Covid-19

Mal was eher Grundlegendes zur Corona-Situation. Ich könnte mich echt darüber ärgern, wenn ich sehe, wie lasch (angesichts der Lage) die Verordnungen zu Silvester doch noch sind. Ich muss zugeben, dass ich das bisher nicht aktiv mitverfolgt habe, da ich momentan persönliche Kontakte so gut es geht ohnehin vermeide und eine Silvesterparty (von denen ich im Allgemeinen ohnehin nichts halte, weil mir Silvester an sich auf die Nerven geht, aber das soll hier nun nicht das Hauptthema sein) für mich überhaupt nicht in Frage käme. Aber wenn ich, wie in diesem Artikel, lese, dass an Silvester die allgemeinen Kontaktbeschränkungen gelten, sodass es erlaubt ist, dass sich fünf Personen aus zwei verschiedenen Hausständen treffen dürfen, kann ich nur den Kopf schütteln:

https://www.deutschlandfunk.de/corona-was-ist-an-silvester-erlaubt.1939.de.html?drn:news_id=1211196

Können diese maximal fünf Personen sich etwa nicht infizieren und das Virus dann weiterverbreiten, wenn auch nur eine Person davon infiziert ist? Sagen wir, eine dreiköpfige Familie besucht zu Silvester ein befreundetes Ehepaar, einer dieser Eheleute hat Corona, ohne es zu wissen. Dann hat es der Ehepartner/die Ehepartnerin vermutlich schon längst, die dreiköpfige Familie hat es nach diesem Treffen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch, und wer weiß, mit wem die sich dann treffen. Und so geht das immer weiter. Tolle Sache.

Und was sind das überhaupt, ganz unabhängig von Silvester betrachtet, für lausige Kontaktbeschränkungen, dass sich fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen? Ich bevorzuge es, auch ernste Themen sachlich zu betrachten und nicht emotional zu werden, bisher habe ich mich hierzu auch kaum geäußert, aber im Moment merke ich, wie mir das immer mehr gegen den Strich geht. Wir leben in Zeiten einer Pandemie, verdammt nochmal! Eigentlich dürften derzeit GAR KEINE Treffen zwischen auch nur zwei Menschen aus verschiedenen Haushalten erlaubt sein. Da hilft es auch herzlich wenig, wenn man seitens der Politik an die Vernunft appelliert, Kontakte auf ein Minimum zu beschränken, denn genau diese Vernunft ist das, was sehr viele Menschen vermissen lassen. Es müssten absolute und uneingeschränkte Kontaktverbote her, das ist alles, was helfen würde.

Ich beobachte es im Moment auch, nicht ohne eine gewisse Enttäuschung, bei mir im Freundeskreis. Da wird sich teils, wenn auch nur im kleinen Rahmen, munter getroffen und in der gemeinsamen WhatsApp-Gruppe sogar darüber gesprochen, ob man auf das Partyverbot zu Silvester nicht [vulgärer Ausdruck] sollte. Für so was fehlt mir jedes Verständnis.
 
Deshalb hätten sie den Lockdown auch mindestens bis zum 18 machen sollen, inklusive Schulschließungen, dann kann man die ganzen Infizierten von Weihnachten und Silvester wenigstens lang genug in Quarantäne halten bis sie nicht mehr ansteckend sind.

Und ich hoffe inständig, dass die Schulen nach Ende des Lockdown alle in den Wechseluntericht gehen und auch darauf geachtet wird, dass sich die Klassen dann nicht auf den Schulhof mehr mischen. Dann muss man eben den Unterrichtsbeginn, Pausen und Schulende Staffeln. Das ist nur eine Frage der Organisation und des guten Willen.
Parallel dazu muss man eben auch Online Unterricht bieten, oder entsprechend mehr Hausaufgaben aufgeben, plus Nachhilfe so gut wie möglich anbieten. Das ist eigentlich das wirkliche Problem. Dazu bräuchte es halt entsprechend auch Freiwillige, evtl sogar ältere Jahrgänge die dabei mithelfen.
Da kommt man eben nur mit Zusammenarbeit weiter.
 
