den Worten des Rates lauschte. Zunächst fing es relativ harmlos an. Es ging also um Dr. Kaveri und ihre Beförderung, die am Nachmittag stattfinden sollte. Sahra nickte und überlegte derweil, was eine Jedi mit solchen...Ansichten wie Dr. Kaveri sie hatte alles anstellen konnte. Aber der Rat hatte Radan als Jedi auf die Galaxie losgelassen. Da mitzuhalten würde Dr. Kaveri eine Menge Arbeit und Zeit kosten. Von dem her wäre sie dann - genauso wie Radan- das Problem des Rates und nicht ihres. Sie atmete tief durch, bevor sie antwortete.

"Oh, wenns nur die Imperialen gewesen wären, aber es war weit mehr als nur das. Aber dazu später. Erstmal Dr. Kaveri also. "

Sahra löste ihre Hände von der Couch und begann dahinter etwas hin und her zu gehen, während sie ihre Gedanken auf das Wesentliche konzentrierte.

"Ich hatte sie kurz vor der Reise für eine Lektion in Sachen Heilung an meiner Seite und habe sie dort schon als sehr ruhig und konzentriert kennengelernt. Sie hat bei der Übung eine schnelle Auffassungsgabe und Umsetzungsfähigkeit gezeigt. Eine ihrer Stärken liegt auf jeden Fall auf diesem Sektor."

Der Umstand, dass Dr. Kaveri bereits vor ihrer Jedi-Ausbildung Ärztin gewesen war, konnte manchmal ein Hinweis auf gehobenere Fähigkeiten im Heilen sein. Manchmal aber auch nicht. Es gab auch Jedi, die aus dem medizinischen Bereich kamen aber keinerlei heilerische Fähigkeiten hatten. Bei Dr. Kaveri zeigte sich da aber wohl ein guter Instinkt für den richtigen Weg.

"Auch die Lektion in Tutaminis, die wir auf dem Weg nach Ilum gemacht haben, hat sie gut umgesetzt.Sie ist lernwillig und neugierig auf Neues, was ihr als Ritter sicherlich zu weiteren Entwicklungssprüngen verhelfen wird."

Das diese Übung bei Dr.Kaveri irgendwas getriggert hatte, behielt Sahra jedoch für sich. Sie hatte beschlossen, die Ärztin für den Rang einer Jedi zu bewerben und das tat sie jetzt auch.

"Den imperialen Angriff auf Ilum selbst haben wir verpasst, weil wir gerade auf dem Weg zu den Kristallhöhlen waren, darum kann ich euch nichts zu ihren Kampf-Fertigkeiten sagen. Aber wir haben die Explosionen gehört und Dr. Kaveri war sofort bereit, die für sie eigentlich so wichtige Reise abzubrechen um im Katastrophen-Gebiet zu helfen. Sie ist sehr verantwortungsbewusst. "

Und wie. Es war halt nur die Frage, wem sie sich verpflichtet fühlte. Und Sahra hatte die Befürchtung, dass es nicht unbedingt die Jedi waren. Aber das würde die Zeit beweisen.

"Als wir in der Siedlung ankamen, gab es einige Verwundete, die versorgt werden mussten. Und leider auch einige Leichen zu bergen. Dr. Kaveri hat sich sofort den ersten Verwundeten geschnappt, der sozusagen in ihrem Weg lag. Sie hat sich voll in die Rolle des Heilers geworfen und Selbstständigkeit,Ausdauer und Können bewiesen. Eigentlich alles, was man von einer Jedi erwarten würde. "

Viel war es ja nicht, was Sahra über Dr. Kaveri's Fähigkeiten sagen konnte. Lediglich der kurze Zeitraum vor der Reise und der Flug nach Ilum hatten Einblicke darin erlaubt, wie die Ärztin mit neuen Herausforderungen umging. Auf Ilum selbst waren die Beobachtungen von Sahras Seite aus noch Oberflächlicher geworden, weil einfach zu viel anderes ihre Aufmerksamkeit verlangt hatte.
Sahra wandte sich wieder dem Bildschirm zu und legte die Hände auf die Rückenlehne der Couch.

"Es tut mir leid, dass ich euch nicht mehr Auskunft geben konnte. Die Zeit war zu kurz, um tiefe Einblicke zu gewinnen und am Schluss haben sich die Ereignisse leider doch ziemlich überschlagen."

beendete sie ihr Zeugnis über Dr. Kaveri, das doch um einiges besser ausgefallen war, als es die Padawan mit ihrem feindseeligen Verhalten Michael gegenüber eigentlich verdient hätte. Aber gut, es gab genug Lebewesen, die schlechte Erfahrungen mit dem Imperium gemacht hatten. Sie selbst ja auch, aber sie weitete die Taten einiger wenige Individuen nicht auf die ganze imperiale Bevölkerung aus. Sie wusste, dass die meisten imperialen Bürger nur versuchten, in diesem System ein halbwegs normales Leben zu führen. Nicht allen gelang das. Und andere hatten einfach zu viel Angst, um sich zu bewegen. Wohin zu viel angebliche Sicherheit führen konnte, hatte sie ja an ihren eigenen Eltern gesehen. Und auch das Auftauchen Trinno's zeigte, dass sie und Firedevs all die Jahre eigentlich nicht frei gewesen waren. Hoffentlich war dem jetzt so, da Trinno die Seiten gewechselt hatte oder sich zumindest bald in der Obhut des NRGD befinden würde. Obwohl sie sich auch nicht wundern würde, wenn die Imperialen ihnen nach dem Verschwinden des IGlers einfach jemand neues in den Nacken setzten.
Ihr Blick wanderte zu Firedevs, die sie musterte, als warte sie auf irgendwas. Sahra zeigte auf ihre Schwester, dann auf sich und nickte dann. Sie wollte mit Firedevs allein sprechen und ihre Schwester sollte es in naher Zeit irgendwie einrichten, dass sie das tun konnten. Danach wartete sie aber erstmal weitere Fragen des Jedi-Rates ab, bevor sie ihre eigenen Anliegen vorbringen würde. Da gab es ja auch noch einiges.

Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"
 
/ Kernwelten | Coruskcasektor | Coruscant-System | StarExplorer | Trainingsraum| Ferak Koltari, Meisterin Kenobi, Juna in der Kombüse, Ty im Aufenthaltsraum, Sam im Cockpit\​


Seine Meisterin hatte das Training verschoben, da Ty im Schiff herumgebrüllt hatte, dass jemand am Com für sie war. Jedoch nicht ohne ihm noch anzudrohen das ihn nicht so leicht davon kommen lassen würde und das sie als nächstes üben würden, wie man sich gegen Machtangriffe zur Wehr setzte. Ob sie damit eine Vertiefung von Tutamis meinte oder eine anders geartete Verteidigung sagte sie jedoch nicht. Sie hatte den Trainingsraum bereits verlassen, während der Zabrak noch seine Muskeln lockerte und dann in die Kombüse ging um dort nach dem Essen zu sehen.

Dort traf er auf Juna, die eine Tasse Tee und ein Tuch vor sich hatte. Sie nickte ihm zu als er eintrat, doch auf seine Fragen reagierte sie… zögern, Hölzern, ja geradezu mechanisch. Sie versicherte ihm zwar das es nichts sei und das er nicht falsch gemacht hätte und dennoch er wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte.

Sie sprach davon das ihr Programmierung anders lauten würde und das ihrem Meister etwas passiert sei. Ferak drehte sich zu ihr und ging auf sie zu, er berührte sanft ihren mechanischen arm und sagte:


Juna, du bist mehr als das. Dein ehemaliger Meister mag übel mit dir umgegangen sein und versucht haben… dir Dinge einzupflanzen aber das ist vorbei.“

Der Zabrak betonte das ehemalig sehr eindringlich und versuchte der Rattataki während er sprach in die Augen zu schauen. Er wollte gerade seinen anderen Arm ausstrecken um ihr Kinn sanft anzuheben damit ihm der Blick gelang, als ihn eine Welle aus Emotionen überrollte. Furch, Scham und Trauer waren darunter. Sie beschrieb ihm was sie das letzte Mal als sie auf Coruscant war getan hatte und das dies wohl nicht so verlaufen war wie geplant. Das sie Angst habe vor den Folgen, vor der Flucht und der Verfolgung. Das sie wieder kämpfen, wieder töten müsste. Sie würden sie überall finden und deswegen fühlte sie sich nicht wohl.

