Esseles (Essesia-System)

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Sogar mit Hilfe eine Suchtrupps konnte an Bord des aufgebrachten Frachters nichts von größerer Bedeutung gefunden werden. Nichts und wieder nichts. Also galt es, dem Piloten des Raumers entsprechend die Zunge zu lockern. Doch das lag nicht im Aufgabenbereich von Gats Arturo.

Der breitgebaute Captain atmete tief ein und sorgte für eine Beanspruchung des Stoffs seiner Uniform. Die dunklen Augen ruhten auf dem vermeintlichen Schmuggler, welcher - flankiert von zwei Army-Soldaten des 'Cortosis-Squad' - einen wirklich niedergeschlagenen Eindruck machte. Während die Sturmtruppen-Abteilung in perfekter Formation davonmarschierte und das technische Personal sich über den YT-1300 hermachte, war es nun an dem Mann von Concord Dawn, tätig zu werden. Seinen anfänglichen Befehl zum Abtransport des Gefangenen hatte der frischgebackene Captain widerrufen. Er befand diese kleine Interaktion als wunderbare Möglichkeit, sich mit der Gefangenen-Ebene der 'Pandora' vertraut zu machen. Das Leder seiner Handschuhe knirschte leise, als sich seine Finger enger um den Griff seines T-21 legten. Der metallische Geruch seiner Waffe brachte eine gewisse Vertrautheit mit sich und auch endlose Erinnerungen an Auseinandersetzungen, Kämpfe und Schlachten. In Gats' Kopf entstanden Schmerzensschreie von Kameraden, er sah explodierende Walker vor dem geistigen Auge und die Verwüstungen vom Krieg. Kurz schloß er die Augen, um den Unbill dieser Emotionen und Erfahrungen zu unterbinden.

Im gewaltigen Hangar kehrte Ruhe und Routine ein. Gerade verließ der größte Teil des 'Cortosis-Squads' das Einsatzgebiet - nur das First Squad des First Platoon blieb. Mehr war nicht notwendig, um einen simplen Schmuggler abzuführen. Eigentlich waren dafür im schlimmsten Fall nur zwei Männern von Nöten. Doch der imperiale Captain wollte nicht nur auf Nummer sicher gehen, er wollte Zusammenhalt schaffen in seiner Einheit.


"So Männer, auf gehts. Bringen wir diesen Dissendenten in den Gefangenentrakt. Zwei Mann voraus - der Rest folgt."

Die kleine militärische Einheit folgte den Anweisungen des befehlshabenden Offiziers und kurzerhand schaffte man den gefangenen Piloten so zu den Turbolifts. Die Waffen eher lässig denn bereit, boten die Soldaten der Army keinen solche imposanten Eindruck, wie die Elite-Truppen des Sturmtruppenkorps. Mit einem eindeutigen Räuspern brachte Gats Arturo seine Untergebenen dazu, im Lift Haltung anzunehmen und erhöhte Konzentration zu beweisen. Natürlich kamen die Privates dieser Order nach.
Auf der entsprechenen Ebene und dem passigen Deck beendete der Turbolift seine rasante Fahrt. Zischend glitten die Türen auf und zwei der Soldaten bezogen direkt Position. Dann schob der Captain den Gefangenen mit einem rüden Anstoß aus dem Lift. Seine körperliche Präsenz ließ die Mitglieder des 'Cortosis-Squads' fast bubenhaft erscheinen. Schnell strömte der Rest des Squads hinaus, kaum das der Frachter-Pilot weiter vorgeschoben wurde. Über einen weiteren Korridor erreichte die Einheit den Gefangenentrakt. Schon der graue Stahl mit der klassischen Innenarchitektur eines Sternzerstörers musste dem Gefangenen vorkommen, wie der Gang zum Schaffott. Kalt wirkte alles, fast steril. Als die dunklen Türen des Verwahrungsbereiches mit einem beißenden Zischen aufglitten, erlaubte sich Captain Arturo einen süffisanten Seitenblick auf den Häftling. Dessen Gesichtsfarbe glich nichts, was der Mann von Concord Dawn bisher gesehen hatte. Doch ehe groß Zeit blieb, sich über derlei Gedanken zu machen, erhob sich ein Lieutenant des Navy-Korps von seinem terminalartigen Kommandopult. Offenbar der hiesige Aufseher. Die nachtschwarze Uniform sprach dafür. Auch die Kopfbedeckung unterschied sich - er trug eine Dienstmütze - von den dunklen Helmen der Inhaftierungswachen dieses Komplexes.


"Womit kann ich helfen ... Captain?", fragte der Aufseher mit einem latent überheblichen Unterton. Ein Fakt, den auch der empathisch eher minderbemittelte Gats direkt erkannte. Doch hier war nicht der rechte Ort, um den Inhaftierungs-Offizier in einen Machtspiel zu verstricken. Kurzerhand gab der Sohn eines Mandalorianers einfach zu Protokoll, was sich hier ereignete.

"Captain Gats Arturo mit einem Gefangenen. Captain Toji wünscht eine entsprechende Befragung dieses Dissindenten. Viel Erfolg dabei."

Die Nennung des Namens ließ den Lieutenant aufhorchen. Sein Blick wanderte vom Squad samt Häftling zu seinem Kontrollpult. Schnell drückte er einige Tasten und erhielt kurz darauf einen Flimsiplast-Streifen. Kurz räusperte sich der Aufseher. Zwei der Inhaftierungswachen erhoben sich auf einen Wink des Mannes und näherten sich.

"Ich habe hier eine Mitteilung, das Sie sich bei Captain Murata melden sollen, Sir.", gab der Sicherheits-Offizier nun wesentlich freundlicher zum besten. Gats nickte kurz und übergab den Gefangenen damit den Wachen.

Die schwarzuniformierten Inhaftierungsgardisten schoben den Frachter-Piloten rüde in Richtung der Arresteinheiten. Die von rötlichen Eindämmungsfeldern gesicherten Zellen hatten einige 'Gäste' - jedoch erhielt der Schmuggler eine unbesetzte Arresteinheit. Kurz öffnete sich das Energiefeld, dann wurde der Häftling grob hineingestoßen. Kurz darauf verschloß das Dämmfeld die Zelle und besiegelte das Schicksal des Gefangenen.

Captain Gats Arturo gab seinen Mannen ein entsprechendes Zeichen. Er schulterte sein mächtige T-21 Repetierblastergewehr und machte sich direkt daran, den Captain der 'Pandora' aufzusuchen. Vorher suchte er nur die eigene Kabine auf, um sich seiner partiellen Panzerung und der Hauptbewaffnung zu entledigen.