Deshalb hätten sie den Lockdown auch mindestens bis zum 18 machen sollen, inklusive Schulschließungen, dann kann man die ganzen Infizierten von Weihnachten und Silvester wenigstens lang genug in Quarantäne halten bis sie nicht mehr ansteckend sind.

Und ich hoffe inständig, dass die Schulen nach Ende des Lockdown alle in den Wechseluntericht gehen und auch darauf geachtet wird, dass sich die Klassen dann nicht auf den Schulhof mehr mischen. Dann muss man eben den Unterrichtsbeginn, Pausen und Schulende Staffeln. Das ist nur eine Frage der Organisation und des guten Willen.
Parallel dazu muss man eben auch Online Unterricht bieten, oder entsprechend mehr Hausaufgaben aufgeben, plus Nachhilfe so gut wie möglich anbieten. Das ist eigentlich das wirkliche Problem. Dazu bräuchte es halt entsprechend auch Freiwillige, evtl sogar ältere Jahrgänge die dabei mithelfen.
Da kommt man eben nur mit Zusammenarbeit weiter.

Wenn ich schon wieder die ersten Meldungen der Kultusminister und Ministerpräsidenten höre, dass Schule und Kita wieder öffnen* sollen, platzt mir angesichts der Zahlen die Hutschnur. Ob das eine Ministerin Eisenmann ist, die auf Inzidenzen pfeift, ob das eine Ministerin Hubig oder Martin ist, die sich an den "niedrigen" Zahlen erfreuen und deshalb Schule und Kita öffnen möchten oder ob das ein Regierender Bürgermeister Müller ist, der davon spricht, dass man über erste Lockerungen im Januar nachdenken kann (wir alle wissen, was er meint..)

Ich frage mich langsam wirklich ob die politischen Entscheider in diesem Land ausschließlich mit ihrem Wahlkampfgehirn denken und nicht mehr logisch Schlussfolgern können. Der Effekt des "Lockdowns" wäre sowieso jetzt erst noch wenig ablesbar. Dazu kommen noch die (Weihnachts)Feiertage. Es gehen weniger Menschen zum Arzt, es wird weniger getestet, es wird weniger gemeldet. Mehr als die Hälfte(!) der Berliner Bezirke hat über die Feiertage gar keine Fälle gemeldet. Und der negative Effekt der Feiertage geht natürlich noch weiter, wenn jetzt wieder in die Arbeitskohorten gegangen wird und unsere lieben Skifahrer ausm Harz zurück kommen..

In Anbetracht der Virus-Mutation aus GB finde ich es unverantwortlich die Kinder einer mutmaßlich erhöhten Infektionsgefahr auszusetzen. Besonders weil es sich jetzt leider abzeichnet, dass Kinder alles andere als immun oder besser geschützt sind gegen COVID+Langzeitfolgen. Dazu noch eine neue Variante, die sich unter Kindern leichter ausbreitet und leider immer noch viel zu schlecht vorbereitete Bildungseinrichtungen.

Ich gehe Stand jetzt davon aus, dass der Regelbetrieb an Schulen und Kitas wieder ein großer Streitpunkt sein wird und befürchte, dass sich hier die unvernünftigen MPs mit ihren untragbaren Kultusministern durchsetzen werden..
Mal davon abgesehen hatte Prof. Drosten auch ein ziemlich unheilvolles Zukunftsszenario gemalt für den Fall, dass die Risikogruppen durchgeimpft werden. Aber das wären zu viele schlechte Vibes am ersten Januar. ;)


* "Öffnen" ist hier vielleicht das falsche Wort, impliziert es ja, dass etwas geschlossen war. Ist faktisch aber in vielen BL gar nicht so, mal abgesehen von den regulären Schließzeiten über Weihnachten und Neujahr.
 
