Dromund Kaas (Dromund-System)

[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Sins Quartier - Clove, Sin und Peruh]

Das kleine flinke Wiesel hatte sich tatsächlich befreit. Sin schaute Clove hinterher, das leichte Pochen in seiner linken Hand ignorierend. Ihre Worte waren widersprüchlich und genau so beleidigend wie sie ihm zu umschmeicheln versuchten.

„Klein und schwach... ja, Alaine ist auch klein und ... körperlich schwach... ich sehe in ihr wie du sein könntest wenn ich es zulasse.“

Sie hatte sich nun besser positioniert, doch es stand 50 zu 50 das sie schneller an der Tür sein würde als Sin, sodass der Cyborg noch immer glaubte sie töten zu können bevor sie eine Dummheit begann. Doch das Problem war, das er gar nicht so recht bei der Sache war. Würde sie nun versuchen davon zu kommen, er würde sie ohne zu zögern töten, wie aus einem Reflex heraus. Doch auf sie zugehen und sie niederstrecken, so wirklich aktiv werden wollte er aber nicht. Das erste mal in seinem kurzen Leben musste Sin sich einer Situation stellen, wo er gleichzeitig zwei Dinge wollte die sich widersprachen. Und ihn somit vorerst zur Untätigkeit verdammten. Peruh schien das auch sogleich ausnutzen zu wollen und schob sich ein wenig zwischen die beiden Apprentice, vermied es aber weder bewusst oder zufällig das sich Clove und Sin nicht mehr in die Augen schauen konnten.


Alaine wird mir vielleicht lange nicht vergeben können, doch hier auf Kaas braucht sie... [Verbündete], sie wird die Strafe zurück stellen und dann werde ich mich beweisen... und sie wird darüber hinwegsehen.“

Ohne große Eile und auch ohne das Clove darauf reagierte, zog Sin sein Trainingslaserschwert. Dieses war rein äußerlich nicht von einem echten zu unterscheiden, doch hatte Clove ja bereits bewiesen das sie technisch versiert war. Womöglich erkannte sie es also dennoch. Die Klinge erwachte fauchend zum Leben, war aber auf den Boden gerichtet um die schutzlosen Augen von dem Ragath nicht zu blenden.

„Du sagst wir sollen zusammenarbeiten, du versprichst du gehst dann deinen eigenen Weg und wirst dich nicht mehr einmischen... aber du sagst auch das ich dir nicht glauben, nicht vertrauen kann.“

Sin lächelte herablassend, jedoch nicht weil es zu seinen Emotionen passte die grade in ihm herumwirbelten, sondern nur weil er wusste das er in diesem Augenblick so lächeln sollte.

„Wir haben also ein Problem.“

[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Sins Quartier - Clove, Sin und Peruh]
 
*NPC-Post
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Gemächer des Dunklen Lords| Der Dunkle Lord, Alaine]

Der Meister des Tempels schloss für einen kurzen Moment, unsichtbar für die rothaarige Sith, die Augen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Natürlich war die verborgene Tür früher oder später dafür gedacht, aus zwei Quartieren eines zu machen. Die Zeit dafür war jedoch alles andere als reif. Weder befand sich die Lady Aren in seiner Hand und ihm für seine persönlichen Gelüste gefügig, noch war ihr Zweck in seinem großen Plan aufgegangen. Als Schlüssel zur Tür war sie diejenige, die den Weg zum großen Gemälde seiner allumfassenden Macht erst noch öffnen musste. Er brauchte sie als Gottheit für seine Untergebenen. Ein Bildnis unvergleichlicher Schönheit und Macht, welche in seiner Hand seine Regentschaft erst unzerstörbar machen würde.

Er musste sie überzeugen. Als Meister des Spiels hatte er nicht damit gerechnet, bei einer solch jungen Menschenfrau auf derartigen Widerstand zu stoßen. Vielmehr ging er von der bezeichnenden Naivität aus, die so viele ihrer Altersgenossen befiel. Eine Fehleinschätzung - nicht mehr, nicht weniger. Jetzt galt es allerdings so schnell wie möglich die Situation zu entschärfen und die Sith zu beruhigen.


„Ihr missversteht. Die Kunst, die wir als schön und bereichernd ansehen, mag für andere nur unnütz sein. Einer näheren Betrachtung nicht wert und ganz und gar nicht dazu bestimmt, seine Zeit mit ihr zu vergeuden. Wieder andere sind so besessen von ihr, dass sie alles tun würden, dass sie ihr ganzes Leben bestimmt und sie sogar über Leichen gehen, nur um das Kunstwerk ihr Eigen nennen zu dürfen. Alles, was den Geist und die Leidenschaft anspricht, erscheint stets mit zwei Gesichtern.“

Die Kinder des Meisters waren getrimmt auf die Prophezeiung, die ihr ganzes Dasein bestimmte. Sie war sich nicht bewusst, welche Gefahr für sie ausging. Eines Nachts könnte eines seiner verwirrten Kinder in ihr Zimmer spazieren und sie im Schlaf meucheln, ob seines Wahnsinnes in der Fassungslosigkeit seine Gottheit in einen nahbaren, menschlichen Körper eingesperrt vorzufinden.

Er machte eine kurze Pause, in der er seine Worte sacken ließ. Nach einem tiefen Seufzer erhob er erneut seine Stimme, diesmal in gespielt leidvoller, besorgter Manier.


„Lady Aren, ich will ehrlich zu Euch sein. Ihr müsst verstehen, dass meine Kinder Euch durch die Prophezeiung, der sie ihr ganzes Leben verschrieben haben, als eine Gottheit ansehen. Euer Anblick wird sie verwirren, sie werden nicht begreifen können, warum Euer Geist einen Körper braucht.“

Er deutete mit seiner in schwarzen Handschuhen verborgenen Hand in die Richtung der verborgenen Tür.


„Diese Tür war dafür gedacht, Euch als Lebensversicherung zu dienen. Ich ging davon aus, dass nur ich fähig wäre, Euch Schutz zu bieten. Verzeiht mir diesen Fehler, Ihr seid weit mächtiger als ich erwartet hatte. Sollte es Euer Wunsch sein, werde ich den Mechanismus sofort deaktivieren lassen, oder Euch ein anderes Quartier zuweisen.“

Er hoffte sie durch seine gelogenen Worte schmeicheln zu können. Dazu verbeugte er sich unterwürfig vor der attraktiven Executorin, was die Kapuze dazu brachte noch tiefer in sein Gesicht zu rutschen. Er kontrollierte seine Gefühle, ließ sie die Aura von aufrichtiger Reue spüren.

„Arbit, so nannte man mich einst. Ihr vermögt mich zu nennen, wie es Euch beliebt.“

Er hatte lange in seinen Erinnerungen suchen müssen, um den Namen zu finden, den seine Eltern ihm einst gaben. Arbit kannte schon seit unzähligen Jahren niemand mehr und Alaine war nun zusammen mit dem dunklen Lord die einzige lebende Person, die diesen Namen jemals gehört hatte. Nicht zuletzt dadurch erhoffte er sich, das Vertrauen der jungen Menschenfrau erschleichen zu können.

Nun musste er sich jedoch einen weiteren Fehler eingestehen. Es war leichtsinnig zu glauben, dass eine Sith-Executorin seine offensichtlichen Ränkespiele nicht durchschauen würde. Natürlich wusste sie, dass die beiden Bediensteten, die er ihnen an die Seite gestellt hatte, zur Spionage abgestellt waren.

Meine beiden Diener haben die Aufgabe, ein wachsames Auge auf Euch zu haben, Mylady. Doch dies sollte nur als Schutz für Euch und Eure Schüler dienen. Verzeiht, falls Euch diese Maßnahme missfallen hat. Euch steht es frei, Euch im Tempel frei zu bewegen und mit den Dienern zu verfahren, wie es Euch beliebt. Entlasst sie, tötet sie, falls das der Wunsch ist. Ich habe jedoch das Gefühl, das Eure Schüler desweilen vor sich selbst geschützt werden müssen…“

Damit beendete er sein vielsagendes Plädoyer für die Anwesenheit von Gabor und Niath. Sollte sie sie doch töten, es gab andere Wege sie zu überwachen. Seine Labore waren gesichert genug und sogar bei weitem besser versteckt als der Mechanismus der verborgenen Tür dieses Quartiers. Sie würde es nicht schaffen, sich seinen Finger zu entwinden. Ihre Drohung war für seine Begriffe ein Witz, niemand konnte sich mit ihm messen! Auch keine gottesgleiche Schönheit, die vor Jugend nur so strotzte. Um den Schein zu wahren, hielt er seine Verbeugung jedoch aufrecht, gespielt eingeschüchtert durch ihre Worte. Mochte sie ruhig glauben, dass er durch Angst die Wahrheit sprach! Angst war sein Verbündeter, nicht der ihre.

„Ich möchte die Prophezeiung in Erfüllung bringen. Das ist mein einziger Wunsch. Solltet Ihr von diesem Ort verschwinden wollen, so könnte ich euch nicht aufhalten. Doch ich glaube, Ihr seid auf der Suche nach Antworten. Diese Antworten werdet Ihr nur hier finden können.“

Er richtete sich wieder zu seiner vollen, eindruckserweckenden Größe auf.

„Ihr müsst hungrig sein. Lasst uns doch beim Dinner mit dem Gespräch fortfahren.“


[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Gemächer des Dunklen Lords| Der Dunkle Lord, Alaine]
 
Zuletzt bearbeitet:
Dromund Kaas / in den Tiefen des Urwalds :: alter Tempel :: im Inneren :: Sin's Zimmer/ Sin, Peruth, Clove



Der Ragath war schon ein komischer Kautz.
Er fand Alaine ebenfalls schwach, einen Punkt, den Clove nicht teilen konnte. Und interessanterweise sah er in Alaine und in Clove Ähnlichkeiten.

Sein Blick wirkte lauernd und doch zögerte er. Er hätte längst mit einer Attacke sie töten können, doch er fixierte sie mit seinen schwarzen Augen und hielt sich zurück. Warum? Irgendwas beschäftigte ihn.
Die fixe Idee Clove töten zu müssen, klebte in etwa so hartnäckig wie Kot am Schuh. Zumindestens rechnete er, das Alaine einen Verbündeten brauchte und sie ihn so lange nicht töten würde. Das er trotzdem nicht lebend vom Planeten kommen würde, das sollte auch in seinem Kopf angekommen sein, aber scheinbar bekümmerte ihn das wenig. Dieser Cyborg war voller Widersprüche.
Er zog sein Laserschwert und hielt die Klinge zu Boden und vermied es in die Nähe der Klinge zu schauen. Sin wies sie auf den Widerspruch hin schloß mit den Worten:
"Wir haben also ein Problem."
Und er lächelte.
"[Verbündete] heißt übrigens 'Verbündete' und was glaubts du, wie weit würde sich Meistern Alaine auf dich verlassen können, wenn Du gegen ihre Anweisung verstößt und mich tötest. Wie wertvoll ist ein Verbündeteter, der die eigenen Verbündeten angreift? Dein Schicksal wäre besiegelt und du hättest gar nicht erst ihr Schüler werden brauchen." ermahnte sie den Cyborg, der davon sicherlich nicht angetan war. Sie lehnte sie setzte sich auf das Bett und lehnte sich genüsslich zurück, jedenfalls sollte es so den Eindruck machen.
Wie lang mochte er Schüler sein? Kann noch nicht so lange sein. Und er hatte schon ein Lichtschwert? War dies echt? Soweit ihr mageres Wissen über Machtanwender stimmte, dann trugen Schüler noch keine scharfe Klinge, erst ab einem bestimmten Reifegrad erhielten sie eins. Und den noch etwas unausgereiften Gedankengängen zu folgen, war die Wahrscheinlichkeit, das Sin ein echtes scharfes Schwert trug ziemlich gering. Unangenehm dürften die Treffer mit so einer Klinge trotzdem sein.
Aber ein weiterer Punkt fiel Clove auf: Die Art wie er sein Schwert trug, die Klinge weit von sich gehalten und zum Boden gerichtet. So eröffnete man keinen Angriff. Der Umstand, dass er eine Schweißerbrille sonst trug, das alles lies nur einen Schluß zu, er mochte in der Nacht noch perfekt sehen können, doch die Helligkeit war einfach zu viel für ihn. Er würde sich beim Anblick der Lichtklinge selbst blenden. Sie schaute sich um, es gab eine kleine Lampe neben dem Bett.
Clove knipste diese Lampe an und hielt den Reflektor in seine Richtung und drehte ihn zurück auf sich, so dass sie im hellen Schein der Lampe lag.
"In der Tat, wir haben ein Problem. Aber du hast ein viel größeres." sagte sie grinsend.
"Ich weiß ja nicht, was für Erfahrungen du mit Frauen gemacht hast, aber scheinbar hast du eine ziemliche Furcht vor ihnen. Das du mich als Konkurrenz ausschalten willst, das kann ich sogar verstehen, obwohl ich ja, wie schon vorhin gesagt, da gar keine Veranlassung zu sehe eine derartige Rivalität aufkommen zu lassen. Aber das du in Alaine das siehst, was ich mal werden könnte, wenn du es nicht verhinderst, das erstaunt mich jetzt doch ein wenig. Frauen können in ihren Denkstrukturen anders ablaufen als Männer sich das vorstellen können. Da hast du Recht. Ich war früher selbst mal ein Mann, ein sehr mächtiger sogar, aber das liegt schon ein Leben zurück und dieser Körper hier ist meine momentane Hülle. Ich würde es dir sehr übel nehmen, wenn du diese Hülle nachhaltig beschädigst. Und glaube mir, in dem Moment, wo ich diesen Körper hier verlasse, wird etwas geschehen, das du dir nicht im Entferntesten vorstellen kannst. Ich kann ein sehr rachsüchtiger Geist werden und ich werde dich schneller ereilen können, als Alaine Gelegenheit hätte dich zu bestrafen. Wenn sie von dir was übrig lassen sollte, dann würde es mir eine Freude sein, dich zu zerstören. Jaa, noch ein scheinbarer Widerspruch. In der Tat, mein Körper ist nicht so stark wie deiner, meine Machtkontrolle noch nicht so ausgefeilt, aber mein Geist ist stark genug um hier auf dem ganzen Planeten oder jedem anderen die Lichter ausgehen zu lassen. Wenn du den Körper zerstörst, dann setzt du ihn frei. Bleibt der Körper erhalten, dann ist dieser Geist gesichert. Lebend ist dieser Körper für dich profitabler, als tot." sie lächelte nicht mehr, sondern fixierte ihn mit einem eiskalten Blick, etwas möderisches glänzte in ihren Augen.
"Wenn ich sterbe, dann verlierst du mehr, als du dir denken kannst. Wenn ich lebe und wir uns zusammentuen, dann profitierst du mehrfach. Du erlebst deine Ausbildung noch und ich kann dir bei den Schwächen, die dein künstlicher Körper hat, helfen. Ich kann dich an einem Wissensschatz teilhaben lassen, den du in Jahrzehnten nicht zusammentragen kannst. Durch mich kommst du schneller ans Ziel. Ich bin nicht der Klotz am Bein, für den du mich hälst, ich kann deine geflügelten Schuhe sein, wenn du mich lässt. Was ich davon habe? Ich komme mit deiner Hilfe genauso schneller an mein Ziel, als allein. Wir profitieren also beide davon.
So. Und wenn du dein Laserschwert nicht gleich einsteckst, dann überlege ich mir mein Angebot noch einmal. Außerdem hab ich so langsam Hunger."
sagte Clove gelassen und lächelte wieder.
Sie spürte, dass die beiden Türsteher sich näherten. Der Ragath schaute sie unvermittelt an und da seine Augen komplett schwarz waren, konnte sie nicht gut seine Gemütslage erkennen. Sie spürte lediglich eine wirre Mischung aus diversen Gefühlen und Stimmungen. Im Moment war Sin unberechenbar. Entweder er ging auf den Deal ein oder er würde sie tatsächlich erschlagen. Er konnte auch irgendwie an ein echtes Lichtschwert gelangt sein und sei die Wahrscheinlichkeit noch so klein. Der Teufel steckte bekanntlich im Detail und auch ohne Schwert konnte er sie immer noch schnell genug töten, bevor die Aufpasser vor der Tür den Braten rochen und ihn aufhalten konnten. Clove spielte mit einem sehr hohen Einsatz, sie hatte die guten Karten bereits auf den Tisch gelegt, mit etwas Glück konnte sie etwas schneller sein als der Ragath und einem tödlichen Angriff ausweichen, wenn es aber darauf ankam, würde es knapp werden. Und es blieb ihr tatsächlich nur ein Trumpf, den sie aber noch nicht ausspielen wollte, weil es dann keine Chance auf einen Neustart geben würde, denn Sin würde nicht das größte Problem sein, auch wenn es im Moment nicht danach aussah.
Der Einsatz war hoch, das Risiko ebenfalls, aber kalkulierbar, aber genau das machte den Reiz aus.
Entschlossen schaute sie den Ragath an.

Dromund Kaas / in den Tiefen des Urwalds :: alter Tempel :: im Inneren :: Sin's Zimmer/ Sin, Peruth, Clove

 
Zuletzt bearbeitet:
[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Sins Quartier - Clove, Sin und Peruh]

Sin war Cloves Bewegung gefolgt und hatte daher schon geahnt dass sie die Lampe anstellen würde. Das bereitete ihn zwar in dem Sinne vor, das er nicht zusammenzuckte oder sich abwand als sie ihn direkt anstrahlte, geblendet wurde er aber dennoch. Als sich das Licht schließlich von seinem Gesicht löste, konnte er die kleine Jugendliche nur noch als wagen Schemen erkennen, der sich vermutlich nur schnell zu bewegen brauchte um endgültig unsichtbar zu werden. Selbstverständlich ließ er sich das nicht anmerken, doch das reflexartige schließen seiner Augen hatte, wenn man Cloves Seitenhieb bedachte, scheinbar schon genug über eine seiner größten Schwächen verraten.
Was sie danach sagte war wieder eine Mischung aus Diplomatie, Verhöhnung, Lügen und unhaltbaren Versprechungen. Wenn man jemanden nicht traute, war es schwer allein durch Worte vom Gegenteil überzeugt zu werden. Vor allem wenn man leicht paranoid und der anderen Person gegenüber sowieso schon feindselig eingestellt war. Ihm erschien es sinnlos zu sein darauf noch groß zu antworten. Er vertraute ihr nicht, weil sie sich als Sith ausbilden lassen wollte. Punkt. Sie war intelligenter als er, dessen war er sich bewusst, nur half das wenig da er das Gefühl hatte ihr intellektuell nicht gewachsen zu sein. Auch wenn ihre Worte Sinn ergaben und er sich gerne damit anfreunden würde – ein Verbündeter der nicht Alaine war plus jemand der ihm bei seinen Implantaten half, was konnte er mehr von einer Fremden erwarten – doch wie sollte er all das glauben können? Gar nicht. Clove konnte nichts sagen oder tun um ihn in Sicherheit zu wiegen. Sie bot ein Zweckbündnis an, was auf einem Fundament fußte welches quasi schon bei einem falschen Wort im Erdboden versinken konnte. Auf den Punkt gebracht wollte sie das er das Risiko einging, das sie ihn doch verraten und töten würde, weil die Alternative ja ohnehin ein sofortiger Tod wäre. Alaine war ohnehin nicht allzu gut auf Sin zu sprechen und jetzt noch eines drauf zusetzen... so wirklich konnte selbst der Cyborg nicht daran glauben das sie über die Ermordung von Clove hinwegsehen würde...

Der Ragath starrte Clove eine ganze Weile lang einfach nur an und wog dabei die beiden Wege ab die er gehen konnte. Am Leben lassen und vielleicht einen wichtigen Verbündeten dazugewinnen... oder einen gerissenen Verräter neben sich dulden der nur auf den richtigen Moment wartete. Der andere Pfad würde ihn in die Arme einer ohnehin schon zornigen Alaine treiben, die vermutlich seine Hinrichtung aufzeichnen würde um spätere Schüler abzuschrecken. Aber vielleicht ja auch nicht. Vielleicht würde sie es durchgehen lassen...


