Coruscant

[Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya]

Kath richtete sich auf sobald Gaya von ihm gestiegen war. Er schaute sie einen Moment an. Dachte über ihre Worte nach. Es war nicht leicht. Definitiv nicht. Es war klar gewesen. Allerdings hatte er sie falsch eingeschätzt. Eine Jedi. Es erleichterte vermutlich seine Arbeit gerade um ein Vielfaches. Wortlos ging er zu seiner Rüstung und wog kurz den Blaster in der Hand. Am Ende wollte er nichts versuchen. Er dachte nur über so vieles nach. Sein Weg hatte ihn abermals hier her geführt. Dazu schien die Togruta ähnliche Probleme zu besitzen eine Bindung auf zu bauen wie er selbst. Er legte den Blaster zur Seite und drehte sich zu der Frau um. Nachdenklich massierte der Kel‘Dor seinen Nacken.

„Das macht die Sache deutlich leichter. Es erspart mir das schlechte Gewissen mit einer Fremden...“

Bewusst beendete Kath den Satz nicht da beide wussten was er meinen würde. Seine Stimme war nun recht ruhig. Freundlich. Eher wie man es von jemandem erwarten würde der selbst Jedi war und nicht sein Geld mit kriminellen Machenschaften erlangte. Er ging vor zu seinem Laderaum und blieb vor einem Panel stehen. Aus einer Werkzeugtasche holte Kath einen Elektrospanner hervor und löste damit eine der Platten.

„In der Tat… Erleichtert mir das einiges. Ich war mir nicht sicher ob ich das wirklich tun will. Er holte eine Kiste hervor und schaute diese an.“

man konnte sehen dass Kath über etwas nachdachte. Diese Kiste diente als Stauraum aber hinter dem Panel lag noch eine Schachtel. Etwas wehmütig nahm er diese in seine Hand. Es wäre vielleicht seine letzte Chance seiner Bestimmung zu folgen. Dem Weg den die Macht wohl für ihn vorgesehen hatte. Er öffnete die Kiste und holte beide Koffer heraus. Sein Blick war schließlich wieder auf die Togruta gerichtet. Auf die Koffer legte er den Stick der ihm den Kontakt ermöglichen sollte um weitere Instruktionen zu erhalten. Er trat ein paar Schritte von den Koffern weg.

„Ich weiß von meinem Vater wie wichtig den Jedi diese Dinge sind. Er hatte nicht verstanden dass ich den Weg eures Ordens als Junge ablehnte. Heute weiß ich, dass ich es aus Angst tat. Ich war dumm es abzulehnen. Wahrscheinlich könnte ich der Galaxie besser helfen, wenn ich damals nicht weg gelaufen wäre von dem was ich hätte lernen können.“

Er schaute weg. Wirkte kaum mehr als wäre er ein Schuljunge der bei einem Streich erwischt worden war.

„Es sollte noch alles da sein. Der Datastick beinhaltet die Kontaktdaten für die Übergabe.“

Es war eine schwere Entscheidung. Klar hätte Kath einfach versuchen können den Auftrag durch zu ziehen. Aber es wäre falsch gewesen. Die Jedi brauchten diese Artefakte. Sie gehörten zu deren Identität. Und wenn er wirklich helfen wollte musste Kath diese Entscheidung treffen. Zudem war da noch etwas anderes. Etwas was ihm wichtig wäre. Etwas bedrückt wandte er sich der Togruta zu.

„Ich habe einem Mann geholfen Medikamente für die Unterstadt zu organisieren. Ich habe mich nicht daran bereichert. Im Gegenteil Ich will nur helfen. Dieser Mann braucht die Hilfe des Ordens. Ich weiß nicht was genau los ist, aber ist sehr angespannt gewesen bei den letzten Nachrichten. Vielleicht könnten Sie dieses Anliegen dem Orden vorlegen. Und vielleicht besteht ein Weg wieder auf den… richtigen Weg zurück zu kehren...“

Kath wollte sich nach diesen Worten am Liebsten selbst schlagen. Es war so naiv. Als ob der Jediorden einen Schmuggler und eigentlich Kriminellen aufnehmen würde! Er war so dumm. Aber zurück nehmen konnte er die Worte nicht. Er schaute schnell weg. Erwartete dass die Togruta ihn verurteilen würde. Schließlich, so verstand er für sich selbst, war Kath nur krimineller Abschaum. Ein Feind dessen was den Orden ausmachte. Er hatte gemordet um an Geld zu kommen. Nichts großes. Und in erster Linie nur wenn es wirklich Tyrannen waren die andere versklavt hatten… oder schlimmeres. Würde die Jedi in auslachen? Ausliefern? Er hatte Angst. Auf der anderen Seite… Er konnte so nicht weiter machen. Zu viel Leid kam durch seine Profession zustande.

[Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya]
 
.:Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya:.

Gaya sah ihn an. Sie merkte wie es in seinem Kopf zu rotieren begann. Aber sie merkte auch eine gewisse Erleichterung. Dennoch. Sein Gemüt war nicht im Einklang. Er war trotzdem nervös. Sie beobachtete wie er den Blaster balancierte, dann aber wieder weglegte. Und als Zeichen ihres Vertrauens zum Kel'Dor legte sie ihr Lichtschwert zum Blaster des Kriminellen. Aber war er wirklich ein 0815 Krimineller? Zweifelhaft in Gayas Augen. Es verbarg sich mehr hinter der Fassade von Kath. Es verbarg sich mehr hinter der Fassade von dem Mann zu dem die Togruta eine Bindung hatte...nur warum?

Sie war still. Antwortete nicht auf den Satz des Kel'Dor's. Zu sehr in Gedanken verstrickt war die Togruta. Zu sehr damit beschäftigt ihre Gefühle zu sortieren. Erst als er die Koffer brachte und seine Stimme erhob, sah sie zu ihm und hörte zu.

"So eine ähnliche Geschichte habe auch ich. Nur mit weniger Bereuen. Wisst Ihr, der Schoß des Ordens ist weitgeöffnet. Für Kinder der Macht haben wir immer Zeit und sind auch immer da. Und genauso kann jeder zurückkehren der die Absichten dazu auch wirklich verfolgt. Ich weiss das nur zu gut".

Gaya strahlte eine so vetrauliche Wärme aus, dass man fast glauben konnte sie wäre eine Therapeutin. Aber tatsächlich wusste Gaya dass man wieder aufgenommen werden konnte. Sie erfuhr es am eigenen Leib den Orden zu verlassen und ihm wieder beitreten zu können. Warum also hegte er Zweifel an dem ganzen?
Aber die Kontaktdaten an die Übergabe waren von wichtiger Bedeutung. So würde man aufschnappen können wer denn so großes Interesse an den Artefakten hatte. Gaya selbst trug eine Kette. Sie war mit einem Lichtschwertkristall bestückt. Er war ihr persönlicher Glücksbringer ihres damaligen Meisters...es war aber auch der Grund warum sie den Orden vor vielen Jahren verließ und er war auch der Grund warum sie ihm wieder beitrat. Spirituell und gläubig. 2 Worte die Gaya sehr stark beschreiben würden.

"Bitte, fühlt euch nicht schlecht oder ertappt. Ich schätze eure Hilfeleistung und eure Kooperativität sehr. Und Ihr könnt euch darauf verlassen dass ich dem Rat der Jedi von eurer Gutmütigkeit für die Unteren Ebenen berichten werde und ich werde mich stark dafür einsetzen auch Medizinische Versorgung bis nach ganz Unten liefern zu lassen. Ich mache es persönlich wenn es nicht anders möglich wäre - und das hätte vielleicht auch einen Guten Nachgeschmack....vielleicht würde ich dann Euch nochmal treffen. Was den richtigen Weg anbelangt....jeder entscheidet für sich was der Richtige Weg ist. Aber wenn es euch ernst ist dem Orden eure Dienste oder euer Leben zu verschreiben dann wird man euch bestimmt mit offenen Armen empfangen."

Ein warmes und zartes Lächeln legte sich auf die Lipoen der Togruta. Für einen Moment herrschte die Stille. Die Stille der Nacht und die Stille der Sterblichkeit. Gaya verurteilte ihn nicht. Sie bewunderte ihn sogar. Und deshalb nahm sie ihre Kette ab, legte sie ihm in die Handfläche und schloss diese dann.
Er war so ein wunderbarer Mann...und Gaya dachte nicht jemals, schon gar nicht durch so kurze Zeit und eine so banale Tarngeschichte, soetwas zu fühlen.

"Nehmt die Kette entgegen. Sie bedeutet mir sehr viel, und nehmt sie als Versprechen von mir dass wir uns hoffentlich wiedersehen werden. Sofern ihr ein solches Versprechen, nach meiner...blöden Tarnung noch akzeptieren wollt"

Gaya sah zu Boden und ließ dann die nun geschlossene Hand des Kel'Dors los. Sie ginh zwei schritte zurück und blieb ruhig. Sie wusste nicht wie die Reaktion des anderen ausfallen würde...aber man konnte hoffen.



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[Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya]


Kath wartete. Sobald die Togruta ihre Stimme erhob horchte er auf. Lauschte ihr und mit jedem Wort fiel ihm mehr ein Stein vom Herzen. Es gab also doch noch eine Chance. Einen Weg. Er würde seinen Weg ändern. Sich bessern. Es war ein Versuch wert. Nein. Es war kein Versuch, er würde es tun. Auch wenn der Weg schwierig wäre. Es war eine Option. Sie waren wohl von gleichem Schlag. Hatten eine ähnliche Vergangenheit.Diese Frau war faszinierend. Kath fehlten einfach die Worte. Es war wohl wirklich eine Fügung der Macht. Sein Schicksal. Ihre warme Aura und ihre Art halfen Kath sich ein wenig zu beruhigen. Er wollte diese Frau kennen lernen. Auch ihre weiteren Worte bestärkten Kath nur zunehmend den Weg zu gehen den er im Kopf hatte. Den er sich als neues Ziel gesetzt hatte. Auch ihre Zusagen waren für Kath. Seine Entscheidung stand fest. Und ja. Kath wollte die Frau wieder sehen. Er war nun bereit dazu sich dem Orden zu verschreiben. Anders als damals. Als er noch ein Kind war. Er spannte sich leicht an. Sie schien ihn nicht negativ zu verurteilen.

„Ich denke ich werde mich beim Orden melden. Ich werde nur eine gewisse Zeit brauchen eine Lieferung zu tätigen. Aber ich werde zurück kommen.“

Seine Stimme war nun wieder ruhiger und gefasster. Als die Togruta auf ihn zu kam und ihm die Kette in seine Hand legte erstaunte es Kath. Er schaute die Kette an. Ihre Worte klangen schön. Aufbauend. Aber warum hatte sie zweifel? Ging sogar von ihm ein wenig zurück. Die Kette war ein ähnlicher Schatz für sie. So wie es die Seff für Kath war. Er schloss die Lücke zu ihr und legte der Togruta eine Hand auf die Schulter. Er wählte die folgenden Worte mit Bedacht.


„Ich freue mich darauf. Ich hoffe wir werden uns dann richtig kennen lernen.“


Nein, Kath war nicht erbost oder zornig. Nur beruhigt dass die Tarnidentität kein reiner Trick gewesen wäre. Dass die Frau ehrlich war. Vieles war noch nicht klar. Aber das könnten sie bewältigen. Gerade wenn Kath sich den Jedi anschloss würden die beiden einander doch ohnehin über den Weg laufen. Nun ging auch von Kath eine angenehme Wärme aus. Er wollte sie wieder sehen. Und wenn er es könnte, dann würde Kath ihr helfen. Daher schaute er sie an und nickte sachte.

„Ich denke wir werden uns noch häufig wieder sehen. Wenn es auch in Ihrem Sinne ist.“

Wieder sprach er mit sehr sanfter Stimme. Auch wenn er das Gefühl hatte, dass bei der Togruta etwas bevorstand. Etwas was nicht ungefährlich wäre. Er schaute die Frau ruhig an. Lächelte unter der Maske so weit es ihm möglich war.

