Coruscant

[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Verhörzentrum des NRGD | Raum 42 | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Wachen

Anspannung lag in der Luft, als die Käfigtür geöffnet wurde, und das taktische Team des Geheimdiensts ließ die gefangene Formwandlerin keine Sekunde aus den Augen, die Mündungen ihrer Blaster blieben auf das seltsame Lebewesen gerichtet, Zielsucher schwirrten über ihren Körper und wenn nötig würden die Agenten ohne Zögern abdrücken. Formwandler waren ein wandelnder Sicherheitsalptraum und im Umgang mit ihnen musste man größte Vorsicht walten lassen. Die Vorstellung, eine Kreatur mit solchen Fähigkeiten könnte frei auf Coruscant herumlaufen und in sensible Bereiche eindringen, war höchst beunruhigend und so war kein Wunder, dass die Sektion Null diesen Fall übernommen hatte, es handelte sich um eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit und nicht bloß um einen vergleichsweise harmlosen Fall von illegaler Einreise. Arkadi blieb äußerlich völlig ruhig und beobachtete das Lebewesen (Tirasina) mit klinisch kühlem Interesse, seine blauen Augen zeigten keine Regung, als sich die Gurlanin misstrauisch umsah und dann den Käfig verließ, und auch als sich ihre äußerliche Erscheinung wandelte blieb der ehemalige Soldat ruhig und hochkonzentriert, auch wenn der Prozess bemerkenswert war, statt einem von Fell bedeckten Wesen, das an einen Bothaner erinnerte, stand dort nun eine zierliche menschliche Frau mit langem weißen Haar, alabasterfarbener Haut und bemerkenswert hellen Augen, die ein elegantes weißes Kleid trug. Nun, Kleid war wohl der falsche Begriff, es bestand offenkundig nicht aus Stoff. Hochinteressant, befand Arkadi, es stimmte also, was er über diese Spezies gelesen hatte. Mit der Fähigkeit, Aussehen und Kleidung zu imitieren, eröffneten sich schier unbegrenzte Möglichkeiten, und so war es großes Glück gewesen, dass die Gurlanin bei ihrer Einreise aufgegriffen worden war, sonst hätte man sie auf einem dicht besiedelten Planeten wie Coruscant niemals gefunden. Damit war aber auch klar, dass sie diese streng bewachte Einrichtung nie verlassen würde, jedenfalls nicht solange es auch nur den Hauch eines Verdachts gegen sie gab. Die anderen Agenten im Raum ließen sich von dem Prozess und dem neuen Aussehen der Formwandlerin ebenfalls nicht irritieren, es waren exzellent ausgebildete und absolut loyale Männer und Frauen, handverlesen und aus Eliteeinheiten der Streitkräfte rekrutiert, um für den NRGD paramilitärische Operationen durchzuführen. Ihre Aufgaben reichten von Objektschutz über die Bewachung von Gefangenen bis hin zu waghalsigen Einsätzen hinter feindlichen Linien, und somit waren sie hier genau am richtigen Ort. Die Formwandlerin (Tirasina) sprach zum ersten Mal, sie hatte eine überraschend sanfte Stimme, mit der sie in diesem Raum aber niemanden täuschen konnte. Trocken merkte sie an, dass ihr das Risiko erschossen zu werden mehr als bewusst war und die Angehörigen des Geheimdiensts in dieser Hinsicht nicht weniger zimperlich wirkten als die Wachen zuvor. Arkadi bestätigte diese Aussage bloß mit einem knappen Nicken, sie lag damit völlig richtig. Und im Gegensatz zu den sichtlich nervösen Soldaten zuvor kümmerten sich nun Lebewesen um ihre Bewachung, die ebenso kalt wie professionell handelten und bereit waren zu tun was immer notwendig war. Die Formwandlerin und er setzten sich und Arkadi nutzte die Gelegenheit, um sie noch einmal gründlich zu mustern und nach Spuren ihrer ursprünglichen Form zu suchen, doch abgesehen davon, dass ihr Haar und ihre Augen die gleiche Farbe wie zuvor hatten, war nichts zu entdecken, sie hätte problemlos als Mensch oder Echani durchgehen können. Faszinierend, aber auch höchst beeindruckend. Der blonde Mann fixierte die Gefangene kühl und distanziert und wartete auf ihre Reaktion auf seine Erklärung und Fragen. Als sie sich langsam nach vorne beugte und ihn ansah, passten die Wachen augenblicklich die Haltung ihrer Blaster an, doch die Formwandlerin war klug genug, keine hektischen Bewegungen zu versuchen.

Als sie sich schließlich antwortete, sprach sie den Agenten mit Vornahmen an, was dieser beflissen ignorierte, wenn sie hoffte, so Mitgefühl erheischen zu können, lag sie falsch. Aufmerksam und mit neutraler Miene lauschte der ehemalige Soldat dem, was die Gefangene zu sagen hatte, sie behauptete, keine Ahnung von dem Geheimdienst der Neuen Republik zu haben und sie gestand, dass sie in der Tat illegal auf Coruscant war, bevor sie ihm eine Geschichte auftischte, dass sie eine entlaufene Sklavin hatte spielen müssen und keinen Pass besaß, weil anders als von ihm gedacht Gurlanin sehr wohl Tiere waren. Arkadi wölbte eine Augenbraue, ließ sie aber ausreden, auch als sie erklärte, sie hätte keine Ahnung von der Quarantäne hatte und auch die Nachrichten nicht verfolgte, weil sie sich unter Verbrechern hatte verstecken müssen. Das Bedauern in ihrer Stimme klang echt und er hatte den Eindruck, dass sie sich nicht das erste Mal in einer solchen Situation befand, dennoch hatte er so seine Zweifel an der Erzählung der Gurlanin.


„Sie sind in der Lage zu sprechen und offenkundig intelligent, also erscheint mir die Klassifizierung Ihrer Spezies als Tiere irreführend. Aber ich bin nicht hier, um mit Ihnen über Xenobiologie zu diskutieren. Sie behaupten also, dass der C-Virus und die Quarantäne, Ereignisse, über die in die in allen Medien berichtet wird und die zahlreiche Lebewesen direkt und indirekt betreffen, Ihnen nicht bekannt waren. Interessant.“


Die Art und Weise, wie Arkadi das letzte Wort aussprach, ließ viele Interpretationen zu. Es war nicht ausgeschlossen, dass sie die Wahrheit sagte, in den Randgebieten der Galaxis und gerade unter Kriminellen in irgendwelchen Verstecken konnten auch solche Großereignisse unter den Tisch fallen. Er würde mehr in Erfahrung bringen müssen, um die Glaubwürdigkeit dieser Aussagen beurteilen zu können. Die Gefangene schien zu hoffen, dass sie nach ihrer Befragung wieder gehen konnte, bei dieser Aussage neigte Arkadi bloß leicht den Kopf und ließ sie reden. Die Formwandlerin stellte sich als Tirasina Kailtur vor, ein Name, den der Agent sofort überprüfen ließ, indem er beiläufig sein Datapad konsultierte und eine Anfrage an die Zentrale des NRGD schickte. Tirasina, wenn sie denn wirklich so hieß, erklärte, dass sie bloß versuchte, sich durchzuschlagen, und ihre Heimatwelt nicht als ihr Zuhause betrachtete. Laut ihrer Aussage hatte sie mit Piraten und der Black Sun kooperiert, bei ersteren freiwillig, den letzteren in einer ähnlichen Situation wie jetzt, und war mit einem gestohlenen Schiff und auf der Suche nach Arbeit nach Coruscant gekommen, wobei sie hatte improvisieren müssen. Nachdenklich betrachtete Arkadi die Gurlanin. Eine durchaus glaubwürdige Geschichte, doch es blieben viele Fragen offen.


„Warum ist Ihre Heimatwelt nicht mehr Ihr Zuhause? Sie...“


Der Agent wurde unterbrochen, als vor seinen Augen eine weitere Veränderung stattfand, verblüfft verfolgte Arkadi, wie Tirasina ihre Erscheinung veränderte und in seine wandelte, sein Aussehen, seine Kleidung, sogar seine Haltung und Stimme, es war, als würde er in einen Spiegel blicken. Die Gurlanin erklärte, dass sie bloß hier war, um sich über Wasser zu halten, aber dieser Satz geriet angesichts einer solchen Darbietung in den Hintergrund. Die Wachen waren sofort einen Schritt näher gekommen und einer von ihnen hatte seinen Blaster gesenkt und einen Elektroschockstab gezogen, fragend sah er Arkadi an, doch der hob die Hand und signalisierte so, die Waffe, die die Gurlanin in ihre ursprüngliche Form zurückzwingen würde, nicht einzusetzen. Der Wächter trat einen Schritt zurück und Arkadi nickte Tirasina anerkennend zu.


„Sehr beeindruckend. Allerdings auch der Beweis, warum ich Sie nicht einfach gehen lassen kann, Miss Kailtur. Sie sind ein Sicherheitsrisiko, und in Zeiten wie diesen können wir ein solches Sicherheitsrisiko nicht tolerieren. Ich werde veranlassen, Sie der regulären Justiz zu überstellen, man wird Sie für Ihre Vergehen verurteilen und lange, lange Zeit einsperren. Verstöße gegen die Quarantäne sind alles andere als ein Kavaliersdelikt. Sie werden sich also an Käfige gewöhnen müssen, es sei denn...“


Arkadi beugte sich ein Stück und lächelte dünn.


„Sie sagten, Sie sind auf der Suche nach Arbeit, korrekt? Was, wenn ich Ihnen die Gelegenheit bieten würde, Ihre Strafe zu umgehen und dabei eine stattliche Summe Credits zu verdienen? Ihre Fähigkeiten sind bemerkenswert und ich habe Verwendung für jemanden wie Sie. Wenn Sie denn dazu bereit sind.“


Das Angebot lag auf dem Tisch, nun lag es an der Formwandlerin, darüber nachzudenken. Arkadi hoffte auch um ihretwillen, dass sie zustimmte, wenn nötig würde er dafür sorgen, dass sich das Problem permanent erledigte.


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.:: Coruscant | Untere Ebenen | Spielerviertel | Kneipe "Slith" | Cat mit Tico ::.


Die Kneipe war nach Schlangenwesen benannt worden, welche auf dem Mond Yavin XIII lebten. Sie waren intelligent und neben anderen Spezies keine angenehmen Zeitgenossen. Catherine war im Outer Rim ziemlich herum gekommen. In einer lange vergangenen Zeit hatte sie für einen illegalen Spezieshändler auf Yavin XIII Tripione einfangen müssen. Cat wollte nicht mehr an jene Zeit zurückdenken. Es war schwer gewesen für sie. Sie hatte nicht wenige Narben von unterschiedlichsten Verletzungen davon getragen. Sie hatte schon vieles erlebt mit ihren 33 Jahren, was niemand sonst jemals erfahren würde, denn sie sprach kaum über sich - gab nichts persönliches preis. So war sie! Ein Schatten. Eine Geheimdienst-Offizierin ohne feststellbare, niedergeschriebene Vergangenheit - genau richtig für Sektion Null. Deshalb hatte man sie ausgewählt. Deshalb hatte man ihr vor Jahren schon diesen Job angeboten und sie hatte nicht lange überlegen müssen, um ja zu sagen. Es war keine besonders überdachte Entscheidung gewesen, sondern eher aus dem Bauch heraus getroffen worden. Catherine war ein Bauchmensch. Sie folgte ihrem Instinkt und wurde beinahe nie davon enttäuscht. Andererseits gab es keine falschen Entscheidungen in ihrer Denkweise, schließlich führte jede Entscheidung in eine Richtung, die man durch eine andere Entscheidung wieder umlenken konnte. Den Kurs korrigieren, wenn man so sagen wollte. Sie hatte schon oft ihren Kurs korrigiert. Jedes Erlebnis hatte ihr neue Erfahrungen eingebracht und nur deshalb konnte sie so flexibel und souverän in Gefahrensituationen reagieren.

Das "Slith" gehörte einem Dressilianer, ähnlich jenem, der vor der Tür stand. Im Untergrund war er eine große Nummer. Er wusste über alles und jeden Bescheid. Nicht selten war Cat hierher gekommen, um sich von ihrem Informanten Antworten zu holen. Kennen gelernt hatte sie ihn während einer verdeckten Ermittlung gegen einen Drogenring in den Unteren Ebenen. Man war zu einer Vereinbarung gekommen. Im Tausch gegen regelmäßige Informationen, sollte Catherine ihn nicht einbuchten lassen. Sie schützte ihn auf diese Weise vor einem armseligen Leben zwischen Verurteilten im Gefängnis. Er hing doch sehr an seiner Freiheit und auch wenn er oft so tat, als würde sie ihn nerven, wenn sie wieder etwas von ihm wollte, so wusste die junge Frau, dass er doch auch dankbar war. Eigentlich war er kein schlechter Kerl. Er war nur zu früh in falschen Kreisen unterwegs gewesen und da nie wieder raus gekommen. Er hatte sich einen Namen gemacht und hatte damit ganz gut gelebt, bis sie ins Spiel gekommen war. Für einen kurzen Zeitraum hatte er tatsächlich darum bangen müssen, alles zu verlieren, bis der Deal entstanden war.

An jenem Abend, konnte Cat ihn nirgends in der Kneipe ausmachen, doch das war nicht schlimm. Sie suchte ja nicht nach ihm, denn diesmal brauchte sie nichts, sondern wollte sich einmal amüsieren. Man kannte sie hier, wenngleich niemand wirklich wusste, was hinter der Beziehung von ihr zum Chef steckte, war sie doch immer ein willkommener Gast. Dies nutzte sie jedoch nur so gut wie nie aus, um wirklich etwas für sich selbst zu tun. Heute sollte das einmal anders sein. Ihre Laune war entsprechend gut, auch wenn sie das nicht offenkundig zeigen konnte oder wollte.
„War ja ein netter Zeitgenosse, dieser Chuck.“ Tico war ein sympathischer Mann, wenn man ihn nach so kurzer Zeit bereits einschätzen wollte. "Er redet nicht viel!", stellte Catherine ihrerseits fest und ließ den Blick durch den Schuppen schweifen, während ihr Begleiter beschloss, erst einmal Drinks zu organisieren, bevor sie ihm erzählen sollte, wieso der Schuppen so begehrt sei. Sie nickte kurz bestätigend und deutete in eine Richtung, in der ein freier Tisch stand, den sie für sich auserkoren hatte. Sie würde dort auf ihn warten.


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[Coruscant-System :: Coruscant :: Obere Ebenen :: Verhörzentrum des NRGD :: Raum 101] Nashana, Arkadi, Wachen (NSC)

Die Stille im Raum war aussagekräftig genug. Duval hatte mit einem anderen ausgerechnet, wahrscheinlich sogar darauf gehofft, doch der Mann war ein Profi, ohne Zweifel und als er sich wieder zu ihr umdrehte begleitete dieses emotionslose Gesicht eine Reihe von Tatsachen derer sich die Togruta mehr als bewusst war. Natürlich war ihr Tod im Endeffekt sinnlos und er würde keine Berge versetzen. Für eine Märtyrerin hatte sie zu wenig erreicht, zu viele Fehler gemacht, doch genau das würde sie nie wieder tun! Jetzt in diesem Moment aufzugeben hieß scheitern, verlieren, versagen und die ganze Welt an dieser Schande teilhaben lassen. Doch das kam nicht in Frage! Selbst wenn niemand ihren Sieg sehen konnte, es gab Menschen die ihrer gedenken würden, die um sie trauern würden, wenn sie nicht zurück kehrte selbst wenn man ihre Leiche niemals finden sollte. Der Lieutenant Commander hatte Unrecht und irgendwann in seinem Leben würde er das vielleicht verstehen.

Wieder drückte er ihr Gesicht in Richtung dieser Spiegelglatten Fläche und wieder stoppte er kurz davor und lediglich eine kurze Vibration ließ die Flüssigkeit kräuseln. Sie musste gegen die aufkeimende Panik, den Fluchtreflex ihres Körpers ankämpfen, sie wollte nicht wieder in diese Hölle, doch wenn sie beweisen wollte dass sie es ernst meinte, dann ging daran kein Weg vorbei, so sehr der Agent ihr auch seine Sichtweise "verdeutlichen" wollte. Wieder zwang er sie hinab und ließ sie gegen den Atemreflex kämpfen, die Zeit schien still zu stehen und ihr Kopf würde eine Ewigkeit in dem Eimer verbleiben, umspült von einem Luft undurchlässigen Film aus Wasser. Doch anstatt sie dort verrecken zu lassen, zog der widerliche Mensch sie doch wieder hoch und während sie noch versuchte ihre Sicht wieder einigermaßen klar zu bekommen, prasselten bereits Wut und Frustration auf sie ein. In diesem Moment brach die Hülle des Geheimdienstlers und Nashana hatte gewonnen. Sie hatte ihren kleinen Krieg mit sich selbet und dem Agenten für sich entschieden, es war ihm nicht gleichgültig, es machte ihn wütend und je mehr sie erkennen konnte desto deutlicher sah man es dem Blonden an. Niemals würde sie gestehen.

Ein letztes müdes Lächeln.

"Bitte bewahren sie ihre Contenance Lieutenant Commander.."

Dann, mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck seitens Duval, ging es wieder hinab in die nassen Tiefen und diesmal würde sie dort sicher bleiben. Fest im Nacken gepackt spührte sie die Bewegungen und Virbrationen, die durch den Körper des Menschen liefen. Er war nicht nur innerlich aufgebracht, sondern Trug die Wut und Frustration die ihm bereits eben anzusehen war wahrscheinlich nun ganz offen, einen Fakt der Nashana selbst in diesem Kampf um Leben und Tod Genugtuung verschaffte. Selbst wenn er sie tötete hatte er dadurch nichts bewiesen, sie war die Siegerin dieses kleinen Duells, sie hatte etwas vollbracht, dass sie sich vor einigen Tagen noch niemals zugetraut hätte... selbst wenn sie nun abtrat, dann tat sie dass zu ihren Bedingungen und nicht denen eines ominösen, rechtsverachtenden Geheimdienstlers.

Doch das Ende kam nicht... plötzlich war sie wieder in dem Zimmer und Duval ließ sie los, schubste sie fast von sich auf den Stuhl und ging, ließ die Togruta entkräftet auf dem Verhörstuhl zurück. Einfach so stürmte der Mensch dann aus der Tür hinaus in den Gang, als hätte er jegliches Interesse an ihr verloren. Plötzlich begann es hektisch zu werden, eine ihrer Wachen verließ mit dem Eimer den Raum, der andere kettete sie wieder an den Stuhl und begann sie mit einem Handtuch so gut es ging trocken zu tupfen. Auch wenn man sie nicht erneut auf dem Stuhl fixiert hätte, Nashana war am Ende ihrer Kräfte, nicht mehr in der Lage sich wirklich zu wehren und sie war müde, jetzt wo sie saß und der Eimer endlich fort war. Als dann der andere Wärter mit einem Set von Medikamenten zurück kehrte und damit begann Spritzen vorzubereiten, betrat auch Lieutenant Commander Duval wieder den Raum. Den Schmerz den die Spritze verursachte registrierte Nashana kaum mehr und das letzte was sie sah, bevor sie in die Ohnmacht hinüber glitt, war ein Lieutenant Commander des Geheimdienstes, der sich demonstrativ die Hände im weißen Handtuch abwischte und ihr ein schreckliches Versprechen gab.

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"... keine weiteren Spuren außer der Vernarbten Lunge, zumindest laut meinem Ärzteteam. Das muss aufhören, sie ist nicht die erste die wir so aufgefunden haben, aber die erste bei der es nachweisbar ist, dass ihrem Körper Verletzungen zugefügt wurden."

