Coruscant

(Jedi-Meisterin Alvaba Thropp; unmittelbar nach der Rückkehr von Giftpfeil und Nightmare)​

Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, auf der Nightmare – Krina und Alvaba

So viel war passiert und passierte immer noch. Gefangene Sith, um die brauchte Alvaba sich nicht zu kümmern. Verletzte Jedi, das war schon eher ihre Aufgabe, doch der Tag war symptomatisch für ihre Entwicklung in den letzten Monaten. Zu ihrer eigentlichen Berufung, Leute gesund zu machen, kam sie immer weniger. Der Orden brauchte ihre Expertise auf anderen Feldern. Nicht alle davon lagen ihr sonderlich. Sie hatte sogar schon davon geträumt, dass Chesara endlich zurückkehren und die riesige Lücke, die sie hinterlassen hatte, schließen würde. Dann könnte Alvaba endlich wieder das tun, was sie am liebsten tat.

Ein bisschen beneidete sie die braunhäutige Menschenfrau, diese Krina, nicht mit all diesen Dingen belastet zu sein. Sie schien die Last, den Druck nicht zu spüren. Sie wirkte enthusiastisch, als sie die Virusprobe sah, die sich bereits bedenklich verfärbt hatte. Alvaba dachte an letzte Nacht und wie knapp sie dabei einer Katastrophe entkommen waren. Jetzt ging das alles wieder von vorne los. Noch eine Probe. War das wirklich die letzte?


»Ein Durchbruch, das ist es wohl, aber auf andere Art als wir uns das ausgemalt haben,«

Erwiderte Alvaba rätselhaft, mehr zu sich als nach außen gerichtet. Schließlich gab die Mirialan sich einen Ruck und ergriff die Phiole. Besser sie tat es als Krina, die sich keine Vorstellungen machte, wie gefährlich die Substanz in ihrem Inneren war. Natürlich kannte sich die Menschenfrau mit Viren aus, das bezweifelte niemand, aber diese Proben verhielten sich anders als alles, was Alvaba kannte und nach Lage der Dinge war sie die einzige, die erlebt hatte, wozu diese ölig-schwarze Flüssigkeit imstande war und die heute arbeiten und andere warnen konnte.

Konzentriert, schnell und präzise verstaute die Meisterin die Phiole im Stahlkoffer. Nicht länger als nötig, aber ohne leichtfertige Hektik. Sie schloss ihn, verließ das Schiff zielstrebig und meldete sich bei Rat Elliundi ab. Krina begleitete sie; es war von größter Wichtigkeit, dass niemand der Probe allein ausgesetzt war. Sie machten sich auf den Weg in ein neues Labor. Das, welches man Dr. Kaveri zur Verfügung gestellt hatte, war völlig verwüstet worden und nicht mehr benutzbar. Außerdem wollte Alvaba noch weitere Sicherheitsmaßnahmen einführen. Die andere Jedi-Heilerin, schien es, platzte fast vor Aufregung. Kein Wunder, angesichts der Bedeutung des Fundes, den sie mit sich trugen. An einer Abzweigung schien sie es nicht länger auszuhalten. Aber vielleicht war es besser so. Krinas Enthusiasmus war ein Zeichen, dass das Virus sie noch nicht beeinflusste, es vermutlich noch nicht konnte.


»Das wird es sein, falls es wirklich die letzte ihrer Art ist. Ich kann Euch nicht alle Details erklären, Krina, weil wir nicht zur Gänze verstehen, wie dieses Virus wirkt. Aber der Schlüssel liegt in der Vernichtung der Probe. Ich weiß, das klingt seltsam, aber ihr wisst so gut wie ich, dass sich das C-Virus nicht wie ein gewöhnlicher Infekt verhält. Dies ist kein gewöhnlicher Krankheitserreger, bei weitem nicht.«

Schließlich erreichten sie das Labor und legten die Schutzkleidung an. 4O-77, der halbdefekte 2-1B-Droide, erwartete sie bereits. Für seine Aufgabe hier war er perfekt geeignet. Alvaba entnahm die Probe aus dem Koffer, überzeugte sich, dass sie immer noch unversehrt war, und stellte sie in eine Halterung in einem Transparistahlkasten. So konnte sie das Virus analyisieren, ohne sich nochmals der Gefahr eines direkten Kontakts auszusetzen. Krina fragte, was ihre nächsten Schritte wären.

»Was ich Euch jetzt sage, muss absolut unter uns bleiben, Krina

Warnte sie die Menschenfrau vor.

»Seid ihr jemals Imperator Allegious begegnet? Ihr kennt die diffuse dunkle Aura, die vom C-Virus ausgeht. Wenn Ihr Euch auf diese Probe konzentriert, werdet ihr hoffentlich feststellen, dass dessen Aura alles andere als diffus ist. Aber seid vorsichtig! Das Virus kann Kontrolle über eure Gedanken übernehmen, ähnlich der aggressiven Form der C-Virus-Krankheit. Deshalb ist Vieroh hier. Als Droide ist er immun gegen Manipulationsversuche mit der Macht.«

Mit der Konsole steuerte Alvaba die Apparaturen innerhalb des Transparistahlkastens fern. Sie mussten sofort mit der Sequenzierung der DNS dieses Viruses beginnen, denn die Zeit drängte. Sie erklärte weiter:

»Wir hatten bereits eine solche Probe hier. Wir hatten versucht, sie zu vermehren und daraus ein Heilmittel herzustellen. Es wäre fast in einem Desaster ausgeartet und am Ende mussten wir die Probe zerstören. Dabei konnten wir dieselbe Veränderung beobachten, die bei dieser Probe ebenfalls schon begonnen hat: die schwarze Verfärbung, die dickflüssiger werdenden Konsistenz.«

Mit dem Greifer zeigte die Jedi-Meisterin, dass die Probe in der Phiole alles andere als dünnflüssig war. Nicht so wie die Proben, die sie sonst bekommen hatten.

»Einerseits ist das beruhigend, weil das heißt, dass wir beim ersten Mal wohl nichts falsch gemacht haben, andererseits heißt das, dass die Zeit drängt. Wir werden nicht lange gefahrlos in der Nähe des Viruses arbeiten können. Unsere Aufgabe ist, die Identität der Probe zu verifizieren, Informationen sammeln wie wir können und dann… müssen wir sie vernichten.«

Die Sorge stand Alvaba in's Gesicht geschrieben, als sie Krina ansah. Das war sicherlich nicht, was die Menschenfrau sich vorgestellt hatte, aber ihr war es genauso ergangen. Die anfängliche Euphorie war schnell großer Ernüchterung gewichen. Sie hatte keine Ahnung, wie der Orden an diese Probe gelangt war, aber wenn sie sich irrten, wären alle diese Mühen vergebens und sie stünden wieder auf Feld eins.

Coruscant - Jedi-Tempel - Hangar, auf der Nightmare – Krina und Alvaba
 
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Mas versuchte während er und sein Padawan nebeneinander hergingen nicht zu sehr auf die Gefühle, die dieser ausstrahlte zu reagieren. Er hatte ja bereits festgelegt, dass er ihm zeigen würde, wie er sich selbst abschirmen konnte, daher war er bemüht, ihm jetzt ein wenig "Privatsphäre" zu lassen. Auch jemand der keine Verbindung zur Macht hatte konnte sehen, das Thyr sehr mit den Eindrücken beschäftigt war. Mas nahm an, das sich hier gerade alles vermischte und er grübelte etwas, ob er nicht doch die Führung abbrechen und den Besuch der Krankenstation auf einen anderen Tag verschieben sollte. Das Argument, was klar hierfür sprach, war dass er nicht abschätzen konnte, was sie in der Station erwarten würde.

Als
Thyr nach einer kurzen Pause für Überlegungen begann seine Frage zu beantworten, wandte er seine Aufmerksamkeit den Ausführungen seines Padawan zu. Er nahm nickend zur Kenntnis, dass er bisher nur Tieren geholfen hatte und war bereits im Begriff eine vertiefende Frage zu formulieren, doch Thyr war noch nicht fertig sondern begann darzulegen, wie seine generelle Sicht auf das Leben war. Der Jedi-Ritter hörte aufmerksam zu und war bemüht, dem Jungen nicht ins Wort zu fallen. Doch dann konnte er sich eine Frage doch nicht verkneifen.

"Nun Thyr, philosophisch mag keine Unterscheidung für dich bestehen, jedoch ist es durchaus ein Thema der Physis, denn jedes Lebewesen muss anders behandelt werden und darum ging es mir mit meiner Frage", meinte er mit einem entwaffnenden Lächeln. "Also siehst du jedes Lebewesen als gleichwertig an?"

Mas Frage war natürlich bewusst etwas spitzer formuliert, um noch mehr aus Thyr herauszukitzeln. Und der Junge kam ins philosophieren, wie man es eher von einem Jedi-Meister erwarten würde. Und Mas Grinsen wurde breiter. So konnte nur ein Jedi sprechen. Das war die Essenz des Jedi-Kodex, abzuwägen, welches Leben in diesem Moment wichtiger war, aber diese Abwägung nur durchzuführen wenn es notwendig war.

"Es gibt viele Jedi, die eine ähnliche Auffassung wie du vertreten Thyr und sie spiegel sich sehr gut im Kodex wieder." Mas grinste immer noch, auch wenn sein Ton mehr in eine Lektion ausartete. "Betrachte es doch mal so: Es gibt keine Gefühle. Bedeutet: Du wägst nicht nach persönlichen Sympathien oder Gefühlen ab. Frieden. Bedeutet: Du handelst nach genau dieser Philosophie und kannst somit immer deinen Frieden mit deinen Entscheidungen machen. Das bedeutet die Philosophie der Jedi."

Zum Ende seines Satzes hatte sich seine Euphorie wieder etwas gelegt.

"Für manchen Jedi geht dies sogar soweit, dass sie Gewalt komplett ablehnen. Wieder andere Nutzen Gewalt nur als Verteidigung oder wenn sie keine Wahl haben. Und eine letzte Gruppe nutzt die eigenen Fähigkeiten und die Macht deutlich pro-aktiver, um ebenfalls Frieden herzustellen und zu bewahren."

Mas machte eine Pause und ließ Thyr ausführen, in welcher Kategorie er sich da sah, obwohl er selbst natürlich von der ersteren ausging. Innerlich plante er schon, wie er Thyr die passenden Kampffähigkeiten hierfür mitgeben konnte.

"Es gibt hierfür auch eine spezielle Kampfform mit dem Lichtschwert, die sich rein der eigenen Defensive widmet: Der Weg des Mynock, oder auch Soresu. Sie fokussiert sich rein auf Verteidigung und Bollwerken. Das wäre die passende Form für dich Thyr, in meinen Augen"

Natürlich musste Mas das sagen, er war ja fast schon ein Lichtschwert-Kampf-Nerd. Also musste er Thyr selbstverständlich direkt eine individuelle Lichtschwerttechnik-Optimierung planen. Im grunde war es Mas Art, seinem Padawan zu zeigen, dass er seine Weltsicht, obwohl er sie nicht teilte, respektierte und ihn dabei unterstützen würde, seinen eigenen Weg zu finden.

Die Krankenstation lag jetzt vor Ihnen und Mas blieb stehen und hielt Thyr an den Schultern kurz zurück, um ihn anzuschauen.


"Bist du dir sicher, dass das nicht zu viele Eindrücke auf einmal sind, Thyr? Wir haben noch genug Zeit hier vorbeizuschauen und wenn du sowieso den Weg eines Heilers verfolgen möchtest, wirst du bald einen nicht geringen Teil deines Tages hier verbringen."

Mit einem schelmischen Grinsen fügte er hinzu: "Natürlich NACH deiner persönlichen Ausbildung."

Der kurze, schockierte Blick, der sich ihm bei dieser Betonung bot ließ Mas fast loslachen, doch er gluckste nur kurz und bemühte sich dann um ein ernstes Gesicht.

"Du solltest dein Gesicht sehen, Thyr, du siehst nämlich so aus, als würdest du gleich versuchen mir an die Gurgel zu gehen!"

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~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Intensivstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek



Malek arbeitete schweigend weiter, während sich die Stille zwischen ihnen ausbreitete. Er hörte, wie sie das Datapad entsicherte, das leichte Geräusch ihrer Bewegungen, das kaum gegen das monotone Summen der medizinischen Geräte ankam. Er wagte keinen Blick in ihre Richtung, aber er konnte die Veränderung in der Atmosphäre spüren, das angespannte, konzentrierte Schweigen, das sich über den Raum legte.
Er wusste nicht, was genau in ihr vorging, aber er konnte es erahnen. Die Art, wie ihre Finger leise über das Datapad glitten, das gelegentliche Zögern, das fast unhörbare Schnauben, wenn sie auf eine Information stieß, die sie wohl nicht erwartet hatte. Er kannte das Gefühl, die Mischung aus Erleichterung und Hilflosigkeit, wenn man erfährt, dass jemand, der einem wichtig ist, zwar überlebt hat, aber noch nicht außer Gefahr ist.

Seine Hände bewegten sich mechanisch, routiniert. Infusionen prüfen, Werte kontrollieren, sicherstellen, dass alles stabil blieb. Doch seine Gedanken waren längst nicht mehr nur bei der Arbeit.
Dann, nach einer Weile, kam ihre Stimme. Leise, aber bestimmt.
Malek hielt für einen Moment inne. Er wusste, dass eine Frage in dieser Art kommen würde, zu mindestens ahnte er es. Vielleicht hatte sie sich die ganze Zeit schon in ihren Gedanken abgezeichnet, während sie las. Vielleicht war es die einzige wirkliche Frage, die für sie zählte.
Er richtete sich auf und sah sie an. Ihr Blick lag irgendwo zwischen Entschlossenheit und etwas anderem, etwas, das er nicht benennen konnte.

Malek ließ einen leisen Atemzug entweichen, während er die Daten auf dem Display überflog. Die Antwort stand außer Frage, doch er wollte sicher sein, bevor er sie aussprach.


„Es tut mir leid, Meisterin Eowyn. Es wäre zu riskant, Sie jetzt zu verlegen.“


Als er aufblickte, glaubte er für den Bruchteil einer Sekunde eine Veränderung in ihrem Ausdruck zu sehen. Vielleicht Enttäuschung, vielleicht etwas anderes, es war nur ein kurzer Moment, kaum greifbar. Doch irgendetwas sagte ihm, dass sie gehofft hatte, eine andere Antwort zu hören.
In seinem Kopf ratterte es, während er fieberhaft nach einer Lösung suchte, die der Rätin helfen konnte. Es musste doch einen Weg geben. Seine Hände arbeiteten routiniert weiter, während sein Geist sich immer wieder um die gleiche Frage drehte.
Er überprüfte noch einige Werte, notierte sie sorgfältig in die Krankenakte und hielt plötzlich inne. Sein Blick blieb auf dem Datapad haften, doch er sah nicht wirklich darauf, seine Gedanken hatten sich an einer Idee festgebissen. Sekunden verstrichen, bis er sich ruckartig wieder fing. Ohne zu zögern, drehte er sich um und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zur Tür.
Kurz vor dem Ausgang blieb er stehen und sprach, fast schon in einem aufgelockerten, fast fröhlichen Ton.


„Warten Sie hier, ich komme gleich wieder.“


Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ihm ihre Absurdität bewusst wurde. Warten… Was sollte sie denn sonst tun? Ein Anflug von Verlegenheit stieg in ihm auf, doch er schüttelte den Gedanken rasch ab. Jetzt war nicht die Zeit, sich über ungeschickte Formulierungen Gedanken zu machen. Stattdessen richtete er seinen Fokus auf sein Ziel, die Lösung, die ihm gerade in den Sinn gekommen war. Mit neuer Entschlossenheit verließ er den Raum.

Wenige Minuten später betrat Malek wieder das Krankenzimmer, seine Schritte leise, aber zielstrebig. In seinem Blick lag eine leise Hoffnung, als er sich der Rätin näherte.


„Es gäbe eine Möglichkeit, wie Sie früher zu ihm könnten,“


Begann er und ließ ihr einen Moment Zeit, die Worte zu verarbeiten.

„Meisterin Solari hat zugestimmt, Ihnen ein Bacta-Bad zu gewähren. Es wird nicht alle Verletzungen heilen, aber es könnte Ihre Genesung deutlich beschleunigen, genug, um Sie verlegen zu können.“


Er beobachtete ihre Reaktion genau, wollte abschätzen, ob sie die Möglichkeit überhaupt in Betracht zog. Doch er wusste, dass es noch eine Bedingung gab, eine, die er nicht verschweigen konnte.

„Der einzige Haken daran ist, dass ich Sie weiterhin begleiten soll, falls unerwartete Komplikationen auftreten.“


Seine Stimme blieb ruhig, neutral, doch in seinem Blick lag ein Funken Neugier.