„Das Schlachtfeld war sehr viel einfacher. Schleichen, suchen, finden, töten, weiter suchen, weiter töten.“

Noch während er sprach, deaktivierte er die Klinge, setzte sich die Schweißerbrille wieder auf und musterte danach wieder Clove. Obwohl sie relativ gelassen auf dem Bett saß,war sie mit Sicherheit bereit sich kein zweites mal von Sin erwischen und vielleicht sogar in eine Ecke drängen zu lassen.
Doch der Ragath brauchte etwas besseres als Versprechungen und schöne Worte, nämlich einen handfesten Beweis. Und den konnte er seiner Meinung nach nur mit Körpereinsatz einfordern. Wie auch schon bei seinem ersten Angriff schoss Sin aus dem Stand heraus auf Clove zu, sogar darauf bedacht sie bei einem Fluchtversuch abzufangen. Doch war das gar nicht nötig, denn der kleine Apprentice blieb sitzen und selbst als sich der Cyborg wie ein Riese vor ihr aufbaute, die Trainingslaserschwertklinge aktivierte und mit dieser in Richtung ihres Halses schlagend, waren ihre Reaktionen grade so sparsam, dass ein guter Beobachter erkannt hätte, dass sie sich nicht zu 100% sicher war das Sin sie nicht erschlug. Doch sie hatte Glück. Der rot glühende Plasmastrahl hielt kurz zuvor inne, sodass nicht einmal ihre Haut angesenkt wurde. Einige Augenblicke lang starrte Sin Clove an, welche ihrerseits wiederum zurück stierte, auch wenn sie seine Augen natürlich nicht wirklich sehen konnte.


„Das muss reichen.“formulierte er knapp, nicht mehr willens sich mit ihr zu unterhalten.
Er richtete sich auf und von ihr ab, nahm den Daumen vom Aktivator des Schwertes und befestigte es danach wieder an seinem Gürtel.


„Verschwinde.“

Als Clove schließlich gegangen und er mit Peruh wieder allein war, sprach er diesen auf das „Dinner“ an. So etwas hatte es auf Ragath natürlich nie gegeben, auch wenn er schon ahnte das es etwas mit Essen bzw Hunger zu tun haben musste.
Kaum hatte er die Antwort, schaltete Peruh wieder auf Standby und Sin hatte fürs erste genug Zeit um nachzudenken...


[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Sins Quartier - Sin und Peruh]
 
~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ im inneren ~ Gemächer des dunklen Lords ~ Alaine Aren & dunkler Lord ~II~

Die Tiefen der Dunkelheit schlossen sich um sie, hüllten sie ein, als ihre Augen im Zwielicht des Zimmers – oder besser der Suit – auf den dunklen Lord gerichtet waren und ihn durchdringend ansahen. Nichts von dem was bisher geschehen oder gesagt worden war hatten sie befriedigen können. Keines seiner bisherigen Argumente waren auch nur annähernd das gewesen, was sie verlangte und dennoch erschien es so als ob dieser Mann sein ganz eigenes Spiel betrieb. Ein Spiel welches noch nicht ganz durchschaubar war und von dem sie dennoch ahnte, dass es um sie ging. Seine Blicke ihr gegenüber, die kurzen Andeutungen gepaart mit den kleinen Sekunden der Schwäche die ihn überfielen, sie bedeuteten etwas und Alaine vermutete, dass es mit ihr zu tun hatte. Er mochte ein Sith sein, mochte viele Jahrtausende hier verbracht haben, sich um seine Diener kümmernd, seine Untergebene lehrend, zurückgezogen, abgeschnitten von allem. Bar jeder Logik für sie. Jedenfalls momentan. Doch die Wahrheit schien als ob der Geist dieses Mannes seinem eigenen Ablauf folgte. Fern von allem realen, fern von der Wirklichkeit, abgeschottet in einer Welt die er sich selbst aufgebaut hatte. Hier auf Dromund Kaas, wo ihn niemand störte, verschollen auf einer Welt die in Vergessenheit geraten war. Wo wenn nicht sollte man zu seinem eigenen Dämon werden? Zum diener seiner selbst, wenn die eigenen Untergebenen, die Kinder wie er sie nannte unfähig waren und ein Dasein fristeten die er ihnen auferlegte. Wahnsinn war nicht zu unterschätzen und die Isolation konnte Wahnsinnig machen. War dieser Mann seinem Wahnsinn verfallen? Dem glauben daran er sei Allmächtig? Wenn ja würde der Aufenthalt auf Kaas gefährlich werden. Mit einem Mann zu tun zu haben dessen Irrsinn keine Grenzen kannte, der seine eigene Regeln aufgebaut hatte und jene durchsetzte würden sie sich auf einem gefährlichen Grad bewegen. Zu ihrer beider Seiten ein tiefer Abgrund aus dem es kein Entkommen geben würde, wo die Glut des züngelnden Feuers sie verschlingen würde, erbarmungslos und ohne einen Unterschied zu machen. Worauf also hatte sie sich hier eingelassen? Welch Irrsinn hatte sie übermannt hier her zu kommen?

Sie wusste es nicht! Noch immer war es ein Mysterium, ein Rätsel welches sich wie die Dornen einer Rose emporschwangen darauf bedacht jeden aufzuspießen. Sie hatte ihr Schüler dazu angehalten vorsichtig zu sein, zu beobachten und nichts zu tun was ihren Gastgeber dazu veranlassen könnte gegen sie vorzugehen. Mahnende Worte an zwei Personen deren Ausbildung erst begonnen hatte und die kein wirkliches Ziel waren. Sie hingegen war eine Sith, eine Executorin und damit aus dem Stadium des Schülerdaseins heraus. Sie besaß Macht, mehr noch sie besaß etwas was andere nicht aufweisen konnten und somit rückte sie in den Vordergrund. Alaine traute ihm nicht und sie würde ihm auch niemals trauen. Ehe jedoch ihre Gedankengänge weiter genährt werden konnten wurden sie unterbrochen. Er sprach davon das sie ihn missverstehen würde. Tat sie dies? Dieser Ansicht war sie nicht! Ihrer Meinung nach versuchte er sie von etwas abzulenken, von etwas was er für sich behalten und noch nicht teilen wollte. Was dies war konnte sie nicht erkennen. Zu geschickt schien er dies zu verpacken.


„Kunst ist etwas besonders und nur ein Narr würde sich von ihr abwenden. Der Geist des Unverständigen ist es, der nicht erkennt was hinter alledem liegt und jener Geist wird es sein, der irgendwann vergeht.“

Dies waren ihre Worte dazu, wenn auch er noch scheinbar kein Ende gefunden hatte. Ehrlich wollte er zu ihr sein? Was meinte er mit Ehrlichkeit und war er bisher unehrlich gewesen? Als ob ein Sith etwas von Ehrlichkeit verstand, wenn es darum ging seinen Willen durchzusetzen oder das zu erhalten von dem er glaubte, dass es ihm zustand. Was er jedoch ansprach brachte die Sith dazu eine ihrer Brauen in die Höhe gleiten zu lassen. Als was für man sie ansehen? Als Göttin? Hatte er dieses Wort tatsächlich in den Mund genommen? Im ersten Moment wusste sie nicht ob sie lachen oder den Raum einfach verlassen sollte. Alaine selbst kannte die Prophezeiung welche auf ihr ruhte. Nun jedoch als Göttin angesehen zu werden war etwas was noch keiner geäußert hatte. Nicht einmal Schvoy. Jeder von ihnen schien die Prophezeiung auf seine ganz eigene Weise auszulegen. Mit einer Göttin verglichen zu werden war bisher das höchste gewesen. Wenn man jemanden als eine Art „Gott“ bezeichnen konnte, so würde man damit den Imperator benennen. Dies mochte zwar nicht auf sie zutreffen andere würden es jedoch. Wie auch immer, der Lord erklärte ihr, dass seine Kinder nicht verstehen würden warum ihre Göttin in der Verkörperung einer Menschlichen Gestalt auf Dromund Kaas verweilte. Dies jedoch konnte man durchaus einfach und simpel erklären. Was wäre realer als seine Göttin bei sich zu haben und dies in der Gestalt in der man sie nicht nur sehen sondern auch anfassen konnte. Als Göttin hätte sie jede Gestalt wählen können und das sie jene hier gewählt hatte würde nur bedeuten ihren Dienern etwas zu geben woran sie glauben konnten. So jedenfalls hätte man es ihnen erklären müssen anstatt eine Tür als Entschuldigung dafür zu nehmen, dass diese als ihr Schutz diente. Als ob eine Göttin so etwas brauchen würde! Für wie naive hielt er sie eigentlich? Soso, er war also davon ausgegangen, dass nur er ihr Schutz bieten konnte.

„Eine Göttin braucht keinen Schutz von einem normal Sterblichen. Dies solltet ihr eigentlich wissen also haltet mich nicht zum Narren. Für was auch immer diese Tür gedacht sein sollte mag für diesen Augenblick unbedeutend sein. Spart euch eure Entschuldigungen für eure Kinder, die sie sicherlich gerne hören würden.“

Ein wenig angewidert beobachtete sie wie er sich vor ihr verbeugt. Seine schmeichelnden Worte zogen keine Sekunde. Wozu auch immer diese Tür diente, er würde ihr dies nicht so einfach mitteilen. Seine Reue, die er ihr deutlich machte ignorierte sie. Wie viel von dem was er vorgab zu sein den Tatsachen entsprach würde sie noch herausfinden. Ihre Augen funkelten als er sich erhob und ihr seinen Namen kundtat. Arbit also. Ein Name den sie zuvor noch nie gehört hatte und demzufolge war er auch nicht wirklich bedeutend. Das Universum hätte schon dafür gesorgt, dass ein solcher Name weitergetragen wurde, sollte er es verdient haben. Alaine war es gleich! Arbit war nichts weiter als eine Figur auf einem Sachbrett, die Frage war nur welche der Figuren er war. Welche er wirklich war!

Wieder sprach er von Schutz, sprach davon, dass seine beiden Diener allein zu diesem Zweck abgestellt worden waren. Sollte sie ihm dies abkaufen? Wenn sie wollte könnte sie jeden hier vernichten, besonders seine Kinder die nichts weiter als Anfänger waren. Schwache Lichter die sich nicht entfaltet hatten wofür er sehr wahrscheinlich gesorgt hatte. Damit war er zum mächtigsten geworden. Sicherlich konnte sie diese beiden Spione töten, was ihr jedoch nichts bringen würde. Arbit würde andere Mittel und Wege finden sie zu überwachen, sie auszuspionieren und sich Berichten zu lassen. Warum also zwei Gestalten von der Bildfläche verschwinden lassen, wenn jene durch wer weiß was ersetzte werden konnten!? Dies wäre bar jeder Logik und Alaine wollte ihn in seinem Glauben lassen.


„Was meine Schüler angeht so habt ihr durchaus Recht! Sie müssen vor sich selbst bewahrt werden. Ich sehe keinen Sinn darin eure beiden Getreuen zu töten.“

Er katzbuckelte noch immer, nur das sie ihm dies nicht abkaufte. Sein Spiel mochte das seine sein und sie würde ihr eigenes Spiel spielen. Was auch immer er glauben mochte, er würde irgendwann erkennen müssen, dass er ein Narr war und das alles woran er womöglich glauben mochte ein Fehler war. Er würde sie nicht so einfach zum Narren halten wie er es mit allen anderen hier konnte. Dafür war sie zu weit, war ihre Intelligenz zu hoch und er nicht gut genug!

Ihr Blick veränderte sich leicht, als er erneut von der Prophezeiung sprach und davon, dass er sie in Erfüllung bringen wollte. Interessant! Und wie wollte er dies bewerkstelligen? Glaubte er allen Ernstes, dass er die Macht dazu habe? Es schien so und Alaine war für einen Bruchteil von Sekunden versucht ihm diesen Glauben zu nehmen, entschied sich jedoch dagegen. Warum sollte sie ihm seine Illusion zerstören, wenn sie ihr zu gute kommen konnte. Mit einem Punkt hatte er durchaus Recht, sie suchte nach Antworten. Ob sie jene hier finden würde, nun dies würde sich zeigen. Viel Hoffnung würde sie nicht dahingehend einsetzen.


„Ihr habt Recht, ich suche Antworten und hoffe sie hier zu finden.“

Ein kurzes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Die Kälte aus ihrer Aura schwand. Nun war sie es die etwas vorgab was nicht den Tatsachen entsprach. Ihr Geist suggerierte das er beschwichtigt worden sei. Arbit richtete sich zu seiner vollen Größe auf und wechselte das Thema.

„Ich bin der Tat hungrig“, lenkte sie ein und ließ sich von Arbit zur Tür seiner Gemächer führen. Vorerst würde sie das brave unschuldige Mädchen spielen, welches an seinen Rockzipfeln hängen würde.

Alaine wie auch Arbit schritten durch den mit Marmor ausgelegten Gang, welcher sie fort von den Gemächern und Quartieren führte, hin zu einer dunklen Treppe. Die Stufen hinabsteigend folgte Alaine ihm. Langsam schritten sie über den Boden hinweg welcher ebenfalls aus dunklem Marmor war. Die Absätze ihrer Stiefel klackten auf dem Stein und wurden als Echo gegen die Wände geworfen. Dieser alte Tempel besaß etwas eigenes, etwas dunkles und sonderbares zugleich. Im Verborgenen konnte viel lauern, ebenso in seinen Schatten. Viel hatte sie bisher nicht gesehen und dennoch erinnerte sie der Bau an die Tempel auf Korriban. Verwinkelt mit vielen Geheimnissen, welche es zu erkunden galt. Alaine glaubte kaum, dass Arbit sie einfach so herumschnüffeln lassen würde. Er verbarg eindeutig etwas. Mit diesem Mysterium jedoch würde sie sich erst später begnügen können. Zuvor galt es die Halle zu erreichen und sich zu den wartenden zu gesellen, deren Magen vor Hunger verging.

Als Alaine den Raum betrat, indem die Kinder des Lords versammelte waren verstummten sämtliche Gespräche sofort. Jeder einzelne Kopf erhob sich, blickte ihr entgegen und in den Augen von allen tanzte so etwas wie Ehrfurcht. Dann wurden die ersten Stimmen laut, sprachen von einer Huldigung und davon, dass sie endlich gekommen sei. Im nächsten Schritt senkten sie alle die Köpfe und glitten in die Knie. Alaine nahm dies war blieb aber ungerührt. Vor ihr ein gefüllter Saal mit vielen Individuen, welche sich nun vor ihr auf den Boden warfen. Alaine die Göttin, dies hatte durchaus etwas! Dennoch würde sie sich nicht blenden lassen. Dies konnte ebenso gut mehr Schein als Sein sein. Viele gaben etwas vor was nicht den Tatsachen entsprach und dies nur um etwas aufzuweisen damit andere in ihr Verderben rennen würden. Wie es hier aussah und welche Ziele diese niederen verfolgten konnte sie nicht erfassen. Sie unterlagen dem Einfluss ihres Meisters und dieser wachte über sie, unerbittlich.

Die junge Adelige sah sich um, blickte auf jeden der vor ihr knieenden Köpfe. Ein wenig seitlich vom Eingang waren soeben ihre beiden Schüler eingetroffen, welchen sich das gleiche Bild zeigte wie Alaine. Was Clove und Sin wohl denken mochten? Was sie von alledem hier hielten? Sie würden es ihr später sicherlich sagen. Es war still geworden und diese Stille besaß etwas unheimliches. Die Executorin stand inmitten einer Schar von verbeugenden. So musste sich der Imperator fühlen mit der Ausnahme, dass er in einen solchen Genuss nur äußerst selten kommen würde. Im Mittelpunkt zu stehen, bewundert zu werden ob nun als Göttin oder als normal Sterbliche besaß etwas reizvolles. Wann kam man schon in den Genuss als das angesehen zu werden was man wirklich war? Hier auf Dromund Kaas, fernab von Bastion und seinen Ränken erhielt sie zum ersten Mal die Art von Aufmerksamkeit die ihr wirklich zustand. Hier jedoch waren sie nicht so verblendet, befanden sich nicht in einem Spiel der Ränke oder mussten etwas beweisen. Nein, sie waren das was sie waren und sich dessen bewusst. So sollte es aussehen, so sollte es sein! Die Offenbarung dessen was und wie ein Imperium funktionieren sollte. Ein Herrscher, einer der die Macht besaß und jene in seinen Händen hielt. Der Rest seiner Untergebenen nichts weiter als armselige Kreaturen die ihr Dasein fristeten indem sie an etwas glaubten. Dieser Glaube war in ihren Vordergrund gerückt, war zu ihrem Hier und Jetzt geworden, zum Mittelpunkt ihres Lebens und somit würden sie nicht fähig sein sich zu erheben. Sollten sie es dennoch tun würden sie vernichtet werden.

Ein kühles Lächeln legte sich auf die Lippen der Schönheit, welche Arbit ansah, darauf wartend, dass dieser etwas sagen würde. Dies war sein Part!


~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Alaine Aren, Lord Arbit, Sin, Clove & die Kinder des Lords ~II~
 
*NPC-Post
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Gemächer des Dunklen Lords | Der Dunkle Lord, Alaine]

Alaines Widerspenstigkeit war bemerkenswert. Der Dunkle Lord hatte weder damit gerechnet, dass er auf solchen Widerstand stoßen würde, noch dass sein jahrelang vorbereiteter Plan so schnell zu bröckeln begann. Zwar war noch nichts verloren, die junge Executorin fesselten immer noch die Fragen und das Verlangen nach Antworten für das Ungewisse, das ihr hier begegnete. Doch ihr Charakter war stark. Stärker als der vieler anderer Sith, die arrogant, und voller Selbstüberschätzung durch die Galaxis wandelten. Alaine hingegen war sich ihrer tatsächlichen Stärke und Schaffenskraft durchaus bewusst. Das erschwerte alles, einfach alles. Wie hatte er nur davon ausgehen können, dass ihr junges Alter ein Kriterium für ihre Charakterstärke war? Er verweilte schon so lange auf diesem Planeten, hatte schon so viele Jahre mit so vielen wechselnden Jahreszeiten gesehen, dass ihm häufig nicht bewusst war, wie wenig Lebensjahre es dauerte um unnachgiebige Hartnäckigkeit zu kreieren. Er würde umsichtiger sein müssen.

An seinen Plan in der Gesamtheit würde er niemals zweifeln. Dafür hielt er sich für viel zu mächtig, viel zu schlau und einen viel zu genialen Alchemisten. Er war schließlich der (selbsternannte) Dunkle Lord. Niemand konnte sich mit ihm messen. Niemand auf dieser Welt, und ebenso wenig auf einer anderen. Alaine war sicherlich stark, doch mit seiner Macht konnte sie es immer noch nicht aufnehmen. Wenn er nur wollte, könnte er die ganze Galaxis beherrschen, wohlmöglich den Imperator und den gesamten Jedi-Rat auf einen Schlag vernichten! Ja, wenn er nur wollte! Mit Sicherheit... Mit Sicherheit! Er hämmerte sich diese falschen 0Einbildungen in sein Bewusstsein. Niemals würde er sich selbst eingestehen wie klein die Flamme seiner Macht in Wirklichkeit loderte.
Aber... wozu sollte er auch all dies tun? Er hatte hier sein eigenes Reich, war der unbestrittene Herrscher über diesen Tempel und seinen Dschungel. Niemand belästigte ihn hier, und wenn die rothaarige Schönheit erst das Schlaflager mit ihm teilte, waren all seine Träume erfüllt.

