Coruscant

Coruscant-Untere Ebenen- Industriekomplex-Bürogebäude- mit Aleron, Tara Li, der Twi'lek, dem Boss und einigen Handlangern.

Die Ohrfeige von Aleron klang schlimmer, als sie war. Noch etwas, dass er den Anwärter später fragen wollte. Wie oft er andere geschlagen hatte, um zu wissen, wie er jemanden ohrfeigen konnte, ohne mehr als eine leichte Rötung zu verursachen. Als der Anwärter dann alle "Mängel" an ihrer Jedi-Freundin aufzählte, lauschte Birix aufmerksam. Zum Glück waren keine grösseren Verletzungen dabei. Zumindest nichts, was die Heiler nicht innerhalb von ein paar Stunden wieder fixen konnten. Vorsichtig streckte Birix seine Fühler nach seiner Kollegin aus, um sich zu erkennen zu geben. Um ihr Mut zu machen. Die Furcht und Niedergeschlagenheit, die er in ihr spürte, gaben ihm jedoch zu bedenken. Die Heiler würden vielleicht doch etwas mehr zu tun bekommen mit ihr. Irgendwas stimmte nicht mit ihr.

Aleron führte die Togruta zu der Couch, auf der auch die Twi'lek sass und sprach kurz leise mit den Frauen, ehe er zurück kam, ihn an den Handschellen packte und den Deal beenden wollte. Birix merkte, wie die Handschellen locker wurden und plante seine Aktion, als plötzlich Hektik in die Sache kam. Ein Mann erklärte, dass das Starlightcasino garnicht existierte. Ihre Tarnung flog auf, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Sie hatten, was sie wollten. Aleron reagierte schnell und hielt den Sender des CSF hoch. Er hatte ihn bereits betätigt. Kluger Junge. Die Geschichte mit dem Thermaldetonator war allerdings absolut unglaubwürdig. Er würde so einen Ball niemals die Speiseröhre runter kriegen, ohne daran zu ersticken. Entsprechend sah Birix Aleron mit einer erhobenen Augenbraue an. Es war Zeit, in Aktion zu treten, ehe Gegner auf den selben Gedanken kamen wie er. Birix streckte die Hände aus. Sein Lichtschwert sprang in die eine Hand, während die Stahlträger, auf die die andere Hand zeigte, einknickten und die Decke über sich destabilisierten. Staub und Trümmer fielen runter und trafen zwei der Wachen. Rasch positionierte sich der Ishi-Tib so, dass er Aleron decken konnte und dieser relativ ungestört auf die Gegner feuern konnte. Solang sie auf ihn schossen, waren die Damen wenigstens in Sicherheit. Birix sah jedoch aus den Augenwinkeln, wie die Togruta hinter der Bank hervor kroch

"Aleron. Bring die Lady's in Sicherheit! Ich geb dir Feuerschutz!"

rief er dem Anwärter zu. Es wäre kontraproduktiv, wenn sie Tara Li im aufkommenden Gewimmel verlieren würden. Und so verängstigt, wie sie schien, wäre ein erneutes Aufspüren sicher Zeitaufwändig. Es würde jetzt auch nicht mehr lange gehen, bis das Chaos ausserhalb des Bürogebäudes ausbrach. Die Gelegenheit schien wohl auch der Boss der Organisation nutzen zu wollen und bewegte sich in Richtung des Ausgangs, durch den man Tara Li herein geführt hatte. Birix hatte aber keine Lust, den Mann so einfach entkommen zu lassen. Er packte ihn mit der Macht und warf ihn zurück gegen seinen Tron. Der CSF hatte sicher Freude daran, ihn festzunehmen und so lang würde er der Party hier beiwohnen.
Nur wenig später waren die Handlanger des Vereins alle am Boden und Birix marschierte mit aktiviertem Lichtschwert auf den Boss zu, der vor Schmerzen stöhnte.

"Sie sind verhaftet. Hände hinter den Kopf und langsam aufstehen. Und versuchen sie keine Tricks. Ich kann mit meiner Waffe umgehen und sie wollen ihre Extremitäten sicher behalten, oder?"

fragte Birix und beobachtete, wie sich der Mann langsam aufrappelte. Praktischerweise hatte er ja noch die Handschellen, die zuvor seine Hände zusammen gebunden hatten. Die legte er jetzt dem Boss an,damit er leichter unter Kontrolle gehalten werden konnte. Die Lebewesen, die unter den Trümmern lagen, würden vom CSF gefunden und gerettet werden, sofern sie noch lebten. Den Boss erwartete unterdessen wahrscheinlich ein lebenslanger Wellness-Urlaub in einer Straf-Kolonie. Sofern er nicht doch noch etwas dummes versuchte und Birix doch noch dazu zwang, ihn richtig auszuschalten. Jetzt konnte Birix sich auch an die beiden Frauen wenden.

"Tara Li? Wir sind wegen euch hier- in erster Linie. Mein Name ist Birix Zhon, Jedi-Ritter. Das hier ist Aleron Blackthorn. Mein Verbündeter und Anwärter im Orden. Wir bringen euch jetzt nach Hause."


Er lächelte die Togruta freundlich an, während der Boss vor ihm tatsächlich versuchte, loszustürmen. Allerdings war das noch kein Problem und Birix hielt ihn einfach an seinen Handschellen fest. So konnte der Mann nicht weglaufen, ohne sich die Schultern auszukugeln.

"Na? Hab ich nicht gesagt, sie sollen keine Tricks versuchen? Letzte Warnung, Freundchen!"

erklärte er , während von draussen bereits Schüsse und Schreie zu hören waren.

"Ich denke, wir sollten gehen. Ladys? Bitte bleibt nah hinter mir, ja? Aleron? Du bildest das Schlusslicht. Ich geh voran und guck mal, wie loyal die Männer hier sind oder ob sie tatsächlich auf ihren Boss schiessen würden."


damit marschierte Birix los, mit dem Boss vor sich an den Handschellen und dem Lichtschwert in der anderen Hand. Wenn sie Glück hatten, bekamen sie gleich noch vom CSF Feuerschutz. Aber das würden sie wohl bald sehen.


Coruscant-Untere Ebenen- Industriekomplex-Bürogebäude- mit Aleron, Tara Li, dem Boss, seinen Handlangern und der Twi'lek.
 
Coruscant- Orbit-Orbitalstation Aurek 19- Vergnügungsdeck- mit Dex, Ty, Lucy und Joras?

Vergebung.Ein so wichtiger Teil des Lebens und doch hatten viele Leute ein Problem damit. Auch Dex. Natürlich, sie hatte viel mit gemacht und so wie es Klang war ihr Vater hauptsächlich wenn nicht ausschliesslich dafür verantwortlich. Dennoch musste auch sie diese Lektion lernen.

"Mit etwas mehr zeitlichem,räumlichem und evolutionären Abstand wirst du ihm vergeben können, Dex. Weil wenn du an deinem Groll oder gar Hass gegen deinen Vater festhälts... eine Jedi-Weisheit sagt, Rachsucht ist wie wenn du ein glühendes Stück Kohle in die Hand nimmst und hoffst, dass der andere sich die Finger verbrennt. Du schadest dir in erster Linie selber und ob es die Person deiner Wut auch nur mitbekommt, ist fraglich. Ich weiss, dass das schwer ist. Vor allem, wenn du schon so lange voller grosser negativer Gefühle gegenüber deinem Vater bist. Dann ist das wie eine Gewohnheit. Oder wie Rach- SUCHT. Wir müssen deinen Geist also davon entwöhnen und wie bei anderen Drogen ist das nicht von heut auf morgen erledigt."

Sie dachte einen Moment nach, wie sie Dex dabei am besten unterstützen konnte. Dann lächelte sie und sah die junge Padawan an.

"Ich möchte, dass du eine andere Haltung zu deinem Geist, deiner Seele einnimmst! Stell sie dir als etwas jüngere Variante von dir selbst vor. Stell dir eine Dex vor, die vielleicht so 15-16 Jahre alt ist. Und all das Schlimme, was dir widerfahren ist und auch jedes negative Gefühl wie Hass oder Furcht ist entweder ein Schmutzfleck an der jüngeren Dex oder gar eine Wunde. Ich möchte, dass du dich- wann immer du die Möglichkeit dazu hasst- hinsetzt und meditierst. Und dann stellst du dir vor, wie du dich um diese jüngere Dex kümmerst. So, wie du es dir selbst in dem Alter gewünscht hättest, dass jemand sich um dich kümmert. Mit ganz viel Liebe und Zuneigung. Mach sie sauber und heile sie. In Ordnung?"

fragte sie Dex. Bevor sie weiter gingen, den Jungen abzugeben. Dex meinte dann, keine zusätzlichen "Schulungsmassnahmen" nötig zu haben, um zu erkennen, dass Menschen anderen Spezies nicht überlegen waren. Sie nickte.

"Gut, dass du mir das sagst. Dann gehen wir einfach normal weiter. Und wenn ich merke, dass du irgendwem gegenüber abwertend reagierst, bekommst du einfach nen Klaps auf den Hinterkopf von mir. "

meinte sie und zwinkerte ihrer Padawan zu. Natürlich würde sie ihre Padawan nicht schlagen. Aber manche Wesen legten eben sehr viel Wert auf Ettikette. Alicia kannte einige Wesen aus höheren Kreisen, auch wenn von denen nur ein paar wenige darauf Wert legten.Ihr Meister sass im Jedi-Rat und würde ihr wahrscheinlich heute noch den Hintern versohlen, wenn sie unter sich waren und sie zu ehrfürchtig daher kam.Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an ihren Meister dachte. Die Verbindung, die man zu diesen Wesen aufbaute, war tief und speziell. Etwas, dass man am Anfang kaum vorstellen konnte und dass ihr jetzt ein Gänsehaut bereitete. Sie sah zu Dex. Sie würde zu ihr jetzt ebenfalls so eine Verbindung aufbauen. Ein Verbindung, die wahrscheinlich tiefer ging und intimer war als alles, was die junge Frau bisher erlebt hatte.

Was Dex dann über die gefangene Jedi-Rätin erzählte, war wieder komisch. Eine Rätin entführen, nur als Trophäe? Dieser Sith musste wirklich total durchgeknallt sein. Aber wieder dachte sie , dass es komisch war, dass der Jedi-Orden das einfach so hin nahm. Wenn ein Ritter wie sie von einem Sith entführt würde, ok. Ja, vielleicht würde ihr Meister ein Rettungsteam auf die Beine stellen, auf der anderen Seite hatte sie so lange nichts von ihm gehört, dass er es nie erfahren würde und sie einfach irgendwann als Verschwunden galt. Aber bei den Mitgliedern des Jedi-Rates war das was anderes.Einen Jedi aus diesen Kreisen in die Finger zu bekommen, bedurfte schon sehr viel Geschick und List. Und ein Sith, der diese Fähigkeiten hatte... wer konnte schon sagen, ob dieses Wesen nicht ein Rats-Mitglied nach dem anderen entführen würde, so dass der Jedi-Orden am Ende ohne Führung und leicht angreifbar sein würde. Die Tragweite dieser Möglichkeit liess Alicia bleich werden. Sie musste den Rat drauf ansprechen! Praktischerweise hatte sie ja schon eine Anfrage gestellt und schneller würde sie auf Coruscant unten auch keine Audienz bekommen.

Was Dex dann über ihre Herrin sagte, klang interessant, doch war die Ansicht ihrer Schülerin war falsch.

"Geschichte wird - grad in Konflikten und Kriegen- vor allem von den Siegern geschrieben. Dazu kommen mit der Zeit Übertragungs-und Übersetzungsfehler. So gesehen steht selbst Vergangenheit nicht fest. "


Sie lachte kurz und schüttelte den Kopf.

"Ich stell mir grad vor, Sith-und Jedi-Orden würden nen offiziellen Abgleich machen. Wahrscheinlich würde allein das dazu führen, dass wieder Krieg herrscht."

Die Jedi warf ihrer Schülerin einen Blick zu.

"Selbst die Entstehung der Galaxie ist nur Theorie. Im Prinzip wissen wir nur, dass wir nichts wissen. Das ist übrigens ne gute Sache für deine Zukunft. Wenn du irgendwann mal einen Streitfall zu schlichten hast: Hör dir beide Seiten an, glaube aber keinem. Wenn es Übereinstimmungen gibt, steigt die Chance, dass das wirklich so war. Aber bei allem anderen.. such dir selbst die Fakten zusammen."

Dann erzählte Dex von ihrem Unterricht im Sith-Tempel und Alicia runzelte die Stirn. Zu ihrer Zufriedenheit erkannte ihre Schülerin selbst ihren Fehler, die Unterrichtseinheiten zu schwänzen. Aber sie interessierte sich eher für das, was Dex vielleicht schon gelernt hatte als das Gebuhle um Macht und Chancen. Daher nickte sie.

"Sich Unterricht zu entziehen ist in der Tat nicht besonders clever. Vor allem nicht, wenn man sich von anderen abheben will. "

Sie grinste und zwinkerte ihrer Padawan zu.

"Was hast du gelernt über die Macht? Kann ich mit dir bei Levitation anfangen oder muss ich bei Wahrnehmung anfangen?"

fragte sie darum noch einmal etwas genauer nach.Möglich, dass sie wirklich beim A anfangen musste. Aber das wär ok. Erstmal kam jedoch Dex' Anfall dazwischen, doch sie konnten einen schlimmeren Ausbruch verhindern. Zum Glück. Selbstbeherrschung war darum sicher auch ein Thema für Dex. Aber das startete mit der Fähigkeit zur Meditation. Und dafür brauchten sie ein etwas ruhigeres Umfeld als so eine Touristen-Falle wie diese Ecke der Station.

Das Alicia ihre Herrin als Kampf-Suchti bezeichnete, liess die ehemalige Jüngerin lachen, bis sie ernst erklärte, warum sie sich nicht mit ihrer ehemaligen Herrin messen wollte. Alicia sah sie nachdenklich an, ehe sie mit den Schultern zuckte.

"Einige unserer Krieger wären bestimmt Feuer und Flamme, sich mit deiner Herrin messen zu können. Wir haben ja auch "Kampf-Suchtis" bei uns. Auch wenn die sich auch NIE so bezeichnen würden."

Als sie meinte, dass die Jedi ihre Geschichte nicht geheim hielten, wirkte Dex irritiert und Alicia sah sie überrascht an. Ihre Überraschung war sogar noch grösser, als ihre Padawan meinte, dass die Bibliothek der Sith sozusagen komplett verriegelt war.

"Heisst das, auch Anwärter kommen nicht an Wissen?"

fragte sie noch einmal nach und schüttelte den Kopf.

"Wie gesagt: Ein grosser Teil ist einfach offen. Jeder kann da hin gehen und sich Informationen über alles mögliche holen. Zum Beispiel Grundfähigkeiten der Jedi, die Geschichte das Ordens, aber auch allgemeine Informationen zu Planeten und Interessensgruppen zum Beispiel. Heiklere Infos wie fortgeschrittene Techniken sind verriegelt und können nur mit Codes freigeschaltet werden, die man dann erst bekommt, wenn man Meister oder höher ist. Was genau da drin steht, kann ich dir natürlich nicht sagen. Erstens weil ich kein Meister bin und wenn ich einer wäre, hätte ich wahrscheinlich ne Schweigepflicht und dürfte nicht grundlos alles ausplaudern."

Sie grinste, als sie jenen Landebereich erreichten, dessen Shuttle den Jüngling zu seiner Familie zurück bringen würde. Der Junge wirkte niedergeschlagen und Alicia sah ihn mitfühlend an.

"Ich weiss, dass das jetzt doof gelaufen ist. Aber deine Tante freut sich sicher, dich wieder zu haben. Möge die Macht auch mit dir sein. "

Sie schenkte Ty noch ein aufmunterndes Lächeln, ehe dieser auf dem Shuttle verschwand. Dann wandte sie sich wieder an Dex, die sie fragte, ob sie Papiere von ihr brauchte oder was jetzt statt fand. Alicia nickte und sprach dann sehr leise.

