Coruscant

.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | A'Qin (NPC), Yichi, Elise und Riuen ::.



"Wenn du kein Heiler wirst, Riuen. Was wirst du stattdessen?", fragte Elise den blauhäutigen Antwärter. Markus ging davon aus, dass dieser ein Anwärter war, ohne wirklich zu wissen warum. Es war eine einfache Annahme. Der Corellianer war Elise zum nächsten Krankenbett gefolgt, ohne sich nach A'Qin umzusehen. Ihm war gleichgültig, was sie von seiner Anwesenheit hielt. Genauso gleichgültig war ihm auch die Reaktion der Anwesenden auf den Kuss, den er von seiner Partnerin bekommen hatte. Die Bezeichnung "Freundin" klang ihm zu unreif. Partnerin hörte sich in seinen Gedanken schon einmal viel besser an. Für den Begriff "Lebensgefährtin" war es vermutlich noch zu früh, aber er konnte sich gut vorstellen, dass dieser auch einmal zutreffen würde. Trotz seiner Gefühle für die Jüngere, war er nicht der Typ für Süßholzraspelei, weshalb er nicht umhin kam, ihre letzte Frage mit einem stichelnden Unterton zu kommentieren.

"Ach Elise, ich habe noch gar nicht gefragt. Was wirst DU denn? Nun, da du Ritterin bist, müsstest du dir ja auch schon Gedanken darum gemacht haben?!"

Er wollte sie vor dem Chiss keinewegs bloß stellen, aber wenn sie schon so genau nachfragte, wo der andere doch erst Anwärter war und noch keinerlei Ahnung hatte, in welche Richtung seine Fähigkeiten überhaupt gehen würden, was er auch selbst mit einer Prise Sarkassmus und trockenem Humor feststellte, sollte sie nicht ungescholten davon kommen. Ihr Ritterschlag war ziemlich frisch, aber doch schon eine Weile her. Sie musste noch dazu lernen und genau darin sah er immer noch seine Aufgabe. Sie weiter fördern und fordern. Er war und blieb ihr Mentor, auch wenn sie es ihm übel nehmen sollte. Das war vielleicht auch eine Hürde, die ihre Beziehung nehmen musste. Mark wusste nicht, ob das funktionierte, aber sie hatte am Morgen selbst gesagt, der Orden durfte nicht unter ihrer Beziehung leiden, also ging er davon aus, dass es in ihrem Sinn war, sich im Verhalten nicht um 180° zu wenden. Das wäre nicht echt gewesen, das wäre alles andere als authentisch und einfach nicht er gewesen.
Riuen fragte neben Elise schließlich auch nach Marks Spezialgebiet. Das war einfach zu beantworten, denn er hatte sich schon vor vielen Jahren in eine bestimmte Richtung weitergebildet.

"Ich bin Jedi-Wächter oder -Beschützer, wie manche sagen. Aktive Macht-Fähigkeiten und Lichtschwertkampf sind mein Steckenpferd."

Er hatte die Hände hinter den Rücken genommen, wo er mit einer das Handgelenk der anderen umschlungen hielt. Seine Haltung war daher aufrecht und trotzdem überragte ihn die Blauhaut um etwa 10 cm, was nicht im Geringsten an seinem Ego kratzte. Es war nur auffällig, dass es in kurzer Zeit gleich zwei Humanoide gab, die ihn überragten. Erst Ian, dann Riuen. Ungewohnt, aber nicht ungewöhnlich.

"Wächter kommen Soldaten wohl am nächsten."

Was man ihm definitiv ansah. Die durchtrainierte Statur, die effiziente Kleidung statt traditioneller Jedi-Montur, die offensichtliche Kriegsverletzung im Gesicht und dann noch die aufrechte Haltung, die mit einer gewissen Autorität einher ging.

"Diplomat wäre auch nicht meine erste Wahl gewesen. Genauso wenig wie Heiler."

Aber es gab ja auch noch ein paar weitere Berufungen im Orden, denen man sich verschreiben konnte. Für Markus war relativ früh festgestanden, wofür er sich entscheiden würde. Er hatte schlicht nichts für die anderen Richtungen übrig gehabt. Schon als Padawan hatte sich der Weg des Wächters deutlich abgezeichnet. Man konnte es am eigenen Verhalten ablesen. Wobei es auch Schüler gab, die durch breit gefächerte Interessen lange nicht wussten, für was sie sich entscheiden sollten.

"Fühl dich nicht unter Druck gesetzt. Man muss die Macht und sich selbst erst besser kennen lernen, um den eigenen Weg zu finden."

Dies war nicht nur ein guter Rat für Riuen, sondern in gewisser Weise auch für Elise. Sie musste lernen, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie hatte es hier mit einem Anwärter zu tun, dann musste sie sich seinem Tempo anpassen. Jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Aber auch das, würde sie noch lernen. Vielleicht stand hier ja schon ihr erster Padawan im Raum. Mark war gespannt, wollte aber nicht ewig stören, weshalb er die Hände voneinander löste und sich in Aufbruchstimmung begab.

"Ich halte euch nicht weiter auf. Eure Arbeit hier ist wichtig und meine liegt definitiv woanders."

Er setzte ein schiefes Lächeln auf und wandte sich damit Elise zu.

"Wir sehen uns später?!"

Ohne eine Antwort abzuwarten, beugte er sich wieder hinunter und küsste seine Elise. Es war schön, dies zu tun. Und es war schön, dies ohne Bedenken tun zu können. Es fühlte sich richtig an. Es fühlte sich gut an.



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.:: Coruscant | Obere Ebenen | Außenstelle des Innenministeriums der Neuen Republik | (Verhör-) Raum 205 | mit Tico, Tramas und Ladder (NPC) ::.


Der Reporter wurde zunehmend unruhiger. Dass Catherine den Zusammenhang von Honey House zur Tierarztpraxis hergestellt hatte, obwohl da gar kein Zusammenhang bestand, hatte Ladder so verwirrt, dass er seine Aussage nicht überdachte, bevor er sie machte. Er nannte es einen Anschlag auf eine Tierarztpraxis. Ein Wort, das sie nur zu gerne wieder aufnahm und weiter nachhakte, was er darüber wusste oder woher er diesen Vorwurf gegen die Republik nahm. Er musste etwas wissen, womit er noch nicht herausrückte und sie würden herausfinden, worum es sich handelte. Catherine war sich sicher, dass sie hier mit jemandem zu tun hatten, der Unruhe stiften sollte. Die Pressekonferenz war nur Mittel zum Zweck gewesen, um der Republik Feuer unterm Hintern zu machen und die Bevölkerung aufzuhetzen. Das Imperium würde sich hüten, etwas vom selbst entwickelten Virus öffentlich zu machen und die Republik würde den Frieden nicht riskieren, um die bisher haltlosen Anschuldigungen zu machen. Da musste noch eine dritte Gruppierung mitspielen. Vielleicht der Untergrund Coruscants. Vielleicht eine Partei, die das Imperium und die Republik gegeneinander ausspielen wollte. Vielleicht die Black Sun. Es gab zahlreiche Theorien, die es aber erst einmal zu beweisen galt und dafür mussten sie recherchieren, verhören und weiterforschen. Ladder war hier nur ein kleines Licht, das war klar, aber ein Beweis führte meist zum nächsten und letztendlich immer weiter.

Tico machte seine Sache gut. Er verunsicherte den Mann weiter. Diesem bildeten sich bereits Schweißperlen auf der Stirn, welche er wegen der gefesselten Hände nicht wegwischen konnte und die sich schließlich selbst einen Weg über sein Gesicht suchten. Qubenter hielt sich weiter im Hintergrund. Er wusste, worin seine Aufgabe bestand, doch Catherine würde es nicht lange dabei belassen. Er war fähig Befehle zu befolgen und jemanden festzunehmen, das hatte er ihr bereits gezeigt. Seine Ausbildung hatte aber so viel mehr beinhaltet und sie war sich sicher, dass er sein volles Potential erst noch entfalten musste. Dies konnte er aber nur, indem man ihm mehr Verantwortung übertrug.
Commander Souls wandte sich dem Gefangenen zu.

"Ich gebe Ihnen jetzt fünf Minuten, um sich zu sammeln. Agent Tico hat bereits erwähnt, dass Behinderung der Ermittlungen strafbar sein können. Vielleicht fällt Ihnen ja doch noch etwas dazu ein."

Cat bedeutete den anderen beiden, den Raum zu verlassen. Draußen warteten bereits zwei Soldaten, welche die Tür bewachen sollten. Cat gab kurze, klare Anweisungen. Ladder mit seinen Gedanken allein zu lassen war das Beste, was sie im Moment tun konnten. Die Stille und die eigenen Gedanken und Zweifel konnten in Kombination wahre Wunder bewirken.
Auf dem Gang sprach sie Tramas direkt an.

"Agent Qubenter, Sie haben bisher gute Arbeit geleistet. Ich möchte, dass sie Kril´iak´tikiamaoi verhören!"

Damit hatte er zwar die leichtere Aufgabe, denn sie glaubte nicht, dass er sehr viel mehr über die Sache wusste, als Ladder, aber er konnte sein Können beweisen. Cat hatte vor, den jungen Agent weiter in ihrem Team zu beschäftigen. Er brachte gute Voraussetzungen mit, auch wenn er noch relativ frisch und daher nicht der Sektion null zugehörig war.

"Wir müssen so viel als möglich über ihr Hintergrundwissen herausfinden. Vielleicht gibt es Informanten, imperial, republikanisch, parteilose... Ganz egal! Wir müssen alles wissen! Das Gebiet um die Tierarztpraxis ist weiträumig geräumt worden. Nichts davon hätte nach außen dringen dürfen. Weder die Razzia, noch die Schusswechsel."

Catherine gab hier Informationen Preis - nicht nur Qubenter, sondern auch Tico - welche strengster Geheimhaltung unterlagen.

"Unsere Leute wurden an besagter Tierarztpraxis angegriffen und das nicht etwa auf laienhafte Art. Hier waren Waffen und Geschosse im Spiel, die höheren Standards entsprechen. Militärischen Standards."

Ihr Blick ging von einem zum anderen Gesprächspartner.

"Ich bin mir sicher, dass diese Informationen bereits nach außen gedrungen sind. Die Fragen der Reporter bestätigen das. Aber ich will wissen, woher sie die Informationen haben. Wir müssen herausfinden, ob es einen Maulwurf in unseren Reihen gibt, oder die Gegenseite - was auch immer die Gegenseite sein mag - absichtlich aufhetzt."




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Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Riuen und Markus - A'Qin mit Yichi weiter entfernt

"Sicher weiß er um die Wichtigkeit der Arbeit hier, ich glaube nicht, dass ich ihm das verdeutlichen muss."


Schließlich hatte er dann mit eigenen Augen gesehen, was mit den Leuten passierte, die infiziert waren. Die Ritterin war sich ganz sicher, dass sein Fernbleiben schließlich Gründe haben musste. Ernsthafte Gründe. Eli hob die Schultern, als der Corellianer einen Vorstoß wagte. Mark hatte den Ball zurückgespielt und Riuen hatte wohl auch lieber wissen wollen, was Eli tat, da er seiner Auskunft nach noch nicht mal wusste, was ihm so wirklich lag. Die Frage bezog sich auch eher auf den ideologischen Ansatz. Später würde sie die Frage noch einmal umformulieren, wenn Mark ihr nicht mehr in die Parade fahren konnte. Leicht verlegen lächelnd antwortete sie.

"Ich weiß es nicht. Über eine Spezialisierung habe ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht." sie schaute ihren dunkelhaarigen Hünen lächelnd, aber mit einer hochgezogenen Braue an, die sowas wie ein nicht gemeintes Danke ausdrücken sollte. "Da ich fast ausschließlich aktive Machtkräfte besitze" sie präsentierte den Verantwortlichen mit beiden Händen,
"ist auch für mich der Wächter am naheliegendsten."
Die Aussage war wertungsfrei, sie war nicht nachtragend. Markus hatte seiner Schülerin sehr viel beigebracht. Durch einige Themengebiete waren sie mehr geflogen als getaucht, aber jeder hatte nun mal seine Spezialgebiete und die Dinge, in denen er weniger gut war, oder einfach keinen Fokus legte. Markus war ein Macher. Das war auch der Grund, weshalb sie ihn von Anfang an anhimmelte und unbedingt bei ihm lernen wollte. Kein ewiges Debattieren über die vermeintlich beste Lösung. Sondern erstmal losspringen, und dann gucken, wo die nächste Deckung ist. Dass das nicht immer gut funktioniert, hatten sie beide mehrere Male erfahren müssen. Doch Eli konnte mit Recht behaupten, dass sie in einigen Dingen gut war. Sie konnte kämpfen, levitieren, war nahezu perfekt darin, die Leistung ihres Körper zu maximieren und seit neusten wusste sie auch, wie man das, was man empfand mit der Macht weitergeben konnte. Prinzipiell konnte man sagen, dass sie eine gute Kämpferin war, und für die ein oder andere Überraschung zu haben.

