Episode 3 ist für mich definitiv der düsterste Teil der gesamten Saga. Natürlich sehe ich ihn immer wieder gerne. Yoda in Höchstform. Palpatin unglaublich fies. Mace Windu in Aktion. Die Freundschaft zwischen Anakin und Obi Wan. Grandiose Weltraumschlachten. Es gibt viele bemerkenswerte Sachen.
Aber vor allem sehe ich ihn gerne, weil ich weiß, das alles dennoch beser wird. Ja, es ist alles im A****. Die Jedi, die Galaxis, Anakin. Alles düster und grau. Aber trotzdem spüre ich immer die Hoffnung, die die kommenden Episoden mit sich bringen in dieser Dunkelheit von Episode 3. Das gibt mir immer Mut.
Das deckt sich ziemlich genau mit meiner Sichtweise.
Ich halte Episode III insgesamt für den düstersten SW-Film. Klar, zu Beginn gibt es noch eine Menge an Humor, aber so ab der Hälfte wird es erstmal zappenduster. Die Szenen-Collage, in der wir nach und nach mehrere Jedi sehen, die der Order 66 zum Opfer fallen, finde ich immer noch sehr beklemmend und generell ist es ja im Grunde einer der Filme, die kein Happy End haben, was für SW auch nicht unbedingt typisch ist. Am Ende scheint eigentlich alles verloren und dennoch lässt der Film den Zuschauer, wie von
@Nussknacker sehr treffend beschrieben, nicht in völliger Hoffnungslosigkeit zurück, sondern lässt gewissermaßen ein Licht in der Dunkelheit leuchten.
Mir gefällt zudem der philosophische Aspekt über "gut" und "böse", siehe die Palpatine-Anakin-Szene in diesem Theater, für mich vielleicht eine der stärksten Szenen aus allen Star-Wars-Filmen. Ich bin ja generell kein großer Fan davon, in solch streng festgelegten Kategorien wie eben "gut" oder "böse" zu denken, auch wenn ich mich immer wieder selbst beim Werten ertappe und mich dann quasi an meine eigene Philosophie erinnern mus. Aber ich schweife ab
Jedenfalls war, so weit ich mich erinnern kann, Episode III in der Tat der erste (!) SW-Film, in dem das Gut-Böse-Schema aufgebrochen worden ist und man eine andere Sichtweise darauf ins Spiel gebracht hat - wobei es natürlich berechtigt ist, die Frage zu stellen, ob Palpatines Darlegung nach dem Motto "Das Böse hängt vom Blickwinkel des Betrachters ab" wirklich als Meta-Kommentar an den Zuschauer gedacht war, oder ob der Film diese Aussage letztlich doch wieder zu negieren versucht. Sei das wie es mag, die Tür zu der Möglichkeit, gut und böse nicht als vollständig trennbar voneinander zu betrachten, hat man damit jedenfalls geöffnet, denke ich. Und neuere SW-Filme wie Rogue One spielen ja durchaus auch noch mit diesem Thema.
Hinzu kommt natürlich die spektakuläre Komponente des Films. Die Raumschlacht zu Beginn finde ich immer noch gewaltig und wurde auch aus meiner Sicht bisher kaum übertroffen (von der Schlacht von Scarif vielleicht, jedenfalls ist sie immer noch zeitlos beeindruckend) und als Fan von Lichtschwertduellen komme ich hier natürlich mehr auf meine Kosten als in jedem anderen SW-Film. Dennoch sind es zuvorderst die oben genannten Gründe, die den Film für mich ausmachen. Diese Sichtweise trifft ganz gewiss nicht nur auf Gegenliebe, aber beim letzten Rewatch aller Episoden habe ich festgestellt, dass mir Episode III sogar von allen am besten gefallen hat. Ich müsste sie alle mal nochmal anschauen, aber ich denke, würde man mich nach meiner Lieblings-Episode fragen, wäre es momentan tatsächlich diese, die ich aus allen acht auswählen würde.
(Ein kleiner Fun-Fact, der subjektiv vermutlich ebenfalls in die Bewertung mit einspielt, ist wohl der, dass es sich bei Episode III auch um den ersten SW-Film handelt, den ich im Kino gesehen hatte)
Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber wenigstens mache ich das heute als Filmliebhaber nicht mehr ausschließlich an den Effekten und der Action fest...
Du, ich glaube das ist in einer bestimmten Phase ganz normal. So im zarten Alter zwischen sagen wir mal 13 und 18 Jahren war es für mich auch in erster Linie Action, die bei Filmen und Serien gezählt hat. Das ging teils sogar so weit, dass ich die Zahl der Actionsequenzen in einem Film gezählt hab, und je mehr er davon hatte, desto besser fand ich ihn dann, egal wie beknackt die Story, wie schlecht die Schauspieler etc. auch waren
Und heute sehe ich gut gemachte Action immer noch gerne, aber der Kontext, in den sie eingebettet ist, zählt deutlich mehr. Ja, man wird älter und weiser ^^