"Tja, das ist jetzt eine gute Frage. Theoretisch würd ich sagen, ich nehm dich jetzt in den Orden auf und wir besorgen dir eine ID der Republik. Aber es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, dir ne neue Identität zu verpassen. Genau jetzt wär der richtige Zeitpunkt dafür. Wir würden dich bei Republik und Jedi-Orden unter einem neuen Namen mit einem neuen Hintergrund anmelden. Wenn das dein Wunsch wär. Ich hätte da Möglichkeiten. Dann würde Nihani Dextra einfach verschwinden. Oder stehst du für dich und deinen Namen ein, ohne dich für ihn zu schämen? Dann machen wir mit der Standart-Prozedur weiter. "


fragte sie die Anwärterin und sah sie neugierig an. Wenn sie Tyris um Hilfe bat...entweder er würde sich selbst darum kümmern oder sie an jemanden verweisen, der vertrauenswürdig genug war. Alicia sah auch Lucy an, die ihren Arbeitgeber ja sogar länger kannte als sie selbst. Aber das hing jetzt davon ab, was Dex für sich wollte.

"Oder du behältst den Namen und suchst dir nen schnuckeligen Republikaner, heiratest und wirst so zumindest den Nachnamen los."

Die Jedi amüsierte sich über den Gedanken und überlegte, wie viele junge Männer sie kannte, die noch auf Partnersuche waren. Sie hatte ja in den letzten Jahren einige Anwärter zum Orden begleitet. Da war vielleicht was dabei für Dex.

Coruscant-Orbit-Orbitalstation Aurek 19- Hangars- mit Dex, Lucy und Joras?
 
Orbit von Coruscant – NBF ›Mercy‹ – medizinischer Bereich E, Untersuchungsbereich – Juna, Sahra und Wes

Wieder startete Juna mit einer äußerst droidenhaften Replik, die Wes mit den Augen hätte rollen lassen, wenn es nicht um das Schicksal einer jungen Frau ginge, deren Leben von einem skrupellosen Sith zum Zwecke der ›Forschung‹ zerstört worden war, sofern man derlei Experimente überhaupt so bezeichnen konnte. Er würde nicht weiter darauf eingehen. Einem Jedi ging es nicht darum, andere mit der Kopf-durch-die-Wand-Methode zu überzeugen, das war Sith-Art. Der stete Tropfen höhlt den Stein, mehr durch Taten als durch Worte. Umgeben von Jedi, die die Cyborg als Person und mit Respekt behandeln, würde sich auch nach und nach die Art verändern, wie sie sich selbst sah.

Die Machtnutzerin schien eine Weile nachzudenken und klang danach schon etwas lebendiger. Ob es daran lag, dass sie auf ihre droidenhafte Aussage zuvor keine Antwort bekommen hatte oder durch das Nachdenken dazu gekommen war, wusste Wes nicht. Es schien aber, als hätte sich Junas Meister ein passendes Versuchskaninchen für seine ekligen Experimente ausgesucht, denn sie schien dessen Interesse an der Materie zu teilen. Gerade als sie begann, so zu klingen, als würde sie dessen Arbeit gutheißen, stellte sie klar, dass sie seine Methoden trotzdem grausam und unverantwortlich fand. Wes nickte.


»Der Körper formt den Geist und der Geist den Körper. Teile davon zu ersetzen wird nicht folgenlos bleiben. So begannen Droidenhirne erst, eine echte Persönlichkeit zu entwickeln, als man sie in einen humanoiden Körper steckte. Die Fragestellung ist legitim, leider bin ich kein Experte auf diesem Gebiet,«

Gab er zu.

»Was ich dir aber sagen kann ist, dass ein Machtnutzer ab einem gewissen Grad der Cyborgisierung den Zugang zur Macht verliert, das ist dokumentiert.«

Der Jedi-Rat wusste nicht, wie weit Juna von diesem Punkt noch entfernt war, sondern nur, dass es einen solchen gab. In den Fällen, von denen er gelesen hatte, war allerdings wesentlich weniger Organisches übrig gewesen.

Firedevs kam, Firedevs ging. Sie war nie weit weg gewesen, das tröstete, ebenso wie ihr kurzer Besuch im Untersuchungsraum den Augenblick aufhellte und Wes' Stimmung in glückselige Sphären hob, doch leider verließ sie den Raum alsbald mit ihrer Schwester für ein Vier-Augen-Gespräch und allein Sahra kehrte wieder zurück. Wes blieb also nichts anderes übrig als, nachdem er seine Enttäuschung darüber verdaut hatte, sich wieder der Arbeit zuzuwenden. Der Chip war die Zeitbombe und er war keine Zeitbombe im wörtlichen Sinn, keine, dessen Energie Wes kanalisieren und ableiten konnte. Die Dinge waren etwas komplizierter als das, Sahras Theorie klang jedenfalls plausibel…


»Der fernsteuerbare Super-Cyborg-Soldat war genau etwas, was sich ein Imperialer wünschen würde. Die Vorteile von Lebewesen und Droiden kombiniert, aus Sicht desjenigen, der sich auf diese Weise eine Armee basteln möchte, versteht sich. Das könnte in der Tat das Ziel gewesen sein…«

Der Taanaber wollte sich lieber nicht ausmalen was passierte, sollte dieser Sith damit Erfolg haben. Sie mussten sich auf Juna konzentrieren und zunächst einmal ihr helfen, anstatt müßige Überlegungen anzustellen. Der ominöse Chip musste weg, diesen Satz von ihr konnte er nur unterstreichen. Ob er wirklich genau das tat was die Rattataki sagte, konnte Wes nicht beurteilen, da fehlte ihm der Einblick, erst recht ohne potentiell heikle Untersuchungen an dem Ding.

»Bith haben mikroskopartige Augen und herausragendes manuelles Geschick. Sie sind die geborenen Chirurgen und für Meister Vewis gilt das erst recht, zumal er auch noch ein Jedi-Heiler ist. Wenn an meinem Gehirn herumgeschnippelt werden müsste, würde ich darauf bestehen, dass er die Operation durchführt. Ihr seid in den denkbar besten Händen, Juna

Bekräftigte Wes seine Darstellung von Ji als begnadeten Heiler. Mit den Plänen, die Juna nun hatte, sollte die ordungsgemäße Abschaltung des Chips ja auch machbar sein. Die Rattataki dachte beim Studium eben dieser aber schon weiter in die Zukunft und kam zu dem Schluss, dass sie ihr verbliebenes natürliches Auge langfristig auch noch verlieren würde.

»Womöglich ist darüber das letzte Wort noch nicht gesprochen, nun, wo ihr in der Obhut der Jedi seid. Sofern es der Wille der Macht ist jedenfalls…,«

Meinte der Jedirat, obwohl der Nachsatz auch in seinen Ohren wie eine faule Ausrede für den Fall klang, dass die Dinge nicht nach Plan verliefen.

»Habe ich das richtig verstanden, dass ihr die erste ›Patientin‹ wart, die den Eingriff überlebt hat? Vielleicht war euer ›Meister‹ ja schlichtweg zufrieden damit, dass er überhaupt so weit gekommen ist und dachte, er löst das Problem mit den EMPs in einer künftigen Version. Wenn man die Moral beiseite lässt, ist seine Arbeit stellenweise ja schon erschreckend fortschrittlich.«

Aber nicht alles, was Juna sich für die Zukunft vorstellte, war rein negativ. Sie lächelte Sahra und Wes an, als sie sich eine Zukunft als Cyberprothesenexpertin bei den Jedi ausmalte und der Rat freute sich darüber, dass sie wieder einen Sinn für ihren Leben sah, eine Agenda, die sie verfolgen wollte und für die es sich weiterzukämpfen lohnte.

»In meinen Augen seid Ihr schon ziemlich gut, was Euer technisches Verständnis und Euren Einblick in diese Prothesen angeht. Die Jedi können Euch einen Platz bieten, wo ihr dieses vertiefen könnt. In unserem Orden gibt es Spezialisierungen, Gruppen von Jedi, die zusammenarbeiten, um bestimmte Ziele zu erreichen oder unsere Kenntnisse auf bestimmten Gebieten zu vertiefen. DIe Jedi-Heiler sind eine dieser Gruppierungen, Jedi-Forscher eine andere. Je nachdem ob ihr euch mehr für den nebenwirkungsfreien Einsatz der Prothesen im Körper oder die Weiterentwicklung der Technik an sich geht, wärt Ihr bei den einen oder den anderen besser aufgehoben. Ihr könntet aber ebenso mit beiden zusammenarbeiten, das ist nicht wie mit den Sith-Zirkeln mit ihrem Konkurrenzdenken und ihren Eifersüchteleien. So würde ich Euch auch sehen, Juna, als eine von jenen, die beide Aspekte zusammenbringen, aufgrund Eurer eigenen Erfahrungen, aber auch durch das Wissen, das Ihr Euch erworben habt,«

Führte Wes aus. Es war schön zu sehen, dass die Rattaki wieder optimistischer war und glaubte, dass sie es schaffen konnten, ihr eine neue Zukunft zu verschaffen.

»Wir schaffen das gemeinsam, und Suse wird sicherlich Aurillium wert sein wenn Meister Vewis euch den Chip entfernt und euch von seinen Auswirkungen befreit.«


Orbit von Coruscant – NBF ›Mercy‹ – medizinischer Bereich E, Untersuchungsbereich – Juna, Sahra und Wes
 


Coruscant – Jeditempel – Trainingsraum – Tenia und Akani

Akani reagierte prompt auf die Veränderung, die Tenia in den Trainingskampf gebracht hatte, er wechselte erneut den Stil und die Nullianerin musste neidlos anerkennen, dass er sehr, sehr viel besser war, als sie damals, in Padawanzeiten. Hätten sie damals gekämpft, wären ihre Schwächen überdeutlich gewesen. Der Chiss hingegen war ein wirklich talentierter Lichtschwertkämpfer und mit ein klein wenig mehr Übung hätte er sein zweites Schwert sicher nicht verloren.
Jenes levitierte Tenia zu sich, damit Akani gar nicht erst auf die Idee kam, es zurück zu ergattern. Ihr reichte es, gegen ein Schwert zu kämpfen, doch der Vorteil lag damit nicht wirklich auf einer Seite; Akani konnte gut mit seinem verbliebenen Schwert umgehen.

Sein Stil wurde ruhiger, ausgeglichener, dafür nutze er nun mehr Muskelkraft.
Vergiss nicht, dass auch ich die Macht für mich nutzen kann“, erinnerte die Nullianerin ihren Schüler, während sie selbst auf die Macht zurückgriff, um den vermeintlichen Nachteil ihres Körpers auszugleichen. Hatte sie eines im Laufe der Zeit gelernt, dann ihren Körper zu kontrollieren. So gelang es ihr sehr viel besser, den Schlägen Akanis standzuhalten und ihn selbst mit kräftigeren Hieben einzudecken.

So kämpften sie noch eine ganze Weile, versuchten sich an Techniken und Finten, bedrängten einander mal mehr, mal weniger erfolgreich und nutzen Machttechniken, im Versuch den jeweils anderen aus der Reserve zu locken.
Am liebsten hätte Tenia im Freien gekämpft und sich ihre Umgebung viel besser zunutze gemacht, doch Materiemanipulation war auch hier hilfreich, genau wie das Beeinflussen von Temperaturen. Ein geschleuderter Gegenstand, der Hitze ausstrahlte, ein etwas weicherer Boden; wer sagte, dass sie fair kämpfen musste?

Sie trainierten noch eine ganze Weile und Tenia lobte Akani zwischendurch für besonders gute Aktionen, bis sie ihre Lanze schließlich deaktivierte und dem Chiss sein zweites Schwert zurückgab.
„Du hast wirklich Talent“, schloss sie anerkennend. „Mit zwei Schwertern würde ich niemals zurechtkommen.“ Wie auch, wo ihr schon eines immer Probleme bereitet hatte. „Unterschätze nicht, dass dein Gegner die Macht für sich nutzen kann. Du würdest staunen, zu was sehr kleine Wesen fähig sind.“ Damit dachte sie an keine andere, als Rosita. Zwar hatte sie die Kushiban nie mit dem Lichtschwert agieren sehen, doch Tenia wusste, dass Kraft und Körpergröße selten etwas über die Fähigkeiten aussagten. Die Macht bestand nicht aus Muskeln, aber sie half eben jene zu stärken, ohne dabei der Person einen Vorteil zu geben, die ohnehin schon mehr Muskeln hatte.
„Ich denke, du bist bereit für morgen.“



Coruscant – Jeditempel – Trainingsraum – Tenia und Akani
 
Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Wartungshangar

Wochen waren vergangen. Wochen! Bailee hatte schon einige Credits angesammelt und eigentlich würde es schon längst für einen Flug nach Glee Anselm reichen. Und doch war sie noch hier. Sie hatte nie wieder etwas gehört. Weder von Brianna noch von ihrer Schülerin. Wenn sie anderen Jedi begegnet war, waren diese Begegnungen ebenso kurz gewesen, wenn Bailee ihr Gegenüber überhaupt als einen Ordensbruder erkannt hatte. Man sagte, um Seekrank zu werden, mussten die Wahrnehmungen von zwei Sinnen miteinander in Konflikt stehen. Üblicherweise war das das Sehen und der Gleichgewichtssinn. Aber Bailee fühlte sich schon sein geraumer Zeit krank und befand, dass ein Widerspruch zwischen Herz und Hirn einen genauso Seekrank werden lassen konnten.

Um nicht durch zu viel Grübeleien doch noch ganz depressiv zu werden, hatte Bailee sich selbst in einem Trott aus Arbeit und Schlafen verloren. Ihre Überstunden hatten längst den dreistelligen Bereich erreicht und auch heute waren es wieder 15 Stunden gewesen. Ihr Vorarbeiter hatte sie fast aus dem Wartungshangar raus geprügelt und jetzt trottete Bailee erschöpft durch die Station. Es gab einige Restaurants, in die man sich setzen und Leute treffen konnte. Aber in der Regel hatte sie gar keine Lust mehr auf auf Konversation. Weswegen die kleinen Imbissbuden eher ihr Ziel waren. Heute entschied sie sich für irgendwelche gefüllten Teigtaschen, von denen sie sich zwei kaufte zusammen mit einer Flasche Ale. So ausgerüstet trat sie von dem Stand weg und stellte sich an ein Fenster , welches den Blick auf die Sterne frei gab. Coruscant lag irgendwo hinter ihr auf der anderen Seite der Station. Schon eine ganze Weile hatte sie dem Planeten keinen Blick mehr geschenkt sondern nur die Sterne angesehen. War es ein Zeichen, dass ihr Blick eher von Coruscant weg gerichtet war? Irgendwie tat es ihr weh, den Planeten zu sehen. Auch wenn der für ihre Situation am aller wenigsten konnte.

Mit dem Echani-Yoga verhielt es sich ähnlich, auch wenn sie inzwischen tatsächlich an einem Punkt angekommen war, an dem es nicht mehr nur anstrengend war. Inzwischen machte sie es gern, weil es ihr gut tat. Die Übungszeit betrug inzwischen auch fast eine Stunde, die sie sich nahm. Die Kamera lief automatisch mit. Es war der Tag gekommen, an dem Bailee überlegt hatte, die Holocam in ihrer Tasche zu lassen und nicht mehr aufzustellen. Das war der Moment, an dem sie zu dem Schluss gekommen war, dass sie sich da besser selbst etwas überlistete. Sie hatte daraufhin die Kamera in ihrem Raum fest installiert und sie mit einem Bewegungssensor ausgestattet. Ein kleiner Computer erfasste nun, wenn sie ihre Matte ausrollte und aktivierte die Kamera automatisch, so dass Bailee sie gar nicht mehr beachten musste. Nur deswegen enthielt ihr Fortschritts-Tagebuch keine Lücken, auch wenn ihre Kommentare zu ihrem eigenen Empfinden inzwischen zum erliegen gekommen waren.

