Coruscant

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Jedi Archiv/Bibliothek - Mas Nerlo und Thyr Denul]

Mas erklärte in seinen Worten, dass es auch bei den Jedi so etwas wie Archäologen gab, die sich aber eben auf die für den Orden wichtige Geschichte konzentrierten. Und dabei eben auch Holocrone sammelte, wobei Thyr diese im Augenblick gar nicht sehen konnte. Eigentlich eine gute Frage. Wo wurden diese eigentlich verwahrt? An sich war der Padawan neugierig, doch nachfragen wollte er trotzdem nicht. Er hatte es im Gefühl, dass er sich ohnehin nicht allzu bald mit ihnen beschäftigen durfte und wenn eines im Augenblick klar war, dann das er für den Moment nun wirklich genug zu sehen und zu lernen hatte. Es machte keinen Sinn mit Hilfe seines Meisters einen Nebenschauplatz nach dem anderen aufzumachen, nur um diesen kurz darauf wieder zu verlassen, weil man dafür ja eigentlich gar keine Zeit hatte. Und in dem Fall wohl auch keine Berechtigung.

Und siehe da, Thyrs angeschnittenes Thema Krankenstation zog auch sogleich alle Aufmerksamkeit auf sich und die Holocrone verpufften einfach so, als hätte das Kurzzeitgedächtnis sie unter „Unwichtig“ einsortiert und deshalb gelöscht. Der Jedi Ritter nahm sich nicht zurück und malte das Bild in der Krankenstation und allem, was damit einher ging, relativ... düster wäre das falsche Wort. Aber schon... nun, realistisch?

Thyr lächelte schüchtern, weil er sich trotz seines Tatendrangs und des Wunsches Hilfe zu leisten, eigentlich nicht wirklich sicher war, wie das alles aussehen würde. Das doch eher abstrakte Gefühl in seinem Herzen passte nicht wirklich zu... nun ja... einem nicht zu erfassenden Labyrinth aus Durastahl und beinahe unzählbar vielen Bewohnern, die diese vielen vielen Ebenen bewohnten. Wenn er ehrlich war, dann wusste er nicht einmal wo er anfangen sollte. Deshalb war er wohl auch einem Reflex gefolgt, als er Krankenstation gelesen hatte.


„Ähm … ich glaube … ich bräuchte schon ein bisschen … Führung?“
Als er Mas Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: „Vielleicht auch ein bisschen mehr... ein bisschen viel mehr. Coruscant ist … ähm … nicht … also es ist groß.“

Wieder einmal tat sich Thyr schwer damit Coruscant mit irgendetwas anderem zu vergleichen. Die Dimensionen waren lächerlich. Wie sollte ein Mensch wie er sie allein mit Worten einordnen?

Nun. Zur Krankenstation würden sie wohl eher nicht gehen. Genau genommen war so eine Ausbildung zum Jedi ja auch schon umfangreich genug und es würde sich sicherlich noch einmal eine Gelegenheit ergeben, die soziale Arbeit eines Jedi nachzugehen und den Bewohnern zu helfen. Irgendwie ging Thyr fest davon aus, auch wenn er
Mas nicht direkt darum bitten wollte.

Bezüglich der Archive und vielleicht einem Hinweis auf andere Machtnutzer in Thyrs Familie hatte Mas keine sonderlich guten Nachrichten. Wenn auch keine wirklich schlimmen. Der Padawan war einfach nur neugierig gewesen. Potentiell auf seine eigene Meisterschaft warten zu müssen, damit er seinen lange verschollenen Jedi Ururgroßvater identifizieren und vielleicht sogar seine Ruhestätte aufspüren konnte, war keine wirklich bedrückende Nachricht. Es war wohl viel mehr einfach nur ein weiterer Aspekt, auf den er sich freuen konnte, sollte er jemals so weit kommen.

„Das ist nicht so schlimm, Meister. Ich kann das ja auch verstehen.“

Jedem Padawan einfach mal eine Liste von Jedi auszuhändigen, wenn dort draußen Horden von Sith unterwegs waren, wäre auch nicht sonderlich klug gewesen. Das war verständlich.

Zum Thema Macht wird nicht vererbt, hatte sich Thyr wohl wieder mal was falsches erzählen lassen. Jetzt, da er miterlebt hatte, wie falsch das Holonet selbst so etwas wie die Archive darstellte, war das wohl auch kein Wunder. Innerlich ein bisschen frustriert darüber, dass er ab sofort im Grunde alles „Wissen“ über die Jedi aus dem Holonet aus seinem Gedächtnis verbannen musste, presste der Padawan die Lippen zusammen und lächelte dann ein bisschen, was so viel wie
„Joar … und was nun?“ bedeutete. Wo sie wieder beim Thema Führung waren. Im Grunde wusste Thyr wohin er wollte, wusste was er tun wollte, sollte er jemals die Fähigkeiten dazu haben. Aber das wie musste noch geklärt werden. Selbst jetzt noch. Coruscant und der Jedi Tempel hatten die zu klärenden Fragen definitiv nicht reduziert. Waren der Planet und diese Institution überhaupt dazu in der Lage mehr zu beantworten, als sie öffneten? Für den Moment war die Antwort auf diese Frage klar...

[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Jedi Archiv/Bibliothek - Mas Nerlo und Thyr Denul]
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Fabienne's Quartier-Allein

Als der Wecker klingelte, knurrte Fabienne. Das dumme Ding lag ausser Reichweite, und das aus gutem Grund. So musste sie aus dem schön warmen Bett raus und länger als ein paar Sekunden ertrug man den Weckton wirklich nicht. Mit einem tiefen Atemzug schlug sie die Augen auf und stemmte sich hoch. Ja, sie war kurze Nächte gewohnt. Aber das bedeutete nicht, dass sie gerne aufstand. Sich die Augen reibend schlurfte sie zum Wecker, um ihn zum Schweigen zu bringen. Bei dem Gedanken überlegte sie, ihn das nächste Mal einfach vom Bett aus mit dem Blaster abzuschiessen. Aber das würde nur mehr Arbeit machen. Wand neu streichen, neue Kommode, weil die hier wahrscheinlich nicht ganz blieb. Erklären,warum man im Jedi-Tempel scharf schoss. Neee. Aber wenn sie jetzt schonmal auf den Beinen war, konnte sie auch in die Nasszelle treten und sich gesellschaftsfähig machen. Von dem her funktionierte die Sache ja doch irgendwie so, wie sie sollte. Sie wusch sich, flocht ihre Haare- was auf Reisen immer nützlicher war als jede andere Frisur- und schlüpfte dann in ihre Ranger-Uniform. Die hier war noch eine Dickere, weil es im Weltraum doch meist kalt war. Sie würde sie dann bei der Landung wechseln. Noch einmal überprüfte sie ihr Gepäck und vergewisserte sich, das ihre Waffe ordnungsgemäß gesichert war. Dann machte sie sich auf den Weg, um ein wenig zu laufen und sich im Anschluss in der Kantine ein leichtes Frühstück zu holen. Während sie den Obstsalat ass, checkte sie ihre Nachrichten und entdeckte einige von ihrem Anwalt und ihrer Freundin, die sie bei ihren Unternehmungen unterstützte. Bis der Obstsalat aufgegessen war, hatte sie eine ganze Reihe an Dokumenten an Valerie geschickt, damit sie sie durchsehen konnte. Dann war es auch schon an der Zeit, sich auf den Weg zu machen.

Kurz vor dem Hangar, piepte ihr Com Sturm und Fabienne drückte sich ein kleines Sprechset ins Ohr, um den Ruf entgegen zu nehmen. Valerie schrie sie regelrecht an, ob sie Langeweile hätte, ihr um sechs Uhr schon Nachrichten zu schicken und ob sie wisse, dass es sowas wie Nachtruhe gab. Fabienne grinste und liess ihre Freundin zetern. Kurz vor dem Hangar stiess sie dann fast mit Lateef zusammen, der sie nur kurz grüsste und dann vorstürmte. Zeit zum Sprechen hatte sie nicht, denn Valerie schimpfte immernoch, dabei wurde das Zeitfenster langsam eng. Als Tara und Aleron dann in Sichtweite kamen, musste sie ihre Freundin unterbrechen.

„Du, ich muss gleich auflegen, wir brechen auf. Ich möchte, dass du die Daten sichtest und die nächsten Schritte einleitest, ja? Ich hab drunter geschrieben, was ich brauche und was gemacht werden muss. Das solltest du hinbekommen. Ich melde mich dann, wenn ich zurück bin. Dann können wir uns treffen, ja? Bis dann.“

damit würgte sie Valerie regelrecht ab und verneigte sich lächelnd vor den Jedi. Sie hatte gesehen, das Lateef die Jedi zu begrüsst hatte und machte es ihm nach. So langsam begriff sie ja, wie das hier lief.

„Guten Morgen, zusammen. Bereit zum Abflug?“

fragte sie und schielte schon in Richtung des Schiffes. Lateef sah sie an und kniff die Augen zusammen.

„Ich fliege!“

erklärte er bestimmt und Fabienne stemmte die Hände in die Hüften.

„Träum weiter!“

erklärte sie bestimmt und wartete nur drauf, dass sie an Board gehen durften, um dann zu beweisen, dass sie zwar klein aber verdammt schnell war.

Coruscant-Jedi-Tempel- Landeplattform 27- mit Tara,Aleron und Lateef (NPC)
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation- mit Tevin und anderen

Radan hatte nicht unbedingt erwartet das Tevin mitarbeiten würde. Wichtig war für ihn in erster Linie das er seinen verdacht bestätigen musste. Allerdings war er sich relativ sicher was diesen Verdacht anging. Was ihn vor ein Problem setzte. Tevins unwilligkeit. Er konnte nicht zulassen das ein süchtiger am Ende entdeckte wie man Menschen beeinflusste oder noch schlimmeres gleichzeitig konnte er ihn aber auch nicht Ausbilden solange er süchtig war. Es war definitiv der Wille der Macht das Tevin ausgebildet werden sollte. Auch wenn Radan nicht an einer übergeordeneten Willen glaubte musste er zugeben das die Wahrscheinlichkeit das es ein Zufall war gleich gegen Null ging. Wes wüsste sicher viel besser was zu tun war oder Sarid. Ein lautloses seufzen entwich seinen Lippen.

"Habt dank "

Er verneigte sich kurz vor der Heilerin bevor er zu Tevin sah und mit ihn die Krankenstation verließ.

"Ich habe dir eine Limo versprochen und die bekommst du bevor wir mein Quartier aufsuchen. Du musst Müde sein. Sobald du geschlafen hast werden wir reden und wenn es dann immernoch dein unbedingter Wille ist zu gehen und zumindest nicht in Erwägung zu ziehen das du zum Jedi taugst dann wird dich niemand aufhalten darauf hast du mein Wort. "

Das hatte er wirklich. Eigentlich wollte er sich nur Zeit erkaufen. Zeit um zu überlegen wie er Tevin am besten davon überzeugte das er mehr aus seinem Leben machen konnten. Diese neuen möglichkeiten gaben ihn eine unglaubliche Macht aber auch eben sehr viel Verantwortung und Radan war sich nicht sicher ob dieser Junge damit umgehen könnte. Beauerlicherweise war Ty nicht da. Vielleicht hätte der Blick seines Sohnes für Tevin einiges verändert. Er schüttelte den Gedanken ab. Es half nicht laufend darüber nachzudenken welche Möglichkeiten er nicht hatte Tevin zu überzeugen. Wichtig war die Möglichkeiten auszuloten die er hatte. Er dirigierte Tevin in richtung Kantine. Um diese Zeit war nicht so viel los wie er erwartet hatte. Dennoch reichte es.

"Also Limo oder doch Hunger?"

Radan könnte eine Mahlzeit vertragen. Er überlegte ob es Sinn machte mit Tevin zumindest die Traningsräume aufzusuchen.

"Du musst einige Fragen haben wegen dem was die Heilerin getestet hat"

Zumindest versuchte er mit ihm ins Gespräch zu kommen.


Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine - mit Tevin und anderen
 
Coruscant – Jedi-Tempel, zu Arrestzellen umgebaute alte Quartiere weit unten – mit Riuen, Daemon, Lt. Xiu (NPC)

Daemon schnaufte hart durch die Nase. Feiner Schweiß perlte auf seiner Stirn, sein ganzer Körper vibrierte unter der Anspannung eines Kriegers, dem man die Waffe aus der Hand geschlagen hatte. Die Reizüberflutung nagte an seinen Nerven – das Wasser, das keine Erlösung brachte, die stillen Analysen, das kalte Kalkül dieser selbstgerechten Jedi. Und dann dieser verdammte Chiss, der meinte, er hätte hier die Oberhand.
Ein trockenes Lachen entfloh seinen rissigen Lippen.


„Ihr seid echt der Meinung, dass ihr mich brechen könnt, ja?“

Seine Stimme war heiser, ein Hauch von Spott schwang mit, doch die Erschöpfung darunter ließ sich nicht leugnen.

„Weil ich ein bisschen Durst habe? Weil mein Körper nach Alkohol schreit? Oh, ich weiß, was ihr seht. Zittern. Schweiß. Schwäche.“

Er neigte den Kopf, seine blutunterlaufenen Augen fixierten Elise, die sich so ruhig gab, so überlegen.

„Aber ihr verwechselt etwas.“

Er leckte sich über die trockenen Lippen, langsam, bewusst, ließ sich einen Moment Zeit, während seine Faust sich krampfhaft öffnete und schloss.

„Mein Körper mag schwach sein. Aber ich nicht.“

Sein Blick wanderte zu
Riuen, musterte ihn für einen langen Moment. Der Kerl war gut. Methodisch. Berechnend. Aber kein Sadist. Und das machte ihn berechenbar.

„Sturn?“

Daemons Stimme war kaum mehr als ein Knurren.

„Warum sollte ich euch irgendwas über
Sturn erzählen?“

Er ließ sich gegen die kalte Wand sinken, fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht, bevor er seine Augen halb öffnete und mit rauer Stimme fortfuhr.

„Ich sag euch was, Jedi.“

Das letzte Wort kam mit purer Verachtung über seine Lippen.

„Euer medizinischer Kram interessiert mich nicht. Eure moralischen Lektionen noch viel weniger. Aber...“

Er ließ die Stille wachsen, einen Moment lang, bis nur noch das Summen der Belüftungsanlage den Raum füllte.

„Vielleicht bin ich bereit zu reden. Vielleicht.“

Ein schiefes, abgenutztes Grinsen kroch über sein Gesicht.

„Aber nicht für Wasser. Und schon gar nicht für leere Versprechungen.“

Er richtete sich leicht auf, sein Kiefer mahlte. Die Kopfschmerzen hämmerten gegen seinen Schädel, doch er zwang sich, sich zu konzentrieren.

„Also gut.“

Seine Stimme war leise, aber fest.

„Wir machen das so: Ich sage euch was über Sturn. Aber nicht alles. Nur einen Vorgeschmack. Und wenn euch das gefällt… dann reden wir über meinen verdammten Whiskey.“

Er neigte den Kopf leicht zur Seite, sein Blick lauernd.

„Oder ihr könnt mich weiter moralisch vollsülzen, bis mein Entzug mich so sehr erwischt, dass ihr überhaupt nichts mehr aus mir rausbekommt. Eure Wahl. Ich bin Sturn's Schüler. Er nahm mich erst kürzlich auf Bastion als Schüler.

Dann verstummte er und wartete.


Coruscant – Jedi-Tempel, zu Arrestzellen umgebaute alte Quartiere weit unten – mit Riuen, Daemon, Lt. Xiu (NPC)
 
\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Archive des Tempels ~ Mas und Thyr //

Nun Thyr war offensichtlich mit der Mas(se) an Informationen überfordert. Alleine schon das ganze Thema Sanitätswesen und Medizin war eine eigene Spezialisierung. Dennoch spürte der Jedi-Ritter eindeutig, dass es seinen Padwan dorthin zog. Und er spürte Verwirrung in Verbindung mit Überforderung. Kein Wunder bei Thyrs nächsten Worten.

"Ja...", seufzte Mas halb schnaubend. "Coruscant lässt sich als Moloch bezeichnen... keine Wiesen, keine Ruhe, kein Grün. Ein krasser Kontrast zum Sitz des Ordens auf Lianna. Und durchaus mit Potential einen ungeübten Machtnutzer zusätzlich zu verwirren. Die vielen Präsenzen in der Macht. Das Leid und tägliche Elend." Mas machte eine kurze Pause und Blickte Thyr fast wehleidig und voller Mitleid an. "Leider werden wir noch eine Weile hier im Tempel verbringen, bevor wir nach Lianna zurückkehren werden. Ich werde dich jedoch lehren, wie du dich besser von diesen EInflüssen - auch auf dein Unterbewusstsein - abschirmen kannst."

Mas musterte Thyr kurz. Auch das lernen, sich und sein Unterbewusstsein im Zweifel von den Einflüssen der Macht zumindest etwas abzuschirmen war eine wichtige Grundfertigkeit. Doch nicht jeder war hierin talentiert. Im Gegenteil manchen Jedi war es schlicht unmöglich sich abzuschirmen und sie waren gezwungen jede Erschütterung, jede Tragödie und jede Negativität zu spüren. So etwas hatte auch Potential mit dem Geist der Person schlimme Dinge anzustellen. Die Details hiervon wurden nirgends beschrieben und sie waren womöglich schlimmer als man es sich als Außenstehender vorstellen konnte.

Natürlich stellte Mas fest, das
Thyr keineswegs zufrieden mit der Antwort zu seiner Familie war. Das war auch verständlich. Es kursierten viel zu viele falsche Vorstellungen der Macht und der Jedi herum. Und was Thyr noch nicht ganz zu begreifen schien: die Tatsache, dass die Macht nicht vererblich war, machte ihn mit seiner Machtsensivität noch einmal besonderer. Mas schmunzelte kurz. Irgendwann würde er es verstehen, da war sich Mas sicher.

Der Ritter blickte seinen Padawan kurz erwartungsvoll an, auch wenn er merkte, dass
Thyr grübelte. Offenbar taten sich für ihn gerade wieder neue Fragen auf, was kein Wunder war. Von Bandomeer nach Haruun Kal und dann direkt nach Coruscant. Und sie redeten ja noch nicht einmal über eine Tour durch die belebten Bezirke des Planeten, sondern waren nur auf den Tempel beschränkt.

"Nun Thyr, ich bin mir sicher, dass diese Flut an Informationen viel zu verarbeiten ist, doch du wirst sehen, du wirst dich bald einleben und zurechtfinden und dann sind es neue Fragen, auf die du eine Antwort suchen wirst. Doch du wirst sie nie alle beantworten können, einzig und alleine die Suche nach Antworten ist das Ziel und die Aufgabe eines Jedi."

Mas endete seinen Satz mit einer mysteriösen Gravitas in seiner Stimme. Doch seine Antwort war wahrheitsgemäß. Es gab auch für Jedi niemals alle Antworten. Doch es gab Vertrauen in die Macht und den Weg, die sie einem jeden Vorbestimmte.

"Gerade jedoch ist unsere Aufgabe unser nächstes Ziel zu finden:", waren seine nächsten Worte, mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen. "Die Krankenstation. Ich erachte es für sehr sinnvoll, das du früh die Möglichkeiten bekommst, dich soweit zu spezialisieren, wie du möchtest und ich kann dir keine Ausbildung in den Heilkünsten bieten Thyr. Es sollte kein Problem sein, dich dort unterzubringen und deine Ausbildungsschwerpunkte entsprechend anzupassen. Was hältst du davon?"
Mas fand seinen kleinen Witz durchaus gelungen. Sie würden auf ihrem Weg zur Krankenstation noch eine ganze Menge des Tempels sehen und Mas war sich - wie sicherlich auch Thyr - bewusst, dass diese Führung kaum die Gesamtheit des Jedi-Tempels abdecken würde können. Deswegen war es für Mas kein Problem eigene Schwerpunkte zu setzen.

\\ Core ~ Corusca-System ~ Coruscant ~ Jeditempel, Archive des Tempels ~ Mas und Thyr //
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Landeplattform 27- mit Tara,Aleron und Lateef (NPC)

Tara stand auf der Landeplattform des Tempels, das leise Surren der abgestellten Maschinen und die morgendliche Frische Coruscants umgaben sie. Der Jedi-Tempel erwachte langsam zum Leben, doch hier oben, auf Plattform 27, war es noch ruhig. Die Luft war klar, der Himmel getönt in den ersten blassen Farben des anbrechenden Morgens, während die hohen Türme der Stadt in der Ferne von den Lichtern der Verkehrsströme durchzogen wurden.

Sie hatte gut geschlafen, wachte sogar ein wenig vor dem Wecker auf. Nach einer ruhigen Meditation hatte sie sich für die Reise vorbereitet und ihre letzten Sachen in den Rucksack gepackt. Ihre Kleidung war schlicht und funktional, eine leichte Jedi-Robe, die sich für das warme Klima Aureas eignete. Das Lichtschwert ruhte an ihrem Gürtel, während sie mit ruhiger Geduld wartete.
Das Shuttle war ein bewährtes T-6 Modell – eine vertraute Maschine, die zuverlässig und wendig war. Nicht das schnellste Schiff in der Galaxis, aber für eine Mission wie diese vollkommen ausreichend. Daneben wartete ein R4-Astromechdroide, eine ältere, aber gut gepflegte Einheit mit einem markanten Gehäuse und leichten Abnutzungsspuren, die darauf hindeuteten, dass er bereits viele Missionen begleitet hatte. Die Jedi hatten ihm die Bezeichnung **R4-T9** gegeben. Er war für Navigationshilfen und Systemdiagnosen zuständig, sollte während der Reise aber auch auf eventuelle Notfälle vorbereitet sein.

Nach wenigen Minuten näherte sich eine vertraute Präsenz –
Aleron. Sie spürte ihn, bevor er sichtbar wurde, seine innere Ruhe war inzwischen ausgeprägter, stabiler als noch vor einigen Tagen. Er bewegte sich mit einer bemerkenswerten Gelassenheit über die Plattform, und Tara konnte spüren, dass er sich von seinen Verletzungen bereits gut erholt hatte. Es war noch nicht perfekt, doch sein Körper heilte schnell, wahrscheinlich schneller, als es ein gewöhnlicher Mensch vermocht hätte.
Sie ließ den Blick ruhig über ihn gleiten, als er sich vor ihr verbeugte.
Aleron zeigte Respekt, aber keine Unsicherheit. Es war gut zu sehen, dass er trotz der letzten Strapazen gefestigt blieb.
Tara erwiderte die Begrüßung mit einem sanften Nicken und sprach einige Worte mit ihm. Dabei nahm sie wahr, dass er sich mental bereits voll auf die Mission eingestellt hatte. Die Erlebnisse der letzten Tage hatten ihn nicht entmutigt, sondern vielmehr weiter geformt.


“Deine erste richtige Mission als Padawan. Bist du aufgeregt?”

Während sie sich unterhielten, spürte sie eine weitere Präsenz, die sich ihnen näherte – dann noch eine.
Fabienne und Lateef. Sie konnte bereits erahnen, dass die beiden nicht völlig einig waren, noch bevor sie sie sehen konnte.
Kaum waren sie da, spitzte sich die Lage zu.


“Guten Morgen ihr Beiden.”

Viel Zeit für weitere Worte blieb ihr nicht, denn
Lateef stürmte in die Konfrontation, kaum weniger temperamentvoll als Fabienne. Tara beobachtete mit stoischer Ruhe, wie sich ein Streit zwischen den beiden Rangern entspann. Es war nicht das erste Mal, dass sich Fabienne und Lateef in die Haare bekamen, und mit Sicherheit würde es auch nicht das letzte Mal sein. Sie ließ sie einen Moment gewähren, um sich die Dynamik zwischen ihnen genauer anzusehen.

