Duro

[Orbit um Duro, Yacht Queen of Blades]- Akemi, Cris, Selby, Avatar

Cris bekam nicht viel Zeit, sich zu orientieren – die feindlichen Schiffe hatten sich mittlerweile verteilt und damit begonnen, die Schilde der Queen of Blades systematisch zu schwächen, während Selby vor allem darauf bedacht schien, den Patrouillenbooten auszuweichen. Diese indes zögerten – augenscheinlich vermuteten sie, Zeugen eines Kampfes zwischen verschiedenen Verbrecherbanden zu werden. Somit blieb zumindest ein Funken Hoffnung, dass diese Sicherheitsbeamten nicht auch noch von Nemesis kontrolliert oder seinen Mittelsmännern gekauft waren...

“Vorsicht, Akemi, einer in deinem Schussfeld!“, rief Cris, als einer der Starchaser in einem gewagten Manöver abtauchte, um dem mörderischen Feuer der Geschütze zu entgehen. Kurz darauf verschwand das feindliche Schiff in einem Feuerball – Akemi hatte ihn mit einer vollen Salve erwischt.

„Sehr gut, einer weniger...“, ermunterte sie Selbys Stimme über die Lautsprecher. „Die Patrouillenboote üben sich in Passivität...“

“Das wird nicht lange so bleiben...“, orakelte Cris düster und verfolgte einen anfliegenden Jäger mit dem Dauerfeuer seiner fünf Geschütze. Endlich traf ein Laserstrahl das feindliche Schiff an einer Tragfläche und zwang den Piloten, abzudrehen – doch dieser war nicht schnell genug. Sein Schiff war das nächste, das explodierte, während eine schwerwiegende Erschütterung Cris fast aus seinem Sessel fegte.

“Selby!“

„Ich tu, was ich kann!“, kam die gehetzte Antwort. „Sie sind einfach zu schnell... doch keine Sorge, unsere Schilde halten!“

Die Angreifer waren jetzt vorsichtiger. Sie sparten es sich, die Queen dauerhaft unter Feuer zu nehmen, sondern schlüpften stets nur kurz in den Feuerbereich der Yacht hinein und waren wieder verschwunden, bevor Akemi oder Cris sie entsprechend begrüßen konnten. Gleichzeitig hinderten die Patrouillenboote Selby daran, näher an Orbitalstation 001 heranzufliegen. Und die Zeit verrann...

“Selby, versuchen Sie, durch die Boote hindurchzubrechen, solange unsere Schilde noch einigermaßen halten. Bald wird es zu spät sein...“

Und Selby gehorchte. Nun blieb den Patrouillenbooten nichts weiter übrig, als das Feuer zu eröffnen – allerdings hielten sie die Starchaser vorerst auf akzeptabler Distanz. Und dann – als Cris schon geglaubt hatte, dass die Schilde der Queen kollabieren würden – waren sie durch.

“Sie sind ein Genie, Selby!“

Doch es kam keine Antwort.

“Selby?“

“Wir… wir wurden als Ziel eines Protonentorpedos markiert… abgefeuert von einem… Raketenboot…”

Cris stutzte. Raketenboote waren äußerst mächtige imperiale Jäger.

“Das Imperium ist hier?“

„Nein...“ Selbys Stimme klang betäubt.

„Das ist Bradocks Schiff. Die Invisible Claw...“

Eine Weile herrschte eine angespannte Stille im Schiff. Bradock... offenbar war Cris von etwas ausgegangen, das so nicht zutraf. Der Kopfgeldjäger war nicht tot – er war quicklebendig. Und wollte seine Niederlage nicht auf sich sitzen lassen.

“Wann wird der Torpedo einschlagen?“

„In dreißig Sekunden...“

Entschlossen richtete Cris seine Kanonen in Richtung Heck aus.

“Das werden wir ja sehen...“

Ein wahrer Feuersturm durchschnitt direkt hinter der Queen of Blades das leere All, wo etliche Laserblitze versuchten, den einzelnen Torpedo zu treffen, der kurz davor war, die Schilde der Queen und womöglich die Yacht selbst zu vernichten. Bis...

“Verflucht! Er ist aus meinem Schussfeld!“

Rasch drehte Cris sich um.

“Akemi, du musst ihn erwischen!“

[Orbit um Duro, Yacht Queen of Blades]- Akemi, Cris, Selby, Avatar

[Orbital 33-"Stellung"/Cyberspace]Sun, Nemesis

Ja, nichts war unverwundbar, das erkannte Sun auch, als Nemesis angriffe unerhört stark wurden.
Er bekam wieder Kopfschmerzen...
Noch dazu konnte er hören, das sich jemand an der Tür zu schaffen machte. Er würde nicht mehr lange aktiv sein können.
Er konnte froh sein, wenn er lange genug leben würde!

Immerhin, glaube er, vielleicht eine Schwachstelle gefunden zu haben. Eine Stelle an Nemesis digitaler Präsenz bot möglicherweise die Chance, seine Verteidigung zu durchdringen und einen Virus in das einzuschleusen, was seine Denkprozesse sein mussten.

Zusammen mit dem Ondo-Sendai programmierte er etwas, das den Zweck erfüllen konnte, aber er brauchte noch ein paar Minuten zur Vollendung.
Und die hatte er nicht.
Nemesis brauchte nicht mehr lange, nur die nahezu perfekte Architektur des Ondo-Sendai verzögerte es noch.
Zeit für Psychospiele. Er suchte die Kommunikation mit Nemesis.


Nemesis, ich möchte reden.

Ach, hast du deine hoffnungslose Unterlegenheit endlich begriffen.

Ähm...Ja, du bist einfach zu mächtig geworden. Bitte zeig Gnade und verschone die Duros. Die NR wird dir sicherlich Lösegeld oder ähnliches bezahlen.

Gnade? ICH habe niemals Gande erfahren. Es gibt keine Gande! Und keine Verhandlungen! Ich werde alles Leben auslöschen.
Und mit dir fange ich an!

Sun zog sich schnell zurück, Nemesis war nichtmal dazu aufgelegt zu prahlen und sich an seinem vermeintlichen Leid zu ergötzen. Immerhin, 12,7 gewonnene Mikrosekunden, ein Anfang.
Aber dem musste noch mehr folgen. Er warf sich mit seinem gesamten Geist in die Schlacht um die virtuellen Wälle des Systems.
Es hieß hier standhalten oder sterben.