"Absolut" stimmte die Ritterin mit ein. "jeder ist für etwas anderes geschaffen." Der Wechselvortrag von Meister und Schülerin war vorbildlich und sah sicher zum quieken aus. Elise war mindestens drei oder vier Köpfer kleiner als Markus und schaute immer wieder zwischen ihm und Riuen hin und her, nach dem sie aufgeschaut hatte. Danach erinnerte der Wächter wieder daran, dass sie noch zu tun hatten. Wieder waren Patienten nachgerückt. Der Andrang schien schier endlos. Mit geschürzten Lippen und einem deutlichen Seufzer schaute sie zu Riuen. "Ich kann deine Hilfe noch gut gebrauchen, Riuen. Wenn du also noch auf die gute Tat des Tages wartest, bleib doch noch." Es war tatsächlich ein Bitten in den Augen der Alderaanerin zu sehen. Riuen leistete gute Arbeit. Er war einfühlsam, tatkräftig, schlagfertig und wusste, wie man die Dinge auf der chaotischen Krankenstation handelt. Das war viel wert.

"Du hältst nicht auf" wandte sie sich dann zu Markus "aber wenn du bleibst, musst du helfen" lächelte sie verschmitzt. Der Kommentar mochte dem Wächter womöglich nicht in den Kram passen, doch er schlug sofort mit der Ist-Nicht-Mein-Ding Keule zu.

"Na klar." wären sie jetzt alleine gewesen hätte sie so etwas gesagt wie, aber nicht vor 19 Uhr, ich muss erst noch aufräumen oder ich lass schon mal unsere Quartiere zusammenlegen, obwohl, das war vielleicht doch noch etwas übereifrig, so blieb es aber bei dem schlichten Kommentar. "Ich freu mich." Sie zwinkerte ein-eindeutig.

Wieder stand sie auf Zehenspitzen und verschmolz ihre Lippen mit seinen. Wieder dieses breite Grinsen, das sie so elektrifizierte. Danach wandte sich Markus ab und ging. Eli schaute ihm noch einen Moment in Gedanken hinterher, dann drehte sie sich wieder zu dem Chiss.

"Dann wollen wir mal."

* * * Fünf Stunden später * * *

Der fünfminütige Tagesrückblick mit allen Helfern auf der Krankenstation war nach Abschluss der Tagschicht zum Ritual geworden auf der Krankenstation. Man wollte jeden Tag ein Fazit ziehen und damit in wenigen Sätzen feststellen, ob sich die Situation im Vergleich zum Vortag verbessert oder verschlechtert hatte. Die Nachtschicht war schon angerückt, doch es war genug zu tun, dass auch Eli und Riuen sich noch eine Stunde mehr beschäftigen konnten, als sie gemusst hätten. A'Qin hatte das Wort. Sie schaute in alle Gesichter, um festzustellen, dass sie auch die Aufmerksamkeit von jedem hatte.

"Das toxische Niveau der gezogenen Proben liegt bei 20,5%, das sind 0,3% weniger als gestern. Die Mortalität ist sechs zu achtundfünfzig, das sind 6% weniger im Vergleich zum Vortag." auf einem Holoprojektor war das Verhältnis von 8 zu 48 zu sehen. "Wir haben aber 16,6% mehr Neuzugänge als gestern. Alles in allem ein guter Tag." Die Heilerin lächelte, erhob die Hände und applaudierte. Sie war wie ausgewechselt in diesem Moment. Der Applaus galt nämlich nicht nur sich selbst, sondern auch der Blauhaut und der kleinen Frau. Eli war in den Applaus eingestiegen und schwenkte die Hände im Besonderen zu Riuen. Er war aus freien Stücken geblieben und hatte geholfen. Wenn er gewollt hätte, hätte er auch aus seiner Sicht viel nutzbringendere Dinge tun können. Denn es gab schon lange keine Zwangsdienste mehr im Orden. Die Liberalität hatte sich eben an jeder Ecke gezeigt.

Nachdem das Debriefing erledigt war, verließ Elise die Krankenstation. Sie hatte sich von Krina verabschiedet. Grundsätzlich wäre sie bereit gewesen, einen weiteren Tag im Jedi-Krankenhaus zu verbringen, aber sie musste dringend noch trainieren. Bastion würde alles oder nichts von ihr verlangen können. Das Risiko, das ersteres der Fall war, war ihr einfach zu hoch. Auch der Chiss hatte den sterilen Ort verlassen und war mit ihr auf die dunklen Gänge des Tempels hinausgegangen.

"Eine Wohltat für meine Augen."

Die Flutbelichtung war auf Dauer einfach nicht zu ertragen.

"Das war ein guter Tag. Danke für deine Hilfe."

Speicherte sie dann aus. Es war Wertschätzung und ein Lob, ein großes sogar. Eli hatte gelernt, dass man sich Lob hart verdienen musste, und war zu dem Schluss gekommen, dass sie es genau so sah.

"Du solltest dich ausruhen, wenn du vorhast morgen hier her zurückzukehren."

Meinte sie, während sie auf ihrem Komm herumtippte. Sie hatte sich gerade über eine Multifunktion Zugriff auf den Gebäudeplan veschafft, um herauszufinden, welcher Trainingsraum noch frei war. Anscheinend waren gerade viele Jedi am trainieren, denn alle Räume waren besetzt. Dann würde es wohl der Garten werden, oder sie machte einen Parcours durch die Unterstadt. Vielleicht wartete da ja noch ein wenig Action auf sie.

Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation - mit Riuen
 
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Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Elise und Markus - A'Qin mit Yichi weiter entfernt

Riuen lachte als Elise meinte, dass sie Ian kaum die Wichtigkeit seiner Arbeit auf der Krankenstation erklären musste.
"Deswegen hast du die Wichtigkeit mir erklärt, was?", zwinkerte er ihr zu, denn sie war diejenige gewesen, die trocken seine jetzige Abwesenheit kommentioert hatte. Entweder hatte sie den Schneid Ian selbst zu sagen, wenn sie glaubte, er arbeitete zu wenig, oder sie hatte den Schneid nicht. So oder so, sie konnte das weder beurteilen noch hatte sie die richtige Position um mit Ian darüber ins Gespräch zu gehen. Sie war eine Ritterin und Ian nicht einmal ein Jedi. So wie Riuen selbst auch bloß ein Anwärter war, der gefragt wurde, was einmal sein Steckenpferd sein sollte. Keine Ahung, das war die beste Antwort die der Chiss geben konnte. Doch Elise hatte, so schien es, auch noch kein Spezialgebiet. Zumindest stichelte Markus, als er Elise darauf aufmerksam machte, dass es Zeit für sie wurde, sich eine Spezialisierung zu suchen. Allerdings hatte Riuen noch keine "Du wirst Wächter" oder andere Einmachgläser, gefüllt mit Spezialgebieten zu kaufen gesehen. Eine Spezialisierung suchte man sich wohl kaum wie ein Sonderangebot aus. Fähigkeiten konnte man erwerben, Talent musste man haben und man spezialisierte sich wohl am besten auf das, was man besonders gut konnte. Elise erkannte es selbst als sie folgerichtig erkannte, dass jeder für etwas anderes geschaffen war und hoffentlich war ihre Idee, ebenfalls Wächter zu werden, nicht ihrer Liasion mit Markus zu schulden. Den gleichen Weg wie er zu wählen war nur gut, wenn dieser für sie auch der richtige war, nicht aber, wenn sie versuchen wollte ihn zu beeindrcken. Allerdings kannte Riuen sie zu schlecht um beurteulen zu können, aus welchen Beweggründen sie sich vielleicht für den Weg eines Wächters entschied.
Nachdem Marks gegangen war, blieben Elise und Riuen noch weiter in der Krankenstation und gaben dort ihr bestes, bis Krina das Ende des Abeitstages einleitete, indem sie Statistiken nannte, die Ian um den Verstand gebracht hätten. Der Chiss hingegen freute sich über die Erfolgsquote und auch Elise bezeichnete den Tag als gut, nachdem sie die Krankenstation wieder verließen.

"Vielleicht schaffen wir morgen sogar ein paar Prozente mehr." Oder er startete morgen schon Bastion? "Bevor ich mich ausruhe, muss ich erst noch meinen Körper anstrengen. Die Krankenstation war eher was für den Kopf. Jetzt muss ein Ausgleich her." Ein bisschen Sport war sicher nicht verkehrt.

Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation - mit Elise

Sorry, krea-Tief
 
Coruscant - Jedi-Tempel, Wes' Büro – Aketos und Mya (NPC) – die Padawankandidaten Snor, Sei'nara und Lianna – Alisah, Kyran (NPC) und Wes

Es machte sich bereits ganz unmittelbar bezahlt, Arkon in Sachen Psychometrie geholfen zu haben. Sonst hätte Wes wohl noch lange nicht bemerkt, dass seine Padawan Alisah ebenfalls eine Begabung in dieser Technik besaß. Die Frage war ja, wie er es sonst hätte merken sollen. Seine Schülerin war sie ja nicht wirklich zwecks Machtunterweisung – die Fähigkeiten eines Ritters besaß Alisah eigentlich auch so schon. In einer normalen Ausbildung würden derlei Dinge meist auffallen, in dem Fall natürlich nicht. Die Frage war, wie lange man diese pro-Forma-Padawanschaft überhaupt andauern ließ. Eine Unterweisung in Sachen Psychometrie war bei der jungen Brünetten nun eindeutig fällig, und das war nun wirklich keine Technik mehr, die man Padawanen beibrachte. Zweifel an Alisahs Begabung konnte es nun kaum mehr geben, nachdem sie bestätigt hatte, Flynns Gefühle wie ihre eigenen erlebt zu haben. Das war schließlich genau ein hervorstechendes Merkmal der Psychometrie.


»Das sind allerdings großartige Neuigkeiten, Alisah, auch wenn das Gefühl sicher unangenehm für dich war. Psychometrie ist eine bemerkenswerte Begabung, und meine eigenen Padawan kann ich natürlich viel intensiver unterrichten als ich es bei Arkon eben getan habe. Wer weiß, vielleicht können wir zusammen sogar Antworten für einige der Fragen finden, die du vorher aufgeworfen hast?«


Dabei war Wes sich keineswegs sicher, ob er wirklich wissen wollte, ob man Objekte auf gefälschte Psychometrie-Illusionen prägen konnte. Vom wissenschaftlichen Standpunkt wäre es natürlich interessant. Aber er unterminierte damit selbst die Glaubwürdigkeit einer der nützlichsten Fähigkeiten in seinem Jedi-Ermittler-Arsenal. Andersrum betrachtet, falls das Wissen um die Technik bereits in der Welt war, wäre es besser, wenn die Jedi darüber verfügten, um derlei Fälschungen auch entlarven zu können.

Freilich waren das Fragen für ein andermal. Aketos war einstweilen mit Mya beschäftigt, obwohl Wes ein komisches Gefühl bei der Sache hatte. Was trieben die da gerade? Allerdings hatte der Taanaber auch gerade was anderes zu tun, denn vor ihm standen drei potentielle Padawane, die Mya in zwei Fuhren angeliefert hatte: Mino, die er ja bereits kennenlernen durfte, sowie die beiden Neuzugänge, Snor und Sei'nara.

Der Wookiee sprach als erstes. Männlich… nicht dass es für Wes einen Unterschied machte. Eigentlich hatte er keine großen Chancen, sein Padawan zu werden, bei zwei hübschen jungen Damen zur Auswahl. Mit sowas arbeitete er ja viel lieber. Seit Flynn hatte er keinen männlichen Padawan mehr genommen und es hatte nie wirklich gepasst. Auch davor hatte er nie Glück mit ihnen gehabt. Mit Frauen hatte er eine weit bessere Erfolgsquote, die Ritterinnen Lia und Tara zum Beispiel. Auch von der Atmosphäre war es viel angenehmer, so dass er seinen Entschluss nie bereut hatte.

Grundsätzlich war gegen Snor nichts Negatives aus seiner Person heraus zu sagen, nur das Alter machte ihn stutzig. Die Macht schon einmal intuitiv benutzt zu haben würde die Sache leichter machen. Aber vom Geschlecht her kam er nicht wirklich in Frage und er würde ständig den doofen Übersetzerdroiden um sich haben. Wes hasste Droiden. Andererseits gab es ja diese Redensart, was Wookiees mit einem machten, die Dejarik-Spiele verloren, oder sonstwie ihren Willen nicht bekamen. Es erschien also sicherer, ihn nicht zu enttäuschen.


