@Detch
Danke dir!
Ich bekomme die Woche noch Post vom Verlag, wo wahrscheinlich drin steht, wann die geplante Veröffentlichung ist. Nimmt man andere Anthologien dieser Reihe, dann kann man mehr oder weniger einen Termin im Herbst diesen Jahres anpeilen. Sobald ich aber genaueres weiß, werde ich das hier natürlich publik machen. ;o)
So, jetzt ein paar Worte zum Ablauf des Wettbewerbes, obwohl ich nen ganz furchtbaren Kater habe ..
Wie ich irgendwann in diesem Beitrag schonmal erwähnte, war das Schreiben an sich gar nicht schwierig. Mir fallen Kurzgeschichten eigentlich immer sehr leicht, will heißen, sie brauchen keine großen Planungen.
Als ich dann - zwei Wochen vor Abgabetermin des Verlags - mit meinem Vater bei einem Kaffee auf dem Aachener Markt die letzte Überarbeitung vornahm, kamen allerdings Zweifel auf, ob die Grundaussage der Story in dieser Form rüberkommt. Es fehlten schlicht handfeste Argumente für das Handeln und Denken des Charakters. Zudem bemängelte mein Vater, dass - für eine FantasyGeschichte - der phantastische Faktor schlicht zu niedrig sei.
Dummerweise musste ich ihm in allen Punkten zustimmen. Die Story laß sich nett, flüssig zu lesen, aber es fehlte eben das Besondere. Mit dem Versprechen, eine nochmals große Überarbeitung vorzunehmen, gingen wir dann.
Und ich hab natürlich die nächsten elf Tage rein gar nichts an der Story getan.
Zwei Tage vor Abgabetermin hingegen hat es mich in der Nacht gepackt. Ich wurde sauer auf mich selbst, da ich immerhin schon etwas geschrieben hatte und mir nun eine geniale Gelegenheit durch die Lappen sauesen lassen würde. Daher setzte ich mich noch einmal an den Text und fing ein paar Ideen auf, die mir mein Vater gegeben hatte. Und komischerweise floss es ohne Probleme aus meinen Fingern.
Bis morgens schreibend hatte ich dann gegen neun Uhr - mit heftigen Bauchschmerzen und totaler Müdigkeit - die Neufassung fertig. Zwar immer noch 4000 Zeichen zu viel (Limit waren 20000 mit Leerzeichen), aber das erschien mir das geringste Problem. Nach etwas Schlaf begann ich dann mit der Revidierung, die recht schnell fertig war.
Am letzten Tag schickte ich sie dann mit 19789 Zeichen ab. Das war dann ungefähr die fünfte Fassung, die ich bis dahin von der Kurzgeschichte hatte. Und ab da begann bei mir die große Nervosität. Obwohl die "Testleser" aus meinem Freundeskreis, sowie mein Vater, mir immer wieder eine sehr hohe Qualität beschenigten, sieht man das als Autor natürlich vollkommen anders. Für mich war die Story immer noch nicht fertig, aufgrund der heftigen Streichungen zu kurz. Ich zweifelte wirklich daran, ausgesucht zu werden.
Am selben Tag, da ich meinen Beitrag abschickte, registrierte ich mich im Forum des Intrag Verlags. Es gab bereits einen thread über den Wettbewerb Winterwelt 2, den ich mir natürlich sehr interessiert durchlas. Da stand schließlich nach drei Tagen, dass um die 170 Geschichten eingegangen seien und bereits knapp 60 aussortiert wurden. Da ich keine eMail erhalten hatte, musste ich wohl die erste Hürde geschafft haben. Ein unglaubliches Gefühl.