[Orbital 33-"Stellung"/Cyberspace]Sun, Nemesis

- Duro - Oribtal 138 - Hangar - Queen Of Blades - Cris, Selby, Avatar -

Schneller als erwartet hatte sich ihre Situation verändert. Die Lage war von hoffnungsvoll in gefährlich und von gefährlich in aussichtslos übergegangen. Ein Torpedo war auf sie abgefeuert worden, ein Feind, der sein Ziel niemals verfehlte. Das Kanonenboot von dem er kam gehörte Bradock, jenem finsteren Krieger den Cris in Mad'Ines Hauptquartier besiegt hatte.... oder auch nicht. Lähmende Sekunden vergingen in denen Cris versuchte den Torpedo mit einem Treffer aus den Geschützen heraus zu erwischen und auszuschalten. Doch er schlug fehl. Der Torpedo geriet außerhalb seines Schussfeldes - und bahnte sich stattdessen seinen Weg in Akemis. Vollkommen erstarrt starrte Akemi auf ihren Zielcomputer. Cris' Worte hallten in ihren Ohren wider.

"Du musst ihn erwischen!"

Der Torpedo würde einschlagen und die Queen of Blades in Stücke reißen. Es gab keine Chance für sie, Cris und Selby... zu mächtig war der Feind, unmöglich ein Herumreißen des Ruders... hier endete ihre Flucht.

Nein! Urplötzlich festigte sich Akemis Griff um den Abzugshebel und ihr Verstand nahm die Gegenwart wahr. Erwischen, sie musste den Torpedo erwischen! Fest entschlossen nicht zuzulassen, dass ihnen hier und heute Mad'Ines Yacht um die Ohren flog und zum Grab für sie alle wurde, konzentrierte sich Akemi mit allem was sie hatte auf den Torpedo. Ihre Hände umklammerten die Abzüge der Geshütze so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervor traten und ihre Stirn hatte sich in angestrengte Falten gelegt.

"Noch fünf Sekunden!"

Sie feuerte...und traf den Torpedo mitten ins Herz. Er splitterte auseinander und erbrach sich in einer gleißenden Explosion. Schwer atmend schloss Akemi die Augen und merkte erst jetzt, dass sie die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Aber sie hatten es geschafft!

Wir haben es geschafft!

Ihre Erleichterung gewann die Überhand und auch ihrer Freude musste Akemi Ausdruck verleihen.

Können wir jetzt landen?

- Duro - Oribtal 138 - Hangar - Queen Of Blades - Cris, Selby, Avatar -

[Orbit um Duro, zwischen den Orbitalen, Yacht Queen of Blades]- Akemi, Cris, Selby, Avatar

Eine gewaltige Erschütterung ließ Cris beinahe aus dem Sitz seines Geschützstandes rutschen, doch der dazugehörige Schmerz blieb aus. Keine endlose Schwärze, kein Licht am Ende des Tunnels – zweifelsohne, er lebte noch. Akemi hatte es geschafft. In letzter Sekunde hatte sie den Torpedo zerstört, sodass er seine destruktive Wirkung viel zu früh hatte entfalten und die Queen of Blades lediglich durchschütteln können. Der ehemalige Sturmtruppler spürte, wie sein Herz sich langsam wieder beruhigte.

„Du hast uns gerettet, Akemi!“, ertönte Selbys überschwängliche Stimme aus den Lautsprechern. „Natürlich werde ich jetzt landen...“

Die Patrouillenboote und Bradock hinter sich gelassen sowie weit außerhalb der Reichweite ihrer in den Starchasers sitzenden Verfolger, näherte sich die Queen of Blades rasch dem nächstbesten Hangar der zentralen Orbitalstation 001. Die erregten Funksprüche der Sicherheitskräfte blieben unbeantwortet.

“Das wird ein Knochenjob für unsere Diplomaten...“, kommentierte Cris trocken. “Na ja, immerhin retten wir ihnen ihre kostbaren Stationen, das sollte nicht unerwähnt bleiben...“

Rasch verließ der Lieutenant seinen Geschützstand und hastete zur Ausstiegsluke der Yacht, wohin Akemi ihm folgte. Ebenfalls trafen sie dort den Avatar, der mittlerweile scheinbar zumindest einen Teil seiner Gefechtsbereitschaft zurückgewonnen hatte.

„Colonel Tsus Befehl hat höchste Priorität...“, sagte der Droide ausdruckslos. „Ich werde Ihnen den Weg ebnen...“

Ehe Cris antworten konnte, fuhr Selby im Cockpit die Rampe der Queen herunter und öffnete die Ausstiegsluke. Umgehend begannen die Blaster des Avatar vernichtende Salven zu spucken, bis Cris Sekunden später entgeistert auf die rauchenden Leichname mehrerer Duros starrte.

„Keine Polizisten...“, beruhigte – nein, informierte – der Droide Cris sachlich. Tief atmete dieser durch.

“Also Nemesis’ Leute...“

„Dieser Schluss ist durchaus zulässig.“

Unwillkürlich zog Cris seine Blasterpistole. Der Hangar wirkte ansonsten verwaist – keine Techniker, keine anderen Schiffe, nicht einmal aufgebrachte Duros-Polizei, die sie festnehmen wollte. Hatte Nemesis bereits alles zu ihrem Empfang arrangiert?

“In Ordnung. Akemi, bleib bei mir...“

Behutsam stieg Cris über die toten Nichtmenschen und sah sich um, nur, um seine vorläufige Beobachtung bestätigt zu sehen. Hier war niemand...

„Ich werde vorgehen und den Bereich sichern, wenn Sie gestatten, Sir.“

Cris nickte lediglich abwesend, woraufhin der Droide sich mit einer erstaunlichen Geschmeidigkeit in Bewegung setzte und die beiden Agenten bei der Queen of Blades zurückließ. Hinter ihnen verließ nun auch Selby die Yacht, warf einen erschrockenen Blick auf die toten Duros und sah sich dann im Hangar um.

„Komisch...“, dachte die ehemalige Hand Mad’ines laut. „Normalerweise müsste es in 001 vor Personal nur so wimmeln...“

“Dies ist keine normale Situation, Selby...“, erinnerte Cris ihn dumpf. Im Grunde wollte er gar nicht wissen, was Nemesis hier wie bewerkstelligt hatte und wie viele Duros es bereits das Leben gekostet haben musste.

“Also seien wir einfach auf der...“

Ein Ohren betäubendes Dröhnen marterte urplötzlich sein Trommelfell, als ein weiteres Raumfahrzeug das Kraftfeld, die Grenze zum offenen Weltall, durchglitt und direkt neben der Queen of Blades mit jaulenden Maschinen zur Landung ansetzte. Ein eisiger Klumpen bildete sich in Cris Magengrube, als er die bekannten Umrisse eines schwarz lackierten Raketenbootes erkannte...

“Selby, ist das...?“

Weiter kam der ehemalige Sturmtruppler nicht, da in diesem Moment ein an dem Raketenboot befestigtes Schwenkgeschütz – definitiv nicht Teil der Standardausrüstung – die Gruppe anvisierte und das Feuer eröffnete. Instinktiv griff Cris nach Akemi und zerrte sie hinter einen herrenlos herumstehenden binären Lastenheber, dessen massiger Leib daraufhin den Großteil der verschossenen Energie erdulden musste. Selby hatte sich augenscheinlich rückwärts in die Yacht gerettet. Dann schwieg das Geschütz und eine Zeit lang hörte der ehemalige Sturmtruppler nichts, abgesehen von seinen und Akemis Atemzügen.