Doch noch bevor er versichern konnte, das alles gut werden würde, das sie genauso Opfer wie Täter war, das er ihr helfen würde das durchzustehen und seine Meisterin sicherlich auch, sprach sie schon weiter. Sie hatte einen Jedi getötet, was Ferak flau im Magen werden ließ. Sie war dabei wohl beobachtet worden und wurde deswegen wohl gesucht. Das verkomplizierte die Dinge. Die Trauer und Furcht die der Padawan von seinem Gegenüber verspürte wurde immer eindringlicher, sie sagte weiter das sie besser geflohen wäre oder sich vor ihnen, Ferak und Sahra besser versteckt hätte. Das sie hoffte, das Meisterin Kenobi ihr Wort halten würde und das sie wieder nach Hause könne. Es versetzte Ferak einen Stich und mit rauer und belegter Stimme sagte er leise:


“Du hast kein zu Hause mehr, nicht wenn das alles stimmt…“

Der Dornenhäuptige fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, während die Rattataki ihm offenbarte, das sie ihr Training wieder aufgenommen hatte um vorbereitet zu sein, auf eine Flucht ins ungewisse. Sie holte den übel ramponierten Droiden aus dem Tuch und dieser versuchte seine Repulsoren zu nutzen, was ihm nicht wirklich gelang. Mit Furcht bereits in der Stimme bat Juna ihn darum sich um ihren Droiden, ihren Freund zu kümmern sollte es zum schlimmsten kommen. Der Zabrak zog eine Augenbraue hoch als er sich den Droiden besah, er mochte die meisten Droiden nicht und auch dieser war immer neugierig um ihn herum geschwirrt. Er brummte zunächst nur und dann folgte er einem Impuls, er hatte gesehen wie es seine Meisterin oft mit ihrem Sohn getan hatte. Er machte einen Schritt auf die kleinere Frau zu, er sah das ihr Tränen aus dem organischen Auge rollten. Er nahm sie in den Arm und drückte sie sanft aber bestimmt an seine Brust. Das Brummen seiner Stimme konnte man als Vibrieren in seinem Brustkorb spüren.

“Alles wird gut, wenn es dazu kommt kümmere ich mich um deinen Freund. Aber es wird nicht dazu kommen. Schhh…. Ganz ruhig, wir kriegen das hin.“

Er wusste beim besten Willen nicht wie sie das hinkriegen würden, doch das musste er ihr ja nicht sofort sagen. Ja sie hatte einen Jedi getötet, einen Jedi den er nicht kannte, mit dem ihn keine Loyalität verband. Was der Orden dazu sagen würde, stand auf einem anderen Blatt, doch war sie wie ein Werkzeug benutzt worden. Nicht Herr ihrer Sinne gewesen, nicht freien Willens. Konnte man einen Blaster dafür verantwortlich machen, das er für einen Mord benutzt worden war? Doch war diese Frau so viel mehr als nur ihre mechanischen Teile, doch so lange sie sich das nicht selbst eingestand… wie sollte er ihr nur helfen?

Eine gefühlte Ewigkeit stand der hünenhafte Zabrak mit der kleineren Rattataki in seinen Armen da, er würde sie nicht loslassen, nein falsch er würde sie nicht fallen lassen. Er änderte seinen Griff ein wenig, so dass er sie an den Schultern packen konnte und sie so weit von sich weg bewegen konnte das er ihr ins Gesicht sehen konnte.


“Wenn du magst, trainieren wir zusammen. Und ich kann wenn dich das beruhigt für dich meine Schlagstöcke wieder mitnehmen, es sind ausgezeichnete Werkzeuge für die Verteidigung. Mhh? Was meinst du?“

Hinter Ferak begann der Deckel des Kochtopfs zu klappern, das Gumbo war wohl so gut wie fertig. Doch er würde Juna erst loslassen wenn sie Anstalten machte sich von ihm zu lösen, dann würde das Essen eben anbrennen.


/ Kernwelten | Coruskcasektor | Coruscant-System | StarExplorer | Kombüse | Ferak Koltari, Juna, Meisterin Kenobi & Ty im Aufenthaltsraum, Sam im Cockpit\​
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Hotel „Sonnenaufgang über Tanaab“ | Zimmer 112] Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri

Es gab nur eine Wirklichkeit. Davon war Dr. Kaveri überzeugt. Eine objektive, für alle gültige Wirklichkeit, mit Gesetzen, denen sich alles unterwerfen mußte. Aber immer, wenn die Ärztin an das C-Virus dachte, an die Akten, die sie dazu studiert hatte - und nicht zuletzt auch an ihr ganz persönliches Dilemma, wurde ihr bewußt, dass das, was sie bisher dafür gehalten hatte nur ein winzig kleiner Teil der Realität war. Mit jeder neuen Erkenntniss, die sie bei den Jedi gewonnen hatte und mit jeder Entdeckung, die sie durch ihre Forschungsarbeit für den NRGD gemacht hatte, verschob sich die Wirklichkeit für sie ein Stück und wurde eine andere. Leela hätte gerne innegehalten und staunend ihre neue und jetzt viel größere Welt betrachtet, aber dafür war keine Zeit. Seit sie Lianna verlassen hatte, wurde sie mitgerissen von einem Strom aus Ereignissen, auf die sie keinen oder nur geringen Einfluß hatte. Manchmal konnte sie einen Blick ans Ufer erhaschen, aber ihr fehlte jede Kontrolle über ihre Bewegung - und so langsam dämmerte ihr, dass sie die nie gehabt hatte und sich das auch nie ändern würde. Vielleicht war es dieses ohnmächtige Gefühl, das ihre Mitjedi den Willen der Macht nannten - für Dr. Kaveri hingegen war es die Anerkennung und die Einsicht in die Komplexität der Wirklichkeit.

Die Wissenschaftlerin kannte Kollegen, die davon ausgingen, dass ein System nur hinreichend komplex sein mußte, um ein Bewußtsein zu entwickeln. Vielleicht - und Leela fand den Gedanken beunruhigend - war also die Macht, als Bewußtsein des Universums, nur die logische Folge der Komplexität desselben. Wenn man davon ausging, dass die vorige Annahme richtig war. Diesen Schritt wollte sie nicht gehen, aber immerhin war sie inzwischen bereit, die Existenz der Macht als Ausdruck der Beziehung der Dinge untereinander anzuerkennen. Alles war miteinander verbunden und beeinflußte sich gegenseitig - Leela streckte sich mit einem wohligen Laut und fühlte der Spur von Arkadis Fingern auf ihrer Haut nach - manche Verbindungen waren nur einfach stärker als andere. Wunderbar erschöpft und gänzlich entspannt, erwiderte die Padawan seinen zärtlichen Blick, war aber in Gedanken noch ganz bei diesen theoretischen Überlegungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Themen war das sicheres Terrain. Ein kaum wahrnehmbares Zittern lief über ihre Haut, als Arkadis Finger über ihre Narben fuhren und seine leise Frage sie wieder in die Gegenwart holte.


"Ich kann nicht behaupten, dass ich mich hier wohl fühle, aber es gibt keinen Grund Dinge unnötig kompliziert zu machen. Wenn du sagst, dass das der richtige Ort ist, bleibe ich hier - und erspare euch Arbeit mit einer anderen Wohnung. Was die Sicherheit angeht..."


Die Liannerin warf grinsend einen beredten Blick zu ihrem Holster mit den Blastern, das unerreichbar auf einem unordentlichen Stapel zusammen mit einem Teil ihrer Kleidung neben dem Eingang lag, wo sie achtlos zu Boden gefallen waren, nachdem der blonde Geheimdienstler sie davon befreit hatte. Wiedereinmal.

"...das muss aufhören." Um ihrer Forderung mehr Nachdruck zu verleihen, piekte die dunkelhaarige Padawan mit einem spitzen Finger in Arkadis Bauch.

Es wäre eine wohlwollende Übertreibung gewesen, zu behaupten, dass Leela schlecht darin war, die Gefühle ihrer Mitwesen zu deuten, denn meistens versagte sie vollständig dabei. Macht hin oder her. Die lieferte schliesslich keine Gebrauchsanweisung für die Eindrücke mit, die sie von jemandem bekam. Seit sie jedoch mit dem blonden Geheimdienstler zusammen war, reflektierte sie ihre eigenen Gefühle stärker - und das wiederum schien ihr zu helfen, andere zu "lesen". Ohne Frage ein mühsamer Lernprozess - aber mitunter schon mit überraschenden Einsichten. Als Arkadi sich räusperte und kurz darauf davon sprach, dass sie die vor ihr liegenden Herausforderungen allein meistern würde, hatte sie ganz entschieden den Eindruck, dass das nicht das war, was er eigentlich sagen wollte - oder zumindest nicht alles. Die Padawan schwieg einen Augenblick und legte dann sacht eine Hand auf seine Brust.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll..." Ein wenig verlegen senkte die junge Frau den Blick. "Ich bin zuversichtlich, was die Prüfung angeht. Was danach kommt... wer weiß das schon. Und eigentlich war ich ja bisher nicht allein: Ohne dich wäre ich nicht hier."

Leelas Stimme war bei den letzten Worten immer leiser geworden. Sie mußte nicht weiterreden, schließlich wußten sie beide, wovon sie sprach. Es gab andere, unverfänglichere Themen, auf die sie ausweichen konnte, und bei denen sie nicht so verdammt schwach klang. Mit einem schalkhaften, beinahe mutwilligen Grinsen, entwand sie ihre Hand Arkadis Griff und erhob sich.

"Es wird Zeit, dass ich in den Tempel zurückkehre." Sie deutete über ihre Schulter Richtung Dusche. "Magst du mit? Weil... das spart Wasser und so..."

Wenig später war Leela tatsächlich auf dem Weg zu ihrer Prüfung. Still lächelnd und mit einer frischen, grauen Robe, wartete die dunkelhaarige Padawan, dass Rat Janson sie zu sich rief.

