Arkadi Duval
Necessary evil
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Westturm, Meditationsraum | Lieutenant Arkadi Duval, Eowyn, Ian
Arkadi fühlte sich angesichts der Worte des ehemaligen unwohl, vielleicht, weil er ähnliches schon von anderen gehört hatte. Nach Denon hatte es nicht wenige Stimmen gegeben, die die Neue Republik scharf kritisiert hatten, und der ehemalige Soldat wollte diese Kritik nicht einfach wegwischen. Aber war es die Opfer nicht wert gewesen? Corellia befreit, das Imperium auf dem Rückzug, ein Ende der Knechtschaft für so viele Lebewesen, die lange unter der Diktatur gelitten hatten und nun wieder zu ihren Brüdern und Schwestern gehörten. Wie viele wären gestorben, hätte man das Imperium nicht von dort vertrieben? In den Gefängnissen von IGD und ISB verrottet, wegen eines falschen Wortes zur falschen Zeit verhaftet und nie wieder gesehen, Nichtmenschen, deren Dörfer zerstört wurden, um Platz für loyale Imperiale zu machen, Kinder, die unter der imperialen Herrschaft groß wurden und nie Freiheit kannten. Nein, es war notwendig gewesen. Schrecklich, ohne Zweifel, und tragisch. Aber notwendig. Sobald das Imperium erst einmal endgültig besiegt war, würde wirklicher Frieden herrschen und Generationen würden aufwachsen, die niemals wieder Krieg und Tyrannei erdulden würden. Das war alles wert. Alles. Sie durften jetzt nicht aufhören, bloß um ihre Gewissen zu beruhigen. Es war eine Last, die jemand tragen musste. Jemand musste sich die Hände schmutzig machen, damit andere es nicht tun mussten. Arkadi blinzelte, als er an die Bürger der Neue Republik dachte, die ihre Sicherheit dem verdankten, was Leute wie er taten. Ob sie den Preis für zu hoch halten würden, wenn sie alles wussten, was man für sie tat? In einem hatte Ian jedenfalls recht, es waren Lebewesen, die andere Lebewesen töteten. Keine höhere Macht, keine Gegenstände, sondern Lebewesen mit persönlicher Verantwortung. Mit persönlicher...Schuld. Eine untergeordnete Rolle spielte es für den Agenten dennoch nicht, zu welcher Organisation sie gehörten. Wenn zwei das gleiche taten, war es noch lange nicht das selbe. Doch es war müßig, mit dem Überläufer darüber zu diskutieren, ihre Ansichten waren zu verschieden, als dass sie einen Kompromiss hätten finden können. Es war ohnehin nicht notwendig. Sie waren nicht hier, um über Philosophie zu debattieren, sondern um zu handeln. Debatten gab es im Senat schon genug.
Der bärtige Gefangene blieb dabei, dass er nicht alle Imperiale für böse hielt, und er verwies auf Kinder, die keine Wahl hatten, in was für einem System sie groß wurden und noch keine Schuld auf sich geladen hatten. Arkadi schwieg nachdenklich und bedrückt. Natürlich hatte Ian damit Recht. Aber was wurde aus diesen Kindern, wenn man das Imperium nicht endlich aufhielt und zerschlug? Die nächste Generation, die das Imperium weiter am Leben erhalten würde, der blutige Kreislauf würde weitergehen, denn die Werte von Imperium und Neuer Republik waren unvereinbar, jeder Kompromiss würde auf die Unterwerfung einer Seite hinauslaufen. Man musste diese Leute befreien, der Agent kämpfte ebenso für die Freiheit der Imperialen wie für seine eigene. Der Imperator, die Sith, KOMENOR, IGD, ISB, die Streitkräfte...all das musste verschwinden, musste zerstört werden. Aber nicht jeder einzelne imperiale Bürger. Arkadi, in dessen kühlen blauen Augen Traurigkeit zu erkennen war, nickte langsam.
Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass der ehemalige Sith sich anschließend schützend vor die Jedi stellte und ihre Vorgehensweise verteidigte, er behauptete, er wäre auf Lianna unter strenger Bewachung gestanden. Der selben „strengen Bewachung“ wie durch Eowyn, fragte sich Arkadi zynisch, sprach es aber nicht aus. Die Maßstäbe der Jedi waren andere, das war unverkennbar. Ob sie sicher waren, das wagte der Agent doch zu bezweifeln. Isolationshaft unter strengsten Sicherheitsauflagen in einer speziellen Zelle, bewacht von Personen, die kein intimes Verhältnis mit dem Gefangenen hatten, das war sicher. Er hatte offenbar einen Nerv getroffen, ihm entging nicht, wie die Großmeisterin empört schnaubte. Die blonde Frau verkündete energisch, dass es eben nicht so gelaufen sei, wie er es dargestellt hatte. Die selben Berichte? Auch da hatte der Agent so seine Zweifel. Die Jedi stellten sich gerne als selbstlos und über den Dingen stehend dar, doch hatte Ian etwas ausgesagt, das den Orden belastet oder in einem schlechten Licht dargestellt hatte, so war das garantiert geschwärzt worden. Jede Organisation machte das so. Wusste Ian vielleicht doch über das ein oder andere schmutzige Geheimnis der Jedi Bescheid und hatte deshalb eine so milde Behandlung erhalten? Eowyn fuhr fort und meinte, dass der NRGD Ian ja schon früher hätte befragen können. Arkadi fixierte sie mit seinen Augen, kühl und distanziert.
„Und wir sind überaus dankbar dafür, dass Sie diese Berichte so bereitwillig mit uns geteilt haben. Was die Befragung angeht, so hat der Orden doch unmissverständlich klar gemacht, dass das nur zu seinen Bedingungen passieren wird. Meine Vorgesetzten wollten das Verhältnis zu den Jedi gewiss nicht unnötig belasten und haben darauf vertraut, dass Sie uns informiert halten. Bis jetzt jedenfalls.“
Verteidigte sich der Agent, doch auch er wusste, dass die Jedi mit ihren Vorwürfen nicht ganz falsch lag. Doch wie hätte man die Brisanz der Informationen gleich erkennen sollen? Es hatte schon viele Überläufer gegeben, oft mit fantastischen Geschichten, die nicht der Wahrheit entsprachen. Und dafür das Verhältnis zu den Jedi belasten, die diesen Gefangenen anders als Eowyn behauptete doch wie ein Juwel gehütet hatten? Die Großmeisterin wollte wissen, was der NRGD denn hätte tun wollen, um Ian unter Kontrolle zu halten, und sie verwies darauf, dass entsprechende Maßnahmen nicht mit den verfassungsgemäßen Rechten in Einklang zu bringen waren. Da, genau das hatte er gemeint.
„Es gibt Mittel und Wege, Machtnutzer unter Kontrolle zu behalten, die dem Wortlaut der Gesetze entsprechen. Sie sollten uns „Gewöhnliche“ nicht unterschätzen, Großmeisterin. Aber Sie haben recht, wir brauchen einander.“
Erwiderte Arkadi und in seiner Stimme lag eine gewisse gefährliche Ruhe, bevor er gegen Schluss wieder etwas versöhnlicher wurde. Glaubte die Jedi, der Geheimdienst wäre vollkommen wehrlos gegen einen Sith? Beruhigungsmittel, Neuralschocks, elektrische Fesseln, speziell entworfene Zellen, Entzug von Nahrungsmitteln und Schlaf, all das waren Maßnahmen, die ihm allein in diesem Moment in den Sinn kamen, um einen Sith an der Entfaltung seiner Kräfte zu hindern. Sie waren mächtig und gefährlich, aber nicht unbesiegbar. Die Nachricht von Rat Janson sorgte dafür, dass diese Gedanken in den Hintergrund traten, alle drei waren sie von dieser Botschaft geradezu elektrisiert. Eine imperiale Präsenz auf Coruscant. Eine ungewöhnliche imperiale Präsenz auf Coruscant. War das der Durchbruch? Eowyn äußerte sich angenehm überrascht und wünschte ihm viel Erfolg bei der Suche nach handfesten Beweisen, dabei wirkte die Jedi offen und ehrlich. Arkadi nickte ihr knapp zu.