„Sheldon, kommen Sie raus... ich weiß, dass Sie sich hinter dem Lastenheber verstecken...“

Cris kannte diese Stimme. Sie bewies, dass Selby recht gehabt hatte. Er hatte Bradock nicht getötet – er hatte dem finsteren Kopfgeldjäger lediglich einen Grund zu blutiger Rache gegeben.

“Was wollen Sie, Bradock?“, rief er. Mit jeder Sekunde die verstrich, schrumpften ihre Chancen weiter, die unzähligen Duros zu retten – würde der Avatar womöglich zurückkehren, sollten sie ihm nicht folgen?

„Das wissen Sie genau, Lieutenant...“, antwortete die gefilterte Stimme. „Unsere letzte Auseinandersetzung ging, sagen wir, „unentschieden“ aus. Ich bin hier, um endgültig Klarheit zu schaffen.... und nebenbei die Prämie einzustreichen, die jemand auf ihren Tod ausgesetzt hat.“

“Jemand? Wer?“

„Das hat Sie nicht zu interessieren, Sheldon. Allerdings weiß ich zufällig, dass Sie es eilig haben. Ich hingegen habe alle Zeit dieser traurigen Welt...“

Mühsam unterdrückte Cris einen Fluch. Bradock hatte Recht und er wusste es. Eindringlich sah der ehemalige Sturmtruppler Akemi an.

“Was immer auch passieren mag – bleib in Deckung!“

Der Schweiß rann Cris über die Stirn, als er den Griff um seine Waffe entschlossen festigte und sich vorsichtig an den Rand des Lastenhebers vortastete. Wenn Bradock seinem Kampf haben wollte, sollte er ihn bekommen... nur dass Cris dieses Mal gründlicher würde vorgehen müssen. Vorsichtig schob Cris seinen Kopf ein Stück weiter – und zog ihn umgehend wieder zurück. Zwei pfeifende Blasterblitze rasten haarscharf an ihm vorbei und versengten hinter dem Lieutenant eine metallene Frachtkiste. Cris zwang sich, sein plötzliches Zittern zu unterdrücken. Bradock wollte dieses Mal ebenfalls auf Nummer sicher gehen.

„Warum so schüchtern, Lieutenant?“ Immer noch lang kein Hauch irgendeiner Gemütsregung in der vollkommen teilnahmslosen Stimme.

„Hoffen Sie darauf, dass Ihr neuer Freund in der Yacht Ihnen hilft? Ich fürchte, da muss ich sie enttäuschen... Selby weiß ganz genau, dass ich Vorsorge getroffen habe.“

Cris antwortete nicht. Stattdessen wartete er, bis Bradock beinahe am Ende seiner Worte war und spurtete, nachdem er eine zweite Deckungsmöglichkeit ausgemacht hatte, vom binären Lastenheber weg. Sofort bellten weitere Schüsse des Kopfgeldjägers durch den Hangar, doch seine Worte hatten Bradock offenbar genug abgelenkt, sodass kein Schuss Cris gefährlich werden konnte, ehe dieser sich schweratmend an die Kiste lehnte, die ihm nunmehr als Deckungsmöglichkeit diente. Der Kopfgeldjäger sagte nichts mehr und wieder war der Hangar in gespannte Stille getaucht. Cris wartete, bis sein Herzschlag einigermaßen reguliert war, und nahm sich die Zeit, seine nächsten Schritte zu erörtern. Er musste Bradock irgendwie überraschen, ihm die Initiative entreißen – doch wie?
Lediglich ein leichtes Schaben von Metall auf Metall warnte Cris, sodass dieser herumwirbelte – zu spät. Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Hand, als diese mit einem gepanzerten Stiefel kollidierte und seine Waffe verlor, die im hohen Bogen davonflog. Alles, was er dann noch sehen konnte, war Bradocks über ihm aufragende Gestalt mitsamt der pechschwarzen, auf ihn gerichteten Blastermündung. Der Söldner hatte seinerseits die Pause genutzt, seine Initiative weiter auszubauen...

„Ich denke, die Verhältnisse sind nun klar, Sheldon...“

Dann flammte orangefarbenes Mündungsfeuer vor Cris auf. Eine siedend heiße Lanze durchbohrte seinen Brustkorb, verursachte lodernden Schmerz und hinterließ... Leere...

[Orbit um Duro, Orbitalstation 001, Hangar]- Akemi, Cris, Bradock, Selby (in der Yacht)

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[Orbit um Duro, Orbitalstation 001, Hangar]- Selby, Akemi, Cris, Bradock

Eine Weile lang hatte Selby nichts aus dem Hangar gehört, wo Bradocks Raketenboot nur darauf wartete, ihn mit seinen gewaltigen Kanonen zu rösten. Als dann jedoch ein einzelner Blasterschuss die Stille durchriss, hielt des den ehemaligen Verbrecher nicht mehr im relativen Schutz der Yacht und er rannte durch die Einstiegsluke zurück in den Hangar. Sofort sah er Bradock. Der Kopfgeldjäger hatte seine Waffe auf eine liegende Gestalt – Lieutenant Sheldon -gerichtet und verstaute sie nun wieder im Holster. Als er Selby erblickte, rührte er sich nicht.

„Bleiben Sie da stehen, Selby, wenn Ihnen ihr Leben und das der Kleinen lieb ist...“, befahl die kalte Stimme des Söldners ihm. „Von Ihnen und dem Mädchen will ich nichts. Ich verschone Sie...“

Und dann ging die gepanzerte Gestalt seelenruhig zurück in ihr Raumschiff, welches kurz darauf mit brüllenden Triebwerken abhob und den Hangar verließ. Wie betäubt stand Selby immer noch auf der Rampe der Queen of Blades, ehe er sich endlich aus seiner Starre lösen und am ganzen Leibe zitternd auf den regungslos daliegenden Sheldon zuhasten konnte. Fast wagte er nicht, nach dem Puls des Geheimdienstlers zu fühlen...

[Orbit um Duro, Orbitalstation 001, Hangar]- Selby, Akemi, Cris, Bradock

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Hangar - Mit Cris und Selby -

Stich für Stich setzte sich die Verzweiflung, einer Nadel gleich, in Akemi fest. Tief über Cris gebeugt drehte sie sein Gesicht in ihre Richtung und rief seinen Namen.

Cris! Cris antworte mir!

Ihre Hände zitterten und fühlten sich eiskalt an. Was sie mit der Zerstörung des Torpedos erreicht hatte war bloß ein Zeitaufschub gewesen. Wenn etwas geschehen sollte, dann geschah es auch...