"Der Geheimdienst hat nie Spuren gefunden? Selbst ich konnte meinen digitalen Fußabdruck nicht vollends verbergen und ohne den Rückhalt eines Staatsapparates wären sie schon lange als Agent der Republik aufgeflogen und nicht weiterhin der meist gesuchte Verbrecher der Cronesischen Mandate. Da bleiben ja fast nur zwei Schlüsse und beide sind wenig erfreulich..."

"... entweder diese Leute gehören zu uns oder die Imperialen Geheimdienste sind besser ausgestattet als wir es je für möglich gehalten haben ja. Ein Punkt der mir auch schon mehrfach durch den Kopf gegangen ist, leider oben nicht wirklich auf Anklang stößt. Das ist eben das Problem der ganzen Geheimhaltung, manche Sachen laufen nicht nur an einem vorbei sie scheinen nicht existent zu sein. Mein Wirken als Gabral Danko ist lediglich einer handvoll Personen über meiner Gehaltsstufe bekannt und denen vertraute ich bisher immer blind... nun allerdings bin ich mir in der Hinsicht nicht mehr ganz so sicher, schließlich haben meine Leute Miss Delentes übergeben."


Ein schlürfendes Geräusch, dann an husten und räuspern.

"Scheiße ist der stark, ich dachte Beamte trinken nicht im Dienst."

Sie lag weich und fühlte sich ein wenig diesig und müde... diese Stimmen sie kannte sie... und das Gefühl, es gehörte zu einer Decke, zu einem Bett.

"Ach stellen sie sich nicht so an Corraz, früh übt sich und außerdem bin ich ja offiziell kein Beamter, also habe ich auch offiziell keinen Dienst."

Ein erneutes Husten und die jüngere Stimme sprach weiter.

"Wenn sie meinen..."

Kurz schien der Jüngere inne zu halten, dann sprach er weiter.

"Hat Zal bereits ausgepackt? Was ist mit den abgezweigten Geldern, seinen ganzen Barrücklagen und seinen Leuten?"

"Ihre Informationen haben sich allesamt als valide herausgestellt, das Konto wurde eingefroren und der NRGD glaubt er hätte die gesamte Summe konfisziert... der Commander hat noch nicht gestanden aber die Anklage wegen Hochverrats festigt sich immer weiter, er wurde von jemandem aus dem Imperialen Raum angeleitet und hat Befehle empfangen, jedoch erst weit nachdem er in die NRSF eingetreten war. Bei den Unterschlagenen und erbeuteten Summen handelt es sich um Credit-Beträge im Millionenbereich, die jetzt wahrscheinlich in die Taschen des Geheimdienstes fließen..."

"Sie wirken nicht gerade glücklich darüber."

"Nicht im geringsten... weshalb ich Vorsichtsmaßnahmen getroffen habe, doch bevor wir dazu kommen, Mister Corraz sie können sich denken wieso ich sie her gebeten habe und jemand anderes unter ihrem Namen und mit ihrem Aussehen im Staatsgefängnis ausharrt."

"Es geht um das was mit Miss Delentes geschehen ist nehme ich an..."


Die beiden sprachen über sie, so langsam kam alles wieder die Folter, die letzten Wochen, das Treffen im Snake Eater mit... Corraz und Danko! Was machten die beiden hier, wo war sie, was war passiert, wie lange hatte sie unter Drogen gestanden und geschlafen?

"Den Cronesen ist das Prinzip der Lebensschuld mehr als bekannt. Sie hat die gerettet, für die sie verantwortlich waren Corraz, ich möchte das sie ihr das zurück zahlen..."

Jetzt endlich völlig aus dem Nebel der Nacht erwacht, schnellte die Togruta schweißüberströmt in ihrem Bett hoch und riss die Augen auf, das Licht war gedimmt und brannte nicht sehr stark in den Augen. Sie lag wirklich in einem großen Bett und einige Meter weiter vor einer gigantischen verdunkelten Fensterfront saßen zwei Männer in Sesseln an einem kleinen Tisch, die Köpfe in ihre Richtung, der Raum war weitläufig und edel eingerichtet, sie erkannte mehrere Türen und weiter hinten eine großzügig eingerichtete Küche. Nashanas Atem ging schwer und angestrengt, begleitet von einem leichten Stechen überall in ihrem Brustkorb.

"Wo bin ich? Was ist passiert? Danko, Corraz was tun sie beide hier? Wie lange habe ich geschlafen und... und..."

Der vernarbte Twi'lek lächelte sein scheußlich eigenartiges Lächeln und erhob sein Glas während das Licht erlosch und die Verdunklung der Scheiben sich in einen Blick auf ein gigantisches Lichtermeer verwandelte, eines das Nashana nur aus Holos kannte und von dem sie nie geglaubt hatte es jemals zu Gesicht zu bekommen... das Herz der Galaxis.

"Miss Delentes, es freut mich sie endlich wieder wohlauf zu sehen, willkommen auf Coruscant."

[Coruscant-System :: Coruscant :: Obere Ebenen :: Früheres Senatsviertel :: Suite] Nashana, Gabral Danko (NSC) und Tremon Corraz (NSC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes

Als Ian eintrat, verbeugte er sich zunächst – eine Selbstverständlichkeit unter Jedi, nicht so sehr zwischen Jedi und Nicht-Jedi. War und Wes erwiesen sich gegenseitig die Ehre und erkannten damit den hohen Rang des Gegenüber in seiner jeweiligen Organisation an. Ein Teil davon zeugte vom Respekt, den man einem Kampfgenossen zollte, der zwar mit anderen Methoden und in Einzelfällen völligen anderen Philosophie für dieselbe Sache kämpften. Das Stichwort brachte Wes' Gedanken auf Agent Duval? Hatte der sich eigentlich verbeugt? Rückblickend vermochte er es gar nicht einmal zu sagen, wiewohl es freilich zum allgemeinen Eindruck gepasst hätte, falls er es nicht getan hätte.

Ian dagegen verhielt sich so wie jemand, der dazugehörte. Er fügte sich in das Ordensleben ein, trug viel zur seelischen Ausgeglichenheit einer gewissen Meisterin bei und wirkte von seiner Aura her auch nicht fehl am Platze. Was er ausstrahlte, lag abgesehen von einer gewissen Nervosität gerade jetzt auf dem weiten Feld, was man als grau definierte. Vielleicht wie Anakin Solo zum Zeitpunkt seiner Suspendierung vom Rat, aber immer noch hell genug, um Teil des Ordens zu werden, falls Ian jemals den Gedanken erwägen würde, was er bisher vehement von sich gewiesen hatte.

Heller als Agent Duval war der Ex-Sith sicherlich, allerdings wandte der NRGD auch völlig andere Maßstäbe an, und andere Methoden, so viel stand fest. Was Wes schon einmal sauer aufstieß war, dass Duval ein weiteres Mal mit Ian gesprochen hatte, also einmal mehr, als die Jedi ihm erlaubt hatten. Doch das relativierte sich dadurch, dass die Initiative nicht vom Agenten ausgegangen war. Doch der Inhalt des Gespräches war allemal ein Grund, sauer zu werden, zumal Wes sich nicht vorstellen konnte, dass Ian die Unwahrheit sagte.

Da wilderte der sogenannte Kontaktmann nach Gutdünken auf dem Territorium der Jedi und spazierte durch den Tempel, als ob er ihm gehörte. Der Jedi-Orden bestand schon länger als die Alte Republik und den Tempel auf Coruscant hatte es schon gegeben, als Coruscant noch ein kleines Dorf mit einem Brunnen gewesen war. Nicht in seiner heutigen Form, doch die innersten Bereiche, die er mit Tara und Keeda, mit Radan und Alisah und all den anderen erkundet hatte, waren tatsächlich so alt. Wenn man Duval weiter schalten und walten ließ, missbrauchte er seine Stellung als sogenannte Kontaktperson zwischen Jedi und NRGD womöglich bald, um auf dem heiligen Berg herumzulatschen und die uralten Holocrons einzusammeln, die sie damals vor der Plünderung bewahrt hatten.

Die Sith gingen den NRGD einen Sch...dreck an und wie mit Überläufern verfahren, war die Sache der Jedi. Schon gar nicht brauchte der Geheimdienst irgendwelche exklusiven Informationen, die dieser eh nicht einordnen konnte. Alles, was man über den feindlichen Machtorden in Erfahrung bringen konnte, war in den Händen der Jedi ungleich wertvoller, und dieser kleine Agent nahm sich das Recht heraus, diese den Jedi vorenthalten zu dürfen?! Das selbstsichere Auftreten des Agenten war zweifellos Methode. Es sollte Ian darüber hinwegtäuschen, dass Duval sich auf sehr, sehr dünnem Eis bewegte. Vielleicht hatte er das Einverständnis seines Vorgesetzten, vielleicht nicht, es spielte keine Rolle.

Alles was Duval wirkli
ch tun konnte war, die Öffentlichkeit ins Spiel zu bringen, die Justiz einzuschalten und es den Medien überlassen, Ian Dice zu zerfetzen, so dass jedes Gerichtsverfahren eh nur noch Makulatur war. Aber so liefen die Dinge nun mal nicht in diesen Bereichen. Es gab Informationen, die zu gefährlich für die Öffentlichkeit waren, Taten, die Ordensfremde nicht einschätzen konnten und Personen, deren Schicksal sich nach ihrer Nützlichkeit für die Republik richtete, nicht nach den Buchstaben ihrer Gesetze. Falls der NRGD einen solchen Agenten, der sich nicht an die Spielregeln hielt, nicht zur Rechnung zog, würde der Orden es dem Geheimdienst spüren lassen, und zwar so, dass es wehtat.

Alles was Wes wirklich tun musste war, den Geheimdienstdirektor anzurufen und sich über Duval zu beschweren, obwohl er momentan gute Lust hatte, ihn einfach von der militärisch verstärkten Tempelwache festnehmen zu lassen und in Handschellen nach Lianna zu schicken.

So lagen die Dinge wirklich zwischen Ian, den Jedi und dem Geheimdienst, aber so konnte Wes es dem Betroffenen, einem Außenstehenden nicht sagen, so viel Lust er auch hatte, vom Rontoleder zu ziehen. Nach einer Weile begann Wes zu sprechen und versuchte, sich seinen Ärger möglichst wenig anmerken zu lassen.


»Danke, dass Ihr mich in diesen Vorfall einbezogen habt, Ian.«

Begann der Jedirat schließlich.

»Es ist wichtig, dass der Rat Kenntnis von diesen Vorfällen hat. Ich habe Agent Duval im Feldeinsatz als guten und verlässlichen Agenten erlebt.«

Trotzdem hatten ihm weder Wes noch, soweit er es einschätzen konnte, War, über den Weg getraut, was die Verteilung der ›Beute‹ anging. Der NRGD wusste nichts von den Virusproben, die sie analysierten und das Militär hatte seine eigenen Daten mitgehen lassen, davon war Wes überzeugt. Im Gegenzug würden die Jedi wahrscheinlich nie erfahren, ob der Geheimdienst irgendwelche Informationen von den halb verschmorten Datenkarten hatte kratzen können, die Wes Duval zähneknirschend hatte überlassen müssen.

»Aber in diesem Fall handelt er außerhalb seiner Befugnisse und der des NRGD. Er ist weder in der Position, Euch mit juristischen Konsequenzen zu bedrohen, noch Euch das Gegenteil zu versprechen. In der Republik ist dies allein die Sache der Justiz.«


Dazu würde es freilich nicht kommen, solange die Jedi ihre schützende Hand über Ian hielten, es sei denn, Duval zerrte die Sache an die Öffentlichkeit. Dann hatte aber eben nicht nur er, sondern der ganze NRGD ein Problem.

»Ich werde Euch weder etwas versprechen noch Euch bedrohen Ian. Ich kann Euch nur sagen dass, falls es tatsächlich weitere Informationen von Belang über die Sith oder das C-Virus geben sollte, Ihr uns diese um Euer selbst und Coruscant willen geben müsst als ein Instrument des Friedens – nicht als eine Kriegswaffe, wie dies anderenfalls der Fall sein könnte.«

Wes erwähnte Duval in dem Zusammenhang bewusst nicht, aber es kam nichts positives dabei heraus, wenn der NRGD noch mehr exklusive Informationen besaß als ohnehin schon. Derzeit kam ihm die Zusammenarbeit zwischen NRGD und Jedi zunehmend wie eine Einbahnstraße vor, wohingegen der Orden und das Militär seine Kräfte auf Coruscant aufrieb.

»Nur Ihr selbst könnt entscheiden, wo Eure Position in der Macht und in der Geschichte sein wird, nicht die Justiz, nicht die NRGD, nicht die Jedi. Ich weiß jenseits jedes Zweifels, dass das C-Virus ein Produkt von Sith und Imperium ist, doch ich kann es nicht beweisen. Die Jedi können die Seuche bekämpfen, aber wir können sie nicht besiegen. Wenn es noch irgendetwas gibt, was uns dabei helfen kann, müssen wir davon wissen.«


Ob es wirklich noch etwas gab, was Ian ihnen und dem NRGD bisher vorenthalten hatte, war Wes sich unschlüssig. Doch Duval schien das zu glauben, der trotz seiner mehr als fragwürdigen Ansichten und Methoden – bezüglich deren der Taanaber mit seinem Gegenüber übereinstimmte – in der Hinsicht das Gespür eines Bluthunds hatte.


Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Verhörzentrum des NRGD | Raum 42 | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Wachen

Arkadi fand es also fragwürdig, weshalb Gurlanin als Tiere bezeichnet werden, aber genau so schnell ließ Er keine Antwort darauf zu, denn wie Er es sagte, das hier soll keine Lehrstunde in Sachen Xenologie werden. Tirasina zuckte mit den Schultern. Die Wachen waren angespannt aufgrund ihrer Verwandlung und das brachte den Arkadi Doppelgänger zum Schmunzeln. Allerdings überrascht sah sie auch zu Arkadi welcher die Hand hob um die folgenden Elektroschocks zu vermeiden. Natürlich spielte sich Tirasina, sie war trotz ihrer Ernsthaftigkeit noch immer verspielt. Dennoch war die Luft zwischen den Soldaten zum schneiden Dick, sie entschloss sich dazu, wieder ihre menschliche Gestalt an zu nehmen.

Um ihre Frage zu beantworten, Arkadi. Es ist sicherlich aufgefallen das in ihrem Datapad stand dass Gurlanin, Schwarzes Fell haben. Ich bin eine der Großen Ausnahmen und das gefiel nicht allen. Ich hatte die Schnauze voll davon. Von der einen Hälfte wurde ich als Besonders und Wichtiger behandelt, die andere Hälfte wollte mir mein Fell vom Leib reißen um es selbst zu tragen.

Übertrieb Sie maßlos ohne Rot zu werden, in Wirklichkeit war das schlimmste was ihr passierte die Narben, die sie von einem anderen Gurlanin bekam weil Er eifersüchtig war. Der Kampf war auch nur kurz aber für ein Kind konnte so ein Angriff Berge versetzen oder im Fall von Tirasina, dass sie flüchtet, so weit wie sie nur konnte. Arkadi fuhr mit dem Verhör fort, es waren harte Anschuldigungen und Tira verlor ein wenig die Ernsthaftigkeit als es darum ging ins Gefängnis zu gehen. Das hatte sie nun wirklich nicht gewollt und vor Angst zuckte ihr Auge ein wenig. Sie Blickte betroffen auf den Tisch und kaute ein wenig auf ihrer Unterlippe herum, diesmal saß sie wirklich in der Tinte.

Ich ... verstehe ihre Sichtweise Arkadi, aber ich bin nicht gefährlich ... wäre ich es, hätte ich den Soldaten getötet der mir geholfen hat. Ich geriet in Panik ... sie sagten sie würden mich aufs Revier bringen. Naja, das haben sie auch geschafft, nur nicht wie erwartet. Ich hab noch nie jemanden getötet ... nicht mal bei den Piraten, ich hab immer nur gefährlich ausgesehen und absichtlich daneben geschossen.

Auch wenn es Informationen waren für die sich Arkadi sicherlich interessierte, waren es nicht die Wichtigen auf die Er sich konzentrierte. Er sagte das es kein Kavaliersdelikt war, sich durch eine Quarantäne zu schummeln und das sie sich an Käfige gewöhnen müsste. Tirasina biss sich dann mehr in die Unterlippe und schielte kurz zu den Wachen, ihre Chancen waren bei Null und ihre Augen wurden glänzend, bis Arkadi seine letzten Worte sprach und sich vorbeugte, sah sie ihn mit Großen Augen an. Es war eine Hoffnung darauf nicht eingesperrt zu werden, sie mochte es nicht! Sie wollte nicht wie ein Tier behandelt werden! Immer und immer wieder!

Es ... sei denn was?


Arkadi sprach davon dass Tira Arbeit suchte, sie wollte ihn nicht unterbrechen weshalb sie darauf nur leicht nickte und weiter seinen Worten lauschte. Es ging darum ihre Strafe zu umgehen und dafür auch noch bezahlt zu werden, Er brauchte ihre Fähigkeiten ... ihre Fähigkeiten waren immer dazu da um aus Situationen zu schlüpfen die gefährlich waren, sie wusste nicht genau was Arkadi vor hatte. Ihr Blick war auf den Tisch gerichtet und sie ging ihre Optionen durch. Entweder einsperren lassen und irgendwie absitzen und im besten Fall fliehen, was den Nachteil brachte Gesucht zu werden, aber das konnte sie immerhin umgehen, allerdings wäre sie dann wieder am Anfang, ohne Credits. Das war das Stichwort weshalb sie Arkadi ansah.


Ich werde bezahlt und muss nicht vor ein Gericht gebracht werden. Meine Anschuldigungen werden fallen gelassen. Richtig? Was müsste ich ... tun wenn ich das Angebot annehme? Ich bin immerhin keine Attentäterin wie vorhin gesagt, also müssten es andere Dinge sein die Sie von mir möchten Mr. Duval.

Nun sprach sie mit dem Respekt den sich Arkadi ihr gegenüber verdient hatte. Es sei denn Er möchte es anders lieber, aber dann würde Er schon etwas sagen. Es war schon klar das sie das Angebot annahm, sie musste, egal was Arkadi ihr nun erzählen würde. In einem Käfig würde sie nicht weiter klar kommen, ein Paar Stunden vielleicht. Aber dann? Sie wollte gar nicht daran denken ...


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Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - mit Markus und Elise

Zwischendurch hatte Alisah kurz irritiert geblinzelt als Markus sie zwar nicht direkt unterbrochen hatte, aber doch nachfragte.
Klar geboren! Was dachte Markus denn? Das sie 'n Ei gelegt hätte aus dem Kyran geschlüpft war?
Sie hätte ihn das wahrscheinlich auch gefragt wenn er nicht gleich darauf angedeutet hätte, dass sie weiter sprechen sollte und Elise versicherte, dass sie mit ihr fühlte. Dankend nickte sie in Elises Richtung und die Irritation wegen Markus Reaktion verblasste um kurz darauf offenem Missfallen Platz zu machen. Sie verzog ihr Gesicht, sah Markus trotzig an und zog eine eingeschnappte Schnute als sei sie wieder die kleine Alisah von früher.
Er raunzte sie wirklich wegen DER an. Ausgerechnet wegen DER.
"...hat einen Namen ... Mitglied im Rat ... wirst du Respekt zeigen. ... Meisterin Syonette! Verstanden?!"
Sie zog ihre Nase kraus und schnaufte aus einer Mischung von genervt und trotzig.
Aber sie hörte ihm auch deutlich an, dass er da nicht mit sich würde diskutieren lassen und auch, dass es ihn überhaupt nicht interessierte weshalb sie seine geliebte Meisterin so gar nicht ab konnte.
Wahrscheinlich die gleiche "Gehirnwäsche" wie bei Adrian. Ja, klar, alle liiiiiiebten die super Rätin. Sie war ja sooooo toll. Und im Grunde war sie das ja irgendwie auch. Was deren Jedihaftigkeit an ging, so musste Alisah da sogar zustimmen. Aber Fakt blieb trotzdem, dass DIE -Alisah würde sie zumindest in Gedanken immer so nennen- ihr Adrian entfremdet hatte. Tja und irgendwann würde sie das der Rätin auch an den Kopf schleudern auch wenn sie danach von all den Chesarafans aus dem obersten Fenster des Tempels gehängt werden würde.