»Freut mich ebenfalls, deine Bekanntschaft zu machen, Snor. Dass du in den letzten Jahren nichts mit deinen potentiellen Machtkräften gemacht hast, tut gar nichts. Um ihre Verwendung zu erlernen, bist du ja hier. Erlaube mir aber die Frage, wie sich 41 Wookieejahre auf menschliches Alter umrechnen?«


Gefühlt mit einem Droiden zu reden machte den Jedirat jetzt schon ganz irre. Ob das auf Dauer funktionieren würde. Anschließend warf Sei'nara ihren nicht vorhandenen Hut. Für sie sprach von vornherein schon einmal, dass sie das richtige Alter und als Kiffar gerade die richtige Prise an exotischem Touch hatte. Außerdem war sie schlank und hatte eine schöne Größe. Erfahrung schien sie mit intuitiven Machtstößen zu haben und vielleicht, was man erst näher untersuchen müsste, deutete die Vision mit dem Amulett ebenfalls auf Psychometrie hin. Das müsste man erst näher untersuchen.


»Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Sei'nara. Dir ist also auch schon passiert, dass du die Macht instinktiv benutzt hast, das ist gut. Was trainierst du, wenn ich fragen darf? Kannst du ein wenig beschreiben, wie sich die Vision geäußert hat, falls es nicht zu persönlich ist?«

Schließlich stellte sich auch Mino vor, die die Gelegenheit, womöglich gleich einen Meister zu finden, natürlich gleich beim Schopf packte. Eine erste faustdicke Überraschung war aber, dass Mino eigentlich Lianna hieß – wie der Planet? Machterfahrung hatte sie keine, von der sie wusste, was ein kleiner Nachteil war. Sie war recht klein und wirkte trotz ihres selbstbewussten, erwachsenen Auftretens noch recht jung, wobei sich zumindest letzteres ja noch geben würde. Dafür war sie athletisch, was Wes gefiel und von ihr auch extra erwähnt wurde. Dasselbe galt für ihre Fähigkeit, sich im Kampf gegen Stärkere durchzusetzen. Falls sie zu kampfbegabt für ihn war, konnte er sie für diesen Teil des Trainings ja an jemand anderen abgeben, wie früher bereits praktiziert.

»Du heißt also eigentlich Lianna, wie der Hauptsitz des Jedi-Ordens?«

Fragte Wes, der das fast nicht glauben konnte. Mit dem Versteckspiel hatte er weniger ein Problem. Er hatte Mino alias Lianna geglaubt, das war eine Fähigkeit, die man bei manchen Jedi-Berufungen gut gebrauchen konnte.

»Dass du noch keine Machterfahrung hast, schadet nichts. Vielleicht fällt dir der Einstieg dadurch etwas schwerer, muss aber nicht sein. Aber wie alt bist du eigentlich, Lianna, und von welcher Art von Geschäften reden wir hier?«


Da hatte er freilich einen Verdacht, der aber keinen großen Makel darstellte, wenn man aus den unteren Ebenen Coruscants stammte, was das subjektiv der einzige mögliche Broterwerb zu sein schien. Fakt war, dass dass Wes sich auf der Basis der Vorstellung nicht zwischen Sei'nara und Lianna entscheiden konnte, und auch Snor, wenn er seinen Arm intakt behalten wollte. Vielleicht war es am besten, sie alle eine Weile hierzubehalten, wie sie sich machten. Das fing man am besten mit einer kleinen, ersten Übung an.

»Alisah, magst du mir helfen? In der Trainingsmaterialkiste gibt es drei orangene Plastwürfel, ungefähr so groß wie ein Holocron. Bring' die mir bitte,«

Bat der Taanaber seine Padawan, während er aus einem Schrank eine große Meditationsmatte holte und auf dem Boden ausrollte.

»Habt ihr alle schon einmal meditiert? Alisah hier wird vor jedem von euch einen Plastwürfel aufbauen. Eure Aufgabe ist es, die Augen zu schließen, alle Gedanken, die euch durch den Kopf gehen, beiseitezulegen und zu versuchen, den Würfel vor eurem geistigen Auge wahrzunehmen,«

Erklärte er und erwähnte dabei bewusst nicht, dass er sie alle so oder so erst einmal hierbehalten würde. Sie sollten ruhig glauben, die Übung wäre Teil des Ausleseverfahrens. Wie sie damit umgingen, würde einiges über ihren jeweiligen Charakter verraten. Wenn dabei jemand tatsächlich bereits einen Würfel spüren konnte, um so besser. Ein Weg, um herauszufinden, ob jemand es nur behauptete, war bereits eingebaut.


Coruscant - Jedi-Tempel, Wes' Büro – Aketos und Mya (NPC) – die Padawankandidaten Snor, Sei'nara und Lianna – Alisah, Kyran (NPC) und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in Sunas Zimmer, mit Sarid und Siva, Suna, Freydis, Riley (NPC) und ner ganzen Menge Essen und Trinken

Die vermeintliche Gastgeberin hatte sich zu ihnen gesellt, ohne, dass sie es bemerkt hatte, und beruhigte Eowyn, was die Kleidungssache anging. Ratgeber für Menschen? So etwas gab es? Interessant. Machte allerdings durchaus Sinn, irgendwie. Sie musste ein wenig lächeln. Ja, ich verstehe, dass das Konzept von Kleidung verwirrend sein kann. Suna hatte diese wohl sehr offensichtlich einfach nicht nötig. Entschuldige... ich hoffe, es ist nicht zu direkt, wenn ich so frage, aber von welcher Welt kommst du?

Interessant war es durchaus, dass es für Sarids Arbeit einfacher war, die Jedi heraushängen zu lassen, und Eowyn musste schmunzeln, als die Rätin von den kleinen Täuschungen ihres Alltages berichtete.
Das ist wahr... in deinem Fall ist es ja wirklich nur zu Ermittlungszwecken. Da geht das wohl in Ordnung.

Eowyn war froh, dass sie nichts von dem angesprochen hatte, was ihr durch den Kopf gegangen war - vor Sarid schon wäre es seltsam gewesen, vor Suna hingegen, die nun bei ihnen stand... undenkbar. Dass Sarid allerdings besser auf sich acht geben sollte war völlig richtig, und so nickte sie zustimmend, als die Gastgeberin das Thema noch einmal betonte. Gesund war das garantiert nicht, tage- oder wochenlang die Sonne nicht zu sehen. Und das, wo sie doch so nah war. Sarid bestätigte außerdem, dass die Gerüchte wirklich nur Gerüchte gewesen waren, so wie Eowyn es sich gedacht hatte. Jedi tratschten offensichtlich schlicht einfach gerne.

Ich war zwar auf Denon, um beim Wiederaufbau zu helfen, wirklich im Einsatz habe ich diese Dinger aber auch nicht gesehen. Ich war zu viel in irgendwelchen Büros oder Krankenhäusern unterwegs... Und das, wo ich im Heilen eigentlich keine große Leuchte bin. Brianna hat dabei ja den Hauptteil geleistet. Und war dabei berühmt geworden. Sie machte sich aber auch wirklich gut als Außengesicht der Jedi. Ob sie das auch noch sein würde, wenn sie von Bastion zurückkamen? Schwer zu sagen... es kam wohl darauf an, wie viel von der ganzen Sache nach außen sickern würde. Es wäre aber bedauerlich, wenn dafür jemand anderes gefunden werden musste.

Dann aber trafen Sarids Worte Eowyn mitten ins Herz. "So ist das Leben eines Jedi, man lebt um zu dienen." "Belange des Ordens vor dem persönlichen Wohl." "Geschworen, als ich Jedi wurde..." Hatte sie das nicht auch geglaubt? Hatte sie nicht auch danach gehandelt - bis sie Ian kennengelernt hatte?
Ihr wurde warm, unangenehm warm, und hoffte, dass man ihr das von außen nicht ansah. So, wie Sarid redete, glaubte Eowyn nicht, dass die Rätin das mit Absicht tat. Das waren keine Seitenhiebe - aber sie, Eowyn, wusste selbst gut genug, wie viel Wahres an diesen Sätzen war. Und wie wenig sie sich in letzter Zeit daran gehalten hatte. Sie war in diesen Strudel geraten, sie hatte es sogar selbst gemerkt - bis das alles seinen Höhepunkt im Gespräch mit Duval geendet war. In dem sie festgestellt hatte, dass sie sich entschieden hatte. Falsch. Vermutlich. "Der Orden kam vor ihr selbst" - wenn sie das wirklich verinnerlicht hätte, würde sie dann solche Angst haben? Nein. Es war ein Irrtum, ein Trugschluss, dass sie sich voll und ganz den Jedi verschrieben hatte. Angesichts von Bastion wurde es besonders deutlich. Sie sollte sich nicht so fühlen, wie sie es tat, nicht solche Angst haben. Nein. Das war nicht richtig... Aber es gehörte nicht hier her. Sie versuchte, das Gefühl des Unwohlseins abzuschütteln und sich wieder auf ihre Gesprächspartner zu konzentrieren.
Das war allerdings leichter gedacht als getan, angesichts dessen, dass Sarid ein ähnliches Thema weiterführte. Auf alles perfekt vorbereitet sein? Das war unmöglich, das wusste auch Eowyn. Doch sie hatte nur diese eine Chance. Und diese paar letzten Wochen und Tage. Wenn das den Unterschied zum Überleben machte...? Die Rätin bließ in ein ähnliches Horn wie Ian es tat, aber Sarid wusste vermutlich lange nicht alles. Hatte Wes dem Rat überhaupt berichtet, was sie getan hatte? Kaum. Dann hätten sie sich nicht für diesen Weg entschieden, und Sarid würde nicht so locker mit ihr reden. In ihre Fähigkeiten vertrauen? Die schwanden. Nicht zweifeln, einfach tun? Schwer, wenn man sich selbst nicht trauen konnte.
Trotzdem gab sich Eowyn Mühe, alles einfach wegzulächeln. Was sollte sie auch sagen? "Du weißt nicht alles, Sarid"? Oder besser noch, "Unterhalte dich mal mit Wes, dann sehen wir, ob du noch immer dieser Meinung bist"? Es reichte schon, wenn Wes an ihr zweifelte. Es mussten nicht alle Befürchtungen haben bei dieser Sache. Auch, wenn es vielleicht nicht ganz fair war Sarid gegenüber, aber was half es, wenn der halbe Rat deshalb Sorgen hatte?

Eowyn hatte einen Kloß im Hals und griff nach einer Flasche mit Saft, zumindest vermutete sie das, um den Hals wieder freizuspülen.
Ich gebe mir Mühe, lächelte sie dann weiterhin und gab sich auch Mühe dabei, als sie das Gefühl hatte, wieder sprechen zu können.
Glücklicherweise griff Suna ein, die sich kurz entfernt hatte und mit einer riesigen Dose zurückgekommen war. Eine Spezialität aus ihrer Heimat? Dann konnte sie kaum so unhöflich sein, und diese... Thorkekse? nicht probieren.
Sie brach sich etwas von einem der großen Kekse ab - Eowyn wollte nicht den ganzen Abend an einem Keks knabbern, der ihr womöglich nicht schmeckte, und diese Dinger waren so groß, dass das nun sicher nicht groß unhöflich war. Eine gute Entscheidung, fand sie, als die Gastgeberin mehr über die Kekse erzählte, denn sie brauchte nicht gerade noch
mehr Hunger, davon hatte sie aktuell noch genug.
Sarid
war so mutig, die Kekse als erste zu probieren, und Eowyn beobachtete sie dabei. Die Rätin fiel weder röchelnd zu Boden, noch spuckte sie den Keks wieder aus, also schien trotz der unterschiedlichen Physiologie zwischen ihnen und Suna erst einmal kein großes Risiko zu bestehen. Seit sie einmal aus Versehen Aketos' Wasser mit ihrem verwechselt hatte war Eowyn vorsichtig in solchen Punkten. Sie griff nun auch nach ihrem Teilkeks, biss ein wenig ab und bildete sich ein Urteil. Wäre dieser leicht bittere Geschmack nicht, dann wären diese Kekse wirklich verdammt lecker. Sie waren würzig, nichts, was Eowyn oder vor allem Ian eigentlich als "Keks" bezeichnet hätte, sondern eher als Beilage zu Dingen wie den Würstchen, die Sarid gebracht hatte. Eowyn nahm sich davon noch etwas und kombinierte alles mit den Kartoffelsticks. Nicht schlecht so, nicht schlecht... so wurde das Bittere auch gut überdeckt. Deine Kekse schmecken durchaus lecker, vielen Dank, Suna, wandte Eowyn sich höflich an die Padawan. Ich hoffe, das sind nicht irgendwelche kostbaren Vorräte, die wir dir nun wegessen? Schließlich hatte sie selbst heute gerade wenige Tafeln ihrer Lieblingsschokolade aus der Heimat erhalten - solche Dinge waren manchmal kostbarer als ihr eigentlicher Wert.


Coruscant – Jedi-Tempel – in Sunas Zimmer, mit Sarid & Suna und Siva, Freydis und ner ganzen Menge Essen und Trinken

Entschuldigt, ich habe den Post wohl aufgeteilt auf gefühlt 20 Mal geschrieben und hoffe, er ist nicht zu wirr geraten...
 