[Coruscant | Obere Ebenen | Jeditempel] Leela Kaveri
 
[: Coruscant-System | äußerste Sphäre des Systems :||: Konvoi der Kommerzgilde |GR-Fünfundsiebzig-Frachter „Muuzaji“ | Frachtdeck :||: Crado, der Frachtmeister und zwei mit Blitzstrahlern bewaffnete Matrosen (davon einer vom Schiff weg drifftend) :]

Sobald man sich auf der Brücke der Muuzaji gewahr wurde, dass man auf einmal Fracht verlor, setzte man augenblicklich zu einem abrupten Bremsmanöver an. Zeitgleich erwachten – jeweils ein paar Mal für mehrere Sekunden – an verschiedenen Stellen entlang der neunzig Meter langen Hülle die winzigen Bremsdüsen als kleine, weiße Stichflammen, während im selben Moment die Leistung der im Vergleich dazu riesigen Hecktriebwerke auf Null reduziert wurde. Jene Frachter, die sich wie ein Schwarm um die drei größeren GR-Fünfundsiebzig-Transporter getummelt hatten, stoben rasch auseinander als die ersten klobigen Riesencontainer – gleich irgendwelchen Trümmerteilen – ohne jegliche Kontrolle durch das pechschwarze Nichts irrten. Im ersten Moment blitzten sogar bei jenen Schiffen kurzzeitig die Partikelschilde in einem hellen Grün auf, die nur ziemlich knapp an diesen treibenden Hindernissen vorbei schrammten.

Derweil der große Konvoi der Kommerzgilde (unfreiwillig) allerhand ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zog – immerhin nahmen inzwischen schon die nächst gelegenen Kriegsschiffe der Neuen Republik ohne jeglichen Zweifel Kurs auf die von drei GR-Fünfundsiebzig-Transportern angeführte Frachtergruppe – und sein momentanes Tempo mehr und mehr abbremste, suchte sich der in einem Raumanzug steckende Cathar mit schwerfälligen Schritten eine passende Stelle, um mit Hilfe seiner übernatürlichen Fähigkeiten sowohl den schreienden Pechvogel als auch die vielen Frachtcontainer, die sich in diesem Augenblick beide jeweils ziemlich zügig von der Muuzaji entfernten, wieder „einzufangen“. Sobald er den perfekten Punkt für sein Vorhaben gefunden zu haben schien, streckte er mit einer ruckartigen Bewegung beide Hände von sich und löste in Gedanken sogleich sämtliche Hemmnisse, die die Macht bis dahin bloß gleich einem Rinnsal durch seinen Körper hatten fließen lassen.

Für Crado kam dieser Moment einem Dammbruch gleich. Denn als jene Barriere fiel, die eigentlich verhinderte, dass ihn die Macht voll und ganz verzehren konnte, strömte die Macht mit einem Mal vollkommen ungehindert durch jede Faser seines Körpers. Im ersten Augenblick stellte sich bei ihm ein euphorisches Gefühl ein. Allmacht! – Dieser Begriff spuckte ihm auf einmal ganz unwillkürlich durchs Bewusstsein, während er beobachten konnte wie (beinah in Zeitlupe) ein starker Ruck durch all die Dinge ging, die er mit seinen Kräften fixieren wollte. Ihr Wegtreiben war allein durch seinen Willen gestoppt worden. Gleich einem Satz Marionetten an dünnen, scheinbar unsichtbaren Fäden folgten sie nun alle einzig und allein seinem Willen! Ein erhebendes Gefühl. Ein berauschendes Gefühl. Ein mächtiges Gefühl. In diesem Moment verspürte er ein angenehmes Kribbeln von seinen seinen klobigen Pranken ausgehend.

Als der beleibte Frachtmeister der Muuzaji plötzlich bemerkte, dass sein Begleiter die eigentlich hinfort treibenden Dinge hatte aufhalten könnten, wandte er sich auf der Stelle zu dem verbliebenen Matrosen. Obwohl er es als dessen Vorgesetzter eigentlich vermeiden wollte, dass man ihm selbst in solch einer Situation die eigene Panik anmerkte, schwang ein leicht panischer Ton in seiner Stimme mit als er den tatenlos dastehenden Untergebenen anblaffte:
[Steh’ nicht so dumm herum, Orum! Hol die Käfer!]

Der angesprochene Matrose, der genauso wie sein vom Pech verfolgter Kollege nicht unbedingt der Hellste war, brauchte letztlich zwei, drei volle Sekunden, um die gerade erhaltene Anweisung des dreiarmigen, hünenhaften Besalisken zu verstehen, dann aber gab er rasch ein knappes Handzeichen als Signal des Verstehens und „stürmte“ – soweit man bei diesen altgedienten Raumanzügen davon sprechen konnte – in Richtung Luftschleuse. Nachdem der Frachtmeister noch einmal einen kurzen Blick auf das Geschehen geworfen hatte, sprintete er zu dem noch immer grelle Funken sprühenden Verteilerkasten. Sein technisches Wissen war zwar bei Weitem nicht so groß wie das der beiden als Maschinisten tätigen Verpinen an Bord dieses GR-Fünfundsiebzig, aber in der Vergangenheit hatte er ebenso das eine oder andere Mal schon Sachen repariert. Ziemlich beherzt griff er mit seiner behandschuhten Hand nach der ramponierten Abdeckung und riss sie in einem gewaltigen Kraftakt – begleitet von einem lauten, tiefen Schrei – aus den beschädigten Angeln.

Das „magische“ Kribbeln, das von seinen Pranken ausging, wurde stärker. In den ersten Sekunden hatte es nur bis zu den Ellenbogen gestrahlt, aber dort machte es nicht Halt. Denn solange Crado die Macht weiterhin in diesem unkontrollierten Maße durch seinen Körper fließen ließ, schien es keinen Grund dafür zu geben, keine weiteren Faser seines Seins zu „elektrisieren“. Mittlerweile konnte das kräftige Katzenwesen mit dem orangefarbenen, zotteligen Fell sogar spüren, dass das Kribbeln auch in seinen Füßen begann. Immerhin verstärkte er durch die Macht auch seinen festen Stand. Dies war mehr eine Reaktion denn eine bewusste Entscheidung gewesen. In diesem Augenblick fühlte er sich noch immer durch den maßlosen Storm, der durch seinen Körper floss, berauscht. Das erhebende Gefühl hielt an. Er glaubte, sein Herz schlug in diesem Moment so stark wie noch nie! Gab es eine Sache, die er nicht schaffen konnte? In diesen Minuten würde er eine solche Frage tatsächlich im Brustton voller Überzeugung verneinen!

Erneut flammten an verschiedenen Stellen der Hülle sämtliche Bremsdüsen der Muuzaji für die Dauer mehrerer Sekunden hell auf, um den länglichen Transporter in seinem Flug um eine stattliche Zahl weiterer MGLT zu reduzieren. Jene Kriegsschiffe, die den Zwischenfall bemerkt und sich in relativer Nähe zu dem eintreffenden Konvoi befunden hatten, schlossen in der Zwischenzeit weiter zu den Frachtern der Kommerzgilde auf. Um ganz und gar auf Nummer Sicher zu gehen, hatten sie – sich noch im Anflug befindend – sogar eine größere Anzahl an Sternjägern starten und mehrere flüchtige Überfliege machen lassen. Der restliche Zivilverkehr, der auf dieser Route in das System strömte, wurde währenddessen von der Systemkontrolle umgelenkt. In diesem Moment konnte die Besatzung des betroffenen GR-Fünfundsiebzig-Transporters nur hoffen, dass jene Container, die der an Bord befindliche Jedi nicht erwischt hatte, keine weiteren Schäden anrichteten. Immerhin kamen sie dafür in letzter Instanz auf.

Dass die Muuzajiihre derzeitige Geschwindigkeit immer weiter reduzierte und zwei insektoide Mitglieder der kleinen Transportermannschaft – gelotst von dem verbliebenen Matrosen – das recht große Frachtdeck betraten und sich zügig zu dem kaputten Verteiler, bekam der Cathar allenfalls am Rande mit. Denn sein Blick war völlig starr auf die im pechschwarzen, luftleeren Nichts treibenden Gegenstände gerichtet. Das Kribbeln, das er seit dem „Dammbruch“ verspürte, erfüllte inzwischen seinen ganzen, etwa einen Meter sechzig großen Körper. Ja, in diesem Moment schien tatsächlich jede einzelne Faser seines Seins „elektrisiert“ zu sein. Betrachtete man ihn in diesem Augenblick ausschließlich durch die Macht, hätte man an seiner Stelle wohl eine helle, nach allen Seiten sowie in alle Richtungen lechzende Flamme gesehen. Und genau dieses „Feuer“, das er in der Macht nun darstellte, begann ihn nun langsam zu verbrennen. Denn mit einem Mal spürte er wie irgendeine Flüssigkeit plötzlich aus seiner platten, breiten Nase lief.


