Jedihammer schrieb:
Nur mal eine ganz werturteilslose Frage :
Wer von alldenen,die den Bericht der Polizei nicht glauben war dabei,um es mit Sicherheit auszuschliessen,daß es nicht so war ?
...
Ganz werturteilslos gefragt :
Gibt es tatsächlich die Sonne und den Mond ? Oder irgendetwas ausserhalb Frankfurts ? Bist Du sicher, dass Du nicht Teil eines einzigen, riesigen Experiments bist, welches eine Wirklichkeit nur vorgaukelt ?
Muss man jedes Naturgesetz selber beweisen, um es definitiv und eindeutig glauben zu können ?
Die so oft geforderte wertfreie Betrachtung mag ja schön und gut sein, aber ist nicht und nie und nimmer möglich. Sobald wir hier über ein Thema sprechen, das auch nur annähernd mit Politik oder Religion/Glaubensfragen zu tun hat (sei es Militärgeschichte, oder der gute alte Selbstmordthread oder das jetzige Thema), geht es automatisch um Werte. Deswegen werden die Debatten sehr oft sehr hitzig geführt.
Bei der Geschichte mit Bauer Fu werden einige meine persönlichen Werte stark erschüttert, nämlich der Glaube an Gerechtigkeit und Freiheit. Die Vorstellung, in Bauer Fu´s Haut zu stecken, und die Ohnmacht erleben zu müssen, nichts gegen seine Situation machen zu können, finde ich unerträglich. Mir ist ja schon der Kadavergehorsam gegenüber Behörden zuwider, den viele Leute im täglichen Leben an den Tag legen. Nicht, dass ich meinen Pflichten als Staatsbürger nicht nachkommen würde, ich zahle brav meine Steuern, halte das Tempolimit so gut es geht ein etc. pp.
Aber wenn mir oder jemandem in meinem Umfeld eine Ungerechtigkeit widerfahren sollte, dann weiss ich mich zu wehren und nehme auch meine Rechte in Anspruch.
Gandalf der Weiße schrieb:
Natürlich weiß es niemand.
Niemand, ausser den Beteiligten.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Bauer hingefallen ist. An so viel Zufall glaube ich nicht. Ob nun die Polizei, einfache Verbrecher oder von der Verwaltung angestachelte Schläger waren, kann ebenfalls niemand sagen. Es sieht aber alles nach einer Racheaktion aus, die durch nichts zu rechtfertien ist.
Wir können nur Vermutungen anstellen, die auf vergangenen Geschehnissen fussen. Der gesunde Menschenverstand sagt einem eben, daß die Wahrscheinlichkeit (!) sehr hoch ist, dass in Fu´s Geschichte zumindest eine sehr grosse Portion an Wahrheit steckt.
Denn Fu war kein "Umweltaktivist" wie es in dem Bericht dargestellt wird, sondern wollte einfach eine höhere Entschädigung.
Check bitte mal die weiter vorne im Thread zu findenden Links zu verschiedenen Artikeln, die sich mit Bauer Fu beschäftigen, dort findet sich mehr zu Fu´s Geschichte. Bei der Errichtung des Staudammes kam es schon zu mehr als einer Ökokatastrophe, wie das berühmte Krebsdorf, in dem eine Vielzahl der Bewohner an Krebs erkrankt ist, da Gifte ins Grundwasser gelangt waren. Und Umweltaktivismus kann auch dem Erhalt der eigenen Existenz dienen, sei es auch nur zur Aufrechterhaltung der Einkommensgrundlage wie bei Fischern.
Iain schrieb:
Nach den Erfahrungen mit Polizisten (und ganz generell der Staatsmacht) in autoritären Diktaturen in den letzten 50 Jahren würde ich gerade bei einer so extrem unwahrscheinlichen Erklärung im Zweifelsfall eher gegen die Darstellung der Polizei stimmen.
Unschuldvermutung für die Polisten schön und gut, aber gerade in China kann man unabhängige Ermittlungen und Verfahren wahrlich nicht voraussetzen !
Kann man das wirklich so stehen lassen? Oder sind wir da nur wieder der westlichen Propaganda und der amerikanischen Hetzpolitik erlegen ? Sind wir wirklich alle schon so stark manipuliert worden was unsere Weltsicht angeht, dass wir alle Regierungen, die nicht westliche Massstäbe an den Umgang mit ihren Bürgern legen, über einen Kamm scheren, ohne einen Funken Zweifel zu haben ?
Ich sage, ja und nein. Ja, wir können die Regierungen über einen Kamm scheren, und uns sehr wohl aus der Vielzahl der Berichte eine Meinung bilden. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre erst recht jedwedes Geschichtsstudium nicht möglich.
Und nein, wir sind noch nicht komplett manipulierbar, da es mittlerweile für einen Bürger mit wachem Geist und Verstand und der Bereitschaft zur kritischen Betrachtung seiner Umwelt leichter ist als früher, mehr als eine Quelle zur Meinungsbildung heranzuziehen und sich ein Bild zu machen.
Gruß,
Michael