Dann entschied sie, dass es Zeit war einzugreifen.
Ihr Blick blieb ruhig, als sie ihre Stimme erhob – nicht laut, aber mit einer Bestimmtheit, die keinen Widerspruch duldete. Sie hatte schon geahnt, dass es zu dieser Diskussion kommen könnte. Und für sie war die Lösung bereits klar.


„Genug. Wir haben keine Zeit für solche Streitereien.“

Es ergab Sinn, beide mit auf die Mission zu nehmen. Sie ergänzten sich, trotz – oder vielleicht gerade wegen – ihrer Unterschiede. Tara ließ die beiden einen Moment gewähren, bevor sie schließlich mit ruhiger, aber bestimmter Stimme sprach:

„Ihr beide kommt mit.“

Ehe einer von ihnen widersprechen konnte, fuhr sie fort:

Fabienne, du bist schnell, anpassungsfähig und hast ein Gespür für Menschen. Lateef, du arbeitest methodisch und hast Erfahrung mit komplexen Einsätzen. Eure Fähigkeiten ergänzen sich – und ich werde keinen von euch zurücklassen, wenn ich beide für diese Mission brauchen kann.“

Sie machte eine kurze Pause, ließ ihre Worte wirken.

„Also klärt eure Differenzen jetzt – oder lernt, sie für diese Mission beiseitezuschieben. Denn sobald wir dieses Schiff betreten, erwarte ich von euch beiden volle Professionalität. Haben wir uns verstanden?“

Ihr Blick war fest, aber nicht scharf – sie erwartete keinen Widerstand. Nur, dass sie ihre Entscheidung akzeptierten. Dann wandte sie sich ab und deutete auf das Schiff:

„An Bord. Wir brechen sofort auf.“

Tara ließ den Blick von einem zum anderen wandern, spürte die Reaktionen, die ihre Worte hervorriefen. Es war klar, dass weder Fabienne noch Lateef vollkommen glücklich damit waren .
Ohne weiteres Zögern wies sie an, dass sie an Bord gehen sollten. Die Zeit drängte. Und Streitigkeiten hatten an diesem Punkt keinen Platz mehr.


Coruscant-Jedi-Tempel- Landeplattform 27- mit Tara,Aleron, Fabienne und Lateef (NPC)
 
~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Intensivstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek



Während der Behandlung war Rätin El’mireth eingeschlafen oder zumindest schien es so. Ihre Atmung war ruhig und gleichmäßig, und ihr Gesicht wirkte für einen Moment frei von Anspannung. Malek beobachtete sie einen Augenblick lang, ehe er seine Arbeit fortsetzte.

Während er die Heilsalbe vorsichtig auftrug und die betroffenen Stellen reinigte, fiel ihm auf, dass die Wundheilung gut voranschritt. Sowohl die äußeren als auch die inneren Verletzungen schienen sich auf einem guten Weg der Besserung zu befinden. Er atmete erleichtert auf.
Trotz der sichtbaren Fortschritte wagte er es nicht, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Der Heilungsprozess brauchte Zeit, und es würde noch dauern, bis die Rätin wieder vollständig genesen war. Doch zumindest für den Moment konnte er sich sicher sein, dass er seinen Teil dazu beigetragen hatte.

Rätin El’mireth, sie wollte nicht so genannt werden. Stattdessen hatte sie ihn gebeten, sie Eowyn zu nennen. Warum, wusste Malek nicht, doch es fühlte sich für ihn nicht richtig an. Sie war eine Jedi-Rätin, eine angesehene Vertreterin des Ordens, die sich diesen Titel durch ihre Taten und Weisheit verdient hatte.

Allein die Narben auf ihrem Körper erzählten von den Kämpfen, die sie ausgefochten hatte, von den Herausforderungen, denen sie sich gestellt und die sie überwunden hatte. Diese Zeichen ihres Durchhaltevermögens und ihrer Stärke machten sie in seinen Augen zu einer wahren Jedi.
Was genau ihr widerfahren war, wusste Malek nicht. Doch er war überzeugt, dass es eine tiefere Bedeutung hatte, so wie alles, was durch den Willen der Macht geschah. Und allein deshalb, so fand er, verdiente sie Respekt und Anerkennung.
Genauso wie Meister Janson. Allein schon, weil er es all die Zeit mit Malek ausgehalten hatte.


Malek konzentrierte sich wieder auf den Behandlungsplan und stellte fest, dass er alles erledigt hatte, was im Moment möglich war. Er atmete tief durch und ließ seinen Blick kurz auf der ruhenden Rätin verweilen. Dann, völlig unerwartet, wurde er von einer Erinnerung aus seiner Kindheit übermannt.
Er sah sich selbst, krank und schwach, in seinem Bett liegen, während seine Mutter ihm sanft ein Lied vorsang. Ihre Stimme war warm und beruhigend, und mit kleinen Gesten hatte sie es stets geschafft, ihm Trost zu spenden. Es waren nicht die großen Dinge gewesen, sondern genau diese Kleinigkeiten, die ihm das Gefühl gegeben hatten, geliebt und geborgen zu sein.

Ein stechender Schmerz durchzog sein Herz, als sich Tränen in seinen Augen bildeten. Er vermisste diese Zeit. Er vermisste die Liebe seiner Mutter. Er vermisste sie. Ihr Tod lag lange zurück, doch die Wunde in ihm war nie wirklich verheilt.

Eine Stimme in seinem Kopf flüsterte: „Es gibt keine Emotionen, es gibt Frieden.“
Malek biss die Zähne zusammen und verfluchte diesen Satz in diesem Moment. Er wollte seine Gefühle nicht verdrängen, wollte nicht abstumpfen. Er wusste, dass die Stimme recht hatte, er war ein Jedi oder wollte zumindest einer werden. Doch gleichzeitig wollte er auch fühlen.
Und er konnte helfen. Zumindest jetzt, zumindest Rätin El’mireth. Vielleicht war es nur eine Kleinigkeit, aber sie hatte es verdient. Und irgendwie spürte er, dass es auch für ihn selbst wichtig war.

Malek stand langsam auf, ging zu einem kleinen Schrank und nahm eine Haarbürste heraus. Mit vorsichtigen Bewegungen setzte er sich auf die Kante ihres Bettes und begann sanft, ihr Haar zu bürsten. Es war sauber, aber vernachlässigt, wahrscheinlich, seit sie wieder auf Coruscant war. Während er mit ruhigen Strichen durch die Strähnen fuhr, summte er leise das Lied, das seine Mutter ihm früher immer vorgesungen hatte.

Eine warme Aura umgab ihn, als er die vertraute Melodie summte. Für einen kurzen Moment spürte er Frieden, eine Stille, die ihn umfing und den Schmerz in seinem Herzen linderte.

Als er schließlich fertig war und die Bürste beiseitelegte, bemerkte er, dass Rätin El’mireth wach war. Ihre Augen waren geöffnet, und sie sah ihn an.

Überrascht senkte Malek kurz seinen Blick, dann räusperte er sich und sprach mit einer Spur Unsicherheit in der Stimme.


„Rätin El’mi… Eowyn, ich habe Ihre Behandlung soweit abgeschlossen. Haben Sie noch einen Wunsch, oder möchten Sie erst einmal etwas Ruhe?“

Er schaute verlegen zwischen ihr und dem Boden hin und her, während er auf ihre Antwort wartete.




~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Intensivstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek
 
Coruscant | Jeditempel - Landeplattform 27 | Aleron Blackthorne und Tara Li

Die Togruta fragte, ob er aufgeregt sei. Das erinnerte den Morellianer daran, dass er jünger aussah als er tatsächlich war. Erheblich jünger. Darauf hinzuweisen erschien ihm jedoch nicht hilfreich in dieser Situation, also neigte er lediglich das Haupt.

„Ich bin in der Vergangenheit schon viel gereist. Ich denke aber, die Nervosität wird vielleicht kommen, wenn wir vor Ort unsere Untersuchungen anstellen.“

Die beiden Ossus Ranger kamen dann auch schon an und begrüßten die beiden Jedi freundlich. Aleron erwiderte die Begrüßung mit einem freundlichen Wink, wandte sich dann aber wieder Tara zu, da Fabienne und Lateef für den Moment mehr miteinander beschäftigt zu sein schienen heute Morgen. Seine Meisterin schien sich jedoch daran zu stören und wandte sich den Rangern zu, um sie zur Ordnung zu rufen. Aleron hielt sich hierbei zurück. Sie leitete diese Mission hier und daher war es an ihr, die Grundregeln festzusetzen.

Nach der kurzen Maßregelung befahl Tara alle an Bord und Aleron begab sich daraufhin in das innere T6-Raumfähre, wo er sich einen Platz in der Sitzgruppe der zentralen Kammer sicherte. Seine Reisetasche stellte er neben sich und holte ein paar Datapads heraus, um sich auf die Ankunft auf Aurea vorzubereiten. Da waren eine Karte des Raumhafens und der umliegenden Viertel, die er sich einprägen wollte und natürlich einige markante Adressen, wie Verwaltungs- und Sicherheitsbehörden und natürlich war da noch die Liste interessanter Örtlichkeiten, die sie persönlich untersuchen wollten.

Sich so mit einem Operationsgebiet vertraut zu machen, erinnerte Aleron an sein Leben als Republic Marine. Er hatte derlei schon unzählige Male gemacht. Dieses Mal würde es aber wohl zu erheblich weniger Schusswechseln kommen, wenn es denn überhaupt zum Einsatz von Gewalt kommen sollte. Was den Morellianer betraf, konnte er darauf gut und gerne verzichten, insbesondere auf das Sterben. Was genau sie erwartete, wussten sie tatsächlich nicht. Die Präsenz der Republik auf Aurea war leicht, wenn auch den örtlichen Bedürfnissen angemessen. Andererseits hatten sie es hier mit interplanetarem, organisiertem Verbrechen zu tun. Daher konnten sie nicht wirklich sagen, mit wieviel Widerstand sie zu rechnen hatten.

Folglich war es also wichtig und richtig, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und dazu gehörte unter anderem, sich das Straßennetz einzuprägen, um alle möglichen Flucht- und Verfolgungswege nötigenfalls abrufen zu können, ohne noch einmal auf eine Karte schauen zu müssen. Denn dazu war im Zweifelsfall einfach keine Zeit.

Coruscant | Jeditempel - Landeplattform 27, an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Malek

Eowyn gab sich Mühe, Noiz' Behandlung zu ignorieren. Anfangs hatte sie damit große Probleme - denn seine Berührungen, so sanft und vorsichtig sie waren, waren furchtbar unangenehm. Sie wusste, dass von ihm keine Gefahr ausging, ganz im Gegenteil, und es stand außer Frage, dass er sie behandeln musste, trotzdem fühlte es sich falsch an. Falsch und übergriffig und eigentlich wollte Eowyn seine Hände einfach nur abschütteln. So gut wie jede etwas längere Berührung in den letzten Wochen und Monaten war eine Qual gewesen - abgesehen von Briannas. Eowyn konnte nicht vermeiden, dass alle möglichen Bilder vor ihrem inneren Auge auftauchten, besonders die von Thanatos über ihr, aber sie musste zumindest dagegen ankämpfen. Noiz würde die Behandlung womöglich abbrechen, wenn er ihren Widerstand spürte, immerhin war er sehr höflich, und das konnte sie nicht riskieren.
Atmen. Sie musste atmen - und fokussieren. Meditieren. Immerhin konnte sie wieder auf die Macht zugreifen, sie musste sie zu Hilfe holen.