Während diese Gedanken seinen dunklen, verwirrten Verstand umnebelten, beobachtete er mit größter Genauigkeit sein Gegenüber. Ihr Anblick hatte wahrlich etwas Atemberaubendes. Die exotischen roten Haare, die fast diathimhaften Gesichtszüge, der makellose Körper, die ungezügelte Jugend und ihre gleichzeitige Ausstrahlung in der Macht… Das alles machte sie begehrenswert. Langsam hob sich die in den Ausläufern seines schwarzen Mantels verborgene rechte Hand unmerklich. Ein bekanntes Verlangen nach ihr durchströmte seinen alten Körper, vibrierte in seinem Kopf und seinen Lenden. Ihm fiel es nicht leicht, sich in ihrer Gegenwart auf das Wesentliche zu konzentrieren und der Versuchung zu widerstehen, ihr an Ort und Stelle die Kleidung vom Körper zu reißen. Doch das barg zu viel Gefahr; - Nein, er hatte keine Angst vor den Kräften der Executorin. Ganz, ganz sicher nicht… Doch warum sollte er nicht seine wahren Stärken einsetzen um sie an seine Seite zu ziehen? Dunkle Machenschaften im Verborgenen waren sein Handwerk. Gepaart mit unmerklicher Beeinflussung des Geistes durch alchemistische Penetration.
Viel Willenskraft war nötig, um seine Geduld zu bewahren. Er hatte schon so lange gewartet. Ein wenig länger würde er es noch aushalten können. Das Elixier musste so schnell es ging fertiggestellt werden. Und dann würde er seinen Plan in die Tat umsetzen.

Zunächst lenkte er sich und seine umnachteten Hirngespinste jedoch wieder auf das Hier und Jetzt. Das Dinner! Selbstverständlich würde es einen kurzsichtigen Ausweg aus dieser Situation darstellen, und er tätschelte annähernd seine eigene Schulter, ob dieses genialen Einfalls. Wie er nicht anders erwartet hatte, folgte Alaine seiner Spur aus Brotkrümeln und geleitete sich selbst aus ihrer Machtposition hinaus. Ein schleimiges Schmunzeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und seine Augen glitzerten verschwörerisch.

„Natürlich.“

Eine heuchelnde, einladende Geste des linken Armes in Richtung der Tür folgte. Beinahe legte er den Rechten auf Alaines Rücken, doch er stoppte sie kurz vorher, so dass es nur einer höflichen Andeutung glich. Er hatte keine Ahnung, ob es sein geschwächter Geist verkraften würde die Sith zu berühren, ohne dass seine Selbstbeherrschung dabei einen Schaden nahm.

So geleitete der besessene Herrscher des Tempels seinen weiblichen Gast aus der Tür seiner persönlichen Gemächer. Die mit dunklem, wunderschönem Marmor großzügig ausgestatteten Gänge führten das von Dunkelheit umgebene Gespann auf direktem Wege Richtung der Treppe, die sie in die große Halle der Versammlung bringen würde. Der Lord bemühte sich, um die Auren seiner Kinder zu erhaschen, die sich zusammengefunden hatten. Es war nicht einfach diese schwachen Präsenzen in der Macht auszumachen, wenn eine solche alles überscheinende Person wie Alaine sich direkt neben einem befand. Trotzdem gelang es ihm. Die Stimmung war erwartungsvoll, die Gerüchte hatten sich offenbar in dieser kurzen Zeit bereits in sämtliche Winkel des Tempels vorangeschlichen. Wer konnte es den kleinen Maden verübeln?

Die Gänge waren vollkommen ausgestorben. Normalerweise wimmelte es in diesem Bereich von den zahlreichen Untertanen, da sich nicht weit von hier einen Gebetsraum gab, der hoch frequentiert wurde. Man konnte es gar nicht oft genug betonen: Diese unwürdigen Kreaturen widmeten ihrer Gottheit ihr Leben. Es würde ein Kinderspiel sein, Alaine als diese Gottheit auszugeben und dem Mikrokosmos seiner Untertanen somit einen Sinn zu bescheren.

Je näher sie der Halle kamen, desto größer wurde der dumpfe Hall des Stimmengewirrs, das sich durch die Gänge und schließlich über die Stufen der Treppe zog. Als Alaine sie betrat, verstummten die zahlreichen Stimmen augenblicklich. Es war eine einzigartige Szenerie, der Dunkle Lord würde sich selbst daran erinnern müssen, ein Gemälde dieses Augenblickes anfertigen zu lassen. Der Kopf jedes einzelnen war ihnen zugewandt, die Münder offen vor schierer Glückseligkeit ob der Erkenntnis, dass die Gerüchte sich bewahrheitet hatten. In dem einen oder anderen Auge vermochte er glitzernde Tränen zu entdecken, die ihre Empfindungen an die Oberfläche spülten. Jedoch galt der Großteil seiner Aufmerksamkeit in diesem Moment Alaine. Schließlich hatte er sie nicht aus Willkür an diesen Ort geführt. Ihr sollte bewusst werden, was es bedeutete eine Gottheit zu sein. Diese ausgegorene Aufmerksamkeit, diese Bewunderung, Anerkennung und bedingungslose Unterwerfung sollte sie übermannen. Ihr ein Gefühl von wahrer Macht geben und letztendlich ihre Wände der Abwehr zum Einsturz bringen. Ob es gelang, dass würde sich noch herausstellen. Seine Kinder erledigten ihre Aufgabe jedoch ausgezeichnet. Fast hätte er gelacht und seine Erheiterung herausgeschrien, als sie sich alle untertänigst und höchst wirkungsvoll auf die Knie warfen und ihre Köpfe neigten. Sie boten eine gute Vorstellung, wobei diese Show nur einseitig war. Für diese Maden, sowie - und so hoffte er - auch für Alaine war dies echt - eine echte Darbietung über das Leben als Gottheit voller Macht.

Zu seiner Missgunst waren die Züge der Executorin jedoch vereist. Nicht das kleinste Zeichen von Beeindruckung hatte sich auf ihrer Mimik ergeben. Auch ihr Abdruck in der Macht gab nichts preis. Sie war wirklich stärker als er angenommen hatte. Aber vielleicht tat sie auch nur so, gab sich nach Außen völlig unbeeinflusst, während sich in ihrem Innersten die Räder der Gedanken drehten und kurbelten, bis ihr vor Augen geführt wurde, welch wohltuende Aufmerksamkeit ihr hier zu teilen wurde. Die Zeit würde es zeigen.

Fürs erste war es jedoch seine Aufgabe, das Wort zu erheben. Er drehte seine imposante Gestalt in die Richtung der verbeugenden Menge und blickte in die sie umgebende Runde. Auch Alaines Schüler, Sin und Clove, waren inzwischen eingetroffen, in Begleitung ihrer beiden abgestellten Beobachter.
Mit überspielter Dramatik hob der Dunkle Lord beide Arme und deutete gen Himmel.

„Meine Kinder!“

Seine Stimme tönte in grollendem Ton durch die Halle, wurde von Marmor zurückgeworfen und verstärkte sie so ermesslich. Er bildete sich ein, wie sich die Haare auf einigen Armen aufstellten und ihnen ein kribbeliges Gefühl durch den Körper fuhr.

„Die Zeit ist gekommen. Das Schicksal hat sich erfüllt! Füllt euren starken Verstand mit dem Wissen, dass die Auserwählte eingetroffen ist! Die Prophezeiung wird sich erfüllen, und ihr werdet von nun an ein Leben im Dienste einer Gottheit vollführen. Eurer Auserwählten!“

Er machte eine kurze Pause.

„Seht und preiset sie! Seht und erfüllt eure mächtigen Herzen mit dem Anblick einer Gottheit in Fleisch und Blut!“

Einen kurzen Moment lang geschah nichts. Dann faste sich jedoch ein besonders eifriger Untertan ein Herz, hob seinen Kopf und betrachtete mit tränengefüllten Augen Alaine. Zunächst taten es ihm wenige nach, dann mehr und schließlich rollte eine Welle der Bewegung durch die kleine Menge, bis schließlich alle ihre Köpfe erhoben hatten, jedoch immer noch auf ihren Knien.

„Steht auf! Dies ist eure Stunde, so lange habt ihr darauf gehofft und lasst uns diesen Augenblick feiern!“

Sie standen auf. Auf sein vorher verabredetes Zeichen hin kamen im selben Augenblick Bedienstete aus der Küche mit Tischen voller köstlicher Speisen. Natürlich bekamen seine Kinder unter normalen Umständen nur magenfüllenden Fraß, heute jedoch sollten sie die Ankunft ihrer Auserwählten auch mit gutem, festlichem Essen verbinden. Eine Welle des Jubels machte sich breit und lief wie ein Leichtfeuer durch sie hindurch. Wie erhofft, jubelten alle der Executorin zu, manche warfen sich erneut auf die Knie und riefen Stoßgebete hinaus, die sie in all ihrer Pracht ehrten.

Eine ganze Zeit ließ er dies so weiterlaufen, bis die Tische aufgebaut waren. Dann wandte er sich an seine Gäste.


„Kommt.“

Wieder mit höflicher, unterwürfiger und gleichzeitig einladender Geste führte der Dunkle Lord die kleine Gruppe eine weitere Treppe hinauf. Sie mündete in einer Art Loge, die in einem Halbkreis in die Halle der Versammlung hineinragte und einen guten Blick auf seine Untertanen erlaubte. Auch hier war mittlerweile ein Tisch aus edelstem Holz und Stühle mit bequemen Bezügen hergerichtet worden. Die Platte des Tisches bog sich beinahe durch das Gewicht der Speisen, die aufgetischt waren. Gidon hatte beste Arbeit geleistet. Er hatte nicht nur Spezialitäten aus sämtlichen Winkeln des Planeten zusammengetragen, die optische Darbietung war einfach Meisterhaft.

„Bitte, setzt euch…“, sagte er mit gönnerhafter Stimme Alaine, Clove und Sin.

[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]

 
Zuletzt bearbeitet:
~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Alaine Aren, Lord Arbit, Sin, Clove & die Kinder des Lords ~II~

War es ein Hauch von Erregung gewesen, welcher ihr noch vor wenigen Augenblicken entgegen geflogen war? Sie hatte etwas in dieser Richtung wahrgenommen, so als ob ein paar Fühler nach ihr griffen und am liebsten noch weiter gegriffen hätten. Eine Mischung aus Erregung, Verlangen und dem unterschwelligen Durst nach Erfüllung. Sie hatte sich nichts anmerken lassen, es dennoch wahrgenommen, einen Hauch jedenfalls. Da nur sie beide im Raum gewesen waren, hatte dieses Verlangen wohl ihr gegolten. Die Sekunden der Schwäche, sie überfielen wohl auch ihn. Alaine wusste sehr wohl welche Wirkung sie auf das männliche Geschlecht ausübte, dass es vorkam, dass einige sich vor Verlangen nach ihr verzehrten. Dies jedoch war niemals etwas gewesen was sie wirklich beeindruckt noch auf irgendeine Weiße auch nur gerührt hatte. Genau genommen hatte es sie stets kalt gelassen. Zwar hatte sie Beziehungen geführt, eine längere mit Aden von dem sie dachte er wäre die Liebe des Lebens gewesen, nur um bitterlich enttäuscht zu werden. Viele Männer hat es nicht in ihrem Leben gegeben. Einmal hatte sie sich dem Moment der Versuchung hingegeben, hatte ihren Schüler verführt und dies sogar genossen. Es war eine kurze Affäre gewesen, spannend, faszinierend und sehr unterhaltsam wenn auch nicht erfüllend. Dennoch hatte sie geendet und dies von jetzt auf gleich. Shao war verschwunden und Alaine hatte sich daraus nicht viel gemacht. So viele kamen und gingen. Nichts bisher hatte ihr Interesse wirklich entfachen können, hätte sie halten können. Was war schon eine Affäre welche in Vergessenheit geriet, die nicht einmal gänzlich befriedigte. Fündig zu werden war schwer und sie hatte schon lange den Glauben daran verloren. Was waren Gefühle der Liebe schon? Existierten sie überhaupt? Alaine konnte nicht sagen ob es so etwas gab, da sie denn den Glauben daran schon lange verloren hatte. Glaube war die gesicherte Erwartung an etwas on an jemanden. An was oder wen sollte man Glauben und dies auch mit Liebe verbinden. Was waren schon die fleischlichen Gelüste eines einzelnen, da jene doch niemals gänzlich erfüllt werden würden. Was tun wenn es niemanden gab der erfüllen konnte wonach man sich heimlich sehnen mochte. Wenn Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche nicht erfüllt werden konnten, dann spielte nichts mehre eine wirkliche Rolle in dieser Hinsicht. Alles verwandelte sich in Staub, zerfiel zu Asche und wurde vom Wind davongetragen. In alle Himmelsrichtungen verteilt und somit unauffindbar. Sex sollte das Tüpfelchen auf dem I sein, sollte besonders, allumfassend sein. Für Alaine war dies nichts weiter als ein Wort, gleichsam der Liebe, unbedeutend und somit nicht erwähnenswert. Ob sich dies jemals ändern, ob sie jemals auf eine Person treffen würde die ihr all dies geben, die ihr all dies zu Füßen legen konnte war fraglich. Sie glaubte nicht daran und würde es auch dann nicht tun wenn man ihr dies ankündigen würde. Verloren waren die Zeiten des Glaubens, des Vertrauens und des Zulassens. Wie nichtig es doch war etwas nachzugeben was man auch so unterdrücken konnte oder erst gar nicht aufkam. Wie ärmlich war es doch sich zu seinem eigenen Sklaven zu machen, schwach und entstellt wegen seiner Gelüste. Nur ein Narr gab sich dem hin.

Für Alaine war dies alles Bedeutungslos. Seit sie auf Dromund Kaas gelandet war spürte sie etwas in sich. Tief in ihrem inneren schien sich etwas verändern zu wollen, schien ihren Geist und ihren Verstand zu prüfen, ebenso ihre Gedanken. Was einst wichtig erschien war nun unbedeutend und dafür wurde wichtig was sie einst zurückgestellt hatte. War es Kaas allein oder waren es auch Arbit und dessen Maden welche sich ihr nun zu Füßen warfen und sie damit in den Genuss von einer Göttlichkeit kam? Dies war möglich, vielleicht sogar sehr wahrscheinlich. Wann und vor allem wo wurde man schon einmal so sehr verehrt? Bisher hatte dies nur dem Imperator zugestanden. Nun allerdings war dies anders, hier war dies anders und Alaine stellte fest, dass ihr dies durchaus gefiel. Warum sich nur damit begnügen irgendjemand in einer riesigen Menge zu sein, unbedeutend vielleicht sogar, wenn es die Möglichkeit gab sich aus den Schatten zu erheben und ins Licht zu treten. Weshalb sich verstecken, sich kleiner machen als man war und weshalb seine Macht nicht offen kundtun? Nur weil womöglich der Imperator anders dachte, weil er versuchen würde das Lodern des Feuers zu löschen? Wer war er schon das er darüber urteilen konnte! Welche Macht besaß er schon, dass er andere richten konnte, deren Stand weit höher war es er zugeben wollte. Sie hatte es satt, hatte es satt im Dunkeln zu stehen, sich erniedrigen zu lassen und somit zum Gespött zu machen. Zu viele Versprechungen waren ausgesprochen, aber niemals gehalten worden. Viel zu viel war erwähnt, in Aussicht gestellt und niemals vollzogen worden. Nun verstand sie auch Schvoy, dem etwas anderes vorschwebte, der seinen Blick in die Zukunft gerichtet hatte. Sein einziger Fehler war, dass er Alaine daran hinderte das zu erfahren was ihr gebührt! Er hatte mit Absicht dafür Sorge getragen das sie noch immer im Rang des Executors herumdümpelte. Dies jedoch würde ein Ende haben sobald sie nach Bastion zurückkehrte. Die Zeiten dessen das sie als naives Mädchen galt waren vorbei. Entweder sie erhielt was ihr zustand oder aber all jene die es ihr verwähren wollten würden ihr Leben verlieren. Welche Macht sollte sie daran hindern? Es gab niemanden der dies vermochte! Mit einer einzigen Ausnahmen vielleicht. Doch der Imperator war zu beschäftigt mit seinen Ränken um sich um alles kümmern zu können. Sie war jene die irgendwann triumphieren würde.

Warum sollte sie den Orden nicht spalten? Seine erbärmlichen Überreste für sich nutzen? Niedergedrückt war er, unbedeutend geworden, hatte Macht eingebüsst und wurde damit zum perfekten Opfer. Angebliche Persönlichkeiten waren verschwunden, die Reihen jener die etwas hergemacht hatten – oder augenscheinlich jedenfalls – sie waren ebenso verschwunden. Was also war noch übrig? Wer würde sich ihr in den Weg stellen können? Nichts uns niemand. Was zurückgeblieben war, waren Geschöpfe wie Kira, deren Dasein vollkommen unbedeutend war. Sie waren das Fußvolk, die winselnden, einfallslosen, niederen Subjekte einer schwachen Generation. Sie lebten nur weil man sie duldete, weil es ihnen gewährt wurde. Wo waren die „Hohen“ geblieben? Stück für Stück waren sie gegangen oder getötet worden. Es gab keine Konkurrenz mehr die ausgeschaltete werden musste, weil sie einen behindern konnte. Einzig und allein blieb eine Frau die noch über Alaine stand. Dem Rang nach jedenfalls und dennoch war jene Frau nichts weiter als ein Abklatsch dessen wie man versagt hatte. Ein mahnendes Bild dessen wie schwach man werden konnte und die Schuld dazu noch selbst trug. Was interessierte Alaine dies, deren Weg vor ihr lag und auf dem es kaum Hindernisse gab. Sie sollte nicht länger zögern sondern sich nach vorn bewegen. Uneingeschränkt, frei und mit allem was sie wollte. Welche Erfüllung würde ihr dies bieten? Eine allumfassende!

Ein geheimnisvolles Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie beobachtete sie Arbit sich erneut zur Show stelle. Wie er seine Arme mit überspielter Dramatik in die Höhe riss und zu seinen Untergebenen zu sprechen zu begann so als ob sie unmündige Kinder seien. Seine Stimmte tönte hell, wurde vom Marmor der Wände zurückgeworfen, verstärkt wie ein Echo welches sich in die Köpfe der Diener brannte. Er sprach mit voller Stimme, mit Inbrunst. Ja sie war hier, sie war endlich nach Kaas gekommen und würde hier ernten wonach sie gesucht hatte! Dies war ihr klar, klarer als jeder See es jemals würde sein können. Eine kurze Pause folgte in der Arbit seine Dramatik noch verstärkte, dann fuhr er fort zu sprechen und als er endete schien es so als ob alles zum Stillstand gekommen sei. Als ob niemand etwas tun oder sagen wollte und dennoch trog dieser Schein. Etwas veränderte sich und die Sith erkannte, dass einer der Untertanen seinen Kopf hob und sie mit tränengefüllten Augen anblickte. Gleich wie niedrig sie waren, wie unbedeutend, so erkannte dieser eine doch die Tragweite dessen was hier von statten ging. Langsam schlossen sich ihm vereinzelte an bis es ihm alle gleicht taten. Ein merkwürdiges Gefühl ergriff die Executorin und auch wenn sie den Eindruck von jemandem machte der völlig unbeeindruckt war, so stimmte dies nicht gänzlich. Zwar mochte sie nicht so bewegt sein, dass sie dem Ausdruck verleihen mochte, dennoch war sie zufrieden und sogar ein wenig gerührt. Dies jedoch würde sie nicht offen kundtun. Auch dann nicht, wenn Arbit dies womöglich gern gehabt hätte. Der Dunkle Lord bat seine Kinder sich zu erheben und sie leisteten keinen Widerstand sondern erhoben sich wie man es ihnen geheißen hatte. Sie folgten wie hörige Kinder und Alaine war sich sicher, dass sie für ihren Herrn in den Tod gehen würden sollt er es von ihnen verlangen. So viel Loyalität war beeindruckend. Dieser Mann hatte etwas geschaffen, was nicht einmal der Imperator vermochte und allein dies war schon höchst bemerkenswert. So sollt es sein, so und nicht anders. Dann jedenfalls wenn man so etwas wie einen Orden besaß auch wenn Alaine noch immer der Ansicht war, dass dies ein Fehler war. Sie war und blieb die Verfechterin des alten Glaubens. Doch hier zeigte sich was auch auf Bastion sein sollte.