Nur knapp eine halbe Stunde später betrat der Army-Captain das persönliche Quartier von Captain Murata. Schnell salutierte der Kommandant des 'Cortosis-Squad' - ein Akt, der seine Bekleidung jedes Mal bis an die Grenzen der Belastbarkeit trieb.


"Captain Gats Arturo meldet sich, wie gewünscht, Sir."

In all den Jahren bei der Armee hatte es der Mann von Concord Dawn nie auch nur ansatzweise geschafft, sich halbwegs locker in solch eigentlich eher privateren Situationen zu verhalten. Er war durch und durch Soldat - mit jeder Faser seines Körpers. Und das verdeutlichte sich immer wieder durch sein Verhalten.


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[Äußerer Rand des Essesia-Systems – Kurs in Richtung Inneres System – Accuser of Light – Brücke] – Captain Dalmascae & Besatzung

Zufriedengestellt von der schnellen Verarbeitung ihrer Befehle seitens der jungen Kommandnatin der Witch nickte Jade die Meldung ihrer Kommunikationsoffizierin Zenna Slayke ab. Die stechend grünen Augen der Kommandantin des Sternenzerstörers richteten sich wieder auf die holographische Darstellung des Essesia Systems. Um die Kugel die Esseles darstellen sollte, zogen sich mehrere Linien die auf der Planetenoberfläche in wenigen Punkten zusammen flossen, oder sich mitten im System verloren. Mehrere Silhouetten waren farblich hervorgehoben und stellten Schiffe der imperialen Kriegsmarine dar. Nebst den Schiffen die sie ins Feld geführt hatte, unter anderem die diesem System eigenen Verteidigungsstreitkräfte, diverse Versorgungsschiffe und in bisher noch beinahe absoluter Entfernung ein Sternenzerstörer der Sieges-Klasse sowie zwei nicht weiter nennenswerte Schiffe in Fregattengröße und kleiner. Unzählige kleine Punkte stellten den Fracht- und Zivilverkehr des System dar. Es war mehr los als erwartet, bei der Beschreibung des Planeten, die sie zuvor gelesen hatte schien es seltsam unpassend. Aber möglicherweise hatte Esseles ein ähnliches Versorgungsproblem wie Coruscant? Oder in dieser Galaxis lebten zu viele Personen die zu gerne zu viel redeten. Der Überlegung nicht mehr Aufmerksamkeit schenkend, als zwingend notwendig, richtete sich ihre Aufmerksamkeit einen Moment lang auf die einzelnen Crews der Brücke der Accuser of Light.

Während die vier Schiffe, die eine überaus schlagfertige Kampfgruppe bildeten, sich mit eher gemütlichem Tempo in Richtung der Hauptwelt bewegten, überschlugen sich viele Hunderttausend Kilometer entfernt die Ereignisse. Der Sieges-Klasse Sternenzerstörer Pandora änderte seinen Kurs und nahm scheinbar die Verfolgung mehrere Schiffe der Kategorie Frachter auf. Nur kurze Zeit später meldete die Witch, man hätte dem Kommandanten des Sieges-Klasse Schiffs die Unterstützung angeboten. Anerkennend wanderte ihr Blick auf das Hologramm des Marauder Schiffs.


„Erteilen sie der Witch die Erlaubnis die Pandora zu unterstützen.“

Damit würde die Situation die sich Tausende Kilometer entfernt aufbaute zwar entschärft, aber da sich Lenik Bartem, seines Zeichens Captain der Systemstreitkräfte, nicht dazu herab ließ die anderen imperialen Schiffe zu unterstützen, würde Jade es dabei nicht belassen. Ohne weitere Verzögerung richtete sie sich wieder direkt an ihre Kommunikationsoffizierin. Während sie das weitere Vorgehen beurteilt hatte, waren die letzten Daten die noch nicht an ihr Schiff gegangen waren eingetroffen. Nämlich das es sich bei einer kleinen Gruppe aus Frachtern um Schützlinge der Schiffe um den Sieges-Klasse Zerstörer handelte.

„Weisen sie die Hybris und die Bloodshed an der Witch zu folgen und diesen Dissidenten den Weg abzuschneiden. Wenn möglich sollen sie ergriffen werden. Sollte das nicht möglich sein, erteilen sie ihnen absolute Freiheit das Feuer zu eröffnen.“

Indessen erreichte ein weiteres Schiff, dessen Kennung alsbald als Unbekannt aus auf einem Terminalbildschirm der Sensorikcrews geführt wurde und daher auf der holographischen Darstellung des System mit einer lediglich numerisch fortlaufenden Bezeichnung versehen und in der Datenbank mitsamt seiner Eigenschaften gespeichert wurde. Sodass spätere Begegnungen mit eben diesem Schiff zu einem Ergebnis führen würden.

„Bringen sie uns nach Möglichkeit in Feuerreichweite. Nähern sich die Flüchtigen bis auf die absolute Distanz einem möglichen Sprungpunkt, will ich eine Feuerlösung die uns dieser Probleme beraubt. Sofern die Hybris und die Bloodshed ihren Dienst nicht erfüllen können...“

Unheilvoller als eigentlich gedacht hingen ihre letzten Worte noch einen Augenblick im Raum, ehe sich die Geräusche des geschäftigen Treibens der zahlreichen Mannschaftsmitglieder auf der Brücke darüber legten. Das schnelle und umfangreiche Eingreifen, beziehungsweise viel mehr generell das auftauchen der Schiffe unter ihrem Kommando zeigte allerdings nur die Wirkung, dass sich die Dissidenten schneller zerstreuten, als sie das bis davor versucht hatten. Es reizte die Kommandantin mehr als sie erwartete, dass sich derartiger Abschaum erst im Zuge einer definitiven Übermacht des Gegners aus dem Staub gemacht hatte. Nicht das sie wollte das sie flüchteten, aber die dreiste Art das sie glaubten sich mit dem Imperium anlegen zu können. Oder lag das an diesem System im speziellen? Düster blickte sie aus den Sichtfenstern der Brücke, in Richtung Esseles. Was hatte Lariviere hier nur für ein Schindluder mit den imperialen Einheiten im Orbit getrieben? Und allem voran, was hatte er dem Systemkommandanten erzählt, als das dieser nicht in eine derartige Aktion wie gerade abgelaufen eingriff? Der massige Sternenzerstörer hatte seinen Weg für eine Weile noch fortgesetzt und präsentierte sich jetzt protzig und stoisch, etwa dreitausend Kilometer weiter entfernt von Esseles den eigentlichen Systemverteidigern. Viel weiter vorne schwenkte der Sieges-Klasse Zerstörer Pandora in Richtung des Planeten ein.