Ich … ich hole … jetzt … euren Kumpel zurück“, presste er auf einmal schwerfällig zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Vielleicht … vielleicht kann ihn … einer von … euch … in Empfang nehmen.“

Ganz langsam bewegte er seine rechte Pranke. Das Kribbeln, das er anfangs verspürt hatte, schlug allmählich zu einem stechenden Brennen um, während die aus seiner Nase kommende Flüssigkeit ungehindert über seine Lippen glitt. Obwohl er eindeutig Blut – genauer: sein Blut! – schmeckte, war sein Blick weiterhin auf den glücklosen Matrosen gerichtet. Er ächzte leise als er seine Pranke langsam zu seinem Körper führte, während der im Nichts treibende Körper auf „magische“ Weise zurück in Richtung Muuzaji gezogen wurde. Jener Matrose, der zu Beinn der Mynock-Patrouille noch einen der beiden Blitzstrahler bedient und vorhin die zwei Verpinen geholt hatte, trat nun mit einem hörbaren Schnaufen neben Crado, hielt sich mit einer Hand an dessen linker Schulter fest und streckte die andere – mit einem Karabinerhaken bewaffnet – in Richtung des sich allmählich näher kommenden Kameraden aus.

Bis der GR-Fünfungsiebzig Muuzaji und seine zahlreichen Begleiter tatsächlich zum endgültigen Stehen gekommen waren, hatten alle Schiffe mehrere hundert Kilometer im pechschwarzen Nichts zurückgelegt gehabt. Schnelle Kampfmaschinen des neurepublikanischen Sternjägerkorps flogen in engen Kreisen um den Konvoi und hielten – gleich irgendwelche Hütehunden – die riesige Gruppe zusammen, während deren überaus zerstörerische Trägerschiffe in aller Gemächlichkeit allmählich aufschlossen und klitzekleine Enterboote – möglicherweise vollgestopft mit grimmigen Marines - aussetzten. Jene Container, die momentan durch die Macht in der Nähe des länglichen Transporters gehalten wurden, trieben in der Zwischenzeit weiterhin in unmittelbarer Nähe zu dem Schiff durch den luftleeren Raum. Dass das kurz zuvor verloren gegangene Mannschaftsmitglied sich nun gerade ohne aktiven Raumanzug wieder dem unterseitigen Frachtdeck des Transporters näherte, bekamen in diesem Augenblick höchstens jene Personen mit, die die Sensoren kontrollierten.


[Bleib’ wach, Gren!], rief der Matrose Orum verzweifelt über die in seinem Raumanzug eingebaute Kurzstreckenkommunikation dem noch immer im Nichts treibenden Kameraden zu. [Und greife nach diesem doofen Seil hier!] Mit diesen Worten schleuderte er – mit voller Kraft – den winzigen Karabinerhaken zu, den er bis gerade eben in der Hand gehalten hatte.

Der Pechvogel wimmerte. [Ich glaube mein Anzug ist kaputt, Orum! Ich höre hier andauernd so ein blödes Zischen. Und die Luft geht rapide zur Neige.]

[Bleib’ bei der Sache], entgegnete der Matrose. [Schnapp’ dir das Ding! DU hast es fast geschafft.]

Der Druck, der auf Crados Körper einwirkte, wurde allmählich größer. Obwohl er schon die Zähne zusammenbiss und mit eisernen Willen gegen das sich in seinem Körper rasch ausbreitende „Feuer“ ankämpfte, musste er plötzlich prusten. Dadurch schmeckte er nicht nur noch mehr (von seinem) Blut, sondern ein paar Spritzer konnte er nun auch auf der Sichtscheibe seines Helms sehen. Längst war das euphorische, berauschende Gefühl, das er am Anfang verspürt hatte, verschwunden. Längst war das Kribbeln verschwunden. In diesem Moment spürte er nur noch wie jede Faser seines Seins höllisch schmerzte. Irgendwie schien ihn die Macht von Innen heraus zu verbrennen. Schwächelnd blinzelte er. Sogar seine Konzentration ließ langsam nach.

Die Pechsträhne des zweiten Matrosen schien ein Ende gefunden zu haben! Denn bevor ihn diese ungewohnte Anstrengung endgültig das Bewusstsein verlieren ließ, bemerkte er noch wie Gren den in seine Richtung geschleuderten Karabinerhaken fing, plump an seinem Raumanzug befestigte und sich dann langsam – unter lautem Ächzen – in Richtung des Frachtdecks zog. Etwa zur gleichen Zeit konnten der Frachtmeister und die beiden Verpinen-Maschinisten den Verteilerkasten insoweit notdürftig reparieren, dass die elektrischen Magnete der Sektion wieder ihre Arbeit aufnahmen und all die Container zu sich zogen, die sich halbwegs in ihrer Reichweite befanden. Sobald Crado das Einsetzen des magnetischen Effekts spürte, begann er die Macht nicht mehr so stark durch seinen Körper fließen zu lassen. Doch es war schon zu spät. Er hustete abermals Blut, taumelte dann kurz ein paar schwächelnde Schritte umher und verlor anschließend das Bewusstsein. Schwärze umgab ihn mit einem Mal.


[: Coruscant-System | äußerste Sphäre des Systems :||: Konvoi der Kommerzgilde |GR-Fünfundsiebzig-Frachter „Muuzaji“ | Frachtdeck :||: Crado, der Frachtmeister und zwei Matrosen sowie zwei Verpinen-Maschinisten :]
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Cantina – NPCs, Firedevs und Wes

Wes war ja von Natur aus eher tolerant und bei den Jedi gab es auch nicht die eine, in Stein gemeißelte Wahrheit. Solange es sich im Einklang mit dem Kodex befand und ihm nicht der Gestank der Dunklen Seite anhaftete, war vieles in Ordnung. Dementsprechend läge es ihm fern, irgendjemandem einen Vorwurf draus zu machen, selbst wenn er die Macht für profane Zauberkunststückchen einsetzte, und noch viel weniger der bezaubernden Firedevs. In der Hinsicht konnte sie sich also absolut sicher sein, was er mit einem freundlichem Nicken zu verstehen gab. Es war schwierig, die Augen von der Ritterin zu lassen, so bezaubernd sah sie aus. Wahrscheinlich lief er Gefahr, sich beim Essen ein Auge mit der Gabel auszupieksen, oder er aß versehentlich Firedevs' Essen, weil er gar nichts anderes mehr wahrnahm als sein schönes Gegenüber.

»Ganz ehrlich, die Padawanausbildung war zuletzt mein Hauptgrund, die Macht zu benutzen, aber Alisah ist längst auf Ritterniveau und hat eher in anderen Bereichen Nachholbedarf. Lianna ist noch nicht so weit und sie hat sich seit unserer Mission ja auch noch nicht zurückgemeldet. Das ist noch ein Grund, warum ich mich auf das Training mit dir freue, die Übung wird mir nämlich guttun,«

Bekannte Wes. In der Cantina roch es bereits sehr verlockend, das Essen würde sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dass ›agamarianisch‹ auf Coruscant ganz anders war als auf Taanab, fand die brünette Jedi völlig normal und hatte damit sicher recht.

»Klar – sonst ist es oft schlecht für's Geschäft. Stell dir vor, wir finden authentische huttische Küche, wenn wir mal auf Alderaan Urlaub machen, das wär echt sonderbar… und gibt's wahrscheinlich gar nicht,«

Flaxte er, und hielt einen Moment inne, wo er einfach nur Firedevs' hinreißendes Äußeres bewunderte.

»Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob die Pächter wirklich Agamarianer sind, ehrlich gesagt hab ich das einfach angenommen. Es ist ja nicht so normal wie Corellianisch oder Alderaanisch, was man ja an jeder Straßenecke findet, wo du nicht weißt, ob das wirklich Einheimische sind. Aber da sollten wir mal fragen, ja, wenn du dabei bist, lohnt sich das wenigstens.«

Ausgerechnet beim eigentlichen Essen wurden die Themen. Dass Arkon wieder auftauchte… ja hoffentlich. Die Menge an Weggefährten von früher, die er schon aus den Augen verloren hatte, nagte auch an jemandem wie Wes.

»Das hoffe ich allerdings auch.«

Wenigstens blieb es nicht lange so melancholisch, das wäre auch zu schwierig in der Nähe es so bezaubernden Wesens. Wenn Firedevs in der Nähe war, konnte man praktisch nur fröhlich sein, einfach weil sie da war, und als sie vom Nuna-Ei-Problem der Padawane und der Berichte fabulierte, konnte der Taanaber auch gar nicht anders als laut zu lachen.

»Du bist gut, ja. Bestimmt ist es das.«

Gegen Ende der Mahlzeit konzentrierten sie sich auf die Planung des restlichen Tages, also nach Leelas Prüfung und hoffentlich Beförderung. Wes stimmte dem Vorschlag seiner Begleitung in der Hinsicht zu:

»Alles klar, ich melde mich und bringe den Likör mit.«

Gleich nach der Begrüßung des jungen Ty über Holo war Wes eigentlich schon wieder mindestens zur Hälfte bei Firedevs, weil man sie schwerlich einfach ignorieren konnte.

»Okay, solange sie uns nicht die Stimmung auf der Hochzeit versaut, wenn sie zwangsweise da ist, organisiere ich notfalls auch die Schatten, um sie einzufangen,«

Kalauerte Wes, der selbst überrascht war, wie wenig abwegig ihm der Gedanke nach der kurzen Zeit vorkam. Es war ihm, als hätte er sein ganzes Leben nur darauf gewartet, Firedevs zu treffen.