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"Ein paar Prozentpunkte mehr?"


Das mochte ja sein, zumindest in der Theorie, doch Elise würde morgen nicht hier her zurückkehren. Sie müsste sich vorbereiten auf das, was kam. Auf etwas, das niemand genau sagen konnte. Noch immer hatte sie nicht einmal eine Einsatzbesprechung hinter sich, konnte nur mutmaßen, wer schlussendlich das kleine Abenteuer anführen würde und war sich auch über die Teilnehmer im Unklaren. Es war okay für sie, denn der Auftrag kam vom Rat selbst. Die kleine Menschliche vertraute darauf, dass eine Beratung stattgefunden hat, um die besten mit dieser heiklen Angelegenheit zu betrauen. Das war eine Ehre für Elise selbst, auch wenn man sie ganz klar nicht zu den besten zählte.

"Ich werde morgen nicht auf der Krankenstation Dienst tun. Ich muss dringend trainieren und fange noch heute Abend damit an."

Riuen bemerkte, dass er einen körperlichen Ausgleich benötigte, was mit den Zielen der Alderaanerin kongruent war. Sie grübelte kurz, als sie zu ihm hinaufsah. Gott, er war ja ein noch größere Lulatsch als Mark.

"In zehn Minuten vor dem Tempeleingang? Ich habe da ne ziemlich gute Route. So ein bisschen über Stock und Stein, wenn du Lust hast."

***
Es regnete, und das nicht zu wenig. Die Ritterin hatte sich gerade ein Gerät am Handgelenk angebracht, was ihre Vitaldaten überwachte. Sie wollte ohne den Einsatz der Macht trainieren, maximal um vielleicht mal einen großen Sprung zu wagen, aber ansonsten wollte sie sich rein auf ihren Körper verlassen. Elise war sehr gut in Form und ihre Kondition dementsprechend hoch, doch sie wusste, dass sie noch nicht alles aus ihrem Körper herausgeholt hatte. Da ging noch was. Die traditionelle Jedi-Kleidung hatte sie gegen einen Trainingsanzug mit grauer Kapuze getauscht. Sie wusste nicht wie es um die Fitness des Chiss bestellt war, doch als dieser bei ihr erschien und wie sie in den Regen hinausstarrte, bemühte sie sich um Klarstellung.

"Bist du fit?"

So einfach und plump

"Ich laufe gern Parcour, mit ein paar besonderen Hürden."

tastete sie sich vor. Wobei sie das Wort besonderen auch besonders betonte. Im Grunde konnten die beiden sich auch aus den Augen verlieren, der Tempel war nicht weit weg und jeder von ihnen konnte jederzeit zurückkehren.

"Es ist ein Konditionslauf mit Kraft und Sprungelementen, wenn du verstehst."

Sie zeigte auf ein höheres Haus, circa dreihundert bis vierhundert Meter weit entfernt. Man musste hinaufklettern, ein paar Absätze überwinden und dann wieder heil unten ankommen, bevor es eine Ebene tiefer ging. Doch davon erzählte sie Riuen vorerst nichts. Der Marathonlauf würde ihr gut tun, sie aber fix und alle ins Bett fallen lassen. Mit einem halben Grinsen im Gesicht hoffte sie, dass Mark dann vielleicht schon drin lag oder würde sie diesmal bei ihm vorbei schauen?

Elise lächelte herausfordernd zu Riuen.

"Wenn du vor mir an dem Hochhaus bist, darfst du damit angeben."

Es war beinahe ein wenig verspielt, doch irgendwie war ihr danach zumute und sie hatte mitbekommen, dass der hochgewachsene Chiss ein kleiner Charmebolzen war, der sowohl Humor als auch Feingefühl hatte. Denn immerhin war gesunde Konkurrenz ein guter Ansporn. Vielleicht würde er auf die Herausforderung anspringen, vielleicht würde er auch abwinken und sie abblitzen lassen. Nach drei kurzen Auf- und Abschwenken ihres Kopfes rannte sie hinaus in den strömenden Regen, entwickelte instinktiv einen soliden Atemrhythmus und schaltete den Vitaldatenmesser ein. Ihr Herzschlag war wieder ungewöhnlich hoch, aber das war schon seit Thearterra so gewesen, irgendwann würde sie das mal checken lassen.

Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation - mit Riuen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation - mit Elise

"Hast du zitronengesicht etwa nicht zugehört? Wenn die Mortalität um 6 % gesunken ist haben wir ein paar Prozentpunkte mehr in punkto Überleben hinzugefügt
". Das hieß natürlich nicht, dass man sich darauf ausruhte, aber jede gestiegene Chance war gut. " Kleine Erfolge sind kleine Erfolge und wenn wir die nicht wahrnehmen, nehmen wir irgendwann gar nichts mehr wahr und werden dann depressiv oder ernüchtert oder enden in irgendeiner Psychose oder Kneipe oder schlimmeres." Im Beschweren und Jammern und im Erkennen von negativen Dingen waren die meisten große Meister. Hingegen zu erkennen, dass im Kleinen Dinge veränderbar waren, nahmen nicht so viele wahr. Das war Verschwendung von Potential und diese trübe Sicht half nicht weiter. Nein, ganz im Gegenteil. Im Orden liefen zu viele Pessimisten herum. Eowyn und Ian waren ein Paradebeispiel dafür.
Die Prognose, wie diese beiden Enden würden, wenn sie daran nichts änderten war nicht gerade gut. Aber es war das Problem der beiden, denn wem nicht zu raten war, dem war nicht zu helfen und manch einer suhlte sich eben in Selbstmitleid oder in der sich ständig wiederholenden Leier, wie schlecht oder unzulänglich man war. Das hatte den großen Vorteil, das man nie etwas an diesem Zustand ändern musste. Man schaffte es ja sowieso nicht. Man tat ja sowieso schon sein Bestes. Aber es reichte nicht. Heul. Heul. Heul. Am Ende konnte man sich dann noch einen Haufen Schuld Aufladen, um trotz allem noch in Beschäftigung mit sich selbst zu bleiben (oder so zu wirken), um so den Anschein zu erwecken, man würde sehr hart an sich arbeiten. Siehst du denn nicht wie ich an mir arbeite? Ich gebe mir ja jeden Tag die Schuld! Applaus, Applaus.
Riuen jedenfalls würde nicht den Fehler begehen und sich die Haare raufen, dass sie heute nicht mehr geschafft hatten. Er war weder ein Heiler, noch ein ausgebildeter Jedi.

Ob er morgen zurück in die Krankenstation kehren würde, war auch für ihn noch unklar. Über die kommende Mission wusste er noch zu wenig. Würde sie morgen starten oder in einer Woche? Mitten in der Nacht oder am Morgen? Die blaue Haut hatte nicht den Hauch einer Ahnung. Wovon er hingegen Ahnung hatte war, dass er fit genug war und so schenkte er Elise, als die sich nur wenig später zum Training trafen, bloß ein herausforderndes Lächeln, als sie genau diese Frage stellte.

"
Ich hoffe, du bedenkst bei deinen besonderen Hürden, dass ich im Gegensatz zu dir nicht fähig bin, meine körperlichen Fähigkeiten mit der Macht zu unterstützen." Der Chiss wusste, dass die Macht dabei helfen konnte, nahezu übernatürliche sportliche Fähigkeiten hervor zu locken. Höhere Sprünge, mehr Muskelkraft, mehr Kondition. Die einen Namen Drogen um das zu erreichen oder Aufputschmittel, andere nutzen schlecht und einfach die Macht.
Riuen lachte, als sie diese erklärte, dass er damit angeben konnte, wenn er vor ihr am Hochhaus war. "
Wird mir ein Vergnügen sein, groß damit angeben zu können, eine Jedi in einem Hindernisparcours besiegt zu haben. Ich werde gleich wenn ich fertig bin ein großes Plakat schreiben und darauf Pinseln, dass ich Ritterin Elise Bennett besiegt habe." Auch so hatte sie entscheidende Vorteile für sich. Sie war kleiner als er, was ihr in puncto Beweglichkeit helfen würde. Außerdem schien es, als kenne sie ihren erwählten Parcours schon. Und dann konnte sie die Macht nutzen. Sie zu besiegen lag damit ungefähr so nahe wie eine Eowyn, die vor Selbstbewusstsein strotzte. Durchaus möglich. Irgendwann. Wobei Riuens Chancen sogar deutlich besser standen.

Dann ging es auch schon los und der ziemlich heftige Regen klatschte Riuen ins Gesicht und machte den Weg nicht unbedingt leichter. Allerdings war ein Sprint von 400m nichts, was dem Riesen unbekannt oder worin er nicht geübt war.



Coruscant - Jedi-Tempel - vor der Krankenstation - mit Elise
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Gänge - Ian

Nachdem Ian all seine Erledigungen gemacht und auf seinem Schiff gearbeitet hatte, führte ihn sein Weg zurück in den Tempel direkt auf die Krankenstation. Eowyn war nicht in ihrem Zimmer gewesen und Ian hegte die leise Hoffnung, dass sie wirklich auf dem 'Mädelsabend' war, von dem er gelesen hatte. Deswegen hatte er ihr geschrieben, dass es heute Abend spät werden würde. So bestand die minimale Möglichkeit, dass er nicht versuchen musste, sie irgendwie dorthin zu drängen, denn so ergab sich das vielleicht von selbst und Ian konnte eine weitere Extraschicht einlegen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, dass Eowyn und er sich in den letzten Wochen, wenn man das Training einmal ausschloss, beinahe nur noch spät am Abend sahen. Ein Zustand, den Ian gerne ändern würde, aber die Zeit verlangte, dass er sie sich mit Bastion beschäftigten. Sein Gewissen verlangte, dass er sich mit dem Heilen beschäftigte und alles, was an Zeit übrig blieb, waren die wenigen Stunden am Abend oder eher in der Nacht. Stunden, in denen sie nicht immer oder sogar selten miteinander gesprochen hatten, weil sie dem anderen Schlaf gönnen wollte. Vielleicht, weil sie beide den gleichen Sorgen nachgehangen hatten? Ian hatte sich nicht getraut, sie darauf anzusprechen, denn sie war nahezu jedes mal ausgewichen. Dabei war ihm aufgefallen, dass Eowyn häufig noch wach gewesen war. Manchmal hatte er sich schlicht an sie gekuschelt um zumindest irgendwie da zu sein. Ihr war sicher aufgefallen, dass er sich beinahe jede Nacht hinaus geschlichen hatte, um auf der Krankenstation zu arbeiten, um Stunden später völlig erschöpft die letzten beiden Stunden vor dem Aufstehen für eine Tiefschlaftrance zu nutzen. Dann waren da die Nächte gewesen, in denen Ian selbst so müde gewesen war, dass er kein Gespräch mehr hätte führen können. Langsam aber sicher spürte er außerdem deutlich, dass ihm
richtiger Schlaf fehlte, dass die zwei Stunden der Trance längst nicht ausreichten. Aber jedes Mal wenn er versucht hatte, auf natürliche Weise einzuschlafen, waren da Träume gewesen, die ihm gefühlt beinahe den Verstand geraubt hätten - Träume, die sich ständig um Bastion, um Eowyn rankten. Träume, mit denen er sie und sich selbst verschonen wollte. Eowyn.

Jetzt wünschte er sich fast, er hätte ihr die Nachricht nicht geschrieben, wäre einfach bei ihr. Wie gerne hätte er sie jetzt um sich gehabt, sie bei sich gespürt, mit ihr
gesprochen, sie schlicht daran erinnert, dass er sie liebte, um sie dabei zu lange zu umarmen und sie noch länger zu küssen? Sie fehlte ihm. Ihre Gespräche fehlten ihm. Ihre Zweisamkeit fehlte ihm. Höchste Zeit also, dass er sie endlich ausführte, schließlich hatte er die letzten Vorbereitungen dafür getroffen und die Vorbereitungen für ihren Geburtstag. Ihr Geburtstag, der morgen schon anstand. Danach - danach würde er sie ausführen. Ian lächelte in sich hinein, ein wenig sehnsüchtig, ein wenig glücklich und ein wenig melancholisch, ehe er die Krankenstation C betrat.