„Sie können mich jeder Zeit kontaktieren wenn ich helfen kann“

Er sagte es eher beiläufig. Gelassen. Wollte die Togruta nicht auf etwas unangenehmes festnageln. Umgekehrt aber auch Hoffnung geben, dass sie immer noch eine Lösung hätte wenn dort wo sie hinginge die Lage so schlimm wäre. Es sollte seine Variante eines Geschenks sein. Sein Vertrauen und Freundschaft. Kath würde versuchen zu helfen. Wann immer ein Wesen in dieser Galaxie nach Hilfe verlangte wollte er da sein. Und auch wenn die Togruta es nicht aussprach konnte man ihre Gedanken, ihre Bedenken ein wenig spüren. Es war kein Hilferuf der in den Worten eingebettet war. Aber es war irgendwie spürbar dass eine harte Zeit vor dieser Frau liegen würde.

[Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya]
 
[Coruscant | mittlere Ebenen | in irgendeiner Gasse] Tico

Zurück in seinem Hotelzimmer griff Tico augenblicklich nach seinem Com und begann eine Nachricht zu tippen, derer er sich eigentlich hätte schämen müssen. Doch jedes böse Wort schien in diesem Augenblick Balsam für seine Seele zu sein, bis er zu dem Planeten kam, den Riuen mehr als einmal in seiner Nachricht erwähnt hatte. Tirhann. Jetzt hielt der Agent doch inne, griff nach seinem Datapad und gab den Namen des hiesigen Planeten ein, um sich, warum auch immer, zu informieren. Tirhann war ein mittelgroßer Planet in inneren Rand, der zum Zeemacht-Sternenhaufen Sektor gehörte und der Hauptplanet dieses Sektors war. Seine Lage war gut, mitten im imperialen Gebiet. Aber allein die Lage erklärte nichts, nicht, wo es lange genug republikanisch gewesen war. Neun Milliarden Wesen lebten dort, gerade einmal etwas mehr als die Hälfte war menschlich. Nur 60 Prozent. Vor ein paar Jahren war Tirhann vom Imperium infiltriert worden. Ein anderes Wort gab es dafür nicht. Das Imperium war ein tyrannischer Eindringling. Der Agent musste innehalten, rieb sich die Schläfen, als er beinahe bildlich vor sich sehen konnte, wie das Imperium diesen Planeten eingenommen hatte. Was versprach es sich dort? Tirhann war ein Handelsplanet, aber dort wurden keine Waffen hergestellt. Tirhann exportierte Luxusgüter und war dafür bekannt, dass es eine dekadente Oberschicht gab, die in kilometerhohen, luxuriösen Luxusbauten lebten. War das der Grund? Eine Elite aufzubauen? Das ergab keinen Sinn. Da waren genug andere Planeten die besser gelegen waren, die Werften besaßen oder was auch immer dem Imperium dienlich sein konnte. Schwarzmarkt. Natürlich. Was sonst? Ein Planet, der regen Handel betrieb, der oligarchisch regiert wurde. Für was konnte er besser geeignet sein, als für schmutzige Geschäfte, die nicht aufflogen? Ein Planet, der ursprünglich nicht von Menschen bewohnt war, später aber von diesen besiedelt wurde. War nun seit viel zu langer Zeit unter imperialer Hand. Riuen hatte gewusst, dass er ihn damit würde ködern können.

Da waren genug Hinweise, dass sich Widerstand erhoben hatte. Die Gerüchte hatten es noch nicht in namhafte Berichtserstattungen geschafft, aber sicher war das nur eine Frage der Zeit. Tico steckte sich neuerlich eine Zigarette an, lehnte sich zurück und starrte auf den Bildschirm. Wenn es stimmte, dass sich Widerstand erhob, würde es nicht lange dauern, bis der Geheimdienst Wind davon bekam. Theoretisch konnte es ein kluger Schachzug sein, nach Tirhann zu fliegen, noch bevor ein solcher Auftrag entstehen konnte. Praktisch war es gefährlich, aber das brachte sein Job ohnehin mit und wäre kein Grund, eine Reise dorthin auszuschließen. Eigentlich hatte vor gehabt, Arkadi Duval einen Besuch abzustatten, aber diese Aufgabe war zweitranging. Nach der missglückten Pressekonferenz schien Tirhann tatsächlich sinnvoll, weil es die Möglichkeit bot, aktiv etwas zu tun. Gegen das Imperium. Tirhann wieder zu befreien würde Artorias allerdings nicht wieder republikanisch und seine Eltern nicht lebendig machen. Die politische Lage war ohnehin so angespannt das, so ahnte Tico, ein Krieg unmittelbar bevor stand. Der ausgehandelte Frieden war so brüchig, wie altes Pergament. War wirklich etwas daran, dass das C-Virus vom Imperium entwickelt worden war, dann war der Frieden schneller zu Ende, als er begonnen hatte. Und wenn Krieg ausbrach? Tico zog tief an seiner Zigarette, blies den Rauch in einer dichten Wolke aus und drückte den Stummel im Aschenbecher aus, ehe er noch einmal Gefahr lief, sich zu verbrennen. Tirhann also. Ein mürrisches Grinsen folgte, als Tico die ursprüngliche Nachricht an den Chiss löschte. Um ‚Spätestens danach trete ich Dir in Deinen blauen Jedi-Arsch‘ zu tippen. Cat würde er auch noch schreiben, aber nicht um diese Uhrzeit.


[Coruscant | mittlere Ebenen | Hotelzimmer] Tico
 
.:Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya:.
Gaya war sprachlos. Sie wusste nicht was sie auf all das, was Kel'Dor von sich gab antworten sollte, es blieb bei einem einfachen aber ehrlichen und warmen lächeln.
Wie wenig doch über die Macht bekannt war, auch nach tausenden Jahren der Studien und des ausübens der Macht, konnte man nicht sagen wie sie handelt oder Individueen zusammenfügt. Aber diese Begegnung sollte nicht die letzte sein. So hoffte es die Togruta.
Bestätigen konnte sie es nicht.
Bastion stand vor der Tür, und Gaya würde es bevorzugen als Ritterin zu sterben, und nicht als Padawan. Und auch wenn sie nur das Heilkommando bildete und im Backupteam war, konnte man nie wissen was geschah. Vielleicht würde man zuerst das Backup team ausschalten und dann erst das einsatzkommando. Aber sie wollte nicht daran denken. Viel wichtiger war die Gegenwart, und in dieser wollte sie sich aufhalten. Und sollte der Kel'Dor wahrlich zum Orden kommen, würden viele gute Abende im Saal der Tausend Quellen bevorstehen...es sei denn es würde sich eben alles ändern. Sie wollte nicht daran denken...

Kennen lernen, ja das wollte sie Kath unbedingt. Sie konnte ja auch thelepatisch kommunizieren und Kel'Dorianer können dies meistens von Natur aus, aber wenn er es nie lernte oder verfeinerte, dann könnte es sein dass der nun nicht mehr ganz so fremde Mann, dies nicht beherrschte. Aber dies wäre auch lein Problem. Gaya brauchte zwar ihre Zeit um diese Art von Technik zu erlernen, aber sie hatte ja auch einen Kel'Dor Meister also von dem her.
Lustig, irgendetwas musste sie wohl an sich haben dass es veranlasste dass Kel'Dorianer meistens mit ihr in Kontakt traten.
Sie sah ihn an und merkte dass er den Abstans zwischen beiden verkürzte und ihr eine Hand auf die Schulter legte.
Seine Stimme war so als ob sie ein gewisses Liedchen summen würde.
Einfach nur angenehm. Andererseits hat sie erreicht was sie wollte. Sie hatte die Koffer voll mit Artefakten...und jetzt?

"Und ich werde es Euch wissen lassen wenn, wenn ich von einer Dienstreise wieder zurück bin."

Sie gab Kath einen Datastick. Darauf waren Gayas Kontaktdaten vorhanden. Sie hatte meistens 2 oder 3 solche Sticks im Täschchen da man nie wissen konnte wer einem über den Weg laufen würde. Und das hatte in diesem Moment ja wohl seinen großen Vorteil gezeigt.
Sie genoss die Berührung des Kel'Dor's und beschloss sich mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange zu verabschieden. Der Kuss hatte ein gewisses Prickeln in sich. Vielleicht auch nur Situationsbedingt. Aber es war echt. Das Knistern des Kusses.



.:Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya:.
 
Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Ian

Sie zuckte mit den Schultern. Dir hätte ich zugetraut, alle möglichen Eventualitäten zu planen. Mit bereitstehendem Standesbeamten, reservierter Halle für die Party und drei Brautkleidern zur Auswahl, zwei Friseure, daneben noch ein Sieben-Gänge-Menü für hinterher, damit auf jeden Fall was für mich dabei ist, und außerdem eine Band, die alle Stilrichtungen beherrscht. Sie grinste, um klarzumachen, dass es ein Scherz war - allerdings stimmte das nur zur Hälfte. Einiges davon hätte sie Ian tatsächlich zugetraut. Nachdem sie nun aber warten würden - war es gut so. Er hätte sich unnötig in Unkosten gestürzt.
Dann lächelte sie sanfter, als Ian ihre Eltern ansprach.
Ich weiß, dass dir so etwas wichtig ist. Das ist okay.

Sie machte es sich bequem in seinen Armen, die Arme, die sie immer so stark und sicher gehalten hatten. Am liebsten wäre sie für immer so stehengeblieben. Ian dann erwiderte ihr Versprechen indirekt, doch Eowyn war sich nicht sicher, ob es das war, was sie hatte hören wollen. Die Mission hatte über ihr zu stehen... Allerdings war dieser Moment wohl nicht der richtige, um dergleichen anzusprechen.
Ob Riuen sich für sie freuen würde, darauf erwiderte Eowyn lieber nichts - denn so sicher wie Ian war sie da keinesfalls. Aber andererseits war das auch irgendwie in Ordnung. Riuen war Ians Freund, er versuchte, ihn zu beschützen, ihm zweifelhafte Entscheidungen aufzuzeigen, das war nur vernünftig. Jeder sollte so eine Person an seiner Seite haben. So lange er es Ian nicht ausreden wollen würde, war alles in Ordnung. Trotzdem würde es wohl gut sein, Ian würde es ihm privat sagen. Eowyn hatte nicht vor, seine Tirade abzubekommen.


Die Größe der Feier aber begann jetzt schon, ihren Kopf zu beschäftigen. Ian war niemand, der eine riesige Party brauchte, aber eine etwas größere Feier als nur, im besten Fall, sechs Gäste... denn das war wohl eher nicht das, was er sich vorstellte. Aber was sollte sie tun? Ihm und ihr Freunde herzaubern? Leute einladen, deren Interesse an ihrer Verbindung ziemlich gering sein würde, oder, im schlechteren Fall, die das alles für falsch hielten? Beides keine wirklichen Optionen. Sie gab, ganz im Stillen und nur vor sich selbst, zu, dass auch sie sich vielleicht ein paar mehr Leute gewünscht hätte. Aber es war, wie es war.

Ian zog sie erneut an sich, und wieder legte Eowyn ihren Kopf an seine Brust, hörte sein Herz schlagen und genoss die Zeit. Sanft bewegte Ian sich zur Musik, die mittlerweile in ein anderes Lied übergegangen war, ein Tanz ohne Tanzhaltung, schlicht eng umschlungen - und glücklich. Eowyns Arme lagen um ihn geschlungen, und hin und wieder tastete sie mit dem Daumen nach dem Ring an ihrem linken Ringfinger. Seltsam. Ungewöhnlich. Aber... schön. Irgendwie schön...

Irgendwann hörte die Band auf zu spielen, und Eowyn und Ian lösten sich halb voneinander. Eowyn lächelte ein wenig verlegen. Und nun?
Und nun?, fragte sie genau das. Sonst noch irgendwelche Überraschungen? Allerdings war es durchaus nicht mehr früh. Der Tag war wirklich lang gewesen - und selbst ohne diesen Antrag schon aufregend. Wer wird sich um die Pflanzen kümmern? Ich weiß nicht, ob du etwas vorhast damit... aber vielleicht... Noch verlegener sah sie Ian schief an. Vielleicht könnte man sie in einem der Gärten um den Tempel einpflanzen? Schade, sie hatten den Strauß unten vergessen... aber das war nun auch nicht schlimm. Übermorgen hatte sie ohnehin nichts mehr davon.

Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Ian
 
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Kernwelten / Corusca-System / Coruscant / Anflug auf den Planeten / Reek / Ferak Koltari, Sahra

Seine Meisterin erklärte ihm wie die Klasse und das Lernsystem der Jedi auf Coruscant funktionierte, dann führten sie ihre Übungen der mentalen Techniken weiter. Er sollte zunächst versuchen Sahra wahrzunehmen, was ihm von mal zu mal leichter fiel, doch nun verschwand sie sobald er sie wahrgenommen hatte. Sie erklärte ihm danach auch wie er es machen könnte, seine Aura in sich zurück zu ziehen und sich so zu verbergen. Doch stark wie er es auch die nächsten Tagen versuchte, es schien ihm nicht recht zu gelingen. Und dann mischte Sahra auch immer nochmal einen geistigen Angriff mit in das Training hinein, doch es schien fast so als wäre sie je näher sie Triple Zero kommen würden, nicht mehr so genau bei der Sache.
Die Einreisekontrolle im Orbit um den riesigen Stadtplaneten war äußerst scharf, nicht nur wurde aufs genaueste das Woher und wohin nachgefragt sondern stichprobenartig wurden auch ankommende Schiffe zu Raumstationen geleitet um sie genauer zu überprüfen. Erst dann wurde der ‚Reek‘ ein Vektor zugeteilt um in die Atmosphäre des Planeten einzudringen. Der Frachter aus Corellianischer Herstellung sackte unter die Wolkendecke und reihte sich in die ihm zugewiesenen Flugkorridore ein und der Jedi Tempel kam in Sicht. Seine Meisterin hieß ihn auf Coruscant und im Herzen des Jedi Ordens willkommen. Ferka setzte die ‚Reek‘ auf einer der Landeplattforen um dann seiner Meisterin in den Tempel zu folgen. Warmes und heimeliges Licht durchflutete den Korridor in dem sie nun standen und der Zabrak kam sich in seinem dunklen Ledrispanzer und der martialischen restlichen Ausrüstung irgendwie fehl am Platz vor. Dann wieß Sahra ihn an ihm zu folgen und sie führte ihren Schüler durch die Korridore. Hier und da kamen sie an Stellen des Tempels vorbei an denen renoviert wurde. Und ihr Weg endete in der Bibliothek, wo Sahra ihm mehrere Datacards in die Hand drückte und ihn mit den Worten man würde sich zum Abendessen in der Kantine treffen an einem der Leseterminale zurück.
Ferka sah sich die Datacards an mit denen ihn seine Meisterin hier zurück gelassen hatte. „Philisophie des Jediordens“, „Die Wege der Macht“, „Gedanken der großen Meister“ und „Geschichte des Ordens, eine Zusammenfassung“. Der Zabrak lehnte sich zurück, trockener Stoff, aber was sein musste, musste sein. Und so fing er mit seiner „Pflichtlektüre“ an.
Irgendwann brannten ihm die Augen und auch sein Magen meldete sich und so lud er einfach das letzte Buch auf ein Datapad und ging lesend aus der Bibliothek. Er verlief sich zweimal, kam an schlangen von verzweifelten Wesen vorbei die sich vor behilfs Lazaretten angestellt hatten. Hatte die Republik etwa die Epidemie noch nicht unter Kontrolle gebracht? Oder warum standen hier die Wesen schlange? Letztendlich fand der Zabrak dann doch die Kantine, wo er sich einfach etwas zu trinken und zu essen nahm und das Datapad unter seinen Ledrispanzer klemmte. Ferak sah sich in dem großen Raum mit den vielen lagen Tischen um. Wesen unterschiedlichster Herkunft befanden sich hier, an einem Fenster saß nur eine Person, eine Zabrak (Freydis) und schaute aus dem Fenster. Und so steuerte er auf sie zu und Frage auf Zabraki:

“Ist hier noch frei? Darf ich mich setzen? Wie ist der Ausblick?“

Kernwelten / Corusca-System / Coruscant / Tempel der Jedi / Kantine / Ferak Koltari, Freydis, andere Jedi
 
Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Eowyn

"Ich darf das Brautkleid doch nicht sehen", erinnerte Ian sie leise lachend, der nichts weiter vorbereitet hatte. Keine Halle, keine Trauzeugen, kein Menü. Da war für einen kurzen Moment der Gedanke gewesen, wirklich etwas zu planen, als er erfahren hatte, wie kurz die Abreise tatsächlich bevorstand, aber er hatte den Gedanken ebenso schnell wieder verworfen. Am Ende war eine Hochzeit die gut geplant war, vielleicht wirklich die schönere und da man in der Regel nur einmal heiratete – sollte es doch besonders sein. Eigentlich war es seltsam, wenn nicht sogar ein Widerspruch in sich, dass der Dunkelhaarige sich beides vorstellen konnte. Sie direkt und auf der Stelle zu heiraten, völlig ohne auch nur den Hauch einer Besonderheit und dann wiederum detailliert geplant. Dann wiederum waren diese zwei völlig gegensätzlichen Teile nicht seltsam. Sie zu heiraten war nicht mit dem Wunsch verbunden, irgendetwas glamouröses nach Außen zu tragen, andere zu unterhalten. Eine riesige Feier mit vielen Gästen, Fotografen die eigentlich nicht die Liebe sondern eine bestimmte Art von Konsum festhielten – das war nichts, was Ian gefallen würde. Und das war es, was ihn auch mit einer schnellen Hochzeit zufriedengeben würde. Am besten aber war es, wenn es wirklich darum ging, was sie sich wünschten, dass sie nicht gleich morgen heirateten, sondern Zeit hatten vorzubereiten. Einen Trauzeugen für sich zumindest hatte er schon. Den einzigen, der in Frage kam. Ansonsten… wahrscheinlich war es keine gute Idee, wenn er Eowyn fragte, ob sie Alisah auch einluden. Auf der anderen Seite würde er sie wohl einladen müssen, wenn er wirklich Patenonkel würde. Das aber hatte er vorhin doch ohnehin schon wieder ausgeschlossen.

Dann schließlich bekam Ian doch noch viel mehr den Tanz, den er sich eigentlich gewünscht hatte. Ein Tanz ohne Vorgaben, ohne richtige Schritte, ohne Führung. Einen, in dem Technik überhaupt keine Rolle spielte, sondern Gefühle den Takt vorgaben und wie sehr genoss der Dunkelhaarige diese Minuten in denen sie einfach Eowyn und Ian sein konnte. Zwei Menschen die sich liebten – und de gerade nichts anderes spüren mussten.
Irgendwann aber endete die Musik und sie lösten sich langsam voneinader, als Eowyn verlegen nach dem ‚Und nun?‘ fragte. „
Ich schätze, es wird Zeit zurück zum Tempel zu gehen, hm?“, legte Ian den Kopf schief. „Die Pflanzen werden wir alle mitnehmen können. Auch wenn es wirklich spannender gewesen wäre, wir hätten sie heraus geschmuggelt… Sie gehören dir und sind im Tempel bestimmt besonders gut aufgehoben. Ich kümmere mich gleich morgen früh darum, dass sie alle im Temel ankommen, denn ich glaube“ er sah sich um, „es wird unmöglich sein, sie alle gleich mitzunehmen.“ Dafür waren es einfach zu viele und manche waren schlicht zu groß. „Also,“ nahm er sie schließlich an seine Hand, „darf ich jetzt schon davon sprechen, dass ich meine Frau wieder nach Hause bringe?“ Seine Frau. Nicht seine Freundin. Seine Frau – er musste es gedanklich noch einmal aussprechen und da kam schon wieder das Strahlen zurück. „Ich hab dir ja gesagt, dass du heute mindestens zwei Mal die Möglichkeit haben wirst, etwas für mich zu tun.“ Mit ihm tanzen und ihn unendlich glücklich machen.

Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Eowyn
 
[Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath, Gaya]

Kath schaute die ihm Fremde an. Es war immer noch etwas besonderes. Sie würden sich wieder sehen. Definitiv. Sein ziel war es zumindest ganz sicher. Doch genauso wie sie hatte er auch noch eine schwere Zeit vor sich. Er musste es schaffen. Diese Ladung loswerden und dann heile hier wieder ankommen. Die Frage wäre nur, ob er das Schiff würde behalten dürfen. Es wäre für Kath zumindest eine Voraussetzung. Die Ayla-Seff war immerhin alles was ihm derzeit etwas bedeutete. Sein Blick wanderte im Laderaum umher. Vielleicht würde es ihn retten, dass er die Rüstung nie vor Geschäftspartnern abgelegt hatte. Er konnte so irgendein Kel‘Dor sein, der einfach das Schiff bekommen hat. Es war ein Risiko. Vielleicht würde er mit dem Alten sprechen der ihm ein paar Dinge beibringen würde. Es könnte sein dass er zumindest ein paar kleine Tricks lernen konnte. Immerhin müsste Kath vorerst ohnehin untertauchen. Zumindest bis das Verlieren der Artefakte nicht mehr so aktuell wäre. Bis dahin würde er Coruscant fernbleiben. Am Ende hatte kath aber schon schlimmeres hinter sich. Genau das war es was den Kel‘Dor beruhigte. So fing sein Blick schließlich wieder an auf der Togruta zu ruhen. Er würde kämpfen. Seinen Teil dazu beitragen dass es zu einem Wiedersehen käme. Wahrscheinlich wäre es bei ihr nicht anders.

Vielleicht verrannte sich Kath aber auch in etwas was nur einseitig vorhanden war. Schließlich hatte die Jedi ihn direkt täuschen können. Und dann, als wolle sie beweisen dass er sich irrte kam die Togrute ihm näher. Sie würde es ihn wissen lassen, sollte sie ihre Dienstreise beendet haben. Eine Sache die Kath noch bevorstand. Eine Dienstreise wenn man so wollte. Er würde seinen Vater und seinen Lehrer aufsuchen um sich ein wenig vor zu bereiten. Schließlich hatte er genug Möglichkeiten sich schon einmal mit der Macht auseinander zu setzen. Ihre Worte waren also daher schon eine Beruhigung. Vielleicht, ja vielleicht würde sich doch noch alles zum Guten wenden. Vielleicht wäre es wirklich der Beste Weg den der Kel‘Dor gehen könnte. Den Datastick mit ihren Kontakten nahm er mit einer angedeuteten Verbeugung entgegen. Schließlich fand sich Kath in ihrer Umarmung wieder und spürte den Kuss auf seine Wange. Wäre er nicht schon verlegen gewesen, so wäre er es jetzt. Es war hart ihr nicht genauso etwas zurück geben zu können außer einen Anhänger. Eine Kette mit einem kleinen Bolzen. Es war die Kugel einer Projektilwaffe. Einer der Wenigen die es noch gab. Er legte der Togruta diese in die Hand so wie sie es mit ihrer Kette getan hatte.

„Das ist eine Erinnerung für mich dass man immer auf der Hut sein sollte. Ich musste sie mir entfernen lassen als eine Übergabe schief gelaufen war. Ich wurde gerettet. Vielleicht ist es nicht viel, aber siehe es als Versprechen, dass ich immer da bin wenn du Hilfe benötigst.“


Kath wusste nicht ob es richtig war. Es war halt nichts besonderes, aber alles was der Kel‘Dor aufbringen konnte. Alles was er besaß. Mit der togruta an der Seite ging er zur Laderampe und ließ diese herab.