„Was halten Sie davon?“


Seine grau-grünen Augen blieben auf ihr gerichtet und er hoffte auf eine positive Antwort.




~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Intensivstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Nabooanische Kantine- mit Brianna und vielen anderen.

Brianna war ein Energiebündel. Bailee kannte sie nicht anders. Natürlich hatte die Echani nicht liegen bleiben können. Damit sie aus dem Bett sprang, wäre wahrscheinlich nichtmal der halbe Bürgerkrieg nötig gewesen, ein Hüsterchen von nebenan hätte gereicht. Bailee schmunzelte.

«Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe, dass ich dich an Bett fessel? Wär jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt. Du hast nur einen Arm zur Verfügung.»


Die Nautolanerin grinste Brianna herausfordernd an. Die Jedi würde sie wohl trotzdem aufs Kreuz legen, aber so fertig, wie sie aussah, überlegte Bailee ernsthaft, es drauf ankommen zu lassen. Aber ihr fehlte nach wie vor das Training. Ausser dem Yoga hatte sie ja kaum weitere Ausbildung erhalten. Brianna fragte sie bei der Erwähnung «ihrer» Sportart natürlich gleich mal nach ihren Fortschritten. Bailee wackelte mit dem Kopf.

«Ob es gut tut, weiss ich ja nicht. Aber ich komm inzwischen an meine Zehen dran, wenn ich mich bücke und bin generell etwas beweglicher geworden. Und ich komm nicht mehr so schnell aus der Puste, wobei ich da nicht weiss, ob das wirklich an dem Yoga liegt oder daran, dass ich nicht mehr ganz so viel Zeit in Raumschiffen im Hyperraum verbringe und dafür mehr laufe.»

Anschliessend entschuldigte sich Brianna, dass sie sie im Stich gelassen hatte. Bailee schmunzelte und zuckte die Schulter.

«War vielleicht besser so. Auch wenn man mich da ruhig hätte informieren können! Auf der anderen Seite hast du mir ja den Hinweis gegeben und ich hab den Seitenwechsel ja eh nicht geglaubt.Ich freu mich einfach, dass du wieder da bist.»

Brianna wollte die Zeit auch nutzen, die sie hier hatte und Bailee nickte.

«Zum Beispiel damit, das Essen zu vertilgen. Los gehts! Du brauchst es. Auch die Meeresfrüchte. Eiweiss! Damit du gut regenerieren kannst. Hau rein!»

Sie grinste und nahm noch eine Gabel voll Seetangnudeln.

«Oder an was hast du gedacht?»

Natürlich hatte Brianna sicher an Training gedacht, aber Bailee machte sich gerade einen Spass draus, ihre Meisterin etwas hoch zu nehmen. Sie fand, als kleine Revanche konnte man ihr das nicht wirklich verübeln.

Auf ihre Frage nach dem Neopren-Anzug für sie, erklärte Brianna, noch garnicht in ihrem Quartier gewesen zu sein und fragte, ob es das noch geben würde. Bailee runzelte die Stirn.

«Also dein Schiff steht noch. Das hab ich vermint. Wenn sich jemand dran zu schaffen gemacht hätte, hätte ich nen Alarm bekommen. In deinem Quartier war ich nur einmal nach meiner Rückkehr von Alderaan. Wenn die das geplündert haben, ist hier Feuer aufm Dach, das sag ich dir!»

Kleine, blaue Kringel erschienen in ihren Augen bei der Vorstellung, man könnte das Geschenk für Brianna entsorgt oder weitergereicht haben. Sie hätte da besser Kontrollgänge machen sollen. Aber man hat sie ja mehr oder weniger rausgeekelt hier.

Bei ihrer Idee, Brianna nach Bastion zu begleiten, hatte diese schon ein mögliches Einsatzgebiet für sie. Bailee grinste.

«Was für Schlossknackerdinger? Gibts dafür einen Begriff?»

Wieder neckte sie Brianna ein wenig. Es gab einige Aufsätze und Werkzeuge, die durchaus nützlich waren, um Schlösser zu knacken. Bailee’s Erfahrungen da waren aber begrenzt. Medizinisches Gerät war selten derart gesichert, dass man auf sowas zurück greifen musste. Brianna fragte dann, ob sie vom Imperium gesucht wurde und Bailee runzelte die Stirn.

«Bis jetzt nicht. Aber so, wie du das grad ausdrückst, besteht ne gute Chance, dass sich das bald ändern, hmm?»

Nicht, dass sie damit nicht leben könnte. Sie war kein Fan vom Imperium und da sie jetzt für die Jedi arbeitete, gehörte eine gewisse Abneigung gegen das Imperium wohl zur Jobausschreibung. Genauso wie eine gewisse Risiko-Freude. Brianna nahm da kein Blatt vor den Mund, was ihnen blühte, sollten sie erwischt werden. Bailee grinste.

«Erwartest du jetzt, dass ich zurück ruder, nur weil man mir die Lampe ausschiessen könnte? Das hätte mir auf Felucia auch passieren können und da hat sich niemand drum geschert. Ich frag mich, wie viele von den «Auserwählten» noch leben. Aber da ich in den letzten Wochen hier niemanden von denen gesehen hab und ich vorher ja ne ganze Weile oben auf einer der Stationen gearbeitet hab nach der Quarantäne… erwarte ich nicht mehr, überhaupt einen von denen wiederzusehen. Also das Leben als Jedi ist gefährlich. Egal ob du Unkraut jähten gehen musst oder deine Meisterin zu den Sith begleitest. Also sehen wir das einfach als Herausforderung als als Einbahnstrasse.»

Brianna fragte sie dann noch, ob sie an Klaustrophobie litt. Bailee überlegte.

«War bisher nicht so. Mal ausprobieren. Das letzte Mal, als ich durch eine enge, schleimige Röhre gerutsch und in einem Becken mit Exkrementen gelandet bin, war ich tatsächlich ein paar Tage auf der Krankenstation. Keine schöne Erfahrung, aber ich steh ja wieder. Aber wenn mich am Ende kein Güllebecken erwartet, kann ich mir das jetzt vorstellen, ohne das es mich schauert. Also sollte das kein Problem sein.»


Sie sah ihre Meisterin einen Moment an.

«Aber ich glaub, du musst bis dahin fies zu mir werden, damit ich zumindest halbwegs Jedi-mässig unterwegs bin, wenn wir da ankommen. Ich will kein zu leichtes Ziel für sie sein und habe durchaus vor, mit dir hinterher wieder nach Hause zu fliegen. Also tret mich, ja?»

Bailee war sich sicher, dass sie diese Bitte bereits heute Abend bereuen würde. Doch sie wusste auch, dass das nötig war, um ihrer beider Überlebenschancen zu maximieren. Und sie war bereit das anzugehen. Sie hatte definitiv lang genug rumgedümpelt. Jetzt war an der Zeit herauszufinden, was tatsächlich möglich war.

Coruscant-Jedi-Tempel-Nabooanische Kantine- mit Brianna und vielen anderen
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Nabooanische Kantina – diverse speisende Jedi sowie Bailee und Brianna

Bailee und Brianna hatten wahrscheinlich eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung der Zeit, in der sie getrennt gewesen waren. Für die Echani war es eine Menge Aufregung, Nervenkitzel und auch Ärgernisse gewesen. Für Langeweile hatte sie keine Zeit gehabt im Sith-Tempel und danach. Für ihre Padawan sah es leider anders aus. Brianna hatte sich vorgestellt, dass die Nautolanerin eine gute Zeit mit Talery verbringen würde, was leider nicht geklappt hatte. Im Grunde konnte die Silberhaarige dankbar sein, nicht geahnt zu haben, wie wenig das klappen würde, sonst hätte sie sich um ihre zweite Padawan ebenfalls noch die ganze Zeit gesorgt, zu allem anderen noch obendrauf.

Die Unterschiede zeigten sich insbesondere darin, dass Bailee sich noch ganz genau an Einzelheiten von vor der Mission erinnern konnte, wohingegen Brianna vor allem die Arbeit auf der Krankenstation und das Echani-Yoga einfiel. Sie wusste rein gar nicht, in welchem Zusammenhang ihr kleines Tentakeltierchen mal angedroht hatte, sie an's Bett zu fesseln, ließ sich das aber nicht anmerken.


„Ich brauch' keinen Arm um dir trotzdem zu entwischen,“

Entgegnete die Echani und grinste keck zurück. Das konnte sie ruhig versuchen. Angesichts ihrer Körperkraft wäre so ein windiges Bettchen gar nicht stabil genug, um sie davon abzuhalten, ihren Bewegungsdrang zu befriedigen. Da freute es sie, dass sie ihre Padawan erfolgreich animiert hatte, mehr Sport zu treiben, und sich das auch bereits in ihrer Fitness bemerkbar machte.

„Das ist schön. Das wichtigste ist, dass es dir gut tut. Auch das wichtigste ist, dass du fit genug bist für das, was auf dich zukommt in der Ausbildung der mir,“

Drohte Brianna scherzhaft – Gegenherausforderung ausgesprochen. Gut, Talery hatte sie auch nicht so hart dran genommen, das hätte auch gar nicht ihrem Naturell entsprochen, und Bailee würde auch nicht auf allen Vieren aus dem Trainingsraum kriechen müssen – solange sie sie nicht ärgerte.

Schade war, dass der Rat Bailee so hatte hängen lassen – aber andererseits, was hätte sie erwarten sollen? Die Rätinnen, denen sie vertraute, waren entweder mit von der Partie oder auf Langzeitmissionen unterwegs. Aber sie wollte sich ihr Misstrauen dem Rat, Elliundi, Janson und Co, nicht so sehr heraushängen lassen.


„Ich kann mir vorstellen, dass es im Orden drunter und drüber geht wegen der Viruskrise und allem, gerade in den höheren Gefilden. Schätze, das bist du einfach untergegangen. Ich konnte auch nicht großartig was für dich vorbereiten, es musste alles relativ spontan über die Bühne gehen,“

Erklärte Brianna, die sich nicht bitten lassen musste, um das Essen, das scheinbar doch nicht nach Babynautolanerinnen aussah, zu verschlingen. Sie musste die Vorstellung aus dem Kopf bekommen. Und außerdem nach der klassischen Naboo-Küche fragen, die sie kannte, wie Döner vom Dönertier. Von so einem Teller wurde sie ja eh nicht satt, schon gar nicht, nachdem Bailee so viele von den Tintenfischdingern weggefuttert hatte.

„Ich kann dir auch einfach nur was voressen in dem bisschen Zeit, das ich verfügbar habe.“

Kestrel konnte nicht unendlich warten. Sobald alles geregelt wäre und Brianna halbwegs gesund geheilt war, würde sie abfliegen müssen. Dass der Jedi-Orden keinen weiteren Versuch unternommen hatte, sich ihre Tardis unter den Nagel zu reißen, war ein gutes Zeichen, auch wenn sie ihr eigenes Schiffchen lieber nicht verwenden – und wenn es schlecht lief opfern – wollte.

„Ehrlich gesagt hätte ich fest damit gerechnet, dass sie es tun und irgendwo in der Requisitenkammer des Tempels ein Neoprenanzug liegt, der außer mir eh niemand passt,“

Vermutete die Echani, der ja umgekehrt auch nie etwas von der Standardausrüstung passte bei ihren muskulösen Schenkeln. Auch nicht, wenn sie die Hosen drei Nummern größer nahm als die Oberteile… sowas gab's schlicht nicht.

Entweder war nicht klar, was Brianna mit Schlossknackerdingern meinte, oder Bailee wollte sie nochmals hochnehmen.


„Naja, Elektronische Dietriche halt. Hast du mit sowas schon zu tun gehabt oder kannst du dich damit vertraut machen? Sonst muss ich jede Tür im Sith-Tempel eintreten und das wäre nicht gerade unauffällig.“

Die Nautolanerin schien damit zu rechnen, dass sie das Vorhaben bald auf die imperiale Fahndungsliste bringen würde. Das hielt die Silberhaarige wiederum nicht für sehr wahrscheinlich, beruhigen konnte sie ihre Padawan damit aber nicht.

„Nö. Entweder wir kommen da ungesehen rein und wieder raus oder wir sind tot. Beziehungsweise ich bin tot und du landest in demselben Kerker im Sith-Tempel wie Kestrel. Mit sowas Profanem wie gewöhnlicher Polizeiarbeit geben sich die Sith nicht ab, das läuft da anders.“

Doch Bailee machte keinen Rückzieher, im Gegenteil. Sie erzählte ein wenig von Felucia und den Dingen, die Brianna nicht mitbekommen hatte und es schien, als wäre ihr eine waghalsige Rettungsmision zusammen mit der Echani viel lieber als alles, was ihr vielleicht sonst blühen konnte.

„In Ordnung, dann kommst du einfach mit – ich hab sowieso nur eine höchst inoffizielle Erlaubnis des Rates mit der Ermahnung, bloß nicht alleine zu gehen – wobei sie da nicht dich im Auge hatten. Das hatten sie ja scheinbar generell nicht. Aber gut, in dem Fall kann ich auch nicht vom Rat als solches sprechen… am besten, niemand erfährt so ganz genau, mit wem du wohin gehst.“

Grundsätzlich war die Nautolanerin auf die Katakomben vorbereitet – soweit frau sich dafür vorbereiten konnte.

„Keine Sorge, so eklig ist es da nicht. Wenn dir Höhlen an sich nichts ausmachen, K'lorschneckenschleim und das gelegentliche Skelett einer unglückseligen Jüngerin, mehr erwartet dich da nicht. Es ist eher die erdrückende Präsenz der Dunklen Seite, ich weiß nicht, ob du die schon einmal so wirklich gespürt hast? Ich hab aber ein Schutzamulett, das ich dir notfalls geben kann, reinwärts zumindest. Auf dem Rückweg möchte ich es Kestrel geben.“

Nun forderte Bailee ihre Meisterin ganz direkt zum gemeinsamen Training auf – was Brianna schon angedeutet hatte, worauf ihre Padawan aber nicht so richtig angekommen war. Gut, da rannte sie offene Türen ein. Ihren Sport brauchte die durchtrainierte Echani sowieso und sie konnte es durchaus so einrichten, dass es für sie sehr viel anstrengender würde als für Bailee. Sie würde ja trotzdem noch fitter hinausgehen als ihre Padawan.

„Okay, wir können uns am späten Nachmittag nochmals treffen, dann machen wir Lichtschwertgrundlagen, mit dem Schwerpunkt auf Verteidigung. Du musst ja niemand in Nullkommanix umhauen können, es reicht wenn du dir die Sith vom Leib halten kannst bis ich da bin. Verheizt wird hier niemand, ich nehm' dich nirgendwohin wo ich denke, das ist dein sicherer Tod,“

Meinte Brianna. Sie fand, dass sie gute Chancen hatten, ungesehen über die Katakomben rein- und wieder rauszukommen. Aber falls sie dort unten wem begegneten, würde es sofort auf Leben und Tod gehen, und das sollte nicht Bailees Tod sein, keinesfalls.

Nach dem Essen fragte die stets hungrige 28jährige nach Naboo-Döner, bekam aber nur zwei Fischsemmeln. Na gut, besser als nichts, sagte sie sich, es würde sie zumindest ihre Kiefer bis zum Krankenhausmittagessen beschäftigt halten. Nach diesem hatte sie eine weitere Heilsitzung mit Usara. Eigentlich wollte Brianna sich ihrem Arm gemeinsam mit der anderen Heilerin annehmen, doch die verbot es ihr. Sie sollte sich schonen usw. usw., gerade nach der Nacht. Dabei ging es ihr doch gut! Bis auf die Folgen des Gifts und der Machtblitze halt, aber das würde sich auch noch geben. Verstand sie nicht, dass sie keine Zeit hatte? Selbst wenn Kestrel nicht auf sie wartete, wäre es die reinste Folter für die Echani gewesen, im Krankenbett zu bleiben und sich ruhig zu verhalten. Also machte sie sich aus dem Staub, sobald sie die Nachrichten auf ihrem iKom geprüft hatte. Von ihren Präsenzen in den sozialen Holonetzen hielt sie sich lieber noch fern – sie vermutete, dass sie das nicht verkraften würde. Was sie dort erreicht hatte, hatte sie ja so mehr oder weniger alles weggeworfen. Opfer bringen, wie Ahna es ausgedrückt hatte.