Beinahe war ihm dieser Ort so vertraut geworden, wie sein Zimmer mit Eowyn. Die Geräte, die Ärzte, die Droiden - der Geruch. Als wäre er schon immer hier gewesen. Doch heute war ein neuer Patient hinzugekommen. Eine neue Patientin. Einer der Droiden drückte ihm ein Datapad mit den wichtigsten Informationen in die Hand. Taia Yoan war vierzehn Jahre alt, was genau ihr fehlte war unklar. Sie hatte viel abgenommen, beinahe 8 Kilo in nur einem Monat und hätte Ian ihr Alter nicht auf dem Pad gehabt, er hätte sie mindestens zehn Jahre älter geschätzt. Ihr Gesicht war eine Mischung aus weiß und grau, es war eingefallen und wirkte unendlich alt. Ihr Gewicht lag bald in einem kritischen Bereich. Die Augen lagen viel zu tief in ihren Höhlen und alles in allem wirkte das Mädchen, als wäre es eher tot als lebendig. "
Taia?", sprach er sie an, als er neben sie ans Bett getreten war. Müde hob sie die glanzlosen Augen, sah ihn an, erwiderte aber kein Wort. "Hier machen sich einige ganz schön Sorgen um dich und deinen Gesundheitszustand." Während Ian das sagte, tastete er das Mädchen mit der Macht ab, analysierte, aber da war nichts was auf eine Krankheit hindeutete. Zumindest nicht auf eine Krankheit des Körpers. Wieder reagierte sie kaum, wandte ihren Blick ab. "Die Geräte und die Macht und dieser Bericht," er deutete auf das Pad, "sagen mir, dass dein Körper noch gesund ist. Aber das reicht mir nicht. Vielleicht kannst du mir helfen, wenn du mir sagst, wie es dir geht und was dir fehlt." Doch Taia antwortete nicht, starrte stattdessen vor sich hin und machte nicht den Eindruck, als mache ihr das, was Ian gesagt hatte, irgendetwas aus. "Dass du nicht gerne redest, dass steht hier auch", stellte Ian also fest. "Auch, dass du eigentlich gar nicht von -" 'Da sollte auch stehen, dass ich es nicht mag, wenn man mich zuquatscht.' Jetzt war da doch ein wenig Glanz in ihre Augen getreten, Wut, ganz eindeutig. Ein Lächeln huschte über Ians Gesicht. "Mag es nicht, wenn man sie zuquatscht. Noch etwas, was fehlt und ergänzt werden muss?" 'Coruscant kann ich auch nicht leiden.' "Ist ein bisschen hässlich mit den ganzen Gebäuden," konnte Ian sie ohne ein Zögern bestätigen und hatte nun ihren Blick zurück. 'Ein bisschen?' Sie lachte. 'Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts'. "Na ja, ich finde, dass der Tempel es ein bisschen rettet. Ohne ihn würde ich dir uneingeschränkt recht geben. Li-Toran ist viel schlimmer," denn dieser Planet hatte kaum mehr zu bieten als Wolken und Sturm. 'Wieso, wie ist es da?' Ob das Eis nun gebrochen war? Es wirkte so, als Ian zu erzählen begann, obwohl Taia doch zu denen gehörte, die nicht zugequatscht werden wollte...

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - mit Taia (NPC)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Eingang - mit Riuen

Die im Vergleich zu dem riesigen Chiss kleinwüchsig wirkende Alderaanerin hatte wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass er ihr Grinsen erwidert hatte. Er war also bereit das kleine Spielchen mitzuspielen. Gut. Sie würde ihn nicht schikanieren oder ihn vor irgendeine unlösbare Aufgabe stellen. Die Strecke war nicht weiter aufregend. Gerade zu führte sie die unfassbar vielen Treppen des Tempels hinunter und dann quer über den gesamten Vorplatz, durch das Haupttor und dann weiter bis zum Ende einer Landezone. Dort stand ein Lagerhaus, dass zur Zeit nicht verwendet wurde. Vor diesem Gebäude würde sie Riuen erklären, wie es weiter ging.

Noch bevor sie losrannte nahm sie dem Chiss die berechtigte Sorge.

"Keine Zauberstricks."

Meinte sie dann kopfschüttelnd.

"Und nimm bitte nicht das Foto, dass von mir bei meinem Eintritt in den Orden gemacht wurde." Wiedereintritt wäre richtiger gewesen, für die Unterhaltung aber unrelevant. "Das ist scheußlich."

Auf dem Weg die Treppen hinunter nahm die kleine Alderaanerin zwei, manchmal drei Stufen mit einmal. Mehr konnte sie nicht nehmen, da sie sonst Gefahr lief jämmerlich auf die Nase zu fallen. Hier würde die Blauhaut eindeutig den Vorteil haben. Doch auf freier Strecke in Richtung Lagerhaus könnte sie Weg gutmachen. Allerdings war die Witterung eine Hausnummer. Der Regen prasselte heftig gegen alles, was er zu fassen bekam, was neben einer Sichterschwernis auch ein unangehemes Kleben ihrer Sachen an ihrem Körper mit sich zog. Sechs, sieben, acht, neun große, schnelle Schritte folgten, die gut koordiniert werden mussten, damit Elise nicht fiel. Sie achtete weder darauf, ob Riuen ihr auf den Fersen war, oder wie weit sie schon war, sondern konzentrierte sich vollends darauf, ihren Weg zu vollenden und eben nicht die Macht zu Hilfe zu nehmen. Wie Eowyn es Tags zuvor sagte, und wie es Mark ihr immer wieder eingeprügelt hatte. Man darf es sich nicht zu leicht machen. Niemals. Und sie hatte die Fähigkeit ihren Körper mit der Macht zu unterstützen schon irgendwo zwischen verdammt gut und großartig trainiert.

Diese eine Sache lenkte sie dann aber auf ihrem hastigen, nassen Weg doch ab. Die Blauhaut hatte für ihr Dafürhalten etwas empfindlich auf ihre schlichte Antwort reagiert. Natürlich war es möglich, noch mehr auf der Krankenstation zu erreichen. Die Steuerungsprozentzahl am Tagesende weiter nach unten zu treiben, um auf einer Grafik maximalen Erfolg bescheinigen zu können, war gut. Doch Elise war absolut kein Freund von sowas. Sie bewunderte jeden, der dazu in der Lage war, sein Geld mit sinnvollen Statistiken zu verdienen, doch waren es am Ende nur zahlen. Mal gewann man, mal verlor man. Und jeder Erfolg war ein Lichtblick, ganz eindeutig. Bei seiner Predigt klang der Chiss wie ein waschechter Jedi. Optimismus war eine starke Eigenschaft. Man konnte daraus viel Wert schöpfen. Das sogar farblich ungleiche Duo teilte sich diese Eigenschaft.

Nach einer gefühlten Ewigkeit die nur zwei Dutzend Momente dauerte, waren die Kontrahenten am Ende der Treppe angekommen. Die weite Strecke in Richtung Lagerhaus war an der Reihe und die Ritterin holte alles aus ihren Beinen, was sie konnte. Zur Unterstützung nahm sie die Arme, die genau so schnell und gleichmäßig schwangen, wie ihre Füße auftraten. Immer wieder mussten sie ausweichen. Menschen, Ihtorianern, Bith, allen möglichen Spezies, die sie im Regen nicht erkennen konnte. Trotz des Unwetters waren noch viele unterwegs. Und nicht nur Personen. Auch Gleitern, Droiden und künstlich erzeugten Ruheplätzen. Dabei sahen die, die sich dafür interessierten und die misstrauischen, den Rennenden skeptisch hinterher. Warum zum Geier sollte man rennen? Wohl doch nur wenn man verfolgt wird.

Nach weiteren Momenten, unklar wieviele, kamen sie beim Lagerhaus an. Elise atmete nur wenig schwerer als sonst, rang aber nach Luft und hielt sich kurz die Hände in den Seiten.

"Na das war ja ganz schön knapp."

Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - mit Riuen
 
(Coruscant | Jedi-Tempel | Unterkünfte | Nico's Raum)

„Nach einer so langen Zeit bin ich also auf Coruscant“, dachte Nico zu sich selbst als er sein Zimmer betrat, zu dem der Quartiermeister ihn mürrisch geführt hatte. Nachdem er sich kurz an den kleinen Raum, den er jetzt sein Zuhause nennen konnte, gewöhnt hatte ging er aus dem Zimmer um den Jedi-Tempel etwas zu erkunden. Auf seinem Weg durch den Tempel ging er an der Bibliothek und mehreren Mediationsgärten vorbei und blieb vor einer Kantine stehen wobei ihm einfiel, das er auf dem Weg nach Coruscant nicht wirklich etwas gegessen hatte, außer ein paar Keksen mit Frau Doktor Kaveri. Bei dem Gedanken daran musste er lächeln, doch dieses verschwand als er daran denken musste was er alles auf der Reise gemacht hatte um Frau Kaveri und Arkon diese zu verschweren. Nico betrat die Kantine, ging zu einem Droiden und holte sich ein Tablet Tablet mit Essen mit dem er sich an einen leeren Tisch setzte. Nachdem er saß ließ er den Kopf hängen und stocherte nachdenklich in seinem Essen rum.

(Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine) in der Nähe von Redan, Ty, Liska, Sarina und vielen anderen
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | A'Qin (NPC), Yichi, Elise und Riuen ::.


Helfen. Auf der Krankenstation. Na klar. Mark dachte darüber nach, als er die Station verließ. Seine Fähigkeiten waren sehr beschränkt, was die Heilung anderer betraf. Er hatte sich nie wirklich für das Thema interessiert. Vielleicht weil ihm diese Fähigkeit einfach nicht lag. Was er konnte waren Verbände anzulegen, Druckverbände, vielleicht noch eine schnelle, unprofessionelle Naht zu setzen, wenn er an die zahlreichen Außeneinsätze dachte. Auf Thearterra hatte er Elises Bein verbunden, obwohl Sane Kath der eigentliche Sani gewesen wäre. Darüber hinaus konnte er in seinem eigenen Körper dafür sorgen, dass Wunden ein bisschen besser heilten, aber eigentlich lag sein Fokus meist auf der Körperbeherrschung. Die Wunden sollten ihn nicht weiter aufhalten, wenn er im Gefecht war. Heilung war dabei nur zeitaufwendig und eine Verschwendung von körperlichen Ressourcen. Es war schließlich anstrengend eine Fähigkeit zu nutzen, die einem nicht lag. Bei der Levitation ging es ihm ganz anders. Dinge bewegen, Druck erzeugen, einen Machtsturm auslösen... Diese Dinge gingen ihm wie ein Automatismus von der Hand. Er hatte aber auch jahrelanges Training hineingesteckt, um so weit zu kommen, wie er nun eben gekommen war. Die Wand der Tierarztpraxis zum Einsturz zu bringen, war nur ein Beispiel dafür.

Nachdem er Elise ihrer Arbeit überlassen hatte, führte ihn sein Weg in einen ganz anderen Trakt des Tempels. Die Kellergewölbe waren der Ort des Archivs. Er war auf der Suche nach etwas ganz bestimmten und war sich sicher, es genau hier finden zu können. Im Gegensatz zu Elise, die dafür nach Dromund Kaas gereist war, wählte Markus die naheliegendste Möglichkeit, einen Kristall für ein neues Laserschwert zu finden. In den Archiven lagen alte Schwerter, die entweder gefallenen Jedi oder pensionierten Jedi gehörten, die ihr Schwert dem Orden überlassen hatten. Es gab sicher auch ungenutzte Kristalle, die von Lianna mit hierher gebracht worden waren oder aber aus dem Lager von Ossus oder oder oder. Die Möglichkeiten waren vielfältig. Dem Jedi-Wächter ging es dabei nur darum, einen blauen Kristall zu finden, der ihm vom Gefühl her zusagte. Mit Abscheu erinnerte er sich an die grüne Klinge, die das Schwert gehabt hatte, das Chesara ihm für seine erste Mission zur Verfügung gestellt hatte. Er mochte die Farbe nicht, ohne wirklich zu wissen warum.

Es nahm etwa zwei Stunden seiner Zeit in Anspruch, erst einmal den richtigen Lagerort zu finden und sich dann durch die Regale zu arbeiten. Er hatte Recht gehabt. Das Archiv hielt viele schöne Stücke bereit. Er hatte im Kopf ein ganz einfaches, schlichtes Schwert anzufertigen. Sein eigens gebautes, das nun im Besitz seiner ehemaligen Schülerin und Partnerin war, war silberfarben ohne großen Schnickschnack. Genauso stellte er sich ein neues Schwert vor. Schnell und einfach hergestellt, kampftauglich - ein Gebrauchsgegenstand!
Die Jedi, die sich um die Verwaltung des Archivs und die Inventarisierung der zahlreichen Gegenstände kümmerte, half ihm die erste Stunde, auch wenn der Jedi-Wächter sie nicht darum gebeten hatte. Er war ganz froh darüber, auch wenn er es nicht offen aussprach, als sie die Suche aufgab und ihn sich selbst überließ. Sie hatte schließlich noch andere Aufgaben zu erledigen. Vermutlich war es wie bei Mya und den anderen weiblichen Kolleginnen. Das erste Interesse an dem dunkelhaarigen Hünen mit den markanten Gesichtszügen verflog irgendwann, wenn sie merkten, dass er nicht zur gesprächigsten Sorte gehörte. Er hatte keine Ambitionen mit den Damen zu flirten. Es nutzte ihm einfach nichts. Außerdem hatte er jetzt Elise und brauchte nicht mehr in seinem Leben als sie und seine Aufgabe. Der Corellianer hatte unbewusst inne gehalten, als ihn diese Gedankengänge eingenommen hatten. Er schloss die Augen, atmete bewusst ein und aus, wie er es seit dem Vortag immer wieder tat, um sicherzustellen, dass er nicht wieder darauf vergaß und das Implantat unterbewusst zum Aussetzen bewegte. Es war alles in Ordnung!
Und da war es schließlich. Von einem Moment auf den anderen. Ein Leuchten vor seinem inneren Auge. Er ließ die Lider geschlossen. Das Leuchten war eher ein blauer Schimmer, eine Silhouette, die er durch die Macht wahrnahm. Der Jedi ließ sich von ihr führen, als er vom Boden aufstand und ganz kontrolliert über die ausgepackten Kisten stieg, um zu einem Regal zu gelangen. Er sah nichts, außer die Silhouetten, die die Macht ihm zeigte. Markus tastete sich vor. Er fühlte mehrere Kisten, welche aufeinandergestapelt waren. Seine Augen öffneten sich wieder. Er sah nach oben, schätzte ab, ob er den Stapel hochheben und die gewollte Kiste herausziehen konnte, entschied sich letztendlich jedoch dafür, einen Schritt zurückzutreten und seine Machtfähigkeiten zu nutzen. Als er die Hände hob und die Kartons aus der Ferne bewegte, löste er eine einzelne Kiste aus dem Stapel. Diese setzte er auf dem Boden ab, während er den Rest wieder auf den Stapel gleiten ließ. Ganz vorsichtig und sachte, sodass nichts weiter passieren konnte.