Der Druck unserer Einrichtung steigt, wir hatten eine Liste aushängen, zwecks Impfung und einige Kollegen und auch einige Bewohner haben die Impfung abgelehnt. Nun will die Chefetage sich nächste Woche zu uns aufmachen und uns erklären wie wichtig es doch sei und und und. In Anbetracht von Corona hat bereits kein einziger Mitarbeiter einen unbefristeten Vertrag bekommen (bei denen von uns, die nun damit dran gewesen wären, nach einem Jahr), obwohl das in der Pflege nach einem Jahr eigentlich üblich ist. Alle haben nur eine halbjahres Verlängerung bekommen.
Die erste Aussage im November war, telefonisch - dass es keine Impflicht gäbe, es sei jedem frei zu wählen, es gäbe keine Konsequenzen.
Nun jedoch, herrscht ein anderer Wind, wer sich wohl nächste Woche nicht doch zu einer Impfung überreden lassen wird, wird wohl keinen weiteren Vertrag mehr bekommen, sondern dessen Anstellung wird einfach auslaufen gelassen. Persönlich, fühle ich mich verarscht. Dafür, dass wir teilweise über 15 Tage am Stück im Dauereinsatz waren, ohne einen Tag frei - oder aber nach der Nachtschicht die über 9 Stunden geht, noch einen halben Frühdienst hinterhergeschoben haben, oder aber Doppeldienste gefahren haben, da kein Personal mehr da war.

Nachtrag: achja und in meinem ganz speziellen Fall noch, ich die Elternzeit abgebrochen habe, um die Bude am Laufen zu halten, da wir nur noch mit drei Mann da standen die arbeiten hätten können.
 
@Cassia

Es ist zwar noch nicht geklärt, ob Geimpfte bei einer Infektion noch andere Menschen anstecken können oder nicht. Aber selbst wenn ein Geimpfter noch infektiöse Viruspartikel abgeben sollte, müssten diese nur noch einen Bruchteil der Menge ausmachen, die ein Nichtgeimpfter abgeben würde, jedenfalls nach meinem laienhaften Verständnis. Ansonsten würde das Immunsystem des Geimpften nach einer erfolgreichen Impfung nicht seinen Job machen – ein Widerspruch.

Ich finde, es sollte für Pfleger und Ärzte eine Selbstverständlichkeit sein, sich impfen zu lassen. Diesen Menschen ist das Leben anderer Menschen anvertraut. Und diese Menschen gilt es bestmöglich zu schützen. Ich finde es insofern eigenartig, wenn sich jemand für den Beruf eines Arztes oder Pflegers entscheidet, aber nicht bereit ist sich und damit die Menschen, die ihm anvertraut sind, bestmöglich zu schützen.
 
@Cassia
Ich finde, es sollte für Pfleger und Ärzte eine Selbstverständlichkeit sein, sich impfen zu lassen. Diesen Menschen ist das Leben anderer Menschen anvertraut. Und diese Menschen gilt es bestmöglich zu schützen. Ich finde es insofern eigenartig, wenn sich jemand für den Beruf eines Arztes oder Pflegers entscheidet, aber nicht bereit ist sich und damit die Menschen, die ihm anvertraut sind, bestmöglich zu schützen.

Nur weil man Pfleger ist, oder Arzt, muss man noch lange nicht einer Impfung zustimmen. Man selbst als Person, ist sein eigener Herr über seinen Körper. Wenn man dem Impfstoff nicht traut, oder wenn man im Leben schon gezeichnet genug ist, durch Medikamente, körperliche Eigenbeschwerden, oder aber noch den Kinderwunsch hat, weil man jung ist, dann darf man skeptisch sein. Es sind noch nicht alle Langzeit Studien abgeschlossen, wie auch, in der Zeitspanne die wir zurück gelegt haben.

