Review:
So, nachdem ich die imperiale Kampagne nun durchgespielt habe kann ich etwas ausführlicher berichten:
Der beste Abschnitt des Spiels ist der Raumkampf. Es macht wirklich unglaublich viel Spaß die Schiffe und Stationen der dreckigen Rebellen zu zerlegen. Imperiale Sternenzerstörer sehen natürlich klasse aus, sind aber auch etwas träge. Ich habe eigentlich immer auf eine kombinierte Flotte aus Sternenzerstörern und Victories gesetzt, - wobei mir die Victories wirklich viel Freude bereitet haben. Die Raketenkreuzer sind zwar schwächlich gepanzert, aber die Wirkung ihres Spezialangriffs überzeugt vor allem bei Raumstationen. Insg. Habe ich den Eindruck, dass die Raumschiffe des Imperiums stärker sind, als die der Rebellen.
Die Highlights des Spiels werden auf jeden Fall in den Raumschlachten gesetzt. Zuerst wäre da die Mission zu nennen, wo man eine Piratenbasis auseinandernimmt und dazu Boba Fett einsetzen kann. Es macht einfach unheimlich Spaß mit Boba Fett Sensorplattformen und Jägerverbände auszuschalten, - ich sage nur Seismische Bomben.
Auch der Angriff auf Mon Cal. ist sehr überzeugend. Die Mon Cal Kreuzer werden gut ins Bild gesetzt und nirgendwo habe ich so viele Schiffe, wie in dieser Schlacht verloren. Mal ein Schiff zu verlieren macht aber überhaupt nichts, denn es macht einfach ungeheur Spaß sich vorzustellen, wie sich die Rebellenkomandeure über ihren Kampffortschritt freuen und dann sofort eine neue Vitory diesmal direkt neben dem Mon Cal ins System springt und das Feuer eröffnet.
Toll war auch die Kaperung der Tantive IV, - schön gemacht, dass man sich zuerst in den Nebeln verstecken muß und erst dann zuschlägt, - Toller Spannungsaufbau.
Der größte Kampf des Spiels war bei mir der erste Einsatz des Todessterns über Alderaan. Aufgrund einer Flotte die zusätzlich vom Spiel zugeteilt wurde, war meine Flotte hier fast doppelt so groß, wie normal und auch die Rebellen haben sich Mühe gegeben Alderaan zu verteidigen. Das hat ihnen aber auch nichts geholfen und es war wirklich toll, wie dann der Countdown abgelaufen ist und man den Todesstern einsetzen konnte. Außerdem war Ackbar und die Home One anwesend, - die auch fachgerecht zerlegt wurde.
Insg. habe ich mich mit dem Einsatz des Todessterns sehr zurückgehalten, - insg. habe ich glaub ich 5 oder 6 Planeten zerstört.
Nun komme ich auch sofort zum schwächsten Teil des Spiels.
Anfangs machen die Bodenschlachten durchaus Spaß und auch hier gibt es Missionen die sich vom Rest abheben. Besonders Spaß hat mir Endor bereitet. Einfach herrlich, in welchen Mengen dort Ewoks angegriffen haben, - das war wirklich ein harter und überzeugender Kampf.
Auch die Kashyyyk Mission hat Spaß gemacht, - allerdings ist es hier wirklich schade, dass man Han Solo nicht vernichten kann und das man auch sonst im Verlauf des Spiels keine Gelegenheit mehr dazu bekommt.
Der häreste Kampf war die Vernichtung des Rebellenstützpunkts auf Jabim. Da hatte man wirklich was zu tun, aber mit Colonel Veers und Darth Vader als Türoffner war auch das gut zu bewältigen.
Die Bothawui - Mission mit dem Imperator war auch nochmal gut, - etwas leicht aber trotzdem nett. Danach häufen sich aber leider die Enttäuschungen. Die Tatooine - Karte war sehr langweilig. Gut es gab einen Sandcrawler und einen Sarlac, - aber warum gibt es keine Feuchtfarm, wieso gibt es keinen Hutt-Palast, wieso gab es keine Häuserschlacht in Mos Eisley und wo ist Obi Wan Kenobi? Da wäre viel mehr möglich gewesen.
Das gleiche ist es bei Dagobah: Wieso ist dies nur eine so langweilige Standart - Sumpfkarte? Da landet man nun extra mit Darth Vader und den Imperator an und freut sich auf das letzte große Duell und Yoda taucht einfach nicht auf.
Ein kleines Highlight ist nochmal Naboo, wo man u.a den Theed Palast findet, - allerdings kann die Kartengestaltung im Theedbereich hier nicht mit der Darstellung von Theed in "Battlegrounds" mithalten.