„Ordern sie unsere Schiffe zurück. Und erteilen sie Startsignale für die 91te, 21te und 17te Staffel, weisen sie die Bloodshed an ihre Jäger ebenfalls für Patrouillenflüge abzustellen.“

[Hoher Orbit um Esseles – stationäre Position – Accuser of Light – Brücke] – Captain Dalmascae & Besatzung
 
Esseles-System - Victory-II Sternzerstörer "Pandora" - Verhörzelle AA-23 - Avery Johnson

Apathisch starrt der Schmuggler an die Wand der Verhörzelle, eigentlich hatte er in solchen Situationen immer seine Gegner zu getextet und versucht möglichst unbekümmert und locker zu wirken. Aber als ihn der massige Captain aus dem Pilotensitz gezogen hatte wollten ihm die Worte nicht über die Lippen kommen. Ebenso wenig als er die Gänge entlang geführt wurde oder als sie ihn in die Zelle sperrten. Er stand irgendwie neben sich. Das Schicksal spielte mit ihm irgendein grausiges Spiel, erst zeigte es ihm nach Jahren der Einsamkeit und des Umherstreifens wie schön es ist zu zweit zu leben um ihm kurz darauf alles zu nehmen. Bei dem Gedanken daran das Josey in Sicherheit war wurde ihm wieder warm ums Herz, die eisige Kälte die sich in ihm breit gemacht hatte verschwand und nur das Gefühl etwas richtig gemacht zu haben blieb. Es mochte eine kurze Zeit gewesen sein, aber es war eine glückliche Zeit die er nicht missen wollte. Das wichtigste war das sie sich nicht mehr in Reichweite des Imperiums befand, egal was die imperialen jetzt unternehmen würden um aus ihm Informationen heraus zu bekommen, er konnte sie nicht verraten das er nichts wusste. Und der Computer der „Flying Wookie“ würde auch nichts preisgeben, was er nicht wusste konnte er nicht weiter geben.

Erschrocken stellte Ave fest, dass ihn nichts mehr plagte, er hatte keine Sorgen mehr, keine Angst. Er hatte mit seinem Schicksal abgeschlossen, seinen Frieden mit dem Universum gemacht. Selbst wenn in diesem Moment jemand durch die Tür kommen würde und ihn einfach erschoss, er würde mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen sterben. Es war erschrecken und befriedigend zugleich, erschrecken weil er aufgehört hatte zu kämpfen, aber selbst sein Glück würde nicht für einen ganzen Sternenzerstörer reichen. Ein schmales Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.


„Verzeih mir Kleine, aber so ist es besser.“

Es war ein Flüstern, nicht mehr als ein Wispern in dem Ästen der Bäume. Ave war sich sicher das Josey in Gefangenschaft zerbrechen würde, er würde zwar nur unwesentlich länger durchhalten aber Ihr dieses Leid zu ersparen reichte ihm voll und ganz. An die kalte Durastahlwand gelehnt dachte der
Schmuggler an die gemeinsamen Momente mit der kleinen Schmugglerin, die er eigentlich nur im Auftrag seines und ihres verstorbenen Ziehvaters, im Auge behalten sollte. Hiermit würde er seine Schuld einlösen und konnte ruhigen Gewissens abtreten falls es soweit kommen würde. Bis das Verhör anfangen würde sollte er sich etwas Ruhe gönnen, deshalb schloss Ave die Augen um etwas Schlaf zu bekommen.



Esseles-System - Victory-II Sternzerstörer "Pandora" - Verhörzelle AA-23 - Avery Johnson
 
[äußerer Rand des Essesia-Systems | an der Spitze des imperialen Verbandes | Marauder-Korvette 'Witch' | Arrestbereich | Zelle] LtCdr Yfera, Alec Autumn, ein 2-1B-Droide, zwei Flotteninfanteristen

Die Black Sun also. Kein desorganisierter Haufen irgendwelcher Piraten, nein, eine der kriminellen Vereinigungen schlechthin. Falls diese Information korrekt war … bedeutete sie für das Imperium praktisch eine zweite Front im tobenden Krieg, denn weder das Oberkommando noch die verantwortlichen Gangsterbosse würden das kleine Aufeinandertreffen über Esseles schnell wieder vergessen. Falls. Es bestand immer noch die Möglichkeit, dass Alec Autumn ein außergewöhnlich begabter Schauspieler und von bisher unbekannten Dritten angeworben worden war, um die sich abzeichnende Auseinandersetzung zu provozieren. Aber wer hätte Nutzen daraus gezogen? Die Hutten vielleicht. Deren Kartelle konnten von Konflikten zwischen ihren beiden größten Konkurrenten im Sklavengeschäft nur profitieren. Möglicherweise aber auch eine gänzlich andere Fraktion. Schließlich wurde – entgegen der geläufigen Meinung in der einfachen Bevölkerung – das Ringen um die Galaxis nicht nur zwischen den zwei großen Machtblöcken ausgetragen. Vielmehr versuchten unzählige Klein- und Kleinstparteien beständig, die andauernden Kämpfe für eigene Zwecke zu instrumentalisieren – mit oder gegen die dominierenden Systeme, manchmal auch schlicht an ihnen vorbei. Doch welcher davon gehörte der Evette Yfera gegenüber Sitzende wirklich an?

Die Hapanerin streckte die behandschuhte Rechte aus, ließ ihre lederbewehrten Finger langsam die Wange des Gefangenen herunter wandern und unter dem Kinn verharren. Mit sanfter Gewalt drückte sie es nach oben, erzwang direkten Sichtkontakt. Ein dünnes, bemühtes Lächeln umspielte ihre Lippen, erreichte die von rechtschaffener Verachtung erfüllten Augen und die befehlsgewohnte Stimme jedoch nicht.
"Sie arbeiteten also für die Black Sun, Mister Autumn? Sind Sie sich sicher? Sie würden mich doch nicht belügen?" Ein aufmerksamer Blick, ausgehend von einer fast schon giftgrünen Iris, sondierte jede Reaktion, schien nur auf einen einzigen kleinen Fehler zu lauern. "… Nein, würden Sie nicht. Das Gesagte war die Wahrheit." Urplötzlich zog sich die Hand zurück, beendete die kalte Berührung. Irgendetwas trieb den Lieutenant Commander dazu, diesem normalerweise mit der Falschheit förmlich verheirateten Abschaum zu glauben. Ein Gefühl? Eine Ahnung? Nein, keines von beidem. Es war … mehr. Fast schon absolute Gewissheit, gegriffen aus dem Nichts. Die Erkenntnis, dass tatsächlich die Organisation der Vigos involviert sein musste, war auf einmal einfach "da gewesen" – fast wie eingegeben von einer höheren Macht, was natürlich vollkommener Unsinn war. Nur besonders primitive Aliens glaubten noch an so etwas wie Götter oder ähnliche Wesenheiten. Das Imperium, erhabenster Ausdruck der Zivilisation, hingegen war über ein solches Stadium längst hinaus, seine Angehörigen hätten es ebenfalls sein sollen. Vermutlich war hier lediglich ein besonders starkes Zeichen außergewöhnlich guter Menschenkenntnis am Werk.