Okay! Rätin Chesara!

Knurrte Alisah jetzt aber trotzdem leicht vernuschelt, schnaufte noch mal und verkniff sich ein Augenverdrehen, weil auch Elise sie nun recht grimmig an sah.
Bah, noch ein Mitglied im Chesarafanclub!
Aber anscheinend nahm ihr Markus die Spitze gegen seine geliebte Meisterin nicht zu krumm, denn trotz der scharfen Ermahnung war es dann auch wieder gut und er kam zu Thema Adrian zurück.
Auch er wusste nicht wo er war. Na ja, selbst wenn er es gewusst hätte, Adrian würde ja sicher eh nur schmollen und nicht reagieren.
Überrascht war Alisah als Markus dann von seiner Schwester erzählte.
Das war... boh... war das bei allen Zwillingen -zumindest allen gemischten Pärchen- so, dass sie sich so verkrachten? Das klang beinahe so wie bei Adrian und ihr. Ja, sie konnte sich sogar lebhaft vorstellen, das Adrian ihr bei Radan auch rein geredet hätte und für wie dumm er sie hielt das sie Kyran so früh bekommen hatte.
Hoffnung gab ihr aber das was Markus dann erzählte.


Echt? Ihr habt euch wieder vertragen.
Oh!


Sie schmolz fast hin vor Freude für Markus und Mel

Du musst Mel ganz unbedingt liebe Grüße von mir ausrichten wenn du sie wieder sprichst. Das... das ist so toll für euch Beide.
Hm,... und das Kind? Ich mein dein Neffe oder deine Nichte?
Was es auch geworden ist, es hat sich sicher gefreut Onkel Markus kennen zu lernen.


Alisah gab ein leises glucksendes Lachen von sich als Markus sich so zufrieden lächelnd zurück lehnte.
Dann nickte sie nur während er zu einer Belehrung ausholte. War er früher eigentlich auch schon so oder lag das daran das er jetzt Meister war und andauernd kleinen Padawanen die Welt erklären musste.
Die Frage stellte sie natürlich nicht laut sondern lächelte einfach nur weiter und nickte, denn er hatte ja durchaus recht mit dem was er nicht nur an sie gerichtet sagte.
Dem erneuten Toast schloss sie sich zwar an, nippte jedoch nur an dem Becher weil ihr doch schon ein bisschen trieselig wurde und sie vorsichtig sein wollte. Eine wild gestikulierende Heilerin die sie aus der Kantine zerrte weil der Kontrollmonitor Alarm geschlagen hatte, brauchte Alisah ja nun wirklich nicht.
Einen Moment sah sie zu wie die Beiden anderen einen tiefen Schluck nahmen, dann ergriff Elise wieder das Wort und brachte Alisah erneut dazu das sie stutzte.
Ob das Leben als Jedi ihn wieder erfüllte? Eine interessante Frage, auch wenn Alisah sich wahrscheinlich nicht getraut hätte sie Markus zu stellen. Zumindest nicht so direkt.
Als Elise die Frage dann aber auch auf sie ausweitete, sah Alisah die andere Frau mit großen runden Augen an. So unumwunden hatte sie das noch keiner gefragt.


Ähm...

Gab Alisah erst einmal von sich, wohl um etwas Zeit zu gewinnen und vielleicht auch Markus den Vortritt zu lassen.

Also,... erfüllen?

Noch einmal dachte sie über die Frage nach und kam zu dem Schluss, dass sie gar nicht so ohne Weiteres beantwortet werden konnte und gleichzeitig es doch nur eine eindeutige Antwort gab.

Ich weiß nicht, ob erfüllend für mich so die richtige Beschreibung ist.
Ich weiß nicht ob ich es so nennen kann. Ob ich je behauten werde, dass es mich erfüllt Jedi zu sein.
Aber... also ich weiß, und das so sicher wie noch nie in meinem Leben, dass es der einzige Weg für mich sein kann.
Ich weiß nicht, ob ich jemals gut genug dafür bin oder diszipliniert genug oder respektvoll genug... na ja, überhaupt...denn wenn ich ehrlich bin, bin ich nichts davon wirklich.


Kurz sah sie beinahe eindringlich zu Markus hinüber, der sie ja für ihre Respektlosigkeit gerade eben noch gerügt hatte. Dann fokussierte sie wieder Elise.

Aber selbst mein letzter Meister bei den Sith hat immer völlig wütend erklärt, dass man mir die Jedimakel nicht wirklich austreiben könnte.
Und glaub mir, er hat's ECHT versucht und wenn's einer geschafft hätte, dann er.
Also, ich denke, es ist mein Schicksal.
Selbst wenn ich vielleicht kein Ritter werde, meine Zukunft liegt hier und die Zukunft meines Kindes auch. Als ich fast gestorben bin hab ich es gesehen. Gesehen, dass er ein Jedi wird. Ein starker, freundlicher junger Mann. Behütet, geliebt und vom ganzen Orden geschützt aufgewachsen.
Das ist es was mich erfüllt. Mit tiefster Dankbarkeit.


Ja, der Alkohol tat seine Wirkung, denn so klar, so ernsthaft und so offen hätte sie wohl ohne ihn nicht geantwortet. Ebenso wie sie ohne ihn vielleicht nicht zurück gefragt hätte.

Und bei dir? Wie stellst du dir vor wies bei dir weiter geht? Erfüllt dich das alles hier?
Was hast du so vor?


Coruscant - Jedi-Tempel - Kantine - mit Markus und Elise
 
[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Verhörzentrum des NRGD | Raum 42 | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Wachen

Jedes Verhör hatte seine Besonderheiten, seine eigenen Ecken und Kanten, an die man sich anpassen musste, wenn man erfolgreich sein wollte. Alles spielte dabei eine Rolle, vom Ort der Befragung angefangen über das Alter, Geschlecht und Spezies des Gefangenen bis hin zu den Umständen der Festnahme. Ein guter Vernehmungsbeamter betrat niemals unvorbereitet die Verhörzelle, sondern hatte bereits zuvor alle zur Verfügung stehenden Informationen untersucht und sich eine Strategie überlegt, doch das allein war noch keine Garantie für den Erfolg. Flexibilität und ein Auge für Details und sich bietende Gelegenheiten waren nicht minder wichtig. Arkadi war gut geschult und konnte Erfahrung und Erfolge vorweisen, er war der richtige Mann für diese Aufgabe und kam auch mit einem besonderen Fall wie der Gurlanin namens Tirasina zurecht. Man passte sich an und hatte Erfolg, oder man blieb starr und scheiterte, eine Lektion, die der ehemalige Soldat bereits auf dem Schlachtfeld gelernt hatte. Es war egal, wie man zum Sieg kam, einzig und allein der Sieg zähle, denn zu siegen bedeutete zu leben. In der Verhörzelle wurde ein Sieg darüber definiert, dass man den Gefangenen dazu brachte, sich dem Willen des Vernehmungsbeamten zu beugen, es war also ein Wettstreit der Geister und eine Frage der mentalen Stärke. Einer seiner Ausbilder, ein mürrischer, aber brillanter Quarren, hatte seinen Schülern beigebracht, dass ein Verhör starke Ähnlichkeiten mit einer Partie Sabbac hatte, beide Seiten hatten ihre Karten zugeteilt bekommen, mit denen sie zurechtkommen mussten, und Bluffs und gute Nerven waren essentiell. Arkadi hatte wenig Zeit und Muse für Glücksspiele, doch er erkannte den Wert dieses Vergleich. Die Miene des schlanken, blonden Mannes war ruhig und ausgeglichen, von Geduld und Ausdauer dominiert und seine kühlen blauen Augen hielten unerschütterlich suchend Blickkontakt, wie Brenngläser, denen man nicht ausweichen konnte. Die aufrechte Haltung des Agenten betonte seine dominante Rolle in diesem Raum und verstärkte den Effekt seines Blicks noch, er machte der Gefangenen klar, dass er und er allein die Ansprechperson war und ihr helfen oder sie bestrafen konnte. Es war wichtig, Tirasina einen Fixpunkt anzubieten, an dem sie sich orientieren konnte und und auch musste. Der graue, schmucklose Raum bot keine Ablenkungen oder Ausweichmöglichkeiten, ob sie wollte oder nicht, sie musste sich mit ihm beschäftigen. Arkadi kontrollierte das Gespräch, er bestimmte die Themen und ließ auch nicht zu, dass die Wandlung der Gurlanin in sein Spiegelbild ihn zu sehr irritierte oder gar einschüchterte. Die Wachen im Raum verstanden sein Vorgehen und der Wächter mit dem Elektroschockstab baute eine effektive Drohkulisse auf, machte deutlich, dass die Gefangene trotz ihrer Fähigkeiten machtlos war und sich nicht auf sie verlassen konnte, das würde ihr Ego attackieren. Im selben Atemzug präsentierte sich Arkadi als Alternative, indem er die Hand hob und signalisierte, die Waffe nicht einzusetzen, unterstrich er noch einmal seine Autorität und führte Tirasina vor Augen, dass er sie auch tatsächlich vor Schmerzen schützen konnte, wenn er das wollte. Man musste Gefangenen immer die Vorteile von Kooperation und die Nachteile von Widerstand vor Augen führen, Zuckerbrot und Peitsche funktionierten nur zusammen und indem Arkadi die Gewaltandrohung an den Wächter delegierte, vermied er zudem Antipathie bei der Formwandlerin. Tirasina schien eingeschüchtert zu sein und nahm die weibliche menschliche Form wieder an, worauf Arkadi dem Wächter zunickte und dieser den Schockstab ganz verstaute und wieder seinen Blasterkarabiner anlegte. Die Gurlanin antwortete auf seine Frage und behauptete, auf ihrer Heimatwelt aufgrund ihres weißen Fells, das für ihre Spezies atypisch war, Verfolgung und unerwünschter Verehrung erfahren zu haben und deshalb geflohen zu sein. Arkadi war skeptisch, was diese Erklärung anging, auch wenn es stimmte, dass das Fell dieser Spezies üblicherweise schwarz war und die Narben in der ursprünglichen Form auf einen Kampf hindeuteten, konnte das auch andere Gründe haben. So nickte der Agent bloß knapp, seine Stimme ließ keine Rückschlüsse auf seine Gedanken zu.

„Ich verstehe.“


Seine Drohung, Tirasina der Justiz zu überstellen und wenn nötig lange, lange Zeit in einen Käfig einsperren zu lassen, zeigte jedenfalls Wirkung, er bemerkte Nervosität und Angst bei der Formwandlerin, unruhig sah sie hin und her und kaute auf ihrer Unterlippe, während sie versuchte ihn davon überzeugen, dass sie harmlos sei und noch nie jemanden getötet hätte, nicht einmal während ihrer Zeit bei den Piraten, und auch die Soldaten hätte sie bloß aus Panik und ohne Tötungsabsicht angegriffen. Arkadi wölbte eine Augenbraue und warf einen überflüssigen, aber demonstrativen Blick auf sein Datapad.


„Tatsächlich? Die Soldaten erzählen eine andere Geschichte. Sie sagen, Ihr Angriff wäre von rasender Brutalität geprägt gewesen und wenn sie nicht rechtzeitig das Feuer eröffnet hätten, wäre es gut möglich, dass es Verletzte und Tote gegeben hätte. Unabhängig von der Wahrheit, was denken Sie, wem wird man eher glauben?“


Der blonde Mensch bluffte, tatsächlich bestätigten die Aussagen der Soldaten die Schilderung von Tirasina weitestgehend, aber wenn nötig konnte man daran etwas ändern und die Gurlanin als brutale Mörderin darstellen, die nur in letzter Sekunde von ihrem Vorhaben hatte abgebracht werden können. Geschickt setzte Arkadi seine Einschüchterungstaktik fort und malte Tirasina ein düsteres Bild von einem Prozess, den sie nur verlieren konnte, und einer Zukunft hinter Käfiggittern. Das nagte eindeutig an ihr und die Vorstellung missfiel ihr sichtlich, unsicher sah sie zu den Wachen und kalkulierte wohl ihre Chancen für einen Fluchtversuch. Sie standen nicht gut und so lag ein flehender Ausdruck in ihren großen Augen, als sie den Agenten ansah und fragte, wie genau sein Angebot aussah, sie nickte und hörte neugierig zu. Arkadi unterdrückte ein triumphierendes Lächeln, er hatte sie am Haken, jetzt musste er den Fang nur noch an Land bringen, und so ließ er ihr Zeit, auf den Tisch zu starren und darüber nachzudenken, was sie tun konnte und wollte. Nach kurzem Zögern wiederholte sie nachdenklich die Details ihres möglichen Deals und erkundigte sich, was genau von ihr verlangt wurde, wobei sie darauf verwies, dass sie keine Attentäterin war und den ehemaligen Soldaten nun mit deutlich mehr Respekt anredete, dieser nickte verbindlich.


„Wir werden eine angemessene Entlohnung für Ihre Dienste auf Auftragsbasis vereinbaren. Je mehr Sie für uns tun und je erfolgreicher Sie sind, desto mehr Credits erhalten Sie. Einen Gerichtssaal werden Sie niemals zu Gesicht bekommen und alle Anschuldigungen verschwinden aus den Akten, vorausgesetzt natürlich, Sie brechen unser Abkommen nicht. Was Ihre Aufgaben angeht...ich glaube Ihnen, dass Sie keine Attentäterin sind, und das müssen Sie auch gar nicht sein. Für solche Operationen haben wir unseren eigenen Spezialisten. Nein, Miss Kailtur, was mir vorschwebt, ist, Ihre Gabe zu nutzen, um Informationen zu sammeln. Sie haben gerade eindrucksvoll gezeigt, zu was Sie in der Lage sind, und Sie sind etwas besonderes.“


Arkadi machte eine kurz Pause, dann stand er auf, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und drehte sich von der Gefangenen weg, seine Stimme war nachdenklich.


„Die Neue Republik steht an einem Scheideweg und die falsche Richtung wird uns in den Abgrund führen. Wir brauchen Lebewesen, die bereit sind, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um das zu verhindern, und wenn nötig außerhalb der Gesetze zu handeln. Miss Kailtur, wenn Sie mein Angebot annehmen, dann werden Sie für mich arbeiten, und nur für mich. Sie erhalten Ihre Aufträge und Ihre Belohnungen nur von mir, Sie berichten nur mir und Sie folgen nur mir. Was Sie besitzen ist eine Gabe. Wenn Sie sich mir anschließen, werden wir Ihre Gabe einsetzen, um die Geschichte zu verändern. Ihre Gabe wird ein Geschenk an die Neue Republik sein und wir werden in der Lage sein, der Galaxis die Freiheit zu geben, die sie verdient. Aber dafür, Miss Kailtur...“


Der Agent drehte sich um und in seinen blauen Augen lag das Funkeln eines Fanatikers, eines Mannes, der vollkommen von dem überzeugt war, was er tat.


„...müssen Sie mir helfen. Verstehen Sie, was von Ihnen verlangt wird?“


Arkadi schwieg, betrachtete die Formwandlerin nachdenklich und wartete geduldig auf ihre Reaktion.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Verhörzentrum des NRGD | Raum 42 | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Wachen
 
Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes


Wes' Gefühle waren für Ian kaum einzuschätzen, vor allem, als der Rat sich vorerst bedankte. Ian musste sich noch immer daran gewöhnen, das die Menschen - Duval einmal abgesehen - mit denen er in den letzten Monaten Zeit verbrachte, so anders reagierten, als er es eigentlich gewohnt war. Ein Danke von einem Sith wäre unberechenbar gewesen. Nahezu alles, was in der Vergangenheit lag, Personen, Situationen, sie waren so oft so unberechenbar gewesen. Wes hörte zu, bedankte sich, ähnlich wie es Joseline und Sarid auch getan hatten - auch diese Tatsache war verwirrend, passte sie doch so wenig zu Ians ursprünglichen Erfahrungen, die er über Jahre hinweg gesammelt hatte. Wes holte sogar aus. Duval war ihm wie ein guter und verlässlicher Agent vorgekommen? Hatte Eowyn selbst, zu Beginn, nicht eine ähnliche Einschätzung gehabt? Beim ersten Aufeinandertreffen mit ihm, war sie noch überzeugt davon gewesen war, dass Duval gut war und für die richtige Sache eintrat.

Da war etwas, was von Wes ausging, oder etwas, das Ian von dem Rat auszugehen glaubte. Verärgerung? Ian schluckte unbemerkt und hoffte, dass er nicht zu weit gegangen war. Am Ende wirkte es so, als wolle er Duval anschwärzen, als versuche er, einen Keil zwischen Jedi und NRGD zu treiben. Und konnte man nicht ebenfalls annehmen, er versuche die Republik gegen das Imperium aufzuhetzen? Ian wurde unangenehm warm, als seine Gedanken sich überschlugen und seine Sorge wuchs. Würde Wes begreifen, dass Ian niemand war, der Unfrieden stiften wollte? Der nächste Satz des Rates beruhigte den Dunkelhaarigen ein wenig. Wenn Wes Janson
offen zugab, dass Duval zu weit gegangen war, klang das nach vielem, nicht aber danach, als wäre es wieder einmal er, Ian, der einen Fehler begangen hatte. Es war gut, nein, es war mehr als gut zu hören, dass Wes und damit wohl auch kein anderer Jedi, eine weitere Drohung aussprechen würde. Keine falschen Versprechen. Auch das war gut.

„Ich habe mich bereits entschieden, Rat Janson,“ versicherte Ian ernst. „An dem Tag, als ich mit Eowyn nach Lianna reisen wollte und unser Schiff abgestürzt ist.“ Nichts, kein Duval, kein unsympathischer Jedi, niemand würde ihn von dieser Entscheidung wieder abbringen.
Dann aber überrumpelte Janson Ian völlig. Er wusste,
jenseits der Zweifel, dass das Virus ein Produkt der Sith war? Hieß das, das man Ian endlich Glauben schenkte? Das war der einzig logische Schluss, zugegeben, einer, den Ian vielleicht so auslegte, den er sich wünschte, aber es half und diese Worte endlich zu hören, brachte mit einem Mal eine Welle der Erleichterung über den Dunkelhaarigen, die mit Worten nicht zu beschreiben war.
„Wir werden die Seuche besiegen,“ kam demnach nur noch überzeugter, noch sicherer. Sie würden. Sie würden, weil sie es mussten und Ian war so überzeugt davon, musste so überezugt davon sein, das er diese Worte nciht zurückhalten konnte. Absolut. Er war absolut überzeugt. Sie würden das Virus besiegen, denn so mächtig Allegious auch war, er war nicht allmächtig. “Das ist nur eine Frage der Zeit, aber ich weiß, dass die Jedi diese Seuche besiegen werden.“ Ian würde Wes nicht erneut auf Bastion ansprechen, schließlich hatten sie über diese Sache schon gesprochen und wenn es am Ende bedeutete, dass die Jedi schon längst Vorkehrungen getroffen hatten, Entscheidungen, Pläne, was auch immer,ohne ihn weiter einzubeziehen – dann war das nur gut.“Wenn ich noch etwas gäbe, das ich wüsste, ich hätte es Euch längst mitgeteilt, aber das war alles,“ gab Ian bedauernd zu.
„Das einzige, was ich anbieten kann,“ das einzige, was in dieser Sache vielleicht noch einmal zeigen würde, wie ernst Ian damit war, „ist, dass ich meinen Geist öffne und Ihr selbst seht, dass da nichts mehr ist als das, was ich gesagt habe.“ Ian hatte jede Einzelheit über das Virus preis gegeben. Alles was er über das Virus wusste, alles über die Vorverhandlungen. Mehr war da nicht. Da gab es dennoch etwas anderes, das Wes auch wissen musste und Ian räusperte sich leise, ehe er jedem Bedürfnis und jedem Wunsch zum Trotz, Wes Blick suchte.
„Es gibt aber etwas anderes, dass Ihr wissen müsst. Ich habe Alisah die Wahrheit gesagt.“ Vermutlich hätte jetzt eine Bitte um Verzeihung folgen müssen, aber Ian ließ das bewusst weg.
„Als ich ihren Sohn geheilt habe, hat sie mich überrascht und ich konnte sie nicht belügen. Ich weiß, dass es mir verboten war, über das Virus mit jemand anderem als dem Rat zu sprechen.“ Ein Aber durfte bei so etwas auch nicht folgen. „Ich habe dagegen verstoßen.“ Das war ein Fakt, den Ian genau wie einen solchen klingen ließ. Wieder folgte keine Entschuldigung, denn wie hätte er das tun können, wo er nicht einmal völlig überzeugt davon war, dass seien Offenheit gegenüber Alisah ein Fehler gewesen war? Vielleicht sollte er wenigstens das sagen.