Glühend heiße Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Ihre linke Hand lag auf Cris' Brust, auf jener Stelle die der Kopfgeldjäger durchschossen hatte. Dumpfe Schritte erklangen und Akemi spürte wie Selby auf sie zu kam. Sie sah nicht auf. Immer wieder strich sie über Cris' Gesicht, griff nach seiner Hand und drückte sie fest.

Cris, wach auf! Verdammt, wach endlich auf!

Eine fassungslose, fordernde und erstickte Stimme schrie diese Worte aus Akemi heraus. Nachdrücklich schüttelte sie Cris? Hand.

Lass mich nicht allein, bitte! Cris, hörst du?! CRIS!

Unter ihren Fingern spürte sie seinen Puls, flach und langsam. Kaum wahrnehmbar. Er durfte nicht sterben, er durfte nicht?

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Hangar - Mit Cris und Selby -

[Orbit um Duro, Orbitalstation 001, Hangar]- Selby, Akemi, Cris

Selby zerriss es beinahe das Herz, als er mit ansehen musste, wie die kleine Akemi über der leblosen Gestalt ihres Beschützers in Tränen ausbrach und vergeblich versuchte, ihn zu einem Lebenszeichen zu motivierend. Behutsam legte er ihr eine Hand auf die Schulter und versuchte, sie zu trösten.

“Wir... wir müssen ihn in die Queen bringen! Dort befindet sich eine Notfallausrüstung, mit der wir ihn möglicherweise retten können...“

Dass Selby indes nicht an eine Rettung des Lieutenants glaubte, verschwieg er dem Mädchen, welches stark unter seinen Schluchzern zitterte.

„Zurücktreten!“, befahl plötzlich eine metallen hallende Stimme, die Selby das Blut in den Adern gefrieren ließ. War Bradock zurückgekehrt, um sein blutiges Werk an Selby und Akemi entgegen seines Versprechens zu vollenden? Langsam hob die ehemalige rechte Hand Mad’Ines den Kopf und sah – den Avatar-Droiden. Nur ein paar Minuten zu spät...

„Also hat sich Ihr Status doch nicht geändert...“ Trotz ihrer Ausdruckslosigkeit schwang eine leise Drohung in den Worten des Droiden mit. Erst jetzt bemerkte Selby, dass seine Blaster auf ihn gerichtet waren. Rasch hob er protestierend die Hände.

“Nein! Lieutenant Sheldon ist nicht tot, er wurde lediglich niedergeschossen, von einem Auftragsmörder! Wir müssen ihn an Bord der Yacht schaffen, sonst stirbt er.“

Behutsam löste er Akemis Hände von Sheldon und schob sie sachte bei Seite.

“Wir müssen ihn jetzt zur Notfalleinheit bringen, Akemi. Avatar, hilf mir!“

Eine Weile schien der Droide zu benötigen, um seine Situation zu kalkulieren, dann packten seine kräftigen Arme jedoch mit an und die beiden trugen den flach atmenden Sheldon in die Queen of Blades, selbstverständlich gefolgt von Akemi. Nachdem Selby die provisorischen Bactaverbände auf die klaffende Wunde des Lieutenants gelegt und weitere Maßnahmen ergriffen hatte, meldete der Droide sich erneut - und stellte ein droidentypisches Maß an Taktlosigkeit unter Beweis.

„Colonel Tsus Befehl steht nach wie vor. Wo ist der Datenkristall?“

Sie fanden ihn recht zügig, in einer Tasche Sheldons. Selby reichte den Kristall Akemi.

“Wenn ich recht informiert bin, steht das Leben zahlloser Duros auf dem Spiel, Akemi. Der Droide wird dich beschützen – du musst diese Daten in das zentrale Kontrollsystem einspeisen! Noch scheint der Zustand des Lieutenants stabil... allerdings will ich dir nichts vormachen. Wenn wir ihn nicht bald zu einem Bactatank und einem guten 2-1B bringen, stirbt er.“

Urplötzlich hatte Selby einen Kloß im Hals.

“Also beeile dich...“, flüsterte er heiser.

[Orbit um Duro, Orbitalstation 001, Hangar, Yacht]- Selby, Akemi, Cris (bewusstlos), Avatar

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Hangar - Mit Cris (bewusstlos), Selby, Avatar -

Regungslos lag Cris auf der Krankenliege. Sein Gesicht war aschfahl, nichts deutete darauf hin, dass er noch lebte. Mühsam drängte Akemi eine neuerliche Flut von Tränen zurück die in ihr aufsteigen wollten, als Selby ihr den Datenkristall reichte. Es gelang ihr nur schwer, den Blick von Cris zu wenden. Selby wollte, dass sie mit dem Avatar mitging um ihre Mission zu erfüllen... sie sollte Cris alleine lassen. Inständig mit sich ringend trat sie näher an das Krankenbett heran und strich Cris mit einem Finger über die Wange. Was, wenn er nie wieder aufwachte? Was, wenn er starb und sie nicht bei ihm war? Und doch hatte Selby Recht, das Leben zahlloser Duros stand auf dem Spiel und Cris würde nicht wollen, dass sie dies seinetwegen vergessen und hintenan stellen würden. Für ihn standen der Geheimdienst und die Erfüllung seiner Aufträge an erster Stelle. Jetzt war es an Akemi ihm zu helfen und für ihn zu tun, was für ihn so wichtig war. Wenn es ihm erst einmal besser ging würde es ihn freuen zu hören, dass alles gut gegangen war...

Also gut.

Akemi schluckte, verstaute den Datenkristall in ihrer Tasche und blickte hinüber zu dem Avatar.

Machen wir uns auf den Weg.

Sie warf einen letzten Blick auf Cris, beugte sich zu ihm hinunter und hauchte einen kaum wahrnehmbaren Kuss auf seine Wange.

Halt durch.

Flüsterte sie, erhob sich und schaute Selby entschlossen an.

Bring ihn von hier fort. Bitte. Du hast Recht, er muss in einen Bactatank, er muss versorgt werden... starte die Queen sobald wir von Bord sind und bring ihn irgendwo hin, wo man sich um ihn kümmert! Der Avatar und ich werden schon einen Weg finden, um wieder von hier zu verschwinden.

In Akemis Augen lag ein tiefgehendes Flehen.

Bitte, Selby...

Sagte sie, schluckte erneut ihre Verzweiflung hinunter und nickte dem Avatar zu. Er sollte ihr zeigen, wo sie hin mussten.

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Hangar - Mit Cris (bewusstlos), Selby, Avatar -

[Orbit um Duro, Orbitalstation 001, Hangar, Yacht]- Selby, Akemi, Cris (bewusstlos), Avatar

Selby zögerte. Natürlich widerstrebte es ihm, das junge Mädchen – selbst in Begleitung eines enorm leistungsfähigen Droiden - an diesem nunmehr ungastlichen Ort zurückzulassen. Rastlos schwankte sein Blick zwischen ihrer flehenden Miene und dem leblosen Körper des Lieutenants, dessen Brustkorb sich nur noch mikroskopisch zu bewegen schien. Langsam schloss Selby die Augen und atmete tief aus.