„Wir werden uns wieder sehen. Ich weiß es.“

Etwas zögernd verneigte er sich abermals und schaute schließlich der Togruta nach. Er war sich sicher dass es nicht auf Dauer wäre. Sollte sie seine Hilfe brauchen. Er würde notfalls gegen das ganze Imperium kämpfen. Dessen war sich der Kel‘Dor sicher. Sein eigener Weg war klar. Etwas löste in ihm eine angenehme Wärme aus. Ein Gefühl welches laut seinem Vater entstand wenn sein Bewusstsein mit der Macht in Enklang wäre und seine Handlung den Weg des Lichtes beschritt. Ob es stimmte wusste Kath nicht. Dennoch war dieses Gefühl angenehm. Sobald die Togruta verschwunden war schloss Kath das Schiff. Machte bei dem Auftraggeber Meldung der mehr als Dankbar war. Eine weitere Bezahlung lehnte Kath ab. Auch wenn es passte. Auch wenn er nett war. Kath hatte nicht mehr vor sich so zu bereichern. Langsam setzte sich der Kel‘Dor wieder auf seinen Platz und trank den Wein. Nun musste er warten bis seine Ladung ankäme. Bis dahin blieb er in Gedanken bei dem Treffen welches sich nun als doch erfreulich heraus gestellt hatte. Lächeld betrachtete er die Lichter der Stadt.

Ja. Dies hier war erst der Anfang. Der Beginn von etwas Neuem. Von etwas Gutem.

[Coruscant - Mittlere Ebene - Landeplattform - Im Inneren der Ayla-Seff (vor wenigen Wochen), Kath]
 
[Core | Corusca-System | Coruscant | Überwachungsstation der Planetaren Sicherheit in der Nähe des Tempelvorplatzes| Leland Fontaine und Mitarbeiter der planetaren Sicherheit(NPC)]


Es war wie immer dasselbe Spiel: Leland war nach Lianna direkt nach Coruscant gereist. Natürlich musste auch er einige Regularien über sich ergehen lassen, bevor er auf den offiziell unter Quarantäne stehenden Planeten reisen durfte. Selbst der NRGD durfte nicht einfach so überall hin. Zumindest er als relativ kleines Tier nicht, was aber nicht weiter schlimm für ihn. Es wurden einige Untersuchungen mit ihm angestellt und er musste mehrmals seine Ausweise und Papiere vorlegen, bis er endlich in einem Shuttle zur Oberfläche saß.

Er hatte sich kurz In den örtlichen Büros des Geheimdienstes zurückgemeldet und nach einer Kontaktperson zum örtlichen Sicherheitsdienst verlangt und hatte dann zur entsprechenden Überwachungsstation auf den Weg gemacht. Die Station lag einige Blocks entfernt in den oberen Stockwerken eines der niedrigeren Hochhäuser am Platz und man konnte durch die Glasfenster den Tempelvorplatz einfach mit dem bloßen Auge oder einem Fernglas überblicken, nicht dass das Lelands Plan gewesen wäre. Der Agent würde natürlich die moderne Ausrüstung der Sicherheitsbehörden nutzen, um seine Zielperson zu finden. Zumindest sofern diese hier war.

Das ungünstige an den Jedi war: Er hatte zwar als Agent Zugang zu den Listen der Anwärter, die neu zum Orden kamen, aber keine Hoheitsgewalt in den Tempeln der Jedi. Dies bedeutete, er musste sein Ziel, einen Mann namens Aelfstan Bancroft – ein komischer Name, aber wie auch immer – finden und möglichst viele Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Der Mann war vor kurzer Zeit erst direkt von Tirahnn geflohen. Mehr als das und einen groben Lebenslauf gab sie auch nicht her. Kindergärtner. Leland zuckte bei dem Gedanken mit den Schultern. Ihm würde so etwas absolut nicht liegen. Er bevorzugte Ruhe und Zurückhaltung in seiner Umgebung. Aber im Grunde war es nur bedingt wichtig, was der Hintergrund des Mannes war, solange er ihm kein Druckmittel bot. Zwar deutete die Tätigkeit auf einen gewissen Altruismus seines Zieles hin, aber ob dass dazu reichte, dass er mit ihm kooperieren würde? Leland war sich da nicht sicher. Und solange er konnte, wollte er auf Nummer sicher gehen. Immer. Sicher war gut und es gab selbst bei einem scheinbar perfekten Plan noch genug Details und Unwägbarkeiten.



Schwer einzuschätzen für ihn war auch, wie betriebsam dieser Sicherheitsposten war. Bei seiner Ankunft wartete ein halbes Dutzend Polizei-Gleiter in der Hangarbucht des Postens und auch hier liefen nach seiner Schätzung sicher um die 30 Sicherheitsbeamte der unterschiedlichsten Spezies herum. Der Captain des Postens, ein Großgewachsener Kaminoaner mit einer fast unangenehm hohen Stimme hatte ihm versichert, dass er ihm jede Hilfe zukommen lassen würde, die er nur hatte. Das bedeutete aktuell: Ein Officer saß vor Leland an seinem Überwachungspult und blickte mit den drei Monitoren der Station nacheinander über die verschiedenen Kameras, die den Platz und die Umgebung des Tempels überwachten. Man konnte visuell beobachten, wie eine Gesichtserkennungssoftware immer mehrere Gesichter gleichzeitig abtastete und nach den physiognomischen Details seiner Zielperson fahndete, bei der Größe des Platzes und der Fluktuation nicht unbedingt einfach. Und es war ja auch möglich, dass er sich aktuell woanders auf Coruscant befand, oder sich im Tempel aufhielt. So genau kannte er die Verhaltensweisen der Jedi allgemein nicht.

Zwar war der Agent kein ungeduldiger Mensch, als solcher konnte würde er es wohl kaum in seinem Beruf aushalten, jedoch permanent auf den Bildschirm zu starren war auch gerade nicht unbedingt sein Ding, so direkt nach dem Urlaub. Irgendwann, nach einigen langen Minuten ohne Ergebnis, beschloss er eine Pause einzulegen. Er klopfte dem Operator am Pult auf die Schulter.


„Ich gehe mir einen Kaff holen und ein paar Minuten die Beine vertreten, soll ich ihnen dann auch einen mitbringen?“


Der Mann quittierte das mit einem Kopfschütteln und schien sich ansonsten nicht wirklich aus seiner Arbeit aufraffen zu wollen. Leland zuckte mit den Schultern.

„Falls sie ihn finden, bleiben sie an ihm dran und zeichnen sie mir alles auf was sie kriegen können, in Ordnung?“, mit dieser Anweisung drehte sich Leland um und ging davon in den Pausenraum.


Er hatte das Gefühl, hier hatte man öfter mit Gästen von höherer Stelle zu tun. Vor allem im Geheimdienst war der Jedi-Orden schon oft kritisch gesehen worden. Von Sicherheitsrisiko bis hin zu offener Verachtung waren da alle Meinungen vertreten, natürlich aber auch positive. Und immerhin musste man sich nicht selten zusammenraufen, um die Republik zu verteidigen.

Leland war das ziemlich egal. Natürlich war auch er versucht, diese institutionelle Meinung anzunehmen und den Orden schlecht zu finden, aber er hatte persönlich noch gar keine Erfahrungen mit Jedi machen können.

Der Pausenraum war so karg, wie man es von einer Behörde erwartete. Ein Tisch mit vier Stühlen, eine Kühleinheit und zwei Verkaufsautomaten, einer für Essen, einer für Heiß- und Kaltgetränke waren auch schon alles was es zu bieten gab. Leland machte sich also an dem Getränkeautomaten zu schaffen. Die Bedienung dieses Gerätes war so simpel wie sie eingängig war. Kannte man einen, kannte man alle. Vermutlich hatten sie alle den gleichen Hersteller, oder zumindest die gleiche Norm. Man konnte den republikanischen Beamten ja auch nicht überfordern, dachte er leicht zynisch, während er der dampfenden Pampe, die man eigentlich nicht Kaff schimpfen durfte, beim fließen in den Becher beobachtete. So tief war er nun gesunken, dachte er seufzend in einem Moment der Melancholie. Diesen Effekt hatten die kargen Räume der Behörden manchmal für ihn, aber nur solange, bis die Maschine ihre Arbeit beendet hatte.

Danach nahm er sich den Becher und ging ein wenig in den Hangar der Station, um zumindest ein wenig frische Luft zu haben. Dort herrschte ähnliche Betriebsamkeit wie im Rest des Postens. Sicherheitsbeamte kamen von Streifen und andere gingen auf Streife. Leland vermutete, dass die Station doch deutlich größer sein musste, als er angenommen hatte, und die meisten Beamten einfach auf Streife unterwegs waren. Es war aber schließlich auch erst sein zweites Mal, dass er auf Coruscant zu tun hatte. Auf dem Stadtplaneten lief manches doch anders, als auf anderen Planeten, so viel hatte selbst er schon gelernt. Und der Macht sei Dank musste er sich auch nicht mit der Organisation dieser überbordenden Behörde herumschlagen.

Während er so nachdachte nippte er gedankenverloren an seinem Becher und war im nächsten Moment im Fluchen und prusten gleichzeitig begriffen. Die Plörre war viel zu heiß, so wie er es gewohnt war, aber er hatte einfach nicht aufgepasst. Missgelaunt vor sich hin lamentierend überprüfte er seinen dunkelgrauen Anzug auf Kaffeeflecken. Er hatte schon ein paar Anzugkombis durch Kaffeeflecken ruiniert. Wenn es so weiterging würde er wohl oder übel auf Schwarz umsteigen müssen, da man darauf die Flecken noch am wenigstens saß. Glücklicherweise waren nur ein paar kleine Flecke um den Kragen herum zu sehen, sein weißes Hemd war aber verschont geblieben.

Sich langsam wieder beruhigend, ging er in die Überwachungszentrale zurück. Hoffentlich war das wenigstens erfolgreich, sonst würde das ein richtig schlechter erster Arbeitstag für ihn werden, was bei der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen echt schwer zu toppen war.



[Core | Corusca-System | Coruscant | Überwachungsstation der Planetaren Sicherheit in der Nähe des Tempelvorplatzes| Leland Fontaine und Mitarbeiter der planetaren Sicherheit(NPC)]
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Tempeleingang] Leyla, Aelfstan, Passanten

Er hatte sie doch recht schnell erkannt. Sie saß kaum da war er auch schon bei ihr und schloss sie in die Arme. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie drückte ihren Bruder ebenfalls fest. Dann löste sie sich aus der Umarmung und nahm das Gesicht ihres Bruders in beide Hände. Sie war erleichtert, dass er mit Freude und nicht mit Wut reagiert hatte und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann ließ sie ihn los und bedeutete ihm neben ihr Platz zu nehmen. Beruigend nahm sie seine Hand und begann dann ihm zu erzählen was in den Jahren passiert war. Aber nur das was sie auch erzählen konnte ohne zu viel zu verraten.


„Zu allererst. Ich freue mich auch dich endlich wieder zu sehen. Es war nicht ganz einfach dich zu finden. Ich hatte nicht die Chance früher zu kommen da ich zum einen sehr Eingespannt und zum anderen auch auf der Flucht war.“

Sie hatte sich dummer weise nicht überlegt was genau sie erzählen sollte und musste nun Improvisieren. Weder der genaue Verlauf ihres Abgangs vom Imperialen Geheimdienst noch Ihre Mitgliedschaft in der Black Sun waren geeignete Gesprächsthemen. Auch ihre eigendliche Profession zu erwähnen könnte Probleme mit sich bringen. Schließlich wollte ihr Bruder ein Jedi werden. Was in ihr die Frage aufwarf ob sie wohl auch fähig War die Macht zu nutzen? Aber darüber konnte sie auch ein anderes Mal nachdenken.