Bailee nahm einen Schluck von ihrem Ale und runzelte die Stirn. Sie sollte eigentlich auch weiter üben , die Macht zu nutzen. Auf der anderen Seite: Wozu? Wenn Brianna doch nicht zurück kam und sie den Rest ihres Lebens mit der Reparatur von Schiffen verbrachte, wär das doch eine ziemliche Zeitverschwendung gewesen. Ausserdem hatte der Orden sie ja quasi aussortiert. Oder sie sich selbst? Was die auf Felucia wohl machten? Obwohl die Anweisung ja klar gewesen war: Aufbau-Hilfe leisten. Bei sowas hatte man wahrscheinlich auch wenig Chancen, einen Meister zu finden. Und ob die in den nächsten Jahren wieder zurück kommen würden, war auch fraglich. Vielleicht wartete man auch einfach ab, bis die untrainierten Anwärter der dortigen Flora und Fauna zum Opfer gefallen waren. Felucia war ja ähnlich gemütlich wie Glee Anselm. Bailee ertappte sich bei diesen finsteren Gedanken und riss sich von ihnen los, ehe sie in ihre Teigtasche biss und der saftige Inhalt sich in ihren Mund ergoss. Es wurde Zeit, dass sie diesen Tag beendete. Da würde nichts Gutes mehr bei rauskommen. Morgen war eine neue Chance.

Coruscant-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Imbiss-Bude
 
//{Coruscant /-System /-Realraum /-Coruscant /-auf der Mercy/-im medizinischen Bereich; Juna, Wes und Sahra, im Holoterminal; Suse, in Junas Wahrnehmung; ???}

Es war nicht leicht. Die Daten waren komplex und zum Teil auch veraltet. Immer wieder ging Juna durch, was vor ihr lag. Es war einfach nur konfus. Doch die Worte des Jedi-Rates ließen die Rattataki von ihrer Arbeit aufblicken. Die Aussagen des Mannes waren Schlüssig, allerdings musste Juna auch hier ein wenig nachdenken.

“Ich denke, dass diese Grenze je nach Lebewesen fließend und an unterschiedlichen Stellen gelegt ist. Mein Meister war noch stark in der Macht, auch wenn er… Viel weiter fortgeschritten war. Er hat mehrere Jünger für seine Versuche missbraucht. Er wollte ursprünglich ein künstliches Gehirn in den Körper eines Lebewesens verpflanzen. Ich war quasi einer der ersten Versuche es von der anderen Seite aufzuziehen.”

Nun wandte sich Juna dem Rat zu und setzte sich auf eine Liege.

“Suse? Kannst du ein paar Beispiele zeigen?”

Kurz darauf sah man verschiedene Aufnahmen. Lebewesen, die kaum noch eigenständig laufen konnten. Bei allen war die Arbeit ähnlich jener, die bei der Rattataki getätigt worden war. Teilweise bluteten die Verbindungsstücke. Während sie bisher entweder sehr kindlich oder droidenhaft war, war sie nun viel näher an ihrem wirklichen Alter vom Verhalten her. Zumindest schien sie mental durch die Sicherheit bei den Jedi erwachsener zu werden. Sobald dann ein Bild ihres Meisters kam, hob Juna ihre Hand. Es zeigte das Bild eines Wesens, welches auf dem ersten Blick wie ein massiger Kampfdroide wirkte, welcher einen Kopf besaß. Alles wirkte mechanisch, abgesehen von der vorderen Kopfhälfte.

“Dieses… Wesen… hat quasi alle erfolgreichen Ergebnisse auf sich selbst angewendet. In diesem Zustand war der Mann um die zweieinhalb einhalb Standardmeter hoch. Vielleicht auch mehr. Da er die Macht noch nutzen konnte… Denke ich, dass er den Rest seines Körpers zum Teil in dem Torso Bereich versteckt wurde…”

Die Cyborg schaute das Bild einen Moment an. Sie wirkte erstaunlicherweise nicht einmal irgendwie emotional berührt davon. Nach einer kurzen Pause sprach sie zu Ende.

“Dieses Wesen… irgendwie empfinde ich nur Mitleid für ihn. Er war so besessen von mechanischen Prothesen, dass er wahnsinnig wurde… Ich denke ich werde versuchen zu helfen wo ich es kann um andere davor zu schützen, dass sie genauso werden… Zumindest was sowas angeht.”

Sofort wurden wieder die Bilder ihrer Implantate angezeigt. Juna blieb einfach auf der Krankenliege sitzen und massierte sich den Nacken. Was das Thema mit dem Cyborg-Soldat anging… Juna seufzte bei dem Thema.

“Dabei kann man nicht beides haben. Eine ferngesteuerte Einheit, oder einen selbst denkenden Soldaten. Nehmen wir die Arm- oder Beinprothesen. Vernünftig angepasst? Man kann nur raten, wozu sie mich befähigt hätten. Diese Art… Kampfprothesen sollte niemand besitzen, der nicht mit der Verantwortung umgehen kann eine laufende Waffe zu sein.”

Nun war es der Jedi, der beschrieb, wozu ein Bith fähig war. Juna schaute ihn erstaunt an. Sowas war möglich? Und doch beruhigte es die Frau, die ruhig nickte. Doch was das Auge anging?

“Nein… Er hat selbst das angefasst. Wenn die Daten stimmen, werde ich wohl nach und nach die Sehkraft verlieren. Die Veränderungen beschädigen wohl langsam die Netzhaut. Ich hoffe aber, dass es dann vorbei ist mit Bauteilen anstelle des restlichen Körpers…”

In der Tat wäre der Verlust der Schmerzen schon ein Vorteil. Allerdings schüttelte Juna bei der Frage danach, ob sie die erste Patientin war, nur langsam mit dem Kopf.

“Er hat bisher primär Tote genutzt. Ich war die erste und einzige wirklich einsatzfähige ‘Einheit’. Die Versuche danach waren regelrecht erfolglos. Sie konnten höchstens ein paar Dienstgänge erledigen… Ich wurde als eine Art Attentäter konzipiert. Alles was ich tun musste, war angeblich ein Leistungstest… Aber egal. Ich bin kein Droide. Ich bin ein eigenständig denkendes Wesen!”

Nachdenklich schaute Juna zu den Plänen, während der Rat weiter redete. Bei den Vorschlägen wusste die Cyborg was sie tun wollte. Ihr sonst schon fast stumpfes Auge wirkte nun regelrecht lebendig. Die junge Frau nickte bei den Worten und wartete bis Wes geendet hatte.

“Ich denke, ich würde versuchen, eher neue, bessere Prothesen zu konzipieren. Dazu würde ich dann auch gerne entsprechend die Bedürftigen treffen, um die Prothesen auch anzupassen… Ich will aber zumindest bis dahin ein etwas weniger Furchteinflößendes Aussehen annehmen. Das heißt irgendwie im Groben verbergen, wie viel mechanisch ist. Ich möchte nicht, dass ein Kind, welches vor mir steht, einfach nur Alpträume bekommt. Das wäre mir sehr unangenehm.”

Die Rattataki schaute zu dem Abbild ihres Droiden und überlegte schon, wie sie den Körper fertig restaurieren würde.

“Könnt ihr mir ein paar Teile eines ID-10 Droiden und den Datenkern eines Medi-Droiden beschaffen? Ich würde gerne Suse soweit konstruieren, dass er mir ein wenig assistieren kann. Ein kleiner remote Trainingsdroide hat nicht genug Kapazitäten für die Persönlichkeit und die restlichen Daten. Der Speicher von Suse ist quasi voll und ich will seine Persönlichkeit nicht opfern, nur um den Speicher frei zu machen.”


Was die Daten anging.

“Und Meister Ji muss beachten, dass ein paar der Zeichnungen nicht absolut aktuell sind. Ich habe in den Notizen aber zumindest die Unterschiede aufgelistet, die mir bekannt sind. Ich hoffe einfach nur, dass es bald losgeht. Ich vertraue Euch mein Leben an. Und ja… Ich vertraue Euch und vor allem Meisterin Kenobi.”


Juna war zwar nicht in der Macht geschult, doch durch Orte wie den Sith-Tempel spürte Juna schon leicht, wenn irgendwo eine Veränderung im Raum stattfand. Die Rattataki hatte bemerkt, dass von der Jedi, welche sie gefunden hatte, nun etwas ausging. Etwas warmes. Wie damals auf Ilum, als sie bei ihr waren. Fast wie damals, als sie das Gefühl hatte, dass sie Tabby gefühlt hatte. Nachdenklich schaute sie zu Suse und entfernte ihr künstliches Auge. Es war vermutlich von allen Implantaten das Fortschrittlichste am Körper der Cyborg. Es war recht weit fortgeschritten, die Technik extrem komplex. Eigentlich musste es gruselig werden, wie die zuvor noch regelrecht humane Erscheinung immer mehr zu einem Körper, mit einem Arm, einem Bein, einem Auge sowie einen halb organischen, halb mechanischen Kopf wurde. Als wäre sie eigentlich nur ein als Rattataki verkleideter Droide. Doch dafür verhielt sie sich langsam immer mehr wie ein organisches Wesen, was auch die Cyborg wahrscheinlich immer weniger mechanisch wirken lies.


//{Coruscant /-System /-Realraum /-Coruscant /-auf der Mercy/-im medizinischen Bereich; Juna, Wes und Sahra, im Holoterminal; Suse, in Junas Wahrnehmung; ???}
 
[Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System |AA-9-Frachter „Cyclops“ | Frachtraum zwischen den Kisten] Calen Rynn, in der Nähe Talwosh Aggall (NPC)

Mit baumelnden Füßen saß Calen auf einer der großen Frachtkisten und starrte auf die Tür zum Cockpit. Er war tief in Gedanken versunken. Niemals hätte er damit gerechnet auf eine Reise durch das All zu gehen. Ja auf Kuat ging es viel um Raumschiffe und sein Vater arbeitete ja schließlich auch auf einer Werft aber, da sie nie besonders viel Geld besaßen hatten sie auch kein Schiff gehabt. Es war ein merkwürdiges Gefühl gewesen als er sich von ihnen verabschiedet hatte. Ein Jedi hatte sie angesprochen und ihm nahe gelegt sich in den Jediorden aufnehmen zu lassen. Da er wie der Jedi Meister sagte, viel potential besaß. Und nach ein paar Tagen und vielen Gesprächen mit seinem Vater hatte dieser ihm eine Menge Geld in die Hand gedrückt ihn umarmt und ihn dann losgeschickt.
„Die Jedi sind wichtig! Sie tun viel Gutes. Sei ein Teil davon mein Sohn!“ hatte der Mittvierziger gesagt…

…Das zischen der Tür riss ihn aus seinen Erinnerungen und der Captain des Frachters kam in den Laderaum.
„Angenehme Reise gehabt Jungchen?“ fragte er freundlich und Calen nickte. „Sind wir denn da?“ fragte er und sprang auf. Er eilte zu einer der Sichtluken und konnte sehen das sie, die Verwirbelungen des Hyperraums verlassen hatten. Mehr noch… Sie waren dicht an eine Raumstation heran. „Natürlich sind wir das. Habe dir doch gesagt die gute Cyclops ist schnell.“ Brummelte der Alien und Calen richtete seine funkelnden Augen auf den Händler. „Dann gibt es nun die zweite Hälfte ihrer Bezahlung Captain.“ Er kramte in den Taschen seiner Hose herum und gab dem Mann zwei Credchips. Der Quarren betrachtete sie einen Augenblick und steckte sie dann ein. „Ich werde nun andocken und die Schleuse öffnen. Wie du mich erreichst, weißt du ja.“ Wieder nickte Calen und begann dann seine Habe einzusammeln, währen der Quarren in das Cockpit zurück stiefelte.

Ein Problem gab es aber noch. Wie sollte er in den Jeditempel kommen? Soweit er wusste, musste jeder der den Planeten betreten wollte eine besondere Genehmigung haben. Diese hatte er nun aber noch nicht und während er so die Rampe der Cyclops hinunterschritt, wurde ihm das immer klarer. Dennoch beschloss er sich zumindest schon einmal auf der Raumstation umzusehen. Vielleicht fand er eine Möglichkeit so eine Genehmigung zu bekommen oder irgendwie zu den Jedi kontakt aufzunehmen.



Seit nun etwas mehr als einer Stunde irrte Calen nun durch die Raumstation, ohne auch nur einen Deut voran gekommen zu sein. Die meisten Leute, die er ansprach, wussten nicht, wie sie ihm helfen sollten, verstanden ihn erst gar nicht oder hatten es so eilig, dass sie ihn nicht wahrnahmen. So langsam meldete sich der Hunger und er kramte in der Tasche herum. Viele Credits hatte er nun ja nicht mehr, aber wenn er sparsam war, konnte er sich eine Weile Verpflegen. Außerdem musste er sich auch noch um ein Quartier kümmern und so beschloss er sich vorrangig um dieses Problem zu kümmern, ehe er seinem knurrenden Magen nachgab. So lief er weiter. Warum genau er die aus dem Fenster ins All starrende Mechanikerin ansprach wusste er nicht genau. Er hatte so ein Gefühl, dass es eine Gute Idee wäre. Oder lag es nur daran das ihr Essen so verführerisch duftete? Jedenfalls fasste er sich ein herz und trat an Sie heran. Er nahm unterbewusst wahr, dass sie nicht der besten Laune war, aber es schien ihm trotzdem richtig.
„Ähm... Hey… Hallo, … Ich wollte fragen, wo ich mir, denn am besten ein Quartier hier suchen könnte.“ Murmelte er mehr als das er laut sprach. Dann schenkte er ihr ein strahlend freundliches Lächeln. „Ich bin ganz neu hier und habe… naja ehrlichgesagt gar keine Ahnung, was ich genau hier mache, und bin auch zum ersten Mal von zuhause weg.“ Sein Bauch knurrte vernehmlich und er wurde einen hauch röter um die Wange. Wie peinlich war, dass denn jetzt.

[Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System | Coruscant-Orbitalstation „Aurek 19 | nah einer Imbissbude] Calen Rynn, Bailee Troisi, andere Passanten (NPC)
 
Coruscant-Orbit-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Vergnügungsdeck- Streetfood-Bereich- mit anderen

Bailee genoss ihren Feierabend. Na gut, vielleicht freute sie sich auch nur auf ihr Bett. Viel Freizeit genehmigte sie sich ja nicht.Sie kaute gerade den Rest ihrer ersten Teigtasche, als sie angesprochen wurde. Von einem Menschenkind (Calen) ! Bailee musterte den Jungen, während ihr kauen langsamer wurde. Ihr Blick wanderte dann über die Umgebung. Waren die Eltern irgendwie in der Nähe? Menschenkinder waren doch so empfindlich! Er fragte sie nach einem Quartier, bevor er lächelte. Bailee lächelte- immernoch mit vollem Mund-zurück bevor sie den Bissen mit einem schluck Ale runterspülte

"Wenn du ein Quartier brauchst, gibt es Hotels hier- in unterschiedlichen Preis- und Leistungsklassen. Es gibt auch Arbeiter-Quartiere, die günstig und dreckig sind. Aber um die zu bekommen, musst du nen Arbeitsvertrag haben."

Er erzählte dann, dass er keine Ahnung habe, was er hier mache. Nun, dann waren sie schonmal zu zweit. Die Nautolanerin wollte gerade in ihre zweite Teigtasche beissen, als sie den Magen des Jungen knurren hörte. Sie runzelte die Stirn und hielt ihm den Snack entgegen.

"Hier."