Das SW - Feeling der Bodenschlachten ist durchaus passend umgesetzt und z.B. die Zusammenfassung von Sturmtruppeneinheiten mit mehreren Soldaten war eine wirklich gute Idee. Auch die Artillerie gefällt mir. Insg. hat man aber auch den Eindruck von mangelnder Balance. Helden, wie Darth Vader erscheinen als deutlich zu stark und auch der Bombenangriff ist wirklich mächtig. Ein Rebellenkommandant bekommt sicherlich feuchte Augen, wenn ein AT AT in seiner Basis steht (insb. wenn es der von Colonel Veers ist...."Maximale Feuerkraft"
), allerdings ist man als Spieler aufgrund der Langsamkeit des AT AT manchmal wohl schon eingeschlafen, bevor es so weit ist.
Es gibt allerdings eine sehr wirkungsvolle Abwehr gegen die AT ATs, und das sind die Snowspeeder. Und hier muß ich sagen, dass man zu schnell dagegen einen AT AT verliert. Das ist wirklich ärgerlich, wenn man bedenkt, wie teuer ein AT AT ist und wie lange es braucht einen neuen zu produzieren. Bedenklich ist, dass es keine wirklich wirkungsvolle Abwehr gegen einen Snowspeeder gibt. Mit vier Raketenkampfläufern kann man jedenfalls kaum verhindern, dass man einen AT AT verliert.
Bei den Bodenschlachten ist besonders auffallend, dass man schon deutlich vor dem Ende der ersten Kampagne davon derartig übersättigt und gelangtweilt ist, dass man dazu übergeht die Kämpfe einfach berechnen zu lassen und dann die Velruste eben durch neu produzierte Einheiten zu ersetzen.
Trotz einiger SW untypische Dinge bleibt "Battlegrounds" damit bei den Bodenschlachten ungeschlagen.
Das Spiel in der Galaxie-Karte ist insg. sehr überzeugend und die Karte sieht optisch auch wirklich schön aus. Natürlich kann dieser Part des Spiels ind keinster Weise mit "Rebellion" oder gar "Master of Orion 2" mithalten, - aber das war auch nicht ernsthaft zu erwarten.
Es ist eine gute Idee, Einheiten und Gebäude in einen derartigen Modus zu produzieren und zu bauen.
Man muß übrigens auch sagen, dass obwohl die Handhabung in diesem Bereich des Spiels sehr leicht von der Hand geht, man sich doch mal sehr schnell verklickt und dann unbeabsichtigt eine Invasion mit unterlegenen Truppen startet, obwohl man eigentlich nur Verstärkung zu einem eigenen Planeten bringen wollte.
Insg. ist es auch eine tolle Idee die Story eines Spiels zu erzählen und ihm dabei gleichzeitig Gelegenheit zu geben völlig frei seine Eroberungen zu gestalten. Allerdings wurde diese Idee weder in "Schlacht um Mittelerde" noch in "Empire at War" wirklich voll ausgeschöpft.
Die Story der imperialen Kampagne ist leider nicht sehr berauschend. Die übliche Story um einen Verräter und Informanten der Rebellen in den Reihen des Imperiums und eben die Missionen, die sich mit dem Bau des Todessterns beschäftigen. Hier wäre viel mehr möglich gewesen und man hätte viel mehr mit den Ereignissen im SW - Universum spielen können (Beispiele wurden oben bereits genannt). Natürlich kann man mit einem intakten Todesstern Hoth einfach aus dem Universum pusten, aber es ist leider noch nichtmal möglich mutwillig eine große an den Film erinnernde Bodenschlacht zu provozieren, - da die Hoth - Karte eher langweilig ist.
Wieso kann man keine Erkundungsmission auf Dantooine anführen, die Leias Informationen überprüft?
Zum Ende hin verflacht die Geschichte leider völlig und man beschränkt sich darauf die verbliebenen Rebellenstützpunkte auszuradieren und die totale Kontrolle über die Galaxies zu erreichen. Die letzte Schlacht über Yavin IV war völlig unangemessen leicht, - es gab kaum Abwehr und es kam leider überhaupt keine Spannung auf.
Das Endvideo ist ein schlechter Witz.
Die Spielegrafik war in den höchsten Detailstufen recht ansprechend und absolut ausreichend (auch wenn die Bodenschlachten deutlich hinter dem technisch Möglichen zurückbleiben)
Selbstverständlich wird das Spiel auch deutlich durch die insg. gut rübergebrachte SW - Atmosphäre aufgewertet.
Fazit:
Es ist niemals ein 90er Titel. Es kann keine 90er Wertung geben, wenn ein gutes Drittel des Spiels (Bodenschlachten) so designt ist, dass man bereits deutlich vor dem Ende der ersten Kampagne genug davon hat.
Auf jeden Fall hat mich "EaW" aber deutlich besser unterhalten, als Age of Empires 3.
Für mich ist "EaW" ein typischer 80er Titel: Nicht wirklich herausragend aber gut.
85 %