“Also gut...“, sagte er schließlich. “Ich werde ihn nach 258 bringen, dort befindet sich ein medizinisches Notfallzentrum erster Güte. Der Flug sollte nicht lange dauern, vorausgesetzt...“

... vorausgesetzt, die Patrouillenboote und Starchaser warteten nicht bereits auf ihn und die Queen, welche diese Reise ohne Bordschützen würde antreten müssen. Rasch verwarf Selby diesen Gedanken und wechselte das Thema.

“Kannst du ein Raumschiff fliegen?“, war seine Frage an den Avatar.

Die Fotorezeptoren des Droiden funkelten.

„Meine Programmierung erlaubt mir die Steuerung zahlreicher Raumfahrzeuge sämtlicher Hersteller der Galaxis. Außerdem bin ich im Stande, auch die Steuerung unbekannter Systeme zu erlernen.“

Erleichtert nickte Selby. Also musste er sich zumindest darum keine Sorgen machen, wenngleich höchst fragwürdig war, ob Akemi und der Avatar überhaupt die Gelegenheit bekamen, nach erledigter Arbeit auf ein Raumschiff umsteigen zu können. Immerhin steigerte der Droide ihre Überlebenschancen enorm – ob derartige Modelle für die Republik bald in Serie gingen?

“Dann beeilt euch jetzt...“

Zügig scheuchte Selby das Mädchen und den Droiden aus dem Raumschiff heraus.

“Vielleicht hat Avatar ja bereits sämtliche Widersacher aus dem Weg geräumt...“

Impulsiv kniete die ehemalige rechte Hand Mad’Ines sich vor Akemi und drückte die junge Geheimagentin.

“Pass gut auf dich auf...“, flüsterte er. “Andernfalls befürchte ich, dass der Lieutenant nur rein körperlich gerettet werden kann...“

Schnell wie es der Zeitdruck gebot hastete Selby zurück in das Cockpit der Queen und startete umgehend die Maschinen der stolzen Yacht, nachdem Akemi und Avatar aus dem Hangar verschwunden waren. Triumphierend brummend brachte das Schiff sein gesamtes Potential auf, als es im freien All immens beschleunigte und einfach an einem vereinzelten Patrouillenboot vorbeischoss, welches den Hangar offenbare bewach hatte. Von den Starchasers war kein Zeichen zu entdecken – wohl aber einige Trümmer, eventuell das Werk der Sicherheitskräfte, die demzufolge nicht unter dem Einfluss jenes mysteriösen Nemesis standen. Ein kleiner Lichtblick, der Selby Hoffung gab, als er Orbitalstation 258 ansteuerte...

[Orbit um Duro, zwischen den Orbitalstationen, Yacht Queen of Blades] – Selby, Cris (bewusstlos)

[Orbital 33-"Stellung"/Cyberspace]Sun, Nemesis

Angespannt empfing Sun die Meldung des Ondo Sendai, dass er das Angriffsprogramm vollendet hatte. Und dass Nemesis wirklich kurz davor war, durchzubrechen, und diesmal gab es keine Möglichkeit mehr, ihn aufzuhalten.
Nun musste Sun das Progamm nur noch einsetzen und hoffen...

Ein Geräusch brach die Überlegung ab.
Sun blickte um, und sah dass Nemesis Handlanger die verriegelte und blockierte Tür einen Spalt aufgestemmt hatten. Vermutlich, nachdem sie sie außen mit einem Laserschneider bearbeitet hatten.

Doch darüber war keine Zeit nachzudenken. Eine Hand erschien und schleuderte einen blinkenden Thermaldetonator in den Raum, der genau vor Suns Füßen landete.

Nur noch wenige Sekunden bevor er hochging, sollte Sun des Programm hochladen und auf Nemesis loslassen oder versuchen den Detonator wieder hinauszubefördern?

Sun Tsu traf eine Entscheidung.


[Orbital 33-"Stellung"/Cyberspace]Sun, Nemesis

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Mit Avatar -

Sie versuchte mit dem Avatar Schritt zu halten und stolperte hinter ihm her. Sie waren unauffällig und vorsichtig. Sobald sie etwas hörten gingen sie in Deckung. Doch auch um einige Zwischenfälle kamen sie nicht herum. Gestalten traten aus Verstecken heraus und feuerten auf sie so lange, bis Akemi und der Avatar sie ausgelöscht hatten. Die meisten erledigte der wundersame Droide, doch Akemi tat ihr übriges. Sie musste es. Es ging um das Leben zahlreicher Duro... um es ging um Cris. Akemi wusste nicht warum dies alles geschah, doch es war eindeutig, wer hinter all dem steckte: Nemesis. Sie verstand noch immer nicht, wie er funktionierte und was er war. Aber er war grausam, unnachgiebig und zumindest für sie unberechenbar. Er war ein unsichtbares Monster, etwas, was man sich nicht vorstellen mochte. Aber andererseits hatte er auch gar keine Gestalt, oder?

Irgendwann erreichten sie ihr Ziel. Der Avatar informierte Akemi darüber mit blecherner Stimme. Fragend sah sie ihn an.

Jetzt müssen wir den Datenkristall benutzen, richtig?

Er bejahte. Akemi nickte schmächtig, langte in ihre Tasche und erstarrte für einen Moment. Wo war... ? Beinahe wäre ihr Herz stehen geblieben, als sie sich entsann, dass sie ihn in die andere Tasche gesteckt hatte. Erleichtert zog sie ihn heraus und schloss ihre Hand fest um ihn. Sie durfte das hier nicht vermasseln.

Bis der Datenkristall in das zentrale System eingespeist war, dauerte es nur wenige Momente. Kurze Sekunden die wie Tage verstrichen. Die Angst, dass doch noch im letzten Augenblick jemand auftauchte um sie an ihrer Schlüsselaufgabe zu hindern, saß Akemi steif im Nacken. Doch es passierte nichts, diesmal nicht. "Übertragung abgeschlossen" hieß es und eine große Last fiel von ihr ab. Wieder blickte das Mädchen zu dem sonderbaren Ding an ihrer Seite auf.

War das alles? Sind wir fertig?

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Zentrales Kontrollsystem - Mit Avatar -

[Orbital 33-"Stellung"/Cyberspace]Sun, Nemesis

Er lud das Programm in das Netzwerk. Sofort nahm es seine Arbeit auf.

Für den Detonator blieb nicht mehr genug Zeit...

Doch eine letzte Möglichkeit gab es, die Sun zwar lange im Hinterkopf gehabt hatte, seit Bastion, doch die er nie hatte einsetzen wollen...

Nemesis konnte ohne Körper existieren, wieso nicht er auch?