Sie konnte nicht anders, als an dieses letzte Gespräch mit der Pau'anerin zu denken, das sie geführt hatten, kurz vor dem letzten Gefecht auf Kast. Wenn sie sich vorstellte, dass sie sich jetzt im Bett auf der Krankenstation herumwälzen müsste und alle Zeit der Welt hätte, nachzugrübeln, was sie vielleicht anders hätte machen können, ob es einen anderen Weg gegeben hätte, als dass die Rätin sich selbst opferte. Mit dem Schutzmedaillon vielleicht? Oder wenn Brianna schneller gewesen wäre und Allegious mit einem Lichtschwerthieb mehr an dem hindern hätte können, was er als letzte schlechte Tat seines Lebens gemacht hatte. Falls es eine Machtkraft gewesen war, natürlich, aber hatte Janus am Schluss nicht etwas Ähnliches ausgelöst?

Er war es, zu dem sie wollte. Inzwischen musste er ja wohl erwacht sein, und Brianna wollte gar nicht, dass er schon wieder bei Kräften war. Er sollte noch so schwach wie möglich sein und möglichst wenig Widerstand leisten können, denn sie brauchte Informationen. Informationen, die er besaß, schließlich war er derjenige, der die arme Kestrel und ihre Verbündeten gefangengenommen hatte – und sie würde sie auch bekommen.

Er war woanders in der Intensivstation untergebracht, weit weg von Eowyn, in einem Raum, der sich gut schützen ließ. Am Eingang warteten zwei Wächterinnen, was Brianna überraschte. Sie hätte nicht erwartet, dass die Schatten sich hier die Butter vom Brot nehmen ließen… oder es waren insgeheim Schatten. Die Schatten waren so geheimnisvoll, nach wie vor hatte sie keine Ahnung, wie viele von ihnen es überhaupt gab, sie fand nur immer wieder einmal heraus, wer alles dazugehörte. Aber es war nicht immer ganz klar. War Elise zum Beispiel eine Schatten? Oder JK?

Es erforderte eine kurze Diskussion, um Zugang zu dem Raum zu bekommen. Sie musste damit drohen, zu Eowyn zu gehen und sie rund zu machen und winkte mehrfach damit, dass Janus ja eigentlich zuallerst ihr Gefangener sei, aber schließlich, nachdem die irgendwas über Kom ausgetauscht hatten, bekam sie den Zutritt.

Brianna fühlte sich seltsam, ihr war fast ein bisschen mulmig, den Raum zu betreten. Wie würde es sein, ihn wiederzusehen, Janus den Lügner und Verräter? Wie würde es sich anfühlen, dass Ahna tot war und er hingegen leben durfte? Sie bereitete sich auf eine deftige Begrüßung vor, die sie ihm an den Kopf werfen konnte, aber da war niemand, bei dem es sich lohnte. Die Worte konnte sie sich sparen. Seine dunkle Präsenz war immer noch schwach wie nie, er lag reglos auf dem Bett und war an unzählige Geräte angeschlossen, die schwache Vitalfunktionen anzeigten. Es ging ihm also immer noch nicht besser. Misstrauisch prüfte die Echani, was in den Infusionen war und was die Geräte im Einzelnen machten. Nein, sie hielten ihn nicht absichtlich in dem Zustand, in dem er so harmlos wie nur möglich war.

Harmlos, das war ein komischer Begriff, um Janus damit zu bedenken, aber so wie er dalag, ruhig, das Gesicht friedlich, es passte. Es passte nur nicht zu ihm, zu den Janus, den sie inzwischen kannte. Das war mehr wieder der junge Schüler von Loronar, von Korriban, als der Sith-Lord, nur schrecklich entstellt. Die Haut seines einst so ansprechenden Gesichts war geschwärzt, die Haare weggeschmaucht. Sie konnte nicht anders, aus morbider Neugier musste sie sich den Bauch ansehen, wo Eowyns Lichtschwert ihn durchbohrt hatte. Es war erschreckend, und Brianna ertappte sich dabei, wie sie ihre Freundin dafür schalt, ihn so zugerichtet zu haben. Dass er das nicht verdient hätte.


„Oh doch, du hast jedes bisschen davon verdient,“

Sagte sie leise zu ihm und sah ihn böse an. Ihr Verstand wusste, dass es so war, aber sie fühlte sich nicht danach. Sie wollte ihn nicht so sehen. Ihr Kopf sagte ihr auch, dass sie nur egoistisch war, dass sie dem nachtrauerte, was ihr entgangen war, was vielleicht hätte sein können. Aber so fühlte sich nicht egoistisch. Sie waren doch füreinander bestimmt gewesen, sie für ihn, er für sie. Sie hätten eine andere Zukunft verdient gehabt, weit weg von Jedi oder Sith, das spürte sie. Wenn es jemals einen Mann für sie gegeben hätte, er wäre es gewesen. Nur ein Halbechani, kein reines Blut, es hätte keine Rolle gespielt.

„Das ist nicht real, das bist du nicht,“

Sagte die Silberhaarige, wie um sich selbst zu überzeugen. Der echte Janus hatte nichts mit dem gemeinsam, den sie sich gerade vorstellte. Er war auch nie so gewesen, nicht einmal am Anfang, sie wollte es nur nicht wahrhaben. Brianna wollte, dass sein Gespinst aus charmanten Lügen der Wahrheit entsprach, dass es wirklich so hätte sein können, und vielleicht war es auch so? Vielleicht gab es einen Teil in ihm, ganz tief drinnen, der immer noch gut war, der all diese Dinge wirklich gewollt hatte, die er vor ihr ausgebreitet und mit der er sie geködert hatte. Ihr Hirn sagte nein, nicht das kleinste bisschen ihn ihm war nicht verdorben, doch ihr Herz sagte etwas anderes und sie vergoss bittere Tränen über denn Mann der verantwortlich war für Kestrels Schicksal, oder über ihren bevorstehenden Tod.

Coruscant – Jedi-Tempel, medizinische Abteilung – Intensivstation, Janus' bewachtes Krankenzimmer – Wächter:Innen vor der Tür, Janus und Brianna drinnen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Malek

Die Antwort kam nicht sofort, aber im Prinzip war das schon Antwort genug. Um ehrlich zu sein, hatte Eowyn auch nicht mit etwas anderem gerechnet. Man würde sie irgendwie in ihrem Bett zu ihm schaffen müssen, denn bisher hatte man noch keinen Versuch unternommen, dass sie sich in eine sitzende Position begab. Mehr als dieses leicht schräge Aufstellen der Matratze war nicht drin gewesen. Und nun gleich ein Ausflug? So viel Mühe für einen Besuch? Zu jemandem, der nicht einmal wach war? Ziemlich unwahrscheinlich. Aber sie hatte es versuchen müssen. Das war sie ihm schuldig.
Ob Noiz wirklich ihre Werte überprüfte? Oder überlegte er nur, wie er möglichst diplomatisch und ohne Befehlsverweigerung oder so etwas ihren Wunsch ablehnen konnte?
Sie behielt recht. Natürlich kam ein Nein, was auch sonst. Es war überhaupt nicht notwendig. Was für eine seltsame Idee von ihr.
Natürlich, antwortete sie leise, lies das Datapad auf die Decke sinken und griff mit der linken Hand nach der Fernbedienung neben ihrem Bett, um selbiges noch etwas höher zu stellen. Vermutlich sollte sie es nicht übertreiben, sie hatte keine Ahnung, was ihr Rücken alles aushalten konnte, aber so war es immerhin möglich, dass sie aus dem Becher trinken konnte, den Noiz ihr neben das Bett gestellt hatte. Es war bei weitem nicht mehr so fürchterlich anstrengend wie gestern, stellte sie fest, als sie die ersten Schlucke nahm. Und es schmeckte nicht so übel, wie das Wort "Flüssignahrung" es für sie implizierte. Gewöhnungsbedürftig, irgendwie - aber machbar.
Sie trank langsam - schließlich war es, wenn auch albern, immerhin eine Beschäftigung, die sie hatte. Ihre Gedanken trieben zu der Akte, die sie gerade gelesen hatte, als der Anwärter neben ihr sich plötzlich umdrehte und zur Tür marschierte, ohne sich wirklich zu verabschieden. Hatte sie ihn irgendwie beleidigt?
Doch nicht. Er war wohl einfach in Gedanken gewesen, beziehungsweise war es immer noch.

Warten. Sie sollte
warten. Beinahe amüsant. Sie wartete seit... seit... nein, eher seit... genaugenommen - wartete sie irgendwie, seitdem sie damals auf Va'art abgestürzt war. Erst auf Rettung, dann auf die Erlaubnis, nach Coruscant fliegen zu dürfen. Dann darauf, wie die Republik über sein Schicksal entscheiden würde. Ziemlich sofort danach dann auf die Entscheidung des Rates über Bastion, und anschließend auf den Start. Auf Bastion selbst hatte sie auch gewartet - auf Befreiung, dann auf ihren Tod. Und auf Kast darauf, dass ihr Schicksal sich endlich erfüllen würde. Verrückterweise hatte sie alles überlebt - und nun wartete sie eben hier. Wartete darauf, dass ihr Körper vielleicht zumindest ein bisschen heilen würde. Irgendwann einmal.
Ja. Mittlerweile war Eowyn ziemlich gut im warten. Und zu tun hatte sie außerdem auch nichts anderes mehr.

Es dauerte nicht lang und nur drei Schlucke Nahrung, bis Noiz wieder zurück war, mit einer Aura um sich, die Eowyn eigentlich nur als "aufgeregt" beschreiben konnte - zumindest in dem Maße, wie es für diesen jungen Mann vermutlich Aufregung war, denn bisher war er ziemlich ausgeglichen und ruhig gewesen, so dass dieses kleine winzige bisschen Aufregung ihr beinahe zurief, dass es auch existierte.
Als er sprach, war Eowyn auch klar, worauf diese Emotion beruhte. Sie konnte zu ihm?
Früher... was hieß "früher"? Egal. Ein Bacta-Bad war das kleinste Problem. So weit sie wusste, hatte sie auch schon irgendwelche Behandlungen hinter sich, vielleicht sogar ein Bad, sie hatte ja nicht wirklich zugehört und ihr fehlte fast ein ganzer Tag. Natürlich klebte einem das Zeug dann noch Ewigkeiten überall in der Nase, aber wen interessierte das schon.
Eowyn nickte, kurz bevor Noiz weitersprach. Sie sah ihn einen Moment an, überlegte, was genau er meinte und beschloss dann, einfach zu fragen.
Wohin begleiten? Zum Bacta? Oder zu... ihm? Beides war ihr eigentlich nicht recht. Letzteres... sie wollte mit ihm allein sein, das würde schon schwer genug werden. Sie wusste ohnehin nicht, wo sie standen und wie sie sich verhalten sollte (vielleicht ganz gut, dass er noch schlief?), da wurde es nicht besser, wenn jemand sie auch noch dabei beobachtete.
Und das Bacta-Bad... Sie hatte nicht darüber nachgedacht, was das Drumherum einer solchen Behandlung mit sich brachte... halb nackt, und dann noch unter Beobachtung... aber es spielte auch keine Rolle. Nein. Nichts spielte eine. Man sagte, sie tat. So funktionierte alles. So einfach. Und schon gab es keine Probleme mehr.

Eowyn lehnte ihren Kopf zurück an ihr Kissen und richtete ihren Blick wieder geradeaus.
In Ordnung, gab sie tonlos zurück und nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher. Gesund werden. Sie hatte es versprochen.

~~~***~~~​

Einige Stunden später lag das Bacta-Bad hinter Eowyn. Sie spürte das Bacta noch in allen Poren ihres Körpers, hatte aber tatsächlich das vielleicht auch trügerische Gefühl, dass es ihr besser gehen würde. Noiz hatte sie wieder in ihre Zimmer gebracht, und nun lag sie wieder hier, alleine mit ihren Gedanken, der Kopf voller Sorgen und Möglichkeiten. Wie würde es weitergehen? Und vor allem, wie würde der Rat die ganze Aktion am Ende einordnen? Sie musste versuchen, an das zu glauben, was Riuen gesagt hatte. Sie hatten doch keine große Wahl gehabt. Nichtsdestotrotz... hatten sie einen Krieg ausgelöst. Einen, der Millionen Lebewesen das Leben kosten würde. Und sie war dafür verantwortlich...
Eowyn rieb sich mit ihrer linken Hand über die Stirn und das Gesicht, versuchte, ihre Gedanken und alle möglichen Folgen zu ordnen. Andererseits hatten sie vielleicht Millionen gerettet, indem sie ein neues C-Virus verhindert hatten. Bloß... es war schwer einzusehen, die direkte Gefahr als gegeben zu nehmen, um eine indirekte und unbekannte zu verhindern. Und sie war sich beinahe sicher, dass die Republik, wenn nicht sogar der Rat, das ähnlich sehen würden...

Es klopfte erneut, und zwei Sekunden später betrat Rornan Eowyns Zimmer. Passendes Timing. Sie hatte gehofft, jemand anderes würde kommen, um mit ihr zu reden, vermutlich jeder wäre ihr lieber gewesen als der Quermianer, sogar Wes - aber natürlich hatte die Macht etwas anderes im Sinn.
Sie nickte ihm zu, als er sich einen Stuhl heranzog, sich neben ihr Bett setzte und sein Datapad zückte, und ließ die Befragung beginnen.