Sie konnte sich ja später noch eine holen. Obwohl, wenn sie ehrlich war, genügte auch die eine, die sie gerade gegessen hatte. Vor allem, wenn sie das Ale noch drauf kippte.

"Du weisst nicht, was du hier machst? Warum bist du denn her gekommen?"

Oder war er gar nicht freiwillig hier? Hatte man ihn entführt und er war seinen Entführern entkommen?

"Steckst du in Schwierigkeiten?"

fragte sie darum leise und sah sich noch einmal um. Diesmal auf der Suche nach einer anderen Art von Lebewesen. Jemand, der sich vielleicht suchend umsah, bewaffnet war und eher nicht menschlich war. Doch da war nichts auffälliges. Wieder blickten ihre schwarzen Augen auf den Jungen vor sich.

"Ich bin übrigens Bailee Troisi. Raumschiff-Mech."

Stellte sie sich vor. Sich als ehemalige Padawan vorzustellen, hatte sie aufgegeben. Anfangs hatte sie es noch erwähnt, aber oftmals hatte man sie gefragt, ob sie die Ausbildung nicht geschafft hätte. Als hätte sie versagt. Eigentlich hatte sie nicht versagt. Unter Brianna und auch bei Akani hatte sie doch tatsächlich etwas erreicht. Nur war es danach nie weiter gegangen. Trotzdem fühlte sie sich jetzt manchmal , als hätte sie versagt. So sehr, dass sie sich fast für diesen Abschnitt ihres Lebens schämte, weswegen sie ihn nicht mehr erwähnte.

Coruscant-Orbit-Orbitalstation "Aurek Neunzehn"- Vergnügungsdeck- Streetfood-Bereich- mit anderen
 
| Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System | Nebulon-B 'Mercy' | Gänge | Ferak Koltari, Firedevs, Suse​



Ihr Aufenthalt auf der Krankenstation war ein kurzer gewesen. Den Droiden übergeben, Yuna aufmunternd ansehen und dann wieder gehen. Er konnte hier eh nichts ausrichten und es war ein Jedi-Rat answesend. Überflüssiger konnte ein Padawan nicht sein. Firedevs und ihre Schwester, seine Meisterin, tauschten noch ein paar Worte aus und lachten dabei oder lächelten, so ganz hatte er das noch nicht verstanden. Und dann machte sie sich wieder auf den Weg in Richtung des Reha bereiches, die Dortigen Trainingsräume sollten vorerst genügen.

Die Wände des Trainingsraumes waren in beruhigenden Blautönen gehalten, und gedämpftes Licht erfüllte den Raum, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Im Zentrum des Raums befand sich ein speziell gefertigter Boden, der Stöße und Bewegungen absorbierte und so die Verletzungsgefahr minimierte. Verschiedene Trainingsgeräte standen ordentlich angeordnet in den Ecken, darunter Trainingsdroide, Schlagpolster und Übungsattrappen. Im Trainingsraum herrschte eine Atmosphäre der Ruhe und Konzentration, in der die Jedi ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten schärfen konnten. Es war ein Ort der Heilung und des Trainings, an dem die Macht stets gegenwärtig war.

Firedevs gab dem Zabrak Padawan einige knappe Anweisungen, wie er sich stellen sollte, bevor sie damit begann ihm die Grundbewegungen von Shien/Djem-So zu erläutern.
Firedevs stand aufrecht, ihr rosafarbenes Lichtschwert in einer horizontalen Linie vor ihrem Körper. Mit einer eleganten und fließenden Bewegung bewegte sie ihr Lichtschwert leicht nach links und rechts, als würde sie unsichtbare Angriffe abwehren. Ihre Bewegungen waren präzise und reaktionsschnell, und sie schien im Einklang mit der Macht zu schweben.
Als sie den Angriff simulierte, spürte Ferak, wie die Energie des Angriffs in ihre Klinge überging, und sie leitete sie geschickt zur Seite. Ihr Lichtschwert bewegte sich in einer kontinuierlichen, eleganten Linie, um die Kraft abzulenken und ihren Körper zu schützen. Die Bewegungen erinnerten an einen Tänzer, der fließend und dennoch entschlossen agierte.
Firedevs änderte ihre Haltung, als sie in die aggressive Stellung von Djem So überging. Ihr rosafarbenes Lichtschwert begann sich mit kraftvollen und geradlinigen Schlägen zu bewegen. Jeder Schlag war wie ein Hammer, der auf das Ziel niedersauste. Ihre Bewegungen waren schnörkellos, aber dennoch beeindruckend kraftvoll.
Ferakkonnte sehen, wie seine Meisterin einen mächtigen "Angriffshieb" ausführte, bei dem sie ihr Lichtschwert mit voller Wucht nach vorne schwang. Dann wechselte sie nahtlos zu einem "Brechenden Strom" von Schlägen, bei dem sie schnelle und aufeinanderfolgende Attacken ausführte. Die Luft war erfüllt von dem Zischen und Summen des Lichtschwerts, das sich durch die Luft bewegte.
In diesen Momenten wirkte Firedevs wie eine unaufhaltsame Kraft der Natur, die sich mit der Macht verbündet hatte, um die Dunkelheit zu besiegen. Ihre Angriffe waren kraftvoll und zielgerichtet, und Ferak spürte die Energie, die in jedem Schlag steckte.

Dann ließ sie den gehörnten Padawan dies Bewegungen nachvollziehen, es dauerte nicht lange und er war im Fluss, sein gesamter Körper war gewärmt vom pulsieren der Macht und den Bewegungen. Ferakverlor vollkommen jedes Zeigefühl, als Firedevs ihn unterbrach, indem sie seinen letzten Schwung mir ihrer Klinge parierte. Sie schlug nun vor zu Partnerübungen über zu gehen. Und zeigte ihm als erstes, den "Gegenangriff des Unbesiegbaren". Sie trat einen Schritt zurück und Ferak simulierte einen Angriff. Anstatt dem Angriff auszuweichen, blockte sie den Schlag geschickt ab und nutzte die Energie des Angriffs, um einen tödlichen Gegenangriff auszuführen. Ferakkonnte sehen, wie sie ihren Arm in einem geschmeidigen Bogen bewegte, ihr Lichtschwert zischte durch die Luft und verharrte nur Millimeter vor seiner Kleidung.

Ihre Bewegungen waren fließend und dynamisch, und sie zeigten die erstaunliche Effizienz der Form V Shien, die es einem Jedi ermöglichte, sowohl Verteidigung als auch Angriff miteinander zu verbinden.
Sie erklärte ihm noch die "Stärke der Flut". Dabei führte sie kraftvolle und kontrollierte Schläge aus, bei denen sie die Energie des Gegners aufnahm und sie gegen ihn zurücklenkte. Ihr rosafarbenes Lichtschwert schien die Kraft der Dunkelheit zu absorbieren und in Licht umzuwandeln.

Als sie ihren Lichtschwertangriff ausführte, konnte Feraksehen, wie die Flussbewegungen ihrer Klinge die Energie des Angriffs abfingen und umkehrten. Ihr Lichtschwert bewegte sich wie ein unerbittlicher Wirbelsturm, der die Dunkelheit zurückdrängte.
Ihre Bewegungen waren geprägt von Stärke und Entschlossenheit, und Ferakspürte die immense Macht, die in diesen Techniken steckte. Djem So war eine Form, die es einem Jedi ermöglichte, die Dunkelheit zu konfrontieren und zu besiegen.
Firedevs und der Padawan ihrer Schwester setzten ihr Training nun als Partner fort, darauf bedacht, den anderen nicht zu verletzen und dennoch den nötigen ernst und die gebotene Kraft zu benutzen.


| Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System | Nebulon-B 'Mercy' | Trainingsraum | Ferak Koltari, Firedevs​
 
Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"-medizinischer Bereich E- Untersuchungszimmer- mit Wes, Juna und Suse

Es war das pure Grauen, was ein Lebewesen einem anderen antun konnte. Je mehr Juna erzählte, desto mehr krampfte sich Sahra's Magen zusammen. Je mehr sie von Suses Aufzeichnungen sah, desto mehr schmerzte ihr Herz. Ihr wurde regelrecht übel bei dem, was dieser Sith getan hatte. Eine leise Stimme in ihr hielt dagegen. Die Jünger, die sich freiwillig den Sith anschlossen, gingen das Risiko halt ein, so zu enden. Trotzdem war Sahra mehr dafür, solche Schlächter besser heut als morgen zu eliminieren, damit sie niemandem mehr schaden konnten. Aber das lag weder in ihrer Macht noch in ihrer Entscheidungsgewalt. Ausserdem war es wohl wenig Jedi-mässig, auf so einen Kreuzzug zu gehen. Sie würde dagegen einfach vertrauen haben müssen, dass die Macht selbst aufräumte.

Der Jedi-Rat erklärte unterdessen, dass es durchaus eine Schwächung in der Macht bis hin zum Verlust dessen, was sie "Machtsensitiv" nannten gab, wenn man Körperteile durch Droidenbauteile ersetzte. Sahra schnaubte.

"Die Macht entsteht durch alles LEBENDE. Lebewesen mit Droiden zu vermischen, ist ein Verrat an der Macht selbst! Nichts dagegen, wenn jemand bei einem Kampf oder Unfall Glieder verliert und die ersetzt werden. Aber mit Absicht gesunde Körperteile abtrennen? Wenn die Macht ein Gesicht hätte, wäre das ein Schlag in eben jenes."

Ja, Sahra schimpfte über den Wahnsinn, den die Sith an den Tag legten. Diese Respektlosigkeit kannte wirklich keine Grenzen. Sahra schnaubte erneut und schüttelte zum gefühlt hundertsten Mal den Kopf über das, was Juna angetan worden war. Vielleicht würde sie sich doch noch den Schatten anschliessen und Sith jagen gehen. Aber dann würde ihre Reise wahrscheinlich sehr früh enden. Sie war keine Kämpferin. Das musste sie anderen überlassen, was wohl für ihr eigenes Seelenheil die beste Entscheidung war.

Sie begab sich erneut an die Scheibe, die den Gang vor dem Behandlungsabteil zeigte und lauschte dem, was der Jedi-Rat erzählte. Der Bith war in der Tat die perfekte Mischung. Chirurg und Heiler und das auf Meister-Ebene. Das war so ein "Wenns der nicht schafft, schaffts keiner"-Typ. Wenn sie dann an ihre Zeit vor dem Jedi-Orden zurück dachte. Sie hatte eine soziale Ader. Scharrte ohne viel zutun intelligente und nicht-intelligente Lebewesen um sich. Alle waren ihr gefolgt. Alle Kinder und Tiere der Nachbarschaft hatten sich in ihrer Gegenwart wohl gefühlt und ihre Nähe gesucht. Sogesehen passierte genau das scheinbar immernoch.Damals hatte sie deswegen eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen, sie aber zu Gunsten des Jedi-Ordens abgebrochen. Auf ihrem Weg wurde bald klar, dass sie ein Talent zum Heilen hatte. Heute war es ihre grösste Stärke. Aber viele Heiler waren vorher schon Mediziner gewesen. Chirurgen, Ärzte. Ein Part, der ihr fehlte. Sie kannte die Muskeln nicht mit Namen. Sie konnte nur spüren, wo etwas nicht so war, wie es sein sollte und konnte Einfluss drauf nehmen. Und bei Juna...nun, Juna war eine Grossbaustelle. Blockaden, Abwehr-Reaktionen, ja regelrechte Kriegsgebiete des Immunsystems hatte sie gespürt, als sie Junas Schmerzen gelindert hatte. Und es war klar gewesen: Solang die Aggressoren nicht weg waren, würde sich Juna's Körper wehren. Immer mehr Geschütze auffahren, um sich zu schützen. So lang, bis er sich vielleicht selbst zerstörte. Sahra war wie ein Diplomat dazwischen gegangen und hatte den organischen Teil beruhigt. Aber der Kampf war nur wenig später wieder entbrannt. Passende Implantate würde den Krieg beenden und wenn Juna dann auch mental annehmen konnte, wie sie war, würde ihr Organismus lernen, dass der Krieg vorbei war. Das war das Ziel.

Die Vermutung Juna's , dass sie ihr letztes organisches Auge auch noch verlieren würde, erregte wieder Sahras Aufmerksamkeit. Sie drehte sich zu Juna um und runzelte die Stirn. Der Rat widersprach zum Glück und machte diesem Schicksal seine Art von Kampfansage. Natürlich konnte man nichts versprechen. Kämpfe konnte man ja immerhin auch verlieren. Aber Jedi gaben nicht kampflos auf! Sahra's Blick lag auf ihrem Schützling. Es war lange her, dass sie sich so kampfwillig gefühlt hatte. Der Fall der Rattaki hatte in ihr ein Feuer entfacht, dass sie schon lange für erloschen gehalten hatte. Sie wollte Juna beschützen und sie von dem Schatten der Sith befreien, der an ihr haftete wie Teer. Der Kampf auf geistiger Ebene, den sie auf Ilum geführt hatte, hatte ihr schon Spass gemacht- wenn sie das so sagen durfte. Juna nachher ohne Schmerzen und mit sich zufrieden zu erleben, wäre sicher ein erhebendes Erlebnis.

Wohin der Weg ging, wurde auch klar. Der Rat und die Cyborg diskutierten ihre Möglichkeiten im Jedi-Orden. Sahra lächelte. Sie wünschte Juna für diesen Weg so unglaublich viel Gutes,dass ihre Jahre bei den Sith verblassen mochten und nur noch ein kleiner Schatten in einer Ecke ihrer Erinnerung blieben. Juna fragte dann auch nach Teilen für Suse? Oder für sich selbst? Sahra nickte.

"Wir bekommen sicher die Teile, die ihr wünscht. Die Daten für Suse lassen sich sonst sicher auch von einem guten Medi-Droiden spiegeln, so dass wir keinen unserer Droiden opfern müssen. Ich glaub, im Moment ist die Republik und vor allem Coruscant für jeden Medi-Droiden dankbar, der überhaupt noch irgendwas machen kann. "


Juna hatte dann auch noch ein paar Warnungen für ihren Chirurgen, ehe sie Rat Janson und ihr ihr Vertrauen aussprach. Sahra presste die Lippen zusammen und nickte.

"Ich bin ihr Bodyguard in dieser Sache,Miss Choway. Ich werd aufpassen, dass die Männer ihre Jobs gut machen. Sonst bekommen sie Ärger von mir."

Die Männer waren beide im Rang über ihr, dessen war sie sich bewusst. Aber sie fühlte sich für Juna's Sicherheit verantwortlich und sie war zu alt, um sich von "Grösseren" einschüchtern zu lassen.

"Und wenn ich dafür den Zorn meiner Schwester riskieren muss."

meinte sie und sah den Jedi-Rat kurz ernst an, ehe sie grinste. Vielleicht fühlte sie so,weil sie Juna überhaupt her gebracht hatte. Weil sie ihr versprochen hatte, dass man sie nicht inhaftieren oder gleich exekutieren würde für das was sie war. Weil sie ihr Versprechen halten wollte, dass Juna hier nicht ihren Tod fand. Und sie hätte keine Angst, es mit allen und jedem aufzunehmen, der ihr bei der Erfüllung ihres Versprechens in die Quere kam.

Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"-medizinischer Bereich E- Untersuchungszimmer- mit Wes, Juna und Suse
 
---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Kantine | Dex, Lucy, Alicia und Joras---


Frieden war immer eine Lüge, hatten die Sith gesagt. Friede. Was war das schon. Eine Illusion von Privilegierten, die nie auf den Straßen und in Armut gelebt hatten. Wenn der Vater dann auch noch ein sadistisches Arschloch war, dann konnte es eben nicht wirklich anders laufen, als dass man den Glauben an Frieden in der Allgemeinheit verlor. Erst Recht, wenn man dann von einem reichen Geschäftsmann verprügelt wurde, weil man ein altes Brot geklaut hatte, welches er nur in den Müll werfen lassen wollte. Daher schaute Dex nur ernst bei den Lektionen Alicias. Sowas konnte doch nur von jemandem kommen, der nicht durch die Hölle gegangen ist und nur irgendwie überlebt hatte. Sie hatte niemandem geschadet. Nein. Vor dem Tempel hatte Dex eine Familie ernährt. Die Wut hatte sie am Leben gehalten. Doch am Ende verkniff sich die eigenwillige Padawan, welche jemandem einen finsteren Blick zuwarf, der sie ohnehin schon eine Weile angaffte als wäre die Frau aus dem Zoo abgehauen irgendeinen Kommentar. Eine jüngere Version? 15 oder 16 Jahre? Sie war mit 13 oder so abgehauen, oder? Und davor war da auch nur Hass auf ihren Vater. Sollte sie sich als Baby vorstellen? Kaum merklich schüttelte Dex mit ihrem Kopf, schwieg aber auch bei dem Thema.

Was folgte war die Anmerkung, dass sie einen Klaps auf den Hinterkopf bekommen würde. Als Alicia ihr dann zuzwinkerte lächelte Dex ein wenig.

“Schon klar. Ich werde mich da schon anstrengen.”


Es war halt komisch. Die Jedi waren scheinbar komplette Pazifisten und Dex war wie eine Krawallschwester, die bei ihnen rein gestürmt war. Könnte sie überhaupt so werden? Irgendwie? Ihre Fähigkeiten lagen leider nicht darin, alles nur friedlich lösen zu können. Doch was die Worte bezüglich der Geschichte anging, ließ Dex dann doch nachdenken.

“Mit anderen Worten gibt jeder nur eine verzerrte subjektive Wahrnehmung wieder? Also wenn ich in der Bibliothek sitze muss ich auch im Auge behalten, wer die Texte geschrieben hat?”

Auch die weiteren Ausführungen führten nur zu einer weiteren Frage;

“Aber warum will dann eine Sith-Kriegerin dann die Geschichtstexte der Jedi lesen? Oder halt mehr über sie erfahren? Eigentlich wirken die Meisten bei den Sith eher nicht so, als würden sie sich dafür interessieren…”


Als das Thema mit dem Unterricht kam, war es Dex nun doch ein wenig peinlich. So im Nachhinein wäre der Besuch wohl besser gewesen, auf der anderen Seite…

“Wer weiß? Vielleicht wäre ich dann auch wie so ein blindes Bantha der Herde gefolgt und hätte laut ‘tot allen Jedi’ rufend lieber den Tod angenommen als mit euch zu kommen.”

Bei der Frage, was sie über die Macht gelernt hatte, dachte Dex scharf nach. Doch das Ergebnis war eigentlich ernüchternd. Sie senkte ihr Haupt etwas und schüttelte mit dem Kopf.

“Wenn ich ehrlich bin… Hat sich mein Unterricht nur auf meine Aufgabe bezogen… Ich habe lediglich ein wenig gespürt, dass sich gewisse Orte im Tempel erdrückender anfühlen als andere. Die Katakomben? Da stiegen mir die Nackenhaare auf. Aber das könnte auch daran liegen, dass manche Jünger Neulinge darunter schickten, wenn sie ihnen zu schwach erschienen. Aber sonst weiß ich nicht viel darüber.”


Was ihre ehemalige Herrin aber anging… Dex schaute Alicia nachdenklich an und lachte schließlich leicht, doch dies verstummte dann wieder, denn die Jedi hatte Dex gerade ihre unausgesprochene Frage beantwortet.

“Nicht alle Jedi sind so… friedlich? Ich war nicht sicher ob der Weg nicht doch falsch für mich sein könnte… Aber ich bin nun dabei.”


Es folgte eine Frage, die Dex mit dem Kopf schütteln ließ.

“Jünger können in bestimmte Bereiche der Bibliothek. Ob die Bücherwür- Ich meine die Bibliothekare, welche auch im Regelfall Jünger sind… Ob die mehr Zugang haben zu irgendetwas weiß ich aber nicht. In den Sith-Tempel kommt halt nur autorisiertes Personal rein. Jeder Jünger wird mit Fingerabdrücken und Blutprobe registriert. Oder kurz… die wissen alles über mich…”

Bei den letzten Worten war Dex bleich geworden. Falls ein Sith sie jagen würde und einen Verdacht hatte… Er musste nur die Fingerabdrücke finden. Es war völlig egal, was sie an ihr veränderten. Langsam schlang Dex die Arme um sich und fühlte sich, als wäre der Raum plötzlich um einiges kälter geworden. Daher war die Padawan auch sehr dankbar, als sie sich schließlich mit Ty zum Hangar begaben. Doch war die junge Frau nun sehr verschlossen. Unbewusst hatte sie komplett ihre Aura abgeschottet, sodass man glauben konnte, dass sie nicht einmal in der Lage war, die Macht zu nutzen. Zumindest nicht ohne größere Anstrengung. Noch einmal winkte Dex Ty zum Abschied hinterher und nickte ihm knapp zu. Er würde sicherlich seinen Weg gehen. Natürlich kam das Thema wieder hoch mit der neuen Identität. Dex schaute kurz schweigend zu Alicia, schüttelte dann aber resigniert mit dem Kopf.

“Sie werden mich finden können. Egal wo ich hingehe. Wenn mein Vater will… dann kommen sie mich holen… ich mag mir nicht ausmalen, wo der Geheimdienst überall seine Finger drin hat… Reicht schon, wenn eine Schwester an mein Blut kommt und es kontrolliert… Ich glaube, es wäre besser, wenn ich einfach fähig genug werde, um zumindest lange genug Zeit zu schinden, bis Verstärkung da ist…”

Doch bei der Frage, die dann kam, lächelte Dex nur matt.

“Ich bin irgendwie nicht an Männer interessiert, um ehrlich zu sein…”

Als Dex merkte, dass die Drei gerade relativ alleine waren zog Dex ihren rechten Stiefel aus und fummelte an der Sohle herum, was so aussehen musste, als hätte sie einen Stein oder so drin gehabt. Wenig später zog sie ihren Ausweis hervor, genauso wie ihre Zugangskarte zum Sith-Tempel. Letztere schaute die Frau nachdenklich an. Offiziell war sie noch ein Teil der Sith. Auf beiden Bildern war die Frau regelrecht abgemagert, sodass man schon fast den Schädel erahnen konnte. Durch die so deutlich schärfere Kinnpartie und den ausgeprägten Wangenknochen konnte man auch die Verwandtschaft zu ihrem Vater nicht mehr leugnen. Sie war wirklich eins zu eins optisch eine weibliche Version ihres Vaters. Schließlich gab Dex beide Dokumente Alicia.

“Ich glaube, du kannst damit vielleicht mehr anfangen… Ich wollte mir eine Hintertür offenhalten bis zu dem Punkt, wo ich mir sicher bin, ob dieser Weg wirklich der richtige war.”

Vermutlich würde sie aktuellere Bilder brauchen, damit die Behörden zumindest den Ausweis ausstellen konnten. Nun hat sie auch die letzte Notleine zu ihrem ehemaligen Zuhause gekappt.



---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Hangar | Dex, Lucy, Alicia und Joras?---
 
[Kernwelten | Coruscasektor | Coruscant-System | Coruscant-Orbitalstation „Aurek 19 | nah einer Imbissbude] Calen Rynn, Bailee Troisi, andere Passanten (NPC)

Hotels… Natürlich… Darauf hätte er auch selbst kommen können. Er wurde noch eine Nuance röter und als sie ihm schlussendlich eine Teigtasche anbot weiteten sich seine Augen überrascht. Trotzdem sie eine eher düstere Laune ausstrahlte war er sich nun sicher das sein Gefühl ihn nicht getrogen hatte.

„Danke das ist nett. Aber ich kann das auch bezahlen!“

sagte er mit roten Wangen. Er war sich sicher das sein Gesicht leuchten musste. Es war ihm unangenehm und er senkte einen Moment den Blick. Doch im nächsten Moment runzelte er die Stirn. In Schwierigkeiten. Warum sollte er in Schwierigkeiten sein. Schnell schaute er sich um konnte aber nichts sehen das so etwas andeuten würde. Dann wandte er sich wieder der Natolanerin zu.

Freut mich sehr. Ich bin Calen Rynn, einfach nur ein ganz normaler Mensch. Eigentlich bin ich gar nicht in Schwierigkeiten ich bin hier, weil ich mich zu den Jedi begeben soll.“

Antwortete er. Er klang dabei ein wenig verunsichert wurde ihm doch gerade klar wie unsinnig sich das anhören musste. Dann biss er in die Teigtasche und seine Augen leuchteten glücklich auf.

„Die sind aber lecker!“

Er kaute und kramte dabei mit der linken in der rechten Tasche der Hose herum, bis er seinen Beutel mit den Credits zu fassen bekam. Er hielt die Teigtasche mit den Zähnen fest und kippte die Chips in die nun freie Linke.

„Meimpfft zuuu daff reift für ein fartier?“

Fragte er mit der Teigtasche im Mund und hielt ihd die Hand mit den Credits hin.

„Oh umpf waff kriefst fu für fas fessen?“

Er bemerkte nicht wie albern das klang und aussehen musste. Zum Glück denn sonst hätte er wohl Lachen müssen und die schöne Teigtasche wäre durch den Raum geflogen. Er war noch zu sehr mit seinem übrigen Geld beschäftigt. Credits in der einen Hand und den Beutel in der anderen schaute er sie mit freundlichen Augen und seinem Essen im Mund an

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Coruscant-Orbitalstation Aurek 19- Hangar- mit Dex, Lucy und Joras?

Dex würde sich bemühen. Dieses Versprechen erhöhte die Chance, das Alicias Erziehungsmassnahmen fruchteten und aus Dex am Ende doch eine recht annehmbare Jedi wurde. Aber es würde sowohl für Dex als Schülerin als auch für sie als Meisterin kein einfacher weg werden. Aber Alicia war bereit für eine Stolperstrecke und sollte sie mal an ihre Grenzen stossen, konnte sie sich ja auch an einen Meister wenden. Es tat gut zu wissen, das jemand einem immer Rückhalt gab.

Was sie über die Geschichte erzählte, schien Dex zu überraschen und sie grinste.

"NICHTS ist von Dauer in dieser Galaxie, ausser der Macht selbst. Ich meine, wenn du dir die Geschichte ansiehst: Wieviele Philosophen und auch Wissenschaftler haben irgendwann mal irgendwas festgestellt, was sich Jahrhunderte später als komplett falsch heraus gestellt hat? Viele unserer "Fakten" sind einfach nur allgemein anerkannte Theorien. Auch, dass sich die Planeten scheinbar um die Sonne drehen. Ja, in gewisser Weise ist das so. Aber eben nicht so, wie man es meint. Das die Sonne quasi als fester Punkt irgendwo steht und ihre Gravitation alles in ihren Bahnen hält. Nein. Und bei Erfahrungsberichten ist es im Prinzip noch schlimmer, weil die natürlich wieder nur eine subjektive Wahrnehmung sind. "

Sie lächelte Dex zu um zu sehen, ob sie ihr folgen konnte. "Wissen" schien genauso unendlich zu sein wie die Macht. Es gab so viel zu entdecken. Viel zu viel für ein Leben. Das, was sie jetzt für Wissen hielten, war nur eine Momentaufnahme der Zeit, in der sie lebten. In hundert oder zweihundert Generationen lachte man wahrscheinlich über die Annahmen, die sie heute Fakten nannten. Die Frage, warum eine Sith dann die Texte der Jedi lesen wollte, war interessant und Alicia dachte einen Moment darüber nach.

"Weil sie auf der Suche nach der Wahrheit ist? Bei Übereinstimmungen in den Geschichten der Sith und der Jedi steigt die Chance, dass es wirklich so war. Das wär meine Hoffnung. Auch möglich wäre, dass sie einfach auf der Suche nach Jedi-Techniken ist, die sie anderen Sith überlegen macht. Was wahrscheinlicher bei einer Sith wäre. Ich meine: Die Sith sind nicht mächtiger oder stärker als Jedi- auch wenn sie das gern wären. Auch wir haben unsere Trickkiste."

Das einzige, was die Sith vielleicht tatsächlich stärker machte als die Jedi, war ihre Skrupellosigkeit.Aber machte das wirklich stärker? Eher nicht.
Das Dex noch keinen Unterricht in der Macht erhalten hatte oder sich den Lehren der Sith entzogen hatte, liess Alicia schmunzeln.

"Kein Wissen, kein Problem. Zumindest solang du bereit bist, Neues zu lernen. Was die Katakomben im Sith-Tempel angeht: Jedes Machtsensitive hat die Fähigkeit, die Macht wahrzunehmen. Orte, an denen sie sich sammelt, werden auch von ungeschulten Lebewesen wahrgenommen. Eben- wie du sagst- zum Beispiel mit einer Gänsehaut. Die hatte ich ehrlich gesagt auch, als ich das erste Mal auf Corellia in der Jedi-Basis war. Die existiert leider nicht mehr, sonst wär das eine Erfahrung wert gewesen. Der Jedi-Tempel hier...nun, ich würde Berührungen mit dem C-Virus gern vermeiden, weswegen ich nicht auf die Oberfläche gehen möchte. Lianna wär noch ne Möglichkeit. Oder..."

Sie sah Dex an und lächelte.

"....wir besuchen eine andere heilige Stätte der Jedi und gucken mal, wie du da empfindest."

Es war zwar ungewöhnlich, mit einem Padawan am Anfang seiner Ausbildung eine Kristall-Höhle aufzusuchen. Aber es war durchaus möglich, genauso wie es möglich war, dass Dex dort bereits ihren Kristall fand- mit etwas Anleitung vielleicht. Sie würde den Stein dann aufbewahren müssen, bis sie sich das Lichtschwert bauen durfte.
Das es durchaus auch kriegerische Jedi gab, schien Dex zu überraschen. Das wiederum brachte Alicia dazu, nun wirklich laut zu lachen.

"Überleg mal: Es gibt noch andere machtsensitive Gruppierungen wie zum Beispiel die Aing-Tii , die irgendwo im Kathol-Rift leben. Im Sith-Tempel schonmal von ihnen gehört? Hassreden gegen sie? Wahrscheinlich nicht. Die Sith sind - denk ich- vor allem so gegen die Jedi, weil wir in der Lage sind, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wir nerven sie, weil wir zwischen ihnen und der Beherrschung der Galaxie stehen. Und das können wir nur, wenn wir kampftechnisch mit ihnen mithalten können. Es wär auch ne ziemliche Katastrophe, wenn wir nur hinter ihnen aufräumen könnten. Wir müssen auch in der Lage sein, ihnen zuvor zu kommen, sie abzufangen und im Ernstfall auch, sie zu töten. "

Ihr Blick wurde etwas traurig. Selbst der Tod eines Sith war etwas, dass man bereuen sollte. Und das sie zuletzt einen Sith überwältigt hatte, war noch nicht so lang her.

"Unsere Jedi-Schatten sind darauf spezialisiert, gefährliche Individuen aufzuspüren und auszuschalten. SpecialForces, sozusagen. Dabei begeben sie sich selbst an den Rand der dunklen Seite und müssen natürlich auch dahingehend gefestigt sein, damit sie bei der Ausführung ihrer Berufung nicht selbst zu dem werden, was sie eigentlich bekämpfen sollen. Eine grosse Widerstandsfähigkeit gegenüber der Verlockungen der dunklen Seite ist von nöten, um ein Jedi-Schatten zu werden. Selbstbeherrschung auf der höchsten Ebene. Ein fester Glaube an die Prinzipien des Jedi-Ordens und der Republik."
erklärte sie und musterte Dex noch einmal. Möglich, dass Dex sich dieser Gruppe anschliessen würde irgendwann.
"Auch Jedi-Wächter geraten eher mal an Sith und müssen in der Lage sein, ihnen mental und körperlich standzuhalten. Sie beschützen Objekte- wie zum Beispiel den Tempel- oder Personen wie Politiker, die durchaus Ziel der Sith werden können. Es gibt natürlich auch reine Pazifisten im Jedi-Orden. Aber der Einsatz des Lichtschwerts- nicht nur gegen Blasterfeuer- ist ein fester Teil der Grundausbildung eines Jedi. Auch du lernst von mir, wie man mit so nem Ding umgeht."