So oder so, Intuition und transzendente Botschaft waren – trotz aller eigenen Sicherheit – nichts Greifbares, was Vorgesetzte hätte interessieren können. Harte Fakten jedoch taten das. Die zu beschaffen war mithilfe der preisgegebenen Informationen und des am Gürtel befestigten C1-Comlinks indes nicht mehr sonderlich schwer.
"Brücke, hier spricht der Captain. Überprüfen Sie, ob in den Verzeichnissen der Flotte der Name 'Hugh Samson' zu finden ist." Die Befehlsbestätigung eines Crewmans drang aus dem winzigen Transponder, minutenlang nur noch gefolgt von eisigem Schweigen in der Zelle. Erst nach einer halben Ewigkeit, so schien es, wurde Alec Autumn erlöst: "Ma'am? Wir haben hier tatsächlich einen Ehemaligen des gesuchten Namens. Hugh Samson, diente zuletzt an Bord der 'Defiance' im Range eines Commanders. Mehrere Verweise wegen diverser illegaler Aktivitäten, darunter der Verkauf imperialen Eigentums an kriminelle Gruppierungen. Kam dem drohenden Arrest durch Desertion während eines Landganges zuvor. Die Streitkräfte haben ein recht niedriges Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, das aber noch nie eingefordert worden ist. Scheint insgesamt ein kleiner Fisch zu sein."
"Vermutlich nicht mehr lange. Kontaktieren Sie den Sektor-Verantwortlichen des IOCI – und nur den -, sein Büro wird noch einige Credits mehr bereitstellen müssen. Ich werde sofort zurück sein, um mit ihm zu reden. Währenddessen folgende Nachricht an den gesamten Verband und die 'Pandora': Die Befragung eines gemachten Gefangenen hat ergeben, dass es sich bei den Angreifern höchstwahrscheinlich um Mitglieder der Black Sun handelte, kommandiert von einem Fahnenflüchtigen namens Hugh Samson. Schicken Sie den lokalen Sicherheitskräften außerdem die Aufforderung, für die Übernahme eines Kriminellen bereit zu sein."

Natürlich wäre es hinsichtlich der Hintermänner hilfreich gewesen, den Jungen noch eingehender zu verhören, aber dazu blieb inmitten eines Einsatzes keine Zeit. Wer wusste schon, wie lange diese Operation noch andauern und mögliche Spuren immer weiter erkalten lassen würde, eine fortgeführte Verwahrung an Bord war also ebenfalls nicht praktikabel. Sollten sich die ansässigen Polizeitruppen lieber möglichst rasch darum kümmern. "Mister Autumn, Sie werden uns nun verlassen müssen. Nutzen Sie den Aufenthalt im Straflager, um über Ihren zukünftigen Lebenswandel nachzudenken. Mit ein wenig Talent, Reue und der richtigen Einstellung könnte man als Pilot zum TIE Corps gehen, jung genug wären Sie dafür noch. Im Falle der Fortsetzung Ihrer bisherigen "Karriere" empfehle ich Ihnen jedoch, mich nie wieder zu treffen. Petty Officer, begleiten Sie diesen Mann zum Hangar. Von dort wird ihn eines der Shuttles nach Esseles bringen. Sein Y-Wing soll samt Astromech gleichfalls überführt werden." Harte, aber gerechte Worte – so musste ein imperialer Offizier auftreten. Evette Yfera erhob sich, als auch ihr Gegenüber vom Stuhl gezerrt wurde. Nachdenklich blickte sie dem widerstandslos Abgeführten hinterher, mit der immer noch behandschuhten Rechten unbewusst die eigene Nasenwurzel massierend. Das eigene Tun erst nach einigen Augenblicken registrierend, zog sie angewidert das dunkle Leder von den Fingern und warf es dem Medi-Droiden zu. "Schmeiß das weg." Ekelhaft, die Vorstellung, wo das Gesicht dieses Möchtegern-Verbrechers bereits überall gewesen sein mochte. Sie spürte schon förmlich den von ihm hereingetragenen Schmutz überall auf der Uniform. Da konnte nur noch eine ausgiebige Dusche helfen.

[äußerer Rand des Essesia-Systems | an der Spitze des imperialen Verbandes | Marauder-Korvette 'Witch' | Arrestbereich | Zelle] LtCdr Yfera & ein 2-1B-Droide
 
[: Essesia-System | auf dem Weg nach Esseles :||: VSD II „Pandora“ | Brücke :||: mit Brückenmannschaft :]

Der magische Rausch der Jagd hatte spürbar nachgelassen. Nicht nur der rauchgraue Sternzerstörer schlug wieder ein gemächliches Tempo an, sondern auch auf der Brücke war die übliche Ruhe, die man von einer effizienten imperialen Besatzung stets erwartete, eingekehrt. Erneut verharrten all die großen Turbolasertürme der „Pandora“ in einer starren Position. Denn die Beute war erlegt und man fürchtete keinen zweiten Angriff. Deck für Deck meldete im Minutentakt die Rückkehr zur Routine, zum alltäglichen Dienst. Damit benötigte man die Mitglieder der Freiwache nicht mehr. Sie kehrten sofort – und selbstverständlich ohne jeglichen Widerstand – zu ihren Quartieren zurück. Zur selben Zeit scharten sich auch die ausgeschwärmten Abfangjäger wieder um die alte Dame. Die „Pandora“ hatte bereitwillig ihre Hangartore offen und so entfloh ein TIE/In Interceptor nach dem anderen der schwarzen, eiskalten, luftleeren Außenwelt.

Im selben Moment kehrte allmählich das matte Gefühl in Tojis Glieder zurück. Denn die unzähligen Endorphine, die sich – ausgelöst durch den Erfolg – in seinem Körper bewegt hatte, ebbten langsam in ihrer Wirkung ab. Der menschliche Körper fühlte sich gesättigt. Beiläufig richtete der Captain die oliv-graue Mütze, die auf seinem Kopf saß. Dann ging er langsam in Richtung Kommunikation, um in der Nähe zu sein, falls eine weitere Nachricht das altgediente Schiff erreichen sollte. Schließlich hielten sich im Essesia-System, neben der „Pandora“, noch ein Sternzerstörer der Imperial-II-Klasse („Accuser of Light“) sowie dessen drei kleinere Begleitschiffe, ein sehr dunkler Vindicator-Kreuzer („Hybris“), ein Dreadnaught („Blodshed“) und eine Marauder-Korvette („Witch“). Bei dem Namen „Blodshed“ erinnerte sich Toji an das Scharmützel im Dalastine-Systeme. Damals war der Imperiale noch Commander und Kommandant der „Musashi“ gewesen. Gemeinsam mit dem Kommandanten des alten Dreadnaught, Commander Ravenburg, hatte er dabei gegen einen von Niriz' Untergebenen gekämpft.