~~~***~~~
~~~***~~~

Die Nacht war kaum besser gewesen als die vorherige. Wieder hatte Eowyn das Licht gedimmt gelassen, wieder hatten Alpträume sie immer wieder geweckt. Dieses Mal hatte sie die Möglichkeit, eine Tiefschlaftrance zu nutzen, bewusst ausgeschlossen. Vielleicht war es ein Fehler... aber war es kam ihr nicht richtig vor.
Außerdem kam sie immer weniger mit ihrer Liegeposition zurecht. Es war anstrengend, immer in der gleichen Position zu liegen, ohne auch einmal in die Seitenlage zu wechseln - und dass sie ihre Beine immer noch nicht spürte, war schlicht ein Gefühl, mit dem Eowyn nicht zurecht kam. Manchmal wollte sie einfach nur schreien - nur, um dann doch stumm dazuliegen, zu atmen und sich darauf zu konzentrieren, das Schicksal anzunehmen.

Noiz hatte ihr erneut etwas zum Frühstück gebracht, diesmal sogar halbwegs richtiges Essen. Und eine Stunde später war Meisterin Solaris aufgetaucht, um sich um ihr Rückenmark zu kümmern. Eowyn hatte auf ihr Bitten hin während der Heilung meditiert, was zumindest ein wenig den fehlenden Schlaf ausglich.

Diesmal hatte Eowyn besser zugehört, was die Heilerin ihr zu sagen hatte. Nur, wenn sie wusste, was Sache war, konnte sie gesunden, also musste sie wohl oder übel zuhören. Bevor sie sich verabschiedete, hatte die Jedi dann noch besonders gute Nachrichten - er war wach. Er war tatsächlich endlich aufgewacht.
Eowyn war nicht klar gewesen, wie sehr sie noch gefürchtet hatte, dass dieser Moment nicht eintreten würde, als die Emotionen in ihr hochkochten, welche sie sofort wieder unterdrückte. Er war wach. Es... das war gut. Es würde ihm besser gehen. Er würde gesunden...
Und er würde wieder nach Bastion gehen. Hoffentlich. Weil
sie ihn bitten würde.
Dieser Schlag in die Magengrube zerstörte alle aufkeimenden, positiven Gefühle sofort wieder. Sie durfte nicht zu sehr hoffen, nicht zu sehr fühlen. Denn was brachte es, ihr Herz offen zu halten, wenn es ohnehin nur immer und immer wieder gequält wurde? Aber... er lebte. Und ihr Herz würde es ertragen, ihn zu sehen, mit ihm zu reden, auch, weil es musste.

Noiz half ihr anschließend mit viel Mühe blamablerweise in einen speziellen Schwebestuhl, der ihren Oberkörper so fixierte, dass die Belastung auf ihrem Rücken nur minimal vorhanden war. Zusätzlich zur Orthese in ihrem unteren Rückenbereich sollten diese Maßnahmen ausreichen, dass die bisherigen Heilungserfolge nicht zunichte gemacht worden waren. Meistern Solaris hatte in Aussicht gestellt, dass eine Heilung definitiv nicht unmöglich war, sie brauchten nur Zeit und Geduld.
Etwas, das Eowyn noch nie wirklich besessen hatte, vor allem letzteres.

Es war furchtbar beschämend, sich so helfen lassen zu müssen, und noch viel beschämender, sich in diesem Stuhl und in Krankenkleidung schließlich durch die Krankenstation fortzubewegen. Aber es stand außer Frage, dass er zu
ihr kommen konnte, also hatte Eowyn schlicht keine andere Wahl. Und außerdem war da ohnehin schon ganz anderes gewesen...
Sie war schließlich gemeinsam mit Noiz vor der richtigen Tür angekommen, und als Eowyn ihre Machtfühler ausstreckte, konnte sie ihn auch schon spüren. Seine Präsenz... so vertraut, so... kostbar. Beinahe wären ihr wieder die Tränen in die Augen getreten, doch sie drängte sie zurück, noch bevor sie sichtbar werden konnten und klopfte an die Tür.
Kurz darauf betrat sie den Raum, bedankte sich vorher noch kurz und leise bei ihrem neuen ständigen Begleiter dafür, dass er anscheinend respektvoll draußen stehen bleiben wollte.

Es war ein Einzelzimmer, das war das erste, was ihr auffiel. Und er war nicht alleine, eine Jedi stand am Bett, sie schienen im Gespräch zu sein, nicht in einer Heilung - also bewegte Eowyn sich näher an sein Bett. Er sah... schlecht aus. Aber das war kein Wunder, er hatte schon auf Bastion furchtbar ausgesehen. Sie hätte es merken müssen. Sie hätte es
spüren müssen. Sie hätte darauf bestehen müssen, dass Brianna ihn erst untersuchte, bevor er sie heilte, welch absurde Sache... aber er lebte. Er lebte... und er war wach.

Hey, sagte Eowyn schließlich leise, weil sie nicht den blassesten Schimmer hatte, wie sie mit ihm reden sollte, was sie sagen sollte - wie es zwischen ihnen überhaupt stand. Wie geht es dir? Wie absurd, dass dies die gleichen Worte waren, die sie noch vor gar nicht allzu langer Zeit noch auf einem Raumschiff mitten im Nirgendwo an ihn gerichtet hatte, unter ähnlichen Umständen. Bloß hatte Eowyn die sehr starke Vermutung, dass seine Antwort dieses Mal anders ausfallen würde.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation? - Ians Zimmer, mit Ian und Krina, Malek vor der Tür
 
[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Jedi Archiv/Bibliothek - Mas Nerlo und Thyr Denul]

Mas Erwiderungen und Ergänzungen waren beruhigend. Thyr hatte sich zwar schon so einiges über den Jedi Orden angelesen, aber am Ende des Tages war er ein „direkter Lerner“, also einer der es im Feld durch eigene Erfahrungen oder durch einen Lehrer wie einen Meister lernen musste. Im besten Fall am „lebenden Subjekt bzw. Objekt“, sodass es sich auch ja schön ins Gedächtnis einbrennen konnte. Deshalb vertraute er seinem eigenen theoretischen Wissen über die Jedi nicht mehr so recht, vor allem nachdem alles aus dem Holonet weggebrochen war. Von einem ausgebildeten Jedi gesagt zu bekommen, dass man schon vor dem Kontakt mit der Macht quasi automatisch genau diese Ansicht auf das Leben für sich selbst gefunden hatte und deshalb gut zu den Jedi passte, war eine der so ziemlich besten Nachrichten, die der junge Padawan seit Ewigkeiten gehört hatte. Nicht das dieser sein eigenes Weltbild angezweifelt hatte. Er würde darüber auch nicht diskutieren.

„Ja, Meister. Es gibt Unterschiede, aber die Macht unterscheidet ja auch nicht. Sie sagt ja auch nicht: „Du bist ein Insekt, das nur einen Tag lebt. Also schließe ich dich aus.““

Thyr lächelte, als er es selber nochmals sagte. Er war der selben Meinung wie die Macht. Das war besser als jedes „Richtig, gut erkannt.“ von einem Lehrer. Thyr, wie vermutlich auch sonst jeder andere Mensch, war nun wahrlich niemand, der mal so eben über eine universelle Wahrheit stolperte. Im Grunde das Gegenteil. Da war es beruhigend, zumindest einen sicheren Hafen zu besitzen, zu dem er sich immer zurückziehen konnte, wenn ihn Zweifel plagten.

Eben jene kamen nun zurück, als
Mas die Gewaltlosigkeit mancher Jedi ansprach. Ja, das war so eine Sache. Einerseits war er selbst kein konfrontativer Mensch. Bevor er mal seine Fäuste hob oder auch nur ein Streitgespräch suchte, musste schon so manches passieren. Andererseits war er auch kein Totalverweigerer. Die Natur basierte, wie gesagt, auf den Tod und das nicht immer gewaltlos. Und die Macht war ein Teil davon … oder anders herum. Thyr hatte noch nie aus einem Zwang heraus ein Nutztier schlachten oder ein wildes Tier jagen müssen. Aber er hatte es beobachtet und dabei bemerkte, dass der Akt an sich in seinem Geist auf nicht sonderlich viel Gegenliebe stieß, solange es … nun … sinnvoll war. Verschwendung und niedere Beweggründe wie Lust und Freude an der Jagd waren ihm zuwider. Das war Mord, egal welches Tier es traf. Nach diesem Mord alle Teile des Tieres zu verwerten änderte nichts daran.

„Ja, ich bin auch nicht der Typ fürs … äh … Grobe.“

So hatten es manche Schüler in der Schule ausgedrückt.

„Also, ich, äh, der Tod durch... also... Jäger, also Raubtiere, da gehört das dazu. Aber nicht immer, nicht überall ist das so. Und ich bin, also, eher... eine... Schildkröte?“

Thyr saß Mas an, der erst zögerte und dann nickend lächelte, als er die Metapher verstanden hatte. Der Tod gehörte zum Leben, aber das bedeutete nicht, dass man nur durchs Töten durchs Leben kam. Manche Tiere schon, sie würden nur mit Pflanzen als Nahrung sterben, aber Menschen nicht. Zumindest inzwischen waren sie so weit entwickelt, dass Gewalt kein Teil ihres Lebens sein musste. Und das passte so ziemlich genau in Thyrs Weltanschauung.

Daraufhin erklärte
Mas eine der Lichtschwertformen, die für Thyr passen konnten. Nun, er war nach wie vor nicht scharf auf das Training mit dieser Waffe, aber so gesehen klang diese Technik „Soresu“ vielversprechend. Ein bisschen hoffte der Padawan, dass er durch eine ausreichend beeindruckende Verteidigung jeden Angreifer einschüchtern und damit von einem weiteren Angriff abhalten konnte. Zumindest in seiner Phantasie, die ja noch nicht einmal das Soresu-Training gesehen hatte.

„Oh ja, das klingt per- … gut, klingt gut, ja.“

Kurz darauf waren sie bei der Krankenstation und Mas gab Thyr nochmals die Chance es sich anders zu überlegen. Er betonte sogar die Reihenfolge, in der er vorgehen musste. Denn vor seiner Kariere als Heiler musste er natürlich ein vollwertiger Jedi werden. Auf rationaler Ebene klang das sinnvoll, doch der Aussage des Ritters nach schien sich irgendein unterbewusster Gedanke des Farmerssohn auf seinem Gesicht manifestiert zu haben, sodass er regelrecht wütend und angriffslustig gewirkt haben soll. Dies passte natürlich gar nicht zu Thyr, wobei er auch kein Droide war. Natürlich konnte er frustriert und sauer sein. Für gewöhnlich war er sich dessen aber bewusst.

„Ist das so? Das tut mir leid, Meister. Ich verstehe natürlich, dass ich zuerst ein Ritter sein muss. Ich sehe ja, also im Vergleich zu euch, wie viel mir noch fehlt.“

Wenn es eine Sache gab, die man Thyr wahrlich nicht nachsagen konnte, dann das man ihn allzu schnell wütend erlebte. Mit Mas Worten konnte er entsprechend wenig anfangen, als hätte der Ritter gerade von wem anderes erzählt. Um die daraus resultierende Unsichterheit zu überspielen, warf er einen Blick auf die aktuell geöffneten Türen der Krankenstation. Im Inneren konnte man nicht viel sehen, weil der Eingangsbereich gerade nur von einem einzigen Droiden bewohnt wurde.

„Aber … ich möchte hinein. Und mir dann Gedanken machen. Ich will mich nicht ständig fragen, was wird da wohl sein, was wartet auf mich? Ist das okay? Ein kurzer Blick?“

Es war schon irgendwie ironisch komisch. Beide, Padawan und Ritter, wollten hinein und dann doch wiederum den jeweils anderen diesen Besuch nicht antun und ihm jede Chance zum Rückzug geben...

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Vor der Krankenstation - Mas Nerlo und Thyr Denul]
 
\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Gänge ~ Mas und Thyr //

Thyr war mit SIcherheit nicht bewusst, wie erwachsen er sich bei der Diskussion über seine Philosophie, die Dinge zu betrachten, anhörte. Ja, die Macht unterschied nicht zwischen Lebewesen im ersten Moment, doch sie tat es dennoch. Immer. Alleine schon dadurch, dass alles Lebendige miteinander durch die Macht verbunden war. Bei jedem Schritt in einem Waldstück konnte man ein Lebewesen töten, unwissend. Ab einem gewissen Punkt war dies einfach unvermeidlich, nur jeder Jedi zog die Grenze an einer anderen Stelle.

Sein Padawan dachte über die Gewaltlosigkeit nach. Mas kicherte bei der Aussage über die Schildkröte. Das entsprach recht gut seinen begrenzten Erfahrungen, die er bis jetzt mit Soresu gemacht hatte.


"Nun, die Gewaltlosigkeit ist seit jeher viel diskutiert im Orden. Jeder Jedi zieht seine Grenze woanders und nicht selten führen solche Diskussionen oder aus der individuellen Philosophie resultierenden Handlungen zu Reibereien unter den Jedi. Manch einer tötet 10 um 100 zu retten, ein anderer Jedi verurteilt diese Handlung und würde sich lieber nicht entscheiden, und nicht in die Wege der Macht eingreifen."

Mas ließ seine Aussage ohne seine eigene Interpretation oder Meinung reinzubringen stehen. Thyr sollte sich seine eigenen Gedanken zu der Thematik machen.

Offenbar war
Thyr nicht so sehr von dem Gedanken überzeugt, zur Waffe zu greifen, das war selbst für Mas, der nicht der Beste darin war, subtile Regungen bei seinem Gegenüber - selbst mit Hilfe der Macht - zu erkennen. Ihm half natürlich auch die Zeit, der er jetzt mit seinem Padawan verbracht hatte hier etwas. Mas konnte zu einem gewissen Punkt Verständnis hierfür aufbringen, jedoch würde er hier eine gewisse Härte walten lassen müssen, denn er wollte Thyr nicht aus der Ausbildung entlassen, ohne das er sich nicht sicher sein konnte, dass der Junge sich zumindest selbst verteidigen konnte im Zweifel. Niemand verlangte von Thyr das er ein tödlicher Kämpfer werden würde, keine Frage.

Offenbar hatte Thyr seine Aussage etwas missverstanden und Mas korrigierte seinen leicht scherzhaft gemeinten Satz gerne.


"Ich meine nur, dass deine Grundausbildung nicht darunter leiden darf, dass du dich auch als Heiler betätigst, Thyr. Es ging mir nicht darum, dass das alles warten muss, bis du zum Ritter geschlagen worden bist."

Mas merkte, dass Thyrs Satz ehrlich war, er wollte wirklich in die Krankenstation, die nun vor Ihnen lag. Er nickte bestätigend und ging voran auf den Droiden zu. Ohne zu wissen, was genau er machen oder sagen sollte, kündigte er sich und Thyr einfach mal an.

"Jedi Ritter Mas Nerlo und sein Padawan Thyr Denul. Wir sind hier, um meinem Padawan einmal die Krankenstation zu zeigen, da er sich gerne als Heiler ausbilden lassen und betätigen möchte."

Er hatte absolut keine Ahnung wie es von hier weitergehen würde und Mas hatte damit kein Problem. Pläne waren nur so lange gut, bis man begann sie auszuführen oder so ähnlich. Ob es Thyr irgendwann einmal genauso gehen konnte? Vertrauen in die Macht zu haben, sodass man sich nicht fürchten musste oder unsicher in die Zukunft blickte. Bei ihm kam dazu noch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Waffe, welche Silbern glänzend an seinem Gürtel baumelte. Das Lichtschwert, dass er unter Neis Aufsicht hier auf Coruscant gebaut hatte. Keine besonders individuelle oder schöne Waffe, jedoch erfüllte sie ihren Zweck erwartungsgemäß. In diesem Moment kam Mas kurz darüber ins Grübeln, ob er nicht ein eigenes Lichtschwert wollte. Selbst gebaut, aus den Teilen, die er wünschte und nicht aus Standardteilen aus dem Lager. Doch das würde natürlich auch erfordern, dass er sich mehr mit dem Handwerk auseinandersetzen musste. Und schneiden konnte man mit jedem gut konstruierten Lichtschwert ja am Ende doch.

Mas war froh, dass er sich jetzt etwas zurücklehnen konnte und der Droide oder vielleicht sogar ein humanoider Heiler die Führung über die Krankenstation übernehmen konnten.


\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Krankenstation~ Mas und Thyr //


Übernimm gerne den Droiden oder einen Heiler als NPC :D
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Rornan Elliundi, Murrrarchesch nebst Z5 (NPCs); zugeschaltet: Eleonore Ta'asul (NPC)

Murrrar betrat den Ratssaal zehn Minuten vor der ausgemachten Uhrzeit und war nicht überrascht, dass Rornan bereits auf seinem Platz saß. Überraschender war eher, dass Eleonore schon zugeschaltet war; die Cereanerin hatte auf Lianna eigentlich... nun, nicht ganz, fiel Murrrar auf, mittlerweile war Lianna ja eher zu einer schläfrigen Basis geworden. Die Zeiten, in denen Eleonore gefühlt einen Tempel alleine organisieren hatte müssen, waren definitiv vorbei. Dann konnte man wohl auch einmal etwas früher zu einer Ratssitzung auftauchen.

Er nickte beiden zu, die bereits in ein Gespräch vertieft waren, und ließ sich auf seinem ihm angestammten Platz nieder. Diese Sitzung würde schwer werden - schwerer womöglich als jene vor ein paar Monaten, als sie die Mission nach Bastion beschlossen hatten. Die Lage hatte sich nun drastisch geändert, und es würde ganz sicher nicht leicht werden, nun einen Konsens zu finden.
