Aidens NPC
Aidens ergebener Diener
[Denon-System ~ Denon ~ Zentrum (Zone Eins) ~imperiale Garnison ~ Konferenzraum ~ Major Karski mit einer Vielzahl an Offizieren]
Binnen kurzer Zeit war die staubtrockene Luft mit dem leisen Gemurmel der anwesenden Offiziere erfüllt. Denn ganz unerwartet hatte Brigadier Rasmus eine Besprechung der führenden Personen in dem Bezirk, der seit Monaten unter seiner eisernen Kontrolle stand, einberufen. Nun tauschten man sich diskret über die unzähligen Möglichkeiten aus, die man in den letzten Minuten mehr und mehr in Erwägung gezogen hatte. Dabei war sich der Hauptteil der anwesenden Offiziere schnell darüber einig, dass nun die schlimmen Konsequenzen bekannt wurden, welche den Kommandeur der „Zone Eins“ ereilen mussten. Ernest Rasmus konnte eine solche Schmach nicht verzeihen. Niemand durfte mit einem terroristischen Anschlag ungeschoren davon kommen – aber ebenso durfte kein Offizier so sehr die Blöße zeigen, welche das Imperium in manchen Momenten besaß. Leicht grinsend ging der Blick einzelner Anwesender stets zu dem schwitzenden High Colonel, der am Kopf des großen Konferenztisches saß.
Unter den anwesenden Offizieren befand sich auch Major Karski. Als Kommandant eines speziellen Einsatzbataillons hatte er natürlich die Pflicht an dieser Besprechung teilzunehmen – und dies nahm er mit dem nötigen Ernst wahr. Der kahlköpfige Armeeoffizier saß genau am anderen Ende des sehr langen Tisches. Neben ihm hatten diverse Offiziere Platz genommen. Manche begleiteten genau den selben Rang wie er, andere waren schon „Colonel“. Schweigend blickte Karski in die Runde. Leider kannte der Major bloß einen kleinen Teil der anwesenden Offiziere. So saß neben ihm Major Brunk, der breitschultrige Kommandant über ein schweres Bataillon, das zur sehr schnellen Verteidigung in „Zone Vier“ eingesetzt wurde. Plötzlich fiel ihm der recht feindselige Blick Colonel Arakis auf, der ihn seit einer Weile grimmig musterte. Insgeheim konnte sich der Major längst denken, weshalb der Kuati so sauer war.
„Karski, wir haben nachher noch ein ernstes Wort miteinander zu besprechen“, knurrte der Colonel. Dabei versteinerte dessen vernarbtes Gesicht.
Mehr konnte Araki nicht sagen, denn plötzlich öffnete sich die Tür zum Konferenzraum mit einem lautstarken Zischen. Brigadier Rasmus trat mit schwerfälligen Schritten ein. Blitzschnell sondierte sein künstliches Augen die Anwesenden. Strenge stand dem stämmigen Armeeoffizier ins Gesicht geschrieben. Selbst der schwarze Vollbart konnte seine spürbare Verstimmung nicht verbergen. Mit einem kraftvollen Brummen stellte sich der Kommandeur dieser fünf Kampfzonen vor die ganzen Offiziere. Schon beim unerwarteten Eintritt des imperialen Brigadier hatte sich unverzüglich eine ungewöhnliche Stille eingestellt. Fast synchron waren zusätzlich alle Anwesenden aufgesprungen, um mit einem militärischen Salut den stämmigen Mann angemessen zu begrüßen. Kurz genoss der Brigadier diese Aufmerksamkeit. Atemzug um Atemzug schien sich Rasmus' struppiger Vollbart zu bewegen. Dann löste er sich aus seiner Starre. Mit einer einzigen Handbewegung deutete er seinen Untergebenen an, dass sie sich unverzüglich hinsetzen sollten.
„Meine Herren, die imperiale Macht auf Denon ist in Gefahr“, begann der Kommandeur mit seiner tiefen, voluminösen Stimme. „Rear Admiral Harte teilte mir gerade in einem Gespräch mit, dass in knapp zehn Standardstunden ein Angriff der Republik bevor. Nach Geheimdienstangaben geht man derzeit von einer Welle mit knapp fünf oder sechs Kampfgruppen aus.“
Rasmus machte eine Pause. Diese nutzte der hochrangige Armeeoffizier, um sein winziges Datapad an den Holoprojektor anzuschließen. Brummend erwachte das Gerät. Eine Sekunde später sah man eine grobe Darstellung der fünf Kampfzonen. Mit tiefer Stimme erklärte der Brigadier in aller Ruhe die bekannten Notfallpläne. Wo waren Linien, die man leichter verteidigen konnte? Wo waren alle Zonen für eventuelle Evakuierungen? Wo waren die wichtigen Punkte, die man bis zum bitten Ende halten sollte? Alle Offiziere hörten aufmerksam zu. Zwar kannte man den groben Ablauf, aber dies war keine offene Feldschlacht. In diesem Szenario mussten sie hauptsächlich auf ihre Erfahrungen im Häuserkampf zurückgreifen – das war allen bewusst. Im Anschluss beantwortete Ernest Rasmus noch die Fragen der einzelnen Kommandanten. Dabei ruhte stets das künstliche linke Auge auf der jeweiligen Person. Nachdem die meisten Fragen geklärt waren, setzte der Brigadier erneut zu einer kurzen Ansprache an.