'Wie lang ist das her?', fragte sich der Imperiale und fuhr sich grübelnd über das rasierte Kinn. Kurz überschlug er die Zeit. Zum Schluss kam er auf nicht mehr als zwei oder drei Monate. Danach zog Toji in Erwägung, ob er der „Blodshed“ schnell einen gesonderten Gruß übermitteln sollte. Doch er empfand es am Ende mehr als Prahlerei, denn einer freundlichen Geste unter „Kollegen“. 'Vielleicht hat man Ravenburg sogar befördert und versetzt.' Er unterdrückte ein Kopfschütteln und ließ seinen Blick stattdessen auf die Bildschirme der einfachen Crewmen fallen. Neben ihm stand, mit ziemlich ruhiger Miene, Sub Lieutenant Rune Monchar. In knappen Sätzen gab er seinen Leuten die nötigen Befehle. Hin und wieder sah der grünliche Neimoidianer zu seinem Vorgesetzten. Jedes Mal konnte Toji dessen flüchtige Blicke auf seinem Körper spüren – gleich feinen Nadelstichen. Dieses Gefühl unterdrückte der Captain für den Moment mit eiserner Disziplin.

„Der Gefangene wurde im Zellenblock unter Arrest gestellt, Sir … ähh... Captain“, unsicher sah der Crewman in seiner hellgrauen Uniform zu Toji und dem Neimoidianer auf.

„Lieutenant, benachrichtigen Sie die planetare Verwaltung über diesen Vorfall“, wies Toji mit leiser Stimme Rune Monchar an. „Da wir unter Zeitdruck stehen, soll man ein Shuttle schicken. Bis dahin bleibt das Schiff noch in unmittelbarer Nähe zum Planeten.“

…​

Zügig, ohne irgendeine Sekunde unnötig zu verschwenden, entfernte sich der gräuliche Transporter, der einen Gefangenen samt einem kompletten Trupp planetarer Sicherheitskräfte nach Calamar, der Hauptstadt Esseles', bringen sollte, von der ruhenden „Pandora“. Nun konnte sich die Dame endlich seiner eigentlichen Aufgabe zuwenden. Denn innerhalb der letzten halben Stunde hatten sich zudem noch die letzten beiden PCL 27-Frachter zu dem imperialen Kriegsschiff gesellt. Durch diese letzten Frachter war der Konvoi endlich komplett und konnte seine lange Reise nach Bespin antreten. Ohne noch eine einzige Minute im ruhigen Orbit zu verschwenden, drehte der altgediente Sternzerstörer der bekannten Victory-II-Klasse langsam bei. Gemächlich, ganz gemächlich nahm der rauchgraue Kahn an Fahrt auf. In der Ferne wartete schon der Rest des Konvois sowie die zwölf TIE/ln Fighter, die zum Schutz der wehrlosen Frachter von der „Pandora“ ausgesandt worden waren. Ein bisschen ungeduldig schien die „Lancea“, eine schlanke Corona-Fregatte, schon vor dem Konvoi auf und ab zu fahren. Offenbar glaubte deren Kommandant, dass die Imperialen durch die unerwartete Jagd auf die flüchtenden Frachter nicht mehr im Zeitplan war. Doch durch diverse Puffer war dieses Gefühl nicht mehr als ein Trugschluss.


„Eine weitere Nachricht von der 'Witch', Captain“, meldete auf einmal der Neimoidianer laut, wobei seine Stimme mit dem nasalen Akzent – unter etwas Aufwendung einer gewissen Mühe – den recht normalen Geräuschpegel übertönte. „Offenbar hat deren Kommandant einen weiteren Kriminellen aufgreifen und anschließend verhören können. Dabei stellte sich offensichtlich heraus, dass es sich bei diesen Subjekten um Mitglieder der 'Black Sun' handelt. Rädelsführer scheint ein Hugh Samson gewesen zu sein.“

Mehrere Sekunden musterte der imperiale Captain seinen Sub Lieutenant eindringlich. Black Sun – diese Bezeichnung geisterte kurz durch sein Bewusstsein. Hatte er das richtig gehört? Nachdenklich straffte er seine Uniform. Operierte das organisierte Verbrechen tatsächlich so tief auf erzimperialen Territorium? 'Haben die System- und Sektorflotten etwa ihre Aufgaben vergessen?', fragte sich Toji und wandte den Blick ab. 'Oder ist dieser Zustand das Resultat des Bürgerkriegs?' Jedoch fand er so schnell keinerlei Antworten auf solche Fragen. Stattdessen überkam ihm die Befürchtung, dass man die Gefahren auf der Strecke nach Bespin vielleicht unterschätzt hatte. 'Wenn schon Systeme in der Nähe zum Kern solche Überfälle aufweisen …', geisterte ihm plötzlich durch den Kopf. Mit beinah abwesender Stimme trug er dem Kommunikationsoffizier auf, dass dieser der „Witch“ erneut seinen Dank aussprechen sollte. Dazu sollte Monchar erwähnen, dass die „Pandora“ selbstverständlich auf ihrem Weg nach Bespin die Meldung an diverse Sektoreinrichtungen weiterleiten wolle. Schließlich stellte der Angriff auf ein Schiff Seiner Majestät, Allegious I., viel mehr als ein Bagatelldelikt dar.

Nachdem die Nachricht beantwortet worden war, kümmerte sich Toji wieder um andere Dinge, die auf der betriebsamen Brücke manchmal im Minutentakt anfielen. Der Kommandant des Victory-II-Sternzerstörers beschäftigte sich gerade mit der geplanten Kalibrierung einer schweren Ionenkanone als sich hinter ihm jemand höflich räusperte. Verwundert drehte sich der Captain um und blickte in das ruhige Gesicht eines Crewman. Erst auf den zweiten Blick erkannte Toji in ihm den Steward für die Offiziersmesse sowie sein eigenes Wohlergehen. Mit einem breiten Grinsen salutierte der junge Mann und wartete – mit leuchtenden Augen – darauf, dass man ihm das Wort erteilte. Nachdem der Kommandant den militärischen Gruß erwiderte hatte, deutete er nur mit einem einfachen Nicken die Erlaubnis zum Sprechen an und wandte sich dann wieder der Kalibrierung zu. Hinter ihm räusperte sich der Steward noch einmal und setzte dann mit seinem recht knappen Bericht für das Abendessen an, das Toji spontan veranstalten wollte.