Bis zum letzten transferierte er alles, das möglich war, aus seinem Gehirn in das Netzwerk.
Es erschien ihm, als würde sein verstand gedehnt, verwirbelt, verzerrt und von einer Horde Ewoks gefoltert, doch als sein Körper sowie den Ondo-Sendai keine zwei Sekunden später von der Explosion, die nicht nur den Raum verzehrte, verbrannt und zerschmettert wurde, wusste er, dass er richtig gehandelt hatte.
Denn die NR brauchte ihn!


Da materiell nichts zu holen war, konzentrierte er sich auf das isolierte Netzwerk des Orbitals.
Erfreut sah er, dass Nemesis ins Straucheln gekommen war, als der Virus begonnen hatte sich ins eine Struktur hineinzubohren.

Aber ob es genügen würde? Sun machte sich darauf gefasst noch selbst einzugreifen.


Doch dann geschah das nächste "Wunder": Die Verbindung zum Rest des Systems ging wieder online, die Steuertriebwerke stellten ihre Tätigkeit ein.

Sheldon und Akanato mussten es geschafft haben!
Duro war vielleicht doch nicht mehr verloren...

Leider Nemesis ebenso, der sich blitzartig zurückzog, und Sun alleine und verwirrt zurückließ.
Aber Sun wusste, dass er Nemesis wieder begegnen würde. Wie zuvor... Immerhin, das Virus hatte ihn geschwächt.


Virus... Sun fiel es siedendheiß ein, dass Nemesis die Biowaffe freigesetzt hatte, und dagegen konnte er nichts unternehmen.
Aber... Was sollte er ohne Körper jetzt machen? wie würde es weitergehen?



[Orbital 33-"Stellung"/Cyberspace]Sun, Nemesis

[Orbit um Duro, zwischen den Orbitalstationen, Yacht Queen of Blades] – Selby, Cris (bewusstlos)

Zwischen den Orbitalstationen über dem Planeten Duros herrschte das pure Chaos. Wenngleich der Avatar sich eine kuriose Sonderleistung erlaubt hatte, schien das Interesse der Sicherheitskräfte an der Queen of Blades nunmehr vollkommen erloschen zu sein, ungeachtet der Tatsache, dass sie trotz mehrmaliger Aufforderungen zum Stoppen die Blockade der Patrouillenboote durchbrochen hatte. Diese Boote indes waren verschwunden, vielleicht an anderen Stellen eingesetzt – möglicherweise, um der Ironie des Schicksals genüge zu tun, um die aufkeimenden Bandenkriege um Mad’Ines Nachfolge unter Kontrolle zu finden.
Vollkommen unbehelligt konnte Selby die Queen of Blades daher Orbitalstation 258 anfliegen und der ehemalige Verbrecher bewirken, dass seiner Ankündigung eines medizinischen Notfalls umgehend Gehör geschenkt wurde. Während mehrere Medizintechniker und ein 2-1B die Bahre mit dem Lieutenant davontrugen (zuvor hatte Selby dessen Identität aufgrund aus Notwendigkeit enthüllt), sah er selbst die Queen of Blades aufmerksamen Wartungstechnikern ausgesetzt, welche ihr bestes taten, die im Gefecht erlittenen Schäden zu beheben. Auf diesem Weg erfuhr Selby auch, dass die merkwürdigen Computeranomalien, die parallel auf mehreren Stationen aufgetreten waren, ein Ende gefunden hatte. Nur Selby wusste, was das bedeuten musste: Akemi hatte ihren Auftrag erfüllt und musste nun nur noch in Begleitung des Avatar zu ihm zurückkehren und ihm sagen, was nun zu tun war, denn Selby selbst hatte nicht den Hauch einer Ahnung. Er konnte sich aus allem, auch der zunehmenden Panik einiger Sicherheitsleute, keinen Reim machten. Lediglich eines hatte er in den letzten Minuten verstanden.

„Es steht nicht gut um ihn...“, hatte der Duro-Chefarzt Selby informiert. „Trotz all Ihrer Bemühungen ist er erst recht spät in Behandlung gekommen. Wir müssen hoffen, dass unsere Bacta-Intensivkur anschlägt – und das schnell.“

[Orbit um Duro, Orbitalstation 258, medizinisches Versorgungszentrum] – Selby

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[Orbit um Duros, Orbitalstation 001, zentraler Verteilerknoten]- Akemi, Avatar
Die Daten waren übertragen und Avatars Schaltkreise signalisierten ihm, dass sein primäres Ziel erfüllt worden war. Sofort meldete sein Kurzzeitspeicher die Existenz eines weiteren Zieles, welches aufgrund seiner derzeitigen Mission in der Prioritätsliste nach unten gerutscht war: die Sicherheit Colonel Tsus, stationiert auf Orbitalstation 33. Die kalte, metallene Hand des Droiden umklammerte mit minimalstem Druck die Schulter der jungen Organischen.

“Wir müssen nach Station 33...“, forderte er surrend. “Der Colonel befand sich in Gefahr, als ich ihn zurückließ.“

[Orbit um Duros, Orbitalstation 001, zentraler Verteilerknoten]- Akemi, Avatar

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Zentrales Kontrollsystem - Mit Avatar -

Colonel Tsu war in Gefahr? Akemi schluckte und starrte die metallene Hand des Droiden Hand, die ihre Schulter umfasste. Sie hatte keine Ahnung, auf was genau der Colonel sich eingelassen hatte, was ihm vorgeschwebt hatte als er seinen Alleingang gegen Nemesis angetreten hatte, aber Gefahr konnte nur bedeuten, dass er in direktem Kontakt mit dem Feind stand. Mehr konnte sich Akemi nicht vorstellen. Das Thema war zu komplex, zu unverständlich um die eigene Fantasie zu benutzen. Aber es war ohnehin nicht wichtig. Colonel Tsu mochte in Gefahr sein, aber Cris war es auch.

Sie löste sich aus dem Griff des Droiden und trat einen Schritt zurück.

Dann geh und hilf dem Colonel.

Sagte sie.

Ich kann es nicht.

Außerdem musste sie zurück zu Cris...

Ich werde mir selbst ein Schiff besorgen. Wir treffen uns dann... später.

Ein ungutes Gefühl beschlich sie, gepaar mit der Unsicherheit, ob der Avatar akzeptieren würde. Der Colonel war ...nunja, das Primärziel und er würde doch hoffentlich nicht darauf bestehen, dass Akemi mitkam? Noch dazu, wo es ebenso seine Aufgabe war sie zu beschützen. Instinktiv trat sie noch einen Schritt zurück. Sie konnte nicht. Sie musste zu Cris! Es ging ihm gar nicht gut. Um das zu wissen brauchte sie nicht einmal in seiner Nähe zu sein. Für alles andere schon.