Seinen letzten Worten folgte eine Bewegung. Die Türen wurden geöffnet und Bedienstete traten ein, trugen Tische herbei welche gefüllt mit köstlichen Speisen waren. Arbit nahm dies wohl als einen Triumph welcher gefeiert werden musste. Jubel kam auf, erfüllte den Raum und hallte ebenso an den Wänden wieder. Sie konnte beobachten wie einige sich erneut auf die Knie warfen um ihr zu huldigen. Alaine betrachtete sie Szenerie mit einem gewissen Maß an Zufriedenheit, auch wenn jene nicht zu sehen war. Die Tische waren aufgebaut, der Geruch der Köstlichkeiten legte sich in die Luft und Arbit bat sie schließlich zu kommen. Wie auch bereits zuvor tat er dies auf seine höfliche, unterwürfige und gleichzeitig einladende Art. Sowohl Alaine wie auch ihre beiden Schüler folgten ihm über eine Treppe nach oben zu einer Loge, welche in einem Halbkreis in die Halle hineinragte. Von hier aus hatte man einen guten Blick zu ihnen hinauf oder zum Rest hinab. An einem solchen Ort saßen sonst nur Könige, Herrscher, Imperatoren und äußerst bedeutende. Nun saß sie hier! Die Stühle waren mit bequemen und teuren Bezügen hergerichtete worden. Der Holztisch bog sich fast unter der Auswahl an wohlriechenden Speisen, welche königlich hergerichtet worden waren. Sie schienen aus allen Teilen der Galaxis herangetragen worden zu sein. Aus jedem Winkel und von jeder Welt. Arbit hatte sich große Mühe gegeben sehr große sogar. Er bat seine Gäste sich zu setzten und sie kamen dieser höflichen Geste nach. Die Rothaarige Schönheit blickte in die roten Augen des dunklen Lords, welcher sich neben sie gesetzt hatte.


„Ihr habt euch viel Mühe gegeben. Ich sollte beeindruckt sein! Welche Mühen und Vorbereitungen euch dies gekostet sollte ich besser nicht fragen.“

Ein kurzes Lächeln glitt über ihre vollen Lippen, dann ließ sie sich etwas von dem Wein in das Glas neben sich schenken, griff danach und probierte ihn. Ihre Geschmacksknospen entfalteten sich, als der Wein ihre Kehle hinab ran. Er schmeckte und war gut gewählt worden. Arbit besaß in der Tat Geschmack und ein Auge für das Detail. Schönheit schien ihm wichtig zu sein. War dies womöglich seine Schwäche? Dies würde sich sicherlich herausfinden lassen. Wenn ja, dann würde sie seine Schwäche sein und jene Schwäche würde sie für sich nutzen! Waren dies ihre Gedanken? Es schien so und dennoch klangen sie so fremd. Eigenartig, hatte dieser Planet eine so eigene Wirkung auf sie? Dies schien ein Rätsel zu sein, eines welches sie ergründen musste.

~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Loge ~ Alaine Aren, Lord Arbit, Sin & Clove ~II~
 
Zuletzt bearbeitet:
Dromund Kaas / in den Tiefen des Urwalds :: alter Tempel :: im Inneren :: Sin's Zimmer/ Sin, Peruth, Clove


„Das Schlachtfeld war sehr viel einfacher. Schleichen, suchen, finden, töten, weiter suchen, weiter töten.“ sagte Sin und schien mit der Situation ein Problem zu haben. Er hatte seine Laserklinge deaktiviert und schritt langsam auf Clove zu. Er führte irgendwas im Schilde, doch das Mädchen saß ruhig da. Er aktivierte die Klinge erneut, holte zu einem Schlag aus und hielt in letzter Sekunde inne, kurz bevor die Klinge Clove's Hals berührt hätte. Die Hitze war deutlich zu spüren aber die Haut blieb unbeschädigt. Er starrte sie durch seine Schweißerbrille an und sie hielt seinen Blick stand.
Er deaktivierte die Klinge und sagte knapp:
"Das muß reichen." um dann ein "Verschwinde." anzuschließen.
Der Ragath hatte also kein weiteres Gesprächsbedürfnis und Clove verließ das Zimmer.
"Wir sehen uns beim Dinner." sagte sie beim Hinausgehen.
Draußen sagte sie schließlich zu sich mit einem Grinsen: "Na, wenn dass nicht mal der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist."
Großartig Zeit hatte sie gar nicht mehr, denn schon bald erschien einer der Diener und bitte mit knappen, aber höflichen Worten zum Dinner.
"Oh, es spricht." murmelte sie leise für sich und folgte dem baumlangen Diener. Der Ragath folgte mit finsterer Miene dem anderen Diener und sie schritten die Korridore entlang bis zu einem großen Saal, aus dem aufgeregtes Wispern drang.
Dort trafen sie auch auf den dunklen Lord und Alaine wieder.
Die Szenerie war recht bizarr. Der große Saal mit vielen hundert Leibern gefüllt huldigte dem Duo am Eingang. Der Lord hatte sich ein ansehnliches Reich aufgebaut mit überzeugten Anhängern. Doch was noch mehr verwunderte, sie huldigten nicht ihm, sie huldigten der jungen Sith.
Die Menschen knieten auf den Boden und warfen sich regelrecht in den Staub vor ihr (, was nicht ganz stimmte, der Boden glänzte wie geleckt und war unter Garantie so sauber, das keiner auch nur ein Staubkrümelchen aufwirbelte bei dieser Aktion).
Das würde den Ragath neben ihr nicht so sonderlich gefallen, der ja wenig Zuneigung zu Alaine hegte.
Die Szenerie wirkte sehr pathetisch, ziemlich übertrieben und doch...auf Clove wirkten die Leute echt beeindruckt, sie hatten sogar echte Tränen in den Augen. Das ganze war nicht gespielt oder einstudiert!
Dieser dunkle Lord war ein geschickter Puppenspieler und dem dunklen Geist in Clove wohnte ebenso eine Neigung inne, hatte es jedoch nie geschafft so eine echte, fast religiöse Hingabe in seinen Untergebenen zu fabrizieren und auch nicht in dieser Menge. Ein Hauch von Neid kroch in ihr empor.

"Auch wenn es übertrieben ist und nicht uns gilt, so hat doch das ganze etwas inspirierendes. Wenn wir mal in einen Rang aufgestiegen sein sollten, wo nur uns so eine uneingeschränkte Ergebenheit zu Teil wird, dann haben wir es doch geschafft, oder?" raunte sie halb scherzhaft gemeint zu Sin.

Die "Kinder", wie sie der Lord nannte, verehrten Alaine wie eine Göttin, die als solche hier proklamiert wurde. Und die beiden Schüler, also Sin und Clove, gehörten ja ebenso zum Gefolge der "Göttin Alaine", also fiel etwas von diesem Glanz auch auf sie ab. Das hatte einiges zur Folge.
Einerseits fühlte sich das Mädchen in Clove überwältigt. Sie führte ein Leben, dass wahrscheinlich noch weit unter dem des rangniedrigsten Anhängers hier rangierte und so eine Aufmerksamkeit irritierte sie. So wie die liebevolle, ehrliche Berührung von Alaine im Raumschiff etwas in ihr berührte, so schien sie sich in einem schier unglaublichen Traum wieder zu finden. Das war Balsam fürs Ego, sowohl für das Mädchen, als auch für den Geist des Puppenspielers. Er gefiel ihr und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Doch einen Moment später setzte in ihr ein Denkprozess ein, der analytische Teil des alten fädenziehenden Manipulators fing an zu arbeiten:
Wenn Alaine als Göttin verehrt wurde...warum auch immer. Und ihre Schüler quasi die Schüler einer Göttin waren, was würde man von ihnen erwarten? Was passierte, wenn die Untertanen bemerkten, dass die Schüler eben nur das waren, nämlich Schüler, nicht ausgestattet mit göttlichen Gaben? Im Gegenzug, wie führte man sich angemessen als "Schüler einer Göttin" auf?
Diese Anhänger hier, von ihrem Herrscher sicherlich so geringschätzig betrachtet wie Würmer, ausgenutzt, ausgebeutet und belogen, trotzdem oder gerade deswegen ihm so blind folgten, dann waren sie extrem fanatisiert und solche Massen waren gefährlich.
Das hier war ein brisantes Spiel, so als ob man Thermaldetonatoren jonglierte und dabei über einem Feuer stand. Wenn man knapp daneben griff, dann konnte einem das ganze um die Ohren fliegen.

Sie wurden zu einer Art Loge an einen edlen Holztisch geführt und hatten einen Ausblick auf die breite Masse im Saal. Die Meisterin schien kurz zu lächeln und schien diese Aufmerksamkeit ebenso zu genießen.
Sie setzten sich und Clove konnte sich an diese ungewohnte Aufmerksamkeit noch nicht so leicht gewöhnen.
"Sehr Eindrucksvoll, Eure Lordschaft." sagte sie lobend und wollte diesen Glanz der durchwärmenden Huldigung genießen so lange es etwas zu genießen gab.
Es war sicherlich nicht falsch die Momente zu genießen, doch sie wollte nicht ihre Wachsamkeit schwinden lassen.
Das war von dem dunklen Lord, dessen Name ihr noch immer nicht mitgeteilt wurde, sehr geschickt eingefädelt. Die Zurschaustellung seiner Macht, die scheinbar bedingungslose Ergebenheit seiner Untertanen, das üppige Mahl, das ihnen aufgetischt wurde. Sie sollten sich alle in Sicherheit wiegen. Sie sollten sich von der Vergötterung blenden und einlullen lassen. Es gab einen Wein, von dem die Meisterin trank und ihrem Gesicht nach, musste es sich um einen guten ausgesuchten Wein handeln. Alkohol benebelt die Sinne...Und keiner stellte die Frage: Warum wurde die Meisterin als Göttin hier gehandelt? Das hatte der alte Sith so geplant, was wollte er jedoch damit bezwecken? Er selbst glaube jedenfalls nicht an das Märchen, welches er unter seinen Anhängern verbreitet hatte, das bewies schon der Umgang mit ihnen bei der ersten Begegnung. Er wollte demonstrieren, wer hier der herrschende Sith war. Jemand der ohne Mühe die ganze Galaxie unterwerfen konnte, wenn er nur wollte.
Warum hatte er sie hierher gelockt? Was versprach er sich von Alaine?
Wenn man die beiden so nebeneinander sitzen sah, dann konnte man auch ohne viel schmutzige Phantasie zu bemühen, sich vorstellen, was den alternden Sith motivierte. Auch wenn er sich mit der Macht gut zu kontrollieren wusste. Das Erspüren der Macht war für Clove noch Neuland und sie war auch nicht versiert genug um ihn zu durchleuchten oder abzutasten, ohne dass dieser das bemerkte und Gegenmaßnahmen einleitete. Auch verrieten die Gesichtszüge wenig, bis auf einen Anfluß eines öligen Lächelns, jedoch konnten die Augen nicht verheimlichen was den mysteriösen Mann umtrieb. Die Spur von Anzüglichkeit flackerte immer wieder auf und ehrlich gesagt konnte man das durchaus nachvollziehen. Die Rothaarige war eine Schönheit und die Wirkung auf die meisten Männer (eventuell auch Frauen) blieb sicherlich nicht aus. Doch Clove schätzte Alaine nicht so ein, dass sie sich ebenfalls auf ein Werben hin so einfach hingab oder eine Spur von Erwiderung zeigte. Sie würde also keine "leichte Beute" sein. Und genau das war es vermutlich aber, was dieser Sith wollte. Das ganze hier fügte sich so langsam zu einem Bild.
Wie hier alles eingerichtet wurde, wie der Sith sich hier als Herrscher feiern lies, alles war abgestimmt und für ihn geschmackvoll eingerichtet. Trotz der Abgeschiedenheit und der wenig technisch entwickelten Welt, war scheinbar an alles gedacht worden. So einer würde sich nur mit dem Besten zufrieden geben und auch warten bis er das Beste gefunden hatte. Schöne Frauen gab es nicht wenige und sicherlich gab es auch leichter jemanden zur Verfügung, an dem sich der dunkle Lord vergnügen konnte. Aber das leichte war ihm sicherlich zu trivial, die "Jagd" gehörte genauso mit zum Vergnügen wie das "Erlegen der Beute". Schwierige Beute war besonders wertvoll.
Und das ausgeprägte Ego des Lords würde sich nicht mit etwas gewöhnlichen zufrieden geben. Warum nur eine schöne Frau, wenn es etwas im Rang einer "Prinzessin" gab. Warum mit einer Prinzessin zu frieden geben, wenn man eine Göttin an seiner Seite haben konnte?
Am Ende dieser kurzen Analyse und die Erinnerung an zahlreiche Begegnungen des früheren Mädchen, das nun Clove wurde, ließenen ihre anfängliche Freude deutlich und den Appetit auf die köstlichen Speisen deutlich verblassen.
Sie kannte zahlreiche ähnlich geartete Typen und kannte auch die zahlreichen dunklen Phantasien des anderen Teils ihrer Persönlichkeit um nicht eine gewisse Form des Unbehagens zu verspüren.
Auch wenn man es nicht sehen konnte, aber dieser finstere Typ legte geistig schon seine schmutzigen Finger an den Körper der Rothaarigen und wenn er den anfänglichen Widerstand gebrochen hatte dann legte sein Körper nach.

Clove schaute zu Sin rüber, der eine Gesicht auflegte, das nach wie vor schwer zu lesen war.

[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]
 
[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Halle der Versammlung - Dunkler Lord (Arbit) und Alaine, Clove und Sin plus die Kinder des Lords]

In den letzten Tagen hatte Sin so viel neues erlebt, so viel neues erlernt und angewandt, das man hätte meinen können das er sich langsam daran gewöhnen würde. Doch dem war nicht so. Als er in dem Türrahmen stand, Clove nur wenige Zentimeter neben ihm und die beiden Diener dahinter, ganz so als würden sie die beiden Apprentice an einer möglichen Flucht hindern wollen, starrte der Cyborg auf eine Szenerie die ihm regelrecht surreal vorkam. Ein riesiger Raum, größer als jeder den er jemals gesehen, geschweige denn betreten hatte, gefüllt mit Massen von unbewaffneten Dienern und vielen unterschiedlich stark leuchtenden Lichtquellen an den Wänden, auf den Tischen und teilweise sogar in den Händen einiger Diener in der Nähe der glatt polierten und mit Reliefs verzierten Wänden. Obwohl die Schweißerbrille alle dieses Licht zufriedenstellend von seinen mitternachtsschwarzen Augen fern hielt, minderte dies nicht sein Unbehagen. Ein heller und relativ offener Raum mit vielen potenziellen Angreifern, in Gewänder gehüllt unter denen Waffen stecken konnten und in der Macht genau so als Störfeld präsent wie die beiden Hünen hinter ihm. Nicht das Sin es jemals zugegeben hätte, doch er fühlte sich im höchsten Maße unsicher als er da so stand. Alaine war umgeben von kriechenden Dienern, die mit teilweise nassen Gesichtern oder freudestrahlend zu ihr aufschauten oder gar versuchten sie zu berühren, jedoch immer kurz davor inne hielten oder gar zurück schreckten, ganz so als würde ihr Geist sie am Ende doch davor schützen eine Gottheit zu berühren und dabei wer weiß was zu erleiden. Sin hatte kein Problem mit Göttern, er besaß ja schließlich selber einen Glauben, doch der Gedanke diese Hexe Alaine als Gott zu betrachten war so abwegig, das er die auf den Knien hockenden Diener für schwachsinnig hielt. Und den dunklen Lord für einen sehr gefährlichen Schwachsinnigen. Aber egal ob irregeleitet oder mit genügend Skepsis ausgestattet um solch einen Gedanken zu hinterfragen, es waren einfach zu viele fanatische Leute in diesem Raum, dieser Halle. Und Sin musste sich mitten unter sie begeben. Ein Assassine, ein lautloser sichtbarer Killer inmitten seiner Beute. Und er durfte nichts tun um sie auf Abstand zu halten. Alaine hatte sie ja instruiert – und Peruh hatte es noch genauer ausgeführt -, also musste der brave Schüler der "Gottheit Alaine" mitspielen.

Auf Cloves Bemerkung, das sie als höherrangige Siths doch wohl eine ähnliche Ergebenheit erfahren würden, antwortete der Ragath leise und ziemlich ernst:

„Ich brauch keine [Lakaien] die mich anbeten."

Als sie schließlich hoch zur Loge begleitet wurden und sich einige der Fanatiker Clove und Sin näherten und sie gar berührten – wenn schon nicht den Gott selbst, dann wenigstens jene die vermutlich von diesem berührt worden waren – wäre dem Ragath fast die Hand ausgerutscht. Doch ob nun aus Zufall oder nicht, Clove verhinderte dies dadurch das sie kurz inne hielt, einen halben Schritt zur Seite auswich und dann, fast auf Sins Höhe weiter ging. So hätte er erst sie schlagen müssen um die Meute hinter ihnen von der Treppe zu stoßen. Oben angekommen waren sie jedoch ziemlich schnell allein beziehungsweise mit dem dunklen Lord und ein paar Dienern allein. Diese kümmerten sich vornehmlich um den Tisch und das Essen und waren auch sonst disziplinierter als der Pöbel unten. Keiner von ihnen suchte den Blickkontakt mit einen der Gäste oder dem namenlosen Lord. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und erinnerten den Cyborg, welcher ihnen mehr Aufmerksamkeit schenkte als dem Essen, an sich selbst. Als er noch auf Ragath gegen andere Attentäter angetreten war und deren sparsame und effiziente Bewegungen hatte beobachten können. Doch diese Diener waren keine Gefahr. Sie waren in der Macht grade so eben zu spüren und ihre Körper besaßen so gut wie keine Muskeln. Es wäre ein leichtes sie alle zu zerbrechen.

Einen Augenblick später saßen sie alle an dem Tisch, wobei Sin ohne sich dessen bewusst zu sein die Nähe zu Clove suchte und sich deshalb neben sie setzte. Der Stuhl mit der Armlehne auf dem er Platz nahm schien aus einem robusten Holz zu bestehen, so ungerührt wie er das Gewicht des stämmigen Apprentice hinnahm. Und dann musste sich Sin einem Problem stellen. Und zwar ohne Peruh, welcher noch immer im Standby-Modus in seinem Quartier stand. Als Drohne war es ihm lediglich möglich Flüssigkeiten auszuscheiden, weshalb er ganz genau darauf achten musste wie viel er aß. Natürlich war seine Magensäure deutlich konzentrierter als die von normalen Menschen – stark genug um Menschen damit zu verätzen – doch würde er jetzt wahllos alles in sich hinein stopfen, würde selbst sein Magen nicht damit klar kommen und alles was die Säure überstand, würde sich wie giftige Schlacke in seinem Körper ansammeln. Und würde nur mit einer Operation wieder entfernt werden können. Und diese würde ihn auf Grund seiner speziellen Physiologie natürlich töten. Ergo musste er, da er die exakte Menge und Nährstoffgehaltes des ihm unbekannten Essens nicht selber berechnen konnte, weit weniger essen als er eigentlich brauchte. Die Kloner auf Ragath waren in der Hinsicht nicht sonderlich engagiert gewesen, weshalb nicht einmal das Gefühl des „satt seins“ Sicherheit bot. Denn wenn er satt war, hatte er schon zu viel gegessen. Zumindest hatte man ihm das erzählt.
Also schaute Sin mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck auf das Essen, ordnete die Speisen ein und verglich sie mit bekanntem. Einige der knusprig braun gebratenen Fleischstücken sahen ähnlich aus wie das was er kannte und auch das zum Teil merkwürdig leuchtende und in skurrilen Farben daherkommende Obst war quasi bekannt.
Sich keiner Sitte bewusst, griff er, nachdem er zu Ende analysiert hatte, ohne zu zögern nach einem mittelgroßen Stück Fleisch, zwei Stück in Scheiben geschnittenen hellgelben Obstes und einer Art Blüte, welche sich auch schon der dunkle Lord auf seinen Teller gelegt hatte. Zu seinem Glück hatte Sin aber ohnehin zu lange nachgedacht, weshalb er sowieso der letzte war der sich was zu Essen nahm. Zu trinken gab es einen Wein, auch wenn Sin nicht wusste was das sein sollte. Er nahm einen großen Schluck, sich wohl bewusst das er dank fehlendem Geschmackssinn ohnehin nichts schmecken würde. Daher kippte er den vermutlich sehr teuren, seltenen oder zumindest wohlschmeckenden dunkelroten Traubensaft herunter als wäre es Wasser. Er ließ sich nachschenken und leerte das Glas erneut in einem Zug. Danach war sein Flüssigkeitsdefizit behoben und er begann mit dem Essen. Die übrigen Anwesenden ausblendend, aß er stetig, aber in einem relativ normalen Tempo auf. Für eine Ragath-Drohne war Essen wie für einen Droiden das Aufladen seines Akkus. Es war notwendig damit er funktionierte, doch verband er damit nichts weiter oder zelebrierte es wie die übrigen am Tisch. Das mochte primitiv, ungehobelt oder unhöflich wirken, doch das Thema Tischmanieren hatte er mit Peruh leider nicht durchgenommen. Aber wenigstens benutzte er das bereit liegenden Messer und die Gabel!