Ich weiß nicht, ob ich etwas anderes hätte sagen sollen, vielleicht wäre das meine Pflicht gewesen, aber das hätte bedeutet, sie im Dunkeln zu lassen und sie zu belügen und ich kenne sie von früher und Rat Janson, ich,“ einmal davon abgesehen, dass Ian sich schuldig fühlte, „bin kein Sith mehr und ich kann niemanden bewusst täuschen. Wenigstens das habe ich schon damals nicht getan und heute will ich das noch weniger. Ich habe diesen Weg verlassen und ich will ihn nie wieder betreten. Ich habe es versprochen.“


Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes
 
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Tico hatte keine Ahnung, welches getränk Carina bevorzugte, aber dumm war er nicht. Sie war öfter hier, dass hatte schon ihr Eintritt bewiesen, also würde man sie kennen und auch wissen, was sie trank. Während sie also an einen Tisch ging, lief Tico zur Theke, deutete auf Carina und bestellte, „Was die Dame am liebsten mag“, für sie und ein schlichtes Ale für sich. Wann war er das letzte Mal ungezwungen mit jemandem etwas trinken gegangen, fragte sich der Agent, während er zurück zu dem Tisch lief. Er hatte keine Ahnung. Immer wenn er unterwegs war, war da irgendein Zwang gewesen. Analyse hatte im Vordergrund gestanden, der Drang, alles zu begreifen, zu erfassen. Sein Gegenüber zu analysieren, um zu lernen. Vielleicht sollte er, wenn die Zeit es zuließ, doch noch ein weiteres Studium anhängen? Tico hatte genug über Psychologie gelesen, sich selbst einiges gelehrt, aber studiert hatte er diese Sache nicht. Auf der anderen Seite war das wohl auch besser so. Am Ende würde er keine normale Konversation mehr führen können, mit niemandem. Das hier, was war das eigentlich? Ebenfalls beinahe so etwas, wie ein Zwecktrinken. Tico wollte mehr über Coruscant wissen, Carina schien geeignet, Informationen preis zu geben. Wirklich ungezwungen war das hier also auch nicht. Tico runzelte die Stirn. Was für schwachsinnige Gedanken. Ein paar Infos und dennoch eine nette Gesellschaft. Das war ein Unterschied, immerhin war das hier auch nicht offiziell.

Zurück am Tisch, hatte Tico diesen Gedankengang beendet und stellte Carina ihr Getränk auf den Tisch.

„Reden ist Silber, schweigen ist Gold.“ Stille Zeitgenossen waren ihm, je nachdem, um was es ging, um einiges lieber. Nicht, wenn es darum ging, Informationen heraus zu bekommen, sehr wohl aber, wenn man einfach nur Ruhe haben wollte und kein dummes Gerede haben wollte. „Und ein Türsteher, der nicht viel redet, ist wahrscheinlich perfekt. Wäre unpraktisch, wenn er sich bei allen Leuten auf Diskussionen einlassen würde, die er nicht rein lässt.Kann ja nicht jeder so viel Glück haben,“ er grinste, vielleicht sogar ein wenig frech, „dass die Begleitung mehr zu sagen hat. Danke übrigens.“ Dann hob der Agent sein Glas, um Carina zuzuprosten.
„Wenn das nicht das richtige ist, ist der Typ hinter der Theke schuld“. Analyse hin oder her, er kannte Carina nicht und ansehen, was sie gerne trank, konnte er ihr auch nicht.
Andere Dinge ließen sich viel einfacher beobachten. Kleinere Gebrechen, Unsicherheiten. Übermäßiger Alkoholkonsum. Manche Dinge aber musste man so heraus finden, was auch gut so war. Mit einem Blick alles über den anderen zu wissen, war nur bei der Beschaffung von Informationen gut, aber auf diese Art leider unmöglich.

Ein Grund auch, der Tico Lügendetektoren verabscheuen ließ. Für ihn waren diese Gerätschaften nichts weiter, als die Erfindung irgendeiner verzweifelten Person, die sich wünschte, die Wahrheit zu erfahren.Vermutlich waren Machtnutzer die einzigen, denen es, zumindest bei denen, die die Macht nicht nutzen konnten, gelang, an alle Informationen zu kommen. Gerade das war einer der Gründe, weswegen es für Tico von besonderer Wichtigkeit war, das Verhältnis zu den Jedi nicht zu gefährden. Sie konnten eine so gute Hilfe sein, wenn man nur richtig mit ihnen zusammen arbeitete.



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[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Verhörzentrum des NRGD | Raum 42 | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, Wachen

Tirasina saß in der Klemme, mehr als sonst. Immer mehr verdrehte Arkadi die Geschichte und das sogar auch noch mit einer für ihr verständlichen Lüge! Natürlich konnte man es so drehen als wäre sie die Böse! Sie soll also für solch ein System Arbeiten welches die Druckmittel so dreht wie sie es brauchten?! Seufzend musste sie feststellen das ihre bisherige Laufbahn nicht besser war. Wenigstens wurde hier mit Anstand gelogen, dennoch wurmte sie es, dass sie die Brutale gewesen wäre und platzte für einen Moment.

Grausamer Brutalität?! Ich bin vielleicht gut jemanden auf die Nase zu hauen wenn es sein muss aber nur um danach weg zu laufen!


Schnaubte Tirasina und verschränkte murrend die Arme ehe sie Arkadi ansieht. Er musste nicht mehr weiter drohen, es war alles klar. Man würde sie hinter Gitter bringen wenn sie nicht einwilligte. Also lauschte sie seinen Worten genau, Arkadi wollte ihre Fähigkeiten nutzen und würde dafür bezahlt werden, einen Gerichtssaal wird sie ebenso niemals sehen, sofern sie sich an Arkadi hält. Nun, welche Wahl hatte sie da schon? Beruhigend sah sie ihn, als Er sagte sie müsste keine Auftragsmörderin sein.


Gut ...

Arkadi wusste wie Er zu reden hat, Vorwurf und danach Angebot. Aber im Grunde war Er im Moment nur ein weiterer Banthahaufen welcher sie nur ausnutzen würde ... Der Mann stand auf und wendete ihr den Rücken zu, Er wusste das sie nichts tun konnte. Er begann damit über die Repuplik zu reden und das sie sich an einem Scheideweg befand, sie würde also für die Repuplik arbeiten und Er brauchte Leute die sich nicht stur an Gesetze hielten. Nun Tirasina hatte schon bei ihrer Ankunft gegen viele Dinge verstoßen ... deshalb war sie ja in diesem Schlamassel. Er sprach davon das sie ein Geschenk an die Repuplik sei und sie ihm dabei helfen wird, selbst wenn Tira ihn im Moment mit großen Augen ansah, denn die Ansprache war ihm deutlich gerecht geworden. Aber gleichzeitig dachte Tirasina auch nach, wie oft Er schon anderen solche Dinge versprochen hatte. Arkadi drehte sich um und sah sie mit diesen Augen an, eine ganze Weile sah sie zurück, sie wusste Er würde über Leichen gehen um das zu bekommen was Er wollte, es machte ihr Angst und gleichzeitig gab Er ihr das Gefühl, gebraucht zu werden. Sie konnte sich vielleicht nicht mit dem Gedanken anfreunden für die Repuplik zu Kämpfen, denn einen Bezug hatte sie nicht dazu. Aber ihr gefiel der Gedanke für Arkadi zu kämpfen, Käfige und Credits waren bei dem Anblick dieser Augen schnell Zweitrangig geworden. Tirasina erhob sich langsam und nickte ihm auf seine Frage hin zu.


Ich verstehe was sie von mir wollen Mr. Duval, und ich bin einverstanden, ich folge ihnen. Ich möchte Frei sein, so Frei wie sie es sind. Zeigen sie mir wie wir arbeiten.

Tirasina sah abwechselnd zu den Wachen und ging um den Tisch herum, langsam und kontrolliert damit auch kein Verdacht bestehen würde, sie strich mit ihrer Rechten Hand über den Tisch und kam neben Arkadi zum stehen und sah ihm immer noch in die Augen.

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Markus war zufrieden mit Alisahs Reaktion. Sie war nicht erfreut, das konnte er ihr ansehen, wie auch in der Macht spüren. Einen Moment hatte er sogar gezweifelt, ob sie dies in ihrer Stimmung und vor allem in Hinsicht auf die Macht und ihr inneres Gleichgewicht negativ beeinflussen konnte, wenn er sie für einen Fehler rügte, doch letztendlich war er einer der Lehrer im Orden und es war seine Pflicht, sie auf etwas hinzuweisen, das sie falsch machte. Eine Rätin abwertend zu behandeln bzw. schlecht über sie zu reden, ja zu urteilen, überstieg Alisahs Kompetenzen als Jedi-Schülerin. Er kannte ihre Beweggründe nicht und durfte sich selbst auch kein Urteil darüber bilden, ob sie im Recht oder Unrecht dessen war, was sie glaubte, doch es gab eines, was ihm in dieser Beziehung Recht gab und das war die nötige Disziplin und der Respekt, den man höherrangigen entgegen brachte. Es gab nicht umsonst eine Hierarchie, denn ohne die Ordnung in ihren Reihen würde es Chaos geben. Markus vertrat alle Regeln aus dem Kodex. Er stand persönlich für Recht und Ordnung und mochte es nicht, wenn etwas durcheinander geriet oder falsch ablief.

Elise kannte das schon und ganz seine Schülerin, warf sie Alisah ebenfalls einen ernsten Blick zu. Sie hatte es sicher nicht leicht gehabt in ihrer Ausbildung. Er war streng gewesen und das zu jeder Zeit. Selbst als sie bei den Heilern gewesen war, weil er sie zu hart hatte trainieren lassen, hatte er nicht nachgelassen. Deshalb rechnete er ihr auch hoch an, die Ausbildung trotzdem gemeistert zu haben. Sie hatte nicht aufgegeben, das zeugte von Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Sie hatte stets ihr Bestes gegeben und das hatte ihn zufrieden gestellt, auch wenn er selten gezeigt hatte, dass er es war. Ein Lob zu viel konnte alles vermasseln - jedenfalls in den Augen von Markus Finn, der sich selbst mehr Faux-pas erlaubt hatte als Padawan, denn irgendjemand anderes in seinem Jahrgang. Selbst Anakin hatte ihn damals dafür gescholten. Chesara war eine gute Meisterin gewesen. Sie hatte es wahrlich nicht leicht gehabt und doch zu ihm gestanden und so tat sie es seiner Einschätzung nach mit allen Padawanen. Wie es ihr wohl ging? Wo sie sich aufhielt?

"Ins Exil!", wiederholte Markus bestätigend, als Elise ungläubig nachfragte, kurz nachdachte und schließlich nach seinem Alter fragte. Der Corellianer, welcher eben noch einen Schluck Ale genommen hatte, musste sich zusammenreißen, um dieses nicht lachend wieder auszuprusten. Er setzte sich auf und rieb sich über den Mund, ehe er ungläubig, aber amüsiert lächelnd seine ehemalige Schülerin musterte. Er schien abzuwägen, ob er die Frage als Beleidigung ansehen oder einfach beantworten sollte. Er entschied sich für letzteres:

"Ich bin dieses Jahr 33 geworden, wenn ich mich nicht täusche."

In den Augen der deutlich jüngeren Frau suchte er nach einer Reaktion auf die Antwort. War sie überrascht? Oder bestätigt in ihrer Vermutung? Danach griff er - vielleicht, um sich selbst zu erklären - die Geschichte um sein Exil wieder auf.

"Ich war nicht ohne Grund im Exil. Der Kampf um Corellia, der Krieg, bestimmte Ereignisse... sie haben mich verändert. Manchmal ist es besser, den Dingen den Rücken zu kehren, um wieder zu sich selbst zu finden."

Er lehnte sich erneut zurück, drehte den Krug zwischen beiden Händen und sah dabei hinein. Er war noch zur Hälfte mit Ale gefüllt, welches unter der Bewegung Wellen warf. Fast sah es aus, wie die Sanddünen von Tattooine im Schein der untergehenden Sonnen. Alisah indes freute sich über die Rückkehr zu seiner Schwester und dass sie sich wieder vertragen hatten. Sie wollte, dass er Mel Grüße ausrichtete und wollte wissen, ob er Nichte oder Neffe besaß. Finn atmete tief durch, riss den Blick von seinem Krug los und sah wieder auf.

"Callie. Sie dürfte jetzt 16 sein."

Gerade so alt, wie er es war, als seine Mutter starb. Getötet wurde! Sein Vater hatte die Mörder verfolgt. Er selbst war mit beiden Schwestern geflohen. Was für ein tragisches Ereignis. Und er hatte lange Zeit nicht daran gedacht.
"Erfüllt es euch komplett? Das Leben als Jedi?" Noch eine Frage, die ihn unerwartet traf. Markus biss die Zähne aufeinander, dass die Kiefermuskeln seitlich hervortraten. Ohne lange darüber nachdenken zu müssen nickte er.

"Ich bin Jedi geworden, um meinem Vater nachzueifern. Doch ich habe gelernt, was es wirklich bedeutet. Die Verantwortung, die Fähigkeiten, die Macht Dinge verändern zu können, das Gleichgewicht wieder herstellen zu können, falsche Machtverhältnisse auszugleichen und denen zu helfen, die selbst nicht dazu im Stande sind."

Der Jedi-Wächter nickte weiterhin und ein Mundwinkel zog sich zu einem schiefen Lächeln.

"Wenn ich sterbe, kann ich behaupten, nicht einfach nur gelebt zu haben, sondern tatsächlich etwas bewirkt zu haben. Ich strebe nicht nach Perfektion, brauche keinen Dank, muss nicht als Held angesehen werden, wie es so manche Kindergeschichten darstellen. Ich bin Jedi aus Überzeugung das Richtige zu tun oder zumindest das, was ich für richtig halte."


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Für ein erfolgreiches Verhör war es unerlässlich zu erkennen, wann man sein Ziel erreicht hatte und weiterer Druck nur Gegendruck erzeugen würde. Man durfte unter keinen Umständen im falschen Moment nachsetzen und einen Denkprozess stören, der in die gewünschte Richtung führte und dank der vorherigen Worte bereits lief. Die größte Kunst und auch die größte Herausforderung war es, einfach nur schweigend da zu sitzen und abzuwarten, seinen Gegenüber aufmerksam zu beobachten und zu versuchen zu erahnen, was im Kopf des Gefangenen vorging. Arkadi hatte dieses Abwarten perfektioniert, ruhig wie eine Statue saß der blonde Agent da, seine kühlen blauen Augen nachdenklich und ohne Zwang auf Tirasina gerichtet, während die Formwandlerin über sein Angebot nachdachte. Die Optionen waren klar, Kooperation oder Käfig, so einfach konnten die Dinge sein, und der ehemalige Soldat hatte geschickt noch einmal verdeutlicht, dass er wenn nötig dafür sorgen konnte, dass die Gurlanin in einem sehr, sehr schlechten Licht dastand. Aussagen zu verfälschen oder die Soldaten, die die Verhaftung vorgenommen hatten, mit dem Verweis auf die nationale Sicherheit dazu zu bringen, ihren Bericht zu ändern, war für den erfahrenen Geheimdienstler und seine Hintermänner ein leichtes, ganz besonders wenn sich die Gelegenheit bot, eine mächtige und äußerst nützliche Helferin zu rekrutieren. Eine Helferin, die genau wusste, wem sie ihre Freiheit zu verdanken hatte. Tirasina war sichtlich indigniert gewesen, als Arkadi die Möglichkeit ins Spiel gebracht hatte, sie als brutale Mörderin darzustellen, und empört verwies sie darauf, dass bisher nur in Notwehr gehandelt hatte und noch nie jemanden getötet hatte. Der Agent nickte bloß knapp, das Gesagte genügte und die Formwandlerin zeigte sich gegenüber einer Zusammenarbeit aufgeschlossen, es galt nur noch eine letzte Hürde zu überwinden, dann würde auch ihr letzter Widerwillen verschwinden. Zu diesem Zweck stand der schlanke Mann auf und wandte ihr demonstrativ den Rücken zu, eine Haltung, die Vertrauen signalisieren sollte und zugleich verdeutlichte, dass er die vollständige Kontrolle hatte, und auch die folgenden Worte des Agenten waren dazu gedacht, ein Band zu knüpfen und zu verdeutlichen, wofür er stand und was ihn antrieb. Die weißhaarige Gurlanin sollte begreifen, dass er nicht irgendein Beamter war, der vollmundige Versprechen machte und dann an irgendwelchen bürokratischen Hürden und der eigenen Feigheit scheiterte. Arkadi war Teil der Sektion Null, er stand außerhalb und über dem Gesetz und ihm standen die Ressourcen und der Wille zur Verfügung, die Neue Republik mit allen Mitteln zu verteidigen. Eine Einstellung, die andere nicht vorweisen konnten und auch Tirasina hatte ihre Skrupel, er hatte die Erleichterung in ihren Augen gesehen, als er erklärt hatte, dass sie für ihn keine Attentäterin sein sollte. Der Agent gedachte, sein Versprechen zu halten, allein schon aus pragmatischen Gründen. Jemand mit moralischen Bedenken und einem Widerwillen gegen das Töten konnte man kaum als effektiven Attentäter einsetzen, und ohnehin waren dafür spezielle Fähigkeiten und eine intensive Ausbildung notwendig. Vielleicht würde Tirasina eines Tages dafür bereit sein, doch so oder so, für den Moment hatte er anderes mit ihr im Sinn. Seine Ansprache über das, was für ihn wichtig war und wie weit er für die Neue Republik zu gehen war, verfehlte ihre Wirkung nicht, er konnte spüren, dass Tirasina beeindruckt war und als er sich umdrehte und in die hellen Augen der Formwandlerin blickte, und eine ganze Weile sahen sie einander stumm an, abwartend und nachdenklich. Arkadi musste zugeben, dass ihr exotisches Erscheinungsbild wirklich bemerkenswert war, doch für den Agenten zählte im Moment nur ihre Bereitschaft zur Kooperation. Was er ihr anbot, war nichts anderes als eine Chance auf ein neues Leben, einen Neuanfang. So eine Chance bekamen nur sehr wenige. Er musste seine Worte selbstverständlich auch untermauern, doch das Funkeln in den Augen des Menschen sollte Beweis genau sein dafür, dass es ihm ernst war und er nicht zulassen würde, dass sich ihm etwas oder jemand in den Weg stellte. Tirasina konnte sich ihm entweder anschließen oder überrollt werden. Geduldig wartete Arkadi ab, bis die Frau mit den hellen Augen eine Entscheidung traf, ihm zunickte und langsam aufstand, ihre Bewegungen waren fließend und von bemerkenswerter Eleganz. Die Formwandlerin bewegte sich langsam um den Tisch, argwöhnisch beäugt von den Wachen, die sie auf ein Zeichen von Arkadi hin aber gewähren ließen, bevor sie neben dem Agenten zum Stehen kam, ihre Hand auf den Tisch gelegt, und ihn von oben ansah. Mit sanfter Stimme erklärte sie, dass sie bereit war, sein Angebot anzunehmen. Arkadi wich ihrem Blick nicht aus, seine Reaktion bestand aus einem dünnen Lächeln und er stand betont ruhig auf, stand der Gurlanin direkt gegenüber und nickte langsam. Sie wollte also so frei sein wie er und sehen, wie er arbeitete. Der blonde Mann griff nach seinen Handschuhen, die auf dem Tisch lagen und streifte sie über.