- Orbit um Duro - Orbital 001 - Zentrales Kontrollsystem - Mit Avatar -

[Orbit um Duros, Orbitalstation 001, zentraler Verteilerknoten]- Akemi, Avatar

Die Photorezeptoren des Avatar fokussierten sich surrend auf das Antlitz der jungen Organischen. Ihr Verhalten erschien dem Droiden zunächst höchst irrational, doch er war nicht umsonst auf menschliche Verhaltensweisen programmiert worden. Seine Speicher riefen ihm seine Diagnose des Zustandes Sheldons zurück ins virtuelle Bewusstsein und verband es mit der Tatsache, wie besorgt menschliche Lebewesen zuweilen um ihre Artgenossen waren. Er verstand. Rasch kalkulierten seine Schaltkreise, wie gut er seine Mission alleine bewältigen konnte.

“Meines Wissens nach können Sie keine Fluggeräte bedienen, Agentin...“, ertönte seine blecherne Stimme. „Auch Ihnen gegenüber trage ich Verantwortung. Wir dürfen uns nicht trennen.“

Er zögerte kurz. Seine Schaltkreise arbeiteten, auf der Suche nach einer Lösung für eine unlösbare Aufgabe. Ein irrationales Wesen mit Logik zu überzeugen.

“Die Logik diktiert, dass wir unter diesen Umständen zusammenbleiben. Ich muss Sie beschützen.“

Irgendetwas, vielleicht ein defekter Mechanismus, lieferte dem Droiden Inspiration.

“Lieutenant Sheldon hätte das ebenfalls gewollt.“

Als würde dies jedwede weiterführende Diskussion überflüssig machen, griff der Droide nach einer seiner typischen, blitzschnellen bewegungen wohlberechnet sanft, aber dennoch deutlich nach dem im Vergleich zu seinen Durastahlgliedmaßen zerbrechlich wirkenden Arm des Mädchens.

“Folgen Sie mir...“

Fünf ausgeschaltete Schläger und ein geknacktes Schlosssystem später flogen Droide und Mädchen an Bord eines überholungsbedürftigen Mittelstreckentransporters in Richtung Orbitalstation 33...

[Orbit um Duros, zwischen den Orbitalen, Transporter]- Akemi, Avatar

- Orbit um Duros - Zwischen den Orbitalen - Transporter - Mit Avatar

Dass sie auf diesen blöden Avatar hören musste, passte Akemi überhaupt nicht. Colonel Tsu konnte doch wohl auf sich alleine aufpassen. Sie musste zurück zu Cris! Aber es war zu spät, sie waren bereits auf dem Weg zu Orbital 33 und Akemi hatte nicht die geringste Ahnung, was sie erwarten würde.

Wenig später war die Landung vollzogen und sie wagten vorsichtig das Schiff zu verlassen, jede Sekunde mit aufziehender Gefahr rechnend...

- Orbit um Duros - Orbital 33 - Mit Avatar

*** Outplay ***
Ich hab keinen Plan was abgeht, ich hab keinen Plan was passieren soll... verstehen tu ich das ganze sowieso nicht... also müsst ihr euch leider mit Marke Minipost zufrieden geben.

[Orbital 33-Cyberspace]Sun

Sun trieb einige Zeit im Netz dahin, von innerer Lähmung erfasst.

Inzwischen war die Krankheit ausgebrochen, Millionen Duros zeigten shcon die Symptome. Für sie gab es keine Rettung, wenn die Bacta-Vorräte erst einmal aufgebraucht waren.
Und für ihn? Er war noch nie ohne Körper gewesen, konnte er so überhaupt existieren?

Allerdings wurde er schlagartig aus seiner Agonie gerissen, als er über die Sensoren des Orbitals mitverfolgte, wie Agentin Akanato und der Avatar ankamen.
Wo war Lieutenant Sheldon? Obwohl dies erst einmal nicht so wichtig war.

Natürlich wusste der Droide, wo Sun zuletzt gewesen war, und als der die junge Geheimdienstlerin dort hin eskortiert hatte, kamen sie noch gerade recht, um Duros zu beobachten, die trotz allem Trubel gerade seine sterblichen Überreste, die die Explosion übriggelassen hatten, abtransportierten.

Sun beobachtete gespannt, wie der Droide die Lage übernahm, ihn identifizierte und dafür sorgte dass die Reste nach Corellia zum GD gelangen würden. Danach wandte der Droide sich wieder Akemi zu.

Agentin, Colonel Tsu ist im Einsatz verstorben. Nun obliegt es an Lieutenant Sheldon, im Hauptquartier zu berichten.

Sie wollten sich schon wieder auf den Weg machen, als Sun dem Droiden ein Codesignal schickte, dass ihn veranlasste, sich beim nächsten Datenport einzustecken.
Über diese materielle Leitung strömte Sun binnen Sekunden in den Droiden über.
Wieder ein Körper, aber dennoch ein so ungewohntes Gefühl...
Aber er durfte sich nichts anmerken lassen, die Agentin wunderte sich wohls hcon über den Vorgang.
Er dachte sich eine Geschichte über Datenprotokollaustausch aus, die er während dem Rückflug erzählte, und während er den Speichern des Avatars entnahm, wie es den anderen ergangen war.

Der Lieutenant verwundert, dafür eine andere Person im Schlepptau... Nun, er durfte sowieso nicht darauf reagieren.

Als sie die Yacht erreichten, die in Orbital 258 medizinische Hilfe ersucht hatte, stellte sich herraus, dass die Duros angesichts der Seuche Cris' Zustand nur stabilisiert hatten.
Auf Corellia würden sich die GD-Mediziner sicher seiner annehmen.

In seiner Rolle als Avatar brachte er den Menschen Selby dazu, schleunigst dorthin aufzubrechen und einen Hyperraumsprung zu berechnen.

Niemand beachtete das Schiff, als es schließlich in den Hyperraum glitt.
Sun musste daran denken, dass die nächsten Tage dem Volk der Duros einen hohen Tribut abverlangen würden, selbst wenn die NR nach Kräften half.

Und er hatte es nicht verhindern können. Mit einem künstlichen Arm packte er ein Stück Wandverkleidung, dass er unwillkürlich losriss.
Im Orbit von Duro hatte es keine Sieger gegeben, nur Verlierer...



[Hyperraum-Queen of Blades]Cris, Selby, Akemi, Sun/Avatar

OP@Akemi: Ich hoffe das ist jetzt klarer geworden.^^
Der Post war vielleicht etwas bündig, aber ich denke es haben schon alle Heimweh.

[OP]--->Corellia[/OP]

[Hyperraum kurz vor Duros-Shuttle] Allexia, Seth, Nentan,Sadet
Die Sternenfäden wurden wieder zu kleinen Punkten und man konnte,wenn man sie etwas genauer betrachtete sogar bestimmen,welchen Namen dieser Stern trug.


Sadet ging in seine Kabine um seine Sachen zu packen.
Er war damit nicht grad sehr beschäftigt aber er versank in seine Gedanken und bemerkte daher nich,dass Allexia in seine Kabine gekommen war.