Ein Augenblick verstrich, als Finn das Objekt auf dem Boden anstarrte. Er hatte die eine Hand in die Seite gestemmt und fuhr sich mit der anderen über das rasierte Kinn.

"Na dann wollen wir mal sehen, was ich davon haben soll."

, murmelte er, ging dann in die Hocke und öffnete die Kiste mit der Linken, während die rechte locker über dem Knie hing. Erneut schloss er die Augen. Das Leuchten war immer noch zu sehen, allerdings spürte er nun auch etwas, das er nicht beschreiben konnte. Es war wie etwas, das er noch nie zuvor erlebt hatte. Optisch blind griff er in die Kiste, bis er glaubte genau den richtigen Gegenstand in der Hand zu halten. Erst als er es herauszog, öffnete er wieder die Augen. Nun offenbarte sich ihm ein silbriger Zylinder mit schwarzen Aplikaturen und messingfarbenen Knöpfen und Schrauben. Er nahm das gute Stück in beide Hände, um es zu drehen und so von allen Seiten eingehend betrachten zu können. Das Schwert sah mitgenommen aus. Auf einer Seite fehlte die Klappe, die die Kristallkammer schützen sollte. Mark sah genauer hin. Ein blauer Kristall. Augenblicklich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Er stellte sich hin und aktivierte es... versuchte es zumindest. Aber nein, es tat sich rein gar nichts. Das Lächeln schwand und der Jedi verzog das Gesicht. Deffekt.

"Und, endlich etwas gefunden?"

, fragte die Stimme aus dem Hintergrund und der Corellianer drehte sich zu ihr um.

"Ich bin mir noch nicht sicher. Habt Ihr auch Werkzeug hier unten?"

"Ich denke schon. Kommt nach vorne!"

, antwortete die Meisterin, die zur Spezies der Zeltron gehörte. Mark tat, wie ihm geheißen und setzte sich im vorderen Teil des Archivs an einen Tisch. Die rosahäutige Jedi legte eine zusammengerollte Tasche mit Werkzeugen vor ihm aus und richtete die Lampe so aus, dass er gutes Licht zum Arbeiten hatte. Zu seinem "Glück" blieb sie schräg hinter ihm stehen und sah ihm die ganze Zeit über die Schulter. Er hätte unhöflich sein und sie wegschicken können, doch tat er es nicht. Er war ein Mann von alter Schule. Sein Vater hatte ihm beigebracht, wie man sich zurücknahm, wenn es angebracht war und so nahm er die Situation als gegeben hin.



.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Archiv | mit Masha (NPC) ::.
 
Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - mit Elise

"Ein scheußliches Bild von dir kann ich mir nicht vorstellen. Außer vielleicht, du sabberst im Schlaf,“ zwinkerte Riuen Elise zu, was kein Versuch des Flirtens und dennoch ein Kompliment war. Dann ließ er das Gerede sein und setzte sich in Bewegung. Die nasse Treppe hinunter zu sprinten stellte die erste Herausforderung dar, die Riuen meisterte. Viel schwieriger war es, fahrt aufzunehmen und dabei lauter Ausweichmanöver zu starten. Der Weg war rutschig, es waren erstaunlich viele unterwegs und der Regen tat sein Übriges dazu, dass Riuen zwar nicht fiel, aber nur in allerletzter Sekunde einem Bith ausweichen konnte, um stattdessen von einer Mauer gebremst zu werden. „Drecksregen,“ fluchte Riuen, wischte sich den Regen aus den Augen und startete erneut, nicht wissend, ob Elise ihn längst überholt hatte, oder ob er mit der Nase vorne lag.

Unwichtig, denn kaum, dass er wieder angelaufen war, schien sich ein Polizeidroide daran zu stören. ‚Bleiben Sie stehen, Sir!‘ Wäre die dämliche Sonde nicht neben ihm schwirrend aufgetaucht, hätte der Chiss den Befehl wohl einfach ignoriert, aber so? Auf der anderen Seite… Ach, wer hörte schon auf Polizeidroiden und achtete auf Polizeionden? Stehen bleiben und Erklärungen abgeben würde nur die Zeit verzögern, also rannte Riuen weiter, schlug ein paar Hacken und hoffte darauf, dass Regen und Personen von ihm ablenkten. Außerdem war das verdammte Lagerhaus keine 500 Meter entfernt, und ein Extrasprint verringerte die Distanz, aber Elise, dieses kleine, flinke Wiesel, war schon da.

„Ich wurde aufgehalten,“ kam in halber Schnappatmung, denn Riuen mochte zwar Trainiert sein, aber das bezog sich auf Muskeln und nicht auf Kondition. „Viel Spaß mit denen,“ sandte er hinterher, lachte halb, als schon wieder ein ‚Im Namen der Polizei Coruscants: Bleiben Sie sofort stehen‘ ertönte. Sollte sich doch Elise damit herum schlagen, Riuen konnte es nicht ausstehen, wenn jemand hinter ihm her war und er Erklärungen abgeben musste. Die imperiale Zeit hatte da eindeutig gereicht. Stehen bleiben? Nö, als Jedi war das Hören auf Befehle eindeutig Elises Aufgabe, nicht seine.

Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - mit Elise
 
Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - mit Riuen

Elise holte Luft, verschnaufte als Riuen bei ihr ankam. Der Regen hatte auch den Chiss ordentlich durchnässt. Als er sich kurz schüttelte flogen die Tropfen wie ein Schwall aus seinen kurzen Haaren und sein riesiger Torso gab ein sich abwechselnd rot-blaues Licht preis, das direkt auf sie zusteuerte. Erneut atmete die Ritterin tief ein und schaute den Chiss dabei mit einer hochgezogenen Augenbrauen an. Ein Blick der auch im verregneten Halbdunkel der Nacht alles sagte. Doch sofort schaltete sie in den Lösungsmodus. Was also tun? Wieso verfolgten diese gottverdammten Blechbüchsen sie überhaupt? Gab es nichts besseres zu tun?

Aber gut, anscheinend möchten sie es nicht, wenn man in ihrer direkten Umgebung rannte. Was für ein Blödsinn. Sobald das geklärt war, würde sie irgendjemandem die Meinung sagen, aber sowas von!

"Wir stehen, was willst du?"

Schnaubte sie kurz angebunden, bedacht, dass der leuchtende Schrotthaufen auf Distanz blieb.

"Sie haben gegen Paragraph 172r verstoßen."

Elise rollte mit den Augen.

"Oh, verzeiht Officer. Nenn mir sofort deine Dienstnummer und dann reden wir weiter. Kannst du dich an das erinnern, was ich dir auf der Krankenstation gezeigt habe? Ich meine das Gefühl, nicht den Quatsch mit den Händen." das alles sagte sie in einer Tonart, als würde sie noch mit dem Droiden sprechen. Ohne Punkt und Komma.

"Wie meinen?"

Piepte der Blecheimer und schob seinen Kollegen neben sich, der nun auch direkt auf ihn gerichtet war. Riuen und Elise standen vor einer vier bis fünf Meter hohen Wand. Nach links und nach rechts würde es sie nicht weit führen, außer direkt in die Arme der Droiden. Sie hatten nichts getan und die Ritterin hatte schlicht keine Lust einem Patrouillendroiden Rede und Antwort zu stehen.

"Die Dienstnummer wollte ich haben, denk daran was du dabei gefühlt hast. Suche dieses Gefühl in dir und versuche dich daran zu klammern, wenn du es spürst, nimm meine Hand."

Dem Droiden schien dieses Gespräch zu reichen. Sein Programm sagte ihm, dass die Befragten nicht kopperationsbereit schienen und automatisch zog der Blechhaufen langsam andere Register.

"Identifizieren Sie sich, oder ich muss Sie sofort mit-"

Noch bevor der Officer sein letztes Wort hervorbringen konnte, hatte Elise sich dazu entschieden, dass die Flucht nach vorn der beste Weg war. Oder besser gesagt die Flucht nach oben. Riuen war größer und sicher deutlich schwerer, als die zwar sportliche, aber ranke Alderaanerin. Seine Muskeln waren deutlich zu sehen, sodass Elise neben dem Machtsprung, den sie mit dem Chiss an der Hand vollzog auch ihren Körper deutlich stärken musste. Genau aus diesem Grund musste die Blauhaut auch mithelfen.

"Spring!"

Brüllte sie und stieß sich heftig vom Boden ab um die fast fünf Meter Höhe erfolgreich zu überwinden. In Zeitlupe sah sie den Droiden zu. Sie sah genau, wie sie versuchten, schnell auf die Situation zu reagieren, hatten sie doch alle möglichen Szenarios berechnet und waren zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Ausweg für das ungleiche Duo gab. Mit der Macht hatte sie die eine Sonde leicht gegen die andere gestoßen, sodass diese orientierungslos hin und her taumelten. Jetzt hatten sie Sekunden.

"Das war übrigens das Danke für das Kompliment. Renn was das Zeug hält, wir müssen das jetzt noch zwei mal machen."

Es hatte geklappt. Riuen war ebenfalls in die Macht eingetaucht und dazu in der Lage unter Druck und auf Aufforderung in die Macht einzutauchen. Die meisten kamen mit so einem kleinen Schubs gut zurecht, doch war das etwas ganz anderes, es bewusst abzurufen. Denn Instinkte waren nun mal Instinkte.

"Konzentration!"

Diesmal griff sie seinen Unterarm und sprang erneut. Der verdammte Regen machte es nicht unbedingt einfach und gerade so erreichten sie die zweite Kante des flachen Daches. Mit einem Arm schwang sie leicht nach vorn, um ihren Schwerpunkt in die richtige Richtung zu verlagern. Die Alderaanerin schaute sich kurz über die Schulter. Die zweibeinigen Droiden schienen ihnen nicht aufs Dach zu folgen, umkreisten aber das Gebäude. Sie mussten schneller werden. Das Lagerhaus war dreistöckig und von einer Seite pyramidenartig in drei Stufen gegliedert. Auf seiner Rückseite aber schloss das Bauwerk glatt ab. Und da ging es weit hinunter, sehr weit! Das Gebäude war verbunden mit dem Abschluss der Plattform, auf dem auch der Jedi-Tempel stand. Die nächste Plattform war dutzende Meter entfernt. Ein Sprung war außerhalb des Menschenmöglichen.

"Und los!"

Wieder tauchte sie in die Macht ein und konnte diesmal deutlich spüren, dass auch Riuen es tat. Sie war sich nicht sicher, ob er es steuerte, oder ob er es unbewusst tat. Egal, sie waren auf dem Dach angekommen. Keine Droiden. Doch was war das?

"Nicht schlecht für einen Anwärter." Nein wirklich nicht. Doch es war nicht viel Zeit für Komplimente. "Sie kommen innen durchs Lagerhaus nach oben." Elise verschränkt kurz die Arme. Sie würde diese scheinbare Flucht später aufklären, und ob sie das würde, das hieß, wenn sie identifiziert wurden. Doch erst wollte sie den Parcours weiter spinnen. Beziehungsweise würde Riuen nun einen Weg finden müssen. "Was jetzt?" Sie grinste mit verschränkten Armen und öffnete diese dann, als würden sie in der Klemme stecken.

Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Dach - mit Riuen
 
Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - mit Elise

Riuen wollte sein Schmunzeln gar nicht verbergen, als Elise dem Blechkopf Paroli bot. Allerdings meinte dieser, dass sie gegen irgendeinen Paragraphen verstoßen hätten.
"Oho, Bewegung als Straftat. Kein Wunder, dass die Galaxis immer fetter wird." Doch Blechi hatte weder Sinn für Humor, noch war er dazu in der Lage, auf Kommentare zu reagieren, die auf Widerspruch geeicht waren. Elise blubberte den Droiden zu, und entlockte dem Chiss einen seltsamen Blick, als sie nach dessen Hand fragte. "Markus wird begeistert sein, wenn du jetzt schon Händchen mit einem anderen hältst," doch Riuen reichte der Jedi die Hand, die ihn nur Sekunden später dazu aufforderte zu springen. Springen? Ja, das entlockte Riuen tatsächlich einen entgeisterten Blick nach oben, denn fünf Meter aus dem Stand? "Herrlich, wirklich," murrte er, setzte zum Sprung an und machte sich darauf gefasst, gleich wieder am Boden der Tatsachen zu landen, einen Betäubungsschuss inklusive. Doch dann schien es, als könne er fliegen oder als hätte er Sprungfedern unter den Sohlen. Sie waren tatsächlich auf eine Ebene des Gebäudes gesprungen, aber Zeit, das wirklich zu verarbeiten, ließ Elise ihm nicht. Rennen, konzentrieren? Riuen schüttelte den Kopf, befolgte aber die Ansage Elises. "Kein Problem, Multitasking ist voll mein Ding." So sehr, dass er erst im zweiten Nachfassen halbwegs sicheren Halt bekam, denn das nette Dach war glitschiger, als Riuen lieb war. Und Elise? Rannte wie eine Gestörte weiter, mitten auf das Nichts zu, bereit eine Plattform zu Erspringen, die aussah, als würde sie, sobald man auch nur mit dem Gedanken spielte, sie anspringen zu wollen, lachend noch ein Stück nach hinten rucken. "Scheiße!", rief oder schrie Riuen es, als er versuchte an Geschwindigkeit zu gewinnen und als er zum Sprung ansetzte und versuchte sich vorzustellen, dass er nicht, wie in einem guten Comic, mitten in der Luft stoppen und dann, mit einem kurzen, traurigen Winken, senkrecht nach unten stürzte.

Irgendetwas geschah, etwas, dass der Chiss schwer beschreiben konnte.

Da war keine körperliche Hilfestellung von Elise, keine Hand, die um seinen Arm gelegt war, aber etwas anderes. Etwas das nicht nur mit ihr zu tun haben konnte. Ein seltsames Gefühl, ein angenehmes, eines, dass für Sekunden seinen Körper durchflutete und ihm ermöglichte, ein Plattform zu erreichen, die unerreichbar war. Die Macht. Keine Frage, dass war die Macht gewesen und wie auch immer er sie eingesetzt hatte, er hatte! Vergessen war der Parcours und dass sie verfolgt worden waren, Riuen starrte zurück in die Richtung, aus der er gerade gesprungen war, überhörte Elises Kompliment.
"Das war..." Unbeschreiblich. "Das war..." Mangels Worte lachte der Chiss. "Das ist fast besser als alles andere, was ich je gespürt habe." Nur fast, schließlich konnte so ein kleiner Sprung längst nicht mit allem mithalten. Elise aber störte Riuens Euphorie, als sie ihn daran erinnerte, dass sie sich nicht nur sportlich betätigten, sondern auch flüchtige waren, die gegen Paraghraph 172r verstoßen hatten. Da waren sie nun, auf dem Lagerhaus und Riuen blickte sich um, nach einer Lösung suchend. Was jetzt? Ihr Ernst? Riuen schaute nach unten, kalter, glatter Beton, so steil, dass sich niemand ohne Saugnäpfe an den Fingern hätte fest halten können. "Da spring ich nicht runter," kam sofort Protest und dieser nicht ohne den Anflug von Angst vor dem Sprung in der Stimme. "Das Bild was dann von uns beiden entstehen würde, wäre wirklich nicht schön und ich bin verdammt eitel." Sie waren hoch und weit gesprungen, aber da runter? Auf keinen Fall. Auf gar keinen Fall, denn Fall war genau das Problem. Genau wie dieser dämliche Polizeidroide, der inzwischen Verstärkung angeordert hatte. "Mach was!", forderte Riuen Elise auf, "So ein Betäubungsschuss ist keine angenehme Sache, das Gefühl davon bleibt ewig." Außerdem konnte er sich nicht leisten, wirklich identifiziert zu werden. Am Ende war es das mit Bastion und er konnte sich von Eowyn eine Standpauke anhören auf die er wirklich keine Lust hatte.

Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Dach - mit Elise
 
Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Dach - mit Riuen

Diese Großklappe. Riuen hatte einfach auf alles einen lockeren Spruch auf den Lippen. Elise stellte sich vor, wie oft er damit schon den ersten Platz im Fettnäpfchenweitsprung gewonnen hatte. Sicher unzählige male. Und dann erinnerte sich die junge Ritterin daran, dass auch sie immer erstmal die große Klappe hatte und besann sich, dass da jeder seinen eigenen Weg finden musste, damit auf den Allerwertesten zu fallen. Nur den Scherz mit dem Händchenhalten würde sie nicht vergessen, zwar fiel ihr im Moment kein passender Konter ein, doch zu gegebener Zeit würde sie einen finden. Einen Guten!

Doch nun drängte sich eher die Reaktion der Blauhaut in den Vordergrund, die auch in der Ex-Schülerin Erinnerungen an ihre ersten bewussten Momente mit der Macht hervorrief. Die Kunst beim Jedisein bestand jedoch nicht darin sich zu freuen so etwas wie Zauberkräfte zu besitzen, sondern Kraft daraus zu schöpfen, sie für das Gute einzusetzen. Obwohl. Die Klemme, in die sie durch Elise geraten waren, war nicht gerade ein Paradebeispiel dafür. Der Regen prasselte unerbittlich weiter auf die beiden hinunter und als Riuen klitschnass seinen Freudenschrei beendet hatte, grinste sie erneut.

"Ist ja auch ganz schön hoch."

spottete sie mit einem verschmitzten Lächeln. Und es war verdammt hoch. Überall unter ihnen waren schmale Balkone, meiste Entlüftungsmündungen, und davor flogen in geordneten Bahnen Gleiter und Transportschiffe.

"Ja, Betäubungsschüsse tun weh."

Überspielt resigniert hob die Alderaanerin die Hände neben dem Kopf nach oben, nachdem sie an den Rand des Gebäudes getreten war. Sie hatte gespürt, wie die Droiden das Ende erreicht hatten und dabei waren, durch die Dachluke zu kommen. Sicher überschrieben sie gerade den Sicherungsmechanismus.

"Oh, oh."

Auf den Kommentar mit dem, was aus ihnen wurde, wenn sie es nicht schafften, setzte sie sich nicht lautstark auseinander. Die blau-roten Lichter schienen bereits durch die Spalte der alten Dachluke.

"Wenigstens schlafen wir im trockenen heute Nacht. Das Essen soll auch gar nicht so schlecht sein im oberen Bezirksrevier."

Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Dach - mit Riuen
 
Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Dach - mit Elise

Elise machte sich einen Spaß daraus, dass dieses Gebäude ganz schön hoch und Riuens Willen hinunter zu springen, eher niedrig war. Zugegeben, dass sie sich diesen Spaß machte, hatte zwei Wirkungen. Die, dass er sich herausgefordert fühlte und die, sie sympathischer zu finden, als zu Beginn. Ach, wenn doch Eowyn nur ein bisschen von Elise hätte. Ian wäre sicher auch viel glücklicher, von Eowyn selbst einmal ganz abgesehen. Riuen sah wieder hinunter, aber der Blick nach unten machte das Gefühl von Angst nicht kleiner und der Chiss war Mann genug Angst als solche zu erkennen und sie sich einzugestehen.
"Dir macht das verdammt Spaß. Und du willst eine Jedi sein?" Empört schüttelte Riuen den Kopf, grinste dennoch und sah ein drittes Mal nach unten um das Grinsen gleich wieder sein zu lassen. Nach unten waren es keine fünf, sondern eher fünfhundert Meter und die schmalen Balkone waren kaum zu erkennen. Wenn Riuen außerdem mit einem vielfachen seines Gewichts auf einem solchen landen würde, war Sachbeschädigung vermutlich nicht sein Hauptrpoblem. Welches ohnehin gerade darin bestand, dass Blechi und seine Sonden näher kamen, denn die Dachluke öffnete sich und es blieb vielleicht eine halbe Minute, bis ein netter Blasterstrahl ihn traf und auf der Länge nach auf den Boden beförderte. "Wenn wir da unten ankommen, erzähl ich dir was!", kam der erhobene Zeigefinger. Der Blick des Chiss ging allerdings nicht zu Elise, sondern zu einem der Gleiter. Er war nicht auf der selben Höhe, war in etwa so weit entfernt wie diese elende Plattform eben. Bewegte sich bloß. Kein Problem, ein kleiner Sprung, ein bisschen Machteinsatz, wo er doch so weit ausgebildet war. Ok, vermutlich war es nicht ratsam so zu denken. Lauf, spring, Konzentration. War das nicht die perfekte Reihenfolge? Riuen machte ein paar Schritte zurück, fokussierte den Gleiter, rannte los, sprang und stellte sich vor, er war wieder 4 und spielte Himmel und Hölle.

Die Landung auf dem Gleiter war eine halbe Katastrophe. Riuen rutschte ab und konnte sich gerade noch so festhalten. Sein Herz raste, sein Puls war vergleichbar mit dem Regen und als die Fahrerin des Gleiters sich fluchend beschwerte, mit einer Wortwahl, die die meisten hätte blass werden lassen, hatte der Chiss keinen lockeren Spruch auf den Lippen. Endlich ENDLICH auf dem sicheren, richtigen Boden angekommen, rutschte Riuen von dem Gleiter hinunter und brauchte drei Anläufe um stehen zu können, denn seien Beine fühlten sich noch immer an wie Pudding.
"Du hast eindeutig gewonnen," richtete er sein Wort an Elise, die aussah, als machte sie solche Dinge täglich. "Hätte ich einen Hut, würd' ich vor dir ziehen und wärst du ein Kerl, würd ich dir den Hals umdrehen." Todernst klang er, ehe er die Die Hände auf den Zitternden Beinen abstütze, ein wenig geduckt um doch zu lachen. "Scheiße, ich dachte, das war's."

Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Boden- mit Elise
 
Coruscant - Bereich um den Jedi-Tempel - Altes Lagerhaus - Dach - mit Riuen

Von wegen keine Zaubertricks. Und nun setzte Riuen sie sogar selber ein. Er war drei mal gesprungen. Zwei mal mit Hilfe und einmal ganz alleine. Auf dem Dach hatte Elise die Situation bewusst eskalieren lassen. Sie hatte den Chiss so eingeschätzt, als bräuchte er einen deutlichen Anstoß, um auch den vierten Sprung zu wagen. Und er tat es. Erst nach dem er anzweifelte, ob er hier eine Jedi vor sich hatte und nach dem er noch einmal in die Tiefen des Abgrunds schaute. Für diesen Kommentar hatte er es durchaus verdient gehabt, dass sie ihm im Laufen ein Bein stellte, doch wusste, sie dass sie danach hinterherspringen musste und das hätte sicher einen Großteil ihrer Kräfte bedeutet, weswegen sie ihm lieber nachsprang, nachdem er sich schließlich doch getraut hatte. Elise konnte das Risiko abschätzen. Sie hatte gelernt Situationen ein- und abzuschätzen und konnte sich auf ihre Kräfte verlassen. Ein gut getimter Sprung, vielleicht ein wenig Nachhilfe mit der Kraft der Levitation und beide würden sicher am Boden landen. Doch der 'Flug' würde dem Chiss vorkommen wie eine Ewigkeit. Fünfhundert Meter waren eine Ewigkeit! Und zwar nicht nur im übertragenen Sinne.

"Wir sind Jedi und wir trainieren Officers. Derjenige, der sie geschickt hat will sicher nicht dafür verantwortlich sein, dass wir unvorbereitet eine wichtige Mission bestreiten."

Das war glatt gelogen. Elise hatte keine Ahnung, was demnächst auf Riuen zukam. Aber sicher würde er nicht bei der nächsten Gelegenheit auf irgendeinem höllischen Planeten des Imperiums Dienst tun müssen. Da war sie sich sicher. Die wandelnden Blechhaufen hatten die blau-rote Bestrahlung eingestellt, was bedeuten musste, dass die Information irgendjemand erreicht hatte, der erkannt hatte, was vor sich ging. Am Ärmel war das Emblem des Ordens aufgedruckt, was einer der Droiden gescannt hatte. Offenbar war das Beweis genug.