Nach und nach betraten die anderen Mitglieder des Rates den Raum oder schalteten sich via Hochverschlüsselung zu, weil sie unterwegs und nicht abkömmlich waren. Chesara fehlte selbstverständlich und Murrrar seufzte leise. Die so begnadete Heilerin war nun endgültig als vermisst gemeldet worden, nachdem monatelang nichts von ihr zu hören gewesen war. Eine Katastrophe - aber sie hatten sie nicht finden können.

Schließlich erhob Rornan seine Stimme und ergriff das Wort, was Murrrar ebenfalls nicht überraschte. Genaugenommen hatte der Rat keinen Vorsitz, aber Rornan fühlte sich manchmal dazu berufen, die Sitzungen zu leiten. Sollte er - machte es durchaus leichter.


"Nachdem nun alle anwesend sind, würde ich gerne mit der heutigen Sitzung beginnen. Wir haben..."

Eleonores bläulich schimmernde Abbild hob sofort die Hand und begann zeitgleich zu sprechen.

"Entschuldige, Rornan, aber alle anwesend? Eowyn fehlt, oder irre ich mich?"

Murrrar sah sich um, aber Eleonore hatte recht. Natürlich fehlte sie - sie lag noch auf der Krankenstation. Aber weshalb war sie nicht zugeschaltet?

"Das ist richtig", entgegnete der Quermianer. "Ich hielt es für sinnvoll, sie aktuell nicht damit zu behelligen. Einerseits benötigt ihre Genesung jedes bisschen Energie, das sie aufbringen kann, welche hier unnötig verschwendet wäre, und andererseits ist Sinn und Zweck dieser Sitzung unter anderem, die Folgen der desaströsen Mission zu besprechen, an welcher sie maßgeblich beteiligt war. Ich halte es für falsch, ihr alle unsere Bedenken und Besprechungen offenzulegen."

Murrrar schüttelte vehement den Kopf.

[Ich halte das für falsch, Rornan. Sie gehört zu uns und hat jedes Recht, sich und ihr Handeln zu erklären.]

Zustimmendes Gemurmel, aber auch Kopfschütteln kam aus allen Ecken des Ratssaals, während Rornan eine Hand hob.

"Zugegeben, vielleicht hätte ich vorher um eure Zustimmung bitten sollen, aber nun ist es so. Auf die Schnelle können wir sie nicht mehr hinzurufen. Im Zweifel können wir sie sicher noch kontaktieren, falls unlösbare Fragen auftauchen. Einverstanden?"

Murrrar brummte kaum hörbar vor sich hin. Das gefiel ihm nicht - sie sollten eine Einheit sein, doch Rornan schloss von Anfang an jemanden der ihren aus, und ausgerechnet die Person, deren Ernennung in dieses Gremium ohnehin schon sehr ungewöhnlich verlaufen war. Ob Rornan Eowyn nicht als vollwertiges Mitglied sah? Möglich. Aber diese Anschuldigung würde ihnen aktuell nicht helfen, also behielt der Wookiee sie für sich.

[Nur unter Protest], knurrte er schließlich und wedelte mit der Hand, damit Rornan fort fuhr.

"Zur Kenntnis genommen. Nun, wir haben zwei große Punkte zu besprechen. Erstens, die erfreulich positiv beendete Bastion-Mission, sowie zweitens die unautorisierte Mission nach Kast. Ich nehme an, alle haben die Berichte gelesen.
Der Gesundheitszustand aller Teilnehmer dieser Mission scheint sich im Rahmen zu befinden. Die meisten haben die Krankenstation schon wieder verlassen, nur Eowyn und
Ian Dice befinden sich aktuell noch dort. Brianna Kae ist noch verletzt, ist aber bereits entlassen. Laut den Heilerinnen und Heilern scheint das C-Virus tatsächlich nach der Zerstörung der zweiten Probe nicht mehr auffindbar zu sein. Sie sind vorsichtig optimistisch, dass wir das Ende der Krise erreicht haben könnten. Somit wäre die Mission nach Bastion ein voller Erfolg, aber sie bitten noch um Stillschweigen, bis sie absolut sicher sein können."


Rornan blickte auf sein Datapad; vermutlich, um den nächsten Punkt anzugehen. Bisher war nicht viel neues dabei; alles berichtete war bereits in den Akten gestanden. Allerdings war Murrrar sich nicht sicher, ob alle sie gelesen hatten, schließlich waren nicht alle vor Ort und hatten im Einsatz eventuell nicht die Gelegenheit dazu gehabt.
Rornan schien das gleiche zu denken.


"Gibt es dazu noch Fragen?"

Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Rornan Elliundi, Murrrarchesch (NPCs), Anakin Solo, Joseline (inaktive SCs); zugeschaltet: Sarid Horn, Satrek Taphon, (inaktive SCs), Eleonore Ta'asul (NPC), Wes Janson (?)


Ich greife nur sehr ungern auf die inaktiven SCs zu, andererseits wäre der Rat ansonsten kaum beschlussfähig. Ich bitte, dies als große Ausnahme zu sehen. Die inaktiven SCs werden auch so wenig wie möglich aktiv bespielt werden.
 
[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Vor der Krankenstation - Mas Nerlo und Thyr Denul]

Mas hatte gute Argumente bzw. Sichtweisen. Dieser Punkt mit dem „Die Wege der Macht“ waren eine echt komplizierte Sache. Die Macht steckte in allem Leben, also schloss sie keinen aus. Aber sie war auch Teil des Prozesses, welches durch den Tod am Laufen gehalten wurde. Auf den ersten Blick schien das Töten also durchaus der Weg der Macht zu sein. Aber nicht das sinnlose und willkürliche Töten. Ein Raubtier fiel nicht über eine ganze Gruppe her, tötete jeden und sättigte sich dann nur an einem der Beutetiere, während die anderen verrotteten. Sie taten es selbst dann nicht, wenn sie dazu in der Lage waren und es sie nichts kostete. Und egal was man den intelligenten Humanoiden alles vorwerfen mochte, auch sie waren fast alle nicht daran interessiert. Ausnahmen gab es überall, aber im Großen und Ganzen blieb es in geordneten Bahnen. Das konnte man als den Weg der Macht ansehen. Als den sinnvollsten Pfad. Thyrs Lehrer der unterschiedlichsten Profession hatten dazu alle ihre eigene Meinung, meist durch ihr unterrichtetes Fach eingefärbt. Der Padawan hingegen hatte den Luxus besessen, niemanden sonst ausbilden oder überzeugen zu müssen, als sich selbst. Und er war dabei dem, das die Jedi glaubten und zur Macht passte, recht nahe gekommen.

Es gab also Ausreißer. Mörder, die vom Weg abkamen und sinnlos mordeten. Und Personen, Jedi und Ordnungshüter in den Gesellschaften, mussten dem entgegen treten, sodass es wieder ein Gleichgewicht gab. So ganz grob verstand Thyr, wie die Welt und Gesellschaft funktionierte und irgendetwas sagte ihm, dass sich dieser Wissensstand niemals groß ändern wird. Er wollte ein Jedi werden und dann die „Ausschläge“ auf dem … G-irgendetwas – sein Mathelehrer hätte jetzt sicherlich das richtige Wort parat gehabt - bekämpfen, die im Bereich Verletzungen und Krankheiten auf ihn warten würde. Wie zum Beispiel dieser Virus. Das würde seine Aufgabe sein und er würde alle Hände voll zu tun haben und daraufhin den Rest der Galaxis... na ja, sie würde beinahe stehenbleiben.

Und als Heiler war es auch nicht seine Aufgabe einen Kampf gegen Mörder, Sith oder das Imperium zu führen und dabei sein Lichtschwert zu schwingen. Dafür gab es eine ganze Republik und einen ganzen Jedi Orden.
Mas hatte aber trotzdem Recht. Er musste wenigstens das Soresu erlernen. Ausschließlich auf eine Krankenstation beschränkt zu sein, gefiel dem Farmerssohn in ihm ohnehin nicht. Nach ein bisschen Freiheit sehnte sich seine Seele, wie sie ihm ja auch immer wieder mitteilte, sobald er mal ein Raumschiff betrat.

Mas Ergänzung zur Grundausbildung und dem Pfad als Heiler war verständlich und so konnte Thyr auch einfach nur bestätigend nicken. Dazu gab es nichts mehr zu sagen.

Dann ging es los. Sein Meister betrat die Krankenstation und stellte sich und ihn dem Droiden vor und was sie gerne hätten bzw. weshalb sie hier waren. Der humanoide Roboter schien für genau diesen Zweck an Ort und Stelle zu sein. Er begrüßte sie höflich, wenn auch... steif und eher monoton, und konnte ihnen dann tatsächlich eine beschränkte Führung anbieten. Zum einen würde er das natürlich nicht selbst machen und zum anderen war die Quarantänestation für einfache Besucher ebenfalls unzugänglich. Er hakte noch nach, ob sie letztere Station vielleicht doch UNBEDINGT betreten müssten und ob sie dafür sozusagen die Genehmigung hätten, doch noch bevor Mas etwas antworten konnte, da lehnte Thyr schon ab.


„Nein nein, auf keinen Fall. Wir möchten dort niemanden stören.“

Er wollte sie schon sehen, doch falls es am Ende bei einem Blick durch ein kleines Fenster bleiben würde, dann konnte Thyr aktuell gut damit leben. Weniger weil er den Sicherheitsmaßnahmen im Orden nicht traute, daran dachte er überhaupt nicht, sondern wirklich nur wegen der Belästigung. So wie er den Jedi Rat bei seiner Sitzung nicht stören wollte, wollte er es hier auch nicht.

Der Droide erklärte weiter, dass dieser Rundgang von keinem Jedi oder anderen lebendigen Personal durchgeführt werden konnte, da sie alle bis ans Limit ausgereizt waren. Auch das war verständlich. Stattdessen kam ein
schwebender Droide zu ihnen, der wohl auch gar keine andere Aufgabe übernehmen konnte, da er zu klein war, um auch nur die einfachsten haptischen Tätigkeiten vollführen zu können. Mit einer sehr beruhigenden Stimme, die so gar nicht zu dieser kleinen Kugel zu passen schien, stellte er sich vor und bat sie dann, sich ihm anzuschließen, wenn sie denn bereit waren.

Was sie waren. Recht schnell konnten die ersten Einrichtungsmuster erkannt werden. Es war hell, aber nicht weiß und die Monitore und Konsolen leuchteten in nicht anstrengenden Farben, die alle keine ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Das erklärte der Droide auch so ähnlich. Hier wurden Kranke, Verletzte und Sterbende behandelt. Es sollte sauber bzw. steril sein, hell aber nicht grell, beruhigend aber nicht einschläfernd und vor allem sehr effizient sein. Es ging hier häufig genug um Zeit. Wann immer Patienten bewegt wurden, gab es ausreichend Platz und nur dort, wo sie länger bleiben sollten, wurde es wohnlicher, aber ohne ins zu private abzudriften. Überall gab es Droiden aller Art, auch wenn sie Thyr wohl nur deshalb auffielen, weil es sonst keine Ärzte und Jedi gab. Der Zufall wollte es auch, dass sich aktuell kein verletzter Jedi im betretbaren Bereich aufhielt und dieser auch gerade Besuch erhielt. Es gab deshalb wirklich nur Droiden, die bei all ihren Unterschieden doch alle diesen medizinischen „Anstrich“ erhalten hatten. Manchmal buchstäblich.

Es fielen auch ein paar Zahlen zu Kapazitäten, wie lange ein normaler Patient behandelt wurde und wann er meist gehen durfte und schließlich kamen sie auch bei der Quarantänestation an. Deren Hauptzugang befand sich nicht hier in der normalen Krankenstation, weshalb sie im Grunde nur beim Hinterausgang standen. Entsprechend unspektakulär hätte alles wirken können, wenn es nicht all die Sicherheitsmaßnahmen gegeben hätte, um entweder kopflose Padawane oder einfach nur unautorisiertes Personal davon abzuhalten, hinein zu gehen. In Anbetracht des Schadens, der auch nur durch ein einziges Virus angerichtet werden konnte, war das natürlich verständlich. Überhaupt war Thyr froh, dass er nicht einmal hatte nachfragen müssen, weil er eine Maßnahme nicht verstanden hatte. Obwohl die Größe und Ausstattung der Jedi Tempel Krankenstation alles überstieg, das er zuvor gesehen hatte, schienen sich doch alle an ähnliche Prinzipien zu halten. Zumindest der Teil würde den Padawan nicht überfordern.


Es gab aber noch einen Zusatz. Als hätte der Droide es bis zu diesem Punkt vergessen oder er war tatsächlich so geistesgegenwärtig, den normalen Besucher Mas und den potentiellen zukünftigen Heiler Thyr zuerst gleichwertig zu behandeln und ihnen sozusagen die „normale Tour“ zu geben, wollte er nun spezifische medizinische Details teilen. Die Kugel sprach es nicht aus, aber man hatte schon das Gefühl, als wolle er Mas die Chance geben, ab diesem Punkt auszusteigen...

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Krankenstation - Mas Nerlo und Thyr Denul und ein Informationsdroide]
 
\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Krankenstation~ Mas und Thyr //
Für Mas war es auch der erste bewusste Besuch auf der Krankenstation des Tempels. Immerhin hatte er sich bisher noch nicht so sehr verletzt, dass er hier behandelt werden musste. Das war also alles auch zu einem gewissen grad Interessant. Für Thyr ganz offenbar auch. Der Droide, der die Führung übernahm war entsprechend freundlich programmiert und leite gekonnt durch die recht eintönigen Räume. Mas hörte mit halbem Ohr hin und mit halbem Ohr war er in seinem inneren. Es interessierte Mas auch nicht so sehr un es reichte, zu sehen, wo die Behandlungsplätze waren und einen grundlegenden Eindruck des Ganzen zu erhalten. Sein Padawan war da deutlich investierter und Mas war nur Beiwerk. An einem gewissen Punkt schien das sogar der Droiden zu bemerken. Und es holte Mas ein wenig zurück in die Realität.

"Ah ja", sagte er nickend, aber eher geistesabwesend. Und überlegte kurz mit einem sehr eindeutigen Gesichtsausdruck. Das war wohl der Moment, an dem er sich entschuldigen konnte. Nur was würde er während der Führung machen? Thyr alleine seinen Weg von der Krankenstation zurück zu seinem Quartier finden lassen? Das wäre natürlich eine Herausforderung. Aber eine, an der sein Padawan wachsen konnte. Oder war es doch zu viel?

"Ich klinke mich an dieser Stelle einmal aus", setzte er dann wieder an, mit einem freundlichen Grinsen an den Droiden und wandte sich Thyr zu. "Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst in der Station. Wir treffen uns später wieder bei den Meditationskammern, an denen wir vorhin bereits vorbeigekommen sind."

"Bitte kümmere dich darum, dass
Thyr als Helfer oder Assistent oder wie sich das nennt bei den Heilern eingetragen wird."

Mas wandte sich freundlich, jedoch bestimmt an den Droiden und seine Worte ließen keinen Zweifel, was getan werden sollte. Thyr wollte Heiler werden und Mas würde sich darum bemühen, dass er so viel Wissen mitnahm, wie nur möglich denn Wissen war Macht...

Mas war sich ziemlich sicher, dass er diese Kammern wiederfinden konnte, also konnte Thyr dies auch. Er wollte jedoch auf Nummer sicher gehen und fummelte an seinem Multifunktionsgürtel herum. er gab
Thyr einen kleinen Kommunikator. "Hier. Wenn wir uns verpassen sollten, oder etwas anderes sein sollte, bin ich hierüber kontaktierbar." Mas deutete auf den recht eindeutigen Knop. "Da schaltest du ihn mit ein und kannst dann mit mir sprechen."

Das Prinzip des Kommunikators war einfach und funktionierte auch nur auf recht kurze Distanzen. Dafür waren die Dinger leicht und handlich. Also bei irgendetwas musste man eben Abstriche hinnehmen. Für mas war das Business as usual und so ging er auch nichtsahnend davon aus, dass es für seinen Padawan ebenso kein Problem darstellen würde, das Gerät erfolgreich zu bedienen.

Mas nahm sich noch kurz die Zeit, um
Thyr zu begutachten und ihm seine Fragen zu beantworten, er eröffnete ihm sogar, dass er noch eine Lektion in den Meditationsräumen für ihn geplant hatte. Nachdem dies ja bereits angeklungen war, plante Mas, seinem Padawan die ersten Grundlagen für die Abschirmung bezubringen, dass schien ihm die aktuell dringendste Technik zu sein. Und es würde sich sicherlich auch Zeit für Meditation finden, um das viele Erlebte zu verarbeiten. Dann konnten Sie die nächsten Tage auch wieder voll in Thyrs Ausbildung einsteigen.

Dann machte er sich auch bereits auf den Weg in Richtung Meditationsräume. Natürlich beschloss er auf halben Wege einen Parkour daraus zu machen, um so auch zu lernen sich im Zweifel mit seiner angelegten Jedi-Robe noch agil und sicher zu bewegen. Die Gänge die noch nicht wiederhergestellt waren boten hier die Idealen Hinternisse. Und so konnte Mas über Wände oder mit Saltos über die Steinbrocken, Säulen oder Statuen hinwegsegeln und seine akrobatischen Fähigkeiten weiter ausbauen. Außerdem war das seine Art, das Erlebte und die Gespräche mit seinem Padawan sacken zu lassen, um sie dann anschließend bei der Meditation zu verarbeiten.