Meine Kollegin hat einen angeborenen Herzfehler, hat momentan Kreislauf und Blutdruck Beschwerden aufgrund des Stresses den wir haben. Krieg mal JETZT einen Termin beim Kardiologen um es abzuklären, ob du der Impfung ohne Bedenken entgegen treten kannst. Ich bin noch am Stillen, ich müsste das Stillen absetzen um mich impfen lassen zu können. Nebst mir sind noch drei Kolleginnen, für die das Kinderthema noch nicht aus der Welt ist. Müssen wir uns also deswegen aus Angst vorm Jobverlust beugen?

Zumal, es unseren Arbeitgeber, vor ein weiteres Problem stellen wird, wenn das gesamte Personal (wir sind nur inklusive Nachtwachen 18 Leute) sich auf einmal impfen lässt und auch nur 8 davon, auch nur für eine Woche die typischen Nebenwirkungen einer normalen Grippeimpfung bekommen, sind sie aufgrund der Symptome für 2 Wochen aus dem Rennen was den Dienstplan angeht. Wer soll das denn abdecken?

Ich gehöre bei weitem nicht zu Verschwörungsdenkern oder Alu Hut Trägern, aber eine Impfung stellt mein jetziges Leben schon etwas auf den Kopf und trotzdem liebe ich meinen Beruf und werde ihn weiterhin ausüben. Wenn es jedoch zur Konsequenz hat, dass ich nun binnen 3 Monaten gehen muss, obwohl ich aus der Elternzeit zurück kam, dauerhaft eingesprungen bin, 13 Stunden Schichten hingelegt habe und wir unsere Bude, seit Anfang des Jahres sauber halten!!! Privat noch, meine Geschwister und meine Mum seit Februar nicht gesehen habe, außer Facetime, dann muss ich sagen, bin ich meinem Arbeitgeber nichts wert und dann ist der Weg dort Zuende. Dann bleib ich mit dem Ar*** zuhause, ich kann es so einfach sagen, meine Kolleginnen leider nicht.

Ich bin von Haus aus, kein Impfgegner und es ist für mich selbstverständlich, dass ich mich impfen lasse, aber nicht so lange ich stille. Wenn mein Arbeitgeber das nicht nachvollziehen kann, oder meint er müsse diesen Weg gehen, in dem er Verträge auslaufen lässt, dann soll er die nächsten Nummern ziehen und hoffen, dass sie genauso einsatzbereit und arbeitswillig sind, wie wir es waren. Kann man mich nun verteufeln für, oder auch nicht.
 

Um die Impfung da mal in den Schutz zu nehmen, besteht der 95% Schutz auch erst nach der zweiten Dosis und die Person ist 6 Tage nach der ersten Dosis positiv getestet worden. Es ist also gar nicht so ungewöhnlich, dass er sich vor der ersten Dosis oder am Tag der Impfung angesteckt hat.
Letzteres sollte man vielleicht auch im Hinterkopf haben, wenn man Impfteams in Pflegeheime schickt..
 
Und in Bayern so----> Ein paar Tage vor Silvester am Vormittag auf Antenne Bayern (Radio).. sagt das Wetter durch...und dann : "also in der der Silvester-Nacht ist es kalt aber trocken.....nur mal so für die wo da dem Müll rausbringen wollen"......real talk

Bin in einer recht recht großen Firma beschäftigt. Wir haben auch eine Produktion in China.....die lernkurve war dadurch sehr steil. Bis jetzt läuft es, auf Grund von verschiedenen Maßnahmenm recht gut, und weil alle mitbekommen haben was in China abging.......aber ich denke das wir auch bis jetzt viel Glück gehabt haben.
 
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@Cassia

Wenn medizinische Gründe gegen eine Impfung sprechen und im Falle von Biontech handelt es sich um Fälle, die in den Impfstudien bisher nicht untersucht wurden, wird es auch keine Impfung geben. Herzkranke wurden in den Studien z. B. berücksichtigt, Schwangere und Stillende z. B. nicht.