„Es muss weitere Beweise geben. Egal wie gut die Geheimhaltung ist, etwas sickert immer durch.“
Erklärte er entschlossen. Leise meinte die blonde Frau, dass die Jedi das Gesuch von Ian unterstützen würden und und im Moment jede Hilfe gebrauchen konnten.
„Der Geheimdienst ebenfalls. Die Situation ist auch für uns ein...Novum.“
Antwortete er offen. Biologische Kriegsführung im großen Stil, so etwas hatte es zuvor noch nicht gegeben. Auch Ian erklärte, dass er bereit war jede Hilfe anzubieten, und ergriff Arkadis ausgestreckte Hand. Es fühlte sich seltsam an, die Hände zu schütteln, doch zugleich auch richtig. Dieser Mann, unabhängig davon, was er einst gewesen war und getan hatte und heute glaubte, wollte helfen, die Neue Republik zu retten, und seine Informationen waren der Schlüssel.
„Danke. Ich weiß das zu schätzen, Mr. Dice.“
Arkadi sah den ehemaligen Sith an und seine Augen wirkten etwas weniger kühl und abweisend, es war darin wirkliche Dankbarkeit zu erkennen. Eowyn verwies darauf, dass er sie jederzeit kontaktieren konnte, und er nickte ihr zu.
„Umgekehrt gilt das selbe. Der Geheimdienst ist auf Coruscant personell schwach aufgestellt, aber wenn wir irgendetwas tun können, dann melden Sie sich und wir werden handeln.“
Der Agent hielt einen Moment inne und zögerte, dann war auf seinem Gesicht kurz ein schmales Lächeln zu erkennen, seine Stimme klang belegt.
„Ich...wünsche Ihnen beiden alles Gute.“
Das Lächeln verschwand wieder und er deaktivierte das Aufzeichnungsgerät und den Lügendetektor, verstaute alles in seinem Koffer und machte kehrt. Vor dem Raum warteten die beiden Jedi und die beiden Agenten, die man zur Überwachung eingeteilt hatte, sie standen einander in respektvollem und misstrauischen Abstand gegenüber. Arkadi nickte ihnen kurz zu, dann verließen sie den Turm auf dem selben Weg, wie sie ihn betreten hatten. In einer ruhigen Ecke übermittelte der blonde Mann seinen Bericht und übergab die Aufzeichnung an die bothanische Agentin, nachdem er von seinem Vorgesetzten dazu angewiesen wurde. Eine Kopie war bereits über sichere Kanäle in der Datenbank des Geheimdienstes gelandet. Nachdem das erledigt war fühlte sich der ehemalige Soldat ausgelaugt, doch er hatte seine Pflicht zu erfüllen und so begab er sich in die Gärten, wo sich Rat Janson aufhielt, doch unterwegs erhielt er eine Nachricht, dass man sich bereits bei einer Landeplattform des Tempels befand. Arkadi beeilte und traf schließlich dort ein. Der Jedi war nicht allein, zu Arkadis Überraschung war da auch eine Gruppe Soldaten, angeführt von einem markanten Gesicht. Admiral War Blade, hier? Höflich trat Arkadi auf die Gruppe zu, hielt aber etwas Abstand. Sich zu Personen mit hohem Rang zu drängen war mehr als nur ein Fauxpas, es war respektlos, und der Admiral war eine lebende Legende. Offenbar war Rat Janson an der ATR-6 Fähre interessiert, die auf der Landeplattform geparkt war, der Jedi betrachtete gerade die Düsen.