Eowyn griff nach der Macht und begann konzentriert mit den Entspannungsübungen, die sie vor so vielen Jahren gelernt hatte. Sie waren so tief in ihr verwurzelt, dass sie sie glücklicherweise einfach abrufen konnte, ohne groß darüber nachzudenken. Auch auf Bastion hatte sie oft auf sie zurückgegriffen, aber ohne die Macht waren sie eben auch höchstens halb so effektiv.
Ihr Atem wurde ruhiger, ihr Körper entspannte sich langsam, und sie vergaß, weshalb sie hier war. Da war nur ihr Atem, die Macht und ein kleines bisschen ihres Selbst...

Sie wusste nicht, wann sie die Umgebung wieder bewusster wahrnahm, noch nicht wieder ganz aufgetaucht. Auf jeden Fall spürte sie keine direkten Berührungen mehr an ihrer Haut. Noch hatte sie ihre Augen nicht geöffnet, umso schärfer waren ihre anderen Sinne, allen voran ihr Gehör. Sie vernahm Gesang - nein, ein Summen. Leise, beruhigend. So beruhigend, dass sie sich beinahe wieder hätte in die halbe Bewusstlosigkeit sinken lassen, denn es war seltsam tröstend, einfach nur dazuliegen, zu lauschen und sich treiben zu lassen; in Sicherheit, ohne Sorgen.
Aber da war etwas anderes - keine Sorgen, sondern Schmerz. Traurigkeit. Von ihr? Nein. Das waren nicht ihre Emotionen, das war... Noiz. Richtig. Vermutlich war er es auch, der summte, das ergab Sinn. Und seine Traurigkeit wurde auch schon weniger, Eowyn konnte es deutlich spüren. Mit jeder Note, die er von sich gab, wurde sein Geist friedvoller.

Sie beneidete ihn um diese Gabe.

Aber weder die Melodie, noch die Gefühle waren es gewesen, die sie aus ihrer Meditation geholt hatten, fiel ihr nun auf, es war etwas anderes gewesen; etwas, das sie nun innerlich erstarren ließ, weil sie ganz und gar nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte.
Sie konnte es nicht sehen, aber Eowyn
spürte deutlich, wie Noiz ihre Haare entwirrte und in präsentableren Zustand brachte. Nicht, weil er dabei grob vorging oder keine Rücksicht nahm, sondern weil es schlicht unmöglich war, dergleichen vorzunehmen, ohne, dass der darunterliegende Kopf etwas bemerkte.
Ihre Haare. Er bürstete ihre Haare.

Als es ihr bewusst wurde, war ihr erster Impuls, ihn von sich zu stoßen. Ihre Haare waren eines der letzten Dinge, die ihr geblieben waren.
Ihre. Sie waren unversehrt, wenn auch völlig ungepflegt, und sie gehörten ganz und gar ihr. Sie hatte schon die Länge geopfert, damit sie auf Bastion nicht im Weg waren, was ihr schwerer gefallen war als gedacht - einerseits, weil sie sich nach all den Jahren endlich an die Länge gewöhnt und sie schätzen gelernt hatte, andererseits weil er ihre langen Haare liebte.
Sie gehörten ihr, und außer
ihm und ihr hatte niemand etwas darin verloren!

Ihre linke Hand hatte sich geballt, ohne, dass Eowyn es bemerkt hatte, doch nach ein paar Sekunden zuckte der leise Schmerz durch ihren Arm und sie lockerte sie wieder.
Und atmete.
Und besann sich.
Sie hatte ihm gesagt, er solle tun, was auch immer er für nötig hielt - und wenn er für nötig hielt, dass ihre Haare wieder einen akzeptablen Zustand erreichten, dann war es wohl nötig. Vermutlich zielte er darauf ab, dass es ihr besser ging, wenn ihre Haare nicht mehr verknotet waren. Vielleicht stimmte das ja auch. Er war Heiler, oder zumindest bei den Heilern unterwegs, er würde schon wissen, was gut und richtig war und was nicht. Ganz davon abgesehen, dass sie nicht das Recht hatte, ihn einfach von sich zu stoßen. Außerdem lag er richtig, ihre Haare benötigten wohl dringend ein paar Bürstenstriche.

Und da war noch etwas - Eowyn spürte, wie diese Beschäftigung Noiz entspannte. Jeder Ton, jeder Bürstenstrich, jede Sekunde brachte ihn näher an den Frieden, den sie selbst so verzweifelt suchte und ersehnte. Und als sie sich schließlich darauf einließ, spürte auch sie einen klitzekleinen Bruchteil davon in sich übergehen...
Sie riss die Augen auf und nahm nun die Umgebung wahr. Noiz saß neben ihr, hatte anscheinend noch nicht bemerkt, dass sie bei Bewusstsein war, und so konnte sie sich kurz ein wenig sammeln. Sie wusste nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Überhaupt nicht. Sie war ihr einerseits völlig und absolut unangenehm, noch immer - und andererseits... andererseits...

Sie hatte nicht viel Zeit, sich eine Reaktion zu überlegen, denn Noiz entschied sich dafür, fertig zu sein und legte die Bürste beiseite. Sein Blick fiel auf den ihren - glücklicherweise sah er schnell wieder weg.
Und da war es wieder. Er korrigierte sich, aber es war eindeutig zu hören gewesen, der so verhasste Titel. Es war wohl einfach unmöglich, ihm aus dem Weg zu gehen; wieso war es so schwer, wieso? Ihm schien es unangenehm zu sein, vielleicht aber auch gar nicht sein Versprecher, sondern die Handlung von gerade eben oder vielleicht auch ganz etwas anderes. Sie hatte so viele Wünsche - aber keinen, nicht einen einzigen, konnte Noiz ihr erfüllen. Ruhe war einerseits das letzte was sie wollte, denn Eowyn wusste, dass mit der Ruhe auch wieder die Gedanken zurückkehren würden, andererseits ertrug sie keine Personen um sich. Die Monate allein hatten sie anscheinend noch mehr geprägt, als sie zugeben wollte, vor allem aber hieß die Anwesenheit von Leuten, dass sie auf ihr Verhalten achten musste. War sie alleine... konnte sie einfach
sein.

Sie wusste nicht, was sie wollte. Ganz und gar nicht.


Ein Kom, sagte sie dann schließlich, auch, um überhaupt etwas zu sagen. Aber es hat Zeit, schob sie eilig hinterher. Ihr eigenes Kom würde er kaum bekommen, es lag wohl verwahrt in einer Kiste in ihrem alten Quartier. Sie hatte alles zusammengepackt, für den Fall, dass... - Ein anderes Kom würde es auch tun. Ihr seid sicher sehr beschäftigt. Vielleicht morgen, oder übermorgen. Und... danke. Sie sah Noiz noch kurz an, bevor sie den Blick beschämt abwandte. Diese Hilflosigkeit, diese Nutzlosigkeit, sie war furchtbar... Und dann, kurz, bevor sie Noiz doch hinausschicken wollte, fiel ihr doch noch etwas ein, bei dem ihr der Anwärter vielleicht helfen konnte. Brianna hatte ihr vorhin nicht allzuviel sagen können. Mein... Partner... Sie konnte seinen Namen noch immer nicht aussprechen, obwohl doch alles anscheinend so gut aussah... ich weiß nicht... ob Ihr etwas sagen dürft. Oder etwas wisst. Aber... Falls Ihr etwas über seinen Zustand aufschnappt, oder über seine Prognose, oder etwas anderes... Schließlich sah sie Noiz doch an. Ich wäre Euch sehr dankbar für mehr Wissen, flüsterte sie schließlich, sich dessen bewusst, dass er wirklich andere Dinge zu tun hatte und außerdem... außerdem... war es schwer, so unglaublich schwer, um etwas zu bitten und zu wissen, dass es eigentlich nicht notwendig war. Sie wusste genug. Ihre Aufgabe war es, zu gesunden. Alles andere... sollte Nebensache sein, nicht wahr?

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Malek
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine der Naboo- mit Brianna und anderen Gästen

Es war schön, Brianna wiederzusehen. Aber auch irgendwie komisch nach all der Zeit. So sehr hatte Bailee dem entgegengefiebert. Hatte sich geweigert, ein anderes Schicksal zu akzeptieren- und sich nach Felucia aussortieren zu lassen zum Beispiel. Nun, da die Jedi vor ihr sass, hatte sie eines ihrer grössten Ziele der letzten Wochen erreicht, was eine Lücke hinterließ, wie sie jetzt feststellte. Nun, vielleicht würde Brianna ihre Ausbildung ja wieder aufnehmen, was die Lücke sicher wieder füllen würde. Die Wahrscheinlichkeit wuchs, als Brianna sie in den Arm nahm und für einen Moment drückte.

Als sie sich gesetzt hatten, erzählte Brianna von den letzten Tagen und als sie die Aufstände auf der Krankenstation erwähnte, nickte Bailee. Zumindest, bis Brianna von ihrer eigenen Einweisung auf die Krankenstation erzählte. Bailee musterte Brianna.

„Bist du denn schon wieder einsatzfähig?“


fragte sie. Naja, zumindest konnte sie sitzen. Aber das erklärte auch, warum sie immer noch so scheisse aussah. Als sie sie fragte, wie es als Austauschschüler bei den Sith war, schüttelte Brianna den Kopf. Als sie dann auch noch eine schlechte Bewertung ablieferte, schmunzelte Bailee.

„Ok. Danke für’s Vortesten. Ich werde also einen Bogen um solche Angebote machen.“

Dann kam Brianna’s Essen, welches auch überaus schmackhaft aussah. Brianna hingegen sah das Gericht mit immer zweifelnderen Blick an, ehe sie es mit rotem Gesicht wegschob. Bailee runzelte die Stirn und begann, die Tentakel-Tiere von Briannas’ Teller zu klauen. Sie selbst hatte kein Problem mit den Meeresfrüchten. Es waren ja auch nicht nur Tentakel-Viecher. Da waren auch Stücke von Fisch und Muscheln drunter, die sie Brianna übrig lassen konnte. Bailee knusperte gerade auf einem der Tentakel-Viechern rum, als Brianna ihr bedauernd erklärte, dass sie ihr nicht detailliert von ihrer Mission berichten durfte. Und sie versicherte ihr, dass sie nicht der dunkeln Seite erlegen war. Bailee schmunzelte.

„Das habe ich auch nie geglaubt.Dafür bist du zu stur und ehrgeizig. Ich hab dein Schiff „vermint“. Ich hab mit dem Echani-Yoga weiter gemacht, wie du gesagt hast. Ich hab mich nicht nach Felucia ausschaffen lassen, wie sie es vor hatten vor ein paar Wochen.Alles, weil ich wusste, dass du zurück kommst und hier sein wollte, wenn es soweit ist.“

Bailee nahm noch eines der Tiere von der Meeresfrüchte-Platte und hielt es dann Brianna noch einmal fragend hin. Vielleicht wollte sie ja doch noch kosten. Auf ihre Frage, wohin sie denn jetzt wollte, kam eine Antwort, die Bailee dann doch überraschte. Zurück nach Bastion? Um ihre Meisterin zu retten? Bailee runzelte die Stirn.

„Ok. Das klingt überaus unvernünftig,zumal man dich da jetzt kennt.Ich bin dabei. Wann gehts los?“

Soviel zum Thema "Bogen drum machen". Aber wenn sie sich ihre Meisterin so ansah, wollte sie sie nur ungern noch einmal gehen lassen. Zumindest nicht allein. Bailee überlegte sich, wie sie dort eine Hilfe sein konnte. Ihre Jedi-Ausbildung hatte ja ordentlich gelitten, allein dadurch, dass sie so stur auf Brianna gewartet hatte. Vielleicht hätte sie einen neuen Meister gefunden,wenn sie gesucht hätte. Dann könnte sie jetzt auch eine Hilfe sein. Aber sie hatte auf Brianna gewartet und da konnte sie wohl mal stolz sein auf ihren eigenen Sturkopf.