Aber für diese besonderen Fälle gibt es ja vor der Impfung ein Impfgespräch. Der gesprächsführende Arzt wird aufgrund der persönlichen Datenlage entscheiden. Wenn du eine Stillende bist, wird er sich gegen eine Impfung aussprechen.

Es ist ganz bitter, wie viele Menschen in den letzten Wochen in Altenheimen gestorben sind. In meinem Heimatlandkreis waren über 60 % der COVID-19-Toten Heimbewohner. Und die große Zahl der Toten zeigt, dass die Altenheime mit den aktuellen Schutzkonzepten ihre anvertrauten Menschen nicht schützen können. In über 80 % der stationären Einrichtungen des Landkreises gab es seit März 2020 mindestens eine nachgewiesene Infektion und der Inzidenzwert meines Landkreises lag sehr lange unter dem Bundesdurchschnitt. In meiner Heimatstadt gibt es ein Seniorenheim in kirchlicher Trägerschaft, das sich bis zum 20. November auch rühmen konnte, keinen Fall gehabt zu haben. Aber dann traten bei einem Bewohner Fieber auf, das Virus hatte das Heim erreicht. Wie, ist bis heute ungeklärt. Sechs Wochen später sind acht Heimbewohner an COVID-19 gestorben. Bisher hat neben Hygienekonzepten, auch immer der Zufall eine Rolle gespielt, ob es in einem Heim zu einem Ausbruch kommt oder nicht. Wenn ich in der Pflege mit Menschen teilweise so eng zusammenarbeite, kann eine FFP 2-Maske aus Versehen immer während der Arbeit verrutschen.

Insofern sollte es für Pflegekräfte und Ärzte selbstverständlich sein, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, sofern nicht medizinische Gründe dagegen sprechen, um die ihnen anvertrauten Menschen zu schützen. Und über einen Ausschluss von der Impfung sollte der gesprächsführende Impfarzt entscheiden. Auch wenn die Heimbewohner in den kommenden Wochen alle durchgeimpft werden, einige Heimbewohner werden aus medizinischen Gründen erst einmal keine Impfung erhalten können. Wer schützt diese Bewohner?

Es kann gut sein, dass bei mir eine Infektion mit COVID-19 nicht glimpflich verläuft, weil ich wie Millionen meiner Altersklasse eine Vorerkrankung aufweise. Aber ein persönlicher schwerwiegender Verlauf ist für mich immer noch eine abstrakte Vorstellung. Emotional hat mich das ganze Jahr über etwas anderes beschäftigt: Wie vermeide ich es, falls ich mich selber infizieren sollte, andere anzustecken? Ich würde doch meines Lebens nicht mehr froh werden, wenn ich durch mein Verhalten für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich wäre. Insofern würde ich mir sofort die Impfung geben lassen, wenn es möglich wäre. Der Biontech-Impfstoff wurde nach dem Durchlauf der Studien als sicher eingestuft, das genügt. Mich macht die Impfweigerung von Pflegekräften, die geimpft werden könnten, fassungslos.Wiederholt gab es Berichte in den Medien, nach denen in deutschen Seniorenheimen 50 % der Pflegekräfte die Impfung verweigerten.

Wie kommen deine Kolleginnen auf die Idee, dass sie keine Kinder mehr bekommen können, wenn sie geimpft werden? Dieser Gedankengang beruht nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen.
 
Wie kommen deine Kolleginnen auf die Idee, dass sie keine Kinder mehr bekommen können, wenn sie geimpft werden? Dieser Gedankengang beruht nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen.

Zu dem Biontech Impfstoff kursieren die abenteuerlichsten Gerüchte, auch meine Mutter (Risikopatientin wegen alter und COPD) will sich NICHT impfen lassen, weil ihr irgend eine Bekannte völlig abstruse Geschichten über Nebenwirkungen darüber erzählt hat. Diese ist nämlich Arzthelferin und muss es ja schließlich wissen. Unter anderem tatsächlich, dass dadurch die DNA verändert wird. Nachdem ich ihr dann erklärt hatte, dass es ein RNA Impfstoff ist, der sogar ohne Wirkstoffverstärker auskommt und dass jede Virusinfektion, also auch ein banaler Schnupfen, RNA in die Körperzellen schleust, wollte sie zumindest drüber nachdenken.

