Orbit von Coruscant – NBF ›Mercy‹ – Hangar, auf dem Weg zu Orbitalstation Aurek 19 – Firedevs und Wes
Natürlich griff Firedevs Wes Scherz auf und legte grinsend dar, was dazu nötig gewesen wäre, wäre sie all die Jahre eine Sith Undercover gewesen.
»Klar, sowas passiert ständig,«
Gab er trocken zurück. Dann müsste der halbe Jedi-Orden aus eingeschleusten Sith-Assassinen bestehen und auch diese auch überall in der Galaxis Jedi-Missionen absolvieren, damit es nicht auffiel, und und und… naja, zumindest in Holofilmen lief das wirklich so. Bei dem Stichwort kam ihm eine neue Idee:
»Du könntest die echte Firedevs auch erst kürzlich ersetzt haben, zum Beispiel als Teil unserer gemeinsamen Mission, an die ich mich praktisch nicht erinnere. Du wärst dann eine länger ausgebildete Sith, hättest weniger Leute täuschen müssen, okay, immer noch deine eigene Schwester… Oder du könntest eine Replikantendroidin sein.«
Sagte es und strich ihr über die samtweiche Haut ihres Unterarms.
»Fühlst dich allerdings nicht wie eine an.«
Eowyn zu erwähnen war dagegen eindeutig ein Fehler, jetzt blieb ihm nur die Option, seine Liebste mit der offiziellen Version abzuspeisen. Aber dass sie ebenfalls gerade nicht ganz aufrichtig zu ihm war, machte es ein wenig besser, wenn auch nicht leichter.
»Eowyn ist von einer Mission nach Ithor nicht zurückgekehrt, sie war in Begleitung eines übergelaufenen Sith.«
Wes machte sich Sorgen um die Mission, also die wahre Mission nach Bastion, und klar wohl schon deshalb so sorgenvoll wie er es anderenfalls auch gewesen wäre. Es war klar, dass sie von Ahnas Mission nichts hören würden, solange sie im Gange war. Wenn sie scheiterte, würden sie es vielleicht erfahren, aber auch nicht sicher. Die Möglichkeit bestand, dass sie nie wieder etwas davon hören würden, das malte man sich aber lieber nicht aus.
Da wurde er auch schon in die Transportfähre geschoben, die sie mit vielen Leuten teilten, Jedi und andere. Hier konnten sie nicht wirklich gut frei reden, Firedevs wollte auch gar nicht reden und nach Smalltalk war Wes auch nicht, also redeten sie nicht. Aber sie schmiegte sich an ihm an, was gut tat, und nach wie vor konnte er keine bösen Absichten in ihr spüren. Sie hatte also gute Gründe, warum sie tat, was sie tat, warum auch immer sie ihn im Dunkeln ließ. Eine Überraschung irgendeiner Art wartete auf ihn, vermutlich. Was sollte es auch sonst sein? Wes fiel zwar kein Anlass ein, aber das musste nicht heißen, dass es keinen gab. Er studierte Firedevs wunderschönes Gesicht. Was war los? Was hatte sie vor? Schließlich entschied er, sich darauf einzulassen. Lange dauerte der Flug ohnehin nicht mehr.
Als sie auf der Orbitalstation gelandet waren, zog die Ritterin ihn an der Hand weiter wie die Mama ihr Kind. Dabei machte sie einen zielstrebigen Eindruck, erklärte auch, dass es nicht mehr weit wäre. Wes spielte mit, das würden sie unter vier Augen klären, nicht hier an der Öffentlichkeit. Recht unvermittelt fragte sie ihn, was er als Padawan am liebsten gemacht hatte. Hmm, okay, das kam jetzt unerwartet. Er dachte kurz nach, bevor er antwortete.
»Das beste waren die Reisen zu anderen Planeten gewesen, Corellia, all die Orte, wo wir Aufgaben zu erfüllen hatten. Es hat mir gefallen, so viel von der Galaxis zu sehen.«
Sie schien einen anderen Hangar anzusteuern, liefen an Wachen vorbei. Sie wollte mit ihm den Planeten verlassen, oder? Ohne die Quarantäne aussitzen zu müssen. War das der Grund für die Heimlichtuerei? Tatsächlich erreichten sie einen kleinen Frachter, mit deren Besitzern sie offenbar eine Vereinbarung getroffen hatte, und betraten ihn. Alles legal also?
»Dir ist aber schon klar, dass wir gerade gegen die Quarantänebestimmungen verstoßen und das, obwohl wir auf der ›Mercy‹ auf einer Krankenstation waren,«
Erklärte er missbilligend. Genau wegen Aktionen wie diesen flackerten in letzter Zeit immer öfter C-Virus-Ausbrüche auf anderen Welten auf. Eigentlich müsste er besser als das sein, dem Schutz anderer Vorrang einräumen. Andererseits kannte er die Zeichen, beim kleinsten Anzeichen einer Erkrankung würden sie sich eben isolieren. Na schön. Er setzte sich auf die Polstergarnitur im Aufenthaltsbereich des Frachters und sah Firedevs erwartungsvoll an. Er hatte mitgespielt, sie waren jetzt under sich und sie ihm ganz eindeutig eine Erklärung schuldig. Die kam auch.