Deutlich schneller fertig als alle anderen, hatte Sin schließlich noch ein wenig Zeit die anderen zu beobachten. Grade sitzend, die Hände locker auf dem Tisch drapiert und in der rechten Hand das inzwischen erneut gefüllte Weinglas haltend, sah er jeden einzelnen an. Zuerst fiel ihm auf das alle anderen sehr viel weniger tranken als er, außerdem schienen sie das Bedürfnis zu verspüren diesen Wein zumindest einmalig anzuschauen und zu beurteilen. Und sie nahmen sich sehr viel mehr Zeit beim Essen, unterhielten sich und hörten einander zu.
Wirklich merkwürdig, dachte Sin noch als er das dritte Glas Wein leerte und nach wie vor den Schweigsamen spielte. Für diese Woche hatte er schon deutlich zu viel geredet. Zuerst mit Alaine, dann noch sehr viel mehr mit Peruh und dann schließlich noch mit Clove. Und ein jedes mal musste er seine nicht mehr von dem Neuralchip gesteuerten Implante auf herkömmliche Weise benutzen. Das strengte an und war für die Muskulatur so ungewohnt, das er sogar so etwas wie einen Muskelkater im Hals- und Kieferbereich entwickelte. Noch behinderte es ihn weder beim Essen, noch beim Sprechen. Auch war der Schmerz so schwach, das die übrigen Reize der Umwelt diese überlagerten, doch ein immer weiter genährter Schmerz war sicher nichts worauf der Ragath aus war. Also schwieg er und hörte lediglich zu. Da man ihn für unbedeutend hielt, würden sich die Fragen an ihn ohnehin in Grenzen halten...

[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Halle der Versammlung - Loge - Dunkler Lord (Arbit) und die große Göttin Alaine, Clove und Sin]
 
*NPC-Post
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]​

Der Dunkle Lord wartete bis seine Gäste sich gesetzt hatten, ehe er selbst platznahm. Eines der Kinder kam herbei und bot ihnen erlesenen Wein aus einem Tonkrug an. Alaine und Sin wiesen ihn nicht von sich und auch er ließ sich großzügig einschenken. Er lächelte matt und schenkte Clove ein gönnerhaftes Nicken. Natürlich sollte das ganze Gehabe Eindruck schinden! Es ging einzig und allein darum, Alaine krümelweise von dem aufzutischen, was sie hier angeblich erwarten sollte. Nicht ohne Grund hatte sie zudem den Platz mit dem besten Blick über die Brüstung der Loge hinaus in die Halle bekommen. Sie sollte den Geschmack der Macht zu kosten bekommen und sich dadurch - zumindest unbewusst - eine positivere Attitüde dem Dunklen Lord gegenüber aneignen.

„Nichts ist mir zu viel, meine Liebe.“

Arbit tönte dies großspurig und ließ Clove so einige Chancen seine ölige Art nach Strich und Faden in Zweifel zu ziehen. In sich hineinlächelnd, belobigte er sich selbst und sein Geschick, in diese einfache Floskel mehr seiner wahren Absichten fließen zu lassen, als allen hier bewusst sein sollte. Der Aufwand, den er hier Betrieb war zweifelsohne beträchtlich. Den meisten wäre es vollkommen suspekt, so viel Zeit und Arbeit in ein Vorhaben zu stecken, das zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Doch darum ging es ja… Der Dunkle Lord war sich vollkommen sicher, dass er nicht scheitern würde! Er konnte einfach nicht.

Stirnrunzelnd beobachtete er wie Sin den Wein becherweise herunterschlang. Eine solche Köstlichkeit auf diese Weise zu vernichten, mutete beinahe grotesk an. Den Alten selbst - seines Zeichens bekennender Liebhaber des guten Geschmacks, der Kunst und allen Dingen, die andere einer eher elitären Gesellschaftsebene zuordneten - schüttelte sich. Es war schwer solche Verschwendung nachzuvollziehen, zumal es den jungen Mann eigentlich in Kürze von den Beinen heben müsste. Doch nichts dergleichen geschah. Und erst nun verstand Arbit. Offensichtlich war es dem Ragath nicht möglich eine Beeinflussung durch die Wirkung des Alkohols zu erfahren. Warum er dann jedoch nicht einfach zum Wasser griff, das ein anderer seiner Diener in einem Krug bereithielt, war ihm schleierhaft. Des Weiteren drängte sich ihm die Frage auf, ob Sin überhaupt fähig war, das Essen, das ihm der Dunkle Lord aufgetischt hatte, zu verzehren. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er dem Schüler Alaines anbieten sollte, die Nahrung in flüssiger Form zubereiten zu lassen, doch er entschied sich anders.

Der Kommentar der Exekutorin riss ihn ohnehin von seinen Gedankengängen ab. Erneut musste er in sich selbst hineinschmunzeln. Auch wenn Alaine sich nur vage zu einer entsprechenden Äußerung hinreißen ließe, sie würde beeindruckt sein müssen. Er hatte das Beste auf diesem Tisch aufgeboten, das ihm zur Verfügung stand; seine Kinder hatten ihre Aufgabe nach seiner vollsten Zufriedenheit erledigt; es konnte einfach nicht sein, dass sie durch die Aufmerksamkeit, die ihr hier entgegengebracht wurde, nicht beeinflusst wurde.


„Nun… Meine Mühen gelten nur der Absicht, Euch mit dem Besten zu dienen, Lady Aren.“

Für wen die ganze Mühe hier das Beste sein sollte, verschwieg er lieber.

„Bitte… Greift zu und lasst es Euch schmecken, das wäre genug an Dank.“

Ob sich seine drei Gäste überhaupt bei ihm bedanken wollten, stand für ihn völlig außer Frage. Natürlich würden sie das. Es bestand für ihn schließlich überhaupt nicht die Möglichkeit, dass sie durch sein Auftreten und seine Großzügigkeit nicht allesamt seinem Charme erliegen würden.

Mit einer Handbewegung ließ er eine große, hellgelbe Frucht und eine Kliat-Blüte aus einem schüsselähnlichen Behälter aufsteigen, von dem sich Sin kurz danach ebenfalls ungeniert bediente. Es war Berechnung, dass Arbit dies nicht unzivilisiert mit der Hand oder einem Hilfsmittel, wie einer Gabel, tat. Obwohl dies eine Anfängerübung war, wollte er damit den Eindruck schinden, die Macht wäre an diesem Ort ein allumfassendes Gebrauchsmittel. Es sollte gezeigt werden, dass in diesem Tempel keine Zurückhaltung der Macht ausgeübt wurde, in jedweder Form.

Mit verschmitztem Lächeln ließ er die Frucht auf seinen Teller schweben. Nun zerschnitt er sie in kleine Stücke und führte das erste zum Mund. Kurz stockte er, da kein anderer (mit Ausnahme Sins, womit sich die Frage nach der Flüssignahrung erübrigte) soweit schien, die angebotenen Speisen verköstigen zu wollen. Besonders bei Clove bildete er sich ein, einem gewissen Argwohn aufgesessen zu sein. Kurz sah er sie über die erhobene Gabel hinweg an. Dann schob er sich die Frucht langsam in den Mund und begann zu kauen. Es war geradezu offensichtlich, dass die Schülerin sich fragte, ob sie das Essen hier gefahrenfrei zu sich nehmen konnte. Doch selbstverständlich versuchte der Dunkle Lord nicht seine Gäste zu vergiften. Zumindest noch nicht! Schließlich sollten sie erst Vertrauen fassen und Gefallen an ihm finden, ehe er zu dieser gewagten Aktion bereit sein würde. Die Gefahr entdeckt zu werden war groß. Er hatte Alaine schon einmal unterschätzt. Das würde ihm nicht erneut passieren. An diesem Abend würde sich keine gefährliche Substanz unter das Essen der Anwesenden mischen.

Um seinen Gedankengang abzuschließen, schluckte er geräuschvoll und demonstrierte so, dass zumindest diese gelbe Frucht keiner Vergiftung unterlag. Und auch Sin, der sich munter weiter über seinen Teller hermachte, war der beste Beweis dafür, dass die Speisen sogar für Ragaths genießbar schienen. Erst dann machten sich die anderen ebenfalls mehr oder weniger über ihr Essen her. Es konnte jedoch auch gut sein, dass der Dunkle Lord sich das Ganze nur einbildete und die Zurückhaltung der beiden Damen auf Höflichkeit oder andere Gründe zurückzuführen war.


Alaine, bitte erzählt mir etwas über Eure Schüler“, sprach er nach einigen Minuten der Nahrungsaufnahme, während er sich jedoch erneut ein Stück Fleisch in den Mund schob.

„Sie müssen außerordentlich begabt sein, wenn sie Euch ihre Mentorin nennen dürfen!“

Er ließ den Blick über seine drei Gäste schweifen.

„Ihr müsst euch wirklich glücklich schätzen.“
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]​
 
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]

Clove betrachtete die Szene mit gemischten Gefühlen. Die Art, wie der dunkle Lord sich regelrecht anbiederte, war ungefähr so ölig wie die eingelegten Gemüsescheiben auf dem Tisch...welche übrigens sehr gut schmeckten...was bei gebratenen und eingelegten Gemüse gut war, musste nicht automatisch auch bei dunklen Sith-Lords gelten...außerdem hatte er sich bei den Manschettenknöpfen vertan...war er irgendwie abgelenkt gewesen? Oder wurde man in der Isolation so seltsam?
Sie schüttelte innerlich den Gedanken ab und entschied für sich, den Dunklen Lord nicht zu mögen.
Im Moment siegte das Hungergefühl, die letzte richtige Mahlzeit lag schon einige Zeit hinter ihr und in Anbetracht der üppigen Speisen hier auf dem Tisch, war vergleichbares um die 12 Jahre her.
Sie roch an dem Glas Wein und stellte fest, dass dieser aromatisch-fruchtig roch und jedenfalls der Kellermeister sein Handwerk verstand. Zu den Speisen schien er zu passen, sie trank einen kleinen Schluck und nickte zufrieden. Hier wurde nicht gespart.
Und obwohl der Appetit und der Hunger siegten, bestechen lassen würde sich Clove nicht...niemals..
...naja...mitnehmen konnte man es ja trotzdem, was angeboten wurde.
Sin war ebenfalls ein recht interessantes Subjekt, wie sie feststellte.
Erst konnte er sich nicht entscheiden, was er essen sollte. Dann griff er mit blanken Händen nach dem Essen - Fleisch, einige Früchte und Tischmanieren hatte man bei der Programmierung der Drohne nichts berücksichtigt.
Den Wein kübelte er herrunter als wäre es Wasser. Vielleicht sollte man ihm sagen, das Alkohol ein Nervengift war. Nur weil man die Wirkung nicht spürte, musste es ja lange nicht bedeuten, dass bei den Ragath die Wirkung nicht irgendwann eintrat.
"Vorsicht, ich würde davon nicht ausschließlich trinken, das legt irgendwann dein Gehirn lahm, mein Großer." sagte sie dem Ragath neben sich.
Ihr Wissen über diese spezielle Spezies war nicht ausgeprägt, aber irgendwo stand mal etwas, dass diese einen sehr seltsam aufgebauten Verdauungstrakt besaßen. Was einmal hinein kam, verließ nur als Flüssigkeit den Körper...zuviel Balaststoff führte zum Tod.
Kein Wunder, dass er so lange zögerte etwas zu essen, er musste abschätzen, was er essen konnte und was nicht.
Der Große Vorsitzende in der dunklen Robe demonstrierte seine Macht, indem er sich das Essen durch selbige zuschweben lies, die Speisen damit teilte und ohne Gabel zum Mund führte.
Clove staunte nicht schlecht, als ein stattliches Stück vom Braten an ihr vorbeischwebte und elegant (und ohne zu kleckern) auf dem Teller des dunklen Lords landete.
Dabei war es fraglich, ob das den Tischsitten zuträglich war? Sie stellte sich gerade vor, wie das aussehen müsste, wenn jeder das hier tat? In etwa so, wie die Rush-Hour auf Coruscant.
Nicht auszudenken, wenn die schwebenden Speisen in der Luft kollidierten und saftige Fruchtstücke und pikante Fleischspieße irgendwo als Querschläger in den Gästen landeten.
Der Anblick hatte etwas belustigendes und ein breites Grinsen huschte über Clove's Gesicht.
Obwohl sie nicht viel von dem Wein getrunken hatte, so war der Körper des Mädchens noch nicht auf diese Droge eingestellt und rasch setzte schon die Wirkung des innewohnenden Alkohols ein. Sie war einfach nichts mehr gewohnt. Fast über ein Jahrzehnt als Geist und dann noch in dem Körper eines Mädchens, dass kaum ausreichend zu essen bekommen hatte...es war eine neue Erfahrung.
Clove überlegte kurzzeitig, ob sie diese Levitationsvorstellung hier auch mal probieren sollte.
Sie konzentrierte sich auf ein kleines Stück Obst und versuchte dieses in Bewegung zu setzen. Mit dem Erfolg, dass die Beere sich keinen Milimeter bewegte, relativ dazu aber das Obsttablett zu vibrieren begann und beinahe vom Tisch geplumpst wäre, hätte sie nicht rasch mit der Hand danach gegriffen und schlimmeres verhindert.
Sie lächelte leicht verlegen und griff sich einfach die Beere und steckte sie in den Mund.

In diesem Moment sprach der Große Vorsitzende mit Alaine über deren Schüler und wie begabt diese sein mussten und wie stolz sie auf sie sein müsste.

"Peinlich, peinlich...ich sollte so was nicht tun, wenn ich getrunken habe." dachte sie sich.

[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]
 
~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Loge ~ Alaine Aren, Lord Arbit, Sin & Clove ~II~

Ein kurzer Blick auf ihre beiden Schüler machte deutlich, dass sie immer wieder miteinander tuschelten. Kurze Sätze, deren Inhalt Alaine nicht hören konnte, da sie selbst beschäftigt war. Nicht zuletzt, da Arbit ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Dies gelang ihm zwar nicht gänzlich, trotz allem bekam sie nicht mit vorüber ihre beiden Schüler gesprochen hatte. Sin schien zum größten Teil in sich selbst versunken zu sein. Sein Blick glitt über den Tisch, das dargebotene und schien sich nicht recht entscheiden zu können was er nehmen sollte. Andererseits war ein Klon, eine Drohne und damit war nicht alles für ihn genießbar. Auch wenn Alaine die Rasse der Ragath nicht bis ins kleinste Detail kannte, so wusste sie doch, dass Sin nicht nur ein Klon war, sondern dass man ihn verändert hatte damit dieser schneller und effektiver wurde. Was seine Erbauer und Züchter dabei weggelassen hatten und vielleicht hinzugefügt hatten konnte sie nicht sagen. Noch nicht. Bisher hatte sie den Ragath noch nicht bis ins kleinste Detail analysiert. Vielleicht hatte sie dazu noch nicht die Notwendigkeit gesehen. Was sie bisher wusste hatte ihr genügt, allerdings würde dies nicht so bleiben. Sin verbarg einiges, dessen war sie sich sicher und diese Geheimnisse würden früher oder später ans Licht kommen. Für das Dinner waren diese Fragen jedoch irrelevant.

Die Exekutorin konnte beobachten, wie ihr Schüler nach einigen Minuten Analyse nach zwei mittelgroßen Scheiben Fleisch griff, zwei Stücken Obst welches in Scheiben geschnitten war und einer Art von Blüte. Was jedoch weit aus erschreckender war und alles andere als zum guten Ton gehörte war, dass er einfach den Wein hinunterstürzte und seine Tischmanieren auch sonst nicht das waren, was man der Öffentlichkeit antun sollte. In diesem Punkt hatten seine Programmierer versagt. Peinlich war etwas anderes, dennoch musste an seinen Manieren gearbeitet werden, wenn sie auch in Zukunft mit ihm arbeiten wollte.

Alaine schüttelte innerlich den Kopf, wurde aber von Arbit’s Gebaren und seinen schmeichelnden Worte erneut gestört. Dieser Sith spielte sich gerne in den Vordergrund, so las ob er der einzige hier wäre, dem dies gebührte. Seine fadenscheinigen Argumente gepaart mit seinem Katzbuckeln besaßen etwas widerwärtiges. Bei so viel schmalzigem und öligem Gerede würde er darauf achtgeben müssen sich nicht das Genick zu brechen, sollte er auf einer seiner Schleimspuren ausrutschen. Es gefiel ihr nicht wie er ihre Schüler betrachtet und das er versuchte sich bei ihnen lieb Kind zu machen. Sollte er vorhaben sie gegen ihre Meisterin aufzubringen würde sie ihn ohne zu zögern töten. Sie brauchte ihn nicht, er schien jedoch sie zu brauchen und wenn er klug war, dann würde er darauf achten sie nicht zu sehr zu verärgern. Alaine konnte viel abhaben, dennoch gab es auch bei ihr Grenzen. Wenn das Fass voll war, würde es überlaufen und ihr Zorn kannte keine Grenzen, sollte er dies herausfordern wollen. Dann wäre es vorbei mit seinem hochgestochenen Dasein. Er würde verlieren war es sich aufgebaut hatte und dies schneller als er ihren Namen ausgesprochen hätte. Niemand würde sich mit ihr anlegen und am aller wenigsten er.

Alaine nippte an ihrem Wein und entschied sich dann selbst für einige der dargebotenen Speisen. Sie wählte Fleisch, Gemüse, Reis und Obst. Von allem ein bisschen um in den Genuss dessen zu kommen was es alles gab. Zu viel Essen machte Müde, träge, faul und vor allem langsam. Wenn Sin meinte sich vollzustopfen sollt er dies tun. Dass er den Wein einfach hinunterstürzte war eine Beleidigung, nicht nur das er sich mehrfach nachschenken ließ sondern nicht einmal Anstalten dazu machte wenigstens so zu tun als ob er es schätzen würde. Ein wenig verärgert war Alaine auf alle Fälle und sie wünschte ihm, dass er die Nebenwirkungen seines Saufens und Fressens noch würde genießen können. Selbst Arbit beobachtete mit gerunzelter Stirn das Vorgehen des Ragath und schien sich seine eigenen Gedanken darüber zu machen. Was auch immer dem dunklen Lord durch den Kopf gehen mochte, Alaine hoffte, dass er dies nicht auf sie zurückführte.