„Sie werden Freiheit erfahren, Miss Kailtur. Eine Freiheit, die die meisten Lebewesen nicht einmal erahnen können. Freiheit..und Entschlossenheit, diese Freiheit zu schützen. Willkommen. Willkommen in einer Welt ohne Regeln. Ich denke, es wird Ihnen gefallen.“


Arkadi war den Wächtern einen beiläufigen Blick zu und hob die Hand, seine Stimme war deutlich und duldete keinen Widerspruch.


„Waffen runter. Sie ist jetzt eine von uns.“


Die Wachen reagierten sofort, senkten ihre Blasterkarabiner und nahmen eine etwas weniger misstrauische, aber weiterhin wachsame Haltung an, in ihren schwarzen Kampfanzügen wirkten sie wie Geister aus einer anderen Welt. Arkadi nickte zufrieden und griff in die Tasche seines Mantels, er nahm den Schlüssel zu den Fesseln der Formwandlerin und griff nach ihren Händen, bestimmt, aber nicht grob, und als er die Fesseln öffnete, sah er ihr dabei ohne Angst in die Augen, seine ganze Haltung strahlte Souveränität aus. Wer Vertrauen gewinnen wollte, musste es auch selbst gewähren, mit Vorsicht natürlich. Der Agent nahm Tirasina die Fesseln ab und legte sie demonstrativ auf den Tisch.


„Die brauchen wir nicht mehr. Von nun an sind unsere einzigen Fesseln die, die wir uns selbst auferlegen. Sie verstehen? Gut, dann kommen Sie mit mir. Sie wollen sehen, wie ich arbeite, und genau das werden Sie.“


Arkadi lächelte hauchdünn, ein gefährliches Funkeln in den Augen, dann drehte er sich um und ging voran, gefolgt von der Gurlanin und den beiden Wachen. Die Sektion Null hatte veranlasst, einen Speeder zu schicken, und zwei weitere Agenten erwarteten sie bereits mit laufendem Motor am Ausgang der Sicherheitsbasis, deren Kontrollen dank Arkadis Anleitung ohne Probleme passiert wurden. Ein leichter Wind zerrte an dem dunklen Mantel des Agenten, den er über seiner Uniform trug. Höflich hielt er für Tirasina die Tür auf und setzte sich dann, er musste keine Anweisungen geben, denn die Fahrer waren bereits informiert und die Vorbereitungen für einen Test abgeschlossen. Nachdenklich starrte Arkadi vor sich hin, als der Speeder sie über Umwege und durch den zähen Verkehr zu ihrem Ziel transportierte, einen Bereich in den Oberen Ebenen von Coruscant, in dem es viele leer stehende Fabrikgebäude und Büros gab. Der Speeder kam zum Halt und Arkadi stieg aus, dann nickte er Tirasina zu und holte einen Holoprojektor hervor, eine Karte des Gebiets wurde angezeigt, auf der ein Gebäude rot markiert war.


„Ich habe eine Aufgabe für Sie, Miss Kailtur. Einen Test, wenn man so will. Etwa zwei Kilometer östlich von hier befindet sich ein Gebäude, das von einem Team des Geheimdiensts bewacht wird. In diesem Gebäude liegt ein Datapad mit sensiblen Daten. Ich möchte, dass Sie das Gebäude erreichen, das Datapad an sich nehmen und mir bringen. Dabei dürfen Sie selbstverständlich niemanden töten. Sollten Sie enttarnt werden, ist der Test vorbei. Meine Leute haben Anweisung, nur Betäubungsschüsse abzugeben, aber fühlen Sie sich deshalb nicht zu sicher, wenn Sie zu hart vorgehen, werden sie ihre Reaktionen anpassen.“


Arkadi warf einen Blick auf sein Chrono.


„Sie haben genau 60 Standardminuten. Bringen Sie mir das Datapad und zeigen Sie mir, was Sie können. Natürlich könnten Sie auch versuchen zu fliehen, aber ich denke, wir beide wissen, dass wir zusammen weitaus mehr erreichen können und Sie wollen mehr als ein Leben auf der Flucht und in Käfigen, das spüre ich. Gut, sind Sie bereit? Dann los!“


Der Agent aktivierte den Timer und sobald die Gurlanin aufgebrochen war, aktivierte er sein Komlink und öffnete eine sichere Verbindung.


„Overseer an alle Teams, die Übung läuft. Farsight-1, haben Sie Sichtkontakt zu White Wolf?“


Ein Knacken, dann bestätigte das Scharfschützen-Team, das von einem hohen Gebäude in der Nähe aus alles beobachtete.


„Positiv, Overseer. White Wolf bewegt sich in Richtung Zielgebäude.“

Arkadi lächelte dünn, der Test hatte begonnen..


„Gut. Halten Sie mich informiert.“


Ruhig verschränkte der Agent die Arme hinter dem Rücken und wartete ab. Das war die Chance für die Gurlanin, sich zu beweisen, und er hoffte um ihretwillen, dass sie sie nutzen würde.


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Arkadi blickte ihr weiter in die Augen, ihr Herz pochte vor Aufregung, vor Begeisterung. Sie wusste nicht weshalb aber Arkadi zog sie an, sein schmales lächeln brachte auch sie zum lächeln, unbewusst und doch so spürbar war sein Blick. Ihr blieb fast schon die Luft weg als Er seine nächsten Worte sprach, Freiheit und ohne Regeln? Sie wusste es gab bereits welche an die sie sich halten musste. Aber sie würde ihn daran erinnern, genau an diese Worte. Doch das war noch ein wenig entfernt. Arkadi hob seine Hand, normalerweise würde Tirasina nun zusammen zucken, doch nicht bei ihm, nein. Er wies die Wachen an die Waffen runter zu nehmen und verkündete das sie eine von ihnen wäre. Ihr neues Leben gefiel der Gurlanin jetzt schon, der Mann hatte eine Vision und wollte es erreichen. Sie war nur eine Frau auf der Flucht und das hatte sich mit nur einer Schlechten Entscheidung geändert. Sie hatte viele getroffen, und nie hatte sie erwartet das es einmal funktioniert. Die Wachen nahmen ohne Wiederworte die Waffen runter, sie konnte die Spannung dennoch spüren, sie trauten ihr nicht, nicht so wie Arkadi. War es weil Er sich sicher fühlte? Oder meinte Er es ernst? Die Gurlanin traute sich nicht fragen als Er ihre Hände nahm und sie anhob, die Blicke trennten sich nicht als Er die Fesseln löste, Er gab ihr die Freiheit und einen Sinn, mehr als Er im Moment vielleicht ahnen konnte, laut und klackernd lag Er die Fesseln auf den Tisch und erleichternd schließt sie kurz lächelnd die Augen während Arkadi spricht.

Nein, brauchen wir nicht mehr. Keine Fesseln mehr ...

Sie wollte nur noch mehr wissen was nun ihr Job ist, Arkadi ging los und sie folgte ihm. Während dem gehen, kam ihr in den Sinn das solch ein Kleid nicht besonders nützlich wäre. Zumindest nicht jetzt, ihre Kleidung veränderte sich, sie trug die Sachen von Arkadi, nur eben für ihre Gestalt und sie grinst ihn verstohlen an. Partner im Partnerlook, vielleicht konnte sie ihm damit zumindest ein wenig, imponieren als Er sie beim Tür auf machen sieht und steigt in den Speeder. Sie war nicht überrascht das bereits alles bereit stand. Arkadi hatte das geplant. Dennoch hatte sie auf dem Weg alles begeistert beäugt, als sie im Speeder saßen überschlug Tirasina ihre Beine und starrte Arkadi mit einem nachdenklichen Blick an, als sie sich dann dabei erwischt, streicht sie sich eine Sträne aus den Haaren und schaute aus dem Fenster, immerhin kannte sie Coruscant nicht und war dementsprechend gebannt von der Fahrt.


Nach vielen Umwegen kamen sie in ein Fabrik-Gebiet, es sah verlassen aus und sie war überrascht, sie dachte das sie eine etwas belebende Gegend sehen würde, aber vielleicht war das auch nur eine Sicherheitsmaßnahme, immer hin konnte sie in Menschenmengen einfach verschwinden. Arkadi stieg aus dem Speeder aus und Tirasina tat es ihm gleich, sie streckte ihre Beine durch und blickte sofort zu ihm wie er näher kam und einen Holoprojektor hervor holte. Es war eine Karte des Gebietes, das konnte sich Tirasina zusammen reimen und sah sich die Projektion genau an, während Arkadi von einem Test sprach, sie sollte Daten aus dem Gebäude beschaffen ohne jemanden zu Töten, logisch wenn man bedenkt das es Leute des NRG waren. Dementsprechend froh war sie darüber das man "nur" mit Betäubungsmunition auf sie schießen würden, wenn es denn soweit kommen sollte. Sie nahm sich jeden Fall vor, es nicht passieren zu lassen. Arkadi warnte sie davor zu Brutal vorzugehen, denn die Wachen würden sich anpassen. Sie war nicht Brutal, also machte sie sich keine Sorgen darüber. Er sagte ihr das sie dafür eine Stunde haben würde und wenn sie Fliehen würde, kam überraschender weise keine Drohung, sondern sprach Er davon das es ihr nichts bringen würde, sie wollte ein besseres Leben als die Flucht und damit hatte Er verdammt recht. Es spornte sie nur noch mehr an diese Daten zu besorgen.

Nun, dann will ich sie nicht enttäuschen Mr. Duval.


Sprach sie mit einem fraglichen Unterton der selbst Arkadi ins nachdenken bringen dürfte, ob es eine schlaue Idee war sie nun Frei herum laufen zu lassen. Sie lernte schnell von ihm, vor allem was Tonlagen anging konnte sie sich anpassen. Tirasina machte sich auf den Weg zum Gebäude welches auf der Karte verzeichnet war und ahnte nichts von den Scharfschützen die sie beobachteten. Sie dachte sich nur das Akadi sie sicherlich beobachten würde, wie ein Lehrer der seine Schüler bei einem Test im Auge behalten würde. Schnellen Schrittes ging sie los um sich dann wieder auf vier Beine zu begeben, sie war schneller und wendiger in ihrer Tierischen Gestalt. Sie nahm einige Gassen und versteckte Wege und Orientierte sich mit ihrem Instinkt in die Richtung, in die sie ihr Ziel finden würde. Ein Gebäude welches von Patrouillen umringt war und die Gurlanin suchte sich einen Überblick. Sie hatte bereits auf dem Weg einiges an Zeit vertrödelt, doch darüber dachte sie nicht nach. Sie nahm sich die Zeit, die sie brauchte um die Patrouillen zu beobachten und sich ihr Aussehen einzuprägen, schnell machte sie kehrt und nähert sich dem Gebäude, sie hatte von der erhöhten Position ein Fenster entdeckt welches Offen stand. Ihr war Egal ob es absichtlich offen stand oder man es unbewusst tat. Die Vordertür war keine Option, dazu kannte sie das verhalten der Wachen zu wenig und kannte keine Passwörter oder ID´s, die Zeit hatte sie nicht dazu das heraus zu finden.


Als die Wachen ihre Route gingen, kannte sie bereits den besten Moment um das Offene Feld zu überqueren, schnell und mit wedelten Schweif rannte sie auf die Kiste zu, sie schwang sich auf die Hinterläufe und sprang auf sie hinauf, gefolgt von einem Satz zum Fenster hoch, das Büro war Leer, vor der Tür machte sie Bewegungen aus die auf eine Wache schließen ließen, nun musste sie improvisieren. Ihre Gestalt wandelte sich in eine der Wachen und sie kontrolliert mit einem Räuspern ob auch die Helmverzerrung funktioniert. Sie hatte sich in eine der Schwarzen Wachen von Arkadi verwandelt. Es würde ihr hoffentlich genug Autorität geben das man wenig Fragen stellte, mit einem energischen Klopfen gegen die Tür öffnete eine der Wachen die Türe mit der Waffe im Anschlag die Tür.


Zielen sie mit dem Ding wo anders hin Soldat! Das Fenster da stand die ganze Zeit offen! Ist das die Sicherheit die man erwartet?! Nein! Los schließen sie das Fenster und Bewachen sie diesen Raum!


Völlig erschrocken nahm der Soldat wieder die Waffe runter und Salutierte, wie ein Kind das man bei einem Fehler erwischte sprach Er ein "Jawohl Sir! Kommt nicht wieder vor Sir!" und ging zum Fenster ehe Er sich in den Raum stellte und stramm stand, bis Tirasina aus dem Raum ging und die Tür schloss. Die Gurlanin war erleichtert und ihr Herz pochte, immer mehr je Tiefer sie in das Gebäude kam, mit ausgestreckter Brust und Disziplinierten, festen Gang wie sie es bei den Wachen von Arkadie sah ging sie weiter. Auch wenn sie einige Blicke erhaschte die sie nervös machte, Alarm zu schlagen schien keiner. Sie dachten vermutlich das der Soldat in Schwarzer Rüstung für die Kontrolle hier war und das kam ihr nur recht. Niemand würde sich ihr in den Weg stellen, was es aber auch nicht einfacher machte. Ihr wurde klar, dass sie nicht wusste, wonach sie eigentlich suchen musste. Innerlich fluchend ging sie durch das Gebäude als hätte sie ein Ziel, sie sah einen Raum mit der Aufschrift "Waffenkammer" es war zwar nicht hier Ziel. Aber ein Soldat ohne Waffe verdächtigt man doch eher als einen Ohne, sie Entschloss sich hinein zu gehen und dort saß eine Gruppe welche sich gerade fertig machte für ihren Durchgang.


"Ich kann diese Übungen nicht leiden! Sie sind so furchtbar langweilig!"
"Ja ... wir wissen nicht ob wirklich was passiert oder nicht, wir wissen nur das wir das Gelände und das Gebäude bewachen sollen."
"Hab gehört es geht um irgendwelche Daten im Oberen Stock. Jeden falls stehen da drei Wachen vor ner Tür."
"Daten? Welche Daten?"
"Denkst du die sagen mir alles? Ich hab keine Ahnung!"


Die anderen nickten nur und kümmerten sich darum das die Ausrüstung passte, sie hatte nicht die Zeit zum Suchen, sie musste nachdenken. Sie ging zu einem der Waffenschränke und nahm sich eine der Waffen, sie hatte dieses Modell noch nie in den Händen und sah zu den anderen hinüber die ebenso hinüber sahen. Sie konnte die Waffe nun nicht einfach wie der Erste Gurlanin ansehen! Aber durch ihre Unterhaltung kam ihr eine Idee, die Daten die sie suchte waren also im oberen Bereich Sie nickte den Jungs und ihre Hand glitt an den Helm und sie nickte.

Jawohl Sir! Wir finden sie!

Der in der Schwarzen Rüstung stehende Soldat geht auf die Gruppe Soldaten zu und brüllte sie an.

Wir haben einen Eindringling! Bewegung Soldaten! Ihr beide! Schlagt Alarm! Ihr beide ins Obere Stockwerk! Wir müssen die Daten bewachen! Los!


Die Soldaten waren so voller Tatendrang und plötzlichen Adrenalin das sie auf das Kommando hörten ohne Fragen zu stellen. Der einfache Soldat war wohl so gestrickt, bei befehlen keine Anstalten zu machen sie zu verweigern. Auch wenn Tirasina nun noch mehr Herz pochen verspürte und Nervosität ihr nun etwas ihre Gedanken vernebelte rannten die die Soldaten aus der Waffenkammer und sie hinter her, währen die Beiden Alarm schlugen und nun alles in dem Gebäude drunter und drüber ging, rannten die anderen beiden nach oben zum und die Wachen vor der Türe haben ihre Waffen im Anschlag, als sie allerdings 3 Soldaten angerannt kommen sahen sanken sie sie wieder und Tirasina trat in den Vordergrund.

Die Tür aufmachen! Man schickt mich die Daten Sicher zu stellen!
"Wir haben ..."
Mir ist egal was sie haben! Ich habe meine Befehle! Aufmachen, sofort!

Die Wachen sahen sich kurz an, allerdings kannten sie die Rüstung und zogen die Karte durch den Schlitz der Tür und Tirasina trat in einen Server Raum mit einem Computer. Sie drehte sich um und versperrte den Soldaten den Weg.

Hier kommt niemand rein! Haben sie verstanden? Das einzige was hier noch passiert ist das ich raus komme! Bewachen sie alle den Gang!


Die Soldaten salutierten und die Tür schloss sich, der Alarm war Ohrenbetäubend und Tirasina musste sich zusammenreißen keine Vorfreude zu zeigen, noch war sie nicht durch. Sie legte das Gewehr auf den Tisch und nahm das Datapad welches neben dem Bildschirm lag, sie suchte ein wenig nach dem Kabel um es an den Computer anzuschließen und murrte weil es ihr Zeit kostete. In der Zwischenzeit meldeten sich die Scharfschützen und Arkadi konnte den Funkverkehr hören.

"Wir haben keinen Sichtkontakt zu Whitewolf!"
"Bestätige, die Wachen suchen alles ab doch keinen Sichtkontakt."
"Der Funkkreis explodiert bei denen, sie haben keine Ahnung was vor sich geht!"
"Augen offenhalten!"


Sie hatten keine Ahnung wo Tirasina war, auch wenn sie den Funkkreis nicht hörte, sie konnte in ruhe alle Daten auf das Pad laden. Niemand wagte es sie zu stören und als das System fertig war packte sie das Datapad an ihre Rüstung, nahm das Gewehr auf und ging wieder aus dem Computer Raum, sie wusste nicht genau welche Daten sie brauchte, also lud sie alles auf das Pad was dieser Computer her gab. Die Wachen vor der Türe sahen sie erwartungsvoll an.

Bleibt hier und bewacht den Raum weiter! Ich bringe diese Daten sicher zum HQ!


Schon ging sie mit festen schritten los und die Soldaten sahen ihr nach und gingen in Position. Immer weniger suchten die Leute die Gegend ab sie gingen nun in Gruppen zusammen um die Suche zu erweitern. Tirasina nutzte die Gelegenheit und suchte sich eine ruhige Ecke. Sie war erledigt, doch für eine Verwandlung reichte es hoffentlich noch, die Schwarze Rüstung wechselte zu einer der Wachen im inneren. Ihr aussehen und der Schweiß rannte ihr auf der Stirn hinunter und sie ging los. Sie schloss sich einfach einer der Gruppen an um unentdeckt zu bleiben, selbst für die Scharfschützen von Duval. Sie suchten die Umgebung durch, sie wusste nicht was sie im Funk sprachen, es machte sie nervös und sie nutzte die Erste Gasse um sich von der Gruppe zu lösen. Sie ging dennoch weiter suchend durch die Gegend um für den Fall das man sie entdecken würde, man sie für einen Soldaten halten würde. Der Alarm wurde immer leiser hinter ihr und Panik machte sich unter den Schützen von Duval breit, sie konnten Tirasina nicht mehr finden. Sie war wie vom Erdboden verschluckt, nur ein Soldat kam aus der Gasse auf den Speeder zu, die Waffe gesenkt blieb Er vor Arkadi stehen.