»Ich wäre sehr gern Teil eurer kleinen Familie und nicht nur, damit ich mich zu Recht ›Onkel Wes‹ nennen darf.«

Den Umgang mit Kindern war Wes nicht gewohnt und das spürte man auch. Als erstes musste er lernen, dass Kinder niemals klein waren – höchstens die anderen waren groß. Beim nach eigener Aussage nicht kleinen Ty war es schwer zu sagen, weil er über Holo zugeschalten war und eine gute Referenz fehlte. Aber fast so groß wie ›Tante Firi‹? Firedevs war normal groß für eine Frau und Ty sah vom Gesicht her noch recht kindlich aus. Nicht ganz von ungefähr widersprach die Jedi-Ritterin sofort.

»Da musst du jetzt schon zu uns kommen und beweisen, dass du deine Tante einholst. Ich warte auf dich,«

Meinte der Jedirat ins Holomikrofon, um sodann mit seiner Angebeteten zu tuscheln:

»Wirst du eigentlich lieber Firedevs oder Firi genannt?«

Tys Bericht klang weniger blumig, als er von einem Kind erwartet hatte, aber es war bestimmt ein großer Unterschied für die Entwicklung, ob man nun mit der Mama durch die Galaxis reiste oder nur wohlbehütet zwischen Elternhaus und Schule pendelte. Trotzdem blieben Fragen offen.

»Wer ist Michael

Raunte der bezaubernden Ritterin zu, mir der er gerade kuschelte und ihm dadurch ein angenehmes Kribbeln in der Lendengegend bescherte. Es war komisch, wenn ein Kind dabei zusah, aber andererseits hatte die ganze Cantina gerade diese Möglichkeit.

»Danke für die Zusammenfassung, Großer. Du magst Leela? Ist sie nicht schon ein bisschen zu alt für dich?«

Wes tat sein Möglichstes, an seinem Umgang mit Kindern zu arbeiten, ob das nun besser passte, blieb dahingestellt. Doch kurz darauf befand er sich wieder in vertrautem Terrain, denn Sahra Kenobi war so professionell und geschäftsmäßig nüchtern wie eine Jedi nur sein konnte. Er dankte der Macht, dass er der richtigen Schwester begegnet war.

Sahra ergänzte Tys Bericht, dass nicht nur die Imperialen auf Ilum gewesen waren.

»Ich beginne mir langsam große Sorgen um unseren Tempel auf Ilum zu machen, aber ganz recht, konzentrieren wir uns auf Leela

Die über Holo zugeschaltete Kenobi zeichnete das Bild einer kompetenten, verantwortungsbewussten und hilfsbereiten Padawan. Es passte zu dem Eindruck, den er von Dr. Kaveri gewonnen hatte, obwohl er sich persönlich beim ersten Kennenlernen recht schwer getan hatte mit der Frau. Sahra schien keine Jedi zu sein, die ein Gefälligkeitsgutachten abgab, um einer Padawan die Ritterprüfung zu ermöglichen, überlegte er, während er die Wärme und die freundliche Aura ihrer an ihn gekuschelten Schwester genoss.

»Also hat Leela sich in einer Krisensituation verantwortungsvoll und hilfsbereit gezeigt, das ist sehr gut,«

Erwiderte er über Hologespräch und meinte zu Firedevs:

»Die ist definitiv nicht der Typ ›zweiter Schatten‹!«

»Sie hat die Suche nach ihrem Lichtschwertkristall zu Gunsten von Wesen in Not aufgeben. Außerdem hat sie selbstständig die richtigen Entscheidungen getroffen.«

Obwohl Leela offenkundig keine hohe Meinung von dem Prozess hatte, war es dennoch eine selbstlose. Möglicherweise hätte die Frau eine ganz normale Ritterprüfung mit Meister und Lichtschwert absolviert, wenn sie nicht so hilfsbereit gewesen wäre?

»Das alles klingt für mich zweifellos nach einer Frau, die reif für die Prüfung zur Jedi-Ritterin ist. Ihre Kampffertigkeiten werde ich testen. Ich danke Euch, Ritterin Kenobi, von meiner Seite wäre das dann alles.«

Wes kam nicht umhin zu bemerken, dass die Kenobi-Schwestern stumme Blicke austauschten und als Sahra in Firedevs' Richtung gestikulierte, war es offensichtlich.

»Ich kann mich schon mal auf die Prüfung vorbereiten, wenn ihr beide was unter vier Augen besprechen wollt. Aber warte noch, bevor du die Hochzeit erwähnst, schließlich soll es ja eine Überraschung sein,«

Ulkte Wes, meinte das Angebot, die beiden falls gewünscht allein zu lassen, aber durchaus ernst. Er war bereit, auch wenn es ihm schwerfiel, sich von seiner Liebsten zu lösen und in seinem Quartier mit Mya Leelas Berichte zu lesen.

Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes – über Holo die StarExplorer mit Ty und Sahra
 
Coruscant-Jedi-Tempel- in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und ganz vielen anderen Jedi

Firedevs genoss sogar das Mittagessen mit Wes und sie Sprachen über die Macht und die Galaxie. Auch ihm ging es ähnlich, das eigentlich die Padawane die Legitimierung für den Gebrauch der Macht waren. Das galt für ihn wahrscheinlich noch mehr als für sie. Wenn man den Grossteil seiner Zeit im Tempel verbrachte, waren Padawane wahrscheinlich nahezu die einzige Gelegenheit, die Macht mal zu nutzen. Und dann auch nur zu Vorführungs-Zwecken. Bei Wes' Padawanen war dann auch noch der grosse Wissensunterschied eine Herausforderung. Die eine konnte die Macht bereits einsetzen, die andere war noch nicht weit genug. Eine gemeine Mischung.

" Ich seh schon, du musst dich da mal wieder austoben."

meinte sie mitfühlend und tätschelte seine Hand.

"Ich helf dir, so gut ich kann. Oder sollte ich besser sagen: Ich machs dir so schwer wie möglich? "

Firedevs grinste ihn herausfordernd an. Sie freute sich auf ihre "Auseinandersetzungen", auch wenn sie für sich wenig Chancen ausrechnete. Aber jede Niederlage war ihr Lehrmeister und würde sie stärken, darum hatte sie nichts dagegen. Vor allem nicht in dieser Konstellation.
Als Wes dann die Vorstellung eines autentisch-huttischem Restaurant in ihrer Vorstellung weckte, verzog Firedevs das Gesicht, zuckte dann aber mit den Schultern.

"Ich wette dagegen, dass die originale huttische Küche durchaus noch...spannend ist. Bei den "Nachmachern" würde es mich hingegen nicht wundern, wenn die die Mülltonnen der Nachbarschaft zusammen kippen und ne Portion für 15 Credits verkaufen."

Ob die Pächter dieses Restaurants tatsächlich Agamarianer waren, liess sich ja schnell raus finden. Wenn Wes Richtung Prüfung aufbrach, würde sie einfach an der Ausgabe nachfragen.
Das Thema der verschwundenen Jedi rief ihnen beiden wohl den ständigen Stein im Magen ins Bewusstsein, den wohl jeder Jedi kannte. Sie alle hatten sich für einen der gefährlichsten Jobs in der Galaxie entschieden und beinahe immer bestand die Gefahr, von einer Mission nicht mehr zurück zu kehren. Und die Angriffe auf Coruscant und Corellia bewiesen, dass man nicht mal zu Hause sicher war. Was das anging, was Firedevs froh, kämpferisch nicht ganz so auf dem Schlauch zu stehen.

Ihr Scherz mit den Nuna-Ei-Problem schien gut anzukommen, denn Wes lachte laut und wieder sah Firedevs ihn voller Zuneigung an. Sie mochte dieses Geräusch wirklich. Auf der anderen Seite war die Überlegung um einen Vor-Abschlussbericht zur Ausbildung ihres Padawans...nun ja..irgendwie überflüssig, wenn kein Padawan weiter kam als bis zur Registrierung in den Datenbanken des Ordens.
Die Aussicht auf ihren "Anschlag" auf Wes bliesen die trüben Gedanken über die Abbrecher der Ausbildung erstmal weit weg. Er wollte den Likör also lieber selbst mitbringen als ihn ihr anzuvertrauen. Nun gut. Es spielte im Grunde keine grosse Rolle und warf ihre Pläne auch nicht über den Haufen. Heute Abend würde der hochangesehene Jedi-Rat nicht in sein Bettchen kriechen, um sich am Morgen von einer besseren Sekretärin aus den Federn zerren zu lassen. Sie würde ihn erstmal ausschlafen lassen morgen. In den Ferien musste man nichts, schon gar nicht früh aufstehen.

Beim Gespräch mit ihrer Familie, grinste Firedevs über den Vorschlag, die Schatten auf Sahra anzusetzen.

"Die Schatten hätten bei ihr noch was zu tun. Sie hat mehr als zehn Jahre Erfahrung im "nicht-gefunden-werden". Ich denke, es ist einfacher, jemanden drauf anzusetzen, der sowieso vor Ort ist."