„Du erinnerst dich sicher noch an die Imperialen die mich mitgenommen haben? Naja sagen wir so. Nachdem ich einige Zwit im Gefängnis verbracht hatte sorgte man dafür das jeder annahm ich sei verstorben und rekrutierte mich unter Androhung von Gewalt in den Geheimdienst. Du weißt ja das ich schon immer mit Computern und Daten Umgehen konnte und so war ich einige Zeit dort beschäftigt. Dann kam der Tag der mich endlich vom Einfluss des Imperiums befreite. Allerdings wäre ich dort tatsächlich fast gestorben.“

Sie machte eine kurze Pause und dachte an all die Toten zurück die ihre Bombe hinterlassen hatte. Das Grauen das sie nun erfasste war echt. Trotzdem es Notwendig war hatte die blonde Frau das Töten nie für richtig befunden. Immer wieder fragte sie sich wie viele Unschuldige dieser Anschlag wohl getötet hatte. Wie viele hatten so wie sie wohl nicht freiwillig dort gearbeitet? Ja danach war ihr das Töten leichter gefallen. Zumal sie immer nur die Informationen geliefert und die Ziele nicht selbst getötet hatte. Aber wenn sie an diesen Tag zurück dachte fühlte sie Trauer und auch Wut, doch überwogen hatte das Entsetzen. Sie schluckte merklich und ihr Blick verfinsterte sich.

„Irgendeine Terrorgruppe hatte eine Bombe in dem Gebäude platziert in dem wir arbeiteten. Alle starben an diesem Tag nur ich überlebte da ich gerade dabei war im Schutzraum für Ordnung zu sorgen und einen Datenknoten zu überprüfen. Dann wurde mir klar das dies meine Gelegenheit sein könnte. Ich floh und erfuhr Wochen später das man auch mich für Tot hielt. So änderte ich meinen Nachnahmen und fing ein Neues Leben an. Ich bin jetzt Reporterin und warte die Server meiner Firma.“

Ihr Blick hellte sich wieder auf. Für Improvisation war die Geschichte wirklich gut gewesen und auch näher an der Wahrheit als man denken sollte. Sie lächelte ihren Bruder an und es war so als wären sie wieder daheim. Sie hatte ihn wirklich sehr vermisst.


„Wie geht es Mum und Dad? Und noch viel wichtiger… was hast du in dieser langen Zeit getrieben und was hat dich ausgerechnet zu den Jedi verschlagen?“

[Coruscant | Jedi-Tempel | Tempeleingang] Leyla, Aelfstan, Passanten
 
Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Ian

Ach, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich bin da nicht so...
Traditionen waren nett, aber sie hatte keine Ahnung, worauf Ian kleidungstechnisch stand, da wäre es doch besser, er würde das Kleid kennen, damit er am Ende nicht enttäuscht sein würde, oder? Allerdings war das nun ohnehin etwas, das Zeit hatte. Vielleicht sollte dann einfach Riuen mitkommen, nur zur Sicherheit, wenn sie etwas aussuchte... nicht, dass sie den Chiss gerne dabei hatte, aber Eowyn vermutete, dass er wenigstens Ahnung von Mode hatte. Im Gegensatz zu ihr. Und sie wollte schließlich, dass es Ian gefiel...

Der Abend neigte sich dem Ende zu. Zeit für den Tempel... Ein plötzlicher, kurzer Unmut regte sich bei Eowyn. In den Tempel zurück? Das hieß, sie würden bald schlafen gehen. Was hieß, dass bald morgen sein würde... und dann übermorgen. Jetzt, nach diesem Abend... warum auch immer, doch der Gedanke an Bastion wurde immer schlimmer. Jetzt, wo Eowyn wusste, was sie verlieren konnte...
Ich würde mich darüber freuen, lächelte sie, versuchte, sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die Blumen und Pflanzen. Falls Ian und sie nicht zurückkamen... würde wenigstens etwas von ihnen übrig bleiben.
Er griff nach ihrer Hand, was Eowyn gerne zuließ.
Nicht ganz, schmunzelte sie, aber 'Verlobte' geht auf jeden Fall. Und sie würde darauf verzichten, zu sagen, dass er sie nicht heimbringen musste - kein noch so kleiner Grund für Kabbeleien heute.

Sie machten sich auf den Weg nach unten, und Eowyn schmiegte sich im Gehen ein wenig an Ian an.
Dass die zweite Möglichkeit allerdings so aussehen würde, hatte ich nicht gedacht... Was für ein Risiko Ian eingegangen war! Wenn sie Nein gesagt hätte... oder ihm gesagt hätte, dass sie Zeit brauchen würde... beinahe wäre es vielleicht zu letzteren gekommen. Wenn sie sich nicht dazu durchgerungen hätte... Egal. Das spielte nun keine Rolle.

Sie riefen ein Lufttaxi, das sie nach den letzten Sonnenstrahlen zurück zum Tempel brachte. Im Innenraum kuschelte Eowyn sich an ihren
Verlobten, besah sich immer wieder ungläubig den Finger, an dem ihr Ring steckte. Ian hatte ihn gut ausgesucht, er passte zu ihr... so schlicht, und der grüne Stein hatte wirklich eine wunderschöne Farbe. Dass er ihr passte... er musste sie im Schlaf abgemessen haben. Wie tief konnte sie denn schlafen?! Geraten hatte er die Größe sicher nicht, das traute sie Ian nicht zu.

Viel zu schnell kamen sie am Tempel an, der mit seinen vielen Lichtern deutlich in die Nacht hineinstrahlte. Langsam gingen sie die Treppe hoch, kehrten zurück aus der Traumwelt in die Realität, auch wenn Eowyn dies eigentlich um jeden Preis vermeiden wollte. Kurz bevor sie ihr Zimmer betraten, sah Eowyn noch einmal hoch zu Ian und lächelte.
Danke für den Abend, Ian. Noch mal. Es war wirklich schön... auch ohne den letzten Teil. Und wir werden das wiederholen. Später. Sie gab ihm einen längeren Kuss, und schließlich betraten sie wieder ihr Quartier. Es sah hier langsam kahl und seltsam aus. Zwar war es nie wirklich ein richtiges, warmes Zuhause gewesen, aber das jegliche Fehlen ihrer persölichen Gegenstände fiel Eowyn dennoch sofort wieder auf.
Sie drehte sich erneut zu Ian um, wieder ein wenig unsicher, wie es nun weitergehen würde.
Willst du die Ringe sehen?, fragte sie schließlich nach einer kurzen Pause und lächelte schief. Ich hab sie schon eingepackt... aber wenn du möchtest, dann hole ich sie wieder heraus. Dann kannst du darüber nachdenken, ob sie für dich überhaupt in Frage kommen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Eowyn

„Ein kleines bisschen Tradition muss ich mir beibehalten. Ich habe schließlich hier schon gewusst, welches Kleid du tragen wirst,“ erwiderte Ian, nur um festzustellen, dass es eigentlich nicht mit Tradition zu tun hatte. „Oh, ich bin ein Lügner,“ stellte er also fest. „Eigentlich ist das, was mich es nicht sehen lassen will, Neugier und Vorfreude.“ Dieses Kleid hatte er ausgesucht und damit natürlich gekannt –trotzdem hatte es ihn überrascht. Aber ein Hochzeitskleid, dass sie selbst auswählte, dass er vorher nie gesehen hatte? Sie dann wirklich erst bei der Hochzeit zu sehen? Das konnte Ian sich nicht entgehen lassen. „Riuen?“ Dass sie ausgerechnet ihn bei einer Anprobe mitnehmen wollte, überraschte Ian dann doch. „Ich weiß nicht.“ Riuen der vor der Umkleidekabine saß und Eowyn beriet und beurteilte? Da war mehr als Überraschung, eindeutig und wenn Ian ehrlich zu sich selbst war, dann war das ‚mehr‘ vielleicht sogar etwas, das in eine seltsame Richtung ging. „Solltest du da nicht jemanden mitnehmen, bei dem du gut beraten bist? Riuen… Ich weiß nicht. Dem würde vermutlich gefallen, du trägst ein Minikleid zur Hochzeit.“ Was wiederum Ian überhaupt nicht gefallen würde. „Nichts gegen Minikleider.“ Aber ein Minikleid auf einer Hochzeit und Riuen der Eowyn begutachtete? Irgendwie... Nein. Nein, das gefiel ihm nicht wirklich. Aber ob Aketos sie besser beraten würde? Ian rollte mit den Augen, wegen seiner … idiotischen Gedanken. „Du und Riuen.“
Zumindest was den Transport der Pflanzen betraf, würde die Entscheidung einfach sein. Die Gärtnerei, die sie geliefert hatte, würde sie bestimmt auch in den Tempel bringen und eine kleine Ecke, die Eowyn auch zukünftig an Tirhann erinnern würde war bestimmt eine gute Sache.

Ein bisschen widerstrebte es Ian den Balkon zu verlassen, aber noch gelang es ihm Bastion aus seinen Gedanken zu verbannen und an einen guten Abschluss dieses Abends zu denken.
Im Lufttaxi verschränkte Ian seine Finger mit denen Eowyns, als sie sich an ihn schmiegte und sah, stumm und in zukünftige Gedanken verloren auf den Ring. Sie würden heiraten. Sie hatte wirklich ja gesagt und wenn sie Bastion überstanden, wenn endlich alles vorüber war, dann würde ihr Leben beginnen. Dann würde sein Leben beginnen und dann war da nicht nur ein Traum – sondern Wirklichkeit. Eine Zukunft mit Eowyn an seiner Seite. Eowyn und Ian El’mireth. El’mireth. Nicht Dice. El’mireth. Vielleicht, nur vielleicht würde Ian auch so noch einmal ein dunkles Kapitel beenden können.

Der Tempel war schnell wieder erreicht und mit ihm leider auch die ganz andere, sehr viel realere Wirklichkeit. Der Abend war beinahe zu Ende und übermorgen würden sie nicht vor dieser Türe stehen – und das für die nächsten Wochen nicht mehr. Sie bedankte sich und Ian lächelte warm. "Ich danke dir auch." Eowyns Kuss lenkte seine Gedanken noch einmal gut genug ab, bis sie das Quartier betraten, das eindeutig leerer aussah als noch heute Morgen. Eowyn musste schon eingepackt haben, denn keiner ihrer persönlichen Gegenstände war zu sehen und Ian selbst hatte nie wirklich welche mitgebracht. Jetzt das Quartier wirklich nicht mehr wie ein Zuhause aus, sondern wie ein Hotelzimmer. Wenn sie zurückkamen, würden sie diesem Ort ein bisschen mehr Persönlichkeit geben. Ihm mehr Leben einhauchen. Ihn wirklich zu etwas gemütlichem machen. Vielleicht eine neue Farbe und ein paar Bilder – schließlich stand, welche zu machen, ja schon ein bisschen fest und da musste er schon wieder lächeln, bis Eowyn ihn erneut aus seinen Gedanken holte. Ob er die Ringe sehen wollte? „
Unbedingt“, war nicht gelogen und mit diesen Worten setzte er sich auf die Couch, nachdem er die Schuhe und zumindest Fliege und Jackett ausgezogen hatte. Dann kam Eowyn mit einer kleinen, älter aussehenden Schachtel zurück, die sie ihm reichte und setzte sich neben ihn auf die Couch. Bis jetzt konnte Ian die Ringe nicht sehen, aber de Schachtel allein reichte aus, um sein Herz schneller schlagen zu lassen. Behutsam öffnete er das kleine Kästchen, das zwei goldene Ringe zum Vorschein brachte. Hale und Freas Ringe. Sie waren nicht einfach aus Gold, sondern waren überzogen von Lemniskaten. Die Lemniskate. Das Symbol der Unendlichkeit. Das Symbol das auch zwei mal in Eowyns Ring eingraviert war, das Ende und den Anfang der Gravur markierte. „Darf ich ihn herausholen?“ kam jetzt im Flüsterton und es war albern zu fragen, wo sie doch vorschlug, diese Ringe für ihre Hochzeit zu nutzen und doch – Ian musste fragen. Denn das hier waren nicht irgendwelche Ringe und wenn sie die ganze Zeit auf Tirhann gewesen waren… Dann hatte auch Eowyn sie schon lange nicht mehr gesehen und Ian konnte sich nur vage vorstellen, was sie ihr bedeuten mussten. Das Bild ihrer Eltern kam zurück in sein Gedächtnis. Das Bild voller Glück. Die Ringe mit den Unendlichkeitszeichen… Wieder musste Ian schlucken, als die Erlaubnis seiner Verlobten nicht lange auf sich warten ließ. Das war der erste Gegenstand ihrer Eltern, den Eowyn sah. Das erste, das ihnen gehörte, das er berühren würde. Ein zittern unterdrückend griff der Dunkelhaarige nach dem etwas größeren Ring, betastete vorsichtig das Muster. Jede einzelne Lemniskate. Sie waren perfekt. Sie waren zu perfekt – und es schmerzte, dass Ian diese Ringe nicht an den Händen seiner Schwiegereltern sehen konnte. Ihre Liebe hatte nicht lange währen können, wegen der Leichtsinnigkeit eines Speederfahres. Und doch waren es die Ringe zweier sich Liebender gewesen. Ringe, die nun sie würden nützen können um, so konnte Ian nur hoffen, länger Gelegenheit zu haben, sie zu tragen. „Sie kommen mehr als nur in Frage,“ kam noch immer im Flüsterton, als Ian blinzelnd lächeln musste, den Blick noch immer auf den Ring geheftet.


Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier – mit Eowyn
 
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[Coruscant – Mittlere Ebenen – in der Nähe des Happy Nexu – Seitenstraße] Saljé Yoru

„Du verlierst langsam den Verstand“, säuselte eine liebevolle Stimme in seinem Kopf. Zu welcher sie gehörte, nun das konnte der ältere, gutaussehende Anzat nicht genau sagen. Aber unverschämt, das war sie. Er nickte zustimmend, denn unverschämt war sie wirklich, eher er ihr vehement widersprach und ein „Halt die Klappe“, seinen sonst so kultivierten Mund verließ, „und selbst wenn, das ist alles deine Schuld“, es war einige Zeit vergangen, seit er zuletzt von der Suppe gekostet hatte. Seine letzte Mahlzeit war nicht so toll gewesen, wie das Mädchen, dem er die Taschen ins Zimmer getragen hatte, aber dafür schien dort die Suppe gehaltvoller gewesen zu sein. „Geld allein macht wohl nicht glücklich“, gluckste eine weniger nervige Stimme, die sogar er selbst sein konnte, in seinen Kopf und Saljé drückte sich nacheinander mit seinen Fingerknöcheln die Nasenflügel zu während er dabei denn Inhalt in der Nase hochzog. „Ach Süßer“, entgegnete wieder diese nervige, feminine Stimme, „hast du nach dem Essen dir wieder nicht die Nase sauber gemacht und findest wieder Essensreste? Deine Tischmanieren lassen echt mit dem Alter nach...“ Er grunzte verächtlich und richte sich langsam auf. Seine Schuhe waren nun gebunden. Als er sich umsah stellte er fest, dass einige Leute ihn beim vorbeigehen kritisch beobachteten. Der edle Nichtmensch klopfte sich seine stilechte Kleidung ab und schüttelte nur bedauernd den Kopf. „Bedauernswerte Geschöpfe“. Sie waren Vieh und er, der Jäger und Hirte, war mitten unter ihnen, ohne dass sie es sich bewusst waren. Aber immerhin, er gluckste vor Vergnügen als ihm nun der Gedanke kam, spürten sie so keine Angst und verdarben ihm damit seine Suppe. Er schlenderte gemächlich die Gasse entlang und schenkte dabei einem kleinem Jungen, der an der Hand seiner Mutter ging, ein nettes Lächeln, doch wie, als ob die Frau durch seine Fassade blicken würde, festigte sich ihr Griff um die Hand ihres Sohnes und sie zog ihn dichter zu sich. Der Anzatijäger ließ sich davon nicht beirren, vergriff er sich weder an Müttern noch an Kindern, hatten die Kinder noch zu wenig erlebt und die Mütter schon ein wenig zu viel, zumindest schmeckte ihre Suppe nicht.

Seiner Intuition folgend betrat er eine dieser Kneipen in der sich die meisten Wesen um diese Uhrzeit trafen.


Happy Nexu las er auf einem Schild, ja das war ein schöner Name, beschrieb es doch wie er sich gerade fühlte, wie ein Nexu auf der Jagd mit einer ganzen Menge potentieller Beute. Galant, doch kraftvoll öffnete er die Tür und deutete eine Verbeugung an als zwei Frauen die Kneipe verließen. Sie kicherten als sie sich seiner extravaganten Kleidung bewusst wurden. Wie immer trugt er ein weißes Rüschenhemd, darüber einen schwarzen Frack. Dazu eine schwarze Hose und schwarze, glänzende Lederschuhe. Er blickte ihnen abschätzend hinterher, doch nein, auf zwei hatte er keinen Hunger, das war zu anstrengend, also wandte Saljé schnell seinen Blick ab und betrat die Kneipe, sondieren, abschätzend. Die Beleuchtung schien gedimmt und von irgendwo kam komische Musik, die nicht ganz sein Geschmack war. Während sein Blick durch die anwesenden Gäste wanderte blieb er auf zwei Personen hängen – irgendwie schienen diese heller zu leuchten, sie schienen irgendwie zu strahlen, als ob ihre Suppe, kräftiger, intensiver war. Die eine war ein blauhäutiger Mensch (Riuen) – solch eine Farbe hatte er noch nie gesehen, ob die Suppe dadurch anders schmeckte? – in Begleitung mit einer dunkelhaarigen Frau (Leela Kaveri). Beide saßen an der Bar am Thresen, die Frau dabei den Schankraum im Blick. Völlig gebannt von dem ungewohnt gefärbten Menschen suchte sich der Anzat einen Tisch in einer Ecke, von der er aus unauffällig die beiden beobachten konnte. Normalerweise wäre ja eher die Frau in sein Beuteschema gefallen, doch war er zu sehr von der blauen Hautfarbe des Mannes gebannt. „Oho, na so kennt man dich ja gar nicht, du und Männer? Habe ich was nicht mitbekommen“, meldete sich die Stimme, begleitet von einem Kichern, wieder zu Wort, die er schon fast vergessen hatte ... „Vergessen?! Mich?“, entrüstete sich eben jene und bewies mal wieder, dass er nichts vor ihr verbergen konnte. Er schüttelte leicht den Kopf, und erntete dabei den irritierten Blick der Bedienung, die nun an seinem Tisch angekommen war: „Guten Tag der Herr, was darf’s denn für Sie sein?“

Völlig perplex, da noch in Gedanken versuchen, schreckte er hoch und gab eine impulsive Antwort von sich: „Ich hätte gern ihre Su ... ihren Abendcocktail“. Er griff sich kurz an die Stirn, um das Pochen dort zu unterdrücken und wandte wieder den Blick von der Bedienung ab. Während er Getränk wartete würde er die zwei am Thresen beobachten.

Er war das Nexu und er hatte Hunger.


[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen, Saljé Yoru (NPC)
 
[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen

Riuens neugieriger, schneller Verstand knüpfte überraschende Verbindungen und er erwies sich als offener, aufmerksamer Zuhörer, der nicht zu schnell urteilte. Eigenschaften, die Leela sehr schätzte und ihre Unterhaltung zu einem echten Vergnügen machte. Sie bedachte ihn mit einem langen Blick, bevor sie ihm antwortete.

"Ich besuche zu wenig nette Orte?"


Das erste, was Leela dazu in den Sinn kam, war tatsächlich ihr Elternhaus Kaveri Manor, das, auf einem Hügel gelegen, von einem weitläufigen Park umgeben war. Der tiefe Schatten zwischen den alten, hohen Bäumen, in den man sich fallen lassen konnte, wie in eine schützende Umarmung, das Knarzen und der Geruch der Holzdielen, wenn man in Socken darüber lief... bis ein Brand es zur Hälfte zerstört hatte, war es für sie der Inbegriff von Geborgenheit gewesen. Nirgendwo anders zog es sie hin, als zu diesem Ort, den es so nicht mehr gab. Und zu dieser Zeit vorher. Das Lächeln der jungen Liannerin bekam einen etwas wehmütigen Ausdruck, bevor sie sich dagegen wehrte, dass ihr die Erinnerung an diesen Wendepunkt in ihrem Leben auf die Stimmung schlug. Es war eine geübte mentale Bewegung, mit der sie die unwillkommenen Reminiszenzen zur Seite wischte, fast schon ein Reflex, sobald ihre Gedanken eine bestimmte Richtung einschlugen.

"Ja, vermutlich hast du recht. Aber ich war mal auf einem Fachkongress auf Corellia. Zählt das? Ich hab mir sogar den Zoo angesehen."

Die Sandpanther und Nexu hatten in ihren weitläufigen Gehegen einen satten, zufriedenen Eindruck gemacht. Entweder waren sie sich ihres Mangels an Freiheit nicht bewußt oder sie hatten sich damit abgefunden. Leela verstummte. Ohne, dass sie es wollte, drohte die Stimmung umzuschlagen und aus diesem Grund war sie versucht, Riuens nachdenkliche Bemerkung über das Zuhören und das Vergessen der eigenen Stimme zu übergehen.

"Glauben, wissen... ich habe darauf keine Antwort."


Trotz der nunmehr leicht melancholischen Atmosphäre, mußte sie plötzlich lachen, als ihr die Absurdität der Situation bewusst wurde. Dr. Kaveri, die Expertin. Koryphäe auf ihrem Gebiet, deren Rat geschätzt und gesucht wurde, mußte ihrem Gegenüber die Antwort auf eine einfach erscheinende Frage schuldig bleiben.

"So etwas passiert mir nicht oft. Lass mich... lass mich eine Annäherung versuchen. Glauben ist ein Begriff, den ich für mich nicht oft und nicht gerne verwende. Ich kann Dinge wissen. Absolut und ohne Zweifel. Und ich kann über eine Sache zu wenige Informationen haben, um sie abschließend zu beurteilen. Dann weiß ich nicht. Ich kann dann entsprechend der Menge, der mir zur Verfügung stehenden Daten, eine mehr oder weniger begründete Annahme treffen. Aber auch in diesem Fall glaube ich nicht. Nach meiner Erfahrung gründet sich Glauben nicht auf Infomationen, sondern auf Wünsche. Ich wünsche, dass mir jemand zuhört - und ich fürchte, dass es nicht so ist."

Leela sah dem Chiss mit gespannter Neugier in die enervierend roten Augen und hob langsam eine Augenbraue, als sie zu einer Erkenntnis kam und ihm heiter die Lösung für seine Frage präsentierte:

"Ich glaube, dass meine Geschichten nicht spannend sind. Quod erat demonstrandum."

In diesem Augenblich wurde ihr bestelltes Getränk vor Leela abgestellt. Es war so kalt, dass das hohe, schmale Glas sofort beschlug. Als die Padawan es anhob und vorsichtig daran schnupperte, bewegte sich die klare Flüssigkeit träge und ein wenig zähflüssig darin. Der Geruch war komplex und ließ sie an aromatische Kräuter denken, ohne dass sie ein einzelnes davon benennen konnte. Überrascht sah die Liannerin Riuen an. Das hier schien wirklich etwas besonderes zu sein. Als er sein Glas hob, tat sie es ihm gleich und erwiderte lächelnd seinen Trinkspruch.
Als sie kostete, stand der Geschmack ihres Getränkes stand in seiner Vielschichtigkeit dem Geruch in nichts nach: intensiv würzig, mit einer nicht zu aufdringlichen Süße, die die Bitterkeit einiger Komponenten mehr begleitete als überdeckte. Leela schloß für einen Augenblick genießerisch die Augen und spürte dem Brennen nach, das das hochprozentige Getränk auf dem Weg in den Magen verursachte und der Wärme, die sich von dort ausbreitete.


"Das ist erstaunlich gut."

Als sie schließlich wieder aufsah, entlockte ihr Riuens gespielt wichtiges Gesicht, als er versprach, sie wohlbehalten zurückzubringen ein leises Lachen, das abrupt verstummte, als ihr Blick sich mit dem des anachronistisch, aber unzweifelhaft elegant gekleideten Wesens (Saljé Yoru) kreuzte, das an einem Tisch in der Nähe platz genommen hatte. Seit wann saß es dort? Sie war wohl zu abgelenkt gewesen, um den schon älter wirkenden Mann hereinkommen zu sehen. Mit angespannter Wachsamkeit und beunruhigt von dessen intensiv-abschätzenden Musterung, verengten sich Leelas dunkle Augen, aber sie war entschlossen, nicht als erste wegzusehen. Kalt erwiderte sie sein beleidigend aufdringliches Starren.