„In der Vorratskammer konnte ich noch etwas Fliegenden Fisch von Pantolomin finden“, berichtete er voller Stolz seinem Vorgesetzten. „Zusammen mit einem lieblichen Weißwein soll das Filet Ihren Gästen gereicht werden. Des Weiteren konnten wir noch etwas Wild von Alderaan auftreiben sowie eine bekannte Süßspeise nach einem Hausmannsrezept von Abreagdo-Rae. In einer Stunde können Sie mit dem Servieren rechnen. Unser Koch arbeitet schon auf Hochtouren für dieses Essen, Sir.“

…​

In der Begleitung von Captain Arturo, einem pflichtbewussten Armeeoffizier mit Wurzeln im fernen Concord Dawn, verließ Toji Murata seine privaten Quartiere. Gemeinsam ging man – Seite an Seite – den leeren Korridor entlang. Dabei fiel dem Flottenoffizier erneut auf, dass der Mandalorianer mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu den Menschen zählte, die zum „Feierabend“ ihren Dienst hinter sich ließen konnten. Selbst nach diesem kleinen Erfolg wirkte dieser grimmige Soldat auf ihn noch immer eisern, kalt und einfach nur ernst. Doch der Kommandant der „Pandora“ zählte nicht zu den Offizieren, die ihre Untergebenen wegen solcher Eigenheiten verurteilen. Schließlich besaß er selbst genügend Fehler, Makel und Kanten. Nachdem man mit einem Turbolift zwei Decks tiefer gefahren war, hatten sie endlich den Salon des Kommandanten erreicht. Auf die beiden Imperialen warteten dort schon Lieutenant Commander du Telac, Captain To'om, der dünne Major der Flugleitkontrolle sowie der athletische Captain der TIE/In-Staffel. Zackig salutierten die Männer als man den jungen Captain erblickte.


„Treten Sie ein, meine Herren“, sagte Toji im freundlichen Ton zu ihnen. „... und nehmen Sie Platz. Ich denke, unser kleiner Jagderfolg erlaubt uns an diesem Abend etwas Dekadenz.“

Die beiden Sternjägeroffiziere grinsten bei diesen Worten. Im direkten Duell mit den Frachtern und deren unerwarteter Verstärkung waren ihre Verlusten nur marginal gewesen. Doch im Gegensatz zu den lebensfrohen Piloten zeigte die restliche Gesellschaft höchstens den Anflug eines Lächelns. Toji überspielte die folgende Stille damit, dass er die Personen gegenseitig vorstellte. Gerade die beiden Sternjägeroffiziere kamen dem einen oder anderen Anwesenden unbekannt vor, da die Piloten – wie auch die Armeeangehörigen – meist auf ihrem Deck (sprich: unter sich) bleiben. Major Gobid Lom, ein dünner Mensch im Alter von sechsunddreißig Standardjahren, hatte sich an der Tafel genau auf die andere Seite – auf Höhe von Lieutenant Commander du Telac – gesetzt und saß somit zur linken von Toji. Das aschblonde Haar trug der Offizier ungewöhnlich lang. Damit bediente er das Klischee über Piloten, das in der gesamten Flotte existierte. Gleich neben dem Major saß Captain To'om, der Stormtrooper-Captain mit der schauderhaft weißen Haut und dem pechschwarzen Haar. Neben dem provisorischen ersten Offizier der „Pandora“ hatte sich Gats Arturo niedergelassen und am Ende der Tafel – und damit dem Captain gegenüber – saß Captain Fel'tin Morn. Der zweite Pilot, der stets ein breites Grinsen auf den Lippen trug, besaß hellbraunes Haar und sprach mit einem Dialekt, der auf eine Herkunft von Thyferra schließen ließ. Schon kurz nachdem sich alle Anwesenden gesetzt hatte, servierte der Steward den ausgewählten Wein. Sofort ergriff man die Gläser.

„Auf Seine Majestät Allegious I., setzte Toji mit feierlicher Stimme zu einem Toast an und hob das Glas in die Höhe. „Möge seine Herrschaft lange währen und stets gerecht sein … und möge uns das Schicksal weiterhin so hold sein. Die Credits der einen oder anderen Prise kann bestimmt jeder von uns noch gebrauchen.“

Das heilige Privileg der Marine erlaubte es den Offizieren, dass sie diesen Trinkspruch bequem auf ihren Stühlen halten konnten. Laut riefen die Anwesenden Prost und leerten den ersten Schluck, den man zu diesem Anlass serviert hatte, in einem raschen Zug zum „Wohle“ seiner Majestät. Genau in diesem Moment ging ein Ruck durch das Schiff. Insgeheim dankte Toji dem alten Schiff dafür, dass sie nun endlich Esseles verlassen hatten und auf dem Weg nach Corellia waren. Zudem dankte der Imperiale dem Schicksal dafür, dass er diesen Abend nicht allein verbringen musste. Denn durch die Gesellschaft dieser Offiziere konnte Toji seine Müdigkeit verdrängen. Denn durch diese Offiziere blieben die Albträume fern. Ein weiterer Trinkspruch folgte. Dieses Mal durch Major Lom geführt, der sich ebenfalls positiv über den Jagderfolg aussprach. Kurz glitt der Blick des Flottenoffiziers zu dem Mann von Concord Dawn. Konnten die Piloten das Eis brechen?

[: Hyperraum | nach Corellia (über Coruscant) :||: VSD II „Pandora“ | Salon :||: mit mehreren Gästen (darunter Gats Arturo) :]
 
[ Äußerer Rand des Essesia-Systems - Kurs in Richtung Inneres System - Schwerer Kreuzer der Dreadnaught Klasse "Bloodshed" - Brücke - Tiberius Ravenburg und Crew ]

Während die Daten der Bloodshed übermittelt wurden, sah der Kommandanten des alten Kreuzers zu seinem Ensign rüber. Er hatte herausragende Arbeit geleistet, als er die Anomalien im Scanalgorythmus im Bezug auf die Energiesignaturen gemeldet hatte. Er hatte 1 und 1 zusammengezählt sich jedoch vorsichtig ausgedrückt. In diesem Bereich mussten sich Schiffe aufhalten, die etwas zu verstecken hatten. Schiffe, die sich tarnten. Die Sublichttriebwerksemission konnte zwar gescannt, doch genauso gut verschleiert werden, das waren alte Tricks die keinen müden Kathhund mehr aus seiner Höhle lockten. Hyperraumsprungssignaturen ließen sich jedoch nicht so leicht verbergen und diese hier mussten frisch sein. Der Kommandant wippte vor und zurück während er das Gewicht abwechselnd auf die Hacken und auf die Zehen verlagerte. Die Arme nach hinten verschränkt, blickte er noch immer wie gebannt auf die Messwerte die nicht so recht zum Rest passen wollten.