Mr. Duval es tut mir leid, keine Spur von ihr.


Sprach Tirasina mit Falschem Äußeren und beobachtet ihn genau, sicherlich war Er wütend und voller Sorge, doch immer mehr sollte ihm klar werden wer hier vor ihm steht. Sie hängt die Waffe um ihren Hals und nahm das Datapad vom Gürtel. Sie hatte 58 Minuten gebraucht, um die Daten zu besorgen und zurück zu kommen. Langsamer als sonst veränderte sich ihre Gestalt, es hatte sie eine Menge Konzentration gekostet, sich heute so oft zu verwandeln. Sie stand vor ihm und richtete sich kurz die Haare, die Kleidung war die von Duval gleich und sogar der Mantel war wieder Weiblich auf sie zugeschnitten. Schwer keuchend lächelte sie ihn an und was Stolz auf sich selbst. Und erwartete voller Freude die Anerkennung von Duval, dem Mann der ihr ein neues Leben schenkte.

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Ein untrügliches Gefühl der Anspannung, der Erwartung von wichtigen und gefährlichen Ereignissen, hatte in der Luft gelegen, als Arkadi der Gefangenen die Fesseln abnahm. Der ehemaligen Gefangenen, wie sich der blonde Mann mental korrigierte, jedenfalls insofern man bei ihrem Arrangement von etwas anderem sprechen konnte. Die Fesseln mochten sich von Tirasinas Händen gelöst haben, doch ihre weitere Freiheit hing ganz davon ab, wie nützlich sie für den Geheimdienst sein würde und ob die Formwandlerin ihre neue Loyalität nicht ebenso schnell wechselte wie die äußere Erscheinung. Ohne Zweifel ging Arkadi gerade ein erhebliches Risiko ein, aber wenn der Agent eines gelernt hatte, dann die Tatsache, dass ein Leben gänzlich ohne Risiken nahezu unmöglich war und im Grunde nur dann funktionieren konnte, wenn man sich in einer Hütte auf irgendeiner weit entfernen, abgelegenen Welt verkroch, eine Option, die der ehemalige Soldat für sich nicht sah und auch nicht sehen wollte. Er lief nicht vor seiner Verantwortung und seiner Pflicht davon, egal wie schwierig und anstrengend sie sein mochte, egal wie viele schlaflose Nächte ihm das Blut an seinen Händen auch bereitete. Es war notwendig, alles davon, und Notwendigkeit kannte weder Ausreden noch Gesetze. Arkadi war Risiken eingegangen, als er sich trotz seines sicheren und privilegierten Lebens für den Militärdienst entschieden hatte, er war Risiken eingegangen, als er das Angebot des Wechsels zum NRGD angenommen hatte, und er war seit diesem schicksalhaften Tag nur noch mehr Risiken eingegangen und bereute nichts davon. Der Geheimdienstler sah sich selbst als eine Waffe im Dienst der Neuen Republik, sein eigenes Leben und seine Zukunft waren lediglich Ressourcen, die es effektiv einzusetzen galt, um die bedrohte Nation vor der Tyrannei des Imperiums zu schützen. Ein Opfer, das er bereitwillig brachte und er erwartete es auch von allen anderen, die der Neuen Republik zu dienen glaubten. In einem Kampf ums Überleben gab es keine Unbeteiligten und keine Ausrede, um sich zu drücken. In gewisser Weise war Tirasina dafür exemplarisch, die Gurlanin mochte keine Bürgerin der Neuen Republik sein und hatte mit Politik offenkundig wenig am Hut, aber unter seiner Anleitung würde sie ihr dennoch dienen und Teil von etwas werden, das so viel größer war als sie selbst. Dieses Geschenk machte der Agent ihr, er gab ihrem Leben einen Sinn, eine Verwendung, die über das bloße Durchschlagen von Tag zu Tag hinausging. Schweigend und sichtlich bewegt ließ die Formwandlerin zu, dass er ihre Hände ergriff, deren Haut weich und sanft wirkte, eine Täuschung, wie Arkadi wusste, dennoch war es bemerkenswert. Sicherlich hatte die Gurlanin diese optisch reizvolle Erscheinung auch gewählt, damit humanoide Lebewesen sie gut behandelten, das war eine logische Erklärung. Die Erleichterung war ihr anzusehen, als der Agent die Fesseln auf den Tisch legte, und die Formwandlerin lächelte ein ehrlich wirkendes Lächeln, während sie seine Worte wiederhole. Arkadi nickte knapp, auch hier war er ein Risiko eingegangen, doch bis jetzt schien er damit richtig gelegen zu haben, und so verließen sie zusammen die Sicherheitsbasis. Interessiert verfolgte der Mensch, wie sich das Erscheinungsbild seiner neuen Helferin änderte, sie schien nun Kleidung zu tragen, die seiner stark ähnelte und wohl deutlich praktischer war, vielleicht wollte sie damit auch Solidarität und ihr Bekenntnis zu ihrer Allianz bekunden, dafür sprach das verstohlene Lächeln, das sie ihm zuwarf. Arkadi reagierte lediglich mit einem anerkennenden Nicken, noch war er vorsichtig, was die Gurlanin anging. Als sie in einem Speeder des NRGD zum Einsatzort gefahren wurde, bemerkte der Agent, dass Tirasina ihn eine ganze Weile nachdenklich betrachtete, sie wirkte als wollte sie versuchen herauszufinden, mit wem sie sich da verbündet hatte. Verständlich, fand der ehemalige Soldat, und verzichtete auf einen Kommentar dazu. Bei dem verlassenen Industriegebiet angekommen erläuterte er der Formwandlerin den anstehenden Test, sie wirkte neugierig und eifrig, doch als sie sich schließlich verabschiedete, tat sie es in einem Ton, der Arkadi grübelnd zurückließ, und er sah ihr nachdenklich nach, als sie davon eilte und ihre ursprüngliche Form annahm, schon bald war sie aus seinem Sichtfeld verschwunden. Der Agent warf einen knappen Blick auf sein Chrono und ließ von den Scharfschützen ihre Erfassung bestätigen, dann verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und wartete geduldig auf Meldungen. Eine kleine Truppe blieb bei ihm, drei Agenten, von denen sich einer, ein bulliger Chagrianer, räusperte und skeptisch klang, als er eine Frage stellte.

„Bei allem Respekt, Sir, aber halten Sie es wirklich für eine gute Idee, dieses...Ding frei da draußen herumlaufen zu lassen?“

Arkadi verzichtetet darauf, sich umzudrehen, als er antwortete, war seine Stimme ruhig und konzentriert, als er in die Ferne starrte, seine kühlen blauen Augen fest nach vorne gerichtet..


„Frei? Sie ist so frei wie Sie und ich, Agent. Wenn Sie wollte, könnte Sie jederzeit fliehen, und je mehr Misstrauen wir ihr entgegenbringen und je weniger Anreizen wir ihr bieten, desto wahrscheinlicher wird eine Flucht. Nein...sie wird nicht gehen. Sie hat nichts, wohin sie gehen könnte. Nur uns. Und ohnehin...ein solches Potential zu verschwenden können wir uns nicht leisten.“


Der skeptische Agent hinter ihm nickte unverbindlich, er war wohl nicht gänzlich überzeugt von der Erklärung Arkadis.


„Wie Sie meinen, Sir. Ich glaube nicht, dass sie viel ausrichten kann, Formwandlung hin oder her. Die Wachen sind ihr zwanzig zu eins überlegen, sie sind besser ausgebildet und ausgerüstet und wissen, was sie zu schützen haben, sie hingegen ist eine Amateurin und bloß eine Frau. Was kann sie allein schon ausrichten?“

Arkadi lächelte dünn und wandte leicht den Kopf in Richtung des Chagrianers.


„Wir werden sehen.“


Meinte er knapp und tippte dann an das Komlink, das ihn mit den Scharfschützen verband, die Reaktion erfolgte prompt.


„Overseer, hier Farsight-1. Statusupdate, White Wolf hat sich dem Zielgebäude auf 200 Meter genähert und scheint nun die Patrouillen zu beobachten. Bis jetzt hat sie niemand bemerkt, wir...Overseer, Ergänzung: White Wolf hat einen Eingang gefunden und befindet sich jetzt im Zielgebäude, kein Sichtkontakt. Versuchen, sie wieder zu erfassen.“

Die Meldung sorgte für verblüffte Gesichter bei den anderen Agenten und der Chagrianer wollte bereits sein Komlink aktivieren, da hob Arkadi mahnend die Hand.


„Nein. Dieser Test soll prüfen, wie sie sich gegen Wachen schlägt, die keine Ahnung davon haben, was genau sie ist. Alles, was die Wachen wissen, ist, dass ein Eindringling versuchen wird, die Daten zu stehlen. Das genügt den Zweck, den wir im Sinn haben.“


Widerwillig fügte sich der Agent und Arkadi lauschte dem Funkverkehr und ließ sich laufend Bericht erstatten, mit einem konzentrierten Ausdruck auf dem Gesicht nahm er jede Information begierig auf. Es herrschte eine ganze Weile Ruhe und man konnte nur vermuten, dass sich Tirasina im Gebäude befand, vielleicht war sie mittlerweile aber auch ganz wo anders und jemand ganz anderes. Weitere Scharfschützen waren am Rand des Übungsgebiets stationiert, um eine Flucht notfalls zu verhindern, doch bis jetzt hatten sie nichts bemerkt. Auf einmal kam Hektik in den Funkverkehr, es wurde Alarm gegeben und der Chagrianer grinste Arkadi trocken an, einen triumphierenden Ausdruck im Gesicht.


„Sehen Sie, Sir, sie ist schon jetzt aufgeflogen. Ist nur eine Frage der Zeit, bis...“

Der Agent verstummte, als der Funkverkehr chaotischer und nervöser wurde, Wachen baten um Anweisungen und suchten angespannt das Gebäude und die Umgebung ab, und an dem Raum, in dem die Daten verwahrt wurden, ergab sich ein Dialog, der Arkadis Aufmerksamkeit erregte. Konnte es sein, dass...der blonde Mann lächelte dünn und hörte weiter zu, als sich die Aufregung steigerte. Situationsberichte trafen ein und die Patrouillen meldeten ihren Standort, ersuchten um Unterstützung und mit jedem Moment, in dem der Eindringling nicht gefunden wurde, stieg die Nervosität. Arkadi aktivierte sein Komlink.


„Farsight-1, neue Befehle. Unterstützen Sie die Patrouillen bei der Suche, melden Sie eine mögliche Erfassung aber zuerst mir.“


Die Scharfschützen bestätigten knapp und hielten zusammen mit den Wachen Ausschau, doch auch ihnen war kein Erfolg vergönnt und war kam die isolierte Stimme des Anführers der Wachen zu hören.


„Was soll das heißen, Sie haben keinen Kontakt in Ihrem Sektor, Disciple? Der Eindringling muss dort sein, es sei denn...alle Suchtrupps, Radius erweitern. Guardian, Status beim Sicherheitsraum?“

Jetzt wurde es richtig interessant, denn offenkundig hatten die Wachen dort einen Kameraden in den Raum gelassen und mit dem Datapad ziehen lassen, einen Kameraden, den nun niemand erreichen oder einem Team zuordnen konnte. Mit einem Hauch Belustigung verfolgte Arkadi, wie der Kommandant nun jedes einzelne Team zur Meldung aufforderte und dann förmlich explodierte.


„Ihr verdammten Idioten, Ihr könnt doch nicht einfach jemanden reinlassen, bloß weil der die selbe Uniform trägt wie ihr! Alle Teams, Achtung: Der Eindringling ist als einer von uns verkleidet und hat die Daten bei sich. Findet sie! Jeder, der auf Aufforderung nicht den Tagescode nennen kann, ist zu betäuben und festzusetzen.“

Beeindruckt wölbte Arkadi eine Augenbraue und bekam über den Funkverkehr mit, wie die Teams ausschwärmten und sich gegenseitig kontrollierten, was die Suche noch einmal erheblich verkomplizierte und verlangsamte. Hinter ihm schüttelte der Chagrianer seinen gehörnten Kopf.


„Das ist nicht wirklich fair, Sir. Sie wissen nicht, dass der Eindringling ein Formwandler ist, wie sollen sie dieses Ding dann finden?“

Arkadi nickte knapp, seine blauen Augen funkelten.


„Exakt der Punkt, Agent. Auch der Feind weiß nicht, dass wir womöglich bald einen Formwandler gegen ihn einsetzen können. Stellen Sie sich vor, das wären Imperiale...sie wären genauso hilflos wie unsere Leute gerade.“


Wie zur Bestätigung knackte das Komlink und einer der Truppführer meldete sich zu Wort, er sprach mit dem Kommandanten der Wachen, hörbar nervös.


„Citadel, hier Butcher, wir...äh, wir haben einen Mann verloren.“

Die Antwort des Kommandanten kam gefährlich ruhig.


„Erklären Sie das, Butcher.“

Es folgte ein überaus aufgeregter und hektischer Bericht, wonach eine der Wachen, die sich dem Trupp „Butcher“ angeschlossen hatte, wie vom Erdboden verschwunden war, niemand hatte gesehen, was mit ihm passiert war. Angespannt wollte der Kommandant wissen, ob man ihn nach dem Tagescode gefragt hatte, worauf der Truppführer antwortete, dass der Soldat kurz vor Eingang dieses Befehls verschwunden war. Nun war der Kommandant erst richtig in Fahrt.


„Citadel an alle Teams, wir haben sie! Die Umgebung von Team Butcher zum Zeitpunkt des Verschwindens sofort absuchen, wiederhole, sofort absuchen.“

Eine Bemühung, die Anerkennung verdient hatte, doch in den Minuten, die seit dem Verschwinden des Soldaten vergangen waren, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Tirasina handelte, war der Suchradius zu groß. Arkadi öffnete erneut seinen separaten Kanal.


„Farsight-1, irgendein Zeichen?“


Die Scharfschützen verneinten hörbar indigniert angesichts der Tatsache, dass die Gurlanin ihnen entwischt war, das kratzte an ihrem professionellem Stolz, und auch die Wachen am Rand meldeten keinen Kontakt.


„Overseer bestätigt alles, setzen Sie die Suche...nein, Befehl widerrufen. Alle Teams, Einsatz beenden. Die Übung ist vorbei.“


Irritiert sahen die anderen Agenten zu Arkadi und der Chagrianer schnaubte wütend.


„Sir, wir können sie immer noch kriegen. Wenn sie versucht, zu ihnen zu kommen, hat sie nur noch drei Minuten, das kann sie unmöglich schaffen. Und wenn sie versucht, zu fliehen, dann...“

Langsam schüttelte Arkadi den Kopf, tippte auf sein Chrono und deutete in Richtung eines einsamen Soldaten in dunkler Rüstung, der sich langsam der Gruppe näherte. Er hatte einen sehr starken Verdacht, wer dort wirklich auf sie zukam, und so war der blonde Mann vollkommen ruhig und konzentriert, während die anderen Agenten nervös an ihren Blastern nestelten, als der Soldat zu ihm trat und meldete, dass es keine Spur von der Formwandlerin gab. Arkadi lächelte, ein dünnes, wölfisches Lächeln, und er neigte anerkennend den Kopf.


„Dann muss sie wirklich gut sein. Finden Sie nicht auch...Miss Kailtur?“


Das Timing des Agenten war perfekt, vor seinen Augen verwandelte sich der Wächter langsam in die humanoide Form der Gurlanin, was die anderen Agenten erstaunt die Augen aufreißen ließ. Niemand anderes als Tirasina überreichte Arkadi das Datapad, sie war sichtlich erschöpft, lächelte aber stolz, ein Lächeln, das Arkadi respektvoll erwiderte, demonstrativ hob er das Datapad hoch und drehte sich den anderen Agenten um.


„Gentlemen, was Sie gerade miterlebt haben ist nichts geringeres als der Beginn einer neuen Phase in unserem Konflikt mit dem Imperium. Mit den Fähigkeiten von Miss Kailtur haben wir die Chance, unsere Operationen erheblich auszuweiten und Ziele auszuspähen, die uns zuvor verborgen waren.“


Die Geheimdienstler schwiegen sichtlich beeindruckt, bis sich der skeptische Chagrianer zu Wort meldete.


„Das war durchaus beeindruckend, aber Gurlanin oder nicht, sie ist bloß ein einziges Lebewesen. Wir können sie unmöglich an allen kritischen Orten einsetzen und offensichtlich fordern ihre Fähigkeiten auch ihren Preis. Nicht zu vergessen, dass sie keine ausgebildete Agentin ist. Und früher oder später wird dem Feind klar werden, was sie ist, und dann treten Gegenmaßnahmen in Kraft, die ihre Effektivität deutlich verringern werden.“

Arkadi nickte angesichts dieser Kritikpunkte knapp, sah dann kurz zu Tirasina und legte ihr demonstrativ die Hand auf die Schulter, in einer Handlung, die Stolz auf ihre Leistung ausdrückte.


„In der Tat, sie ist die einzige Gurlanin, die uns hilft, und das macht sie umso wertvoller. Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass Miss Kailtur nur Aufgaben erhält, die wirklich relevant sind und sie keinem unnötigen Risiko aussetzen. Das wäre vorerst alles, die Übung ist beendet. Führen Sie die Einsatznachbesprechung durch, aber verraten Sie den Wächtern nicht, dass Sie es mit einer Formwandlerin zu tun hatten. Ich erwarte, dass sie umso eifriger versuchen werden, diese Demütigung wettzumachen.“


Man nickte einander höflich zu und die Agenten gingen, wobei sie Tirasina verstohlene Blicke zuwarfen. Arkadi wartete, bis alle gegangen waren, dann sah er der Formwandlerin in die Augen, er stand ihr direkt gegenüber und musterte sie nachdenklich.


„Beeindruckend. Höchst beeindruckend. Sie haben es im Alleingang geschafft, mehrere Teams des NRGD zu täuschen und das Einsatzziel gemäß der aufgestellten Regeln und in der vereinbarten Zeit erreicht. Diese Männer dort...sie haben Angst vor Ihnen. Vor dem, was Sie sind, und vor dem, was Sie können. Aber ich nicht. Wo andere Gefahren sehen, sehe ich Potential, und Sie haben mir eindrucksvoll bewiesen, dass ich Recht hatte.“


Nun lächelte Arkadi dünn, nickte der Formwandlerin zu und öffnete die Tür des wartenden Speeders, als dieser anfuhr, wandte er sich zu Tirasina und reichte ihr das Datapad, das sie beschafft hatte.


„Sehen Sie sich ruhig an, was Sie erbeutet haben. Auf diesem Datapad finden Sie in einem der Unterverzeichnisse die Daten eines anonymen Nummernkontos im Korporationssektor, das gerade eröffnet wurde und seit exakt zwei Minuten eine Summe von 10.000 Credits aufweist. Ihre Belohnung, Miss Kailtur. Wohlverdient und ein Vorgeschmack auf das, was Sie von uns erwarten können.“


Zufrieden räusperte sich Arkadi und deutete auf das Sichtfenster des Speeders.


„Wir sind auf dem Weg zu einem sicheren Haus des NRGD. Dort werden Sie ein Quartier erhalten und sich erholen können. Ich nehme an, dass Sie hungrig sind, deshalb habe ich veranlasst, etwas für Sie bereitzustellen.“


Am sicheren Haus, einem unscheinbaren Gebäude angekommen, passierten sie mehrere diskrete, aber gründliche Kontrollen, bis Arkadi die Gurlanin schließlich zu ihrem Quartier führte, in dem für ihre Spezies geeignete Nahrung wartete. Einladend wies Arkadi darauf.


„Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an. Wenn es noch etwas gibt, das wir für Sie tun können, damit Sie sich wohl fühlen, lassen Sie es mich wissen. Ich werde zeitnah mit meinen Vorgesetzten sprechen und ihnen von Ihrer Leistung berichten. Bis dahin...erholen Sie sich. Es steht eine Menge Arbeit an.“


Höflich neigte der Agent den Kopf. In der Tat, nun besaß er das notwendige Werkzeug, um im Dienst der Sektion Null weiter gegen den Virus und seine imperialen Urheber zu kämpfen. Ein Kampf, der nun in eine neue Runde ging. Der Feind würde nicht einmal ahnen, was ihn treffen würde, und bei diesem Gedanken funkelten die blauen Augen des blonden Mannes in grimmiger Vorfreude. Schlussendlich würden sie brennen. Sie würden alle brennen, und er würde das Öl ins Feuer gießen und sich an den Todesschreien der Imperialen ergötzen, bis von ihrem Reich nur noch Asche übrig blieb. Die Stunde der Vergeltung rückte näher.

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Arkadi erwiederte das Lächeln und nahm ihr das Datapad aus der Hand, Er hob es siegreich in die Luft und verkündete das es der Beginn einer neuen Phase im Kampf gegen das Imperium war, eines musste Tirasina sich gestehen, sie mochte Imperiale nicht besonders, zu ihrer Zeit als Pirat hatte sie immer die Zölle gesehen, sie waren es die Brutal waren. Arkadi sprach deutlich für sie, sie war nicht abgehauen wie es die anderen erwartet hätten. Nein sie kam zurück, sie wusste das treue sehr viel bedeutet, zumindest für diesen Mann, mit den schönen Blauen Augen. Sie ging leicht in die Hocke und stützte sich dann mit den Händen an den Knien ab, sie war erschöpft aber sie würde daran arbeiten. Sicherlich würde Arkadi dafür sorgen das sie nun auch eine Ausbildung bekam die für diese Aufgaben gerecht werden. Einer der anderen meldete sich skeptisch zu Wort, es war ein Chagrianer und das brachte sie dazu wieder aufrecht zu stehen und ihn an zu sehen, sie nahm eine Haltung ein die sie bei Arkadi gesehen hatte, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sah den Mann an.

Es stimmt, ich kann nicht an zwei Orten gleich zeitig sein, geschweige denn von mehr. Und natürlich fordert es eine gewisse Konzentration und Ausdauer, ich bin auch kein Soldat der darauf Trainiert wurde. Sind ihnen Schweißperlen denn ein Fremdbegriff? Sie sind ein Ausgebildeter Soldat, ich denke sie wissen was Schweiß bedeutet. Es stimmt das ich keine Ausgebildete Agentin bin, aber stellen sie sich vor ich werde Ausgebildet, jetzt in diesem Moment.

Arkadi legte die Hand auf ihre Schulter und das brachte sie zum lächeln, sie sah kurz zu ihm und dann wieder zu den Skeptikern hinüber, Er erzählte davon dass sie nur Aufträge bekommen wird die sie keinem unnötigen Risiko aussetzten, doch das glaubte sie ihm nicht. Er hatte bereits Risiken begangen und wird es weiterhin tun. Aber sie wusste das Er auf sie achten würde, sie war wichtig für ihn. Wenn auch nur ein Werkzeug, doch sie bewunderte ihn. Nicht nur behandelte Er sie wie einen Menschen mit besonderen Fähigkeiten, sondern stand zu ihr wenn jemand an ihr zweifelte. Stolz sah sie wie die Soldaten abmarschierten, sie konnten so verstohlen und Skeptisch sein wie sie wollten. Sie waren nicht von Interesse für sie, Arkadi war es den sie beeindrucken wollte, nicht die anderen. Als die anderen weg waren sah Arkadi sie an, sie konnte nicht weg sehen, nicht mal wenn sie wollte, wieder sah sie in diese Blauen Augen und lächelte unbewusst, sie hatte es geschafft Arkadi zu beeindrucken, Er erzählte davon das die anderen Angst vor ihr hätten. Kurz kam ihr in den Sinn ob Es wieder nur ein versuch war sie zu manipulieren ... doch warum sollte Er es jetzt noch tun? Er hatte sie doch schon in der Hand, nicht nur wegen den Straftaten, nein, sondern weil sie es wollte. Sie wollte ihm folgen und sie glaubte das Arkadi es wusste. Darum waren seine Worte kein weiterer versuch sie zu manipulieren, es war nicht nötig. Ihr Herz fing wieder an zu pochen, diesmal nicht weil sie in einem Gebäude voller Leute waren die sie mit Betäubungsgeschosse wieder einfangen wollten. Nein, Er war der Grund und sie konnte es sich nicht erklären.

Ich ... danke ihnen Mr. Duval, ich glaube ihnen das das viel mehr wert ist als weiter hin den Kopf in den Sand zu stecken und versuchen den Kopf über Wasser dabei zu halten.

Der Speeder kam wieder angefahren und Arkadi lächelte Dünn, wieder hielt Er ihr die Tür auf und sie setzte sich in den Speeder, das Bein über das andere Schlagend sah sie ihn erwartend an, immerhin würde sicherlich noch einiges auf sie zu kommen. Im Speeder reichte Er ihr das Datapad und erklärte ihr das sie sich ansehen sollte was sie gefunden hatte, in einem Unterverzeichnis fand sie dann das von ihm erwähnte Konto und ihre Augen weiteten sich als sie die Zahlen sah, Arkadi sagte sie zwar, aber sie hielt es für einen schlechten Scherz, doch das Datapad zeigte ihr selbiges an. Ungläubig sah sie zu Arkadi und legte es zur Seite ehe sie ohne Vorwarnung sich zu seiner Seite warf und ihn umarmte. Es war nicht Professionell oder Diszipliniert, aber das musste sein. Sie hatte noch nie so viele Credits ihr eigen nennen dürfen das höchste das sie einmal hatte waren 3.000, sie fand eine Umarmung angebracht. Doch genau so schnell wie die Umarmung kam, besonnte sich Tirasina wieder und strich sich räuspernd einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Das ... war unerwartet. Verzeiht Mr. Duval ...


Sie sah aus dem Fenster um ihre Scham zu verbergen und weil Arkadi hinaus zeigte, Er erklärte dann das die Beiden auf dem Weg, zu einem Sicheren Quartier und das Er bereits veranlasst hat das sie dort etwas zu Essen finden wird. Aufs Stichwort knurrte ihr Magen, sie hatte nach dem Test und der ganzen Aufregung tatsächlich riesigen Hunger. Sie konnte sich aber in einer Stadt schlecht etwas jagen, zum Glück musste sie das auch nicht, sie konnte richtig Brutal werden wenn sie Hunger hatte.


Essen klingt wie 10.000 Credits in meinen Ohren im Moment.

Tirasina lächelte ihn amüsiert an und bestaunte das Haus des NRGD, der Speeder kam wieder zum stehen nachdem sie einige Kontrollen hinter sich hatten, die Tira nur zum Teil mitbekommen hat. Er führte sie in ihr Quartier und zeigte einladend auf das Fleisch welches auf dem Tisch lag, es duftete wunderbar und sie sah sich um, noch war das Quartier kalt und einfach gestrickt und Arkadi bot an, das sie alles haben könnte um sich wohler zu fühlen, nachdenklich hob sie ihre Arme an und drehte sich zu Arkadi.

Pflanzen ... Pflanzen würden hier gut rein passen. Dann würde das hier weniger wie ein gemütlicher Käfig wirken. Ich würde auch gern ein wenig Technik hier haben wollen um Filme zu sehen, von denen ich nur gehört habe. Aber ich will sie nicht um viel bitten, ich meine. Ich könnte es mir selber kaufen ... wenn ich raus dürfte ...

Sie blickte auf den Boden und es klang wie eine vorsichtige Frage, dessen Antwort sie fürchtete. Sie wusste das eine Menge Arbeit noch anstand, selbst bevor Arkadi es noch betonte. Doch hatte sie ihre Fesseln nur durch einen größeren Käfig ersetzt? Sie drehte sich um und sah zum Essen, je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr verging es ihr gerade. Doch sie setzte sich und begann langsam zu essen, sie brauchte es nach diesem Tag.

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Ein Gefühl von kalter Zufriedenheit war in Arkadi aufgekommen, als er Tirasina und ihre Leistung den anderen Agenten, die an der Übung teilnahmen, hatte präsentierten können. Die Formwandlerin hatte ihn und das in sie gesetzte Vertrauen nicht enttäuscht, im Gegenteil. Dafür, dass dies ihr erster „Einsatz“ war, hatte sie sich hervorragend geschlagen und die paramilitärische Abteilung des Geheimdiensts teilweise regelrecht düpiert und vorgeführt, der blonde Mann unterdrückte ein kühles Lächeln, als er sich Einsatznachbesprechung vorstellte. Gewiss, die Einwände des skeptischen Chagrianers, der die übergeordnete Zelle der Wachen repräsentierte und wohl auch ein wenig aus verletztem Stolz heraus sprach, waren nicht von der Hand zu weisen, die Wachen hatten keine Ahnung davon gehabt, dass sie es mit einer Gurlanin zu tun gehabt hatten, sonst wären entsprechende Sicherheitsprotokolle zum Einsatz gekommen und man hätte nicht einfach einem Uniformierten Zugang zu dem kritischen Bereich des Gebäudes gewehrt. Was sie hier geübt hatten, war im Grunde die Infiltration einer Einrichtung mit normalen Sicherheitsniveau, gesichert von regulären, nicht über die exakte Natur der Bedrohung informierte Kräfte. Kein Vergleich zu Anlagen des IGD oder gar der Sith, aber dennoch, die Übung hatte das Potential Tirasinas verdeutlicht und damit Arkadis Entscheidung, sie für den Geheimdienst zu rekrutieren, untermauert. Natürlich wurde ihr auch Misstrauen entgegengebracht, weil sie eine Außenstehende war, in der geheimen und einsamen Welt der Agenten begegnete man Fremden grundsätzlich mit höchster Vorsicht und vertraute auch den eigenen Leuten nur eingeschränkt. Wachsamkeit war es, die einen in dieser Galaxis voller Täuschungen und Verrat überleben ließ, alles andere war naiv. Und so war auch Arkadi auf der Hut, selbst in dem Moment, als er die Leistungen der Gurlanin lobte und ihr demonstrativ vor den anderen Agenten den Rücken stärkte, damit verfolgte er zugleich die Absicht, sich weiterhin als verlässlicher Partner und Auftraggeber zu präsentieren, der ihr vertraute und ihre Talente zu schätzen wusste, egal, was andere denken mochten. Nur die halbe Wahrheit, aber das war gleichgültig. Tirasina reagierte wie erwartet und gab sich alle Mühe, ihre Erschöpfung zu verbergen, sie richtete sich auf und imitierte Arkadis Haltung, als sie dem Chagrianer antwortete und auf seine Kritikpunkte anging, selbstbewusst und ohne Angst. Die Gurlanin kannte ihre Beschränkungen, verwies aber darauf, dass diese auch für andere galten und ihr Mangel an Erfahrung nicht für immer fortbestehen würde und ihre Ausbildung bereits begonnen hatte, und als Arkadi ihre Worte unterstrich, indem er ihr die Hand auf die Schulter legte, lächelte sie ihm dankbar zu. Der blonde Mensch glaubte nicht, dass die weißhaarige Frau ihm uneingeschränkt seine Versicherung abnahm, er würde sie keinen unnötigen Risiken aussetzen, doch tatsächlich gedachte der ehemalige Soldat, in dieser Hinsicht exakt Wort zu halten, wobei „unnötig“ das entscheidende Wort war. Wann immer erforderlich würde er die Gurlanin mit den hellen Augen, die immer wieder seinen Blick suchten, in den Einsatz schicken, doch sie war kein entbehrliches Werkzeug, das man problemlos ersetzen konnte, und so machte es keinen Sinn, sie Gefahren auszusetzen, wenn es nicht absolut erforderlich war. Je länger sie für den Geheimdienst arbeitete, desto mehr Erfahrung würde sie sammeln und desto größere Aufträge würde er ihr anvertrauen können. Das erforderte Weitsicht und Fingerspitzengefühl, man schickte schließlich auch keine frischen Rekruten in die Schlacht, wenn es nicht absolut notwendig war. Ressourcen zu verschwenden war etwas, das man sich als unterlegene Seite in einem Konflikt nicht leisten konnte, jedes einzelne Leben musste so effizient wie möglich eingesetzt werden, um gegen das Imperium zu bestehen und zu siegen. Als sich Tirasina bei ihm dafür bedankte, dass er so lobend über sie gesprochen hatte, und sie darauf verwies, dass es gut war, die drohenden Gefahren offen anzusprechen und mutig anzugehen, nickte er mit einem wohlwollenden Lächeln. Die Gurlanin schien zu verstehen, was auf dem Spiel stand, eine begrüßenswerte Entwicklung.

„Gut. Ich sehe, Sie verstehen.“


Antwortete er ruhig und half Tirasina dann in den Speeder. Während der Fahrt zeigte der Agent ihr das Datapad mit den Informationen zu ihrem Konto. Besser gesagt, zu dem Konto, das er für sie eingerichtet hatte und das er notfalls auch wieder auflösen konnte, doch danach sah es im Moment nicht aus. Die 10.000 Credits waren ein erster Vorgeschmack, ein Anreiz, der seine Wirkung nicht verfehlte. Ungläubig starrte die Formwandlerin ihn an und dann sorgte sie für eine Überraschung, als sie das Datapad beiseite legte und den Agenten umarmte. Arkadi war verblüfft und wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, eine ungewohnte Situation für den blonden Mann, seine blauen Augen zeigten Verwunderung und er verharrte unbeweglich. Was hatte das zu bedeuten? Tirasina besann sich rasch wieder und löste sich von ihm, verlegen entschuldigte sich die Gurlanin und Arkadi nickte verständnisvoll, vermutlich lag es schlicht daran, dass sie nicht mit so einer Bezahlung gerechnet hatte.


„Schon in Ordnung.“


In beiderseitigem Interesse wandten sie sich einem anderen Thema zu und Tirasina zeigte sich erfreut angesichts der Aussicht auf Essen und eine sichere Unterbringung und lächelte dabei, Arkadi lächelte ebenfalls dünn und starre dann nachdenklich aus dem Fenster. Das Verhalten der Gurlanin gab ihm teilweise noch Rätsel auf und er hoffte, diese Unklarheiten schon bald auflösen zu können. Bei dem sicheren Haus des NRGD angekommen wurden sie beide gründlich überprüft, die Anlage war streng gesichert und man achtete sorgfältig darauf, dass niemand sie beobachtete oder ihnen gefolgt war, in der schmucklosen, funktionalen Einrichtung selbst folgten weitere Kontrollen, bis man sie schließlich frei gab und Arkadi die Formwandlerin in ihr Quartier führen konnte, in dem bereits Essen für sie bereit stand. Der Agent hatte versucht, möglichst viel über die Spezies von Tirasina in Erfahrung zu bringen, doch auch die Datenbanken des NRGD boten nicht viele Informationen über die mysteriösen Formwandler, er war sich sicher, dass viele Mitglieder der Sektion 03, die für Forschung und Entwicklung zuständig waren, bereitwillig ihren rechten Arm opfern würden, um die Gurlanin untersuchen zu können, doch das stand aktuell nicht zur Debatte. Arkadi ließ der Frau Zeit, sich in aller Ruhe ihr Quartier anzusehen und mögliche Änderungswünsche zu äußern, was sie dann auch tat, vorsichtig und den Blick schlug die Formwandlerin vor, dass man Pflanzen und eine Anlage für Holodramen ins Zimmer bringen konnte, sie aber nicht darauf bestehen wollte und wenn nötig aus eigener Tasche bezahlen würde, wenn man sie denn zum Einkaufen frei ließ. Arkadi hielt einen Moment inne, dann nickte er langsam, seine Stimme war ruhig und kooperativ.


„Geben Sie mir ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken. In der Zwischenzeit, bitte, essen Sie, bevor es kalt wird. Ich möchte nicht, dass Sie sich über Gebühr belasten.“


Mit höflicher Zurückhaltung verfolgte der Agent, wie Tirasina zu essen begann und arbeitete derweil an seinem Datpad, er verfasste einen Bericht an seine Vorgesetzten und prüfte einige Informationen und Nachrichten, die er erhalten hatte. Die Übung hatte hohe Wellen geschlagen, es waren mehrere Anfragen bei der Phönix-Zelle eingegangen, teils neugierig, teils besorgt. Arkadi gestattete sich ein dünnes Lächeln, als er die Botschaft von Commander Izari las, der Bothaner lobte seine Entscheidung, die Formwandlerin zu rekrutieren, in den höchsten Tönen, und räumte ihm einen gewissen Spielraum ein, gleichzeitig machte er deutlich, dass Arkadi für sie die volle Verantwortung trug. Geduldig sah er von seinem Datapad auf, Tirasina war mit dem Essen fertig und so verstaute er den Datenträger und betrachtete die Frau mit den hellen Augen.


„Ich hoffe, dass es zu Ihrer Zufriedenheit war. Wir wissen wenig über die Essgewohnheiten Ihrer Spezies...wie über vieles, was Gurlanin betrifft.“


Eine wahre Aussage, die aber zugleich die Formwandlerin dazu bringen sollte, mehr zu verraten. Je mehr er über sie wusste, desto besser konnte er dafür sorgen, dass es ihr gut ging, aber desto besser konnte er sie auch für Einsätze verwenden und wenn nötig unter Kontrolle halten. Kontrolle, ein gutes Stichwort. Arkadi hatte ihr versprochen, dass sie nicht mehr in Käfigen leben musste, aber das sichere Haus musste für sie wie ein solcher wirken und den Eindruck, er würde sie ihren Willen hier festhalten, wollte er unbedingt vermeiden. Loyalität, die auf Zwang beruhte, war selten wirklich fest, umso besser war es, genuine gemeinsame Interessen und Ziele zu verfolgen und zu wissen, dass Kooperation Vorteile brachte. Betont langsam nickte der Agent, nachdem er sich in dem Quartier umgesehen hatte, seine Stimme war freundlich und hilfsbereit, sicher noch kühl und professionell, aber auf eine angenehme Weise.


„In Ordnung, geben Sie mir eine Liste und ich werde veranlassen, dass diese Dinge hierher gebracht werden. Bitte verstehen Sie, Miss Kailtur, dass ich das lieber unseren Experten überlasse, ich möchte nicht, dass man die Einkäufe zu Ihnen zurückverfolgen kann. Was Ihre Freiheit angeht...ich stehe zu meinem Wort. Kommen Sie bitte mit, ich möchte Ihnen etwas zeigen.“


Arkadi begab sich kurz in sein eigenes Quartier und zog sich um, als er Tirasina abholte, trug er einen gut geschnittenen dunkelblauen Anzug aus der oberen, aber nicht absurd teuren Preisklasse, und dazu passende Hosen und Schuhe. Zivilkleidung war für ihn nichts ungewöhnliches, er trug sie die meiste Zeit. Höflich nickte er der Gurlanin zu und sie verließen das sichere Haus, ein Speeder fuhr sie über Umwege zu einer bei Touristen beliebten Flaniermeile. Coruscant zeigte sich von seiner schönsten Seite, die Wolkenkratzer glänzten in künstlichem und natürlichen Licht und es war angenehm warm. In diesem Teil der Oberen Ebenen schien die Welt noch in Ordnung zu sein, war der C-Virus scheinbar weit weg. Arkadi warf Tirasina einen kurzen Blick zu und lächelte dann dünn.


„Willkommen auf Coruscant. Wunderschön, nicht wahr? Man könnte glauben, C-Virus und Imperium wären weit weg und alles wäre sicher, aber das ist ein Irrtum. Das hier ist ein Tanz auf dem Vulkan, eine beruhigende Illusion, die die Neue Republik nach Kräften aufrecht erhalten muss, um eine Panik zu vermeiden. Dieser Planet ist nur einen kleinen Schubs von blankem Chaos entfernt.“


Arkadi sprach leise und konzentriert, so dass nur seine Begleiterin ihn hören konnte.