Dass die Langzeitfolgen Studie fehlt ist richtig und für mich der einzige wirkliche Grund von Bedenken, aber sie ist weit über 70 und in ihrem Fall finde ich das vernachlässigenswert.

Soweit ich weiß, ist der Impfstoff ab 16 zugelassen.

Und wenn ich Artikel wie diese lese, befürchte ich, dass diese neuen Mutation womöglich sogar für schwerere Verläufe bei den jüngeren Altersgruppen sorgen könnte.

https://m.tagesspiegel.de/politik/s...hen-lockdown-an-londons-schulen/26764224.html
 
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Dass die Langzeitfolgen Studie fehlt ist richtig und für mich der einzige wirkliche Grund von Bedenken, aber sie ist weit über 70 und in ihrem Fall finde ich das vernachlässigenswert.

Eine richtige Langzeitfolgen Studie fehlt soweit ich weiß fast immer bei einer Zulassung von Impfstoffen. Was in 10-20 Jahren sein wird, kann niemand orakeln, ob dann eine Kausalität zur Impfung besteht ist dann vermutlich auch schwer zu sagen bei allen möglichen Umwelteinflüssen.

Die Story mit der Unfruchtbarkeit hat wohl u.a. Dr. Wodarg in die Welt gepusht.
Die Fehlannahme ist da, dass der Impfstoff nicht nur den Körper gegen das Spike-Protein, sondern auch gegen das Protein Syncytin-1 sensibilisiert, welches bei der Bildung der Plazenta beteiligt ist.

Es gibt dafür aber keinerlei Hinweise. Der Körper bildet übrigens auch bei Sars-CoV-2 Infektion Antikörper gegen das Spike-Protein. Syncytin-1 und das Spike des Virus gleichen sich aber sowieso nur in einer kleinen Gemeinsamkeit.
Die gleiche Annahme führte bei Beginn der Pandemie auch zu der Panik rund um Ibuprofen. Hat sich auch als Fehlschluss erwiesen.

Das "Risiko" durch die Impfung unfruchtbar zu werden ist also genauso hoch wie durch Covid unfruchtbar zu werden.

Und da es bei mir relativ wahrscheinlich ist, dass ich mich irgendwann mit dem Virus infizieren werden würde, gerade bei der mutierten Variante aus GB, welche in Schulen und Kitas sich deutlich besser ausbreiten wird, ist meine Entscheidung klar.
Die Impfung ist im Vergleich mit der Krankheit also deutlich unwahrscheinlicher für eventuelle Nebenwirkungen und Langzeitfolgen verantwortlich.
 
Es war nicht zu fassen was hier in Hessen die letzten Tage in den Mittelgebirgen ab gegangen ist.
Als gäbe es kein Corona und kein Morgen mehr.
Und das sind dann die ersten die brüllen wenn der Lockdown verlängert und verschärft wird.
 
Mich hat mal interessiert wie sich Covid 19 bis jetzt auf die Sterblichkeitsrate in Deutschland ausgewirkt hat, sprich sind durch die Pandemie nun deutlich mehr Menschen gestorben als ohne. Habe da zunächst die Monatlichen Sterbefälle von November 2018 bis November 2020 bei Statista gefunden, die ist aber recht unüberschaubar. Habe dann noch diesen Artikel des Statistischen Bundesamtes gefunden, da wird das ganze etwas verdeutlicht und es wird auf die einzelnen Jahreszeit und Monate eingegangen.
Diese Grafik fand ich besonders Hilfreich.
woechentliche_sterbefallzahlen.png


Die Pandemie zeigt sich also schon deutlich ab, aber nicht so dramatisch wie man vielleicht befürchten würde, aber die Kurve steigt eben weiterhin an, und ein paar Wochen mehr Lockdown sind wahrscheinlich einfach nötig um diese Grafik nicht eskalieren zu lassen.
 