Sie hatten davon gesprochen, von Reisen zu fernen Welten, und dabei hatte Firedevs auch ihre Verwandtschaft auf Alderaan erwähnt. Ihre Onkel und Tante hatten einem Besuch zugestimmt – das war also die Überraschung! Sie hatte wohl recht, hätte sie es ihm einfach gesagt, hätte sein Pflichtbewusstsein Wes davon abgehalten, einfach so Urlaub zu machen und die Arbeit den noch verbliebenen Räten zu überlassen… momentan waren das ja nicht mehr so viele… die Triebwerke heulten auf und mit einem Ruck hob das Schiff ab – jetzt war es also eh schon egal, er konnte sich genauso gut in sein Schicksal ergeben.
Es stimmte ja, ein paar Tage Erholung würden ihm sicherlich gut tun, und wahrscheinlich trank er auch so viel Kaf, aber…
»Unterschätze nie die Kraft des Gedankens, Firi: der Kaf selbst muss gar nicht wach machen. Als Experte für Illusionen kann ich dir das sagen. Aber ganz im Ernst: du hättest mich vorher fragen sollen – und ja, ich hätte gesagt, dass viel zu viel los ist, um jetzt einfach alles liegen und stehen zu lassen, und ja, dann hättest du wahrscheinlich einfach genauso gehandelt, wie du es eben getan hast, aber trotzdem…«
Der Taanaber sah seine Entführerin vorwurfsvoll an, richtig böse konnte er ihr aber auch nicht sein.
»Es stimmt schon, Alderaan wird mir gut tun, und ich freue mich darauf, deine Verwandtschaft kennen zu lernen – also jenseits von Sahra, und man hört, dass die neue Regierung sich zunehmend vom Imperium distanziert…«
›Man hört‹ war eine eindeutige Untertreibung. Der von Jedi aufgedeckte Genozid an den Killiks im eigentlich so pazifistischen Alderaan hatte überhaupt erst zum Sturz der alten Regierung geführt.
»Vielleicht ist der Zeitpunkt wirklich gar nicht mal schlecht, um neue Kraft zu tanken. Mein Kom kannst du dann meinetwegen auch behalten.«
Orbit von Coruscant – Frachter ›Mischief‹ – Aufenthaltsraum – Firedevs und Wes
Natürlich griff Firedevs Wes Scherz auf und legte grinsend dar, was dazu nötig gewesen wäre, wäre sie all die Jahre eine Sith Undercover gewesen.
»Klar, sowas passiert ständig,«
Gab er trocken zurück. Dann müsste der halbe Jedi-Orden aus eingeschleusten Sith-Assassinen bestehen und auch diese auch überall in der Galaxis Jedi-Missionen absolvieren, damit es nicht auffiel, und und und… naja, zumindest in Holofilmen lief das wirklich so. Bei dem Stichwort kam ihm eine neue Idee:
»Du könntest die echte Firedevs auch erst kürzlich ersetzt haben, zum Beispiel als Teil unserer gemeinsamen Mission, an die ich mich praktisch nicht erinnere. Du wärst dann eine länger ausgebildete Sith, hättest weniger Leute täuschen müssen, okay, immer noch deine eigene Schwester… Oder du könntest eine Replikantendroidin sein.«
Sagte es und strich ihr über die samtweiche Haut ihres Unterarms.
»Fühlst dich allerdings nicht wie eine an.«
Eowyn zu erwähnen war dagegen eindeutig ein Fehler, jetzt blieb ihm nur die Option, seine Liebste mit der offiziellen Version abzuspeisen. Aber dass sie ebenfalls gerade nicht ganz aufrichtig zu ihm war, machte es ein wenig besser, wenn auch nicht leichter.
»Eowyn ist von einer Mission nach Ithor nicht zurückgekehrt, sie war in Begleitung eines übergelaufenen Sith.«
Wes machte sich Sorgen um die Mission, also die wahre Mission nach Bastion, und klar wohl schon deshalb so sorgenvoll wie er es anderenfalls auch gewesen wäre. Es war klar, dass sie von Ahnas Mission nichts hören würden, solange sie im Gange war. Wenn sie scheiterte, würden sie es vielleicht erfahren, aber auch nicht sicher. Die Möglichkeit bestand, dass sie nie wieder etwas davon hören würden, das malte man sich aber lieber nicht aus.
