Ja und gerade beim Humor erkennt man ja RJs Handschrift.
Und mit Verschwörungstheorien hat das doch nichts zu tun wenn man den Regieseuren nicht glaubt. Man kann es halt als Marketing geblubber abtun, was aber in dem Kontext nicht wirklich Sinn ergibt.
RJ sowie JJ haben immer wieder betont, dass sie völlig freie Hand hatten, obwohl das ja wie gesagt auch kritisiert wurde.
Okay, so kann man es auch beschreiben. Dann hätte man meiner Meinung nach die falschen Regisseure engagiert.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: mir und einigen anderen SW-Fans hat der Humor an manchen Stellen nicht geschmeckt beziehungsweise kam er uns deplatziert und/oder zu frequentiert vor. Entweder muss sich dann Lucasfilm hinterfragen ("keine freie Hand"-Theorie) oder eben Abrams und noch viel mehr Johnson ("freie Hand"-Theorie).
So albern das auch klingen mag, aber ich habe das Gefühl, dass bei Lucasfilm gewisse Posten neu geschaffen werden müssten. Zum Beispiel eine Art "Stil-Überwacher", welcher dafür zuständig ist, dass kein Regisseur oder Drehbuchautor aus einem Saga-Film einen
zu individuellen Film macht. Für mich grenzt es nämlich an Machtmissbrauch im Falle einer "freie-Hand-Produktion", ein bestehendes Franchise rücksichtslos und sprunghaft zu verändern und dabei im schlimmsten Fall noch die vierte Wand zu beschädigen. Diesen Vorwurf mache ich bislang absolut
keinem der bisherigen Regisseure. Aber da man sich bei Lucasfilm in gewisser Hinsicht (z.B. dem Humor an ernsten oder legitim autoritären Stellen) scheinbar keine Grenzen gesetzt hat, läuft das hier und da aus der Sicht vieler Fans nunmal etwas aus dem Ruder. Im Grunde genommen wird einem unter anderem Kathleen Kennedy immer mal wieder als solchartige "Stil-Überwacherin" verkauft, aber die genaue Vorstellung von 'Star Wars' wird nur sehr selten ausgesprochen. "Es fühlt sich nach Star Wars an" liest man dann. Oder "Ich denke, wir haben die Figuren angemessen geschrieben". Die Art von "Stil-Überwacher" bei SW wäre in meiner Vorstellung aber eher eine Art konservatives Gegengewicht, welches immer mal wieder auf Bestehendes verweist, Beispiele aus dem heutigen Legends-Material an die Hand gibt und allgemein sehr im Prä-Disney-Star-Wars "drin ist". Dieser jemand soll kein "Mastermind" oder "geheimer Chef" sein, sondern sollte lediglich als "Quasi-Opposition" eine gewisse Stimmgewichtung gegen allzu starke Stil-Sprünge haben und darauf bedacht sein, dass SW sich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl entwickelt, wenn irgendwo eine Entwicklung nötig erscheint. Ich selbst bin allergrößter Fan von der berühmt-berüchtigten freien Hand, aber bei so einem großen und alten Franchise sollte es nach meinem Empfinden insbesondere bei der Saga klare Strukturen und Grenzen geben. "Zu viele Köche verderben den Brei", lautet ein Sprichwort. "Aus der Reihe tanzen" wäre auch ein passender Ausdruck.
Das widerum ist natürlich alles Geschmackssache, doch ich finde schon, dass man sich einen Gefallen damit täte, sich gerade mit Blick auf die Zukunft auf diese Weise ein Stück weit zu entschleunigen. Zu viel Macht und Handlungsfreiheit kann einem als milliardenschweres Unternehmen oder halt als frisch angestellter SW-Regisseur schonmal die Sicht vernebeln. Ich bin mir nicht im Klaren, wie viele Köpfe da tatsächlich an der kreativen Ausrichtung mit entscheiden dürfen, aber ich denke, dass ein etwas konservativeres Gesicht im Entscheiderkreis bereits so manche Albernheit ("Hux als Fußbodenwischer") verhindern hätte können. Man könnte diesen Posten auch lässig als "Saga Continuity" bezeichnen. Schon zu PT-Zeiten hätte das gewisserorts nunja...nicht geschadet. Aber wie schon in einem Beitrag oben angedeutet: Eventuell verlange ich schlicht zu viel von 'Star Wars' und will es zu sehr als "mein Star Wars" sehen.
Unter dem Strich würde so eine regulierende Person sowohl einem eingreifenden Produzenten-Team als auch einem freien Filmer letztlich unter die Arme greifen und mehr helfen als dass sie schadet. Bislang hätte so jemand auch wie gesagt höchstens bei Humor und extremer Geldmacherei eingreifen müssen und wäre kein Kontroletti, der das Dreh-Team mit seinen Vorgaben tyrannisiert.
Ich weiß, dass das alles etwas schräg und auch ein Stück weit naiv klingt, aber es geht ja um den Grundgedanken. Man könnte es auch anders aufziehen: Immer, wenn es eindeutig nur um ein bisschen Schekel-Schekel mehr geht, es die Story aber nicht voran bringt, steht hinter ihnen einer, der ihnen eins auf die Finger gibt. Zumindest bei jedem dritten Mal. Manchen Menschen schadet übermäßige Freiheit eben. Das große Credo muss einfach wieder mehr in Richtung Kunst und weg vom Monetären. Das ist meine bescheidene Meinung. So läuft es aber halt nicht und das habe ich wohl zu akzeptieren. SW wird nie mehr zu 100% das Film-Universum, als das ich es gerne hätte und war es eigentlich auch nie.