Und die Toten im Dezember sind mehr als alle Toten der letzten Monate zusammen in Deutschland. Es gibt da dieses Zitat, welches Stalin zugeschrieben wird: "Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik"

Es ist leider insoweit etwas dran, dass diese Todeszahlen gar nicht real und fassbar sind für uns. Da wirken "Schock"bilder aus Bergamo vielleicht kurzfristig sogar mehr.

Die Pandemie zeigt sich also schon deutlich ab, aber nicht so dramatisch wie man vielleicht befürchten würde, aber die Kurve steigt eben weiterhin an, und ein paar Wochen mehr Lockdown sind wahrscheinlich einfach nötig um diese Grafik nicht eskalieren zu lassen.

Neben den vielen Covid-Toten die in den Wintermonaten noch folgen, kommt ja noch die Influenza-Welle dazu, die jetzt erst anrollt. Eigentlich kann man nur darauf hoffen, dass sie schwach wird, viele vulnerable geimpft sind und vielleicht sogar das Maske tragen einen großen Effekt auf die Grippe bekommt.
 
@Cassia
Wenn medizinische Gründe gegen eine Impfung sprechen und im Falle von Biontech handelt es sich um Fälle, die in den Impfstudien bisher nicht untersucht wurden, wird es auch keine Impfung geben. Herzkranke wurden in den Studien z. B. berücksichtigt, Schwangere und Stillende z. B. nicht.

Aber für diese besonderen Fälle gibt es ja vor der Impfung ein Impfgespräch. Der gesprächsführende Arzt wird aufgrund der persönlichen Datenlage entscheiden. Wenn du eine Stillende bist, wird er sich gegen eine Impfung aussprechen.

Gespräch gab es, soll ichs zitieren? "Ihr Kind ist ja nun bereits einige Monate alt, da ist es aus dem gröbsten raus, Sie könnten es auch abstillen."

Es ist ganz bitter, wie viele Menschen in den letzten Wochen in Altenheimen gestorben sind. In meinem Heimatlandkreis waren über 60 % der COVID-19-Toten Heimbewohner. Und die große Zahl der Toten zeigt, dass die Altenheime mit den aktuellen Schutzkonzepten ihre anvertrauten Menschen nicht schützen können. In über 80 % der stationären Einrichtungen des Landkreises gab es seit März 2020 mindestens eine nachgewiesene Infektion und der Inzidenzwert meines Landkreises lag sehr lange unter dem Bundesdurchschnitt. In meiner Heimatstadt gibt es ein Seniorenheim in kirchlicher Trägerschaft, das sich bis zum 20. November auch rühmen konnte, keinen Fall gehabt zu haben. Aber dann traten bei einem Bewohner Fieber auf, das Virus hatte das Heim erreicht. Wie, ist bis heute ungeklärt. Sechs Wochen später sind acht Heimbewohner an COVID-19 gestorben. Bisher hat neben Hygienekonzepten, auch immer der Zufall eine Rolle gespielt, ob es in einem Heim zu einem Ausbruch kommt oder nicht. Wenn ich in der Pflege mit Menschen teilweise so eng zusammenarbeite, kann eine FFP 2-Maske aus Versehen immer während der Arbeit verrutschen.

Das liegt aber auch an Pflegern, die entschuldige meine Wortwahl, zu dumm sind, sich an die Hygiene Richtlinien zu halten, denn diese gelten NICHT nur auf Arbeit, sondern auch für dein privates Umfeld, sobald du Pfleger bist!! Fahrlässige Hausärzte, die nicht in Vollvermummung kommen, weil ja noch kein positiver Fall und allen voran den Angehörigen. Ich könnte ein Buch schreiben über diese zwei Wellen, die wir erlebt haben, auf welch selten dämliche Diskussionsversuche sie kommen um ihr Verhalten oder ihre Besuche zu rechtfertigen. Ich bin mittlerweile die böseste Stationsschwester, weil ich nicht mehr den diplomatischen Small Talk gewählt habe, sondern direkt und unverblümt jeden Angehörigen der meinte er müsse auch nur ansatzweise mit mir diskutieren in die Schranken gewiesen habe, so dass sich selbst jetzt, bei Lockerung, gewisse Angehörige gar nicht mehr trauen rein zu kommen, wenn sie wissen dass ich im Dienst bin, aber zu verzeichnen, wir sind und waren bis jetzt sicher und negativ.