„Ihnen alle sollte nicht entgangen sein, dass wir in diesem Szenario auf die Verschwiegenheit Ihrer Truppen bauen müssen“, erinnerte er noch einmal die Offiziere. „Weder eine unerwartete Panik in der zivilen Bevölkerung, noch ein plötzliches Erstarken des Widerstands können wir in diesem sehr heiklen Moment gebrauchen. Besprechen Sie diese Informationen nur mit Ihren Stellvertretern und Truppenführern, denen Sie vertrauen. Erst einmal werden wir Ruhe walten lassen. Ich will keine Erhöhungen der Patrouillen sehen. Nur eine maximale Besetzung der ganzen Kontrollpunkte sowie der restlichen Verteidigungsanlagen sollte spätestens in den nächsten fünf Standardstunden in allen Kampfzonen abgeschlossen sein. … Und nun Wegtreten!“
Schweigend erhoben sich die Offiziere. Erneut erfüllte ein leises Gemurmel den Raum. Doch dieses Mal ließ der Brigadier diesen regen Austausch an Informationen und Meinungen zu. Stattdessen sah er nach Major Karski. Mit einer straffen Handbewegung rief er den kahlköpfigen Armeeoffizier zu sich. Selbstverständlich folgte Karski dieser stillen Auffordungen. Der Kommandant des speziellen Bataillons bahnte sich mit der nötigen Höflichkeit einen Weg von hinteren Ende des Raumes bis zu dem etwas größeren Vorgesetzten. Dort deutete er noch einmal einen Salut an, welchen Rasmus mit einem sehr strengen Nicken erwiderte. Man sah dem Brigadier an, dass dieser unter einer starken Anspannung stand. Denn das Terrain musste gut vorbereitet werden. Einen kurzen Augenblick schwiegen beiden Männer. Dann raffte sich Ernest Rasmus urplötzlich auf. Selbst das rote Kunstauge schien in dieser Sekunde einen Tick heller zu leuchten als sonst.
„Rear Admiral Harte setzt in seinen ganzen Plänen zur orbitalen Verteidigung unter anderem auf die Ionenkanone, die sich bei uns in 'Zone Drei' befindet“, teilte der Brigadier dem Major mit. „In dem Fall dürfte diese Anlage ein Primärziel der Rebellen sein. Ich möchte, dass sich Ihr Regiment in den nächsten Stunden – wenigstens zum Teil – in dieser Kampfzone aufhält.“
„Sir, eine Kompanie habe ich schon zur Ionenkanone verlegt“, entgegnete Karski sofort. „Zwar hat sich die Kompanie unter Captain Muldoon der Aufklärung dieses Attentats verschrieben, aber man hat mir noch eine weitere Militäreinheit zugeteilt. Captain Jaeger könnte problemlos in der nächsten Zeit in die Nähe des Gebietes versetzt werden. Bei Muldoon bin ich mir sicher, dass seine Leute so mobil sind, dass sie sich zur gegebenen Stunde sofort verlegen lassen.“
„Sehr gut“, brummte Rasmus und fuhr sich durch den dichten Vollbart. „Informieren Sie die Leute, die Sie müssen und dann bereiten auch Sie sich auf den Kampfeinsatz vor. Ich will jeden Mann, der kampffähig ist, im Gefecht sehen.“
„Jawohl, Sir“, reagierte Karski, schlug die Haken zusammen und salutierte.
[Denon-System ~ Denon ~ Zentrum (Zone Eins) ~imperiale Garnison ~ Konferenzraum ~ Brigadier Ernest Rasmus und Major Karski mit einer Vielzahl an Offizieren]
[OP @ Robert Muldoon Du kannst dir gern aussuchen wie viel dein Charakter an Informationen erhält. Trotzdem sollten erst einmal bloß einzelne Gerüchte in der Luft bleiben.]