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Landeplattform | Lieutenant Arkadi Duval, Wes, War
Arkadi fühlte sich angesichts der Worte des ehemaligen unwohl, vielleicht, weil er ähnliches schon von anderen gehört hatte. Nach Denon hatte es nicht wenige Stimmen gegeben, die die Neue Republik scharf kritisiert hatten, und der ehemalige Soldat wollte diese Kritik nicht einfach wegwischen. Aber war es die Opfer nicht wert gewesen? Corellia befreit, das Imperium auf dem Rückzug, ein Ende der Knechtschaft für so viele Lebewesen, die lange unter der Diktatur gelitten hatten und nun wieder zu ihren Brüdern und Schwestern gehörten. Wie viele wären gestorben, hätte man das Imperium nicht von dort vertrieben? In den Gefängnissen von IGD und ISB verrottet, wegen eines falschen Wortes zur falschen Zeit verhaftet und nie wieder gesehen, Nichtmenschen, deren Dörfer zerstört wurden, um Platz für loyale Imperiale zu machen, Kinder, die unter der imperialen Herrschaft groß wurden und nie Freiheit kannten. Nein, es war notwendig gewesen. Schrecklich, ohne Zweifel, und tragisch. Aber notwendig. Sobald das Imperium erst einmal endgültig besiegt war, würde wirklicher Frieden herrschen und Generationen würden aufwachsen, die niemals wieder Krieg und Tyrannei erdulden würden. Das war alles wert. Alles. Sie durften jetzt nicht aufhören, bloß um ihre Gewissen zu beruhigen. Es war eine Last, die jemand tragen musste. Jemand musste sich die Hände schmutzig machen, damit andere es nicht tun mussten. Arkadi blinzelte, als er an die Bürger der Neue Republik dachte, die ihre Sicherheit dem verdankten, was Leute wie er taten. Ob sie den Preis für zu hoch halten würden, wenn sie alles wussten, was man für sie tat? In einem hatte Ian jedenfalls recht, es waren Lebewesen, die andere Lebewesen töteten. Keine höhere Macht, keine Gegenstände, sondern Lebewesen mit persönlicher Verantwortung. Mit persönlicher...Schuld. Eine untergeordnete Rolle spielte es für den Agenten dennoch nicht, zu welcher Organisation sie gehörten. Wenn zwei das gleiche taten, war es noch lange nicht das selbe. Doch es war müßig, mit dem Überläufer darüber zu diskutieren, ihre Ansichten waren zu verschieden, als dass sie einen Kompromiss hätten finden können. Es war ohnehin nicht notwendig. Sie waren nicht hier, um über Philosophie zu debattieren, sondern um zu handeln. Debatten gab es im Senat schon genug.
Der bärtige Gefangene blieb dabei, dass er nicht alle Imperiale für böse hielt, und er verwies auf Kinder, die keine Wahl hatten, in was für einem System sie groß wurden und noch keine Schuld auf sich geladen hatten. Arkadi schwieg nachdenklich und bedrückt. Natürlich hatte Ian damit Recht. Aber was wurde aus diesen Kindern, wenn man das Imperium nicht endlich aufhielt und zerschlug? Die nächste Generation, die das Imperium weiter am Leben erhalten würde, der blutige Kreislauf würde weitergehen, denn die Werte von Imperium und Neuer Republik waren unvereinbar, jeder Kompromiss würde auf die Unterwerfung einer Seite hinauslaufen. Man musste diese Leute befreien, der Agent kämpfte ebenso für die Freiheit der Imperialen wie für seine eigene. Der Imperator, die Sith, KOMENOR, IGD, ISB, die Streitkräfte...all das musste verschwinden, musste zerstört werden. Aber nicht jeder einzelne imperiale Bürger. Arkadi, in dessen kühlen blauen Augen Traurigkeit zu erkennen war, nickte langsam.
Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass der ehemalige Sith sich anschließend schützend vor die Jedi stellte und ihre Vorgehensweise verteidigte, er behauptete, er wäre auf Lianna unter strenger Bewachung gestanden. Der selben „strengen Bewachung“ wie durch Eowyn, fragte sich Arkadi zynisch, sprach es aber nicht aus. Die Maßstäbe der Jedi waren andere, das war unverkennbar. Ob sie sicher waren, das wagte der Agent doch zu bezweifeln. Isolationshaft unter strengsten Sicherheitsauflagen in einer speziellen Zelle, bewacht von Personen, die kein intimes Verhältnis mit dem Gefangenen hatten, das war sicher. Er hatte offenbar einen Nerv getroffen, ihm entging nicht, wie die Großmeisterin empört schnaubte. Die blonde Frau verkündete energisch, dass es eben nicht so gelaufen sei, wie er es dargestellt hatte. Die selben Berichte? Auch da hatte der Agent so seine Zweifel. Die Jedi stellten sich gerne als selbstlos und über den Dingen stehend dar, doch hatte Ian etwas ausgesagt, das den Orden belastet oder in einem schlechten Licht dargestellt hatte, so war das garantiert geschwärzt worden. Jede Organisation machte das so. Wusste Ian vielleicht doch über das ein oder andere schmutzige Geheimnis der Jedi Bescheid und hatte deshalb eine so milde Behandlung erhalten? Eowyn fuhr fort und meinte, dass der NRGD Ian ja schon früher hätte befragen können. Arkadi fixierte sie mit seinen Augen, kühl und distanziert.
„Und wir sind überaus dankbar dafür, dass Sie diese Berichte so bereitwillig mit uns geteilt haben. Was die Befragung angeht, so hat der Orden doch unmissverständlich klar gemacht, dass das nur zu seinen Bedingungen passieren wird. Meine Vorgesetzten wollten das Verhältnis zu den Jedi gewiss nicht unnötig belasten und haben darauf vertraut, dass Sie uns informiert halten. Bis jetzt jedenfalls.“
Verteidigte sich der Agent, doch auch er wusste, dass die Jedi mit ihren Vorwürfen nicht ganz falsch lag. Doch wie hätte man die Brisanz der Informationen gleich erkennen sollen? Es hatte schon viele Überläufer gegeben, oft mit fantastischen Geschichten, die nicht der Wahrheit entsprachen. Und dafür das Verhältnis zu den Jedi belasten, die diesen Gefangenen anders als Eowyn behauptete doch wie ein Juwel gehütet hatten? Die Großmeisterin wollte wissen, was der NRGD denn hätte tun wollen, um Ian unter Kontrolle zu halten, und sie verwies darauf, dass entsprechende Maßnahmen nicht mit den verfassungsgemäßen Rechten in Einklang zu bringen waren. Da, genau das hatte er gemeint.
„Es gibt Mittel und Wege, Machtnutzer unter Kontrolle zu behalten, die dem Wortlaut der Gesetze entsprechen. Sie sollten uns „Gewöhnliche“ nicht unterschätzen, Großmeisterin. Aber Sie haben recht, wir brauchen einander.“
Erwiderte Arkadi und in seiner Stimme lag eine gewisse gefährliche Ruhe, bevor er gegen Schluss wieder etwas versöhnlicher wurde. Glaubte die Jedi, der Geheimdienst wäre vollkommen wehrlos gegen einen Sith? Beruhigungsmittel, Neuralschocks, elektrische Fesseln, speziell entworfene Zellen, Entzug von Nahrungsmitteln und Schlaf, all das waren Maßnahmen, die ihm allein in diesem Moment in den Sinn kamen, um einen Sith an der Entfaltung seiner Kräfte zu hindern. Sie waren mächtig und gefährlich, aber nicht unbesiegbar. Die Nachricht von Rat Janson sorgte dafür, dass diese Gedanken in den Hintergrund traten, alle drei waren sie von dieser Botschaft geradezu elektrisiert. Eine imperiale Präsenz auf Coruscant. Eine ungewöhnliche imperiale Präsenz auf Coruscant. War das der Durchbruch? Eowyn äußerte sich angenehm überrascht und wünschte ihm viel Erfolg bei der Suche nach handfesten Beweisen, dabei wirkte die Jedi offen und ehrlich. Arkadi nickte ihr knapp zu.