„Und warst du überhaupt schon mal in deinem Quartier? Hast du gesehen, was ich dir besorgt hab?“

Der Neoprenanzug im Nautolanerinnen-Style, den sie für Brianna besorgt hatte, weil sie mal Interesse daran gezeigt hatte, lag wahrscheinlich noch unangetastet auf ihrem Bett. So würde sie Brianna zumindest einschätzen. Nur am Rennen, seit sie nach Hause gekommen war. Unwahrscheinlich, dass sie ihr Quartier schon zu Gesicht bekommen hatte. Und so, wie Brianna jetzt aussah, wär ihr das Ding wahrscheinlich zu weit. Aber sicherlich würde sie schnell wieder fit werden und dann würde ihr der Anzug hoffentlich passen.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine der Naboo- mit Brianna und anderen Gästen
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Krina und Ian

[Zeitsprung - 2 Tage nach Eowyns Erwachen]

Einige Sekunden verstrichen, ehe Ian bewusst wahrnehmen konnte, dass neben Riuen noch eine weitere Person zu ihm getreten war. Doch im Moment des Aufwachens, waren seine Gedanken und seine Wahrnehmung so zäh, dass er nicht hätte sagen können, ob die Frau im weißen Kittel, die vermutlich eine Ärztin war, schon die ganze Zeit anwesend gewesen war, oder erst später den Raum betreten hatte. Sie drückte sich aus, wie ein Droide, sprach von Synapsen, von irgendwelchen Spiegeln und von Kapillaren im Kehlkopf, während Riuen, sein bester Freund, gewohnt gut gelaunt erzählte und ihn ermahnte, nicht in falsche Richtungen zu denken und zu fühlen. Dabei war es verrückt, irgendetwas von ihm zu verlangen – Ian hatte Mühe, mit der Einordnung der Geschehnisse, für Gefühle war ohnehin kaum Platz. Der Chiss verließ die Station, ließ den Menschen allein mit der anderen zurück, die plötzlich von Eowyn sprach. Von ihrer vorhersehbaren Genesung.
Keine Antwort, auf die Frage, wie lange er geschlafen hatte. Dabei hoffte Ian, dass die Antwort helfen konnte, ein kleines Mosaikteilchen einzusetzen, um endlich mehr zu erkennen. Unrealistisch, wenn er der Flut an Bildern gedachte, die in seinem Hinterkopf drängten und nur weitere Fragen an die Oberfläche schwemmten. So schloss der Mann kurz die Augen, in einem Versuch der Ordnung. Aber wie sollte man Ordnung in unbekanntes Chaos bringen? Da war kein Anfang.

„Ich habe nur die Hälfte verstanden“, kam leise, viel eher fragend, die Stimme fremd und seltsam, kratzig. „Zu erwartende Genesung? Was ist passiert?“ Viel drängender war eine andere Frage, eine, die er nicht stellen wollte. Ob er zu ihr konnte. Nein, das war nichts, was er fragen musste. „Ich will zu ihr.“ Man würde ihm kaum verwehren können, Eowyn zu sehen. Nicht, nach dieser Mission, und auch so nicht. Wenn Ian je davon überzeugt gewesen war, ein Recht besessen zu haben, dann dieses: Er wollte Eowyn sehen.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Krina und Ian

OCC: der ist sehr kurz, aber mehr bekomme ich diese und kommend Woche leider nicht hin und ebvor es gar nix wird, lieber so

 
Coruscant – Jedi-Tempel, Nabooanische Kantina – diverse speisende Jedi sowie Bailee und Brianna

Eine Jedi zu sein hatte viele Vor- und auch ein paar Nachteile gegenüber dem Dasein als Sith. Auf der einen Seite gab es das gute Gefühl, das Richtige zu tun, ja Dinge bewegen zu können und auf der anderen das zur Schau gestellte Luxusleben und die Möglichkeit, jemand ungestraft verprügeln zu können, wenn frau gerade danach war. Das beste daran, wieder zurück zu sein war aber bestimmt, Freundinnen zu haben, mit denen frau reden konnte. Ansätze angenehmer Bekanntschaften hatte es zwar gegeben, da fiel ihr Odile Lemaire ein, aber so wirklich vertrauen konnte die Echani auch diesen nicht. Bei Sith wusste frau nie; Brianna waren all die großen Versprechungen Janus' von der Frau an seiner Seite usw. usw. noch nur zu gut präsent. Schnell war vorbei damit gewesen, als der Wind sich drehte. Gut, wenn sie ihn nach seinem Aufwachen besuchte, würde er ihr wieder sagen, was sie hören wollte – nur, dass sie ihm nichts mehr glauben würde.

Bei den Jedi waren es anders, die waren voll von Leuten, denen das Wohlergehen ihrer Mitwesen am Herzen lag. Die anderen nicht einfach nur nach dem Mund redeten und einer bei der erstbesten Gelegenheit in den Rücken fielen. Denen gegenüber Frau nicht ständig aufpassen musste, was sie sagte. Bailee war da auch so eine. Als Brianna von ihrem Hilfseinsatz als Patientin gegen andere ausgetickte Patientinnen erzählte, fragte diese gleich, ob sie denn schon wieder einsatzfähig wäre und die Silberhaarige glaubte die Sorge aus der Stimme der Nautolanerin zu hören, sich nicht zu viel zuzumuten. Unwillkürlich sah Brianna ihren linken Unterarm an, den sie auf dem Tisch abgelegt hatte und nicht unbedingt bewegte, wenn sie es nicht musste.


„Es musste gehen, ich hätte die anderen Heilerinnen ja nicht mit der Misere im Stich lassen können. Außerdem wäre an Schlaf ohnehin nicht zu denken gewesen mit einem halben Bürgerkrieg auf der Nachbarstation,“

Gab Brianna zu bedenken. Untätig rumsitzen lag ihr nicht, ob sie nun fit war oder nicht. Wenn sie aufstehen und helfen konnte, würde sie das tun. Zu weiteren Austauschschülerinnenbesuchen würde es wohl nicht kommen und wenn, Bailee stand eindeutig nicht dafür zur Verfügung. Das war ihr auch geraten! Die gelbhäutige war ihre Padawan und die sollte sich bloß hüten, der dunklen Seite zu verfallen und überzulaufen. Danach sah es zum Glück nicht aus und jedwede Diskussionen darüber erübrigten sich dadurch, dass Brianna ihr Essen bekam.

Jenes, das die Echani rein optisch zwangsläufig mit Nautolanerinnen verband. Ein bisschen erwartete sie ein
‚wie kannst du so etwas überhaupt bestellen, geschweige denn essen‘ – aber danach stand ihr eh nicht der Sinn, trotz ihres großen Hungers. Brianna tröstete sich damit, dass das Krankenhausmittagessen ebenfalls noch auf sie wartete. Aber so appetitlich wie das Gungangericht hier würde es nicht sein. Vermutlich war es Bailee gegenüber schon ein Affront gewesen, sie überhaupt hierher geladen zu haben und die gute Seele ließ es sich nur nicht anmerken. Erst als die Nautolanerin damit anfing, die Tentakeltiere von Briannas Teller zu stibitzen dämmerte ihr, wie doof sie doch war. Zum Glück kam kein Wort darüber zur Sprache. Stattdessen erzählte die Nautolanerin, was sie die letzten Wochen so gemacht hatte, zum Glück. Zum Beispiel Echani-Yoga.

„Prima! Tut gut, nicht wahr? Fühlst du dich denn schon anders?“

Wollte Brianna wissen, die außerdem erfuhr, dass sie großes Glück gehabt hatte. Wäre es nach den Jedi gegangen, wäre Bailee jetzt auf Felucia und sie hätten sich verpasst. So lange hatten sie sich nicht gesehen und trotzdem hätte sie ohne eine Begegnung nach Bastion zurückfliegen müssen und danach… wer wusste schon, was danach war? Aber zum Glück war es nicht so gekommen. Sie konnten sich austauschen und Brianna erfuhr, dass es Bailee gut ging. Schade war, dass sie kaum was darüber erzählen konnte, was sie in Zwischenzeit so getrieben hatte, aber das war vermutlich das Los der Schatten.

„Ich bin froh, dass du nicht nach Felucia gegangen bist. Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen, um einfach wieder abzureisen ohne zu wissen, dass es dir gut geht. Schlimm genug, dass ich dich derart im Stich lassen musste. Lass' uns zumindest die Zeit nutzen, die wir haben,“

Bot Brianna an, die anschließend erzählte, was sie vorhatte und von Bailee ein Tentakeltier angeboten bekam. Hungrig wie sie war, schnappte die Alabasterhäutige gierig mit dem Mund danach und was sollte frau sagen, es schmeckte köstlich. Meeresfrüchte waren ihr nicht fremd, die hatte es bei ihren Eltern auch immer viel gegeben. Seit sie Eshan kannte war auch klar wieso: da war schlicht viel Meer aber wenig flaches Land, dass sich für konventionelle Landwirtschaft oder Viehzucht eignete. Mit einer langsamen Begegung der rechten Hand zog Brianna den Teller zu sich zurück. Es schmeckte viel zu gut, um es einfach nur anzusehen. Vielleicht würde nach den Tagen mit nichts als Rationsriegel jedes gekochte Essen wie eine Geschmacksexplosion sein, aber die Jedi-Ritterin glaubte nicht, dass es nur daran läge. Erklären, warum sie es nicht gleich gegessen hatte, wollte sie sich nicht. Das wäre noch peinlicher – Bailee würde sie sicher für dämlich halten.

Stattdessen redeten sie also über die Reise nach Bastion, und die Nautolanerin erklärte prompt, mit ihr zu gehen. Der Schock ließ Brianna mitten im Kauen innehalten, während sie ihre Gedanken sortierte. Bevor die Echani die Tragweite von dem, was ihre Gesprächspartnerin gesagt hatte, ganz erfasst hatte, redete diese unbekümmert weiter, als wäre nichts gewesen. Ob sie schon in ihrem Quartier gewesen wäre.


„Ich hab' mein Quartier noch? Nein, war ich nicht, nominell bin ich stationär in Behandlung auf der Krankenstation,“

Erklärte Brianna und fragte sich, was Bailee ihr wohl besorgt hatte. Das war alles zu lange her um sich genau zu erinnern, was da gewesen sein könnte.

„Jetzt bin ich aber neugierig.“

Zwischenzeitlich war die Jedi sich klargeworden, was es bedeuten würde, Bailee nach Bastion mitzunehmen.

„Du könntest mir mit diesen Schlossknackerdingern helfen, dann muss ich keine dicken Handbücher wälzen, wie frau die bedient,“

Meinte Brianna. Das wäre die praktische Seite des Ganzen. Aber wollte die Nautolanerin wirklich so kurz entschlossen ihr Leben auf so einer gefährlichen Mission riskieren? War ihr eigentlich klar, worauf sie sich da einließ?

„Verkleiden muss ich mich soundso, sonst komme ich nie da rein. Nicht angesichts dessen, was dort jetzt wohl los ist. Ich hab auch schon Ideen, muss mir nur noch was wegen meinen Haaren überlegen. Du wirst nicht vom Imperium gesucht, oder?“

Die Silberhaarige machte eine kurze Pause, während der sie die Nautolanerin abschätzend musterte.

„Das wäre ein ‚ungesehen in den Tempel rein und mit Kestrel und ihren Begleiterinnen wieder raus‘. Für dich wäre es auch nicht gefährlicher als für mich, das stimmt. Aber dir muss klar sein, wenn sie uns entdecken war's das für uns. Aus dem Allerheiligsten des Sith-Ordens rauskämpfen ist nicht. Für mich hieße das wohl eine pompös inszenierte Exekution – auf eine Gefangennahme würde ich in meinem Fall nicht zählen. Keine Ahnung was sie dann mit dir machen würden. Vielleicht hast du Glück und sie sperren dich zu Kestrels Padawan Q'Tahem, der ist auch ein Nautolaner.“

Da fiel Brianna noch etwas ein. Nicht nur, ihr Essen nicht vollends kalt werden zu lassen (das auch, deshalb nahm sie gleich einen großen Happen).