Insofern sollte es für Pflegekräfte und Ärzte selbstverständlich sein, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, sofern nicht medizinische Gründe dagegen sprechen, um die ihnen anvertrauten Menschen zu schützen. Und über einen Ausschluss von der Impfung sollte der gesprächsführende Impfarzt entscheiden. Auch wenn die Heimbewohner in den kommenden Wochen alle durchgeimpft werden, einige Heimbewohner werden aus medizinischen Gründen erst einmal keine Impfung erhalten können. Wer schützt diese Bewohner?

Als allererstes sollten Angehörige anfangen, an Schutz zu denken. Denn diese, sind die potentiellen Gefährder. An zweiter Stelle, sind auch Pfleger die sich impfen lassen wollen, teilweise zu nichts zu gebrauchen oder halten sich nur auf Arbeit an das Konzept, nicht aber Privat. Gut war, dass manche sooo dumm waren und der Status auf Whatsapp zeigte, dass sie Weihnachten mit einem gedeckten Tisch von 18 Mann feierten. Da fällt mir nichts mehr ein zu.
Nur weil man einer Impfung negativ entgegen sieht, oder noch abwarten möchte, oder sie strikt verweigert, ist man noch lange kein schlechter Pfleger.
Auch unter den sich impfen lassenden Pflegern gibts Vollidioten. Also bitte nicht nur Schwarz/Weiß sehen, danke!

Es kann gut sein, dass bei mir eine Infektion mit COVID-19 nicht glimpflich verläuft, weil ich wie Millionen meiner Altersklasse eine Vorerkrankung aufweise. Aber ein persönlicher schwerwiegender Verlauf ist für mich immer noch eine abstrakte Vorstellung. Emotional hat mich das ganze Jahr über etwas anderes beschäftigt: Wie vermeide ich es, falls ich mich selber infizieren sollte, andere anzustecken? Ich würde doch meines Lebens nicht mehr froh werden, wenn ich durch mein Verhalten für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich wäre. Insofern würde ich mir sofort die Impfung geben lassen, wenn es möglich wäre. Der Biontech-Impfstoff wurde nach dem Durchlauf der Studien als sicher eingestuft, das genügt. Mich macht die Impfweigerung von Pflegekräften, die geimpft werden könnten, fassungslos.Wiederholt gab es Berichte in den Medien, nach denen in deutschen Seniorenheimen 50 % der Pflegekräfte die Impfung verweigerten.

Arbeitest du in der Pflege? Wenn ich mal unverblümt fragen darf.

Wie kommen deine Kolleginnen auf die Idee, dass sie keine Kinder mehr bekommen können, wenn sie geimpft werden? Dieser Gedankengang beruht nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen.

In dem sie irgendwelche zigtausend Internet Artikel auf ihre Art und Weise interpretieren, schätze ich. Ratgebend in allen Berichten, man solle nach Impfung in den nächsten 2-6 Monaten keine Schwangerschaft gezielt ansteuern. Aber einige sind eben noch so jung, dass sie dem ganzen nicht trauen. Kann ich persönlich nachvollziehen. Man kann nicht wissen, was kommt, jeder Körper reagiert anders, Langzeit Studien gibts nicht, wirds vermutlich auch erst in Jahren geben. Trotzallem, darf jeder selbst entscheiden und nur weil man nein sagt, ist man KEIN schlechter Pfleger.
 
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