Mas erreichte den Turbolift nach oben leicht außer Atem und beschloss, dass er jetzt nicht auch noch durch das Notfalltreppenhaus nach oben parkouren würde. Somit gesellte sich der Jedi ganz gesittet in den Turbolift und erreichte so schneller und schweißärmer das Stockwerk der anvisierten Meditationskammern. Wenn Thyr bereits stärker in seinen Machtsinnen gefestigt wäre, so hätte er Mas später mit Hilfe seiner Machtsinne aufspüren müssen. Doch so war diese Übung mehr als generelle Orientierungsübung gedacht.

Gespannt setzte er sich im Schneidersitz auf eines der großen, weichen Kissen und schloss mit einer Handbewegung mit Hilfe der Macht die Jalousien nahezu komplett, bevor er in seine Augen schloss und die Hände offen nach vorne, mit den Handflöchen nach oben auf seine Oberschenkel zum ruhen brachte.

Es dauerte nicht mehr lange, bis er in eine tiefe Trance fiel und eins mit der Macht wurde.


\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Krankenstation~ Mas und Thyr //
 
[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Krankenstation - Thyr Denul und ein Informationsdroide]

Da der Droide wohl nicht daraufhin programmiert worden war, die Besucher zu hetzen, konnte Thyr noch eine Minute lang in Gedanken schwelgen, als Mas gegangen war. Erst jetzt wurde dem Padawan so richtig bewusst, wie langweilig das alles gewesen sein musste. Der Ritter war schon ein Jedi und selbst wenn er keine häufigen Zwischenstopps in der KS hatte einlegen müssen – obwohl das zu Mas durchaus gepasst hätte -, kannte er all das ja schon länger. Und da hatte er also verständlicherweise den Wink verstanden und sich abgesetzt, während sein Schüler das erst im Nachhinein kapiert hatte. Diese mit Patienten arbeitenden Droiden waren wirklich clever und einfühlsam. Letzteres dürfte man von zum Beispiel einem Pilotdroiden wohl eher nicht erwarten können.

Mal davon ab, steckte sein Meister ihm einen Kommunikator zu und erklärte diesen. Thyr war so höflich nichts zu sagen und nickte einfach nur. Ja, auch auf einer Farm auf Bandomeer kannte man Kommunikatoren. Aber das war schon okay. Er sah ja jetzt nicht unbedingt wie ein Coruscant Oberflächenbewohner aus und er wusste ja wirklich viele Dinge nicht. Also selbst wenn er nicht hätte höflich sein wollen, war er wohl kaum in der Position mit Wissen zu „prahlen“. Wie dem auch sei. So würde er Mas kontaktieren können, sollte er die Meditationskammern nicht mehr finden. Dank Droiden, Datapads, Karten und Beschilderung war dies zwar unwahrscheinlich, aber es konnte natürlich schon länger dauern. Genau deshalb plante Thyr schon jetzt irgendeine Form von Technologie zu nutzen, da er sich nur zu 80% sicher war, den Weg finden zu können. Das war zu wenig, da jede falsche Abbiegung im Jedi Tempel echt viel Zeit fressen konnte.

Aber noch nicht. Nun ließ er sich vom
Informationsdroiden Details erklären. Zuerst begaben sie sich dafür zurück zum Eingang, damit sie dann quasi einen nicht kritischen eintreffenden Patienten und seinen Weg durch die KS simulieren konnten. Der Droide offenbarte dabei sogar einen integrierten Holoprojektor, mit welchem er schemenhafte Umrisse von Humanoiden in den Raum warf, die alle gleich aussahen, aber rudimentäre Bewegungen vollführen konnten. Nur der Patient selber war etwas heller dargestellt, sodass man ihn jeder Zeit verfolgen konnte.

Um diesen hypothetischen Patienten von anderen abzugrenzen, sprach der Droide hin und wieder auch von besonderen Fällen. Eben jene, die direkt in die Quarantänestation kamen oder von Raumschiffen angeliefert wurden und welche Unterschiede es in der bürokratischen Behandlung solcher Patienten gab. Medizinisches Equipment wurde nun direkt benannt und ihre Funktionen oberflächlich erklärt, damit man einen Eindruck ihrer Wichtigkeit bekam, ohne von unnötigen Technoblabla irritiert zu werden. Standardmedikamente und Behandlungsmethoden wie Bacta, Kolto und ein paar andere wurden genannt, wobei Thyr nur die ersten beiden kannte.

Das ging eine ganze Weile so und im Grunde lernte Thyr, wie ein kleines Krankenhaus geführt wurde und aufgebaut war. Dann kamen aber endlich die Jedi Heiler ins Spiel. Sobald die Situation die Etablierung einer Prioritätenliste nötig machte, würden die Jedi mit ihrer Macht natürlich nicht mehr einfach nur Schnittwunden oder Prellungen behandeln. Es gab für diese Fälle zwar per se keinen eigenen „Heiler-Bereich“, der Informationsdroide erklärte aber – nach Thyrs Bitte – ausführlich, wann und wie sie zum Einsatz kamen. Kurz zusammengefasst konnte man sagen, dass jeder ausgebildete Heiler regelmäßig die schlimmsten Fälle abbekommen würde. Da die Macht nicht nur heilen, sondern auch unterstützend wirken konnte, würden sie bei jedem Patienten, bei dem es um Zeit ging, eingreifen. Infektionen, virale Krankheiten, Organschäden, größere Verletzungen bzw. Beeinträchtigungen des Blutkreislaufsystems, um nur ein paar zu nennen.

Der Droide konnte keine Details zu den eigentlichen Abläufen liefern, also was die Heiler im Speziellen taten und was sie dafür alles machttechnisch lernen mussten, doch er war ja
Mas Forderung nachgekommen und hatte Thyr als „Willigen“ eingetragen, sodass sich zu gegebener Zeit ein Heiler bei ihm melden und dann alles erklären würde, das über den künstlichen Verstand eines Kugeldroiden hinaus ging.

Nach nur etwa einer Stunde waren sie auch schon durch, wobei das wohl auch daran lag, dass Thyr keine einzige Frage gestellt und nur diese eine Bitte gehabt hatte. Wie gesagt. Er wollte nur einen Überblick, kein zu tiefes Wissen erhalten. Seine Grundausbildung war als Herausforderung schon … nun … herausfordernd genug.

Der Padawan bedankte sich schließlich mit einer tiefen Verbeugung und verabschiedete sich auch von dem
Rezeptionistendroiden. Es hatte zugegebenermaßen erst eine Begegnung mit einem exzentrischen Droiden bedurft, damit Thyr diesen künstlichen Konstrukten die selbe Höflichkeit entgegen brachte wie lebendigen Wesen, aber inzwischen war es für ihn normal geworden. Er sah sie nicht mehr als simple Werkzeuge an, obwohl sie natürlich trotzdem „nur“ Droiden waren.

Draußen sah sich Thyr nun mit der befürchteten Tatsache konfrontiert, dass er ja nicht absolut sicher war, wohin er gehen sollte. Glücklicherweise schien man im … „Planungsbüro“(?) mitgedacht zu haben. Da der Tempel ja gerade renoviert bzw. in Stand gesetzt wurde und deshalb nicht mehr alle alten Pfade begehbar waren und es auch relativ gefährliche Bereiche gab, hatte man sozusagen eine aktuelle Karte veröffentlicht, die eben jene Zonen auswies und Alternativen anbot. Und an genau so eine Konsole konnte sich Thyr gerade noch gut genug erinnern, um den Weg zu ihr zurück zu finden. Dort konnte er dann schlicht die Meditationsräume als Ziel angeben und sich einen Pfad anzeigen lassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Padawan schon sein Datapad in den Händen, doch er brauchte es nicht. Diesen Weg konnte er sich merken.

Deshalb musste er sich aber auch konzentrieren und konnte die kleine Reise nicht wirklich genießen. Bei den Räumen angekommen wartete niemand auf ihn. Ohnehin schien er gerade so richtig „Glück“ zu haben, wenn es darum ging, einen anderen Jedi zu sehen. Thyrs erster Reflex war also nach dem Kommunikator zu greifen, doch irgendein unterbewusster Gedankenblitz lenkte seine Aufmerksamkeit auf eine Spiegelung. Eine Spiegelung von sich selbst, in der er verschwommen einen zu kurz geratenen Menschen mit Jedi Robe erkennen konnte. Das wiederum erinnerte ihn nicht nur daran, dass er ja ein Padawan war, sondern auch an die einzige Technik, die er aktuell – wenn auch nur schlecht – beherrschte. Den Machtsinn. Theoretisch müsste er
Mas, der ja in der Nähe sein sollte, aufspüren können. Sie waren jetzt schon lange genug zusammen herumgereist, damit er seine Aura – wenigstens unterbewusst – wahrnehmen konnte. Und da er darüber hinaus quasi seit Ewigkeiten auch keine Macht mehr gewirkt hatte, waren seine Reserven voll. Eigentlich musste es doch klappen, richtig?

Also setzte sich Thyr VOR die Meditationskammer in den Schneidesitz und nahm eine Haltung an, die eher zu den Machtnutzern passte, die sich hinter der Wand in seinem Rücken befanden. Der Machtsinn war für den Teenager bisher immer schwer anzuwenden gewesen, weil ihm seine eigene Unsicherheit im Weg gestanden hatte. Seinen Geist zum Schweigen zu bringen und einfach mal an seinen Erfolg zu glauben, davon überzeugt zu sein, war nichts, dass ihm auf natürliche Weise leicht fiel. Die Wege der Macht waren aber bisweilen mysteriös. Gerade weil
Mas sich die Zeit genommen und Thyr einen Rundgang in der KS spendiert hatte, fühlte sich der Padawan aktuell sehr viel... nun, weniger wie KEIN Padawan. Er hatte das Meiste verstanden und nichts in den Räumen hatte ihn abgeschreckt. Dieses – sei es auch nur temporär wirkende – Selbstbewusstsein erlaubte es ihn nun gerade so viel Stille in sich selbst zu erzeugen, dass er am Rande seines Wahrnehmungsfeldes etwas empfand, das er mit nichts anderem als den Machtsinn assoziieren konnte. Es war zu schwach für eine exakte Richtungsangabe und ob es auch WIRKLICH Mas war, konnte er nicht beschwören, aber es war aus den Kammern gekommen. Zumindest dessen war er sich … na ja … relativ, also, er würde aktuell darauf … nicht wetten … aber … es reichte. Er zückte also nicht seinen Kommunikator und betrat einfach den Vorraum, von dem aus man dann die ganzen Kammern betreten konnte.

Womit er vor dem nächsten Problem stand. Natürlich musste man sich nicht ausweisen, wenn man eine Kammer betrat. Und es gab auch kein technologisches System, welches anzeigte, ob eine Kammer belegt war. Da vertraute man wohl auf den Machtsinn der Jedi. Wo genau war sein Meister also?

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Vorraum der Meditationskammern - Thyr Denul allein, Mas Nerlo in der Nähe]
 
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Mas war wie immer weit weg und doch da. Die Macht umschwebte ihn und seinen Geist und gleichzeitig war er leicht und körperlos. Ein Zustand fast völliger Entspannung und Erholung, ohne komplett abwesend von der Realität zu sein, wobei selbst dies manchem Meister gelang oder zumindest dieser Zustand als Idealzustand verfolgt wurde. Ihm genügte wie immer der Zustand der Regeneration und der Verbindung mit der Macht.

In dieser Zeit war Mas Geist zeitlos und es war nicht zu sehen, wie viel Zeit in der realen Welt in der Zwischenzeit verging. Es war natürlich mit einer gewissen Übung verbunden, sich hier auf Coruscant von allem weltlichen abzuschirmen und sich ganz der Verbindung mit der Macht hinzugeben.

Dennoch verarbeitete er in diesem Zustand, als Teil der eigenen, inneren Regeneration auch vergangene Ereignisse. Es war eine Art von Schlaf und man verbrachte gerne einmal sehr viel Zeit damit. Kam es jedoch darauf an, konnte man als Jedi sich so darauf trainieren, dass die Meditation zu einer schnellen Erholung und Aufladung der eigenen Reserven führte. Dies benötigte Mas gerade natürlich nur bedingt. Denn Ja: der kurze Parkour hatte ihn auch ein wenig erschöpft, jedoch nicht so, dass andere Aktivitäten flach gefallen wären. Es war eher das äquivalent eines etwas längeren Spaziergangs für ihn gewesen. Als Kämpfer mit der Spezialisierung auf die Form IV "Ataru" brauchte er diese Ausdauer auch dringend, um seinem Kampfstil die nötige Härte zu geben. Die akrobatischsten Bewegungen brachten ihm nichts, wenn er sie nur 20 Sekunden ausführen konnte und damit seine Wirkung verfehlte.

Natürlich war Mas einer der Jedi, die sich sehr stark auf den Kampf - ob mit oder ohne Lichtschwert - fokussierten und so beherrschte er verschiedene Formstile. So auch Form V in der Ausprägung Djem So, welche wesentlich standhafter ausgelegt war und seinem Kampfstil großes Aggressionspotential verleihen konnte. Soresu beherrschte er auch in seinen Grundlagen, sodass er
Thyr diesen recht schnell würde näherbringen können, jedoch war er sich sicher, dass er bei der Ausbildung seines Padawans darin auch selbst noch einige Fähigkeiten und Kniffe lernen konnte. Auch wenn Mas nicht ganz warm mit dieser meisterhaft defensiven Form werden konnte. Speziell für die Abwehr von Blasterfeuer reichte Form III jedoch keine andere das Wasser. Und mit Offensive alleine konnte er keinesfalls alle seine Kämpfe gewinnen.

Natürlich war Mas auch bewusst, dass sein Padawan neben Soresu auch noch weitere Grundfertigkeiten in Form I "Shii-Cho" benötigte, doch eventuell konnten sie diese Form auch überspringen und sich lieber mehr auf Soresu konzentrieren. Der Jedi-Ritter hielt sowieso nicht so viel von dieser Padawan-Form.

Ja, sie hatte ihren historischen Platz in der Entwicklung des Lichtschwertkampfes, ja es gab Meister, die sie wirklich nahezu perfekt beherrschte - wobei Mas jede Wette einging, diese mit seinen fortgeschrittenen Fähigkeiten in Ataru schlagen zu können - doch am Ende blieb diese Form mit mehr Schwächen als Stärken behaftet. Auch ihm hatte
Nei zuerst Form I gelehrt, doch sie waren sehr schnell zu Ataru übergegangen. Und Mas hatte auch Thyr zuerst ein wenig in Form I
eingewiesen. Doch beim nächsten Training würde Thyr sich an Form III mit wagen müssen.

Es war
Thyrs erstarkende und plötzlich pulsierend wahrnehmbare Präsenz in der Macht, auch noch nicht allzuweit entfernt, welche Mas wieder in die Realität
brachte. Zuerst war er davon natürlich irritiert, da er zumindest grob wahrnehmen konnte, dass hier etwas störendes seine Meditation unterbrochen hatte. Ein zuerst nicht so unbedingt angenehmes Gefühl. Als er jedoch spürte, dass es sich um seinen Padawan handelte, kam ein Schmunzeln über seine Lippen, während er seine Augen weiterhin geschlossen hatte und seinen Padawan mit Hilfe seiner Machstinne "beobachtete". Der Junge hatte zumindest schon einmal hierher gefunden und offenbar hatte er es mit Erfolg geschafft, sich seiner Machtsinne bewusst zu werden und mit deren Hilfe Mas zu suchen.

Erwartungsvoll blieb der Jedi regungslos im Schneidersitz auf dem Kissen sitzen und erwartete die Ankunft seines Padawans. Es konnte nun ja nicht mehr allzulange Dauern.

Innerlich wie äußerlich noch immer entspannt dachte er bereits darüber nach, ob und wie er seinen Padawan für diese vollkommen selbständig geschaffte Leistung am besten Loben sollte. Bei
Thyr fand er Lob immer sinnvoll, auch um ihm zu zeigen, dass er auf den richtigen Weg war und so natürlich auch sein Selbstvertrauen zu stärken.

Mas hatte dieses Engagement nicht so früh von ihm erwartet und er vermutete recht schnell, dass auch die Führung auf der Krankenstation mit dem Gespräch über seine Einstellungen und Ziele als zukünftiger Jedi ihren Teil hierzu beigetragen hatten und ihn entsprechend mehr selbstvertrauen verliehen hatten.


Thyr jedoch kam nicht durch die Tür. Zumindest nicht dann, als Mas es erwartet hätte. Stattdessen bemerkte er erneut, wie sich Thyr auf seine Machtsinne konzentrierte und sie ausstreckte. Sein padawan war jetzt schon viel näher gekommen und bereits im runden Vorraum, welcher zu verschiedenen Meditationskammern mündete, welche im Halbkreis um den Raum nebeneinander angeordnet worden waren. Der Jedi achtete nun darauf, seine Abschirmung etwas fallen zu lassen, um so seinem Padawan die Chance zu bieten, ihn und seine Präsenz im richtigen Meditationsraum besser zu spüren und so tatsächlich für ein Erfolgserlebnis zu suchen. Dieses bisschen Frustrationstoleranz musste Thyr auf jeden Fall mitbringen, denn natürlich wäre es für ihn ein leichtes, mit einer konzentrierten Handbewegung die Türe zu öffen und so das spontane Katz- und Mausspiel schnell zu beenden.