Mürrisch fragt er sie:
"Suchen sie etwas bestimmtes?"
"Nein,ehrlich gesagt nicht."
"Was machen sie dann hier?"
"Ich würde gern mehr über sie erfahren."
"Soll ich ihnen meine Lebensgeschichte erzählen?"
"Nein,das müssen sie nicht.Ich wollte eigentlich nur wissen,wieso sie sich als Agent haben ausbilden lassen."
"Das ist eigentlich keine lange Geschichte.
Nun wie sie vielleicht dem Missions-Datapad entnehmen könnnen bin ich auf Dorin geboren und dort aufgewachsen.Ich fand es früher im spannend andere Leute zu belauschen.Später,als ich nur eine simple Sicherheits-Ausbildung abgeschlossen hatte und zum Sicherheitschef einer kleinen Basis wurde,wusste ich fast immer mehr als meine Vorgesetzte.
Irgendwann dann schlug mir mein Chef vor,eine Ausbildung zum Agenten zu machen.Das war die einzigste Chance von dieser gottverdamten Basis und diesem gottverdamten Stückchen Asteroid wegzukommen.Also nahm ich das Angebot an.
Sie sehen was draus geworden ist."

"Wir erreichen in etwa zwei Stunden Neimoidia", sagte wenig später Nentan aus dem Cockpit

Darauf erhob sich Allexia und ging zum Kartentisch,wobei die übrigen Agenten ihr folgten.
Es folgte eine weitere,ausgiebige Besprechung der Mission.
Zum Ende der Bespreche gab Allexia jedem noch ein Datapad mit verschiedenen Informationen
über Duros,Corellia sowie ihren Auftrag.

"Agent Allexia ich glaube wir haben da ein Problem"
hörten sie aus dem Cockpit.
"Was ist los,Nentan?"
"Ich habe mehrmals schon versucht die Kolonie anzufunken aber ich habe bis jetzt keine Antwort erhalten."
"Dann werden wir wohl direkt nach Corellia fliegen müssen."
Sie verließ das Cockpit und ging wieder zu den anderen.

"Wir müssen wohl eine Änderung in unserem Plan machen."
"Und die wärde?" ,warf Sadet ein.
"Wir fliegen direkt nach Corellia..."
[Atmosphäre v. Duros]Allexia, Seth, Nentan,Sadet

[Orbit um Duro - Shuttle] Allexia, Seth, Gary, Nentan (NSC), Sadet

Es gefiel ihr zwar garnicht, aber sie hatten keine andere Wahl. Duro war aufgrund der Seuche vollkommen abgeriegelt worden. Das Ganze zeigte nur wieder einmal wie schwach und unfähig die Republik inzwischen geworden war. Der direkte Anflug auf Corellia bot zwar eine kleine Möglichkeit, dass man sie entdeckte, aber die Wahrscheinlichkeit war auch nicht groß genug um die ganze Aktion abzublasen. In Gedanken verfluchte Allexia nochmal Major Antilles, der bestimmt über die herrschenden Situation jm Bilde war.
Ihr Pilot hatte sie unterdessen geschickt um die Schiffe und Stationen herum zu ihrem Sprungpunkt gebracht, aufgrund des geringeren Verkehrs würde der Aufenthalt im Hyperraum höchstens zwei Stunden dauern. Ein kaum merkbarer Ruck ging durch das Schiff, als es in die andere Dimension sprang.

[Hyperraum nach Corellia - Shuttle] Allexia, Seth, Gary, Nentan (NSC), Sadet

OP: weiter im Corellia-thread

Orbit von Duro - an Bord der Farore

Angesichts des unendlichen Weltraums schien die Farore sich nur in Zeitlupe zu bewegen, als sie auf die SunsetOcean - Raumstation zu flog. Wie viele andere hatte Anakin den Hot Spot Corellias verlassen, besser gesagt war geflohen... er hatte geholfen wo er konnte, doch es hatte am Ende nicht gereicht. Wie es weiter gehen sollte stand in den Sternen.

Hier wollte er das Geschehen aus zunächst sicherer Entfernung beobachten, schauen wie es weitergehen sollte... und insgeheim vielleicht auch einer Sache nachgehen, die er schon früher hätte erforschen sollen.
Als die Farore vom Traktorstrahl erfasst wurde ließ Anakin das Steuer los und ließ sein Schiff in den Hangar der Raumstation leiten. Er streckte seine Arme empor und ließ die Knochen knacken. "Verspannt" war gar kein Ausdruck für das Gefühl in seinen Gliedern, aber hier würde er wohl erstmal genügend Abstand gewinnen können. Duro lag zwar nahe an Corellia, aber angesichts der unzähligen Raumstationen im Orbit des Planeten würden sogar Sith die Lust verlieren jede Einzelne nach Jedi zu durchsuchen, waren doch so schon genügend Flüchtlinge hier zu finden.

Sanft setzte der Transporter im Hangar mit der Codierung B-20 "Sunset Boulevard". Hier im B Hangar war er vor Jahren schonmal gelandet, die meisten der zivilen Schiffe dockte hier an. Bedächtig schritt der Jedi - oder sollte man inzwischen wieder Ex-Jedi sagen? - die gerade herausklappende Rampe hinunter. Ausnahmsweise war es der Orden der Jedi selbst der gegangen war und nicht Anakin, der launische Jedi Meister.
Er hatte auf dem verhältnismäßig kurzen Weg von Corellia nach Duro sämtliche Anzeichen seiner Herkunft, also Indizien auf sein Jedidasein, in Kisten verstaut und diese im Frachtraum untergebracht, abgesehen von seinem Lichtschwert, welches er unter seinem schwarzen Jacket verborgen trug. Den Kragen hatte er hoch geklappt - so fühlte er sich wohler...

Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?
sprach ihn ein Duro hinter einer Konsole stehend an. Er gehörte wohl zum Personal.
Ich bleibe eine Weile, ich würde zunächst nur die Dockgebühr zahlen.

Oh, da haben Sie Glück, wenn man das so nennen möchte. Angesichts des Chaos überall und dem jüngsten Angriff Corellia sind alle Preise in den Keller gegangen. Der Duro begann mit der Schilderung Situation, später kam er zu seinen persönlichen Problemen, seiner Herkunftsgeschichte mit Lebenslauf... es war zum kotzen!

Ich würde dann gerne bezahlen, unterbrach Anakin den grünlichen Knilch.
Und sein sie doch bitte so gut und suchen mal nach einem leerstehenden Apartment.

Es dauerte einige Minuten, bis der Duro ihm den Weg zu einem Apartmentkomplex nahe des Zentrums der Raumstation schilderte. Bevor er dann mit seiner Lebensgeschichte fortfahren wollte, hatte der Jedi die Luftschleuse bereits durchquert und machte sich auf den beschriebenen Weg.

Orbit von Duro - SunsetOcean Raumstation