Und dann warten. Warten, warten. Durch Zufall habe ich dann gestern im Forum des Verlags gestöbert und stieß - ungelogen - durch puren Zufall auf eine Bekanntmachung. In der wurden die Gewinner gelistet. Da dies exklusiv nur für Mitglieder des Forums bekannt war, waren die eMails an die Gewinner noch nicht raus (die kommen die Woche erst). Als ich den Titel "Winterwelt 2 - Gewinner" in dem Forum laß, wurde mir auf einen Schlag übel. Mehr oder weniger zitternd öffnete ich ihn, sah bereits eine Liste von Namen und scrollte misstrauisch wieder. Ich kann echt nicht so wirklich beschreiben, wie es sich anfühlte, als ich da meinen sah. Ich bin aufgesprungen, rüber zu meinen Eltern gerannt und sie dabei in ihrem Mittagsschlaf gestört.
Und irgendwie begriff ich immer mehr, dass ich es tatsächlich geschafft hatte. Was folgte, waren dann die obligatorischen Anrufe bei Freunden und das unvermeindliche Bier, welches sich dann komischerweise unaufhaltsam mehrte ...
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dass ich mit meinem ersten Versuch, mit meinen Sachen an die Öffentlichkeit zu gehen, erfolgreich bin, ist das für mich wie ein Lohn für die ganzen Stunden, in denen ich gezweifelt und geschrieben habe. Ich denke, ihr kennt das Gefühl; im Freundes- und Bekanntenkreis weiß man, dass ihr schreibt und es findet auch jeder toll. Aber ernstgenommen, das wird man nie so ganz. "Jaja, der schreibt richtig gut, aber es ist nur ein Hobby." So in der Art hörte ich immer wieder was. Aber jetzt
muss man es ernst nehmen. Ich habe einen kleinen Sprung geschafft. Eben raus aus meiner "Ich schicke es an Freunde und denen gefällt es" und hin zu dem Schreiben für Fremde, für Leser. Ich weiß nicht, in wie weit die Geschichte bei jemandem ankommt, der nur meinen Namen als Autor liest, mich nicht kennt. Aber die Lektoren des Verlags mussten etwas darin gefunden haben, sonst wäre ich nicht dabei. Von daher hoffe ich einfach, dass die Story - und die anderen, die in Winterwelt 2 veröffentlicht werden - Anklang bei den Fantasylesern findet. Es wäre für mich das größte Lob, wenn ich nach der Publizierung eine Rezension bei amazon lesen würde, in der jemand beschreibt, dass er Freude beim Lesen hatte.
Was jetzt kommt, weiß ich noch nicht genau. Ich spiele mit dem Gedanken, den Roman eher im Hintergrund zu halten und mir durch weitere Kurzgeschichten irgendwie die Tür noch ein bisschen weiter aufzumachen. Der Intrag Verlag, der immer wieder Ausschreibungen zu Wettbewerben anbietet, scheint da für mich genau die richtige Anlaufadresse zu sein - und vielleicht kann ich ihnen irgendwann einmal mein Manusskript von "Die Zusammenkunft" anbieten. Und hoffentlich hatte ich bis dahin noch einmal das Gefühl, wie ich es gestern und jetzt immer noch habe.
Und vor allem wünsche ich es euch Schreiberkollegen hier im Forum!
Man hat bei euren Beiträgen jedesmal gelesen, wie viel ihr in eure Projekte steckt. Wenn man dann noch Bestätigung, ein "es ist gut genug in einem richtigen Buch gedruckt zu werden" zu bekommen, dann sieht man seine eigenen Arbeiten, das Schreiben an sich, plötzlich mit ganz anderen Augen. Und es folgt ein Motivationsschub, den man nicht beschreiben kann.
Hm, ich denke, ich habe genug geredet.
Ist schon lang genug, der "Erfahrungsbericht". Ich werde - sobald ich näheres vom Verlag weiß - bei Interesse natürlich weiterhin meine Erfahrungen hier posten. Und jetzt muss ich mich ein bisschen beeilen, um nachhause zu kommen. Da warten Leute, die auf meine Kosten saufen wollen ...
Bis die Tage also!
LG - Lars