„Sir, die Witch übermittelt uns die gewünschten Daten.“

“Übertragen sie diese auf mein Holo, ich will sehen mit wem ich es da zu tun habe.“

Es war nie schlecht den Namen und das Gesicht des anderen zu kennen. Es musste nicht einmal mit Misstrauen zu tun haben, der andere Kommandant konnte auch in späteren Schlachten als fähiger oder unfähiger Stratege erkannt und dessen Worte genau auf Grundlage vergangener Ereignisse bemessen werden. Ravenburg schritt zur Holoprojektionsplattform und sah sich die Personaldaten des Kommandanten an. Schnell musste er feststellen, dass es sich hierbei nicht um einen Kommandant, sondern eine Kommandantin, genauer gesagt eine Lieutnant-Commander handelte. Noch dazu eine Hapanerin. Ravenburg verzog die Mundwinkel. Ihr Geschlecht war kein Problem, sonst würde er nicht unter Captain Dalmascae dienen, doch eine Hapanerin in der imperialen Flotte? Waren diese Wesen nicht neutral und zeigten sich gar der Neuen Republik freundlich? In seiner Welt war jede Fraktion der Neuen Republik freundlich gesinnt, die nicht sofort das Feuer eröffnete, wenn die Schiffe dieses Rebellenpackes den Orbit und die Reichweite der Geschütze erreichten. Evette Yfera. Diesen Namen würde er sich merken. Er musste sich gar nicht erst die restliche Liste ansehen, um seine Meinung gebildet zu haben. Auch der Marschbefehl von Vice Admirälin Nerethin ließ ihn nicht umdenken. Sie hatte natürlich ihre Gründe, es lag nicht in seiner Entscheidungsgewalt, doch sein natürlicher Argwohn galt jedem der auch nur im Verdacht stand, als gesamte Rasse, mit der Neuen Republik zu paktieren. Eine sehr einseitige Sicht der Dinge die ihm eigentlich nicht eigen war, doch seit seiner Verletzung in der Schlacht um Belkadan radikalisierte er sich in manchen Dingen zusehend.

„Der Victory Sternzerstörer hat soeben das Feuer auf einen kleinen Transporter eröffnet, Sir!“

Der Kommandant deaktivierte die aufgerufene Personalakte und wechselte zurück zum taktischen HUD. Dort sah er wie das Schiff welches hier als „Pandora“ nun gekennzeichnet wurde, ein kleineren Frachter mit ihren Ionenkanonen beschoss und womöglich mittels der Traktorstrahlfangprojektoren diesen in den schiffseigenen Hangar ziehen würde. Wer der Kommandant des Schiffes war, wusste er nicht. Ein Seitenblick zu Lieutnant-Commander Havelock, der wie immer dienstbeflissen und bereit seine Dienste anzubieten neben ihm stand, reichte diese Information nach als würde er die Gedanken des Kommandanten lesen können.

“Captain Toji Murata hat den Befehl über die Pandora. “

Murata?

Er achtete nicht darauf ob Havelock ihm nochmal antwortete. Vor seinem Auge etablierte sich die Festhalle der Akademie von Carida, es waren die Festlichkeiten zur Vernichtung der „Forces of Hope“. Dort hatte er den Kommandanten kennengelernt. Er erinnerte sich noch genau an das Gespräch, den er traf nicht oft in Persona auf andere Kommandanten der Flotte. Diese Galaxis war klein, zu klein. Wenigstens wusste er nun, dass kein Vibroschwert rasselnder, niemals kriegsmüder Hektiker auf der Brücke des Schiffes stand. Eine Erleichterung, doch war die Situation noch immer nicht unter Kontrolle.
Anscheinend versuchte nämlich einer der Piraten seinem Artgenossen zu helfen. Was für eine unübliche Vorgehensweise für diesen Pöbel der sonst immer nur seinen eigenen Interessen diente. Löblich doch verzweifelt, denn es gab weder für sie noch für ihren Piratenfreund ein Entkommen. Die restlichen Piraten die sich als enttarnt ansahen, ergriffen, wie es für diese rückradlosen Subjekte typisch war, die Flucht. Diese Niederträchtigen hatten es sich also angemaßt das Imperium anzugreifen und als sie ihren Frevel begriffen, nutzten sie das Mittel welches ihnen immer blieb: die Flucht. Er war wütend. Niemals mussten diese Kreaturen die Konsequenzen ihres Handelns ertragen und kamen mit keinerlei Strafe, außer der Fortführung ihres miserablen und verwerflichen Lebensstils, davon.


„Sir, die Accuser of Light befiehlt uns die Alpha Staffel dem Patroulliendienst abzustellen.“

Der Kommandant nickte beiläufig “Führen sie den Befehl aus.“

Das Imperium war an allen Fronten siegreich, keiner der hier Anwesenden Schiffskommandanten würde etwas anderes an dieser Front akzeptieren.

[ Äußerer Rand des Essesia-Systems - Kurs in Richtung Inneres System - Schwerer Kreuzer der Dreadnaught Klasse "Bloodshed" - Brücke - Tiberius Ravenburg und Crew ]
 
.:: Esseles-System | in Annäherung an Esseles | Schwerer Kreuzer "Hybris" | Brücke | Commander Vargo Tan samt Crew ::.


Der charismatische Commander blickte stumm auf das Taktikholo und schürzte seine Lippen. Seine Stirn war in Falten geworfen, was seinen ohnehin schon aristokratischen Gesichtszügen eine intensivere Schärfe verpasste. Vargo Tan grübelte nur selten lange über Geschehenes nach. Doch die hier präsentierte Dreistigkeit rang ihm einige bange Sekunden des Schweigens ab. Derweil gab es um ihn herum das übliche hektische Treiben eines Vindicator-Kreuzers. Im Brückengraben dieser Miniaturausgabe eines Imperialen Sternzerstörers gingen die verschiedensten Crewmen, Ensigns und Lieutenants ihren Pflichten nach. Sie arbeiteten mit Hilfe der Sensoren, stellten mit den Komanlagen Verbindungen zu Jägerstaffeln und den restlichen Schiffen her und überwachten die Funktionstauglichkeit der 'Hybris'. Und während überall rege Betriebsamkeit herrschte, blickte der hochgewachsene und bisweilen schlaksig wirkende Schiffskommandant stillschweigend auf das Taktikholo. So lange, bis Lieutenant Commander Jourek Fyarr den Mut fasste, sich zu Wort zu melden. Überraschend war das für Vargo beileibe nicht.

"Commander, die Sensoren zeigen an, das die feindlichen Schiffe das System verlassen haben. Einzig ein Frachter konnte von der 'Pandora' aufgebracht werden. Wir haben von Captain Dalmascae Order erhalten, uns wieder einzugliedern."