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(Mya Donp)

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Vorzimmer von Wes' Büro – Mya (alleine)

Mit dem Ende des Galantos-Feldzuges war auch Mya nach Coruscant zurückkehrt, und fand einen Tempel in Aufruhr vor. Es lag etwas in der Luft, spätestens nach der Rückkehr von Ian Dice, so viel war klar. Eigentlich hatte der Rat auch das nicht an die große Glocke gehängt, aber Mya hatte Andeutungen von einer Freundin gehört, die auf der Krankenstation aushalf, und dann eins und eins zusammengezählt. Sie hatte mit Eleonore, ihrer alten Meisterin, ge-kom-t und diese schien besorgt wegen etwas zu sein. Eines Abends folgte die große rätselhafte Erschütterung in der Macht und der Aufruhr auf der Krankenstation. Als dann weitere Jedi-Schiffe aus unbekannter Richtung ankamen, mit der schwerverletzten Rätin Eowyn an Bord, begann es so richtig.

Mya trank für gewöhnlich nur selten Kaf, aber nun wurde es zu einer Gewohnheit und T'nadah wieder zur Kafholerin vom Dienst. Jetzt brauchte sie ihren Chef schon gar nicht mehr dazu, ihre Padawan in der Hinsicht auf Trab zu halten .Ein Glück, dass die Lethan-Twi'lek die Chadra-Fan gleich nach ihrer Rückkehr aus dem Jugendarrest abgeholt hatte. Die Menge der an Janson gerichteten Nachrichten, die dieser während seines Zwangsurlaubs nicht abrufen konnte, schien mit dem Pegel der allgemeinen Aufregung anzusteigen. Die Gerüchteküche auf den Gängen lief sowieso heiß von wegen gefangenen Sith und gefallenen Jedi, und immer noch gab es keine offizielle Erklärung, was in dieser ominösen Nacht eigentlich passiert war. Besorgniserregend war auch die Menge der Nachrichten, die sie aufgrund mangelnder Sicherheitsfreigabe nicht öffnen konnte. Etwas war im Busch, so viel stand fest.

Die Sache kulminierte in einem Anruf von Eleonore, die zwar immer noch nicht viel darüber herausließ, was nun eigentlich im Busch war, aber dass sie Rat Janson für eine Dringlichkeitssitzung brauchten, sagte eine ganze Menge aus. Seit ihrem ersten Gespräch wusste die Cereanerin von der »Entführung« nach Alderaan und dass sie ihn dort behelligen wollten, sprach Bände. Aber gut, Mya tat wie ihr geheißen, und das auf dem einzigen Weg, der ihr wegen Jansons Holo-Detox offenstand: der über Firedevs.


Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Vorzimmer von Wes' Büro – Mya (alleine)
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Naboo-Kantine- mit Brianna und vielen anderen

Da war sie wieder. Ihre Freundin und Meisterin, mit der sie sich so gerne die Hörner anrannte. Natürlich nahm Brianna ihre Drohung nicht ernst und schoss ihrerseits gleich mit einer anderen. Bailee grinste.
Das sich niemand um sie gekümmert hatte, schob Brianna auf das Chaos mit dem C-Virus und Bailee winkte ab.

«Ich kann mich beschäftigen, keine Sorge. Ich hab an nem holobasierten Ziel-Leit-System getüftelt, weil mir das auf den Keks ging, immer mit Plan hier rum zu laufen und der Tempel ist wirklich weitläufig. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, ob es besser wäre kleine Droiden mit Holoprojektoren auszustatten und sie die Gäste führen zu lassen, oder ob ich mit stationären Projektoren arbeiten würde. Hat beides Vor- und Nachteile. Stationäre Holoprojektoren mit guter Qualität haben meist eine Reichweite von 100m und von denen bräuchte ich für die Flächenabdeckung rund 12.000 Stück.»

Sie grinste Brianna an.

«Vorteil: ICH brauch jetzt keinen Plan mehr. Ich bin hier so viel rumgelaufen. Ich weiss jetzt, wo was ist.»

Allerdings hatte sie das auch einiges an Zeit gekostet. Aber die hatte sie ja gehabt. So, wie Brianna jetzt klang, war die Rumdümpel-Zeit aber vorbei. Sie klang ein wenig so, als würde sie gern sofort abreisen und Bailee konnte es ihr nicht verübeln. Sie selbst hatte den Vorteil gehabt, wenig mit der Angst gehadert zu haben, Brianna könnte ihren Schüleraustausch nicht überleben. Ihre Meisterin war stark und Aufgeben war keine Option. Sicher galt das für Briannas Meisterin auch, aber die hatte man gefangen genommen.

Was ihr Zimmer anging, war Brianna wirklich erstaunt, dass man es stehen gelassen hatte. Bailees Augen funkelten.

«Ich hätte dein Zimmer verteidigt, genauso wie dein Schiff. Keine Sorge.»

Dann kam die Sprache auf ihre Langfinger-Fertigkeiten und Bailee runzelte die Stirn.

«Ok, weisst du was? Ich befass mich mit dem Thema von jetzt an bis zu unserer Abreise. Und zwar… wie man Türen möglichst LEISE öffnet. Wenn du da Türen eintrittst, ist es ja nur ne Frage der Zeit, bis man uns bemerkt.»

Damit hatte sie einen Auftrag. Gut. Weniger gut waren die Aussagen von Brianna, dass sie entweder Erfolg hatten oder starben. Sehr schön.

«Gut gut. Wir tun also alles, um nicht gesehen zu werden. Ok?»

schlug sie als Alternative zu pompösen Hinrichtungen und Kerker-Aufenthalt vor. Des weiteren ermahnte Brianna sie, nicht rumzuerzählen, mit wem sie wo hin ging. Bailee zuckte mit den Schultern.

«Ich hab hier keine festen Kontakte ausser dir. Akani war noch sehr nett, aber der ist wohl inzwischen Ritter und dann ab dafür. Zumindest hab ich ihn seit dem nicht mehr gesehen. Ich hab die meiste Zeit allein gearbeitet, was ja auch kein Problem ist. Und jetzt befass ich mich dann mit Schlössern und wie man sie am besten öffnet, ohne Lärm zu veranstalten. Da hab ich dann auch keine Zeit zum Tratschen.»

Die Aussicht, von Fäkalien verschont zu bleiben, war doch schonmal gut. Allerdings erzählte Brianna ihr von Skeletten und Schneckenschleim. Und von der dunklen Seite und bot ihr für den rein-Weg ein Schutzamulett an. Bailee runzelte die Stirn.

«Dann behalt die Kette für Kestrel. Nicht, dass es für mich dann erst das böse Erwachen gibt, wenn wir wieder raus müssen. Ich verkneif mir das Jammern schon und jaul dir dann einfach die Ohren voll, wenn wir wieder im Hyperraum sind.»

Wenn sie wieder heil raus kamen. Aber Bailee wollte sich das andere garnicht so genau vorstellen. Aber nun galt es, keine Zeit zu verlieren. Brianna schlug ein gemeinsames Lichtschwert-Training am späten Nachmittag vor und Bailee nickte.

«Alles klar. Wir sehen uns dann. Sag mir einfach, wo ich hinkommen soll. Verteidigung sagst du? Ich geh mich einlesen bis dahin.»

Sie lächelte Brianna noch einmal zu, die mit zwei Fischbrötchen in der Hand in den Gängen verschwand. Bailee schüttelte den Kopf über die Echani. Die bekam man echt nicht tot. Bailee’s Weg führte sie nun zu allererst in die Bibliothek, wo sie sich die Lichtschwerttechniken vornahm. Eine Kopie der Datei landete auf einem Datapad und Bailee organisierte sich auch ein Trainingslichtschwert. Vielleicht war es gut, die Bewegungen schon einmal trocken zu versuchen, bevor es dann mit Brianna ins Eingemachte ging. Jetzt hatte sie den Vorteil, dass sie es genauso machen konnte wie mit dem Echani-Yoga. Die ersten Anläufe irgendwo absolvieren, wo sie allein war und niemand über ihr dämliches Aussehen lachen konnte. Auch wenn sie jetzt wohl wieder offiziell eine Padawan war und jedes Recht darauf hatte, mit einem Lichtschwert in der Hand dumm auszusehen. Und vielleicht reichte die Zeit bis Brianna kam, um den kleinen Zylinder nicht beim ersten Schlag zu verlieren. Dazu musste sie das Chrono im Blick behalten, um vielleicht noch eine kurze Pause einzulegen, bevor es dann wirklich los ging. Nicht, dass sie dann ausgepowert war. Das wäre ...dumm.

Coruscant-Jedi-Tempel- Trainingsraum 256 - allein
 
(über gesicherte Frequenz zugeschalten aus dem Gästehaus der von Berchems, Sanctuary Coast, Alderaan)​

Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Rornan Elliundi, Murrrarchesch (NPCs), Anakin Solo, Joseline (inaktive SCs); zugeschaltet: Sarid Horn, Satrek Taphon, (inaktive SCs), Eleonore Ta'asul (NPC), Wes Janson
Wes war der letzte, der sich in die Ratssitzung einklinkte. Er hatte gerade einmal die Zeit gehabt, die Berichte zu überfliegen und sein Kopf schwirrte vor Gedanken, was das nun für Jedi, die Republik und die ganze Galaxis bedeuten würde, aber zum Nachgrübeln fehlte die Zeit. Kaum hatte er sich halbwegs gefasst, eröffnete Rornan die Runde, der die Angewohnheit hatte, am meisten ›Zug‹ zu haben. Der Quermianer pflegte stets dafür zu sorgen, dass die Ratssitzungen schnell, zielorientiert und so gar nicht gemütlich abliefen.

Allerdings hatten sie beide wohl gemeinsam, Eowyn nicht wirklich auf den Schirm zu haben. Ja, sie hatten sie mit viel mehr Tamtam als üblich befördert und obwohl es hauptsächlich eine Show für's Holonet gewesen war, galt sie natürlich. Eowyn WAR Rätin, da gab es kein Diskutieren, auch wenn sie noch nie an einer Sitzung teilgenommen hatte und deshalb waren sie auch nicht vollzählig. Sie waren es also gewohnt. Es wäre wohl auch nicht die angenehmste Sitzung für die blonde Menschenfrau gewesen, Wes fühlte sich selbst gerade wie der staunende Außenseiter, nach allem was er verpasst zu haben schien, da wäre es Eowyn nicht anders gegangen. Erst recht, wo sie mitten im Feuer stand.

Dadurch, dass Wes zu tun hatte, um aufzuholen, konnte er nur verfolgen, wie Murrrar den sehr berechtigten Einwand brachte, und nickte selbst zustimmend.


»Erinnere mich nicht dran, je ein Ratsmitglied aus dem Grund von der Sitzung ausgeschlossen zu haben,«

Murmelte er mehr zu sich als in die Runde. Die Immersion war nicht perfekt von dem kleinen Holoprojektor aus – nicht vergleichbar mit den großen stationären Anlagen, wie es sie zum Beispiel im Ratssaal von Lianna, aber auch auf Dac gab.

Nun war es ohnehin zu spät, noch etwas daran zu ändern. Der Liste nach schienen sie auch eine stramme Tagesordnung zu haben und es würde sicher Punkte geben, wo Eowyn entbehrlich wäre. Wes hätte es trotzdem vorgezogen, Berichte aus erster Hand zu bekommen. Gelesen, wie Rornan es ausdrückte, war zuviel gesagt. Der Quermianer ging nun auf den Gesundheitszustand der Teilnehmer ein und Wes war irritiert, dass er eine Missionsteilnehmerin gar nicht erst erwähnte. Gut, Ahnas Tod war ein gesonderter Tagesordnungspunkt, aber trotzdem. Es hätte in einem Halbsatz erwähnt werden müssen. Der Taanaber fragte sich, ob es daran lag, dass Ahna und er nicht gerade beste Freunde gewesen waren oder vielmehr daran, dass man auf Coruscant in seiner Abwesenheit schon genug besprochen und getrauert hatte. Vielleicht war es nur Wes' persönliches Bedürfnis, dieser Schocknachricht breiteren Raum einzuräumen? Ahna war tot… gut, die Schatten und die Ermittler standen in einem leichten Konkurrenzverhältnis, und er war nicht immer mit ihren Methoden einverstanden gewesen, aber dennoch nahm ihn das mit. Vielleicht interpretierte er auch zu viel in die Auslassung hinein? Es konnte auch nur schlicht Rornans unnachahmliche Art sein, eine Ratssitzung zu leiten wie ein Droide es täte.

Wes rief den Bericht zum Thema auf und versuchte, in dem einen gefühlten Augenblick alle relevanten Informationen zum Thema einzusaugen. Es gelang ihm nicht, aber er hatte, wie er fand, genauso viel Recht darin, nicht vom Tempo der Sitzung überfahren zu werden wie Eowyn, an ihr teilzunehmen.


»›Nicht mehr auffindbar‹, heißt das ›keine Neuinfektionen‹ oder ›alle Erkrankten sind genesen‹?«

Fragte Wes, dem der ganze Prozess erstaunlich vorkam. Alvabas Team hatte also alle verblieben Viren zerstört, die Allegious ursprünglich erschaffen hatte und das war's? Die Seuche hatte aufgehört zu existieren?

»Können wir sicher sein, dass es nicht in irgendeinem Tresor auf Bastion, Kast, Ziost noch weitere Proben dieser Art lagern?«

Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Rornan Elliundi, Murrrarchesch (NPCs), Anakin Solo, Joseline (inaktive SCs); zugeschaltet: Sarid Horn, Satrek Taphon, (inaktive SCs), Eleonore Ta'asul (NPC), Wes Janson
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Rornan Elliundi, Murrrarchesch (NPCs) nebst Z5, Anakin Solo, Joseline (inaktive SCs); zugeschaltet: Sarid Horn, Satrek Taphon, (inaktive SCs), Eleonore Ta'asul (NPC), Wes Janson

Ganz offensichtlich waren da noch Fragen. Wes, abwesend auf Alderaan (und Murrrar hatte keine Ahnung, wieso er dort war), hakte nach, was der Wookiee nur allzu verständlich fand. Diese Sache war einfach... wirr. Von vorne bis hinten. Und hätte er nicht ein solches Vertrauen in die leitenden Heilerinnen und Heiler und vor allem hätte nicht gesehen, was diese eine Probe angerichtet hatte, er würde es auch nicht glauben. Da er derjenige war, der sich am meisten mit der Probe beschäftigt hatte, ergriff er auch das Wort, während Z5 simultan übersetzte.

[Letzteres. So unglaublich es klingt. Wir... verstehen es nicht ganz, aber die Laborergebnisse sprechen für sich. Nach der Zerstörung der ersten Phiole war das Virus schon nur noch recht dezimiert in den Patienten vorhanden, nach der zweiten dann gar nicht mehr. Wir machen es genau deshalb noch nicht öffentlich - weil niemand es so ganz begreift, und Fragen werden kommen. Wir sind dran, Antworten vorzubereiten, aber die Heiler wollen auch ganz sicher sein.
Was eine weitere Probe angeht - nein, das können wir nicht sicher sagen, aber es spricht einiges dagegen. Auf Bastion selbst war wohl nur diese Probenmenge zu finden, Ian Dice hat alles eingepackt. Übrigens auch noch eine kleine Anzahl weiterer Proben anderer Dinge, die noch auf eine Analyse warten, aber das hat keine Priorität. Die Basis auf Kast ist vermutlich größtenteils zerstört, das Labor definitiv, selbst falls dort etwas gelagert war, dürfte es nur noch Staub sein. Und gegen Ziost spricht, dass der Planet vermutlich zu stark frequentiert ist und nicht dem Imperator allein gehörte.
Vor allem aber: im Gegensatz zur ersten Probenzerstörung, verschwanden beim zweiten Mal wirklich alle Viruspartikel aus den Patienten. Es ist restlos verschwunden. Wir gehen daher stark davon aus, dass es endgültig vorbei ist.]

Z5 konnte bei all seinen Fähigkeiten leider nicht herüberbringen, wie erleichtert Murrrar darüber war, aber das war nun auch nicht so wichtig.
Rornan nickte ihm zu und fuhr dann, als niemand sonst sich meldete, fort.


"Das führt uns dazu, wie wir mit den Teilnehmern dieser doch seht besonderen und speziellen Mission umgehen möchten. Anmerkungen dazu, bevor ich etwas sage?"

Das brachte Sarid auf den Plan.

"Ich weiß, es ist ungewöhnlich, aber ich würde gerne für alle aktiv Beteiligten einen Orden vorschlagen. Die Jedi vergeben selten welche, und vielen von uns ist so etwas auch nicht wichtig. Aber wir haben nicht viele Möglichkeiten, unsere Wertschätzung zu zeigen, besonders bei einer so geheimen Mission. Vermutlich wird irgendwann ans Licht kommen, was geschehen ist, aber bis dahin sollten wir möglichst verdeckt bleiben. Trotzdem haben sie alle ihr Leben und zwei davon ganz besonders ihre Reputation aufs Spiel gesetzt. Ich finde, dass wir das in diesem speziellen Fall honorieren sollten."

Murrrar nickte zustimmend. Auf so etwas war er nicht gekommen, er fand aber, dass Sarid recht hatte. Viele Missionen waren riskant - aber diese war doch noch einmal besonders gewesen.

"Zusätzlich sollten wir Brianna und Gaya befördern", warf Eleonore ein. "Gaya ist längst so weit, und laut den Berichten hat sie sich außerordentlich gut geschlagen und zusätzlich die erforderlichen Fähigkeiten gezeigt. Laut ihrem Meister steht dem auch nichts mehr im Wege.