Da wurde er auch schon in die Transportfähre geschoben, die sie mit vielen Leuten teilten, Jedi und andere. Hier konnten sie nicht wirklich gut frei reden, Firedevs wollte auch gar nicht reden und nach Smalltalk war Wes auch nicht, also redeten sie nicht. Aber sie schmiegte sich an ihm an, was gut tat, und nach wie vor konnte er keine bösen Absichten in ihr spüren. Sie hatte also gute Gründe, warum sie tat, was sie tat, warum auch immer sie ihn im Dunkeln ließ. Eine Überraschung irgendeiner Art wartete auf ihn, vermutlich. Was sollte es auch sonst sein? Wes fiel zwar kein Anlass ein, aber das musste nicht heißen, dass es keinen gab. Er studierte Firedevs wunderschönes Gesicht. Was war los? Was hatte sie vor? Schließlich entschied er, sich darauf einzulassen. Lange dauerte der Flug ohnehin nicht mehr.
Als sie auf der Orbitalstation gelandet waren, zog die Ritterin ihn an der Hand weiter wie die Mama ihr Kind. Dabei machte sie einen zielstrebigen Eindruck, erklärte auch, dass es nicht mehr weit wäre. Wes spielte mit, das würden sie unter vier Augen klären, nicht hier an der Öffentlichkeit. Recht unvermittelt fragte sie ihn, was er als Padawan am liebsten gemacht hatte. Hmm, okay, das kam jetzt unerwartet. Er dachte kurz nach, bevor er antwortete.
»Das beste waren die Reisen zu anderen Planeten gewesen, Corellia, all die Orte, wo wir Aufgaben zu erfüllen hatten. Es hat mir gefallen, so viel von der Galaxis zu sehen.«
Sie schien einen anderen Hangar anzusteuern, liefen an Wachen vorbei. Sie wollte mit ihm den Planeten verlassen, oder? Ohne die Quarantäne aussitzen zu müssen. War das der Grund für die Heimlichtuerei? Tatsächlich erreichten sie einen kleinen Frachter, mit deren Besitzern sie offenbar eine Vereinbarung getroffen hatte, und betraten ihn. Alles legal also?
»Dir ist aber schon klar, dass wir gerade gegen die Quarantänebestimmungen verstoßen und das, obwohl wir auf der ›Mercy‹ auf einer Krankenstation waren,«
Erklärte er missbilligend. Genau wegen Aktionen wie diesen flackerten in letzter Zeit immer öfter C-Virus-Ausbrüche auf anderen Welten auf. Eigentlich müsste er besser als das sein, dem Schutz anderer Vorrang einräumen. Andererseits kannte er die Zeichen, beim kleinsten Anzeichen einer Erkrankung würden sie sich eben isolieren. Na schön. Er setzte sich auf die Polstergarnitur im Aufenthaltsbereich des Frachters und sah Firedevs erwartungsvoll an. Er hatte mitgespielt, sie waren jetzt under sich und sie ihm ganz eindeutig eine Erklärung schuldig. Die kam auch.
Sie hatten davon gesprochen, von Reisen zu fernen Welten, und dabei hatte Firedevs auch ihre Verwandtschaft auf Alderaan erwähnt. Ihre Onkel und Tante hatten einem Besuch zugestimmt – das war also die Überraschung! Sie hatte wohl recht, hätte sie es ihm einfach gesagt, hätte sein Pflichtbewusstsein Wes davon abgehalten, einfach so Urlaub zu machen und die Arbeit den noch verbliebenen Räten zu überlassen… momentan waren das ja nicht mehr so viele… die Triebwerke heulten auf und mit einem Ruck hob das Schiff ab – jetzt war es also eh schon egal, er konnte sich genauso gut in sein Schicksal ergeben.
Es stimmte ja, ein paar Tage Erholung würden ihm sicherlich gut tun, und wahrscheinlich trank er auch so viel Kaf, aber…
»Unterschätze nie die Kraft des Gedankens, Firi: der Kaf selbst muss gar nicht wach machen. Als Experte für Illusionen kann ich dir das sagen. Aber ganz im Ernst: du hättest mich vorher fragen sollen – und ja, ich hätte gesagt, dass viel zu viel los ist, um jetzt einfach alles liegen und stehen zu lassen, und ja, dann hättest du wahrscheinlich einfach genauso gehandelt, wie du es eben getan hast, aber trotzdem…«
Der Taanaber sah seine Entführerin vorwurfsvoll an, richtig böse konnte er ihr aber auch nicht sein.
»Es stimmt schon, Alderaan wird mir gut tun, und ich freue mich darauf, deine Verwandtschaft kennen zu lernen – also jenseits von Sahra, und man hört, dass die neue Regierung sich zunehmend vom Imperium distanziert…«
›Man hört‹ war eine eindeutige Untertreibung. Der von Jedi aufgedeckte Genozid an den Killiks im eigentlich so pazifistischen Alderaan hatte überhaupt erst zum Sturz der alten Regierung geführt.
»Vielleicht ist der Zeitpunkt wirklich gar nicht mal schlecht, um neue Kraft zu tanken. Mein Kom kannst du dann meinetwegen auch behalten.«
Orbit von Coruscant – Frachter ›Mischief‹ – Aufenthaltsraum – Firedevs und Wes