„An Klaustrophobie leidest du nicht, oder? Denn wir werden uns durch das scheußlichste und widerwärtigste Konglomerat aus Kellern und Höhlen bewegen, das du je in deinem Leben zu sehen bekommen wirst.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Nabooanische Kantina – diverse speisende Jedi sowie Bailee und Brianna
 
~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Intensivstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek



Malek hörte ihr aufmerksam zu und konzentrierte sich auf jede Nuance in ihrer Stimme. Trotz der Schwäche, die darin mitschwang, und der hörbaren Anstrengung ihrer Stimmbänder verstand er jedes ihrer Worte. Er prägte sich ihre Wünsche ein, allesamt vernünftig und Dinge, die er problemlos erfüllen konnte.
Doch eine Sache ließ ihn kurz innehalten. Eowyn erwähnte einen Partner.

Für einen Moment war Malek erstaunt. Nicht, weil sie nicht attraktiv genug für eine Beziehung war, das auf keinen Fall. Vielmehr hatte er immer angenommen, dass die höhergestellten Jedi keine Bindungen eingingen. Entweder, weil ihre Pflichten sie vollkommen in Anspruch nahmen oder weil Beziehungen ab einem bestimmten Rang schlicht keine Bedeutung mehr hatten.

Im Nachhinein schämte er sich für diese naive Vorstellung. Wieso sollten sie keine Beziehungen haben? Wer war er, darüber zu urteilen? Er war noch nicht einmal ein vollwertiger Jedi, hatte noch keinen einzigen Schritt auf die höheren Ebenen des Ordens gesetzt. Sein Platz war noch ganz am Boden, und er hatte kein Recht, solche Annahmen zu treffen.
Er nickte schließlich zur Bestätigung ihrer Worte, während er gleichzeitig überlegte, woher er den Namen ihres Partners in Erfahrung bringen könnte.


„Meisterin Eowyn, ich werde mein Bestes tun. Da es bereits spät ist, würde ich Sie morgen früh wieder aufsuchen.“



Mit einer respektvollen Verbeugung verabschiedete sich Malek und verließ das Zimmer der Rätin.
Als Malek die Intensivstation verlassen hatte, blieb er kurz stehen und atmete tief durch. Die kühle Luft des Flurs half ihm, seine Gedanken zu ordnen. Zunächst musste er überlegen, wie er die gewünschten Dinge beschaffen konnte.
Ein Komlink würde er vermutlich aus einer der Ausrüstungskammern des Tempels erhalten. Doch ein Gedanke ließ ihn innehalten, besaß Eowyn nicht bereits eines? Vielleicht war es während ihrer Mission zerstört oder verloren gegangen. Angesichts ihrer Verletzungen war das nicht unwahrscheinlich.
Egal, was der Grund war, er musste Ersatz besorgen. Zum Glück würde es kein Problem sein, wenn er im Namen einer Jedi-Rätin darum bat. Der Materialwart würde ihm dieses Gesuch wohl kaum verwehren.

Die Suche nach Informationen über Eowyns Partner würde sich als deutlich schwieriger erweisen. Zunächst musste Malek überhaupt herausfinden, um wen es sich handelte, und anschließend irgendwie Zugang zu dessen Krankenakte erhalten.
Doch dann machte es in seinem Kopf Klick.
Wenn Eowyn sich in der Krankenstation befand, musste ihr Partner möglicherweise auch ein Patient sein; vielleicht war er sogar zur gleichen Zeit eingeliefert worden. Das war sein erster Anhaltspunkt. Falls er einen Namen herausfand, konnte er mit der Hilfe oder zumindest der Freigabe von Meisterin Solari möglicherweise mehr über dessen Zustand erfahren. Zumindest so viel, wie ihm erlaubt war und was der Rätin weiterhelfen würde.

Mit diesem Gedanken keimte Zuversicht in ihm auf. Malek straffte die Schultern, atmete tief durch und machte sich entschlossen auf den Weg. Es gab viel zu tun.




*Einige Stunden später* [bitte mit französischen Akzent lesen]

Die Nacht war fast vollständig vergangen, und mit ihr der Großteil seines Schlafs und das Abendessen, das er längst vergessen hatte. Doch das machte ihm nichts aus. Das Wissen, etwas Sinnvolles zu tun, ließ die Müdigkeit in den Hintergrund rücken. Meisterin Solari hatte sich als kooperativ erwiesen und ihm die benötigten Informationen auf einem Datapad übergeben. Das Gerät war gesichert, nur Eowyn würde darauf zugreifen können. Malek war dankbar dafür, so blieb ihm jede Versuchung erspart, auch nur einen flüchtigen Blick darauf zu werfen. Trotzdem nagte die Neugier an ihm. Ian Dice. Ein Name, mehr nicht. Doch warum interessierte es ihn überhaupt? War es bloße Wissbegierde oder etwas anderes, das er nicht ganz greifen konnte?

Mit dem Datapad und dem gewünschten Komlink in der Hand machte er sich am nächsten Morgen auf den Weg zurück zur Intensivstation. Bevor er jedoch das Zimmer betrat, hatte er noch eine Kleinigkeit besorgt, Flüssignahrung aus der Krankenstation. Es war nicht viel, aber vielleicht eine Geste, die etwas Erleichterung brachte.
An der Tür angekommen, klopfte er sanft, bevor er vorsichtig eintrat. Der Raum lag in gedämpftem Licht, erfüllt vom sanften Summen der medizinischen Geräte. Eowyn lag ruhig in ihrem Bett, ihre Gesichtszüge müde, aber aufmerksam.


„Meisterin, ich habe für Sie einen Komlink besorgt. Ich war so frei, meine Nummer zu speichern, falls Sie mich brauchen, wenn ich nicht hier bin.“

Seine Stimme war ruhig, fast sanft. Er legte das Datapad behutsam auf die Ablage neben ihrem Bett.

„Ich habe die gewünschten Informationen beschafft. Ich habe nichts gelesen und seine Privatsphäre respektiert.“


Nach einem Moment des Zögerns hob er den Behälter mit der Nahrung an.

„Außerdem habe ich Ihnen etwas zum Frühstück mitgebracht. Flüssignahrung, ich hoffe, sie entspricht Ihrem Geschmack.“


Er wartete nicht auf eine Reaktion, sondern begann routiniert mit seiner Arbeit. Sorgfältig prüfte er die Infusionen, kontrollierte die Werte der Apparaturen und wechselte Beutel aus, ohne unnötige Geräusche zu verursachen. Alles in leisen, geübten Bewegungen, bedacht darauf, ihre Ruhe nicht zu stören.
Während er arbeitete, spürte er eine seltsame Ruhe in sich. Vielleicht war es die Routine, vielleicht das Wissen, dass er, so geringfügig es auch erscheinen mochte, helfen konnte. Ein kleines Stück Ordnung inmitten des Chaos.




~ Coruscant | Jedi-Tempel | Krankenstation | Intensivstation | Eowyns Zimmer ~
Rätin El’mireth .::. Malek
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Malek

Innerlich seufzte Eowyn leicht. Ja, Noiz hatte sie nicht mit dem verhassten Titel angesprochen, aber ein einfaches "Eowyn" schien ihm nicht über die Lippen zu kommen. Sie verlangte allerdings vermutlich auch zu viel. Er war Anwärter, er versank vielleicht schon vor Ehrfurcht im Boden, wenn sie ihn nur ansah. Zumindest war es ihr damals so ergangen... Als sie das erste Mal vor Led Manice gestanden hatte... Es war lange her. Und doch nicht so lang, wie es sich anfühlte.

Eowyn hatte nicht den blassesten Schimmer, wie spät es war, und auf keinen Fall wollte sie Noiz irgendwie zur Last fallen.
Natürlich, nickte sie daher nur leicht. Morgen abend reicht auch. Oder übermorgen. Es waren schließlich nur ein Kom und unwichtige Informationen.
Sie nickte ihm zu, als er den Raum verließ, und schloss dann wieder die Augen. Sie fühlte sich mies, weil sie den Anwärter darum gebeten hatte und wusste nicht einmal genau, was in sie gefahren war. Sie
brauchte diese Dinge nicht. Und wäre er noch hier... vielleicht würde sie den Wunsch zurücknehmen. Aber jetzt war es zu spät.