Zur Not würde sie Sahras Padawan "gegen sie " einsetzen. Oder Ty. Aber wahrscheinlich waren Sam und Sahras Padawan die einzigen, die eine Chance gegen ihre Schwester hatten. Und das wahrscheinlich auch nur, wenn sie zusammenarbeiteten. Wes hingegen brachte sie erneut zum Lächeln, als er ihr zuflüsterte, dass er sehr gern Teil ihrer kleinen Familie wäre. Sanft drückte sie seine Hand und sah ihn glücklich an. Ihre Familie war bis auf ein Minimum zusammen geschrumpft und eigentlich kam erst mit der Geburt ihres Neffen wieder etwas Hoffnung auf, dass ihr Zweig mit ihr und ihrer Schwester nicht ganz ausstarb. Nun von Wes zu hören, dass auch er zu ihnen stossen wollte, brachte ganz unterschiedliche Emotionen in Firedevs hoch. Freude, natürlich. Aber auch bedauern, dass ihre Eltern ihn nicht mehr kennenlernen konnten. Sie hätten ihn sicher gemocht. Ihr Vater hätte Wes wahrscheinlich zu einem Gespräch unter vier Augen mit in sein Büro genommen und ihm bei einem Glas Whisky klar gemacht, dass er ihm den Kopf abreissen würde, sollte er ihr Herz brechen. Ihre Mutter hingegen hätte ihn zuvor wahrscheinlich mit Cremetörtchen bis zur Bewegungsunfähigkeit gemästet. Gut, bei Vinz und Anne könnte ihm das selbe Schicksal blühen. Aber das würden sie ja bald sehen.

Ty's Auftritt war typisch für den Jungen. An Selbstvertrauen mangelte es ihm nicht, was Vor- und Nachteile hatte. Genauso wie bei schüchternen Kindern auch. Wes forderte den Jungen auf, seine Aussage zu beweisen, indem er zu ihnen kam. Firedevs zeigte sich unterdessen bis zur Brust und formte mit den Lippen unhörbar ein *Höchstens bis hier!*. Schliesslich war es ja nun noch nicht so lange her, dass sie ihn gesehen hatte. Und so viel konnte er in der Zeit unmöglich gewachsen sein. Wes flüsterte ihr dann die Frage zu, wie sie lieber genannt werden wollte. Firedevs blickte kurz nachdenklich Richtung Decke, ehe sie ihm antwortete.

"Kommt drauf an, wer mich ruft und in welcher Umgebung ich mich befinde. In der Öffentlichkeit "Firi" genannt zu werden, könnte mich als Jedi Ansehen und Einfluss kosten, was je nach dem- zum Beispiel bei Verhandlungen- äusserst unpraktisch wär. Zu Hause- und vor allem, wenn wir unter uns sind- darfst du mich aber gerne Firi nennen, wenn es dir gefällt."

schlug sie vor. Ja, sie würde sich von ihm gern "Firi" nennen lassen. Firedevs fand, das Wes gut in ihre kleine Familie passte, weswegen sie nichts dagegen hatte, wenn er es auch bald umsetzte. Als er dann nach Michael fragte, zuckte Firedevs mit den Schultern.

"Er ist ein alter Freund der Familie. Er war früher Unteroffizier auf einem Kreuzer und hat mit meinen Eltern zusammengearbeitet. Und seit dem hat er erst meinen Eltern und jetzt uns oft geholfen,wenn wir mal Probleme hatten. Kam zum Glück zumindest bei uns jetzt nicht so oft vor. "


Und ihre Eltern waren zum Schluss jeweils an einem Punkt gewesen, wo ihnen niemand mehr hätte helfen können.

"Und er ist und war immer ein Imperialer. Ein vielleicht nicht ganz unwichtiges Detail."

verriet sie Wes. Damit outete sie sich ebenfalls mit ihrer Abstammung.Aber soweit sie wusste, stammte Wes von Tanaab und war in dem Fall ebenfalls unter imperialer Flagge geboren worden und wahrscheinlich auch aufgewachsen. Dennoch hatten sie sich für die Republik und den Jedi-Orden entschieden. Aus Überzeugung und mit allen dazugehörigen Gefahren, die ein Überlaufen mit sich brachte. Auch Michael riskierte einiges, wenn er ihnen half.Obwohl Firedevs sich nicht sicher war, ob er wusste, wem sie dienten.

Sahra lieferte ihren sehr fachmännischen Bericht über diese Dr. Kaveri ab und Firedevs war ziemlich irritiert über das Verhalten ihrer Schwester. Wes fiel das natürlich nicht auf, weil er Sahra nicht kannte und kommentierte den Bericht ihrer Schwester nur leise damit, das Dr. Kaveri wohl kein "Zweitschatten" war. Firedevs schmunzelte.

"Solche Padawane soll es ja auch geben. Vielleicht sollte ich ihren Meister mal fragen, wo man Dr. Kaveri gefunden hat. Vielleicht gibts dort noch mehr von der Sorte."

Naja. Wenn sie Sam überzeugen konnte, ihr Padawan zu werden, hätte sie auch einen recht eigenständigen Padawan. Sam war kampferprobt und sogar schon Anführer einer Gruppe Shistavanen gewesen. Eine solche Persönlichkeit würde sich auch nicht hinter einem Lehrer verstecken sondern diesen eher herausfordern. Firedevs freute sich darauf.
Als Sahra ihr dann Gestikulierte, bot Wes an, sie allein zu lassen. Firedevs schüttelte aber den Kopf.

"Das hier ist dein Com. Wie willst du dich dann bei mir melden, wenn ich dein Com mit mir rumschleppe?"

Nagut, es gab natürlich noch das interne Kommunikations-System und die Möglichkeit, einen Anwärter als Boten zu schicken. Aber das würde erfordern, dass Firedevs in ihrem Quartier war, was aber eher unwahrscheinlich war. Es war einfacher, wenn Wes sein Com nachher einfach wieder mit nahm. Dann konnte sie ihm nachher mitteilen, wo er hin kommen musste. Firedevs wurde ganz kribbelig bei dem Gedanken daran, diesen Mann für ein paar Tage ganz für sich allein zu haben. Das würde so schön werden!

Coruscant-Jedi-Tempel- in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und ganz vielen anderen Jedi- Sahra und Ty über Holo.
 
Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"

Ihr Sohn war ein offenherziges Kind. Ein bisschen frech und sehr klug. Das war schön, brachte den Kleinen aber immer wieder in Schwierigkeiten. Als sie sich dem Aufenthaltsbereich der StarExplorer näherte, hörte sie noch, wie Rat Janson ihren Sohn aufforderte, zu ihm zu kommen um irgendwas zu beweisen. Ihr Sohn nahm die Herausforderung natürlich ohne zu zögern an und sie hörte ihn selbstbewusst antworten.

"Wir sind sowieso schon fast auf Coruscant!"

Ja, das stimmte schon, aber Sahra würde versuchen, eine Landung zu umgehen.Aber ob sie das schaffen würde, würde sich jetzt dann erst entscheiden.
Auf die Frage, ob Dr. Kaveri nicht schon zu Alt für ihn wäre, antwortete ihr Sohn mit einem halb- genervten.

"Ich mag Leela doch nicht sooo. "

Da musste Sahra doch kurz schmunzelt. Tja. Gegen ihren Sohn half einem weder ein Lichtschwert noch die Macht. Das musste der Rat jetzt wohl am eigenen Leib erfahren. Bevor ihr Sohn sich jedoch noch ganz um Kopf und Kragen redete, durchbrach Sahra die Konversation der beiden, indem sie dem Rat zunächst mal all die Informationen gab, die er für die Beförderung von Dr. Kaveri brauchte. Auf ihren Bericht hin, stellte auch er fest, das Ilum vielleicht nicht mehr sicher war. Sahra nickte darauf und auch, als er ihren Bericht für sich noch einmal zusammen fasste. Ja, Dr. Kaveri hatte sich wie eine Jedi verhalten. Am Ende war sie einfach recht extremistisch gewesen. Aber vielleicht war das nicht das Schlechteste. Der Rat wollte das Gespräch nach ihrem Bericht schon wieder beenden, aber Sahra hob die Hand.

"Entschuldigt, Rat Janson, aber ich hab noch etwas mehr zu erzählen. Die imperialen Truppen waren nicht die einzige Unregelmässigkeit auf dieser Reise."

Sie wartete einen Moment ab, bis sie sich der Aufmerksamkeit des Mannes sicher sein konnte und erzählte dann von den anderen Vorkommnissen.

"Erstens: Unmittelbar vor meiner Abreise von Coruscant Richtung Ilum trat ein Mann an mich heran. Er stellte sich als "Makish Geratho" vor, ein Beamter des Innenministeriums. Er meinte, er wollte auf Ilum eine "Bedarfsprüfung" vornehmen, um den Jedi-Orden gegebenenfalls zu Unterstützen. Ich hab ihm zwar gesagt, dass es auf Ilum keine Unterstützung braucht, aber er wollte dennoch mitkommen. Den Tempel auf Ilum und die Kristalle hat er natürlich nicht gesehen. Er musste bei der Siedlung bleiben. Diese Entscheidung erwies sich später als richtig gut, weil sich herausstellte, dass er eine falsche Identität genutzt hat. Er verhielt sich unserer Unterstützung gegenüber recht feindseelig und hat - zusammen mit Dr. Kaveri- die Expeditionsgruppe recht schnell verlassen, als unser Freund auftauchte. Er überliess mir noch einen Datenstick, auf dem seine wahre Identität offenbart wurde. Sein Name lautete Arkadi Duval vom NRGD. An dieser Stelle würde ich sein Verhalten als Spionage-Angriff auf ein befreundetes Organ der Republik werten. Warum sonst sollte sich ein Agent des Geheimdienstes unter falschem Namen in eine Mission der Jedi einklinken? In dem Schreiben auf dem Stick stand zwar, dass er nach Bedrohungen für den Jedi-Orden gesucht hatte. Aber ehrlich? Das hätte er auch offiziell machen können und nicht unter falschem Namen. "

Sahra atmete tief durch.Dieser Mann war ihre Wut nicht wert und es würde jetzt mit Sicherheit einige ernste Gespräche zwischen dem Jedi-Orden und dem Geheimdienst geben.