Was sie nun aber dazu brachte, sich umzudrehen und ihrer neuen Schülerin den Finger vor die Nase zu halten.

"Aber die Beherrschung deiner Gefühlswelt kommt vorher! Wut, Hass und alles , was Sith da so anpreisen, haben im Umgang mit dem Lichtschwert nichts zu suchen!"

Damit drehte sie sich wieder um und ging weiter.

"Viel grösser als die tatsächliche Macht eines Lichtschwerts ist sowieso das Symbol, welches es verkörpert. Den Ruf zu haben, ein guter oder sehr guter Kämpfer zu sein, verhindert oft, dass man das Lichtschwert überhaupt einsetzen muss. Wenn du ein Jedi-Ritter bist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand - ausser nem Sith- dein Können herausfordert. Viele sehen diesen Zylinder und sind praktisch sofort bereit, sich anzuhören, was du zu sagen hast. "


Jetzt lächelte Alicia wieder und legte den Kopf schief.

"Wunder dich also nicht, wie wenig du diese Waffe tatsächlich brauchst nachher. Von praktischen Anwendungen wie das öffnen von Dosen oder Türen mal abgesehen."


Man führte in der Tat gefühlt eine Millionen Trainings-Kämpfe, bevor man einen einzigen wirklichen Kampf erlebte. Und das war auch gut so.
Dex erklärte dann,wie das mit den Berechtigungen im Sith-Tempel funktionierte und Alicia nickte.

"Also Fingerabdrücke musste ich hier jetzt noch nie abgeben, wohl aber eine Blutprobe. In den Personal-Dateien wird der Midichlorian-Wert festgehalten. Zusammen mit Herkunft, Name, Alter, Grösse und was halt sonst noch uninteressant ist. Der Rang wird natürlich auch genannt und anhand von dem bleiben dir halt an den Terminals in der Bibliothek einige Dokumente verschlossen. Da kommt dann so ein hässlicher Hinweis "Unzureichende Berechtigung". Auf der anderen Seite bekommst du so auch Aufträge, die du auch tatsächlich erledigen kannst."

Die ehemalige Jüngerin sprach dann ihre Befürchtung aus, dass ihr Vater sie holen kommen würde, wenn ihm danach wollte. Alicia schnaubte.

"Dann legt er sich mit mir an.Du bist jetzt meine Padawan und ich damit für deine Sicherheit verantwortlich. Wenn du nicht mit ihm mitgehen willst, musst du das auch nicht. Und da der Jedi-Orden wie eine Familie ist, hab ich innerhalb kürzester Zeit Verstärkung, wenn ich sie brauchen sollte. Wenn er hier also mit nem Heer anrückt, können wir ja mal nen Massband auslegen und wetten, wie weit er kommt."

Man konnte deutlich merken, dass auch sie eine gehörige Priese Kampflust intus hatte. Satrek hatte sie auch auf dem Gebiet ordentlich gescheucht, wofür sie ihm heute dankbar war.

"Und wenn du nachher eine Jedi bist..."


sie schenkte ihrer Padawan ein zuversichtliches Lächeln.

"Ist es keine Schande, mit anderen Gruppen zu bilden oder sich einem höherrangigen Jedi anzuschliessen. Und sei es nur, um nochmal andere Ansichten zu erfahren und vielleicht kann der oder die Jedi dann auch andere Dinge als ich und du kannst noch andere Stärken an dir selbst ausbilden. Und es ist auch keine Schande ehrlich zu sein und zu sagen: Da draussen läuft ein Mann rum, der mir nach dem Leben trachtet und eine Bedrohung darstellt, die ich allein nicht stemmen könnte. Wie gesagt: Wir sind eine Familie und als solche sorgen wir füreinander. Ausserdem -nach dem, was du bisher erzählt hast- ist es sehr wahrscheinlich, dass ich dich eh nicht verlasse, unabhängig was für einen Rang du hast. Solang da eine bekannte Bedrohung ist, lass ich dich nicht aus den Augen."

Noch eine Kampfansage an den Vater der jungen Frau.

"Vielleicht drehen wir dann den Spiess auch um und gehen ihn besuchen. Das würde uns den Vorteil der Überraschung geben. Er hätte keine Chance, sich auf eine Jagd vorzubereiten."

überlegte sie laut. Und dann? Wenn sie bei ihm waren? Ihn stellen und inhaftieren, wenn er so böse war, wie Dex ihn beschrieb. Oder sie nahmen nen Mentalisten mit und baten ihn, Dex aus der Erinnerung des Mannes zu löschen. Wahrscheinlich würde ihm das einen Lebensinhalt nehmen.Am besten wäre es, sie würden ihn davon überzeugen, dass er auf seine Tochter stolz sein konnte. Das sie stark war. Stärker als er vermutete. Aber dafür musste Dex erstmal erkennen, dass sie es wirklich war. Das sie stärker sein konnte als ihr Vater. Alicia musterte Dex. Sie musste über sich hinaus wachsen. Selbstvertrauen gewinnen, damit sie über den wütenden Mann lächeln konnte, statt vor Angst zu erstarren.

Ihre Idee mit einem Mann zur Namens-Änderung lehnte Dex dann ab und offenbarte, dass sie kein Interesse an Männern hatte. Alicia schmunzelte.

"Wir haben auch schöne Frauen! Such dir aus, was du willst. Wir könnten ja mal zusammen in den Ausgang gehen. Tyris hat mir so schöne Kleider gekauft, die ich noch garnicht anhatte. Hättest du Bock?"


fragte sie ihre Schülerin. Man konnte durchaus auch einen Abend in einer Bad oder einer Disco zum Üben nutzen. Sehr gut sogar, wenn sie so darüber nachdachte. Die Idee gefiel ihr gerade richtig gut! Sie war lang nicht mehr in irgendwelchen Vergnügungseinrichtungen gewesen und es wär eine tolle Gelegenheit, ihre neue Padawan besser kennen zu lernen. Gerade,als sie darüber nachgedacht hatte, bliebt Dex stehen und zog ihren Stiefel aus. Alicia runzelte die Stirn und sah Lucy überrascht an. So sandig war es hier doch garnicht? Doch da holte Dex zwei ID-Karten hervor. Eine, die wohl zum Sith-Tempel gehörte und eine imperiale ID-Karte. Alicia nickte.

"Danke. Also die Zutrittskarte dürfte unsere Schatten sicher interessieren. Und die ID-Karte melden wir jetzt gleich mal um. So, wie ich dich verstanden hab, willst du dich nicht besser vor deinem Vater verbergen. Ich heisse das natürlich gut! Und wie gesagt: Mach dir keine Sorgen. Guck mal, wir sind jetzt zu 3. Du, ich und Lucy. Und auch wenn Lucy keine Jedi ist: Sie trainiert mit mir und ist eine ausgezeichnete Scharfschützin. Wenn wir irgendwo hingehen, bezieht sie irgendwo unsichtbar Position und passt auf uns auf."

Wie um Alicias Aussage zu unterstreichen, zeigte Lucienne einen Ausweis, der sie als ausgebildete Personenschützerin auswies. Sie war nicht irgendwer, sie gehörte zu Tyris' besten Leuten, denn nicht weniger würde er abstellen um Alicia zu schützen. Die muskulöse Frau grinste und steckte den Ausweis wieder weg.

"Also: Neue ID anfertigen lassen und dann machen wir dich offiziell zu einer Padawan. Also...noch offizieller als nur meine Bekundung. "

Sie grinste und nickte dann mit dem Kopf in Richtung des Zollbereichs. Praktischerweise waren sie ja bei den Hangars, wo sie den kleinen Jungen auf den Weg geschickt hatten. Dort befand sich auch ein Schalter, an dem eine rechte Schlange war. Einreisebewilligungen wurden angefordert, es wurde hitzig diskutiert. Alicia runzelte die Stirn.

"Ok, das wird also nen Moment dauern."


Alicia musterte Dex.

"Willst du dich erst nochmal frisch machen, bevor du dich auf einer ID für die nächsten 5 Jahre verewigst?"

fragte sie, kramte einen Kamm aus ihrer Tasche und hielt ihn Dex hin. Ein Mann würde sich wahrscheinlich jetzt in die Hand spucken und so seine Haare frisieren. Aber Dex war eine Dame. Vielleicht legte sie etwas mehr Wert auf ihre Erscheinung. Alicia war jetzt nicht eitel oder so, aber für ein behördliches Holo würde sie schon ordentlich aussehen wollen. Vor allem, wenn sie einen Orden repräsentierte. Sie wollte schliesslich kein schlechtes Bild auf den Jedi-Orden werfen. Da fiel ihr ein, dass sie garnicht wusste, wie lang ihre ID noch gültig war und kramte diese aus ihrer Gürteltasche. Sie hatte noch etwas Zeit.

"Guck, so sieht das dann aus."

meinte sie und hielt Dex ihre eigene ID dann hin. Sie war bei der letzten Erneuerung bereits Jedi gewesen und so strahlte das Holo einer fröhlichen Alicia jeden an, der sich das Dokument ansah.

Coruscant- Orbitalstation Aurek 19- Zollbereich- mit Dex, Lucy und Joras?
 
---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Kantine | Dex, Lucy, Alicia und Joras---


Nichts war von Dauer in dieser Galaxie. So waren die Worte Alicias. Ihre Worte wirkten abermals so weise und intelligent. Abermals dachte Dex über das Gesagte nach. Wahrscheinlich würde dieser Weg zwar anstrengend, doch auch lehrreich sein. Daher erwiderte die Padawan das Lächeln und nickte knapp. So viel Wissen…So wenig Zeit es zu lernen. Bei den Worten bezüglich ihrer ehemaligen Herrin runzelte Dex die Stirn. Die Wahrheit also. Das würde zu ihr passen. Tatsächlich erinnerte sie sich an die Unterkunft Darth Makhairas. Überall standen Bücher, sie hatte gerade mehrere Holochrons auf ihrem Schreibtisch gehabt. Insgesamt war es merkwürdig gewesen, eine Sith, die Gerüchten nach so fixiert aufs Kämpfen war, mit so vielen Informationen hantieren zu sehen. War das nur wegen der Macht?

“Ich denke sowohl als auch. Ich hörte Darth Makhaira einmal sagen; ‘Man soll mir erst einmal den Teil des Sith-Kodex zeigen, in dem steht, dass man alle Jedi töten muss’ oder so. Ich glaube schon, dass sie sich Macht erhofft, jedoch auch das Wissen um die Wahrheit. Könnte das sein, Alicia?”

Die Reaktion der Jedi darauf, dass Dex auch bisher keinen wirklichen Unterricht in der Macht erfahren hatte, amüsierte diese scheinbar. Jedoch waren ihre Worte wie so oft irgendwie beruhigend. Bei den Vorschlägen bezüglich der Weiterreise nickte Dex eifrig.

“Ich wäre sehr daran interessiert, einen Ort der Jedi zu besuchen. Einfach schon, weil mich interessiert, ob sich diese Orte wirklich so anders anfühlen als der Sith-Tempel und vor allem wie anders.”

Die Padawan lief so neben ihrer Meisterin her und nahm nun auch die abschätzenden Blicke ihr gegenüber nicht mehr wirklich wahr. Auch wenn sie inzwischen saubere Kleidung trug, so erkannte man an der Art ihrer Tattoos, welche ihren ganzen Körper zierten, darunter auch den Gesichtsbereich, dass die junge Frau zumindest eine nicht sehr kurze Zeit auf der Straße gelebt und damit sehr wahrscheinlich auch geklaut hatte.

Sobald Alicia dann das Thema der Jedi aufgriff, dass es auch eher kriegerische Jedi gab, sorgte bei der Padawan für ein leichtes Schamgefühl, da sie nicht selbst darauf gekommen war. Die Ausführungen ihrer Meisterin machten durchaus Sinn. Bei der Erwähnung der Jedi-Schatten erstarrte Dex kurz. Sie schaute zu Alicia und ging dann weiter. Diese Gruppe schien wirklich interessant zu sein und doch war da eine Frage.

“Heißt das, wenn ich euch entkommen und geflohen wäre, hätten die mich gejagt und im schlimmsten Fall getötet?!”

Irgendwie war es sogar gruselig darüber nachzudenken. Jedi-Schatten. Wenn diese Beschreibung stimmte, dann war Dex grob fahrlässig gewesen, sich als eine Sith auszugeben. Was das Thema mit dem Training anging, ließ Dex lächeln.

“Nun klingt ihr nicht so viel anders als Darth Makhaira. Sie verbannt diese Emotionen nicht ganz, meinte aber mal bei einem Training, dass man die Emotionen zwar nutzen sollte, aber der Nutzen sich umkehren kann, wenn man sich zum Beispiel durch seinen Hass blenden oder zu unkontrollierten Angriffen hinreißen lässt. Ich denke ich werde mich da wirklich anstrengen müssen.”

Dex grinste schief, doch dieses verschwand, als sie an ihre eher dunkle Seite dachte, die damals beim Training mit Lucy hochgekommen war. Wie ein Parasit, der in ihr lebte. Wahrscheinlich war sowas normal. Daher sprach Dex das nicht an. Auch was die Symbolkraft eines Lichtschwertes anging, nickte die Padawan nachdenklich. In der Tat wäre es immer Selbstmord gewesen, wenn man in ihrem Zustand einem geübten Nutzer eines Lichtschwertes entgegen getreten wäre. Auch was das geringe nutzen eines Lichtschwertes anging, war Dex eher beruhigt. Ihre Fähigkeiten lagen zumindest derzeit weniger im direkten Zweikampf, als darin sich zu nehmen, was man wollte und eben dem Weglaufen.

Bei ihrem Vater jedoch wagte sich Dex nicht, ihre innere Anspannung zu lösen. Auch jetzt noch wirkte sie nicht, dass sie instinktiv ihre Aura so sehr zusammengezogen hatte, dass sie deutlich weniger präsent in der Macht war.

“Ich glaube, er wird sein Lieblingsmittel nehmen… Propaganda. Ich wäre ein Opfer der heimtückischen Jedi, die mich entführt haben und nun foltern, bis ich ihre absolut unvernünftige Gesinnung annehme… Wenn er kommt, dann nicht alleine.”

Doch abgesehen davon beruhigten die Worte Alicias Dex wieder ein wenig, sodass ihre Anspannung innerlich wie äußerlich zumindest etwas nachließ. Bei den Jedi bildete man also Gruppen? Das war ja beinahe wie bei ihrer Familie auf der Straße. Mit so etwas konnte sie arbeiten. Sowas kannte die Padawan von damals. In Gruppen hatte jeder seine Stärken und Schwächen. Man musste sich nur aufeinander einspielen und wurde dann einfach unglaublich in dem, was man tun wollte. Bei dem Wort Familie entschwand aber die Freude bei Dex. Ihre einzige Familie war… Nichts war von Dauer. Irgendwie nahm Alicia für Dex zunehmend nicht nur die Position ihrer Meisterin ein, sondern auch als Ersatz der Mutter, welche die Frau nie hatte.

“Wenn wir ihn zusammen besuchen, dann würde ich schon gerne seinen Blick aufnehmen.”

Nach und nach versank Dex in ihren Gedanken. Familie, Eltern, Freunde… Sie hatte so lange niemand so Vertrautes mehr gehabt. Es war schön, nicht mehr alleine zu sein, doch umgekehrt… Da war auch Angst. Angst wieder wen zu verlieren, der einem nahe stand. Bei dem Angebot, mal zusammen auszugehen, lächelte Dex, schüttelte aber mit dem Kopf.