„Es muss weitere Beweise geben. Egal wie gut die Geheimhaltung ist, etwas sickert immer durch.“
Erklärte er entschlossen. Leise meinte die blonde Frau, dass die Jedi das Gesuch von Ian unterstützen würden und und im Moment jede Hilfe gebrauchen konnten.
„Der Geheimdienst ebenfalls. Die Situation ist auch für uns ein...Novum.“
Antwortete er offen. Biologische Kriegsführung im großen Stil, so etwas hatte es zuvor noch nicht gegeben. Auch Ian erklärte, dass er bereit war jede Hilfe anzubieten, und ergriff Arkadis ausgestreckte Hand. Es fühlte sich seltsam an, die Hände zu schütteln, doch zugleich auch richtig. Dieser Mann, unabhängig davon, was er einst gewesen war und getan hatte und heute glaubte, wollte helfen, die Neue Republik zu retten, und seine Informationen waren der Schlüssel.
„Danke. Ich weiß das zu schätzen, Mr. Dice.“
Arkadi sah den ehemaligen Sith an und seine Augen wirkten etwas weniger kühl und abweisend, es war darin wirkliche Dankbarkeit zu erkennen. Eowyn verwies darauf, dass er sie jederzeit kontaktieren konnte, und er nickte ihr zu.
„Umgekehrt gilt das selbe. Der Geheimdienst ist auf Coruscant personell schwach aufgestellt, aber wenn wir irgendetwas tun können, dann melden Sie sich und wir werden handeln.“
Der Agent hielt einen Moment inne und zögerte, dann war auf seinem Gesicht kurz ein schmales Lächeln zu erkennen, seine Stimme klang belegt.
„Ich...wünsche Ihnen beiden alles Gute.“
Das Lächeln verschwand wieder und er deaktivierte das Aufzeichnungsgerät und den Lügendetektor, verstaute alles in seinem Koffer und machte kehrt. Vor dem Raum warteten die beiden Jedi und die beiden Agenten, die man zur Überwachung eingeteilt hatte, sie standen einander in respektvollem und misstrauischen Abstand gegenüber. Arkadi nickte ihnen kurz zu, dann verließen sie den Turm auf dem selben Weg, wie sie ihn betreten hatten. In einer ruhigen Ecke übermittelte der blonde Mann seinen Bericht und übergab die Aufzeichnung an die bothanische Agentin, nachdem er von seinem Vorgesetzten dazu angewiesen wurde. Eine Kopie war bereits über sichere Kanäle in der Datenbank des Geheimdienstes gelandet. Nachdem das erledigt war fühlte sich der ehemalige Soldat ausgelaugt, doch er hatte seine Pflicht zu erfüllen und so begab er sich in die Gärten, wo sich Rat Janson aufhielt, doch unterwegs erhielt er eine Nachricht, dass man sich bereits bei einer Landeplattform des Tempels befand. Arkadi beeilte und traf schließlich dort ein. Der Jedi war nicht allein, zu Arkadis Überraschung war da auch eine Gruppe Soldaten, angeführt von einem markanten Gesicht. Admiral War Blade, hier? Höflich trat Arkadi auf die Gruppe zu, hielt aber etwas Abstand. Sich zu Personen mit hohem Rang zu drängen war mehr als nur ein Fauxpas, es war respektlos, und der Admiral war eine lebende Legende. Offenbar war Rat Janson an der ATR-6 Fähre interessiert, die auf der Landeplattform geparkt war, der Jedi betrachtete gerade die Düsen.
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel| Landeplattform | Lieutenant Arkadi Duval, Wes, War