Vermutlich sollte sie schlafen. Ganz sicher sogar. Laut Noiz war es spät, und sie musste gesund werden - sie hatte es Brianna versprochen. Wie auch immer sie das anstellen sollte. Außerdem, wie sollte sie den Raum für Krankenbesuche verlassen, wenn sie selbst nicht aufstehen konnte? Also schlafen. Sie musste sich eben dazu zwingen, wenn es nicht ging. Das bisschen Piepsen würde sie schon nicht abhalten, da hatte sie auf Bastion ganz anderes erlebt, was ihren Schlaf verhindert hatte. Sie war in Sicherheit. Sie lag in einem bequemen Bett. Sie konnte sogar das Licht ausschalten, wenn sie wollte - eine Premiere, nach all den Wochen Helligkeit in der Nacht. Sie musste es einfach nur tun. Auch wenn sie nicht einmal mehr
wusste, wann sie das letzte Mal normal geschlafen hatte, ohne dass es mit Hilfe von Trance, Betäubung oder Ohnmacht geschehen war. Es musste... in der Nacht nach Thanatos' erstem Tag mit ihr gewesen sein. Auch wenn dieser Schlaf ganz sicher nicht erholsam gewesen war.
Eowyn tastete mit der Macht nach dem Lichtschalter, doch kurz vor dem Betätigen zögerte sie. Die Vorstellung, jetzt allein in der Dunkelheit zu sein... Kurzentschlossen dimmte sie das Licht, anstatt es auszuschalten. Das war besser. Es war schließlich egal, ob das Licht leuchtete oder nicht, es betraf nur sie. Dann konzentrierte sie sich auf ihre Atmung und strengte sich an, endlich einmal wieder zu schlafen.


~~~***~~~
Eowyn wusste nicht, wie spät es war, als sie beschloss, die Nacht für beendet zu erklären. Sie wusste auch nicht, wie viele Stunden sie effektiv geschlafen hatte, aber genug konnte es nicht gewesen sein. Die Albträume hatten sie immer und immer wieder eingeholt, doch sie war zu müde, zu verwirrt und zu gefangen gewesen um zu realisieren, dass sie sich in eine Tiefschlaftrance hätte flüchten können. Die Bilder, die sie in ihren Träumen verfolgt hatten, sah sie auch jetzt noch vor sich, und das Gefühl, welche sie ihr gegeben hatten, konnte sie nicht abschütteln. Dabei war sie in Sicherheit... So sicher, wie sie nun einmal eben sein konnte, angesichts dessen, was sie getan hatte. Sie musste sich das immer und immer wieder sagen, egal, wie sehr es sie anstrengte.

Aber es war schwer. Und es wurde nicht leichter dadurch, dass sie sich einfach nicht daran gewöhnen konnte, wie ihr Körper sich anfühlte, so... falsch. Sie hatte kaum Schmerzen mehr, dafür sorgten wohl die ganzen Geräte um sie herum, aber dennoch war es, vermutlich gerade deshalb, als ob ihr Körper leicht taub war. Und ohnehin nur zur Hälfte vorhanden. Unwillkürlich ballte sie ihre linke Faust, die dabei schon wesentlich weniger schmerzte als gestern, und gab sich Mühe, zu atmen. Ein und aus. Bis drei zählen. Bis sechs. Und so weiter. Sie spürte, wie ihr diese Konzentration half. Sie würde heute einen wachen Geist brauchen - denn Eowyn war sich sicher, dass ihre Schonfrist vorüber war. Gestern hatte der Rat sie nicht aufgesucht, was für sie einem Wunder gleichkam, aber heute würde definitiv jemand auf der Matte stehen. Sie musste einen Bericht abgeben, beziehungsweise damit anfangen, und bei der Masse an Informationen würde sicher jemand dabei sein, wenn sie es aufzeichnete. Denn von schreiben oder tippen konnte nur mit links und in diesem Ausmaß aktuell noch keine Rede sein.

Doch zuvor stand noch jemand anderes vor der Tür. So früh hatte sie nicht mit Noiz gerechnet - oder war es vielleicht schon später, als sie dachte? Sie nickte ihm zu und beobachtete, wie er sich mit seinen Utensilien näherte. Er hatte sich so schnell um ihr Kom gekümmert, dass sie nun ein noch schlechteres Gewissen hatte. Und seine Nummer gespeichert? Er war... also tatsächlich so etwas wie ihr Assistent? Innerlich verzog sie das Gesicht, während ihre Miene äußerlich ungerührt blieb.
Danke. Das Wort kam noch sehr kratzend aus ihrem Hals, also räusperte sie sich kurz.
Dem Kom folgte ein Datapad. Informationen... genug für ein Datapad? Eowyn war irgendwie davon ausgegangen, mit etwas Glück würde man ihr gerade einmal sagen, was genau ihm eigentlich fehlte und wie die Prognose aussah, aber Noiz schien weitergegangen zu sein, mit Erfolg. Denn wofür brauchte man sonst ein Datapad und so etwas wie Privatsphäre? Vermutlich hatte sie nicht einmal ein Recht auf all diese Informationen, schließlich waren sie nicht verwandt oder verheiratet, aber... der Vorteil, eine Rätin zu sein? Oder vertraute man hier einfach, besonders angesichts dessen, dass ihre Beziehung bekannt war? Egal.
Vielen Dank.

Schließlich zeigte Noiz ihr noch den Becher, den er mitgebracht hatte. Der Mann dachte anscheinend an alles. In Eowyn rührte erneut das schlechte Gewissen. Niemand sollte sich so um sie kümmern müssen. Sie war ein Nichts, ein Niemand, eine leere Hülle. Sie war das, was notwendig war, ein Werkzeug. Aber er meinte es gut, befolgte vermutlich seine Anweisungen. Sie konnte dem nicht widersprechen, es war nicht ihre Aufgabe. Ich danke Euch.
Alle drei Dinge standen nun auf dem Tischchen neben ihr, während Noiz seiner Arbeit nachging. Eowyn zögerte kurz, griff dann nach dem Datapad und entsicherte es mit ihrem Fingerabdruck. Sie überflog die Stichpunkte, aus vielen wurde sie nicht schlau. Medizinische Fachwörter sagten ihr noch immer nichts. Was sie allem entnehmen konnte, war, dass er operiert worden war. Herzschrittmacher. C-Infektion. Und aktuell noch im... künstlichen Koma? Oder einer Trance? Ganz klar war ihr das nicht, auf jeden Fall war er aktuell noch nicht wach. Man wollte ihm Zeit geben, sich zu erholen. Es machte Sinn - doch es machte auch gleichzeitig klar, dass es ihn hart getroffen hatte; so, wie sie es gedacht hatte. Aber er lebte... sie musste es sich immer wieder sagen. Er lebte. Egal, ob mit Herzschrittmacher, künstlichen Organen oder was auch immer, er lebte.

Es war still im Raum, während sie las und der Anwärter tat, was auch immer er meinte, tun zu müssen. Eowyn ließ das Datapad schließlich sinken und starrte kurz ins Leere. Er schlief also noch. Vermutlich spielte es in der Folge letztlich keine Rolle, ob sie ihn besuchte oder nicht, doch... vielleicht konnte er es trotzdem irgendwie spüren? Er war schon immer viel sensibler und aufmerksamer gewesen als sie.
Ist es möglich, dass ich zu ihm kann?, fragte Eowyn also schließlich leise in die Stille hinein.

Coruscant - Jedi-Tempel - Krankenstation - Intensivstation - Eowyns Zimmer, mit Malek
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Landeplattform 27- mit Tara,Aleron und Lateef (NPC)

Aus ihrem Wettrennen gegen Lateef ins Cockpit wurde wohl nichts. Kaum hatten sie die Herausforderung ausgesprochen, schon bremste Tara sie. Offensichtlich nahm die Jedi die Konkurrenz zwischen ihr und Lateef deutlich ernster als sie selbst. Sie wollte sich nur nicht von einem gleichrangigen Ranger in die Schranken weisen lassen, nur weil sie jung und „neu“ war. Aber gut, wenn Tara drauf bestand. Fabienne hob abwehrend die Hände.

„Also gut. Geh halt ins Cockpit, Lateef. Ich hab genug andere Aufgaben.“

Und die hatte sie tatsächlich. Davon mal abgesehen, dass sie die Jedi beobachten und weiter deren Philosophie und Techniken studieren wollte, hatte sie auch noch eigenes Studienmaterial im Gepäck und auch wenn sie die nächsten Aufgaben für ihr kleines Projekt jetzt an ihre Freundin abgetreten hatte, gab es da auch immer was zu tun. Selbst wenn sie nicht flog. Also marschierte Lateef mit einem triumphierenden Lächeln los in Richtung Cockpit, als Tara den Aufbruch befahl. Wie leicht man ihn doch zufriedenstellen konnte! Fabienne schüttelte den Kopf und folgte den Jungs dann in die Fähre und nahm neben Aleron auf der Polstergruppe platz. Der studierte bereits die Pläne ihres Einsatzgebiets und Fabienne nahm sich einen kleinen Stressball, fing an, den zu kneten während sie mit auf die Pläne schaute.

„Ein Problem, das ich bisher nie hatte. Strassenaufbau auswendig lernen. Ich hatte meine Sensoren und die Zielerfassung. Fertig.“

Sie schmunzelte und suchte markante Merkmale auf der Karte. Sowas wie vertraute Imbisse oder Ladenketten, die sie kannte. Statuen und Brunnen. Frauen orientierten sich ja bekanntlich anders als Männer und vielleicht konnte sie so irgendwann mal einen entscheidenden Hinweis liefern.

Nicht lange, nachdem die Luke geschlossen war, hob die T-6-Raumfähre vibrierend ab. Fabienne biss sich auf die Lippen, um keinen Kommentar dazu abzugeben. Sie war eindeutig zu angriffslustig heute. Statt dessen atmete sie tief durch und liess lediglich den Stressball spüren, wie sie es fand, jetzt friedlich sein zu müssen. Vielleicht war es auch nur die Aufregung vor ihrer ersten Mission als Ranger. Oder Gewohnheit, weil ein hoher Adrenalin-Spiegel und die Angriffslust bisher immer zu Einsätzen dazu gehört hatte. Wahrscheinlich letzteres.

Coruscant-T-6-Raumfähre- auf dem Weg in den Orbit- Aufenthaltsbereich- mit Aleron und Tara. Lateef im Cockpit.

Weiter im Weltraum
 
[Coruscant-System - Coruscant - Jedi Tempel - Jedi Archiv/Bibliothek - Mas Nerlo und Thyr Denul]

Mas war es natürlich auch nicht entgangen. Auf dem Weg hier her, im Orbit, hatten die beiden Piloten Thyr ganz schön viel erzählen können und obwohl nicht alles positiv gewesen war, hatte man dennoch grundsätzlich den Eindruck gehabt, man könne hier gut leben. Also ohne das Virus und einen Krieg mit dem Imperium. Aber selbst dann war dies im Grunde eine tote Welt. Alles Natürliche lebte im Künstlichen. Coruscant Prime versorgte diesen Planeten zwar kostenlos mit Licht, Wärme und über Umwege auch mit Energie, aber ALLES ANDERE musste importiert werden, da alle natürlichen Ressourcen schon vor langer Zeit aufgebraucht worden waren. All die künstlich angelegten Gärten, Bäume und anderen Pflanzen wuchsen auf importierter Erde, wurden durch importierten Dünger genährt und so weiter und so weiter. Thyr wusste all das. Er hatte sich ja ausführlich eingelesen. Interessanterweise spürte er das aber nicht. Vielleicht auch wegen Mas zweitem Punkt. Es gab hier so viele humanoide Lebewesen und ihre Haustiere und anderen Nutztiere, das es sich dennoch nicht absolut tot anfühlte. Es war nur eben... natürlich schwer auszudrücken. Thyrs Machtsinn war eher schwach ausgeprägt, weshalb er nicht alle Feinheiten zwischen einhundert Humanoiden und eintausend Bäumen feststellen konnte. Aber jetzt, da sein Meister es erwähnt hatte, musste der Padawan unwillkürlich nickend zustimmen. Es war schon... anders. Ob besser, schlechter oder eben einfach nur anders, das würde sich wohl zeigen müssen.

„Ich danke Euch, Meister. Wirklich.“

Thyr wollte helfen, doch das würde ihn in die Finsternis schicken, das wusste er jetzt schon. Und er war nicht mehr naiv genug, um zu glauben, dass er das ohne jede Vorbereitung mal so eben wegstecken konnte. Mas Worte waren, ob nun bewusst oder zufällig, perfekt auf den Punkt gebracht. Sich vor solchen Einflüssen abschirmen zu können, würde er definitiv lernen müssen. Sonst würde er wie jene Ärzte enden, die auf Grund ihrer Empathie ohne jeden Schutz in eine Katastrophe hinein liefen, weil sie helfen wollten, und deshalb viel zu früh selber starben. Es war ehrenwert, ja, aber Thyr wollte eigentlich lieber weiter leben und somit noch mehr leisten können. Das war aber nur ein rationaler Gedanke, von dem der Padawan wusste, dass er nicht zu jedem Zeitpunkt in seinem Geist präsent sein würde. Gerade deshalb brauchte er diese Ausbildung und all die Hilfe seines Meisters. Damit er dann eben doch „Ach verdammt, ich mach das jetzt“ denken und sich ins Unglück stürzen konnte. Denn er würde ein Jedi sein. Er würde es aushalten, würden es überleben können. Aber eben nur mit der Ausbildung, den Lehren, der Weisheit des Ordens. Und den Erfahrungen seines Meisters. Ein paar Sätze des Ritters und schon fühlte der Padawan die wärmende Sympathie seinem Meister gegenüber. Das dieser mal wieder genau ins Schwarze getroffen hatte … die Macht und ihre Wege waren wahrlich fantastisch.

Auf Mas Aussage bezüglich der vielen Informationen hin nickte Thyr ein wenig zu heftig. Und krönte dies mit seinem schüchternen Lächeln.