[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen, Saljé Yoru (NPC)
 
Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Ian

Interessant, interessant. Beim Brautkleid war es gar nicht die Tradition, die Ian abhielt? Vorfreude passte aber genauso gut zu ihm. Natürlich, er wollte sie im Ganzen sehen - mit Kleid, Frisur, hergemacht für den "großen Tag", und sich einfach überraschen lassen. Den Wunsch konnte Eowyn ihm erfüllen.
Dass sie ausgerechnet Riuen auswählte, um mit ihm nach einem Kleid zu sehen, schien Ian wirklich zu überraschen, aber hatte sie eine andere Wahl? Wen sollte sie sonst mitnehmen? Und auf die Aussagen von Verkäuferinnen konnte man sich nicht zwingend verlassen. Außerdem, wenn er der Trauzeuge sein würde, konnte er sicher schon einmal einschätzen, was Ian gefallen würde.
Sie musste ein wenig kichern, als Ian das Minikleid herausrutschte.
Na, du hast ja eine hohe Meinung von deinem zukünftigen Trauzeugen, grinste sie. Ich gehe eigentlich davon aus, dass er sich zusammenreißen wird und an dich denkt, wenn er mich berät. Selbst er dürfte wissen, was man normalerweise zu Hochzeiten trägt. Wobei Eowyn keine Ahnung hatte, wie sich das bei Chiss gestaltete. Ohnehin hatten viele Planeten und Völker ihre eigenen Traditionen, das würde sie abklopfen müssen, was Telos anging. Glaub mir, er ist nun nicht meine erste Wahl, aber ich glaube, viel andere habe ich gar nicht. Wer sollte auch mit? Mellah würde froh sein, wenn sie es zur Hochzeit selbst schaffte, und Aketos... nun, keiner wusste, wie alles nach der Mission aussehen würde. Gut möglich, dass die Kamino dann nichts mehr von ihr wissen wollte, schließlich würde sie sie einfach hier zurücklassen, ohne Ankündigung, ohne Meister. Es hatte sich noch immer keiner gefunden, der die Kamino übergangsweise ausbilden würde. Alle waren zu sehr beschäftigt mit dem Virus... Bloß konnte Eowyn darauf leider keine Rücksicht nehmen.
Und das war es an Kandidaten. Wenn sie also nicht alleine gehen wollte...


**

In ihrem Quartier begann Ian, es sich ein wenig gemütlicher zu machen, während Eowyn ins Schlafzimmer herüberging und die Schachtel mit den Ringen holte. Sie hatte sie ganz unten vergraben in der Kiste mit den persönlichen Gegenständen, davon ausgehend, dass sie sie erst einmal nicht benötigen würde. So konnte man sich täuschen... Sie suchte sie heraus, stand einen Moment still im Zimmer, während sie sie festhielt. Ob Ian sie nicht schön finden würde? Möglich... sie wollte sie ihm auch nicht aufzwingen, sie mussten ihnen beiden gefallen. Das sollte sie ihm noch einmal deutlich machen.
Sie selbst war im Flur schon aus ihren Schuhen geschllüpft und setzte sich nun, mit angezogenen Beinen, neben Ian aufs Sofa, während er langsam die Schachtel öffnete. Er schwieg, betrachtete die Ringe, fragte, ob er sie herausnehmen durfte.
Natürlich. Sie spürte, dass er aufgewühlt war, in welche Richtung das alles ging, das wusste sie allerdings nicht genau. Gefielen sie ihm? Oder war es das Gegenteil und er befürchtete, es könnte sie verletzen? Ian berührte vorsichtig einen der Ringe, und Eowyn konnte die Spannung nicht länger ertragen. Es ist okay, wenn sie nicht in Frage kommen, wollte sie ihm leise eine Brücke bauen, doch Ian sah es wohl nicht so. Vorsichtig drückte sie seine Hand, lächelte ebenfalls. Gut. Dann ist ja eine Sache schon einmal abgehakt. Vielleicht war es doch ein wenig zu viel gewesen, ihn gleich mit Ringen zu überfallen? Immerhin war erst einmal die Hürde "Verlobung" geschafft...
Sachte nahm sie ihm die Schachtel wieder aus der Hand, klappte sie zu und legte sie neben sich.
Ich bin froh, einen Verlobten zu haben, mit dem die Vorbereitungen so problemlos funktionieren, flüsterte sie leise und lächelte. Immerhin hörte man immer wieder von Paaren, die sich über der Feier fürchterlich in die Haare bekamen. Immerhin ein Thema, das ihnen vermutlich erspart bleiben würde, auch wenn sie sonst noch so viel stritten und diskutierten. Noch viel glücklicher allerdings, sprach sie weiter, sah ihm in die Augen, legte ihre Hände auf Ians Wangen und ließ sie langsam abwärts streichen, bin ich darüber, sie öffnete den obersten Knopf an seinem Hemd, dass ich dich habe, der zweite folgte, und darüber, Nummer drei war offen, dass du so wahnsinnig attraktiv bist... Eine Erwiderung ließ sie gar nicht erst zu, denn im nächsten Moment legten sich ihre Lippen auf die seinen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Ian
 
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Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine - Freydis, Ty

Am nächsten Morgen saßen Ty und Freydis in der Kantine und aßen ihren Nachtisch. Der gestrige Abend war länger als üblich gewesen; man hatte sich unterhalten, Freydis konnte war immer noch von der super coolen Geschichte begeistert, die Ty über seine Mutter erzählt hatte. Und natürlich haben die beiden auch noch eine Runde von dem Retroquizspiel gespielt, bis der kleine Junge wegen völliger Übermüdung zwei Quizrunden lang schlief. Sie hatte es nicht gemerkt und dachte er würde einfach nur zu lange überlegen, als er dann schlussendlich anfing zu schnarchen wurde sie aus ihrer Spieleuphorie gerissen und die beiden einigten sich darauf das ganze zu verschieben. Nun war der Tag gekommen an dem seine Tante auf Coruscant eintreffen müsste. Ty wollte wissen ob man nachschauen könne, dass sie bereits gelandet sei, dass hielt die junge Zabrak jedoch für höchst unwahrscheinlich. Ein einziges unter Millionen Schiffe die tagtäglich auf der Oberfläche landen und oder starten zu finden würde wohl so gut wie unmöglich werden. Zumindest solange seine Tante keinen pinken YT-1300 fliegen würde.
Während die junge Anwärterin sich mit Ty über seine Tante und vielleicht sogar Freydis Meisterin unterhielt, marschierte eine Frau (Sahra) gereizt an die beiden heran und ab da an, ging alles sehr schnell. Bei der Person schien es sich um Ty´s Mutter Sahra Kenobi zu handeln, welche von Azamthoth informiert worden war und sie war absolut nicht gut gelaunt wie man zum bedauern des jungen feststellen konnte. Nachdem sie eine kurze Ansage an ihren Sohn gerichtet hatte und das typische "ich spreche deinen Namen komplett aus um Autorität zu unterstreichen" Manöver durchgeführt hatte, wie oft hatte die Zabrak das in Holo-Filmen gesehen, bedankte sie sich zügig bei Freydis und sagte man würde sie wegen dem Aufpassen empfehlen. Sie konnte nicht einmal danke sagen, so schnell waren Mutter und Kind verschwunden. Perplex schaute sie ihnen Hinterher.

"Ich hatte auf ihn aufgepasst?", fragte sie sich verwirrt selbst.


In der folgenden Stunde war es ihr schnell langweilig geworden. Jetzt da sie keinen gewieften, kleinen Jungen um sich hatte, welchen sie über Jedi-Eltern ausfragen konnte, begab sie sich ein wenig niedergeschlagen zu einem ihrer Lieblings orte: Ein Fenster mit dem Blick auf das große und atemberaubende Coruscant. Jedes Mal war es etwas besonderes den langen Linien aus Speedern zuzuschauen, während sie Personen oder Güter von A nach Z brachten, sich dabei durch die Häuserschluchten manövrierten und irgendwann in der Ferne oder in tiefen Schluchten verschwanden. Sie stöpselte ihre Kopfhörer in ihren alten Walkman und stecke sie sich ins Ohr um ihre geliebte Retro-Synth Musik zu hören. Immer wenn sie dies tat durchzuckte sie eine starke Euphorie und sie fühlte sich wie in einem Fluss; doch anstelle davon weggetrieben zu werden und zu ertrinken, ließ sich sich treiben und hatte das Gefühl neue wundersame Orte zu finden. Dieses Mal war es allerdings sehr schwer in diesen Zustand zu gleiten. Viel zu viele Gedanken beschäftigten die junge Frau: Wie ginge Ty, was ist eigentlich das Problem zwischen seinem Vater und seiner Mutter und wann würde ihre mögliche Meisterin auftauchen, beziehungsweise würde sie das überhaupt tuen? und...
Plötzlich erblickte sie einen roten Teint aus ihrem Augenwinkel. Ihren Kopf drehend bemerkte sie, dass sich jemand zu ihr gesellt hatte und sie anschaute. Sie geriet kurz in Starre, hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie von einem rothäutigen Zabrak, groß und muskelbepackt obendrein, auf Zabraki angesprochen wurde. Sie zupfte also schnell ihre Kopfhörer aus ihren Ohren um ihren Landsmann überhaupt hören zu können. Und der Macht sei dank kann sie Zabraki immer noch sprechen, wenn sie ehrlich war, war es etwas eingerostet, sie wusste gar nicht mehr wann sie es zuletzt aktiv gesprochen hatte und irgendetwas sagte, dass sie das überhaupt nicht erfahren wollte.

"Oh hallo. Klar ist hier noch frei. Können wir vielleicht doch auf Basic wechseln? Liegt mir mehr.", sagte sie so gut sie es konnte. Dann machte die junge Zabrak auf Basic weiter: "Aber jetzt zurück zu deiner Frage. Ja die Aussicht ist schön. Ich beobachte den Verkehrsstrom nun seit knapp zwei Wochen, solange bin ich schon hier. Da schau mal! Dieser Transporter landet gleich auf dem Hangardeck des Tempels, er ist für die Lebensmittelversorgung zuständig. Und dieser hier bringt irgendetwas in ein großes Kaufhaus. und der... acht Moment Mal. Ich habe mich überhaupt nicht vorgestellt. Tut mir Leid! Ich bin Freydis Minetha, Padawan Anwärterin. Normalerweise bin ich nicht so krass durch den Wind, ich warte zum Beispiel auf meine mögliche neue Meisterin. Firedevs Kenobi. Ich habe hier auf ihren Neffen aufgepasst Ty. Und du?"

Das machst du toll Freydis... ganz toll... bei der Macht...

Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine - Freydis, Ferak
 
[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen

Leela schien seine Vermutung noch einmal zu überprüfen. Ihre leicht veränderte Haltung, der Blick, der mehr nach innen ging, das eigentliche Geschehen verließ. Wie gerne hätte der Chiss jetzt gewusst, an was die junge Frau dachte. Ihr Lächeln ließ darauf schließen, dass sie den Ort ihrer Erinnerung nicht nur entnehmen, sondern sich sogar in diesem bewegen konnte und da blieb Riuen kaum eine andere Option, als selbst auch zu lächeln. Leelas aber gefror mit einem Mal und sie sah aus ein wie eine Soldatin. Wie jemand, der sich zurückversetzen konnte und dann zurück in die Realität gezerrt wurde, in der das, in das man sich eben zurückversetzt hatte, längst nicht mehr existierte. Ein Nimmermehr-Ort, wenn man so wollte.
Danach geschah genau wieder das, was die Frau mit den tief-dunkelbraunen Augen auszuzeichnen schien. Von der Herzsekunde zurück sprang sie sofort in den analytischen Modus. Ein Fachkongress auf Corellia. Fast lag da etwas Bedauerndes in Riuens Lachen.
Das zählt nun wirklich nicht.“ Ein wenig erinnerte sie ihn nicht nur an Chiss, sondern an Ian, mit dem Unterschied, dass sie das genau Gegenteil von ihm war. Während der Ex-Sith sich nur in Gefühlswelten zu bewegen schien, bewegte Leela sich in ihrem Verstand, kannte dort jeden Winkel auswendig. Beide hatten, das stand außer Frage, ein großes Problem mit der Verknüpfung.