Die Alderaanerin flog. Nicht unbedingt lang. Sie hatte es dem Chiss nachgemacht und war gegen den gleichen Gleiter gesprungen, den auch er ausgewählt hatte. Obwohl, so wie er an die Seite des Lufttaxis geklatscht war, konnte man nicht von auswählen sprechen. In ihrem Inneren war das die Genugtuung für all die Sprüche, die er ihr bisher an den Kopf geknallt hatte. Die Ritterin hatte einen guten Halt gefunden und deutete der Pilotin, gen Boden zu halten, damit die beiden uneingeladenen Passagiere in Ruhe ihren Transporter verlassen konnten. Das ganze Spektakel dauerte volle drei Minuten. Einhundert und Achtzig Sekunden des Kraftaufwandes, des Festhaltens, Körperspannung bewahrens und des Beweisens von Willenskraft.

"Der Orden der Jedi wird Ihnen auf ewig dankbar sein."

Nach einer dramatischen Verbeugung der brünetten Frau, hob der Gleiter wieder ab. Man konnte förmlich spüren, wie die kleine Gossam ihren Frust durch das Aufbrummen ihrer Triebwerke Form verlieh.

"Du kannst deinen Allerwertesten als Hut tragen. Es sah nämlich kurz so aus, als wäre genau das passiert."

Quit pro Quo. Nun lachte Elise lauthals.

"Vertraue der Macht - sie ist schon immer bei dir gewesen."

Fuhr die waffenlose Jedi dann weiter ernst fort. Sie bemerkte, wie seine Beine zitterten. Zugegeben, das war eine heftige Aktion, die Riuen unter anderen Umständen nicht überlebt hätte. Auch Elise hätte abrutschen können, denn immerhin hatte der Regen auf den oberen Ebenen nicht nachgelassen. Hier unten allerdings war davon gar nichts mehr zu spüren. Hin und wieder kamen ein paar Tropfen unten an, doch die Gleiter Straße hielt so ziemlich alles davon ab, nach unten zu gelangen.

Danach stimmte sie dem Chiss zu. Er schien fertig, aber noch nicht geschlagen.

"Ja, ziemlich heftig." nun nahm sie Riuen wirklich aufs Korn. "Sind das da hinten schon wieder Droiden?"

Der Parcours war noch nicht beendet. Zu Gute kam ihr, dass da irgendein Eingangsschild blau und rot im Wechsel blinkte. Er konnte unmöglich noch mitbekommen haben, dass sie die Gesetzeshüter besänftigt hatte.

"Ich kenne eine Müllverbrennungsanlage nicht weit von hier, dort finden sie uns nie!"

Dort gab es Laufbänder, Verbrennungsfackeln, Säurebecken und andere Schikanen. Die Verbrennungsstraße konnte man problemlos überturnen, auch ohne die Macht, aber diese letzte Spitze, diesen bewusst gestreuten Respekt, würde sie noch schmeißen, bevor sie die abendliche Runde langsam beendete.

Coruscant - Untere Ebenen - Boulevard - mit Riuen
 
Coruscant - Untere Ebenen - Boulevard - mit Elise

Elise bedankte sich überschwänglich bei ihrer Retterin in spe, verbeugte sich dabei sogar überschwänglich und zog damit ein Schauspiel ab, mit dem sie den Kodex der Jedi doch nur mit Füßen trat. Nicht, dass Riuen sich daran störte. Aber dieser Parcours, der Sprung und der Wettstreit, all das war nicht wirklich bescheiden jedihaft.

"Mein allerwertester ist gerade auf Grundeis gewesen, den zieh ich also nicht auf meinen Kopf, sonst bringt mich der Hirnfrost um." Dann kam da wieder ihre philosophische Ader durch, die sie schon auf der Krankenstation hatte heraus hängen lassen. "Die ist wie ein guter Stalker, meist unbemerkt." Riuen hatte manchmal etwas gespürt, dass er als Auswirkung der Macht oder als die Macht selbst beschrieben hätte, aber wirklich sicher sagen konnte der Chiss das nicht. Schließlich war es nicht so, dass sie sich ständig präsentierte oder gar mit Handschlag bei ihm vorstellte.

Ziemlich heftig? Riuen warf ihr einen Ich-bringe-dich-um-Blick zu, der in einem Augenrollen endete, als sie schon wieder Droiden erkannte.
"Fällt sicher nicht auf, wenn ich dich dort in ein Säurebecken schubse." Der Sprint ging also weiter, eher neben oder hinter Elise, um ihr folgen zu können und es dauerte nicht lange, bis klar war, bei welchem Gebäude es sich um die Müllverbrennungsanlage handelte. Groß, kränklich grau-schwarz ragte es in den Himmel. "Sieht nach dem perfekten Ort aus, ein Date mit seiner heimlichen Liebe zu haben." Schon vor dem Gebäude war es laut und der Geruch war seltsam, in Teilen sogar abstoßend, als Riuen Elise in das Innere des Gebäudes folgte. Trocken war es, aber verdammt laut und das erste, was sich vor ihnen erstreckte, war eine Verbennungsstraße. "In einem Feuerbecken würdest du dich auch gut machen...", kommentierte Riuen, grinste schief und setzte sich in Bewegung. Das hier versprach, vielversprechender zu werden, als irgendwelche Sprünge. Genauso gefährlich, keine Frage. Riuen mochte waghalsige Situationen und diese hier war etwas mehr nach seinem Geschmack. Der Anfang war beinahe öde einfach, aber der Weg führte sie weiter zu einer Presse und die war eine ganz andere Art der Herausforderung. "Willst du abnehmen?", fragte er sie, zog die Brauen in die Höhe und provozierte sie endlich zurück, denn einmal zusammengepresst war das sicher die schnellste Möglichkeit dürr zu werden. Hier war weniger Schnelligkeit in den Beinen gefordert, sondern weitaus mehr Konzentration und gute Reflexe. Der Chiss überprüfte, dass ihm kein Kleidungsstück zum Verhängnis werden konnte, als er dem ersten Hindernis auswich.
"Mit etwas mehr Tempo wär es doch spannender, hm?", forderte er nun Elise heraus, die sich parallel zu ihm bewegen konnte,

Coruscant - Untere Ebenen - Müllanlage- mit Elise
 
Coruscant - Untere Ebenen - Boulevard - mit Riuen

Der Chiss konnte es einfach nicht lassen. Die Sticheleien schienen entweder seine ureigensten Reflexe zu sein oder er versuchte die Ritterin hier tatsächlich zu provozieren. Eli kannte so eine Art des Umgangs von ihrer Zeit im Krankenhaus auf Coruscant. Die Ärztin, Alexis Cole, und sie hatten im Laufe ihrer Rekonvaleszenz viele solcher Schlagabtausche. Die junge Alderaanerin wusste, dass es auch einfach ein Ausdruck von Sympathie sein konnte. Sympathie durch Antipathie quasi. Auf jeden Fall konnte sie damit um.

"Naja, vielleicht schaffst du es ja, dich mit dem Stalker anzufreunden."

Antwortete sie dann mit einem Schulterzucken. Riuen hatte im richtigen Moment auf die Macht zurückgreifen können und seine Sprungkraft weit über das normale Niveau verbessert. Doch wie man es auch drehte und wendete, es war eine Notsituation. Doch Learning by Doing half auch der Alderaanerin am allerbesten, als wochenlang Trockenübungen zu machen.

"Wir werden sehen, von wem am Ende nur die Zähne übrig bleiben."

Der Große Chiss und seine kleine Mitläuferin waren wieder losgespurtet. Ohne die Nutzung der Macht. Wieder ging es über Stock und Stein, dabei wählte Elise aber eine Route, die eher durch Nebengassen führte, um nicht noch jemanden auf dem belebten Boulevard in Mitleidenschaft zu ziehen. Nun flohen sie vor imaginären Verfolgern, was der Ritterin ein breites Grinsen ins Gesicht legte. Der Weg war nicht weiter spannend verlaufen und da es in den unteren Ebenen immer irgendwelche Gründe dafür gab, Polizeisirenen und rot-blaue Lichter zu hören, kam auch nicht unbedingt das Gefühl auf, die Verfolger seien bereits abgeschüttelt. Fünf Minuten waren es diesmal, die Riuen und Elise rannten. Mal langsamer mal schneller und das alles ganz ohne die Macht. An verschiedensten Stellen testete sie ihre körperliche Beschaffenheit mit Sprüngen, Ausweichmannövern und dem Hangeln an Alltagsgegenständen.

Die Verbrennungsanlage war eine Zierde seiner Rasse. Automatische Verbrennungsstraßen, Wartungsdroiden, Pressen und alles stank. Ein Zeichen dafür, dass die Einrichtung schon ewig alt sein musste. Normalerweise wurden den Überresten nämlich chemische Substanzen zugemischt, damit der Gestank sich in Grenzen hielt, doch hier schienen schon einige Havarien passiert zu sein, sodass auch die Beimischungen keinen guten Dienst mehr leisten konnten.

"Ich glaube du wärst ergiebigeres Brennholz."

Erwiderte sie dann auf die erneute Provokation und quittierte das freche Grinsen überschwänglich. Hörte das jemals auf?

Die Blauhaut rannte vor. Mut hatte er so viel war sicher. Zusätzlich war er sportlich genug, um die Müllstraßen und ihre robotischen Einrichtungen überwinden zu können. Zumindest hoffe die Alderaanerin das. Sie wollte niemandem erklären, warum sie mit einem Anwärter aufbrach und mit einem zwanzig mal zwanzig Zentimeter großen Fleischklumpen zurückkam. Riuen wurde von Eli quasi verfolgt. Die großen Schritte beobachtete die Ritterin genau, auf alles gefasst und vorbereitet. Den ersten Abschnitt, das Überwinden der ersten paar Laufbänder meisterte Riuen spielend, bis beide an einer vertikalen Presse ankamen, die sortierten Müll zu Platten presste und in einen riesigen Container rutschen ließen. Diesmal schaute sie den Chiss länger an, als er davon sprach, ob sie eine fixe Abnehmkur machen wollte. Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaute sie ihn an, antwortete diesmal aber nicht. 'Blödmann.' dachte sie sich, trat einen Schritt hervor und beobachtete vier bis fünf Mal den Rhythmus, während Riuen und Elise durch das Förderband langsam nach vorn getragen wurden. Ein Blick zurück über die Schulter folgte.

"Bevor du Lulatsch deinen Rumpf in Bewegung gesetzt hast, bin ich da zwei mal durch."

Herausforderung akzeptiert. Beide verfolgten mit hoher Konzentration, wie sich die Presse im zwei Sekunden-Takt öffnete und schloss. Das war nicht einfach. Und vor allem nicht einfach ohne die Macht, und vor allem nicht, wenn sie da beide auch noch gleichzeitig durchspringen wollten, denn springen mussten sie. An der Stelle, an dem die Presse zuschnappte ihre unerbittlich Arbeit verrichtete, öffnete sich nämlich eine Bodenluke, die den gestauchten Müll nach unten beförderte. Eins, zwei. Ein tiefes Einatmen folgte. Eli sammelte sich und konzentrierte sich voll und ganz auf die beiden rostig erscheinenden Pressplatten. Mit einem kurzen Kopfschütteln rannte sie drei Schritte, so groß sie konnte, vor und sprang. Unglücklicherweise strauchelte sie beim letzten Schritt etwas, weshalb sie nur Zentimeter hinter der Presse landete. Ein kalter Schauder überlief ihren Nacken.

"Aaaaah."

Sie brüllte das Adrenalin heraus, hatte aber nur Sekunden um einen nahenden Schock zu verarbeiten. Denn was die beiden vorher nicht sahen war, dass das Band nur noch etwa zehn Meter lang war, bevor es endete und in einen weiteren Abgrund führte.

"Denk an das, was du vorhin getan hast!"

Sie mussten zur Seite wegspringen und es weit nach oben schaffen. Auf eine Wartungsbrücke, auf der dumme Wartungsdroiden ihren Dienst taten. Nun lief ihr eine Schweißperle über die Stirn. Konnte Riuen das schaffen? Sie haderte. Er musste! Aus der Beuge heraus stieß sie sich mit aller Kraft vom Boden ab, nutzte die unsichtbare Essenz um ihre Reichweite stark zu verlängern und startete den unmenschlichen Sprung. Auf beiden Beinen landete sie souverän dann zwischen zwei Droiden auf dem Wartungsgang. Und da kam auch schon der Chiss geflogen.

"Stimmt, Händchen halten mit einem anderen geht gar nicht."

Eli war außer Atem und hockte vor Riuen, der es zwar an die Brüstung geschafft hatte, aber nicht im Stand. Sein großer Körper hing unter ihm, während er sich mit den Händen festhielt und im Begriff war, sich hochzuziehen. Nach dem er es zwei mal versucht hatte, entschloss die Alderaanerin dann doch ihm zu helfen, bevor er wirklich noch zu Blaubeermus verarbeitet wurde. Die (OP: ja, welche Farbe eigentlich? :D) 'blauen' Flecken, die er davon tragen würde, zauberten ihr ein schadenfreudiges Lächeln ins Gesicht.

Vor ihnen lagen nun elf prall gefüllte Säurebecken.


Coruscant - Untere Ebenen - Müllanlage - mit Riuen
 
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