„Ja, das glaube ich auch.“ sagte er deshalb. Wieso auch nicht? Mas war ja da.

Dann kam es Dicke und sein Meister schlug tatsächlich vor, doch einfach mal die Krankenstation als ihr nächstes Ziel zu wählen. Er könne ja dort schon ein mal erste Erfahrungen sammeln und sich spezialisieren. Denn
Mas selbst konnte ihm in diesem Feld nichts beibringen.

„Oh, das ist... äh... ja...“
stammelte Thyr ein wenig vor sich her. Er wollte gleichzeitig dankbar sein, den Vorschlag annehmen, aber nicht zur forsch sein und auf seinen eigenen Vorschlag pochen, dann Mas nicht indirekt runter machen, weil der kein Heiler war und noch ein paar Dinge mehr.

„... ich mein... das wäre... danke.“

Glücklicherweise war sein Meister ein Jedi und verstand ihn daher auch ohne all die richtigen Worte, die er dann ja auch noch in die richtige Reihenfolge hätte bringen müssen.

Die Krankenstation also. Einerseits war sie für einen Machtnutzer beängstigend, denn sie gestattete ihm Einblicke, die ein normaler Arzt oder gar Droide nicht haben konnte. Gewisse Patienten neigten dazu stoisch zu wirken, ihr Leid nicht zu offenbaren. Doch ihre Gefühle, ihren Schmerz konnten sie nicht einfach auslöschen. Als machtsensitiver Heiler würde Thyr all das spüren können. Das war also der zu fürchtende... nein, seine Lehrer in der Schule würden wohl eher >der zu respektierende< Teil sagen. Aber dafür war die Belohnung um so größer. Nicht im Sinne von eigenem Ruhm oder Dankbarkeit, sondern schlicht in dem Werk, welches er tat. In seiner Vorstellung war es genau das, wonach die Macht strebte, wenn er jemanden mit ihr heilen würde. Die Macht war das Leben. Es würde richtig sein und sich auch so anfühlen, egal wie anstrengend es sein oder wie niedergeschlagen er sein konnte. Er würde Anderen helfen und gleichzeitig jener Macht dienen, welche ihm dies alles erst erlaubte. In Thyrs Vorstellung klang das doch eigentlich ziemlich gut... auch wenn er den "beängstigenden" Teil nicht gänzlich leugnen konnte...

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Offenbar hatten seine Worte bei Thyr einen wunden Punkt getroffen. Auch wenn Mas nie auf Bandomeer gewesen war und auch quasi nichts über den Planeten wusste, war selbst einer Kowakianischen Affenechse klar, das die bekannte Galaxie nichts vergleichbares zu Coruscant kannte. Ja, es gab andere dichter besiedelte Gebiete oder Planeten, doch keiner war wie Coruscant. Nich umsonst drehte sich die Alte Republik um diesen Planeten, ebenso wie der Krieg es immer wieder getan hatte.

Die Zustimmung seines Padawans ließ Mas auch kurz darüber nachdenken, ob es vielleicht keine guter Idee war, dass er ihn direkt als nächstes zur Krankenstation führen würde. Er stimmte ihm schließlich auch zu, dass es bereits jetzt sehr viele Informationen waren, die es zu verarbeiten galt. Ebenso wie die Eindrücke die
Thyr hier gesammelt haben musste. Und nun war der Jeditempel noch lange nicht so bevölkert wie in der alten Zeit. Was musste dieser Ort sonst für Ehrfurcht geboten haben. Und jetzt? Jetzt war wenig von dem Alten Glanz übrig und manchmal wirkte es auf Mas so, dass aktiv daran gearbeitet wurde, die Traditionen und Werte noch weiter auszuhöhlen. Dabei brauchte die Galaxie einen Orden der klar auf Kurs war und der sich nicht in kleineren Problemen festbiss und so den Blick für das Große Ganze zu verlieren schien.

Diese Gedanken würde Mas nicht öffentlich aussprechen, da er wusste, dass sie nicht mehrheitsfähig waren und viel eher auf Ablehnung stoßen, da viele seiner Kameraden die neu gewonnenen Freiheiten genossen und diese wohl kaum so leicht wieder aufgeben würden.

Mas lächelte einladend auf die überwältigte Reaktion seines Padawans.


"Keine Sorge, wir werden nur mal in die Krankenstation reinschnuppern und uns informieren, wie du am besten auf den Weg zum Heiler kommen kannst, Thyr", Mas legte in seine Worte vielleicht etwas zu viel Zuversicht und Enshusiasmus, da er sich selbst nicht ganz sicher war, ob es überhaupt so laufen würde beziehungsweise ob man sich einfach zum Heilerdienst anmelden konnte.

Er konnte seinen jungen Schüler jedoch mittlerweile auch so einschätzen, dass eine etwas vorsichtigere Aussage zu diesem Thema ihm sofort jeden Enthusiasmus nehemn konnte. Dabei brauchte Thyr nur etwas Zuversicht und Vertrauen in die Macht. Das klang so einfach, war in der Umsetzung jedoch schwer. Mas konnte das ab, das "mit dem Kopf durch die Wand", das "mal vorbeischauen und ab da improvisieren".
Thyr hingegen würde dafür mehr Vertrauen in sich, seine Fähigkeiten und ganz besonders seine Verbindung zur Macht benötigen.

Mas machte eine Geste, die am ehesten als Richtungsangabe in Verbindung mit einem generellen Signal zum Aufbruch zu verstehen war.


"Dann wollen wir mal los", meinte er nun wieder mit ehrlichem Enthusiasmus. In seinem Kopf formte sich gerade ein grober Plan für den restlichen Nachmittag: Nach der Besichtigung der Krankenstation würde er den Rundgang beenden und Thyr etwas Zeit zum runterkommen geben. Dadurch sollte er die EIndrücke des Tages verarbeiten. Optimalerweise, so dachte Mas, würden sie gemeinsam meditieren und falls es die Zeit zuließ konnte er Thyr gleich ein wenig darin unterweisen, seinen Geist von den äußeren Einflüssen der Macht azuschirmen.

Der Weg zur Krankenstation war nicht besonder kompliziert, jedoch ein längerer Fußmarsch durch die ausladenden Gänge des Tempels. Mas überlegte, während er neben
Thyr hinging, ob es früher einmal eher öffentlichere Bereiche und private gegeben hatte. So richtig klar war ihm bisher noch nicht, wie viele Nicht-Jedi den Tempel in seiner Hochzeit frequentiert hatten.

"Hast du denn schon medizinische Erfahrung sammeln können?", mit einer - in seinen Augen - unkomplizierten, auf eine Art Smalltalk abzielenden Frage, versuchte Mas das Schweigen etwas zu lockern, auch auf die Gefahr hin, dass Thyr die Selbe Geschichte in wenigen Minuten noch einmal einem Heiler erzählen konnte.


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Coruscant – Jedi-Tempel, zu Arrestzellen umgebaute alte Quartiere weit unten – mit Elise, Daemon, Lt. Xiu (NPC)

Elise scannte den Gefangenen, aber Riuen hatte nicht den Hauch einer Ahnung, auf welche winzigen Details seine Meisterin da achtete. Er brauchte keine Lupe, mit der er nach verborgenen Minigesten suchte. Nein, die Körperhaltung und das, was auch so schon offensichtlich war, genügte dem Chiss vollkommen. Doch Elise blieb überaus nett und verständnisvoll, und Riuen fragte sich, ob sie allen Ernstes glaubte, dass Blondie nützliche Informationen besaß. Der Kerl war ein winziges Rädchen und für alles bereit, aber sicher nicht für Kompromisse, und während Elise Alkohol erst ausschloss, um dann doch damit zu locken, hätte der Chiss am liebsten die Zelle verlassen. Spätestens, als Daemon erneut den Mund aufmachte. „Kann man dich denn brechen?“, konterte Riuen, der selbst hätte kotzen können. Das Gesülze dieses Kerls war kaum auszuhalten. Da saß er in seiner Zelle, am kürzesten Hebel überhaupt, und tat, als hätte er die Chance, zu bestimmen, wo es lang ging. Seine Sucht nach Alkohol war natürlich keine Schwäche und wenn, dann nur die seines Körpers. Entweder war der Entzug schon so stark, dass Blondie sein Hirn nicht richtig nutzen konnte, oder er glaubte wirklich, was er da sagte, und Riuen konnte nicht anders, als laut aufzulachen.

„Natürlich,“ erklärte er, die Stimme triefend vor Sarkasmus. „Dann war es vermutlich die Schwäche deiner Kehle, die den Alkohol hinunterschlucken musste, und die Schwäche deines Armes, nicht dagegen anzukommen, zum Mund gehoben zu werden.“ Der böse, böse, schwache Körper. Ja, klang ganz wie das Gerede von Kerlen, die ihren Schwanz nicht unter Kontrolle hatten. Rückerinnerung: Riuen wollte brechen. Nicht Daemon, aber in dessen Gesicht. Tatsächlich musste er für Sekunden an sich halten, um die Verachtung, die wie Galle in ihm aufstieg, nicht siegen zu lassen. Abneigung wäre viel einfacher zu bekämpfen gewesen. Außerdem war Riuen noch immer der Meinung, dass es besser gewesen wäre, Sturn und dessen Compagnon nicht mit nach Coruscant genommen zu haben. Kast hätte sich den beiden angenommen und das wäre das Beste gewesen. Aber nein, vielleicht, ja, ganz vielleicht, hatte Daemon ja wichtige Informationen, die er unter bestimmten Umständen, möglicherweise, eventuell teilen würde. Als er dann verkündete, erst seit kurzem Sturns Schüler zu sein, hätte Riuen am liebsten noch einmal laut gelacht. Da hatten sie es doch. Blondie hatte nichts, was er mitteilen konnte, nichts, was irgendwie von Belang sein konnte.

„Ist das dein Vorgeschmack oder kommt da noch ein bisschen was?“ Elise würde sich hoffentlich nicht mit dieser Nummer zufriedengeben. Daemon hätte genausogut sagen können, dass er Sith viel besser fand als Jedi. Beides fiel unter die Kategorie: nicht von Belang.

Bis jetzt war dieses Verhör reinste Zeitverschwendung gewesen. Jedes Wort mit einem angehenden Sith wie diesem, war es und Riuen war überzeugt, dass da auch nichts von Belang kommen würde. Ohnehin, was wollten sie tun, die Aussagen von diesem Kerl mit denen von Sturn, der mehr tot als lebendig war, vergleichen? Das hier war ein Witz, ein ziemlich schlechter obendrein.

Coruscant – Jedi-Tempel, zu Arrestzellen umgebaute alte Quartiere weit unten – mit Elise, Daemon, Lt. Xiu (NPC)
 
Coruscant- Jedi-Tempel-Kantine- mit Radan und vielen anderen Jedi.

Tevin versuchte immernoch zu kapieren, was die Phindanerin da gemacht hatte, doch „sein“ Jedi fuhr schon mit dem Tagesgeschäft weiter, als wäre nichts gewesen. Er sprang beinahe auf und bedeutete ihm, ihm zu folgen. Während Tevin sich noch umsah, erzählte der Jedi, dass er jetzt seine Limo bekommen würde und dass er dann in seinem Quartier schlafen sollte. Zum Glück hatte er seinen Eltern gesagt, dass er für ein paar Tage weg sein würde. Aber schlafen würde er hier nicht! Mit etwas Glück würde die Limo verhindern, dass die Müdigkeit ihn übermannte.

Er folgte dem Jedi raus aus der Krankenstation und tiefer rein in die Gänge des Jedi-Tempels. Wenn er nicht aufpasste, würde er hier nie wieder raus finden. Gut, er hatte schon beinahe vergessen, wie der Weg zu dem Hangar ging,in dem der Jedi gelandet war. Weg laufen wär also ein Blindflug und der Typ hatte hier Heimvorteil.

Nach ein paar Biegungen und Kreuzungen- kam ihm das nur so vor, oder führte der Jedi ihn im Kreis herum?- erreichten sie eine riesige Kantine. Lebewesen unterschiedlichster Spezies sassen an Tischen zusammen und nahmen ihr Mahl gemeinsam ein. Der Jedi marschierte unbeeindruckt weiter zur Essensausgabe und fragte ihn, ob er nur die Limo wollte oder doch etwas zu essen. Aber der Foodie hatte noch nicht eingesetzt.

„Nur die Limo.“

erklärte Tevin. Er bedankte sich nicht dafür, schliesslich hatte er sich die Limo verdient, dafür, dass er auf der Krankenstation in den Becher gepinkelt hatte. Oder überhaupt irgendwas machte hier. Der Jedi stellte sich für das Essen an und stellte fest, dass er Fragen haben musste, nach dem, was die Heilerin getestet hatte. Ja, Tevin hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht und sich auch die Frage gestellt, ob er es überhaupt so genau wissen wollte. Er verschränkte die Arme und sah den Jedi an. Lange. Schweigend.

„Ich bin noch am überlegen, ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen würden.“

gestand er ehrlich. Vorteil: Die Jedi waren cool. Aber auch gejagt. Und es war bestimmt eine Menge Arbeit, bis man so krass drauf war. Tevin war jetzt kein Sportmuffel, aber es zählte auch nicht zu seinen Lieblingsfächern. Und es waren Mönche! Also, so quasi. Und wenn er eines nicht war, dann irgendwas, das auch nur annähernd in die Richtung ging. Und er sah sich in Zukunft auch nicht als Mönch. Er hatte überlegt, als Beruf dann mal etwas mit Computern zu machen.

„Was für Jobs kann man hier denn lernen.“

Damit müsste er sich ja eh auseinandersetzen, seine Eltern lagen ihm damit schon ewig in den Ohren.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Radan und vielen anderen Jedi.
 
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