"Zweitens: Mein Padawan traf bald nach unserer Ankunft auf Ilum auf eine ehemalige Jüngerin der Sith. Die Frau ist stark entstellt und mit Kybernetik "aufgerüstet", die wohl eine Steuerung ihrer Person von ausserhalb ermöglicht. Aus diesem Grund und wegen der Tatsache, dass sie machtsensitiv ist, fand ich es gefährlich, sie auf Ilum zu lassen- auch wenn das ihr Wunsch war. Ich hab ihr gesagt, dass ich sie dem Rat zumindest vorstellen muss und wir müssen die Implantate entschärfen. Danach - wenn keine Gefahr mehr von ihr ausgeht- darf sie von mir aus nach Ilum zurück kehren und sich den Siedlern dort anschliessen. Allerdings fiel mir auf, das mein Padawan bereits ein Vertrauenverhältnis zu ihr aufgebaut hat. Vielleicht gelingt es ihm, sie für unsere Sache zu gewinnen. "

Juna hatte eine bessere Perspektive für die Zukunft verdient. Ob nun beim Jedi-Orden oder einfach nur in Freiheit. Aber dafür brauchte sie noch Hilfe.

"Die Dritte Unregelmässigkeit ist ein Agent des imperialen Geheimdienstes namens Charles Trinno."

dabei huschte ihr Blick erneut zu Firedevs, ehe sie wieder den Rat ins Auge fasste.

"Er hat sich uns auf Ilum ergeben und will wohl überlaufen. Ich habe ihn erstmal unter Arrest gestellt und hatte vor, ihn dem NRGD zu übergeben. Beziehungsweise- wenn das möglich ist- ihn auf einer Orbital-Station in einer Zelle unterzubringen, bis der NRGD ihn übernehmen kann. "

Sie würde Firedevs erzählen müssen, das sie die letzten Jahre Ziel des Agenten gewesen war und das Firedevs aufpassen musste. Gut möglich, dass das Imperium jemand anderes schicken würde, wenn Trinno keine Berichte mehr lieferte.

"Ich würde eine Landung auf Coruscant gern vermeiden.Ihr wisst schon. Quarantäne und so. Ich hätte auch kein Problem damit, die ehemalige Jüngerin erstmal bei mir zu behalten. Ich komme schon mit ihr klar und die nötigen chirurgischen Eingriffe könnten auch auf einem Lazarett-Schiff gemacht werden.Ich würde natürlich als Jedi Heilerin dabei unterstützen. Auch weil ich nicht weiss, welche Notfall-Reaktionen in den Implanten vielleicht noch verborgen sind. "

Selbstzerstörungsmechanismen würden sie jetzt nicht überraschen, da die Sith die Urheber dieser Gräueltat waren. Erstmal wartete sie jetzt aber die Einschätzung des Rates ab. Ihre Erzählung zeigte deutlich, dass es sich bei dieser Mission nicht um eine typische "Kristall-Beschaffung" gehandelt hatte. Das Chaos, das um diesen eigentlich simplen und eher spirtuellen Part der Jedi-Ausbildung herum entstanden war, war gigantisch. Warum immer ihr sowas passieren musste, sollte sie besser herausfinden. Einfach um in Zukunft weniger derartige Prüfungen durch die Macht selbst absolvieren zu müssen. Hatte sie sich denn nicht schon genug bewiesen?

Coruscant-System-Realraum- sich Coruscant nähernd- StarExplorer- Aufenthaltsbereich- mit Sahra- Ferak, Juna und Sam irgendwo im Schiff, Charles in der "Zelle"
 

//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak, Ty und Sahra}



Es war merkwürdig. Sie hatte es nicht gedacht, dass Ferak so viel Empathie besaß. Als er seine Hand auf ihre Mechanische legte zuckte Juna kurz zusammen. Ihr meister hätte ihr Dinge eingepflanzt. Das war seine Argumentation. Eine bei der Juna langsam mit dem Kopf schüttelte.

“Nicht nur er… Meine Eltern… haben mich damals versucht auf diese Weise zu erziehen. Morden… Kämpfen… Andere Sachen kannte ich eigentlich nicht wirklich bis ich auf Ilum endete. Es fühlte sich… erträglicher an…”

Warum auch immer… sie vertraute dem Zabrak. Sie wollte mit ihm Reden. Es fühlte sich nicht so erzwungen an wie bei den anderen. Doch als sie angerissen hatte und seine Worte die folgten ließen sie ihre Augen schließen. Sie kämpfte mit den Tränen. Sie kämpfte doch es dauerte nicht lange bis sie verlor. Sie schüttelte mit dem Kopf.

“Ich wollte deswegen in die unbekannten Regionen. Ich wusste, dass dort kein Jedi und kein Sith sich auskennen würde. Dass weder Republik noch Imperium mich würden finden können. Ich wusste doch nicht, das Ilum solche ein Heiligtum von euch ist. Tabby… sie hat mich gewarnt. Deswegen war ich damals abgehauen als Suse mir bestätigt hatte, dass Euer Schiff eine Zugehörigkeit besaß. Ich wollte mich in meiner Kuppel verstecken. Vielleicht bis ihr weg gewesen wärt in einer Höhle verstecken…”


Juna ging sogar so weit ihm ihren besten Freund anzuvertrauen. Einfach weil Suse eine Weitere Flucht so niemals würde überleben können. Eigentlich ging sie selbst davon aus bei der Flucht zu sterben. Gerade in Hinblick auf die Dinge welche sie getan hatte um den Jedi zu finden. Die Qualen die sie, Juna, erzeugt hatte. Die gefolterten Lebewesen. Lebewesen die wenn sie überlebt hatten teilweise für ihr Leben gezeichnet waren. Sie wollte nach Hause. Erschrocken zuckte sie zusammen. Im ersten Moment ging ein kleiner Impuls von ihr aus, der ein paar Gegenstände weg gestoßen hatte ehe es eben diese Gegenstände waren die plötzlich friedlich in der Luft wie eingefroren schwebten. So wirkte es als würde die Zeit stillstehen. Einen kurzen Moment war es so als wäre ein Sturm ausgebrochen. Einer durchzogen von der Dunkelheit in ihre die noch übrig war und nach wie vor von diesen Gefühlen zehrten. Doch nun war da diese Ruhe. Langsam klammerte sich Juna an Ferak fest.

“Ich wollte nie… Ich wollte… ich weiß nicht… Ich habe Momente gehabt… da habe ich das alles geliebt. Andere Lebewesen zu verstümmeln… sie zu quälen… Ich hatte mich komplett dem Ganzen hingegeben… Aber spätestens wenn es vorbei war… Ich hatte Angst… Angst vor mir selbst… Der Jedi hatte meinen Schmerz gesehen… er hatte mich damals mitnehmen wollen… und ich… Ich weiß nicht warum… Aber ich habe ihm von Hinten ein Messer in den Rücken gerammt. Es fühlte sich an… als wäre ich nicht ich selbst… Als es zu spät war realisierte ich erst was ich getan hatte. Ich habe Angst… dass es sich alles wiederholt…”


Sie weinte… Weinte dass sie glaubte auszutrocknen. Langsam löste sich die Starre der Objekte welche langsam zu Boden fielen. Als die Tasse auf dem Tisch auf dem Boden aufschlug schreckte Juna auf. Schaute sich um… Der Köchelnde Topf auf der Kochstelle durchbrach die Stelle ehe Juna die Arme um sich schlang.

“Tut- Tut mir Leid… ich… ich wollte das nicht…”


Sie war verunsichert. Hatte sie nicht zumindest gedacht diese Ausbrüche unter Kontrolle gebracht zu haben? Bei dem Angebot des Trainings schüttelte Juna nur traurig mit dem Kopf. Es wäre dumm… Gerade jetzt…

“Ich denke… ich will nicht noch mehr zu einer Gefahrenquelle werden als ich es jetzt schon bin…”


Langsam hockte sich Juna hin und fing an die Scherben der Teetasse aufzuheben. Sie wollte nicht mehr… wollte schlafen… Einfach schlafen. Entweder bis sie wieder Heim durfte oder zerlegt werden würde. Einer der beiden Fälle würde sicher eintreffen. Mutmaßlich der zweite Fall…




//{Coruscant /-System /-Realraum /-sich Coruscant nähernd /-StarExplorer /-Küche; Juna- Im Schiff verteilt: Mr.Trinno, Sam, Ferak, Ty und Sahra}
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes – über Holo die StarExplorer mit Ty und Sahra

»Sei sanft zu mir,«

Scherzte Wes auf Firedevs' Ankündigung hin, ihm zu helfen, seinen Trainingsrückstand wieder wettzumachen. Das herausfordernde Grinsen, welches sie ihm gerade zeigte, stand ihr dabei gut. Ob sie im Training auch so eine gute Figur machte? Der Taanaber hatte allen Grund anzunehmen, dass die schöne Jedi im Gegensatz zu ihm nicht eingerostet war, aber wie sehr sie ihm genau zusetzen würde, war schwer zu sagen. Fest stand dennoch, dass er jeden Moment davon genießen würde, dafür war es einfach zu schön, Zeit mit Firedevs zu verbringen. Schöner als in pseudo-huttischen Restaurants zu dinieren würde es allemal sein. Dazu hatte Wes auch eine Meinung:

»Im Senatsdistrikt würden sie denen dann noch die Bude einrennen – klingt nach einer Geschäftsidee.«

Als beide später in genauso wenig ernster Stimmung ihre Hochzeit planten, entwickelte sich Firedevs' Schwester Sahra immer mehr zu einer Zielscheibe. Wes fühlte sich ein klein bisschen schlecht dabei, weil er die Frau nicht einmal kannte, aber mit seiner brünetten Angebeteten war es einfach zu lustig, um den nüchternen, sachlichen Jedirat raushängen zu lassen.