Was Brianna angeht... ich weiß, wir haben uns bei der Beförderung ihrer Schülerin damals dagegen entschieden. Aber laut...
Ahnas Bericht"
sie stockte kaum merklich "hat sie wahre Stärke gezeigt. Sie wird nie eine der Klischeejedi sein, aber vielleicht brauchen wir auch diesen anderen Wind und diese andere Sichtweise in unseren Reihen. Außerdem wurde sie öffentlich in der Galaxis als Überläuferin denunziert, dies könnte debei helfen, ihren Ruf wiederherzustellen. Ahna besteht in ihrem kurzen Bericht quasi darauf, dass Brianna befördert wird, und das, obwohl sie kaum hat ahnen können..."

Eleonore holte kurz Luft.

"Jedenfalls war es ihr wichtig genug, es in ihrer Kurzzusammenfassung deutlich zu machen. Da Brianna in ihren Fachbereich fällt... fiel... finde ich, wir sollten diesen Wunsch erfüllen."

Murrrar nickte langsam und nachdenklich. Er war eigentlich nicht unbedingt dafür, die Echani zu befördern, und zusätzlich kamen da noch Faktoren wie die Mission nach Kast hinzu, die auch noch auf der Tagesordnung standen. Durch die Teilnahme an eben jener hatte die Noch-Ritterin eigentlich vielleicht schon wieder etwas Bonus verspielt, andererseits war es vielleicht korrekt, die beiden Dinge getrennt zu betrachten. Vielleicht hatte sie diese Beförderung wirklich verdient. Er war nicht vor Ort gewesen, er konnte nur erahnen, wie schwierig sich alles gestaltet haben musste, welche Probleme das ganze Team wirklich gehabt hatte. Berichte waren unzuverlässig und ungenau, vor allem, wenn es so kurze waren wie der von Ahna oder schon etwas zurückliegende wie die aller anderen Teilnehmer. Schließlich war die Mission auf Bastion lange gewesen, viele Wochen und Monate - sie konnte nie und nimmer in wenigen Seiten alles erfassen, was dort geschehen war. Erst recht nicht, wo so etwas einschneidendes wie Kast noch dazwischen geschehen war.
Nein, vermutlich sollte man Ahna in diesem Punkt vertrauen. Sie hatten es auch bei Bastion getan und waren dafür belohnt worden. Vielleicht war es erneut an der Zeit.


[Ich stimme beiden Rätinnen so weit zu], warf er ein und wartete ab, ob es Gegenstimmen oder weitere Vorschläge geben würde.

Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Rornan Elliundi, Murrrarchesch (NPCs) nebst Z5, Anakin Solo, Joseline (inaktive SCs); zugeschaltet: Sarid Horn, Satrek Taphon, (inaktive SCs), Eleonore Ta'asul (NPC), Wes Janson
 
Coruscant- Jedi-Tempel-Kantine- mit Tevin und vielen anderen Jedi.




Radan versuchte seine Worte Waise zu wählen. Er wusste das dies ein wichtiger Punkt war. Er hatte sich diese Fragen nie stellen müssen. Immerhin hatte sein Vater ihn nach Corelia geschickt damals auf suche nach Hilfe. Inzwischen fragte er sich ob es genau das war, das Lars ihn zu den Jedi geschickt hatte um am Ende stark genug zu sein um seinen eigenen Vater aufzuhalten. Dieses Bild hatte er erst einige Monate. Zumindest würde es beweisen das er wusste das er schlecht war. Doch für Tevin war das anders für ihn wartete eine Galaxie voller möglichkeiten und sie hatten nicht den besten start. Er nahm einen schluck aus seinem eigenen Glas bevor er Tevin ansah.

"Ich werde dich zumindest nicht anlügen. Ein Jedi zu sein ist ein hartes Leben und du wirst viel lernen müssen. Andererseits sind wir ein recht eigenständiger Orden das heißt du hättest alle möglichkeiten. Alles was es im Leben braucht könntest du lernen. Beispielsweise der Umgang mit Pflanzen die Reparatur von Raumschiffen und ihre wartung oder durchaus den umgang mit Technik ansich. Nicht jeder Jedi schwingt für immer sein Lichtschwert und ist an foderster Linie eines Kampfes"

Radan griff an seinen Gürtel und nahm sein Lichtschwert ab und legte es auf den Tisch. Er zuckte mit den Schultern.


"Mehr ein Werkzeug als eine Waffe. Ich kam von einer Krigerischen Welt bevor ich zum Jedi wurde. Ich kann nicht bestreiten das es meinen weg sicher beeinflusst hat und es mich vielleicht zu einem kämpferischen Jedi gemacht hat aber sicher nicht zu einem guten Vater. Wie dem auch sei du wirst einen Lehrer brauchen und es stünde dir immernoch frei zu gehen wenn es dir nicht gefällt "


Damit beugte sich Radan vor. Ganz langsam.


" Allerdings solche Anfälle wie vorhin in der Gasse könnten wieder vorkommen und du könntest lernen die Auswirkung solcher Erschütterungen zu vermindern"

Radan nahm noch einen Schluck aus seinem Glas und beobachtete Tevin weiterhin während sein Schwert weiterhin auf den Tisch lag. Ein geringes Risiko. Immerhin konnte Tevin es an sich reißen. Andererseits würde er sich vermutlich eher selbst verletzten und es in einem Raum voller Jedi zu tun wäre sicher keine gute Idee

Coruscant- Jedi-Tempel-Kantine- mit Tevin und vielen anderen Jedi.
 
[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Vorraum der Meditationskammern - Thyr Denul allein, Mas Nerlo in der Nähe]

Obwohl er gerade erst erfolgreich die Macht genutzt hatte, war Thyr erster Impuls erneut die Augen zu benutzen und er gab ihm auch nach. Er suchte alles, das irgendwie nach Mas aussehen könnte oder anderen Details, die einem wenigstens verrieten, ob sich jemand in den einzelnen Kammern befand. Nur um dann seiner Anfangshypothese bestätigt zu sehen. Es gab keine Hinweise. Dann eben die Macht. Dafür stellte sich Thyr zuerst so auf, das möglichst alle Räume eindeutig einer Richtung zuzuordnen waren. Da er dann aber quasi mittig im Vorraum stand und damit potentiellen Besuchern im Weg, ging er dann noch so lange rückwärts, bis er an der Wand mit der Eingangstür ankam. Dort setzte er sich dann direkt neben eine Skulptur auf den Boden und wiederholte alles, das er auch schon zuvor getan hatte.

Und musste feststellen, dass die Stille nicht so recht Einzug finden wollte. Gerade eben hat er im übertragenden Sinne nur die Windrichtung festgestellt. Finger anlecken, hoch halten, aha, da kommt er hin. Kinderspiel. Jetzt stand er in einem Wald und musste ein spezifisches Geräusch und seinen Verursacher finden. Zusätzlich dazu wurde es komplizierter, da er das sogenannte Rätsel ganz leicht durch simples ausprobieren binnen weniger Sekunden lösen konnte. Der einfache Pfad, der ihn maximal ein paar peinliche Momente mit anderen meditierenden Jedi einbrachte, lag direkt vor ihm und keiner hielt ihn davon ab ihn zu versuchen. Mas forderte ihn ja nicht einmal heraus. Es war kein Test. Es gab nur ihn selbst, den er überzeugen musste. Aber wenn eben genau dieser Jemand irgendwann sagt: „Ach, ist doch egal, probiere es später einfach. Jetzt zählt Geschwindigkeit.“ konnte er ganz schnell einknicken.

Das kostete sicherlich auch seine Zeit. Sich selbst davon zu überzeugen, dass dies eben doch ein guter Moment für diese selbstauferlegte Übung war. Nicht nur weil alle Jedi dies permanent taten oder es - genau genommen – ja auch eine Eigenschaft eines jeden intelligenten Humanoiden war, der nicht hungernd in einem Loch leben wollte, sondern weil Thyr eben doch eigene Ansprüche hatte. Ja, es ging auch darum
Mas zu beweisen, dass dieser nicht gerade seine Zeit verschwendete und der Badomeerianer war durchaus ein Freund davon grundsätzlich andere zufrieden zu stellen. Aber nicht um jeden Preis. Als Teil des Gesamtgefüges der Macht besaß er seinen eigenen sich weiterentwickelnden Platz. Grundsätzlich bekam man diesen zugeteilt, doch es gab kein Gesetzmäßigkeit im Universum, die einen davor schützte ihn wieder zu verlieren. Die Macht erschuf nicht einfach nur einen Haufen Abhängiger, die ohne jede Führung verloren waren.

Würde Thyr jetzt den einfachen Weg gehen, einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes mit der geringst möglichen Chance auf Weiterentwicklung, dafür aber mit schön viel warmem Komfort, er hätte auch auf Bandomeer bleiben können. Hatte er sich das Leben das Jedi in zu schönen Farben vorgestellt? Natürlich! Hatte er die vielen Entbehrungen nicht gesehen, während die Holofilme alle Abenteuer ins Zentrum gerückt hatten? Klar! War es sehr viel schwerer die Macht selbst zu wirken, als Wirkende dabei zuzusehen? Offensichtlich! Aber das war Mathematik auch. Oder Lesen und Schreiben. Oder Fremdsprachen. Oder Sachen auswendig lernen, Mechaniken verinnerlichen. Alles viel komplizierter, machte man es selbst. Aber es lohnte sich doch!

Das war am Ende der springende Punkt. Die Mechaniken der Macht zu erlernen und sie dann anzuwenden war im Grunde nichts anderes als all die anderen Male, als er etwas völlig neues hatte lernen sollen. Und im Nachhinein zurecht. Nur das er diesmal nicht gezwungen wurde. Er hatte selbst erkannt, wie wichtig es war und es das auch in der Zukunft - nicht nur für ihn allein – sein würde. Deshalb blieb er nun sitzen und baute Stück für Stück diesen immer größer werdenden Raum der Stille in seinem Geist auf. Stützpfeiler der Vergangenheit wurden aufgebaut, ein jedes Mal ein gutes Beispiel aus der Schule oder der Farm und der Boden mit Platten aus Erfahrungen gepflastert. Und am Ende wurde der Raum mit einem Licht geflutete, welches von all den weisen und aufmunternden Worten aller Jedi, die Thyr bisher getroffen hatte, stammte.


Womit schließlich eine Atmosphäre geschaffen war, in der sein Machtsinn wie eine leuchtende Hand in eine Richtung wies. Und auch wenn sie nach wie vor nicht strahlte und der geschaffene Raum in seinem Geist immer noch stark an eine Höhle erinnerte, er erkannte die Aura seines Meisters. Diesmal noch stärker als zuvor. Also öffnete Thyr seine Augen, legte Gefühl und Realität übereinander und machte somit die richtige Tür aus. Zu dieser ging er und öffnete sie nach einem kurzen Zögern. Er hatte erst – wie üblich – höflich sein und klopfen oder klingeln wollen, doch seinem Eindruck nach wusste Mas ohnehin schon, dass sein Padawan da war. Technisch gesehen hätte es die Tür nie gebraucht.

„Ich hoffe, ich störe nicht, Meister.“ sagte er dann trotzdem, als er eintrat und sich leicht verbeugte...

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Meditationskammer - Mas Nerlo und Thyr Denul]
 
\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Krankenstation~ Mas und Thyr //

Mas konnte fast Live miterleben und durch seine Machtsinne auch beobachten, wie Thyr ein kurzes aber doch intensives Bad der Gefühle durchlief. Offenbar hatte er zuerst mit sich selbst ringen müssen, sich weiter zu fokussieren und ihn ausfindig zu machen. Dann jedoch ging es sehr schnell und sein Padawan stand in der Tür, entschuldigte sich mehr oder weniger und verbeugte sich.

Ein zufriedenes Lächeln umspielte Mas Lippen, noch bevor er überhaupt die Augen öffnete und
Thyr stolz ansah.

"Das war wirklich eine beeindruckende Leistung, Thyr. Du kannst stolz auf dich sein, dass du so spontan und ohne große Vorbereitung deine Machtsinne eingesetzt hast und mich gefunden hast", erklärte Mas. "Tatsächlich ist das normalerweise etwas, wofür Padawane viel mehr Zeit und Übung benötigen."

Offenbar wurde
Thyrs Verbindung zur Macht langsam stärker. Oder sie war schon immer stark nur er entwickelte langsam das Selbstvertrauen in seine Verbindung mit der Macht und seine eigene Stärke.

Mas machte mit seiner rechten Hand eine minimale, aber einladende Geste hin zum Sitzkissen gegenüber von ihm.

"Setz dich Thyr, ich habe dir ja versprochen, dass ich dir versuche zu zeigen, wie du dich selbst abschirmst vor äußeren Einflüssen der Macht und deiner Umgebung. Es ist eine Fähigkeit die man auf zwei verschiedene Weisen anwenden kann. Zuerst einmal sich selbst und seine Machtsinne von der Außenwelt abzuschirmen um so einen besseren Zustand der inneren Ruhe und des Fokus zu erreichen. Der Zweite Teil der Fähigkeit ist wesentlich fortgeschrittener und mit dessen Hilfe ist es möglich, sich selbst, seine Gefühle und sein Sein und sogar - bei meisterhafter Beherrschung - die eigene Verbindung zur Macht vor anderen Machtnutzern abzuschirmen und ihnen so keine Angriffsfläche zu bieten. Zuerst musst du wieder eine medititative Haltung annehmen und deinen Geist beruhigen, um so deine Verbindung zur Macht zu stärken und zu spüren."

Mittlerweile hatte
Thyr sich gesetzt. Mas beobachtete zuerst, wie und ob Thyr sich an die Übungen im Raumschiff auf dem Weg nach Coruscant und auf Haruun Kal erinnerte. Natürlich war die meditative Körperhaltung und geistige Ruhe nur ein Verstärker der Verbindung zur Macht. Er korrigierte den Padawan nur ein klein wenig, ansonsten sah das alles schon sehr gut aus. Da merkte Mas, dass dies Thyr jetzt schon besser lag und er auch noch immer von dem Selbstvertrauen des erfolgreichen Einsatzes seiner Machtfähigkeiten erfüllt war. Der Jedi-Ritter nickte zufrieden.

"Gut, beginnen wir ganz einfach noch einmal damit, dass du dich deiner Machtsinne bewusst machst und auf sie zugreifst", während Mas sprach beobachtete er Thyr sowohl mit seinen Augen als auch mit seinen Machtsinnen und es dauerte etwas, vielleicht ein paar lange Augenblicke, doch dann gelang es Thyr erneut sich zu fokussieren und Mas spürte seine Präsenz deutlicher.

"Sehr gut Thyr, du solltest meine Präsenz jetzt sehr nah spüren aber auch eine Art 'Hintergrundrauschen'", Mas machte eine kurze Pause und schloss nun ebenfalls die Augen und machte sich einmal seiner weiteren Umgebung gewahr. Es war wie das fokussieren einer Kamera. Alles auf was er seine Machtsinne nicht scharf stellte war mehr ein verschwommenes Rauschen aber da. Und je besser die Machtsinne eines Jedi ausgeprägt waren, desto besser und über weitere Entfernungen konnten sie diese scharf stellen. Dazu kamen natürlich auch noch Themen wie eine persönliche Bindung, welche ebenfalls für einen besseren Fokus sorgte. "Dieser Hintergrund ist der Planet Coruscant, mit seinen Schicksalen und Lebewesen. Denk daran, alles ist in der Macht verbunden in einem Großen Netzwerk. Im Alltag braucht ein Jedi jedoch nicht immer das Rauschen des gesamten Netzwerkes zu hören, sondern es reicht der Fokus auf die Nahe Umgebung."

Mas atmete einmal langsam aus und wieder ein um noch mehr Ruhe in seine Worte legen zu können.

"Ich möchte, dass du dich auf diesen Raum und meine Präsenz fokussierst. Quasi den Blick deiner Machtsinne auf deine nächste Umgebung richtest. Schirme dich vor allem anderen ab wie es auch durch das schließen der Tür zu diesem Raum der Fall wäre."

Er bemühte sich in möglichst bildlichen Worten zu beschreiben was
Thyr tun sollte, da er so hoffte, es wäre eine Erleichterung für seinen Padawan. Es war dennoch eine fortgeschrittene Technik und Übung da es geschärftere Machtsinne erforderte, sich seiner Umgebung wirklich recht gut bewusst zu sein und auch mit den Machtsinne quasi eine räumliche Wahrnehmung zu erschaffen. Dies war der erste Schritt dazu, anderes, weiter entferntes auszublenden. Natürlich gelang auch dies nicht immer. Die Verbindung eines Jedi mit der Macht endete erst mit dem Tod. Vorher war sie mal schwächer, mal stärker und mal fokussierter. Immer wieder wurde also selbst der best abgeschirmteste Fokus durchbrochen, wurde der Jedi durch ein Ereignis am anderen Ende der Galaxie aus seinem täglichen Rythmus gezogen, spürte er eine Erschütterung der Macht.

Doch so weit war
Thyr an diesem Punkt noch nicht. Jetzt musste er ersteinmal ein besseres räumliches Verständnis mit seinen Machtsinnen entwickeln und im zweiten Schritt konnten sie dann damit beginnen, äußere Einflüsse durch geistige Mauern oder Filter abzuschirmen, damit diese nicht mehr so sehr als störende Interferenzen wahrgenommen wurden.

\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Krankenstation~ Mas und Thyr //
 
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