“Ich glaube, ich muss erst einmal selbst wieder zu mir finden… Dann würde ich mich aber freuen.”

Nach der Übergabe der beiden Dokumente schaute sie Alicia ernst an.

“Ich weiß nicht, ob meine Zugangskarte zum Tempel noch funktioniert. Aber vielleicht hilft sie euch wirklich.”


Bei der Anmerkung, dass die Frauen nun zu dritt waren, nickte Dex ruhig. Es war ein gutes Gefühl. Am Ende könnte sonst wer kommen und alleine wäre die Padawan wie ein wehrloses Baby. Das Angebot, sich frisch zu machen, nahm Dex dagegen an, nachdem sie auf dem Weg zum Schalter die Schlange sahen. Sie nahm den Kamm und kämmte sich einmal ordentlich und schaute auch noch einmal, ob auch alles sauber war. Schließlich hielt Alicia ihre ID in den Händen. Die Frau lächelte. Warum?

“Muss ich so komisch auf der ID schauen?”


Fragte Dex etwas irritiert. Sie konnte sich nicht mit so einem Lächeln vorstellen. Erst recht nicht, wenn man ihr altes Holo bewusst mit so gewählt hatte, dass ihre Mimik neutral war. Am Ende sah Dex auf ihrer alten ID eher aus, als hätte man die Aufnahme von einer behördlichen Einrichtung abgeholt. Gut… in ihrem Falle war es wirklich so. Man hatte damals einfach ein noch recht aktuelles Bild genommen, welches bei ihrer Inhaftierung gemacht wurde. Damals hatte man halt gedacht, ihre Schwester würde überleben. Wozu also ein besonderes Bild machen? Wieder war da dieser Schmerz. Sie hatte sich geopfert. Für sie. Wäre ihre Schwester wohl stolz auf Dex, wenn sie wüsste, welchen Weg sie eingeschlagen hat? Ihr Blick wanderte ins Leere, während sie sich an die Zeit mit ihrer Familie erinnerte. War sie wirklich nicht mehr alleine? Es war merkwürdig. So anders als bei den Sith. Zumindest in diesem Punkt waren sie erfolgreich gewesen. Man hatte bei Dex seelische Narben erzeugt, deren Schmerz wohl noch lange anhalten würde.



---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Zollbereich | Dex, Lucy, Alicia und Joras---
 
Coruscant | Untere Ebenen | Aleron Blackthorne, Birix Zhon im Bürogebäude des industrie-Komplexes mit dem Boss, 8 Schergen und einer Twi'Lek Sklavin sowie Tara Li

Der Einsturz überraschte Aleron, hatte er doch nicht mit einer so drastischen, so zerstörerischen Aktion gerechnet. Doch die Reflexe des Marines a. D. übernahmen schnell die Kontrolle. Er sank auf ein Knie, um hinter dem Jedi-Ritter ein kleineres Ziel abzugeben und ein Schuss sauste tatsächlich durch die Luft auf die Stelle zu, an der sich eben noch sein Kopf befunden hatte. Der Morellianer antwortete mit zwei gezielten Schüssen auf die Wachen an der Tür. Sein DL-44 war auf Betäubung gestellt und so sanken die beiden Ganoven ohne offensichtliche Wunden zu Boden. Sie würden auf absehbare Zeit keinen Widerstand mehr leisten können, dafür aber sicher später in den Verhörzellen des CSF die eine oder andere nützliche Information zu den Ermittlungen bezüglich der Hinterleute dieser Operation beitragen können.

Aleron wandte sich um und betrachtete den Trümmerhaufen. Es waren nicht nur die Stahlträger heruntergekommen, sondern auch das nun nicht mehr gehaltene Dach und die Installationen, die sich auf besagtem Dach befunden hatten. Eine halb aus der Verankerung gerissene Dachantenne ragte bedrohlich über dem Loch, das sich aufgetan hatte. Diverse Kabel und Schläuche hingen von der beschädigten Decke. Neben leblosen Datenkabel fanden sich Stromkabel, deren Enden bedrohlich aufblitzten und anzeigten, dass gefährliche Energiemengen durch sie Flossen. Für einen Moment herrschte absolute Stille im Raum. Jedenfalls abgesehen von dem Brummen des Lichtschwert in der Hand des Jedi-Ritters.

Während Birix Zhon sich mit dem Boss beschäftigte, begann Aleron den Trümmerhaufen zu erklimmen und zu den beiden verschreckten Frauen zu gelangen. Einige ihrer Gegner waren von dem Einsturz voll erwischt worden und vermutlich sofort tot. Dennoch war unter den Trümmern noch ein Stöhnen zu vernehmen, also musste irgendjemand darunter noch leben. Fraglich war nur, wie lange noch. Aleron jedenfalls würde keine Zeit und auch nicht das dafür nötige schwere Gerät haben, um den oder die Überlebenden zu retten.

Auf der dem Gipfel des Trümmerhaufens angekommen, konnte der Morellianer endlich auch die beiden Frauen wieder ersehen. Eine bedrohliche Situation zeigte sich ihm hier. Zwei der Ganoven hatten sich aus den Trümmern befreien können oder hatten vielleicht auch noch zur Seite springen können. Sie bedrängten die beiden Frauen und wollten sie offensichtlich gefangen nehmen und als Geiseln benutzen. Während der eine bereits mit der Twi’lek rang, die sich verzweifelt, aber vergebens wehrte, bedrängte der andere die Togruta, die sich verängstigt zusammen gekauert gegen die Wand presste als wollte sie durch sie hindurch schlüpfen und so entkommen.

Aleron hob den DL-44 Blaster wieder und jagte den beiden Ganoven einen Betäubungsschuss in den Rücken. Die Twi’lek wurde unter ihrem Häscher einfach begraben, keuchte auf und schien einfach zu schwach, um sich von dem auf sie gefallenen, schweren Körper zu befreien. Die Togruta hatte mehr Glück. Ihr Gegenspieler sackte vor ihren Füßen zusammen. Mit gesenkter Waffe kletterte Aleron die Trümmer herunter und trat auf die Togruta zu. Er nickte ihr zu und versuchte sie mit der Macht zu berühren, um ihr warme, wohlwollende Gefühle zu übermitteln. Und so streckte er die freie Hand aus, um ihr aufzuhelfen.

„Komm mit mir, wenn du leben willst.“

Es dauerte einen Moment, doch die Togruta ergriff schließlich die Hand des Morellianers und ließ sich auf die Füße helfen. Gemeinsam befreiten sie die Twi’lek aus ihrem Grab.

„Mein Name ist Aleron Blackthorne und mein Begleiter ist Birix Zhon, er ist ein Jedi-Ritter. Wir werden euch und die anderen hier rausholen, wir bringen euch in Sicherheit. Auf euch warten Ärzte, die sich um eure Wunden kümmern werden, eine heiße Dusche, warme Kleidung und heiße Mahlzeit und natürlich auch ein weiches Bett. Ihr werdet so lange schlafen und so viel essen können, wie ihr wollt.“

Der Tonfall war ruhig und kontrolliert, ein Tonfall, wie man ihn bei einem verschreckten Kind anbringen würde, um es zu beruhigen.

Durch die Fenster konnte man sehen, wie Airspeeder mit gut sichtbaren Emblemen des CSF ihre Landeoperationen begannen. Lautsprecher identifizierten die Angreifer zusätzlich und forderten die Sklavenhalter auf, sich zu ergeben. Natürlich wurde dem nicht überall Folge geleistet und so begannen diverse Schusswechsel in der Anlage. Hier um im Büroturm waren sie sicher davor. Die relative Näher bei gleichzeitiger entrückter Distanz ließ das tödliche Geschehen einigermaßen surreal erscheinen.

Aleron bat die beiden Frauen, sich vorzubeugen und ihre Lekku zur Seite zu streichen. Mit einem kurzen, gezielten Schnitt seines Vibromessers in die elektronischen Schlösser befreite er die beiden dann von ihren Sklavenhalsbändern. Sofort spürten sie die Erleichterung, da ihre Hälse nun nicht mehr von den Metallringen eingezwängt wurden und sie nach unsäglich langer Zeit das erste mal wieder frei atmen konnten.

Mit fester, gütiger und damit nicht grober Hand half Aleron den beiden, über den Trümmerhaufen zu klettern. Er war wahrlich ein unumstößlicher Fels in der Brandung, auf den sie sich stützen konnten. So wieder vereint, machten sich die Vier bereit, den Raum zu verlassen und sich durch das Gebäude nach unten durchzukämpfen.

„Haltet die Köpfe unten und geht in Deckung, wenn wir auf Widerstand stoßen. Der Jedi-Ritter und ich werden uns um die Schergen kümmern.“

Coruscant | Untere Ebenen | Aleron Blackthorne, Birix Zhon im Bürogebäude des industrie-Komplexes mit dem Boss, 8 Schergen und einer Twi'Lek Sklavin sowie Tara Li
 
Coruscant- Orbit- Orbitalstation Aurek Neunzehn- Vergügungsdeck , bei den Imbiss-Ständen- mit Calen und anderen

Der Junge war offensichtlich noch nicht viel unterwegs gewesen, aber wenn sie das Alter richtig schätzte, war das auch nicht weiter verwunderlich. Als sie in seinem Alter gewesen war, war sie auch auf Glee Anselm gewesen und hatte gerade ihre Lehre begonnen und ihren Lehrer in den Wahnsinn getrieben.

Das sie dem jungen Menschen ihre Teigtasche geschenkt hatte, schien diesen in Verlegenheit zu bringen, denn er lief rot an und bedankte sich. Bailee schmunzelte. Ja, auch ihre Hautfarbe konnte dunkler werden, aber bei hellhäutigen Menschen fiel das einfach viel mehr auf als bei ihrer gelben Haut.

"Schon gut, meine Augen waren eh grösser als mein Magen. Ich denke, es bekommt mir besser, wenn ich dir die Teigtasche abtrete."

Sie lächelte den Jungen noch einmal an und zog an ihrem Ale. DAS würde sie nicht teilen. Der Junge fing dann an zu plaudern, stellte sich als Calen Rynn vor und erklärte, dass er sich zu den Jedi begeben sollte. Bailee runzelte die Stirn und musterte den Jungen.

"Tja. Da könntest du Glück haben, die haben da unten grad vor ner Weile aussortiert und jetzt sind sicher wieder ein paar Zimmer frei geworden."

Ja, ihre Stimme konnte den Sarkasmus nicht wirklich zurück halten. Sie zog erneut an ihrem Ale, als Calen in seine Teigtasche biss und wegen dem Geschmack sozusagen rührseelig wurde. Zumindest mit der Entscheidung dem Jungen was zu Essen zu geben, hatte sie was richtig gemacht.

"Vorkoster, stets zu Diensten."

scherzte sie dann mit einer Phantasie-Vorstellung. Ihren Namen hatte sie ja schon genannt. Der Junge kramte kurz darauf seine Credits raus und Bailee warf einen Blick darauf, als er nach einem Quartier fragte.

"Also so nen Kokon bekommst du sicher dafür. Zumindest für ein paar Nächte. Und das Essen geht aufs Haus."


Bailee überlegte einen Moment. Könnte sie mit ihm runter zum Tempel fliegen? Ihn zu einem Jedi geben und dann da basteln, was sie vorgehabt hatte? Nein. Man hatte sie ja mehr oder weniger raus geworfen. Wollte sie da dem Tempel überhaupt noch ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen und das Leitsystem bauen? Oder würde man sie jetzt mit mehr Nachdruck vom Hof jagen, weil sie ja eigentlich auf Felucia sein sollte oder eben den Orden verlassen hatte. So oder so wollte man sie da unten offensichtlich nicht mehr haben. Und sich quasi im Windschatten dieses Jungen wieder einzuschleichen war weit unter ihrer Würde. Blaue Kringel wirbelten in ihren Augen, weil sie der Gedanke wütend machte, dass man sie so loswerden wollte.Sollte ihr Alarmsystem doch noch ausschlagen und Brianna zurückkehren, hoffte sie, dass diese da unten zur Furie werden würde deswegen. Und Bailee würde ihre Freundin und ehemaligen Meisterin da gern unterstützen.

"Du sollst also zu den Jedi gehen, hmm? Um dich ihnen anzuschliessen?"


fragte sie und musterte den Burschen noch einmal. Wenn der nen Meister fand und sie hatte man weg geschickt, dann... ja, was dann? Dann wars so. Bailee atmete tief durch. Sie musste dringend ein anderes Thema finden, bevor sie hier aus Frust noch irgendwas kaputt schlug.

"Was hast du denn bisher gemacht? Bist du zur Schule gegangen oder hast du schon ne Berufsausbildung begonnen oder sowas?"

fragte sie und wollte den Burschen dazu bringen, ihr mehr von sich zu erzählen. Vielleicht half das gegen ihre Unzufriedenheit. Ein Wunsch, dessen Erfüllung ziemlich unwahrscheinlich war. Aber man konnte ja hoffen.

Coruscant-Orbit- Orbitalstation Aurek Neunzehn- Vergnügungsdeck- bei den Imbiss-Ständen-mit Calen und anderen
 
Coruscant – Jeditempel – Trainingsraum – Tenia und Akani


„Vergiss nicht, dass auch ich die Macht für mich nutzen kann“
, kommentierte Tenia, als Akani seine Taktik änderte. Und in der Tat kam er mit bloßer Muskelkraft nicht allzu weit, da sie mithilfe der Macht jeden seiner Schläge parierte, ohne mit der Wimper zu zucken. Akani genoss es, sich zu verausgaben, und legte alles an Stärke, Wissen, Intuition und Erfahrung – nun, soviel er davon halt hatte – in das Duell.

Der Chiss konnte nicht abschätzen, wie viel Zeit vergangen war, als Tenia schließlich zurücksprang und ihre Lanze deaktivierte.

„Du hast wirklich Talent“, lobte sie. Sie betonte jedoch anschließend, dass er Gegner, die die Macht nutzen konnten, insbesondere nicht unterschätzen sollte.

„Ich denke, du bist bereit für morgen“, schloss sie dann.
„Danke, Tenia! Zumindest fühle ich mich so bereit, wie es geht, ohne mehr über die Prüfung zu wissen…“, antwortete Akani.

Die beiden verließen den Trainingsraum und gingen nach ein paar Abzweigungen getrennt zu ihren jeweiligen Zimmern weiter. Akani duschte, nahm noch einen kleinen Happen zu sich – anderenfalls würde er mitten in der Nacht hungrig aufwachen – und ging dann ins Bett, um für den kommenden Tag ausgeruht zu sein.



Coruscant – Jeditempel – Schlafzimmer – Akani
 
Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"- Gänge der medizinischen Abteilung- mit Sahra und Ferak

Sahras Botschaft war beunruhigend, aber nicht überraschend. Ein Geheimagend des IGD hatte sie also gefunden und verfolgt. Na, der hatte bestimmt was zu erzählen zu Hause. Ihre Eltern standen im Verdacht, gegen das Imperium zu arbeiten. Und jetzt hatten sie und ihre Schwester sich fast zeitgleich der Republik angeschlossen. Was für ein Pech. Für einen Moment überlegte sie, was das ergeben hätte, wenn die Sith sie entdeckt hätten bevor sie sich den Jedi anschliessen konnten. Es war besser, dass die andere Seite da zu langsam gewesen war.

Von der Botschaft mal abgesehen kam Firedevs sich vor, als hätte Sahra sie mehr oder weniger aus dem Zimmer rausgeworfen. Gut, natürlich. Die Patientin konnte nicht so viel Trubel um sich rum gebrauchen, das sah Firedevs ein. Aber sie hatte sich auch darauf gefreut, Wes wieder zu sehen. Doch der hatte wahrscheinlich genauso zu tun wie Sahra, da war es besser, ihn nicht zu sehr abzulenken und das war sie wahrscheinlich in erster Linie: Eine Ablenkung. Als Sahra ihr ihren Padawan nun offiziell anvertraute, neigte Firedevs lächelnd den Kopf. Immerhin stand sie so nicht ganz allein da.