»Das beste wäre, sie nichtsahnend festzusetzen. Würde es helfen, sie mit Alkohol abzufüllen, um den Partymuffel aus ihr rauszuschwemmen?«

Raunte Wes der anwesenden Schwester zu und schnaubte belustigt. Ty musste sich ja seinen Teil denken, was die beiden da immer zu tuscheln hatten. Was die Größe des Jungen anging, gab Firedevs dem Rat zu verstehen, dass er ihr höchstens bis zu Brust reichte – aber die StarExplorer war wohl bereits im Anflug auf Coruscant. Die Stunde der Wahrheit nahte also.

»Das ist ja prima! Ich kann's kaum erwarten, dich kennenzulernen und dich Tante Firi gegenüberzustellen. Die Stunde des Maßbandes wird kommen…«

Sagte er zu Ty und war auch gleich wieder bei Firedevs, oder Firi:

»In der Öffentlichkeit ›Firedevs‹, ganz klar. Du bist eine Jedi und eine Respektsperson, ich werde mich hüten, den Status zu unterminieren. Aber unter uns will ich dich gerne Firi nennen. Firi ist schön…«

Flötete, lehnte seinen Kopf sanft an ihren und träumte mit offenen Augen von den zweisamen Stunden, die noch kommen würden, mit seiner Firi. Diese füllte die Lücken in Tys Bericht mit nicht ganz unwesentlichen Details über diesen Michael. Ein imperialer Ex-Militär also? Das musste in Friedenszeiten zwar nichts heißen, ungewöhnlich war es aber trotzdem, dass dieser auf einem Planeten aushalf, der eher der Republik nahestand. Was familiäre Bindungen so alles bewirken konnten…, dachte Wes.

Was Tys ›Freundin‹ Leela anging, reagierte der Junge genau auf die Weise, die Wes erwartet hatte, nämlich leicht entrüstet.

»Dann sag' das doch gleich!«

Piesackte Wes den Kleinen noch ein bisschen mehr, doch schließlich übernahm die Mama das Hologespräch und versorgte den Rat mit dem Wissen, das er zwecks Leelas Beförderung benötigte. Dass eine Padawan wie die Frau Doktor zu haben so erstrebenswert wie selten wirkte, veranlasste Firedevs zu einer weiteren Zwischenbemerkung.

»Au ja, das wüsste ich auch gern, also eigentlich beides. Wo man Padawane mit eigenem Schatten findet und wo Arkon steckt.«

Dass es wenig zielführend war, Firedevs sein persönliches Jedikom zu überlassen, hatte Wes nicht bedacht.

»Ach stimmt ja. Es würde bestimmte Leute sehr nervös machen, wenn sie mich fünf Minuten lang nicht auf einem Kom erreichen würden – und ich würde Mya auch nicht zumuten wollen, dass sie für mich wegen einem Date eine andere Frau anrufen muss.«

Die Twi'lek würde sich bestimmt bedanken, wenn sie jetzt auch noch das Privatleben eines dann Kom-losen Wes managen müsste. Danach wurde es gezwungenermaßen ernster, denn Sahra nutzte die Gelegenheit, ihre eigenen Anliegen vorzubringen. Da war zunächst einmal – Wes hätte es eigentlich wissen müssen – eine weitere Schandtat des allseits geschätzten Arkadi Duval.

»Duval schon wieder,«

Seufzte er laut in's Kom und war froh, dass Sahra vorsichtig gewesen war und ihn nicht gleich in jeder Hinsicht ins Vertrauen gezogen hatte. Die Kristallhöhlen waren nicht supergeheim, trotzdem fühlte er sich besser im Wissen, dass Duval diesen heiligen Ort nicht mit seiner Anwesenheit beschmutzt hatte. Die Frage blieb, was hatte er eigentlich gesucht? Die Suche nach einer Bedrohung für den Orden erschien zwar nicht völlig abwegig, aber Wes kaufte es ihm trotzdem nicht ab. Zumindest, das hatte Leela wenigstens versprochen, würden die Jedi von ihm einige der Daten aus dem Schlag gegen das imperiale Viruslabor auf Coruscant erhalten. Deswegen war die ständige Schnüffelei in den Angelegenheiten des Ordens aber noch lange nicht in Ordnung.

»Ich bin froh, dass ihr auf der Hut gewesen seid, Sahra. Nominell ist Duval der NRGD-Verbindungsmann zum Orden, aber er sollte dringend seine Prioritäten sortieren – oder der Geheimdienst, falls seine Vorgesetzten dieses Treiben willentlich dulden. Diese Falscher-Name-Aktion lässt irgendwo vermuten, dass er Euch bespitzeln wollte, aber zu welchem Zweck? Leider ist dies auch nicht der erste Vorfall dieser Art. Wenn es euch beruhigt, Duval ist unseren Erkenntnissen nach kein Doppelagent oder sowas, er hat sich mit Leib und Seele der Republik verschrieben und ist im Ernstfall auch ein fähiger Agent. Nur seine Obsession den Jedi gegenüber verstehe ich nicht.«

Wes sah es nicht ein, wegen Duval noch hinter dem Berg zu halten, auch nicht via Kom einer gewöhnlichen Ritterin gegenüber (seiner künftigen Schwägerin, wie er gedanklich hinzufügte). Dafür zog die Angelegenheit schon zu weite Kreise.

»Bleibt bitte auch weiterhin vorsichtig, was Duval angeht und welche Informationen er in die Finger bekommt.«

Der zweite Punkt war Juna, eine ehemalige Angehörige des Sith-Ordens (wenngleich eine bloße Jüngerin), anscheinend fernsteuerbar wie eine Art lebende Waffe. Trotzdem fand Wes den Fall harmloser als den ständigen Ärger mit Duval, der ja offenbar auch versucht hatte, die Padawan, die kein Zweitschatten war, von den Jedi abzuwerben.

»Ja, stellt mir die Dame gerne vor, dann sehe ich mir sie an. Ich verfüge über eine gute technische Intuition in der Macht und ich halte mich grundsätzlich für fähig, die Gefahr einzuschätzen, die von derartigen Implantaten ausgeht. Wenn sie von ihrer Einstellung her zu den Jedi passt, wäre sicherlich vorstellbar, dass sie ihren weiteren Weg hier zusammen mit uns geht, ja.«

Es gab sogar noch eine dritte ›Unregelmäßigkeit‹, ein IGD-Überläufer namens Trinno. Grundsätzlich hatte Sahra ja recht, dass das eine Geheimdienstangelegenheit war, aber dass Duval dem Orden nicht vertraute, führte bei Wes auch dazu, in Bezug auf den NRGD vorsichtiger zu werden.

»Übergebt ihn doch auf einer der Golan-Plattformen an's Militär – dort ist er gut angehoben, bis der NRGD wieder Zeit findet, sich um den IGD anstatt um die Jedi zu kümmern.«

Landen wollte Sahra leider nicht, also würde Wes wohl auch nicht Ty begegnen, was schade war. Naja, was waren denn schon 14 Tage Quarantäne, die man inzwischen ja auch abkürzen konnte?

»Kann ich verstehen. Ich kann Euch eine Freigabe für unsere Fregatte ›Mercy‹ erteilen, dort kann jeder erdenkliche medizinische Eingriff vorgenommen werden. Sofern gewünscht, fliege ich auch dorthin und sehe mir eure Jüngerin selbst an.«

Wes konnte zwar nur hoffen, dass der Tempel nicht plötzlich in sich zusammenstürzte, wenn er mal ein paar Stunden weg wäre, aber sehen würde er die Mercy schon gerne. Die Nebulon-B-Fregatte, ein früheres Militärschiff, war eine der Errungenschaften des Jedi-Ordens, die der C-Virus-Krise geschuldet waren. Betrieben und bemannt von den Ossus Rangers, mit den neuesten medizinischen Geräten und einer Anzahl Jedi-Heilern ausgestattet, würde dieses Schiff auch in künftigen Notlagen überall in der Galaxis gute Dienste leisten können. Mit dem ganzen Flimsikram rund um die Beschaffung hatte Wes auch zu tun gehabt, aber selbst gesehen hatte er sie noch nicht. War denn das zu glauben?

Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes – über Holo die StarExplorer mit Ty und Sahra
 
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