„Eure Mühen Lord Arbit, sie werden geschätzt, wenn auch nicht von allen beteiligten!“

Einen kurzen, strengen Blick ließ sie Sin zukommen, dessen Verhalten ihr nicht gefiel und es würde nicht viel fehlen und Alaine würde seinen Kopf fordern. Der Lord forderte sie auf sich reichlich zu bedienen. Zwar ließ sich die Sith das Festmahl schmecken, achtete jedoch darauf nicht zu viel zu sich zu nehmen. Im Gegensatz zu ihren Schülern wollte sich nach dem Dinner noch einen klaren Kopf haben und obwohl der Wein sehr gut schmeckte, sie eine Kennerin solcher Getränke war, so hielt sie sich auch hier zurück. Alaine würde sicherlich nicht den Fehler begehen und ihr Gehirn mit diesem Wein vernebeln um am Ende leichte Beute für den Sith zu sein. Vielleicht spekulierte er sogar darauf. Wenn dem so war, dann würde sie ihn wohl enttäuschen.

Die Corellianerin wölbte leicht eine Braue, als Arbit dazu überging eine Show abzuliefern, indem er in die Macht griff und eine große hellgelbe Frucht sowie eine Kliat-Blüte aus seinem Schüsselchen aufsteigen ließ, jene auf sich zu schweben ließ und sie ohne jeden jegliches Hilfsmittel in seinen Mund gleiten ließ. Diese Art von Machtdemonstration beeindruckte Alaine keinesfalls. Für dies war dies nichts weiter als der Versuch Eindruck zu schinden und seine angebliche Macht zu demonstrieren. Wenn dies alles war, war es nur zu lächerlich. Dieses Kindergartenschauspiel konnte er sich sonst wohin stecken. Eindruck würde er damit bloß bei ihren Schülern machen und diese leichtgläubigen Kinder würden dies mit Begeisterung aufnehmen. Innerlich seufzend schob sie sich eine Gabel in den Mund, kaute und fragte sich was sie hier verloren hatte. Dieses Dinner brachte ihr nichts, rein gar nichts. Für Arbit war dies ihrer Ansicht nach nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver, ein ausspionieren und sich beliebt machen. Dieses Spiel konnte er allein spielen wenn er meinte dies zu müssen. Als er sie darauf ansprach, dass sie etwas von ihren Schülern berichten sollte, legte sie die Gabel beiseite.


„Meine Schüler haben eine gewisse Begabung, welche ich fördern werde und dann wird sich herausstellen ob sie fähig sind oder nicht. Eure Neugier in allen Ehren, doch ich bezweifel, dass ich euch etwas berichten könnte oder wollte, was euch interessieren würde.“

Im nächsten Moment griff sie nach dem Glas von Clove, welches noch immer ein wenig von dem Wein beinhaltet und zog dieses fort. Das Kind hatte genug in ihrem Blut davon und Alaine konnte fühlen wie ihr Geist sich zu vernebeln begann.

„Beherrsche dich Clove und ahme nicht Sin nach. Du bist zu jung um dem Wein zu verfallen und weder schätze ich es noch werde ich es akzeptieren, dass du deinen Geist derart verunreinigst.“

Ihre Augen zogen sich zu leichten schlitzen zusammen, als sie Sin einen fast schon bösen Blick zuwarf.

„Nun wo ihr uns so gastfreundlich bedient, uns mit so köstlichen Speisen verwöhnt habt Lord Arbit, werdet ihr sicherlich nichts dagegen haben wenn ich meine Schüler in ihre Quartiere begleiten sobald diese satt sind. Wenn ich zurückkehre haben wir noch genug Zeit uns zu unterhalten, denn ich gehe doch sehr davon aus, dass ihr dies wünscht.“

Sie lächelte ihn an, hob dann erneut ihre Gabel auf und widmete sich erneut ihrem Dinner. Sie selbst hatte Hunger und würde ihren Teller leeren und sich dann um ihre beiden Schüler kümmern.

~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Loge ~ Alaine Aren, Lord Arbit, Sin & Clove ~II~
 
*NPC-Post
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]

Selbst der simple Akt der Nahrungsaufnahme war bei Alaine eine Wonne. Peinlichst genau wählte sie, ob beabsichtigt oder nicht, die schwerst zu beschaffenen Speisen. Reiskörner gab es in diesem kleinen Teil der Galaxie gar nicht, das Filet war von einem Planeten namens Naboo und die Gemüseauswahl kam von den unterschiedlichsten abgelegenen Systemen, die man sich nur so vorstellen konnte. Beinahe unterlag der Dunkle Lord dem Drang die Exekutorin davon zu unterrichten, wieviel Mühe und Ressourcen es kostete dieses Menü aufzufahren. Nicht nur, dass sich äußerst selten Schmuggler, geschweige denn legitime Händler in dieses System wagten, sie waren zudem (sicherlich diesem Fakt geschuldet) fast unbezahlbar. Nur dem Handel mit den Waren des Dschungels und dem gelegentlichen verkauf eines persönlichen Artefakts des Lords war es zu verdanken, dass er sich solches Vergnügen von Zeit zu Zeit leisten konnte. Natürlich gab es schon seit Jahrzehnten keine wichtigere Gelegenheit mehr. Mit Alaine war sein persönlicher Triumph auf Dromund Kaas gelandet. Diese Welt wurde von dunklen Propheten und Machtnutzern regiert, die sich ob ihrer aufgeplusterten Egos nicht dazu herunterringen konnten zusammen zu arbeiten. Stattdessen hegten sie eine gesunde Konkurrenz zueinander, stets danach ringend mehr Anhänger unter sich zu versammeln. Selten kam es zu offenen Konflikten unter den Propheten, zu denen Arbit selbst zählte. Es galt nahezu als Selbstverständlichkeit, als ungeschriebenes Gesetz, dass sich die Lords von Kaas mit ihren verschiedenen Erungenschaften gegenseitig überboten. Arbit war mit einiger selbstzubestimmter Sicherheit der größte und mächtigste unter ihnen, doch er konnte nicht umhin ihnen dies auch unter die aufgeschwämmten Nasen reiben zu wollen. Alaine würde das Weib an seiner Seite werden. Neben seinen persönlichen Gelüsten ihr gegenüber, war sie der perfekte Fokus für alles, was seine Macht in seinem Dschungelreich festigen sollte. Eine Muse der Macht und der uneingeschränkten Gewissheit dessen, dass er der Größte war, zudem eine Gottheit für seine gläubigen Untertanenen, die seine Anhängerschaft weiter wachsen lassen würde.

Die Worte der wunderschönen Frau rissen den Lord aus seinen Gedanken. Ja... ihre Schüler. Resignierend musste er feststellen, dass sie es von sich wies, ihm mit Geschichten über ihre Untergebenen zu unterhalten. Klar - sie hatte Recht. Geschichten über sie interessierten Arbit nur bedingt. Doch er hatte sich erhofft, durch einfache Gespräche weiter ihr Vertrauen erschleichen zu können. Nach seiner Erfahrung machten Frauen nichts lieber als über ihr unsinniges, widerwertig geringes Leben zu schwatzen. Doch erneut musste er feststellen, dass für die weibliche Sith andere Maßstäbe galten.

Aufmerksam beobachtete der Dunkle Lord jede Einzelheit im Verhalten Alaines. Sie benahm sich wie die böse Stiefmutter gegenüber ihren Schülern. Mit harter, herrschender Stimme tadelte sie Clove dafür, zuviel von dem erlesenen Traubenwein zu verköstigen. Doch hätte eine liebende Mutter hier anders gehandelt? Wenn Alaine das Schicksal von Sin und Clove egal gewesen wäre, würde sie sich dann in dieser Form für sie einsetzen? Dem umnachteten Fürsten lag einiges daran, die Beziehung zwischen seiner zukünftigen Bett-Prophetin und ihren zwei Schützlingen zu entschlüsseln. Er erhoffte sich so ein besseres Bild über ihre Persönlichkeit machen zu können. Bewusst versuchte sie dies zu blockieren. Kleinigkeiten wurden ihm aber immerhin durch ihr offensichtliches Gebaren entblöst. Er konnte sich nur noch keinen wirklichen Reim daraus machen.


"Natürlich nicht, Lady Aren. Bitte esst so viel es Eure Mägen zulassen", er warf einen Blick auf den Ragath und fragte sich kurz wieviel dies wohl tatsächlich sein würde. "Wenn ihr satt seid, begleitet Eure Schüler in ihre Quartiere. In der Tat würde ich weiter Worte mit Euch wechseln. Ich habe schon so lange auf Eure Ankunft gewartet, da werde ich durch weitere Minuten nicht sterben."

Er lachte hohl, als wenn er gerade einen guten Witz zum Besten gegeben hätte. Dann widmete er sich weiter seinem Essen.

Nachdem die Schüsseln und Teller sichtlich leerer geworden waren, die Mägen gefüllt schienen und die Kelche die ein oder andere Kehle befeuchtet hatten, verabschiedeten sich Alaine und ihre Schüler und verließen die Loge. Nun war Arbit also wieder auf sich gestellt - Zumindest bis die Sith zurückkehren würde. Ihm wurde in dem Moment, als sie ihre Worte ausgesprochen hatte, klar, dass das baldige Gespräch nicht nach seinen Wünschen verlaufen würde. Sie wollte sich unterhalten, sie hatte das Gespräch angesetzt - nicht er. Ihm war durchaus klar, dass sie Antworten wollte. Doch was sollte er ihr liefern? Ihr gefiel eindeutig die Vorstellung, eine Göttin zu sein. Sie hatte einen natürlichen Drang zum Unbekannten und Ungewissen. Dieser Ort warf Fragen bei ihr auf. Fragen, die eine innere Unruhe bei ihr verursachten. Das einfachste wäre gewesen ihren Geist zu vergiften und sie so sehr zu schwächen, dass er sie unterwerfen konnte. Eine innere Stimme riet Arbit jedoch davon ab. Er hatte seine hergestellte alchemistischen Wunderwerke noch nicht getestet. Es könnte durchaus sein, dass sie gar nicht wirken würden, oder eine Wirkung hervorriefen, die so nicht beabsichtigt gewesen wäre. Zunächst würden also Worte ausreichen müssen...

[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord ]
 
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord, Alaine, Clove, Sin]


Der Alkohol begann seine Wirkung zu entfalten und Clove fühlte, wie sie etwas unsicher wurde.
"Jetzt schon? Nach nicht mal einem Glas?" wunderte sie sich in Gedanken und bevor sie auch nur in die Nähe des Glases zurück kam, wurde es ihr schon durch die Macht von Alaine entzogen. Dabei war doch noch was drinnen....
Naja, es war vielleicht auch besser so.
Auf den "Alkoholentzug" folgte noch eine Ermahnung von Alaine, sie blickte auch äußerst tadelnd zu dem Ragath rüber, der in Punkto Weinkonsum definitiv kein Vorbild war. Jedoch an Sin hatte sich Clove auch nicht orientiert. Früher zu Lebzeiten, hatte der Puppenspieler mit ziemlicher Sicherheit hier jeden der Sith unter den Tisch trinken können. Doch hatte er übersehen, dass er sich nun den Körper mit einer Jugendlichen teilte, die scheinbar zuvor noch keinen Alkohol getrunken hatte. Zum Glück sah man über diese Fehleinschätzung bei einem jungen Mädchen hinweg.
Doch trotz verzerrender Wirkung bekam Clove deutlich mit, wie der dunkle Lord versuchte eine Konversation mit der Meisterin anzufangen und blitzte erneut ab. Dann versuchte er noch einen Witz zu reißen, aber scheinbar konnte nur er hohl über den flachen Witz lachen. Wie sagte mal jemand aus der Bergbaubranche? "Unterstes Erzflötz".
Dann widmete er sich wieder dem Essen und das Mädchen wählte noch einige Speisen aus und verzehrte mit großem Appetit.
Woher hatte der Hinterweltler eigentlich die ganzen Sachen? Dieser Planet galt als vergessen und es gab sicherlich keinen regen Handel zwischen Dromund Kaas und den anderen Systemen. Oder baute man hier das ganze an?
Ach was solls...die Kosten trug ja der dunkle Lord und da konnte man schon zulangen.
Nach einer kleinen Süßspeise zum Nachtisch, legte Clove das Besteck ab und schob den Teller satt und zufrieden von sich.
Sin schien irgendwann auch seine Füllkapazität erreicht zu haben und stellte das Essen ein.
Alaine deute an, das es Zeit war zu gehen und stumm nickend folgte Clove dieser Anweisung. Sie verabschiedete sich nickend bei den übrigen im Saal und verließ den Raum.
Nachdem sie nur für sich waren, lies Clove einen Kommentar fallen: "Der dunkle Lord scheint ja gehörigen Druck zu haben, so wie er Sie versucht anzugraben Meisterin. Ich rätsel noch, was er genau vor hat. Den ganzen Aufwand, den er bisher betrieben hat. Die Speisen aus den verschiedensten Ecken der Galaxie. Ich glaube eine Frucht erkannt zu haben, die nur auf Kash...ähm...Ketsh...Kitsch...ne...Kashyyk....naja, diesem Wookieplaneten wächst. Schmeckt ziemlich mehlig-säuerlich, gilt aber als Delikatesse. Er wusste, wann wir hier her kommen und hat mit jeder Geste beweisen wollen, wie großzügig, mächtig und was für ein toller Kerl er ist. Der macht das doch nicht aus Spaß an der Freude, der hat doch einen Hintergedanken....also ich an seiner Stelle, hätte einen."

[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Rückweg zu den Quartieren | Alaine, Clove, Sin]
 
[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Halle der Versammlung - Loge - Dunkler Lord (Arbit) und die große Göttin Alaine, Clove und Sin]

Noch immer nicht bereit zu reden, warf er Clove, als sie ihn vor der Wirkung des Weines warnte, lediglich einen Seitenblick zu. Also war dieses Getränk für sie tatsächlich gefährlicher als für ihn, was ihren vorsichtigen Gebrauch erklären dürfte. Als Clove dann aber wohl doch zu viel nahm und sich sogar Alaine einmischte, hatte der Cyborg für einen Moment das Gefühl einen Vorteil für sich gewinnen zu können, doch kaum hatte sich die Executorin wieder an den Gönner gewandt, war der Gedanke weg, ganz so als wäre er im letzten Moment in den Schatten von Sins Gehirnwindungen verschwunden. Auf jeden Fall aber musste der Hüne Peruh ausfragen, welcher ihm mit Sicherheit einige Dinge erklären konnte welche ihm grade so merkwürdig vorkamen.
Für den Augenblick würde er sich jedoch zurück halten müssen. Das Gespräch zwischen dem Lord und seiner Meisterin war wenig aussagekräftig. Sin verstand zwar, dass hinter ihren freundlichen Worte etwas stecken musste, jedoch nicht was genau. Waren sie beide hinterlistige Meuchelmörder, welche nur eine Schwachstelle bei dem jeweils anderen suchten? Oder hörten sie sich nur selber gerne reden und der Inhalt ihrer Konversation war völlig belanglos? Beide Möglichkeiten konnten zutreffen, genau so gut aber auch unzählige andere, Sin würde es ohne nachzufragen niemals erfahren. Und so wie beide Sith sich verhielten, würden sie mit Sicherheit nicht die Wahrheit sagen. Also wozu sich überhaupt die Mühe machen?
Diesen Entschluss gefasst, stellte Sin auf Durchzug und konzentrierte sich lieber auf die Umgebung, sondierte sie mit seinen unbeholfenen Machttentakeln und war dabei vermutlich so auffällig wie ein Hutte der sich zwischen Javas verstecken wollte. Dessen jedoch nicht bewusst, tastete er die merkwürdigen Diener von Arbit – Alaine hatte den dunklen Lord so genannt – ab. Ihre verzerrten Auren waren für den Ragath wie ein Gleiterunfall mit zu viel Blut und einer ungeraden Anzahl an Gliedmaßen bei den Toten. Eigentlich wollte er nicht hinsehen, ihre Machtpräsenz ausblenden, doch es war einfach zu faszinierend. Auch als ihn ein Schauer überlief, der mangels Körperbehaarung auf Gänsehaut verzichten musste, bohrte er seine „Sonden“ geradezu in die Körper der Bediensteten.
Und sie schienen es nicht einmal zu bemerken, unbewegt und ohne das Gesicht zu verziehen ließen sie es über sich ergehen.

Eine „plötzliche“ Geste von Alaine gepaart mit ihrem Tonfall ließ Sin mit dem Sondieren innehalten. Die Worte hatte er nicht verstanden, doch einen kurzen Blick auf alle Teller und Gläser plus die Haltung der Executorin ließen darauf schließen das sie gehen wollte. Das war dem Apprentice nur recht. Er konnte eh nichts aus den Dienern heraus bekommen, genau so gut konnten sie also gehen und endlich diesen viel zu hellen und großen Raum verlassen. Das taten sie auch, mit Alaine an der Spitze, Clove dahinter und Sin als letzter, welcher auch sogleich die beiden großen Diener bemerkte welche sich ihnen wieder anschlossen. Natürlich würde man sie nirgendwo alleine hingehen lassen...

Und schon fing Clove an zu reden, plauderte über dies und jenes und vor allem über Sachen die Sin nicht verstand oder kannte. „Druck haben“? Kashyyyk? Wookiees? Delikatesse? Warum musste es nur so viele Planeten, Rassen, Technologien, Kulturen und Eigenarten von Gruppierungen und Spezies geben? Wie sollte man sich so viel Wissen in so kurzer Zeit aneignen und war es das überhaupt wert? Andererseits war das Gefühl, etwas nicht zu wissen, fast noch schlimmer als der Gedanke womöglich etwas unnützes erlernt zu haben. Also merkte sich Sin - seiner pragmatischen Veranlagung folgend - die ihm unbekannten Wörter und würde Peruh auch danach ausfragen. Das abgehakt, widmete er sich kurz der Verschwörungstheorie von Clove, wobei er auch dieses Thema schnell fallen ließ. Er war einfach zu ungebildet und unerfahren als das er den komplizierten Gedankengängen folgen und selber etwas zu dem Gespräch hätte beitragen können. Der Lord hatte etwas vor, ja natürlich, aber was... nein, das war Sin zu hoch. So schnell konnte sich selbst eine Ragath Kampfdrohne nicht anpassen.

Als sie schließlich vor den Quartieren von Clove und Sin angekommen waren, hielt die Gruppe und Alaine wand sich ihren Schülern zu. Die beiden Diener, die nicht einmal versuchten sich zu verbergen, aber diskret Abstand wahrten – vermutlich wegen der Göttin Alaine und nicht aus Höflichkeit – standen rund 5 Meter entfernt im Gang. Ihre Blicke fixierten die Executorin und es schien als würden sie auf irgendwas warten. Sin achtete jedoch mehr auf seine Meisterin, die nun sicherlich noch einiges zu sagen hatte...


[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Gang, vor den Quartieren der Apprentice - Alaine, Clove und Sin und im Hintergrund die beiden Diener/Wachen]
 
~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Loge ~ Alaine Aren, Lord Arbit, Sin & Clove ~II~

Arbit gefiel es nichts sehr, dass Alaine ihm nichts von ihren Schülern berichten wollte. Sie sah darin keinen Sinn und zum anderen würde sie ihm somit nichts liefern, was er womöglich gegen sie verwenden konnte. Zwar glaubte sie nicht, dass dieser Lord etwas gegen sie plante – allein schon weil seine Augen sie verschlangen – so würde man dennoch mit allem rechnen müssen. Diese Figur, dieses Wesens, welches sich als Herrscher von Dromund Kaas aufführte, seinen Untergebenen so klein wie möglich hielt und Alaine’s Ankuft erwartet hatte würde mehr im Sinn haben als sie allein mit seinen Blicken zu entkleiden. In diesem Punkt glich Arbit so vielen Männern die Alaine bisher kennen gelernt hatte und die nichts weiter im Kopf gehabt hatten als ihr Kleinsthirn zwischen ihren Beinen denken und handeln zu lassen. Die Executorin verachtete solcherlei und dennoch war eines daran durchaus praktisch, man konnte sie für seine eigenen Zwecke missbrauchen. Arbit würde nichts anderes sein als eine Erfüllung ihrer Zwecke. Was auch immer er anderes glauben mochte, sie würde sich dem bedienen was er ihr geben würde und dann würde sie weitersehen. Arbit war in ihren Augen zu dumm, zu unterbelichtet und viel zu sehr von sich selbst eingenommen um etwas wirklich nennenswertes zu erreichen. Er war nichts anderes als eine weitere Marionette, nur das Alaine diese lenken würde.