Für Sekunden schien sich die Stimmung zu verändern, dann aber begann die Ärztin zu lachen. Ein melodisches, ein schönes Lachen das sehr viel besser als Leela selbst zu wissen schien, dass es wert war, öfter gehört zu werden. Dann schlug die Analyse wieder zu, gab zum Ende hin allerdings etwas preis, das Riuen Leela für einen Augenblick sehr nachdenklich ansehen ließ. Sie
wünschte sich jemanden, der ihr zuhörte. Gleichzeitig fürchtete sie, dass dem nicht so war, ihr keiner zuhörte. Wieder eine Verknüpfung zu Ian und zu Eowyn, doch Riuen wollte jetzt nicht an die beiden denken, als sein Blick ungewöhnlich ernst wurde. Sie glaubte, ihre Geschichten waren nicht spannend? Ihre vorangegangene Erklärung konnte bedeuten, dass sie sich auch wünschte, dass sie langweilig war. Was wiederum nicht dazu passte, dass sie wünschte, dass ihr jemand sein Gehör schenkte. Aber wie häufig geschah es, dass das, was andere einem einzutrichtern versuchten ein eigener, fester Glaubenssatz wurde? Sie glaubte, ihre Geschichten nicht spannend. Quod erat demonstrandum? Weit gefehlt. Jetzt schüttelte Riuen den Kopf, noch immer nachdenklich blickend, aber doch wissend Lächelnd.
„Ich weiß, dass du irrst und ich muss deine Worte verbessern. Quod est dubitandum.“ Sie saßen hier in einer Bar und er hörte ihr zu. Mehr als das, war da wirklich Interesse für sie und nicht für ihren Körper. Seine Worte und sein Wunsch, sie zum Lachen zu bringen waren lauter, noch immer und nach allem was Leela hier schon offenbart hatte war klar, dass sich daran auch nichts ändern würde. Sie war geheimnisvoll und attraktiv, keine Frage, aber sie auszuführen, bloß um sie zu verführen und damit einmal mehr ihr Selbstbild zu bestätigen, wäre eine Schande gewesen. Sie brauchte einen Zuhörer, keinen Verführer. Zumindest vorerst, was mindestens einmal heute einschloss.

Dann wurden ihren Drinks gebracht und Leelas Getränk passte hervorragend zu ihr. Eine dunkle Flüssigkeit die den Blick auf den Boden des Glases nicht preis gab. Eine Flüssigkeit die sich nur langsam bewegte. Ein Geruch der sich aus so vielen Komponenten zusammen schloss, dass sie die Nase des Chiss eher verwirrten, aber sicher keinen Aufschluss über einzelne Zutaten gaben. Ihr überraschter Blick war Gold wert, was den Chiss Grinsen ließ. Contraria contrariis curantur. Sie prosteten einander zu und Riuen nahm selbst einen tiefen Zug seines Getränks, das ihn zufrieden ausatmen ließ. „Hier gab’s nur einmal untrinkbares.“ Damals hatte Riuen die Warnung ignoriert, dass das Hvfuilev nicht für humanoide Spezies geeignet war. Ihm war die Luft schon beim ersten Schluck weggeblieben und sein Mundraum hatte sich wie ein verätztes Loch angefühlt. Einen zweiten Schluck hätte er überhaupt nicht machen können.

Ein zweites Lachen, in das Riuen gerade einstieg. Ob sie zeitgleich abrupt verstummten? Riuen wusste es nicht mit Sicherheit zu sagen, was hingegen er sehr wohl sicher sagen konnte war, dass sich urplötzlich die Härchen in seinem Nacken sträubten, was nichts mit Leelas kaltem Blick zu tun hatte, dem er schließlich folgte und dann sah er ihn. Einen Mann, der in seltsam auffällige Kleidung gehüllt (Saljé Yoru), in einer Ecke saß und sie eindeutig beobachtete, egal wie unauffällig er dies glaubte. Seine Haut war seltsam gräulich, seine Nase zu breit. Aber das war nicht das auffälligste. Nicht das, was Riuens Nackenhaare dazu brachten, sich nicht beruhigen zu wollen. Es war das, was er ausstrahlte.
Das, was Riuen so deutlich wahrnehmen konnte, dass es ihm zusätzlich eine Gänsehaut bereitete. Dieser Mann hatte eine Verbindung zur Macht und doch wirkte er nicht wie ein Jedi. Ein Sith? Jemand, der hinter seinem Kopfgeld her war? Sekunden musterte der Chiss den Fremden, verbarg die aufkommende Feindseligkeit aus seinen Augen. Der Mann war nicht groß, das war deutlich und dennoch musste Riuen abschätzen. Seine Präsenz wirkte grob, aber nicht schwach. Der Mann war im Besitz beider Hände. Leela hatte zwei Blaster mit dabei. Dennoch wollte sich keine Beruhigung einstellen, was für den Chiss mehr als ungewöhnlich war. Das Blickduell von Leela und diesem Kerl tat ihr übriges dazu. Einatmen. Entspannend.
„Das Kino ist die Straße runter, mein Freund,“ sprach Riuen den Fremden also direkt an und machte so unmissverständlich klar, was er von dessen intensiven Blick hielt.

[Coruscant – Mittlere Ebenen – Happy Nexu] Leela Kaveri, Riuen, Saljé Yoru (NPC)
 
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Jedi-Tempel Krankenstation. Mit vielen in der nähe -

Radan verzog das Gesicht als er die Krankenstation betrat. Er verzog noch mehr das Gesicht als er sein verwundetes Bein belasten musste. Warum hatte er sich auch auf diese Mission in den unteren Ebenen gewagt. Ein Routine einsatz. Er wollte Informationen einholen doch auch jede Routine hatte ihre Probleme. Das erste Problem hatte darin bestanden den Informanten zu finden. Das zweite Problem war, das es eine Falle war. Radan stand sicher nicht an erster Stelle irgendeiner Kopfgeldliste aber er stand offensichtlich drauf. Anders ließ sich wohl kaum erklären, das er angegriffen wurde. Wenigsten hatte Radan diesesmal eine weiße Weste. Er hatte keinen der beiden Kopfgeldjäger wirklich ernsthaft verletzt. Wenn man von den Wasserkanistern absah würde es ihn vermutlich gut ergehen. Er hatte sich geweigert sein Lichtschwert zu ziehen. Er hatte es nicht mehr seid seiner Flucht vom Sithorden gezogen. Er hatte Alisah vorallem versprochen nicht mehr an vorderster Front zu kämpfen. Er war sich allerdings auch sicher das sich anschießen zu lassen auch nicht in ihrem Sinne war. Er hatte ja auch keine Ahnung das ihn der nächste Kampf möglicherweise bevorstand. Er holte tief luft. Nicht wegen des Kampfes oder gar wegen der Schmerzen.
Er hatte als Kind bereits schlimmere Ertragen müssen. Das unterschied sich nicht wirklich von einer Blasterschuss ins rechte Bein. Ein simpler Versuch ihn lebend fangen zu wollen. Anfänger kam ihn in den Sinn. Die Falle war nun wirklich stümperhaft. Wie sollte er das auch sonst beschreiben. Als Radan den Platz betreten hatte roch er sie Quasi bereits. Er war sich nichtmal sicher ob die beiden Handfesseln dabei gehabt hatten und selbst wenn mit Hilfe der Macht wäre es ein leichtes gewesen sich zu befreien. Er schüttelte den Gedanken ab als er sein Bein Richtung Medibett nachzog und im ersten moment nichtmal mitbekam das Sahra hier war. Das sie sogar ganz nahe war. In der tat war er eher damit beschäftigt nach Alisah zu tasten und dem nach zu gehen ob es ihr gut ging. Er schloss die Augen und wartete einfach das einer der Mediziner sich Zeit nahm. Er hoffte auf eine Schwester den er verabscheute die Behandlung durch einen Roboter so wie er Technik im allgemeinen noch skeptisch gegenüber stand.

Jedi-Tempel Krankenstation. Mit vielen in der nähe -
 
Coruscant - Mittlere Ebenen - Balkon - mit Eowyn

„Kicher du nur, ich weiß, dass Riuen spärlich bekleidete Frauen mag.“ Jetzt lachte Ian selbst. „Ich vielleicht auch – aber nicht zu jedem Anlass.“ Eine Hochzeit zum Beispiel war ganz sicher kein geeigneter Anlass, ein kurzes Kleid zu tragen und wer wusste schon, bei all den existierenden Traditionen auszuschließen, dass es sehr wohl Gang und Gebe sein konnte, spärlich bekleidet zu heiraten? „Aber ich vertraue dem Schlitzohr.“ Irgendwie. Ja, irgendwie tat Ian das wirklich.

Im Quartier sollte das Kleid dann kein Thema mehr sein, sondern viel mehr die Ringe, die Eowyn längst besaß. Die Ringe ihrer Eltern. Es dauerte nicht lange, bis sie mit der kleinen Schachtel aus dem Schlafzimmer zurückkehrte und es dauerte auch nicht lange um mit Gewissheit sagen zu können, dass diese Ringe nicht nur in Frage kamen, sondern perfekt waren. Die Frage die sich eher stellte war die, ob die Ringe passend würden, aber Eowyn drückte Ians Hand, ehe sie Schachtel sacht aus den Händen nahm und den Ring wieder zurück in die Kiste legte. „Wir werden sie nur noch anprobieren müssen,“ lächelte Ian zurück, aber das hatte nach Bastion Zeit und Ian wusste, dass es meist keine großen Probleme gab, Ringe anzupassen, sie kleiner oder ein wenig größer zu machen. Was er auch wusste – nein, was er gut kannte war Eowyns Blick, das Feuer darin. Weder dem einen, noch dem anderen wollte Ian sich entziehen, als sie ihre Hände auf seine Wangen legte und sie langsam nach unten streichen ließ, ihn längst schon in der Hand hatte. Ob ihre Anziehung jemals enden konnte? Nein. Ihr Blick, ihre Worte, das öffnen der ersten drei Knöpfe seines Hemdes und ihr beginnender Kuss – Ian wollte mit Worten nichts erwidern. Ob sein Verlangen je aufhören würde? Nein. Unmöglich. Schon durch diesen Kuss und das, was dahinter lag. Völlig unmöglich und mit jeder Erwiderung, mit jeder folgenden Berührung die Ian zunehmend intensivierte, wollte er all das deutlich machen.

***

Eng umschlungen hatte Ian seinen Kopf an den Eowyns gelehnt und obwohl da so viele Worte hätten sein können, so viele Worte waren, wollte er mit keinem den Augenblick zerstören, der jetzt und hier ihren gehörte. Kein falsches Wort, nur vielleicht…
„Weißt du eigentlich, dass ich mich vorher noch nie mit der Macht mit jemandem verbunden habe?“, fragte er leise, gab mehr eine Information preis, lächelte dabei und kuschelte sich noch ein bisschen enger an sie, irgendwie mit dem absurden Wunsch noch einmal ganz anders mit ihr zu verschmelzen. Was genau das richtige Wort für das Gefühl war, das er empfand. Das mit Hilfe der Macht so anders, so viel intensiver war, die Grenzen noch einmal ganz anders verschwimmen ließ. Leise, ein bisschen schläfrig musste er lachen. „Ich hatte ja keine Ahnung.“ Keine Ahnung davon, dass all das überhaupt so möglich war. Aber es half wunderbar, nicht an übermorgen denken zu müssen.


Coruscant - Jedi-Tempel - Iowyns Quartier - mit Eowyn


 
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