„Verstehen Sie, wie wichtig unsere Arbeit ist? Ohne uns würde all das hier zerbrechen. Aber...ich möchte Ihnen den ersten Eindruck von Coruscant nicht verderben. Hier entlang, bitte. Ich habe gesagt, dass Sie frei sind, Miss Kailtur, und das sind Sie auch. Wenn Sie glauben, dass ich lüge, dann gehen Sie jetzt, es ist Ihre beste Chance. Doch wenn Sie mir glauben...dann werden Sie sehen, was wir zusammen erreichen können. Was wir erreichen müssen, wenn wir die Neue Republik bewahren wollen. Ich weiß, Sie sind keine Patriotin wie ich, aber dennoch...wenn es irgendeinen Staat in dieser Galaxis gibt, die Ihnen Freiheit geben kann, dann ist es die Neue Republik.“


Der Agent, der von einem Team des NRGD aus sicherer Entfernung beobachtet und geschützt wurde, führte die Gurlanin zu einem kleinen Café am Rand der Promenade, half ihr, sich zu setzen, und nahm dann ebenfalls Platz, er bestellte sich einen kräftigen Caf, trank einen Schluck und betrachtete Tirasina dann abwartend aus seinen kühlen blauen Augen.


[Coruscant-System | Coruscant | Obere Ebenen | Promenade | Café | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tirasina, viele Touristen und Einheimische
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes

Ian blieb dabei: er hatte bereits alles Wissenswerte gesagt, was er über die Sith und das Virus berichten konnte. Tatsächlich war dies bereits eine ganze Menge und zum Teils sehr detailliert gewesen. Es war nicht ganz leicht, den ehemaligen Sith einzuschätzen, bei dessem früheren Rang theoretisch durchaus die Möglichkeit bestand, Wes täuschen zu können. Tatsächlich glaubte der Taanaber aber nicht daran. Zum einen würde eine Lügengeschichte natürlich vorteilhafter für die eigene Person ausfallen und zum anderen sagte Wes' Gefühl ihm, dass Ian aufrichtig war. Obendrein gesagt, dass er sie alle täuschte? Nicht zuletzt durfte gelten, dass falls Berufsparanoiker Duval etwas Galaxisbewegendes über Ian herausgefunden hätte, hätte er es den Jedi sicher schon längst genüsslich unter die Nase gerieben.

Also war Ian aufrichtig gewesen, von Anfang an. Das war sicher die angenehmste Variante für alle und auch die, die Wes für zutreffend erachtete. So Manches wurde zwischenzeitlich bewiesen, oder zumindest teilweise. Das Virus als Produkt des Imperators: zunächst hatten die Heiler bestätigt, die dunkle Seite spüren zu können, schließlich Wes' Psychometrie-Vision, die imperiale Agenten zeigte, wie sie Virusproben spritzten. Wahrscheinlich würden sich weitere Beweise finden – für Wes bestand kein Zweifel mehr, was Ians Version der Virusherkunft anging. Auch was die Überzeugung seines Gegenübers anging, dass die Jedi die Seuche besiegen würden, hoffte der Jedirat, dass er recht behalten würde, auch wenn Wes noch nicht so recht sah, wie.


»Ich denke, Eure Gedanken studieren wird nicht nötig sein Ian. Ich glaube Euch. Das Einzige…«

Wes überlegte, ob er es wirklich sagen sollte und wie.


»Kennt Ihr vielleicht jemanden, der sehr gut in Sith-Alchemie bewandert ist – also mehr darüber weiß als die Jedi – und an den wir herantreten könnten?«

Vielleicht würde jemand, der den Herstellungprozess besser verstünde als die Forscher von Jedi und Republik das nötige Wissen beisteuern zu können, um eben doch einen universellen Impfstoff auf der Basis dessen, was sie hatten, zu erschaffen.

Ein Geständnis hatte Ian dann doch zu machen. Er hatte Alisah die Wahrheit über das Virus erzählt, an dem sie erkrankt war, bevor die Jedi wirklich gewusst hatten, womit sie es zu tun hatten. Es brauchte einen Augenblick, bis Wes verstand, was das bedeutete. Alisah stand ihm inzwischen so nahe, dass ihm nicht sofort klar war, dass sie ja auch eine Außenstehende war, die nicht zum eingeweihten Kreis gehörte. Aber gerade deswegen konnte der Taanaber Ian nur zu gut verstehen. Hätte er es über's Herz gebracht, seine Padawan zu belügen, wenn sie ihn gefragt hätte. Schwerlich… außerdem vertraute er Alisah genug um zu wissen, dass ihnen dadurch keine Probleme entstanden. Um Ian daraus einen Strich zu drehen, hätte Wes obendrein weder die Zeit noch die Kraft gehabt.


»Ja, streng genommen hättet Ihr sie nicht einweihen dürfen, Ian. Aber ich weiß nicht, ob ich in derselben Situation in der Lage gewesen wäre, anders zu handeln. Sie ist jetzt meine Padawan und das wäre sie nicht, wenn ich ihr nicht vertrauen würde. Ich denke, sie ist klug genug, dieses Wissen für sich zu behalten. Letztendlich wissen inzwischen zwangsläufig auch eine ganze Menge Heiler davon. Euch brauche ich ja nicht sagen, dass das Wissen über Allegious' Urheberschaft gefährlich ist. Es könnte im Extremfall sogar einen Krieg vom Zaun brechen, wenn es in die Öffentlichkeit gerät. In der Hinsicht gibt es Personen, bei denen ich größere Gefahr sehe als bei Euch, deshalb würde ich es dabei bewenden lassen. Vorausgesetzt Ihr seht auch weiterhin zu, dass diese Information nicht in die falschen Hände gerät.«

Wäre die Republik besser aufgestellt, die momentane Schwäche des Imperiums auszunutzen, würde ein Arkadi Duval möglicherweise tatsächlich derartige Informationen an die Öffentlichkeit lancieren, um eine republikanische Kriegserklärung an das Imperium herauszufordern. Es gab genug Militärs, Senatoren, Rüstungslobbyisten und andere wichtige Persönlichkeiten, die einen solchen Schritt fordern würden, wenn sie die Informationen besäßen, die die Jedi hatten – und der NRGD.


Apropos Allegious… Wes musste die Frage einfach stellen:

»Etwas anderes… ich erinnere mich daran, dass Ihr erzählt habt, Allegious hätte Euch eine Phiole oder so etwas mit dem Originalvirus gezeigt, richtig? Denkt Ihr, diese Phiole existiert noch? Oder eine andere originale, nicht mutierte Viruskopie?«

Genau diese verdammte Phiole wäre es ja, die sie jetzt bräuchten. Nur mit dem originalen Gencode ließe sich den Forschern zufolge Impfstoffe gegen jede Variante des C-Viruses herstellen – und Ian hatte sie dereinst gesehen, zum Greifen nah.


Coruscant – Jedi-Tempel, im Ratsturm – auf dem Gang: Eowyn – in Wes' Büro: Ian und Wes
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | Spielerviertel | Kneipe "Slith" | Cat mit Tico ::.


Catherine hatte sich ohne Umwege zu dem freien Tisch begeben und mit dem Rücken zur Wand gesetzt. Sie hatte ungern Leute im Rücken und in der Vergangenheit hatte sie gelernt, dass es besser war, den Überblick zu behalten. Diese stille Regel befolgte sie meist ohne groß darüber nachzudenken. Es war ihr sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen. Tico schien ein netter Kerl zu sein. Er hatte sich darüber amüsiert, dass sie mehr zu sagen hatte, als der Türsteher und war sich auch für ein Dankeschön nicht zu schade gewesen. Cat nahm das positiv auf. Fürs erste hatte er ihre Sympathie erlangt, doch es war auch nicht schwer, diese wieder zu verlieren. Sie war ein Mensch, welcher stets abwägte, ob jemand in Ordnung war, oder nicht. Sie umgab sich nur mit jenen, die positiv auf sie wirkten. Unnötigen Ärger konnte sie sich ersparen, denn den bekam sie auch so schon regelmäßig durch die Arbeit. Dies hier war aber nicht Arbeit. Sie hatte beschlossen, in ihrer Freizeit mit dieser neuen Bekanntschaft etwas trinken zu gehen. Falls er interessante Dinge zu erzählen hatte, war es auch noch sinnvoll gewesen, doch auch so glaubte Cat, es würde sich positiv auf sie auswirken, einmal abzuschalten und etwas zu entspannen. Mehr oder weniger, denn der Laden war rappelvoll. Die Wesen unterschiedlicher Spezies drängten sich, weshalb es auch etwas irritierend gewesen war, doch noch einen freien Tisch gefunden zu haben. Vielleicht war eben jemand gegangen. Die leeren Gläser auf dem Tisch sprachen dafür. Die junge GDlerin suchte den Schuppen nach einer Bedienung ab, die vielleicht das Schmutzgeschirr abräumen wollte, jedoch erfolglos.

Ihr Begleiter hatte relativ schnell Getränke besorgt und kam zu Cat an den Tisch, um sich zu setzen und ihr sofort zuzuprosten. Er hatte ein Glas rot schimmernde Flüssigkeit vor ihr abgestellt und obwohl es ein seltener Anblick an ihr war, schmunzelte sie. Es handelte sich dabei um eine Art Cocktail, der normalerweise von Alkohol nur so strotzte, doch wenn er den Barkeeper nach ihren Vorlieben befragt hatte, konnte sie sich bereits denken, dass das Getränk alkoholfrei war. Sie trank nichts, wenn sie im Dienst war. Es sollte nur so aussehen, als würde sie wie all die anderen einen hinter die Binde kippen. Also tat sie so, als wäre alles in Ordnung. Ihm würde sowieso nicht auffallen, dass mit dem Cocktail etwas nicht stimmte.

"Sehr schön, danke!"

Sie nahm das Glas zur Hand und prostete ihm ihrerseits zu, ehe sie den Strohhalm mit der anderen Hand ergriff und damit trank. Nachdem sie abgesetzt hatte, fühlte sie sich zu einer Erklärung gezwungen:

"Der Cocktail heißt 'Slith'. Der Hauscocktail sozusagen. Muja-Saft, Sirup und synthetischer Pyra-Schnaps. Sehr süß. Ein Frauengetränk!"

Lächelnd nahm sie den Strohhalm noch einmal zwischen die Zähne, ehe sie noch einen großen Schluck trank. Es war nicht verwunderlich, dass das Lokal einen Hauscocktail mit demselben Namen hatte. Und da dies ein Frauengetränk war, lief sie vielleicht auch nicht Gefahr, dass er noch probieren wollte. Wobei sie im Notfall auch darauf zurückgreifen konnte, dass sie sich nicht kannten und er gefälligst sein eigenes Gesöff trinken sollte.

"Sie sind nicht von hier. Woher kommen Sie denn?"


.:: Coruscant | Untere Ebenen | Spielerviertel | Kneipe "Slith" | Cat mit Tico ::.
 
[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | Andockbucht] - Rupert Fensa, Mike Boregard

Der Senator stieg aus der Lucke, die sein Schiff mit der Station verband, dicht gefolgt von einem in eine Sicherheitsuniform gekleideten, ehr hageren und älteren Mann. Er machte zwar auf den ersten Blick nicht den Eindruck, aber es handelte sich bei ihm um Mike Boregard, den Sicherheitschef des Senators. Sein ehr unspektakuläres Aussehen war einer der Gründe, warum er sein Sicherheitschef und Leiter seiner Leibwächter war. Niemand würde erwarten, dass dieser Mann es schaffen könnte, einen auf den Boden zu zwingen und das noch dazu ohne große Anstrengungen. Doch genau das bereitete Mike Boregard ehr keine Schwierigkeiten. Er hatte vor seiner Zeit im Dienste von Metellos ein kleines Dojo besessen, in dem er Teräs Käsi unterrichtete. Dieses Dojo hatte einen wirklich außergewöhnlichen Ruf zu verzeichnen, was wohl hauptsächlich dem Sensei, dem Leiter der Dojos anzurechnen war; Mike Boregard. Boregard hatte in der Zeit des Wiederstands zu den Rebellen gehört und hier hatte er auch Rupert kennen gelernt. Nach dem das Imperium erfolgreich zurück gedrängt worden war, hatte Rupert den Mann in seine Dienste als Sicherheitschef genommen und bis jetzt hatte er das noch nie bereut.

Boregard war die einzige Begleitung, die Rupert mitgenommen hatte. Es war wahrscheinlich besser, mit möglichst wenigen diese Reise anzutreten. Da sie sich hier in Imperialen Raum wagten, hatte er das Gefühl, das er jemanden dabei haben musste, der für seine Sicherheit garantierte. Jedi waren zwar gut und schön, doch Rupert verließ sich lieber auf seine eigenen Leute, das die Ritter des Ordens wahrscheinlich auch noch andere Dinge zu tun hatten, als sich um das Wohlergehen eines Senatoren zu kümmern. Rupert ging also davon aus, dass niemand etwas dagegen haben würde, wenn Boregard sie als seine Begleitung begleiten würde, dies wäre nur eine Entlastung für alle Teilnehmer.

Der Senator ging durch die Gänge der Station, die relativ leer. Ab und an huschte ein Astromech an ihm vorbei oder ein paar Offiziere der Republik, im Allgemeinen war aber ehr weniger los.

Der Weg bis zur Bucht, an der die Ilum andockte, war nicht besonders lang. Davor stand ein etwas dümmlich aussehender Offizier, der so aussah, das er ehr nichts weitererzählen würde. Wahrscheinlich war er noch nicht mal in die Hintergründe der Mission eingeweiht, für dessen Teilnehmer er hier das Schiff bewachte. Rupert zeigte dem Mann seine Bescheinigung, um an Bord kommen zu dürfen.

,,Rupert Fensa, Senator von Metellos und meine Begleitung Mike Boregard, mein Sicherheitschef."

Der Mann nickte.

,,Willkommen auf der Ilum, Senator, ich glaube, sie sind einer der ersten."

Rupert lächelte freundlich und gab seine Bescheinigung dann an Mike weiter, der sie halten sollte. Dann betrat er das Schiff.

[Corusca-System | Orbit von Coruscant | Raumstation der Neuen Republik | ,,Ilum"] - Rupert Fensa, Mike Boregard
 
[Core | Corusca-System | Orbit von Coruscant | Militärstation der Neuen Republik | In der Nähe der "Ilum" | Agent des NRGD Leland Fontaine, Dienstnummer 01-5589]


Die Station an der die "Ilum" angedockt war, unterschied sich im wesentlichen nicht sonderlich von der Station, auf der Leland untergebracht worden war. Allerdings war deutlich weniger Betrieb hier. Es handelte sich eben auch um eine Quarantänestation, auf der Militär- und Staatsangehörige, die Coruscant verließen ihre Quarantäne abwarten konnten.

Es fanden sich also hauptsächlich Droiden - Medi- und Wartungsdroiden - die die Station überwachten, da man das menschliche Personal so gering wie möglich hielt, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Die Station war also Ideal, um als Treffpunkt für eine geheime Mission in imperiales Gebiet zu dienen.

Auf dem Flur hallten lediglich seine Schritte wieder. Er hielt seinen Koffer fest in der Hand und marschierte geradewegs auf die Betreffende Andockbucht, an der sich die "Ilum" befand, zu.

Zwar waren die Gänge das reinste Labyrinth, jedoch fand man an den Abzweigungen Wegweißer, die verhinderten, dass man sich verlief. Darüber war Leland sehr dankbar. Es erleichterte die Orientierung doch um ein vielfaches.

Nach der nächsten Abzweigung hatte er sein Ziel bereits erreicht. Vor dem Zugangsgang zur Ilum hielt ein Mann in Offiziersuniform Wache. Während Leland auf ihn zusteuerte, hatte er Zeit ihn ein wenig zu mustern.

Seine Erste Vermutung war, dass es sich bei ihm um einen getarnten Agenten handelte, der hier Wache hielt und dafür sorgte, dass keine ungebetenen Gäste an Bord kamen. Als er jedoch näher kam, war er sich deshalb gar nicht mehr so sicher und vielleicht war er ein ganz normaler Soldat, der hier wirklich nur das Schiff bewachte.

Im Grunde machte es nur wenig Unterschied, aber Leland hätte es gefreut, noch einen anderen Agenten in seiner Nähe - zumindest für den Moment - zu haben, denn soweit er verstanden hatte, war er der einzige Geheimdienstler, der die Delegation begleiten würde.

Der Mann blickte gelangweilt zu ihm auf. Innerlich rollte der Lianner genervt mit den Augen. So jemand warf ein denkbar schlechtes Bild auf das Militär. Immerhin bewachte er ein Schiff, auf dem Jedi und Senatoren eintreffen würde, da konnte man schon etwas mehr Elan an den Tag legen.

Der Agent zeigte ihm Stumm seinen Geheimdienstausweis und machte keine großen Anstalten stehen zu bleiben. Doch da der Soldat ihn ohne einzuschreiten gewähren ließ.

Durch die Fenster des langen Ganges konnte er zum ersten Mal einen Blick auf die Ilum erhalten. Das Schiff wirkte doch recht unscheinbar, was schon einmal eine enorme Erleichterung war. Vielleicht würde die ganze Mission ja doch kein Himmelfahrtskommando werden.

Im inneren des Schiffes erwartete ihn lediglich ein silberner Protokolldroide, der ihn in die Konferenzkapsel unter der Brücke am Bug geleitete.

Dort befanden sich bereits zwei Personen. Den einen erkannte er als Rupert Fensa, den erst kürzlich gewählten Senator von Metellos. Die zweite Person war, nach ihrer Uniform zu urteilen, wohl einer seiner Leibwächter.

Sofort setzte Leland ein freundliches Gesicht auf und trat auf den Senator zu, die rechte Hand zum Gruß austreckend.

"Senator Fensa? Meinen Glückwunsch zu ihrer Ernennung. Ich bin Leland Fontaine, ich begleite die Delegation als Berater."

Er wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Immerhin waren die Aktivitäten des Geheimdienstes nicht gerade der Öffentlichkeit zugänglich und selbst viele Senatoren bekamen nur rudimentäre Einblicke in die Arbeit des NRGD. Und es musste auch, zumindest fürs Erste, nicht an die große Glocke gehängt werden, dass ein Geheimdienstagent die Mission begleitete.

Natürlich tat der Agent der Freundlichkeit genüge und bot auch dem Begleiter des Senators die Hand zum Gruß an.

Offenbar waren sie die einzigen, die bereits jetzt eingetroffen waren, doch das war zu erwarten gewesen, da Leland gerne früher als verabredet zur Stelle war, um sich ein wenig umsehen zu können. Doch da er nun schon nicht mehr allein war, fiel das auch für ihn flach und somit konnte er ruhig ein wenig Kommunikation mit dem Senator betreiben, sofern dieser dazu gewillt war.

"Nun Senator, wie seid ihr zur Teilnahme an dieser Delegation gekommen?", wollte er wissen, nachdem die Vorstellungen beendet waren. Zwar kannte er einige Namen der Teilnehmer, doch nicht, wie sie dazu gekommen waren hieran teilzunehmen. Schließlich konnte man, so wie Leland einfach abkommandiert werden, oder man meldete sich freiwillig. Und vielleicht verfolgte jemand sogar eigene Interessen mit der Teilnahme an einer solchen Mission.


Leland glaubte, dass es sich bei Senator Fensa um Ersteres handelte. Was er gehört hatte, war der Mann integer und beliebt auf seiner Heimatwelt, somit war es wahrscheinlich, dass er sich freiwillig gemeldet hatte, vor allem, da man Senatoren nicht wie Jedi, Soldaten oder Agenten einfach abkommandieren konnte.



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