Was auch immer in der Luft lag oder vielleicht auch in ihrem Getränk, es veranlasste ein Umdenken bei ihr. Etwas veränderte ihren Sinn. War es vielleicht sogar Arbit selbst? Noch war es ein Mysterium und noch viel es selbst Alaine nicht auf, nicht gänzlich jedenfalls und dennoch hatte eine erste kleine Veränderung in ihr begonnen.

Natürlich stellte sich Arbit nicht gegen ihr Bitte sondern bestätigte sie noch. Etwas anderes hätte die Rothaarige Raubkatze auch nicht erwartet. Wahrscheinlich würde er sich ihr zu Füßen werfen, wenn er der Ansicht wäre, dass dies etwas bringen würde. Die Teller, Schüsseln und irdenen Gefäße wurden abgeräumt. Die Nahrungsaufnahme hatte sein Ende gefunden und so erhob sich die junge Sith, nickte noch einmal ihrem Gastgeber zu und gebot dann ihren beiden Schülern ihr zu folgen. Kaum hatten sie den Saal hinter sich gelassen, war es Clove die zu sprechen begann. Alaine wölbte eine ihrer Brauen. Dieses Kind besaß ein Talent dafür einige Dinge in einer recht eigenen Form anzusprechen. Sie nahm kein Blatt vor den Mund sondern redete frei heraus. Dies mochte etwas sein was Alaine schätzte, doch andere würden ihr sehr wahrscheinlich den Kopf von den Schultern reisen. Nicht jeder mochte es wenn ein Grünschnabel wie ein Apprentice es war, sich anmaßte solche Worte zu wählen und es spielte dabei keine Rolle ob es der Wahrheit entsprach oder nicht. Clove war jung, nahm man ihren jetzigen Körper. Ihr Geist jedoch war um einiges reifer und dies spiegelte sich in ihren Worten wieder. Kein Kind in diesem Alter würde auf die Art sprechen.

Alaine blieb stehen, blickte ihre noch sehr junge Schülerin an. Ihr Wortschwall hatte einiges beinhaltet und davon war nicht alles wirklich interessant oder hörenswert. Was deutlich machte, dass sie trotz allem noch ein Kind war.


Clove, deine Einschätzung was Arbit angeht mag richtig sein. Es zeugt von einer guten Beobachtungsgabe, dennoch solltest du darauf achten welche Worte du wählst. Ich mag diese Art von Ehrlichkeit schätzen, solltest du jedoch an die falschen Personen kommen, könnten deine Worte deinen Kopf kosten. Ich rate dir also in der Gegenwart von anderen dich deines alters entsprechend zu verhalten. Es wäre mir nicht lieb, wenn ich dich begraben müsste.

Jeder hat einen Hintergedanken, Clove. Niemand kommt mit reinen Absichten zu einem. Was auch immer Arbit vorhat, er ist auf mich fixiert und dies bedeutet das ihr freiere Hand habt als ich. Seine Diener mögen euch beobachten, euch beide bespitzeln, dennoch wird es keiner wagen euch anzurühren. Arbit würde nichts tun um sich meinen Zorn zuzuziehen.“


Ihre Augen ruhten einen langem Moment auf dem Mädchen, ehe sie ihren Blick auf Sin lenkte. Der Ragath war sehr ruhig, hielt sich zurück. Was von dem was sie oder Clove besprochen hatten er verstanden hatte war schwierig zu sagen. Alles jedoch hatte mit Sicherheit nicht verstanden.

Sin, was auch immer hier geschehen mag, welche Anfeindungen du vielleicht zu spüren meinst, halte dich zurück. Es wäre ein leichtes für dich sie zu töten und dennoch würdest du nicht weiter kommen als bis zum Schiff. Welche Fähigkeiten der dunkle Lord auch immer haben mag, er wird sie einsetzten sollte er sich dazu gezwungen sehen und ich habe nicht vor deine Ausbildung frühzeitig abzubrechen.“

Sie machte eine kurze Pause in der sie beide durchdringend ansah.

„Geht auf eure Quartiere, ruht euch aus, sinnt nach und morgen werden wir weiter sprechen und sehen wie wir eure Ausbildung vorantreiben.“

Ein kurzes Lächeln glitt über ihre Lippen, dann wandte sie sich um. Über die beiden Spione, welche sich im Hintergrund hielten hatte sie mit Absicht nichts gesagt noch sie beachtet. Ihre Schritte führten sie zurück zum Saal und damit in die Arme von Arbit, welcher sie bereits erwartet hatte.

„Nun wo ich zurück bin lasst uns reden. Ich habe das Gefühl, dass es einiges gibt was ihr mir gerne sagen würdet und ich höre euch sehr gerne zu.“

Ein Lächeln glitt über ihre Lippen, bezaubernd und betörend zugleich. Die junge Frau setzte sich neben ihn, griff nach dem Weinbecher, welcher noch nicht abgeräumt worden war und trank etwas. Nachdem sie diesen abgestellt hatte ließ sie ihre Finger über seine Hand gleiten. Ihre Augen besaßen ein funkeln, welches nicht zu deuten war.

„Sagte mir, was erwartet ihr euch von meinem Hiersein und mehr noch, was bedeute ich euch? Mir ist nicht verborgen geblieben welche Reaktion ich auf euch und euren Körper habe, obwohl ihr versucht dies zu verbergen.“

Wieder folgte ein Lächeln und ihr Finger spielten mit seinem Handrücken.

~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Loge ~ Alaine Aren & Lord Arbit ~II~
 
[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Gang, vor den Quartieren der Apprentice - Alaine, Clove und Sin und im Hintergrund die beiden Diener/Wachen]

Da sich ihre Meisterin ohnehin fast sofort abgewandt hatte, sparte sich Sin ein Nicken oder eine Verbeugung und verschwand einfach wortlos in seinem Quartier. Für heute war ihm nicht mehr danach mit irgendwem außer Peruh zu sprechen und selbst mit dem nur, weil er ein paar Informationen brauchte.

„Standby-Modus beenden.“ befahl Sin noch während er auf dem Weg zum nächsten Sessel war. Seitdem Clove diesen Raum verlassen hatte, war er stockfinster gewesen und jetzt, da der Droide in seiner Ecke wieder „erwachte“ leuchtete ein paar Photorezptor-Augen auf und erhellten zumindest marginal seine Umgebung. Sin störte sich selbst ohne Schweißerbrille nicht daran, womit klar war wie „hell“ sie wirklich waren.
„Ah Ihr seid zurück. Gibt es Neuigkeiten in Bezug auf unseren Gastgeber?“
„Ja. Du kannst das Mikro entfernen.“
„Sehr gerne.“

Steif wie es nur er konnte kam er mit erhobenen Armen auf den inzwischen sitzenden Cyborg zu. Dieser öffnete, nachdem Peruh in sein Sichtfeld getreten war, seinen kybernetischen Unterkiefer. Kaum damit angefangen, griff Sin sich selber in den Mund, machte zwei ruckartige Kopfbewegungen und renkte sich somit den Kiefer aus. Da dieser ohnehin kaum mit echten Sehnen und Muskeln verbunden war, schmerzte es kaum und ein Würgereflex stellte sich ebenfalls nicht ein als Peruh in den Rachen griff und ein kleines Mikro heraus zog, grade groß genug damit der Droide es mit seinen Fingern überhaupt greifen konnte.
„Und es hat niemand bemerkt?“
„Keiner hat es angesprochen. Aber es war ja auch deine Idee es neben den anderen Implantaten zu verstecken. Damit es für eines meiner anderen gehalten wird.“
„Und ich wies sie daraufhin, dass man nur wenig Sachkenntnis benötigt um den Unterschied zu bemerken, sollte man sie scannen.“
„Egal. Hör es dir an.“


Das tat er. Im übertragenen Sinne, denn wirklich „anzuhören“ gab es da nichts, da das Mikro keine Geräusche und Stimme im eigentlichen Sinne aufgefangen und gespeichert hatte. Peruh konnte mit den in Maschinensprache verfassten Informationen jedoch etwas anfangen. Würde es denn welche geben.

„Auch wenn man sie nicht gescannt hat, man scheint vorbereitet gewesen zu sein. Das Mikro hat nichts von dem aufgezeichnet was in...“
„Halle... irgend so ein großer Raum wo sie gegessen haben.“
„Ja... nun, das Signal wurde eindeutig gestört, ich kann nichts davon lesen. Erst als sie wieder mit ihrer Meisterin in dem Gang waren. Und...“
„Auch davon warst du ausgegangen. Er ist klüger als er aussieht.“


Nicht das der weltfremde Sin wirklich wusste wann jemand intelligent aussah und wann nicht.

„Egal. Zu dem was Clove im Gang gesagt hat. Einiges davon verstehe ich nicht. „Druck haben“, was hat Druck mit einem... Menschen oder was auch immer der Lord ist zu tun? Und dann Wookiees und Kashyyyk? Delikatessen?“
„Nun, Wookiees sind eine humanoide und intelligente Rasse von dem Planeten Kashyyyk“
erklärte Peruh kurz und knapp, ganz so wie es Sin sich wünschte.
„Als Delikatessen angesehene Speisen werden meist Nahrungsmittel bezeichnet, die weder selten und damit kostbar oder manchmal auch einfach nur exotisch und auf einem bestimmten Planeten als nicht anbaufähig beschrieben werden. Das unterscheidet sich ganz von Rasse, Kultur und dem Planeten den sie bewohnen.“
„Aha, also selten. Und „Druck haben?“
„Das ist eine eher vulgäre Äußerung über die sexuellen Gelüste von diesem Lord.“


Sin schnaufte desinteressiert. Sex, wie langweilig und unnötig.

„Meinetwegen. Peruh, ich brauche eine Analyse von dem was man hier so isst und trinkt und dann eine Liste von Dingen die ich in welchen Mengen zu mir nehmen kann. Geh zurück zu dieser Halle und lass sie dir zeigen. Sag das du in meinem Auftrag kommst.“

Den schon vor dem Gespräch wieder eingerenkten Kiefer mit der rechten Hand ein wenig hin und her schiebend – was einem massieren von schmerzenden Muskeln gleich kam – legte sich der Ragath nun auf das Bett, den Blick aber noch kurz auf Peruh gerichtet.

„Komm in 2 Stunden wieder, ich muss nachdenken. Warte wenn nötig vor der Tür.“
„Okay.“


Der Droide verschwand und Sin gestattete sich noch ein paar Sekunden verschwendeter Zeit, in der er darüber nachdachte warum Peruh nur „okay“ gesagt und nicht wieder einer seiner Phrasen verwendet hatte. Doch die 5 Augenblicke verstrichen und er ließ den Gedanken unausgereift fallen.
Danach begann er auch schon sich an seine Attentäterausbildung zu halten und alle unwichtigen Details auszublenden. Das galt einerseits für Geräusche, die in diesem Augenblick aber ohnehin kaum hörbar aus den Nebenräumen kamen und leicht zu ignorieren waren. Sichtbare Dinge verschwanden durch das Schließen der Augen und schlussendlich verband er alle störenden Gedanken in sein Unterbewusstsein. Das war gar nicht so schwer, konnte man auf eine versklavende Konditionierung zurück greifen, die, durchbrochen wie sie war, dennoch noch verwendet werden konnte. Lediglich an Clove und dem was sie sagte hing er noch ein wenig länger.
Schlussendlich vielen aber auch ihrer Versprechungen und Verheißungen dem „Platz schaffen“ zum Opfer. Dann war Sin mit sich allein, ganz so als würde er real in einem leeren, finsteren und von alle Geräuschen abgeschotteten Raum stehen und nur sich selber haben. Doch natürlich gab es so etwas nicht wenn man machtsensitiv war. Die Macht, dieses selbst nach Jahrtausenden immer noch mystische und nur oberflächlich erforschte Konstrukt war mit Sin verbunden. Angeblich ja sogar mit jedem Lebewesen und falls man den wenigen „Verrückten“ glauben mochte die behaupteten das selbst Droiden mit ihr interagieren konnten, dann auch sie. Den letzten Punkt konnte und wollte Sin in diesem Augenblick jedoch nicht beachten. Das würde zu weit führen und war ja eh nur Spekulation. Die Macht stand mit ihm in Verbindung. Punkt. Darüber hinaus war alles andere irrelevant.


Wie sieht es aus? Die Macht ist mit Alaine verbunden, sie ist mit mir verbunden. Warum ist sie mächtiger? Weil sie älter ist? Nein. Weil sie einer anderen Spezies angehört? Nein, wohl kaum, wobei, vielleicht, aber nein... weil sie eine Frau ist? Nein, der Imperator ist ein Mann und bei weitem mächtiger. Das alles ist egal. Sie ist mächtiger weil sie mehr über die Macht weiß UND sie schon länger verwendet, sie schon länger kennt. Wissen ist also der Schlüssel. Das unterscheidet sich kaum von meiner Ausbildung auf Ragath. Doch Wissen allein genügt nicht. Man muss es auch einsetzen können. Man braucht PRAKTISCHES Wissen, wie man was einsetzt. Und je öfter man es tut... desto leichter ist es und man findet neue Wege es noch besser zu machen, Tricks, Kniffe... kleine Abweichungen. Meine Lehrer haben sie mir nicht gezeigt, auf dem Schlachtfeld habe ich sie mir selber beigebracht. Töten war am Anfang so schwer, weil meine Gegner so gut waren wie ich. Doch irgendwann sah ich durch Zufall etwas das es mir leichter machte, bemerkte das eine andere Körperhaltung oder ein weniger gradliniger Stich viel tödlicher war, weniger Kraft und Zeit kostete. Erfahrung. Wissen und Erfahrung. Beides fehlt mir im Bezug auf die Macht. Beides bekomme ich durch die Ausbildung. Doch nur wenn Alaine das will. Es hängt von ihr ab. Sie entscheidet! Sie!

Sins Muskeln spannten sich an, als seine Gleichgültigkeit und Distanziertheit durch diesen Umstand in eine emotionale Suppe verwandelt wurde und der Drang, Alaine dazu zu zwingen ihm alles beizubringen und zu erzählen was sie wusste, nur um sie danach für ihre Frechheiten zu töten, so stark wurde das er sich nicht mehr auf seine logisches Selbstgespräch in seinem Inneren konzentrieren konnte. Wut kochte in ihm hoch und seinen Versuch, das zu unterbinden als halbherzig zu bezeichnen war noch relativ schmeichelhaft. Er gab es auf und genoss das Kribbeln seiner Haut, die Hitze die in ihm aufstieg und das vibrieren der sich an und entspannenden Muskeln. Dieser durch die Macht verstärkte „körperliche Zorn“ war ziemlich kontraproduktiv – dessen war sich Sin immerhin bewusst – doch kam dieser Zustand einem Glücksgefühl einfach zu nahe als das er ihn einfach unterdrücken wollte. Alaine, dieser karmesinrote Teufel, die er gerne auf die übelste Weise beschimpfen wollte, würde er denn viel mehr solche Worte als vielleicht Schlampe kennen, deren Körper er misshandeln und verstümmeln wollte... sie bestimmte über die Menge an Erfahrung und Wissen die er bekam. Seine Versuche, sie zu umgehen und durch Peruh an das wirklich wichtige Wissen heran zu kommen waren fehlgeschlagen. Der Droide konnte ihm nichts beibringen, das hatte jener Sith, der ihn nach seinem letzten Meisterwechsel umprogrammiert hatte, wohl schon vorausgesehen - also das ein Jünger oder Adept die Meister umgehen und sich selbst ausbilden will - und deshalb Sperren eingebaut.

Ich kann mir auch nicht immer einen neuen Meister suchen, nur weil mir der jetzige nicht passt. Die Zeit habe ich nicht und laut Peruh ginge das eh nicht. Mich würd doch eh keiner nehmen wenn sich rum spricht das ich abhaue sobald es mir nicht schnell genug geht oder der alte Meister nicht tat was ich wollte. Alaine Aren, Sith Executor. Ich muss mit ihr klar kommen! Und das bedeutet...

Der letzte Gedanke reichte um Sin all seine Wut ein Ventil zum Austreten zu geben. Die Muskeln in seiner rechten Schulter und der Brust spannten sich an, kybernetische Verbindungen begannen die Signale zu übertragen und ließen den rechten Arm in einer blitzschnellen Bewegung auf und nieder gehen. Die Matratze unter seinem schweren Körper gab ohne nennenswerten Widerstand nach und so grub sich seine Faust in sie hinein, traf die Unterlage darunter und zerschmetterte auch diese, ohne jedoch die Konstruktion an sich zu gefährden. Weiterhin leicht in das Bett eingesunken, lag Sin also da, den kybernetischen Arm erhoben, die Augen geöffnet und auf die genau so künstliche Hand gerichtet. Er stellte sich kurz vor wie er Alaines dürren Hals zerquetschte, dann tauchte auch schon Clove auf, die er ja genau so für seine Lage verantwortlich machte. Nach wie vor.


Diese beiden bestimmen über das Tempo. Wenn Alaine nicht will und Clove es wegen ihrer höheren Intelligenz schafft, dass Alaine eher sie als mich ausbildet... wenn es sein muss, stirbt Clove eben, egal was sie zu bieten hat. Niemand wird meine Ausbildung behindern. Ich brauche sie, brauche Wissen und Erfahrung. Und das SCHNELL!

Sin hatte zwar seit er bei den Sith war nicht mehr bewusst darüber nachgedacht, doch er war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er nur ein Jahr Zeit hatte bevor sein Körper die Implantate abstoßen und er sterben würde. Es sei denn er würde das entsprechende Medikament schlucken, welches es selbstverständlich nur auf Ragath gab. Entsprechend eilig hatte er es mit dem mächtiger werden.

Schnell, ja, aber Alaine hört gar nicht mehr auf mich anzublicken als würde sie mich lieber tot sehen wollen. Respekt sagte Peruh. Es fällt mir aber halt schwer so etwas zu heucheln. Ich empfinde keinen Respekt, habe nicht das Gefühl und Bedürfnis ihr Wissen und ihre Taten zu würdigen. Dafür kann ich doch nichts! Aber sie will es, will das ich krieche... sonst keine Ausbildung. Lächerlich, so nennen die Menschen das. Ein hässliches Wort, genau so wie Respekt, es auszusprechen ist schon lästig. Lästig... ä... wer hat sich denn so etwas ausgedacht? Egal, ich komme vom Thema ab.

Und schon hatte Sin genug vom „meditieren“. Da er nicht über die Macht nachdenken konnte, ohne schlussendlich wieder bei Alaine, Clove und den Verzögerungen bei der Ausbildung zu gelangen, was wieder zu ablenkenden Wutanfällen führte, unterbrach er seine Bemühungen und dachte über etwas anderes nach, etwas "leichteres". Eine Stunde hatte er ja noch...

[Dromund Kaas - Urwald-Lichtung samt Tempel - Im Tempel - Sins Quartier - alleine]
 
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Rückweg zu den Quartieren | Alaine, Clove, Sin]

Wärend die Meisterin zwar die Einschätzungsgabe von Clove lobte, mahnte Sie gleichzeitig an, aufzupassen, wem sie die Wahrheit sagte. Solche Worte könnten einen den Kopf kosten.

Dann lies sie noch eine deutliche Anspielung fallen und ermahnte ebenfalls Sin. Er würde nicht weit kommen, auch wenn er körperlich stark wäre.