"Keine Sorge. Ich pass auf ihn auf."

versicherte sie ihrer Schwester, ehe sie mit dem Padawan und einem letzten, liebevollen Gedanken in Richtung Wes den medizinischen Bereich verliess.

"Also. Wie es aussieht, haben wir beide noch etwas Zeit, hmm?"

fragte sie ihn und überlegte, was sie mit ihm machen könnte. Letzt endlich- und so wie sie ihre Schwester kannte- wäre mehr Lichtschwert-Training das Beste für Ferak. Auch wenn sie das morgen garantiert bereuen würde.

"Kreuzen wir doch noch ein bisschen die Klingen. Ich denke, das bringt dir am meisten und wenn du mit Sahra demnächst mal in Schwierigkeiten kommen solltest, würde sie sich wundern, wie gut du geworden bist. Was denkst du?"

fragte sie und schmunzelte.Er war bereits ein guter Kämpfer. Die kleinen Änderungen, die es bedurfte, um in die Jedi-Techniken einzutauchen, würde er sicher spielend meistern. Auf dem Weg zurück zum Trainingsraum piepte plötzlich ihr Com. Ihr Neffe bat um Hilfe bei der Rückkehr auf die "Mercy" und wirkte recht niedergeschlagen. Firedevs fackelte darum nicht lang und kündigte im Hangar bei den dortigen Wachen an, dass da gleich ein Kind kam und dass er zu ihr gehörte. Nur wenig später tauchte das Shuttle auf und heraus kam ein ziemlich niedergeschlagener Ty.

"Alles in Ordnung, Grosser?"

fragte sie, aber Ty zuckte nur mit den Schulter und kündigte an, zur StarExplorer zu gehen und dort Holospiele zu zocken.

"Alles klar. Wir sehen uns dann später."

gab Firedevs noch mit auf den Weg und sah ihrem Neffen etwas besorgt hinterher. Da Radan nicht mit dabei war, konnte das nur eines bedeuten: Der Jedi-Ritter hatte sich mal wieder aus dem Staub gemacht. Jetzt war auch Firedevs sauer auf den Mann und verstand ihre Schwester etwas besser. Auf Radan war kein Verlass. Sie seufzte.Auch ihre eigenen Pläne brachte der Jedi damit in Gefahr. Sie überlegte einen Moment und zog dann ihr Com. Sie hatte zum Glück noch mehr Freunde im Jedi-Orden, auch wenn ihr Radan als Wes' ehemaliger Padawan am liebsten gewesen wär. Aber gut, musste ihre Notfall-Person halt improvisieren. Als ihr Hilferuf an ihre Freundin draussen war, lächelte sie wieder Ferak an.

"Komm, Ferak. Gehen wir etwas Dampf ablassen."

Jetzt wäre sie wahrscheinlich auch nur für sich wieder in einen Trainingsraum gegangen. Gut, das Ferak bei ihr war. In dem Trainingsraum angekommen, konzentrierte Firedevs sich auf ihre Aufgabe: Ferak ihre eigenen Kampfstile zu demonstrieren und ihn anzuleiten. Djem So bot einem jede Menge Möglichkeiten, Frust abzubauen. Eleganz und Anmut einzubauen war da nur eine Spielerei, die sie schön fand. Ferak war eher funktional , was für den Anfang auch richtig war. Wenn die Standart-Form zu langweilig wurde, konnte man anfangen zu spielen. Jetzt war die Zeit, sich die Bewegungen zu verinnerlichen und Fehler zu erkennen. Da sie mit richtigen Klingen kämpften, durfte es von letzteren nicht zu viele geben.
Doch je länger sie übten und Firedevs sah, wie präzise der Padawan seine Klinge führte, desto weniger Sorge hatte sie vor Fehlern.

"Sahra hatte recht damit, dir schon eine echte Klinge zuzugestehen. Du lernst sehr schnell und führst die Klinge sicher und präzise. "

lobte sie den Padawan und lächelte.

"Du kannst beim Vorwärts-Drängen ruhig das Bild im Kopf haben, dein Gegenüber in einen Graben zu schieben oder so. Das kann manchmal helfen. "

gab sie ihm den Tipp und lächelte, ehe sie wieder anfing, ihn zu bedrängen. Stärke-Mässig war er ihr zumindest ebenbürtig, wenn nicht überlegen. Aber das machte nichts.Wenn ihr Gegner stärker war, musste sie halt flinker sein. Also liess sie ihn noch ein paar Mal gegen ihr Lichtschwert schieben und tauchte dann mal unter seine Klinge hindurch, um ihn ins Straucheln zu bringen.

"Gewöhn dir auch ein paar Tricks an. Mit ein bisschen Glück kannst du deinen Gegner so überraschen und einen entscheidenen Vorteil gewinnen."

Oftmals waren es genau diese Tricks, die einen am Ende siegen liessen.

Coruscant-Orbit-"Mercy"- Trainingsraum- mit Ferak
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant- Orbit-Orbitalstation Aurek 19- Schlange zum Bürger-Schalter- mit Dex, Lucy, Joras? und anderen

Dex stimmte ihrer Vermutung zu, dass ihre ehemalige Herrin ihren Weg zur Macht über den Pfad des Wissen gewählt hatte. Zweifelte aber im selben Moment daran und Alicia runzelte die Stirn.

"Wenn sie wirklich so drauf ist, wär sie die erste Sith, die ich wirklich cool finde. Vielleicht sollten wir nochmal Kontakt zu ihr aufnehmen und ein Treffen an einem neutralen Ort vorschlagen."


Aber dann müsste sie Dex auf den Notfall vorbereiten: Eine bewaffnete Auseinandersetzung. Erneut musterte sie die junge Frau. Ja, vielleicht war es keine schlechte Idee, das Lichtschwert-Training etwas früher anzusetzen als sie es normalerweise tun würde. Sie hatte ja noch die Trainingswaffe, die Joras benutzt hatte. Dieser benötigte das Trainingsschwert ja nun nicht mehr, da er eine richtige Waffe hatte. Sie atmete tief durch und unterschrieb damit innerlich ihren Plan. Dann meinte Dex, dass sie gern mal einen Ort der Jedi besuchen würde. Einfach um zu schauen, ob diese sich anders anfühlten. Alicia lächelte.

"Dann machen wir das doch als erstes. Sobald ich hier weg kann. Bis es soweit ist, bürgern wir dich ein und dann fangen wir mit deinem Training an."

Sie würde aus der jungen Padawan eine Kriegerin machen müssen. Allerdings musste sie auch ein paar Grund-Gedanken der Jedi verinnerlichen. Zum Ersten in dieser Richtung kamen sie, nachdem sie von den Jedi-Schatten erzählt hatte. Dex schien nervös bei dem Gedanken, dass solche Wesen existierten und fragte noch einmal nach, ob sie sie im schlimmsten Fall auch getötet hätte. Alicia seufzte.

"Jedi versuchen immer Leben zu schützen. Wir geben Chancen, sich zu ergeben und versuchen dann erst alles mögliche, um unsere Gegner Kampfunfähig zu machen. Du bist zwar machtsensitiv, kannst die Macht aber noch nicht bewusst einsetzen. Das gibt jedem Jedi die Chance, dich zu entwaffnen, bewegungsunfähig zu machen, zur Not bewusstlos zu schlagen. Umbringen...nein. Ich hätte dich nicht getötet, wenn du dich nicht ganz doof angestellt hättest. Anders sieht es natürlich aus, wenn sich der Gegner wirklich bis zum bitteren Ende zur Wehr setzt und auch Möglichkeiten hat, sich gegen diverse Machttechniken zu wehren. Wenn es zu gefährlich ist, ein Lebewesen frei rumlaufen zu lassen, weil es zum Beispiel Unschuldige bedroht oder in Gefahr gebracht hat und das Lebewesen kann sich gegen einen Machtgriff, gegen Lähmung und anderes wehren. Welche Optionen haben wir dann noch?"


fragte sie die ehemalige Jüngerin und lächelte dann.

"Und keine Sorge. Ich werde dich auch lehren, wie du dich gegen Macht-Angriffe wehren kannst. Sowie mental als auch physikalisch."

Alicia zwinkerte der jungen Frau aufmunternd zu. Auf ihre Ausführungen zu Emotionen im Umgang mit Lichtschwertern- aber auch mit der Macht selbst- meinte sie , dass ihre Herrin etwas ganz ähnliches gesagt hatte. Alicia lächelte.

"Ja, ich denke, die Basis ist für Jedi und Sith ziemlich ähnlich. Aber wusstest du, dass es einen Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen gibt?"


fragte sie dann und warf ihrer Schülerin einen fragenden Blick zu.

"Und was die Kontrolle angeht, so steht und fällt alles damit, wie gut du dich selbst beobachten kannst. Aus Beobachtung heraus wächst Kontrolle. Also fängst du am besten damit an. Zum Beispiel genau jetzt. Beschreib mir, wie du dich fühlst. Sei dabei so genau wie möglich."

Ein guter Anfang, fand Alicia, bevor Dex eine Prognose gab, was von ihrem Vater zu erwarten war. Alicia runzelte die Stirn.

"Propaganda- vor allem imperiale- interessiert mich nicht. Die Imperialen stellen uns Jedi so oder so als böse hin. Wir stehlen Babys, wenn sie machtsensitiv sind zum Beispiel. Und wenn er sich da mehr als 5 Leute zusammen sammelt, die ihn auf einen Feldzug gegen den Jedi-Orden- oder gegen mich- begleiten, dann sinken schon die Chancen, dass wir ihn hier zu Gesicht bekommen. Weil im Moment herrscht noch Frieden zwischen der Republik und dem Imperium. Oder zumindest ne Art Waffenstillstand.Sprich wenn er jetzt losziehen würde, würd das mit Sicherheit auffallen und dann hat er es nicht nur mit dem Jedi-Orden sondern auch mit dem Militär zu tun. Und sollte es wieder zu Krieg kommen, wirds noch schwieriger für ihn, weil dann die Grenzen zum Imperium sicher wieder mehr bewacht werden. Also für Grossangriffe wirds dann ziemlich eng. Es ist für ihn also relativ schwer, an uns ran zu kommen. Vielleicht, wenn er Kontakte zum Geheimdienst hat. Die sind ja gut ausgebildet in der Regel. Dann bekommen wir es vielleicht mit dem IGD zu tun. Aber "grösser, lauter, schwerer" ist nicht immer zielführend."

versuchte sie die Sache logisch anzugehen. Beunruhigen liess sie sich davon auf jeden Fall nicht.

"Wir könnten ja auch den NRGD auf deinen Vater ansetzen.Als Beobachter. Wenn du sagst, er ist zu sowas fähig, dann sind ja nicht mehr nur wir beide in Gefahr, sondern auch diverse Zivilisten. Das wird noch andere Abteilungen der republikanischen Sicherheit interessieren."

Wenn der Mann wirklich Krieg mit ihr haben wollte, sollte er nur kommen.

"Meinst du, dein Vater weiss, dass du hier bist? Oder glaubt er, du bist noch mit deiner Herrin da zusammen?"

Die Frage war, wieviel Zeit sie hatten, ihm gegebenenfalls zuvor zu kommen. Kontrollierte er seine Tochter so streng, dass er es vielleicht sogar schon wusste? Das wäre ja ziemlich krank. Die Vorstellung, ihrem Vater proaktiv einen Besuch abzustatten, schien Dex zu gefallen und Alicia lächelte.

"Dafür solltest du aber mindestens in der Lage sein, dich vor Blasterfeuer zu schützen."

meinte sie und hielt Dex das Trainingslichtschwert hin.

"Und daran sollten wir arbeiten. Bald."

Ihren Vorschlag, mal zusammen auszugehen, schlug Dex aber erstmal aus und Alicia nickte. Sie war nicht böse deswegen und ihre Padawan sagte ja auch , dass sie sich zu einem späteren Zeitpunkt freuen würde. Das war doch mal eine Aussage. Somit konnten sie sich erstmal der Einbürgerung widmen. Während sie in der Schlange anstanden, fragte Dex, ob sie dann auch so komisch schauen müsse. Alicia drehte ihre ID um und blickte auf ihr strahlendes Abbild.

"Komisch? Was heisst hier komisch?"

fragte sie gespielt gekränkt, ehe sie Dex` Gesicht noch einmal musterte.

"Du solltest dir überlegen, welche Reaktion du bei dem Sicherheitsbeamten herausfordern willst. Wenn du Spass an Leibesvisitationen und gelegentlichen Interviews durch Uniformierte hast, dann würd ich schauen, als würde der Betrachter allein durch meinen Blick durch das Holo-Bild tot umfallen."

Um zu unterstreichen, was sie meinte, zeigte sie Dex ihre alte ID.

" Wenn du aber lieber ungehindert durch alles durch latschen möchtest, würde ich dir raten so harmlos wie möglich auszusehen. Es schadet auch so ganz generell nicht, wenn einen die anderen unterschätzen. Ich schaff das schon allein durch meine geringe Körpergrösse. Da muss ich eigentlich nicht mehr viel dazu tun. Und wenn ich dich in Bezug auf deinen Vater richtig verstanden habe,liebst du es auch, wenn andere eine böse Überraschung erleben. Also:"

Alicia nahm ihre Zeigefinger und zog ihre Mundwinkel zu einem echt skurilen Lächeln hoch.

"Du schaffst das. Du kannst dir ja das überraschte Gesicht deines Vaters vorstellen, wenn er die Haustür aufmacht und wir da stehen."


schlug sie als Hilfsmassnahme vor und klopfte ihrer neuen Padawan ermutigend auf die Schulter. Dann musterte sie noch einmal die genervt-ernst dreinblickende Dex auf der ID-Karte an und liess das Gesicht auf sich wirken.

"Wenn du nachher noch ein paar Muskeln mehr in den Armen hast und selbstbewusster bist, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass du mal Wächter-mässig ein Opfer in den Zeugenstand begleitest, wenn der noch Angst vor seinem Peiniger hat. Wenn du dann so guckst wie auf dem alten Holo und neben dem stehst, traut sich sicher niemand, ihn anzugreifen. Damit würdest du noch eine weitere Stärke von dir nutzen."


Alicia grinste frech, weil sie ihre Padawan damit etwas auf den Arm nahm. Auf der anderen Seite war das durchaus denkbar, wenn Dex gern die Böse raushängen lassen wollte. Es spielte halt immer eine Rolle, gegen wen sich was richtete. Und die Energien und Talente von Dex mussten genauso in die richtige Richtung geleitet werden. Und das begann jetzt mit dieser neuen ID.


Coruscant-Orbit-Orbitalstation Aurek 19-Schlange zum Bürger-Schalter- mit Dex, Lucy, Joras? und anderen
 
Von: Büro Admiral Gar Stazi, Sektorflotte Coruscant
An: Kadett Fabienne Bertheau, Personalakte Nr.: 2505.1971.35

Kadett Bertheau,

In Ihrem Dienstkalender wurde soeben ein Termin eingetragen. Finden Sie sich zum genannten Zeitpunkt im Flottenhauptquartier von Coruscant für eine Unterredung mit Admiral Gar Stazi ein. Ihre Vorgesetzten wurden bereits in Kenntnis gesetzt. Achten Sie für diesen Termin auf die angemessene militärische Kleidung und auf Pünktlichkeit.

Zeigen Sie am Eingang des Hauptquartiers dem wachhabenden Offizier diese Einladung. Sie werden dann zum Büro des Admirals gebracht.

Gezeichnet,

i.A. Captain Rarep Leza, Adjutant des Admirals
 
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