Dann schickte Alaine ihre Schüler auf die Quartiere und ging zurück in die Halle.
Clove nickte nur kurz und sah ihr einen Moment nach. Die Spione zogen sich ebenfalls zurück, blieben aber in der Nähe.
Der Ragath, eh kein Freund von langen Konversationen, zog sich zurück auf sein Zimmer.
Die Wirkung des Weines war noch vorhanden und Clove war noch zu aufgekratzt um einfach schlafen zu können.
Sie entschied sich, noch einmal an die frische Luft zu gehen. Sie ging den Seitegang weiter zu einem überdachten Säulengang, der zu einer Art Hof führte. Sie setzte sich auf eine Treppe und schaute in den nächtlichen Himmel. Das Gewitter war abgezogen, die Luft roch angenehm nach feuchtem Stein und war etwas abgekühlt und noch sehr angenehm.
Clove versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Eine unangenehme Erinnerung aus ihrer Vergangenheit bahnte sich ihren Weg an die Oberfläche. Der Raumschiffkapitän hatte sie damals auf eine "Party mit Geschäftsfreunden" geschleppt und einem schmierigen Typen zugeführt. Trotz des Alkohols und der Drogen, die ihr eingeflößt wurden, konnte sie sich noch an genügend Details erinnern, wie den üblen Gestank des "Geschäftsfreundes" und an die Schmerzen, die er ihr bereitet hatte. Scheinbar war er damals nicht zufrieden gewesen, jedenfalls hatte er sich ziemlich verprügelt und der Kapitän hatte sie im Nachgang ebenfalls mißhandelt und mißbraucht. Sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann und ihre Muskeln sich verhärteten. Sie konnte sich nicht mehr rühren.
"Ganz ruhig, der Mistkerl ist tot und den anderen Drecksack kriegen wir auch noch, wenn er nicht schon an einer Geschlechtskrankheit oder Drogen verreckt ist. Vergiss nicht, diese Männer haben keine Macht mehr über dich." hörte sie die innere Stimme. Sie klang vordergründig sanft, doch sie fühlte sich eiskalt an.
"Aber du hast Macht über mich. Du lässt mich Dinge tun, die ich nie getan hätte." sagte sie sich zu dieser anderen Stimme.
"Du bist Ich und Ich bin Du. Ohne mich wärst du tot oder ein willenlose Sklavin irgendwelcher Perversen. Ich habe dir die Freiheit gegeben. Doch die Freiheit hat ihren Preis. Wir mussten die Männer opfern, sie waren eine Gefahr für uns. Und mal ehrlich, die meisten haben es einfach verdient. Ja...die Zöllner...sie waren lässtige Zeugen." erwiderte die andere Stimme in ihr.
Die Stimmungen verbanden sich wieder und Clove's analytischer Verstand begann wieder zu arbeiten.
Die Meisterin behauptete zu wissen, dass dieser Dunkle Lord, der auf den klanghaften Namen Arbit hörte, sehrwohl Hintergedanken hatte und sie ihn deshalb unter Kontrolle hatte.
War dem wirklich so? Gewisse Zweifel kamen ihr auf. Dieser Sith war schon steinalt, und mal vom entsprechenden Aussehen abgesehen, hatte der alte knackige Knacker sicherlich den einen oder anderen Trick auf Lager, den die wesentlich jüngere Sith nicht kannte. Wer sich ungefragt in ein Hirn einhacken konnte, der hatte sicherlich noch die einer oder andere Sauerei mehr in petto.
Sie würde zu gern wissen, was dieses ungleiche Paar zu besprechen hatten. "Ich schätze mal, es folgt ein bisschen Smalltalk, ein heißer Blick von ihr und ihm und dann folgen die ersten zaghaften Berührungen....und dann landen beide in der Kiste und lassen den Tempel beben." konstatierte der Puppenspieler.
"Und das macht sie freiwillig? Ich meine, der Kerl ist doch älter als die Greifensteine...." zweifelte das Mädchen
"Und wenn schon. Wenn nicht, dann zwingt er sie dazu, du weißt doch selbst wie das geht." erwiderte der Puppenspieler.
...und das ist nicht gut! dachten sich beide.

Zu gern hätte sie jetzt gewusst, was da in der Halle ablief. Doch die Spione standen in den Korridoren und Clove konnte sich noch nicht mit der Macht abschirmen. Und einen Netzwerkzugang hatte sie hier auch nirgends entdecken können. Und dank des Weins, konnte sie sich nicht ausreichend konzentrieren um mittels der Macht ihre Position zu erspüren. Sie konnte sich nur ein verschwommenes Bild machen, die Personen waren nur helle Flecken, wärend die Stromleitungen klarere Linien formten. Doch irgendwas bewegte sich...dieser Droide!
Sie schnellte hoch und rannte zum nächsten Seiteneingang und fing den Droiden ab, der sie schräg anschaute und kurz innehielt.
"Miss...?" fragte der Droide.
"Peruth...wohin des Weges?" fragte Clove im Flüsterton.
Der Droide machte Anstalten weiter zu rollen und schien nicht geneigt, ihr eine Antwort zu geben.
Clove legte ihre Hand auf sein Dateninterface und grinste diabolisch.
Der Datenaustausch dauerte nur eine Sekunde und dann rollte der Droide weiter, als wäre nichts geschehen.
Sie hatte dem kleinen Droiden einen "Floh" ins Ohr gesetzt. Praktischerweise war er auf dem Weg in die Halle und was er sah, dass würde sie jetzt ebenso sehen können.
Sie ging gemächlich zurück zu ihrem Quartier, schloß hinter sich die Tür und verriegelte sie, zog sich aus und legte sich ins Bett.

[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Clove's Quartier | Clove]
 
*NPC-Post
[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord ]​

Offenbar war es schließlich an der Zeit, dass Alaine ihre Schützlinge vor dem Rest des Abends bewahren wollte und sie zu ihren Quartieren begleitete. Es hatte fast etwas von einer strengen, besorgten Mutter, die ihre Kinder früh ins Bett brachte, damit diese ja genug Schlaf bekamen. Dieses Bild stand im argen Kontrast zu dem sonstigen Auftritt der Exekutorin. Steckte unter ihrer kalten, berechnenden Hülle doch mehr? War sie tief in ihrem Innern doch gar nicht so anders als andere menschliche Frauen? Arbit kicherte kaum vernehmlich. Wenn sein Plan aufging – und das würde er seinen Gedanken nach zu urteilen definitiv – würde er seine Wertvolle Saat in ihr platzieren. Ihre ungewöhnliche Schönheit, verbunden mit dem Potential in der Macht, machte ihren Schoß geradezu perfekt, um ihm das Amt des Oberhaupts einer mächtigen Dynastie zu schenken. Seine Kinder wären eine ultimative Kombination von Macht, Gerissen- und Klugheit, die jeden bisherigen Sith zurück in die Schatten verdrängen sollte. Alaines Schönheit und die Freude des Aktes der Zeugung wären dagegen vermutlich nur kleine Sondervergütungen, an dessen das fleischliche Verlangen des dunklen Lords sich laben dürfte. Sollte die rothaarige Vertreterin der dunklen Zunft also tatsächlich noch die Qualitäten einer sorgenden Mutter besitzen, wäre sie sogar ein noch besserer Gewinn als er sich bei ihrer Erwählung erträumt hatte.

Während Sin, Clove und Alaine also die Loge der Halle verließen, trabte sogleich ein kleiner Pulk Leibeigener herbei, die den Tisch von seiner Last aus Tellern, Schüsseln, Kelchen und Essensresten befreiten. Zufrieden legte der dunkle Lord seine Fingerspitzen aneinander. Seine Gedanken waren auf das kommende, viel persönlichere, diskretere Gespräch mit der Exekutorin gerichtet.

Der mächtige, klobige Holztisch und die vornehmlich zum Einnehmen von Dinner verwendeten Stühle wurden durch einen kleineren, rundlichen Tisch und bequemere Sessel ausgetauscht, ehe Alaine zurückkehrte. Das Licht wurde beinahe romantisierend gedimmt, aus dem Garten kamen seltene, edle Dekorationspflanzen auf den Tisch. Nichts, bis auf den beiden Weinkelchen, welche die Diener für weitere Verwendung zurück gelassen haben, erinnerte mehr an das Dinner, das noch vor wenigen Minuten an gleicher Stelle stattgefunden hatte. Der dunkle Lord lobte sich - wie so häufig - selbst damit, wie gründlich er jede Kleinigkeit durchdacht zu haben meinte. Er wollte eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit schaffen. Nicht zuletzt dadurch, dass Alaine sich einfach wohlfühlen sollte. Wie hieß eine althergebrachte Phrase schließlich? Der Gast sollte sich wie zuhause fühlen – nur nicht so benehmen.

Der dunkle Lord empfing die zurückgekehrte Kriegerin lächelnd. Großzügig gönnerhaft geleitete er sie zu ihrem Sessel, wartete bis sie sich gesetzt hatte und nahm dann in unmittelbarer Nähe zu ihr auf seinem eigenen platz. Sogleich eröffnete sie das Wort, bevor sie endete und einen Schluck aus ihrem Weinkelch nahm. Arbit beobachtete sie dabei aufmerksam. Bemerkte sie etwas? Er hatte sich just zuvor kurzerhand entschlossen einen kleinen Trick zu benutzen, der für ihn als geübten Alchemisten beinahe schon lächerlich einfach war. Doch gerade darin deutete der Lord sich die Genialität dieses Schachzugs. Dem Getränk hatte er ein leichtes Aphrodisiakum beimischen lassen. Unter dem reichhaltigen Aroma sollte es nicht weiter auffallen, und eigentlich genügte die Menge auch nicht für die größten Sprünge. Doch für den Stein des Anstoßes musste es ausreichen. Es sollte in ihr gerade genug von ihm ausgehende Anziehungskraft projizieren, dass sie sich auf den Pfad der wogenden Sicherheit begab.

Etwas überrascht nahm er jedoch zur Kenntnis, dass Alaines Finger sich gefährlich betörend über seinen eigenen Handrücken bewegten. Ob dies nun an der Wirkung seines kleinen Zaubertricks oder in weiterer kühler Berechnung der Exekutorin begründet lag, konnte er nicht eindeutig ausmachen. Sein ausgeprägtes Ego zwang ihn jedoch quasi dazu, davon auszugehen, dass es nur sein eigener Verdienst sein konnte.


Bevor er auf die Äußerungen und Fragen der Sith eingehen konnte, spürte er wie sich sein alter Körper gegen seine geistige Selbstbeherrschung auflehnte. Seine Haare stellten sich senkrecht, während Alaines Haut immer und immer wieder über die seine fuhr. Spärlich versuchte er sich selbst die Worte zu entlocken, die er so lange vorausgeplant hatte und in dieser Situation die richtigen sein mussten. Doch seine körperliche Erregung stahl ihm sämtliche Konzentrationsfähigkeiten.

„Ihr seid eine außergewöhnliche Frau, Lady Aren. Ich weiß, dass ich Euch nichts vormachen kann.“

Seine Stimme zitterte unterschwellig, was so gar nicht zu dem ansonsten gefestigten, mächtigen dunklen Lord passen wollte, wie er es war.

„Ihr seid mächtig und von atemberaubender Schönheit. Es wäre eine glatte Lüge, wenn ich behaupten würde, dass mich Eure Erscheinung nicht anziehe.“


Seine ‚freie‘ Hand legte er auf die der weiblichen Sith.

„Ich möchte, dass ihr mein Reich führt. Die Prophezeiung hat Euch zu einer Gottheit für meine gläubigen Diener gemacht, und Eure Schönheit macht Euch zu meiner. Tretet an meine Seite und seht die Wunder und Möglichkeiten, die Dromund Euch noch zu bieten hat.“

Er machte eine kurze Pause.

„Bleibt ein paar Tage und denkt über Eure Entscheidung nach. Die Bestimmung wollte, dass Ihr zu mir kommt. Nehmt Euch Zeit um diese Bestimmung zu erkennen.“

Natürlich erwähnte er kein Wort davon, dass sie früher oder später nicht freiwillig einwilligen musste, um die Frau an seiner Seite zu werden. Er musste nur genügend Interesse in ihr wecken, dass er seine Alchemiefertigkeiten entfalten und sie unterwerfen konnte.

Kurz machte sich in seinem Hinterkopf die Frage nach ihren beiden Anhängern und ihrer Bereitschaft zur Rumschnüffelei breit, ehe er sich gewahr wurde, dass seine beiden abgestellten Diener diese sicherlich im Blick hatten. Einen gewissen Droiden hatte er dabei in seinen Vorkehrungen jedoch nicht bedacht...


[Dromund Kaas | Urwald | Tempel | Halle der Versammlung | Loge | Der Dunkle Lord & Alaine ]​
 
~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Halle der Versammlung ~ Loge ~ Alaine Aren & Lord Arbit ~II~

Die Überraschung in seine Gesicht konnte Arbit nicht verbergen. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass die Executorin einen Sprung nach vorn machte indem ihr Finger seine Hand streichelten. Für ihn musste dies wie ein Quantensprung erscheinen, für Alaine war dies nichts weiter als ein Spiel und der erst Schritt dahin zu erfahren was sie wissen wollte, ohne dass er sie mit dummen Floskeln behinderte oder die Wahrheit verschwieg. Dies war es nämlich was er tat indem er stets um den heißen Brei herumredete ohne klare Antworten zu geben. Sie würde sich nicht damit zufrieden geben Äußerungen zu erhalten die zu nichts führten und auch nichts bringen würden. Solche Spielchen konnte er mit jedem anderen spielen, so aber nicht mit ihr. Er war in diesem Punkt zu leicht zu durchschauen und auch wenn sie noch immer nicht gänzlich wusste welche Pläne er verfolgte, welcher schmiedete, so war ihr doch klar, dass sie eine ganz essenzielle Rolle dabei spielte. Allerdings und dies war für sie sehr wichtig, würde sie sich nicht einfach für irgendwas benutzen lassen! Es oblag ihr zu entscheiden was sie tun wollte und was nicht. Sie war Herrin ihrer selbst, Herrin ihres Geistes und sie würde es nicht gestatten wie ein naives kleines Kind behandelt zu werden. Dies hatten genug andere versucht waren gescheitert! Arbit war klug genug vorsichtig vor zu gehen und dennoch würde auch er irgendwann einen Fehler machen und sich verraten. Er war nicht so genial wie er glaubte.

Mit einem innerlichen Lächeln nahm sie wahr, dass der Körper des Sith auf die Liebkosung ihrer Finger reagierte, indem sich seine Härchen aufstellten. Wie leicht ein Mann doch zu beeinflussen war wenn es ihm darum ging jemanden zu betören und Arbit’s Interesse an ihr war durchaus von sexueller Natur. Wenn sie diese Macht über ihn besaß sollte es möglich sein diese auch weiter zu nutzen und sich einen Vorteil daraus zu schaffen. Alaine griff nach ihrem Weinglas und leerte das mit einem Aphrodisiakum versetzte Gemisch, welches eine Wirkung zeigte. Geschmacklich konnte sie nichts feststellen und auch so fiel ihr nichts auf. Die Mischung des ganzen schien eine Veränderung herbeizuführen, eine die ihr nicht auffiel und es ihm erleichtern würde weiter vorzugehen.

Alaine ließ ein Lächeln über ihre Lippen gleiten als Arbit erklärte, dass er ihr nichts vormachen könnte und sie war gespannt darauf zu hören was kommen würde. Das Zittern in seiner Stimme, welches unterschwellig mitschwang zeugte von einer gewissen Begierde. Ihre Wirkung auf ihn schien ungemein groß zu sein. Das er aussprach, dass sie ihn anzog war wenigstens einmal die Wahrheit, dies konnte sie deutlich fühlen und Arbit legte seine freie Hand auf die ihre. Er sprach erneut von der Prophezeiung, davon das er wolle das sie sein Reich führte. Sie sollte an seine Seite treten und die Wunder und Möglichkeiten sehen die Dromund Kaas ihr zu bieten hatte. Welche Möglichkeiten diese waren wusste sie nicht und für diesen Augenblick interessierte sie dies auch nicht. Alaine beobachtete aus dem Augenwinkel wie ihr aus einer Karaffe neuer Wein eingeschenkt wurde und sie griff nach dem Glas um einen großen Schluck zu trinken. Was ihr verborgen blieb war, dass der Diener des Lords eine weitaus höhere Dosis des Aphrodisiakums beigemischt hatte und wohl auch noch etwas anderes. Alaine stellte ihr Glas ab und blickte dem Sith erneut ins Gesicht.


„Ihr habt nichts gescheut, weder Kosten noch Arbeit um dafür zu Sorgen, dass ich mich wohlfühle. Eine gelungene Arbeit Lord Arbit. Beeindruckend mit welcher Liebe ihr alles gestaltet habt. Nur wenige würden sich so viel Mühe geben wie ihr es getan habt.“

Sie lächelte leicht. Ihr Kopf fühlte sich an als ob er sich in einem leichten Neben befand. Dies bedeutete, dass sie frische Luft brauchte und erhob sie sich langsam.

„Verzeiht, aber ich brauche ein wenig frische Luft. Würdet ihr mich begleiten?“, wollte sie wissen. Arbit nickte, griff nach ihrem uns seinem Glas und geleitete sie die Treppen nach oben und auf das Dach. Dort angekommen atmete sie tief durch. Die frische Luft tat ihr gut, jedenfalls dachte sie dies. Arbit reichte ihr das Glas und Alaine leerte es halb ehe sie zum Horizont hinaufsah.

„Kaas hat eine eigenen Wirkung auf mich wie mir scheint. Ein Welt die eine gewisse Schönheit besitzt, Wild und beinahe ungezähmt. Ein Herrscher der ebenso Mysteriös erscheint wie alles. Ich frage mich warum ausgerechnet Kaas. Warum nicht Korriban oder eine andere Welt? Und dennoch, dennoch vermute ich, dass jede andere Welt nicht so lange geheim geblieben wäre wie jene.“

Alaine schenkte Arbit ein kurzes Lächeln, ehe sie erneut zum Himmel aufsah. Der Mond stand in seiner ganzen Herrlichkeit am schwarzen Horizont. Es war eine Sternenklare Nacht, nicht zu kalt und nicht zu warm. Die Luft war klar. Die Executorin leerte ihr Glas und wandte sich dann dem Lord zu, welcher an ihrer Seite stand. Die Wirkung des Weins gepaart mit den beiden zusätzlichen Inhalten tat langsam ihre Wirkung. Natürlich taten die Worte des Sith auch einiges. Ihr Gesicht blickte in seines, die Wangen leicht gerötet. Der Mond ließ einen Schimmer über ihr Haar fallen und sie wie einen Engel erscheinen.

„Ich hatte nicht vor so schnell wieder zu gehen. Kaas ist nichts was man einfach so hinter sich lassen sollte und ich habe nicht vor euch so schnell wieder allein zu lassen.“

Dies waren Worte die sie unter normalen Umständen nicht ausgesprochen hätte und schon gar nicht bei jemandem wie Arbit. Für Alaine jedoch, deren Geist durch Alchemie beeinflusst war, merkte nicht was sie von sich gab. Oder besser gesagt sie war sich dessen vielleicht bewusst aber hielt es für normal. Welche Variante davon die bessere war, nun dies war eine Sache für sich.

Ihre smaragdgrünen Augen schimmerten leicht, als sie in seine roten blickte und sich fragte was durch seinen Kopf ging. Fast von selbst glitt ihre Hand an seine Wange, strich darüber. Fühlte die Haut, die Wärme. Die Wildnis von Kaas und deren Schönheit trat in den Hintergrund, ihr Geist konzentrierte sich auf ihn.

~II~ Dromund Kaas ~II~ in den Tiefen des Urwalds ~ alter Tempel ~ Dachterasse ~ Alaine Aren & Lord Arbit ~II~
 
Zurück
Oben