Der Einwand des XO ließ keine Erschütterung am Fels Vargo Tan zu. Die Flucht der Dissidenten hatte der Commander auf der Holodarstellung verfolgt. Auch den fast kläglichen Versuch des verbliebenen Frachters, seine Kameraden zu retten. Er würde seine gerechte Strafe erhalten - sie alle würden das. Dennoch nagte eine gewisse Unzufriedenheit an dem ambitionierten Mann von Vandor-3. Diese kleine Unternehmung hätte ein voller Erfolg werden müssen - allein schon aufgrund der imperialen Omnipräsenz. Doch das es eben kein positiven Ausgang gegeben hatte, musste der ehrgeizige Offizier verarbeiten. Und das tat er stets am besten, wenn er Geschehnisse analysierte. Und Stück für Stück nachvollzog.

"Soll ich Captain Dalmascae bestätigen, Commander?"

Die Stimme des Lieutenant Commander durchschnitt die Gedanken von Tan mit der Schärfe eines Lichtschwertes. Der Schlaks mit den stahlgrauen Augen straffte sich, drehte den Oberkörper langsam in die Richtung der Stimme und leckte sich kurz über die Lippen.

"Natürlich. Wir wollen Captain Dalmascae ja nicht warten lassen. Allerdings - waren wir zufällig in der Lage, die etwaigen Sprungpunkte der Piraten zu ermitteln?"

Die Stimme von Commander Tan hatte einen deutlich gereizten Unterton. Eine Tonlage von der Anziehungskraft einer knallenden Peitsche. Offenbar missfiel ihm die Flucht der Frachter sehr. Mit einem entsprechend nüchternen Gesichtsausdruck bedachte er derweil seinen XO. Selbiger - offensichtlich überrascht ob des Gemütszustands seines Vorgesetzten, stammelte kurz.

"Äh .. äh .. ich werde das sofort nachprüfen lassen, Commander."

Die Antwort des Schiffskommandanten bestand aus einem simplen Kopfnicken. Er hatte in den vergangen Minuten ohnehin zuviel gesagt und zuviel gehört. Es galt, die Fehler zu erkennen und auszuwerten. Auch wenn er schon eine Ahnung hatte, woran es lag.
Innerlich ausser sich vor Erregung, nach aussen hin jedoch emotionslos, ging der Commander den Ablauf der kleinen Exkursion wieder und wieder durch. Derweil beschrieb der Vindicator-Kreuzer 'Hybris' eine Kehre und flankierte nur wenige Minuten nach den letzten Befehlen das riesige Flaggschiff von Captain Jade Dalmascae. Auch der Dreadnaught - 'Bloodshed' mit Namen - tauchte bald wieder auf. Sogar sichtbar durch die Transparistahlfenster. Gemeinschaftlich drang die kleine imperiale Kampfgruppe tiefer ins System vor und erreichte Esseles selbst.

Die Systemverteidigung selbst schein jeder Beschreibung zu spotten und bestätigte den miserablen Ruf von Garnisons-Einheiten. Vargo Tan sah in der Behäbigkeit der Verteidigungskräfte einen großen Grund für die Flucht der Frachter. Doch auch das etwas zögerliche Agieren der Kampfgruppe hatte Anteil am Versagen. Die exakten Fehlerquellen würde der Commander erst in einer ausufernden Analyse ermitteln können - doch dafür war nun keine Zeit. Zumal die Stimme des XO wieder ertönte.


"Commander Tan, die Sensorik ist der Überzeugung den Zielsprungpunkt der Frachter ermitteln zu können, in Abstimmung mit den effizienteren Sensoranlagen und Daten der 'Witch'."

Eine überaus interessante Erkenntnis. Vielleicht etwas spät - auch das wieder ein Versäumnis, welches ausgebessert werden musste. Sehr zur neuerlichen Verärgerung des Commanders. Mit entsprechender Anspannung in der Stimme, gab er die neuen Anweisungen.

"Stellen Sie eine Verbindung zur 'Accuser of Light' her."

Der Tonfall war bissig und die Order wirkte eher gebellt, denn gesprochen. Ganz offenbar war Vargo Tan nicht in der rechten Stimmung, um hier eine gewisse Nettiquette an den Tag zu legen - allerdings war es auch schlichtweg nicht notwendig. Nicht hier, nicht jetzt.

"Verbindung steht ... jetzt."

Die Antwort kam von Lieutenant I'val T'zam, dem Nichtmenschen auf der Brücke. Dem einzigen Nichtmenschen. Zum immer wieder aufblühenden Leidwesen des Commanders. Seine offenkundige Abneigung dem Tevaaner gegenüber tat dessen Effektivität und Akribie keinen Abbruch. Wen Vargo Tan verachtete, den verachtete er. Ganz gleich, wie gut er in gewissen Situationen sein mochte. Und in der jetzigen Stimmung konnte man als Nichtmensch ohnehin nicht beim Commander punkten.

"Captain Dalmascae - meine Sensorik-Crew hat ermittelt, das mit Hilfe der 'Witch' und deren Daten eine Berechnung des Zielsprungortes der Dissindenten möglich ist. Ich ersuche deswegen um Erlaubnis, den Aufrührern folgen zu dürfen."

Je weniger Schiffe an der Verfolgung beteiligt waren, desto weniger Fehler konnten gemacht werden - nach dieser einfachen Devise hatte der Mann von Vandor-3 entschieden. Natürlich konnte er mögliche Befehle von Captain Dalmascae damit nicht aushebeln - aber probieren musste er es. Zudem wäre eine Ergreifung oder Vernichtung frei von Unterstützung natürlich wesentlich besser für die eigene Akte. Und letztlich war Tan zu ambitioniert, um vom sprichwörtlichen Kuchen mehr abgeben zu wollen, als er musste. Die Reaktion des Captains abwartend, schwieg der Hüne vorerst.


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Stahlgraue Augen betrachteten mit distinktiver Aufmerksamkeit die rechte Hand, fokussierten jede kleine Bewegung, erkannten feine Haare, vermerkten Pigmentstörungen der Haut und suchten gezielt nach möglicher Verunreinigung unter den Nägeln - fanden jedoch nichts. Sehr zufriedenstellend, dieses Ergebnis. Commander Vargo Tan schenkte sich selbst ein Lächeln - ob seinem gesteigerten Sinn für Ästhetik und damit für Körperhygiene. Er kam nicht oft dazu, sich auf der Brücke seines Kreuzers Zeit für derartige Beobachtungen zu nehmen. Schon gar nicht, wenn er in der Lage war, Feinde des Systems, Feinde des Imperiums oder - wie in diesem Fall - zumindest eine Bande von Piraten zu jagen. Allerdings befand sich der Kreuzer-Kommandant in der unschönen Situation, von den Befehlen eines höherrangigen Offiziers abhängig zu sein. Zu allem Überfluß noch einem weiblichen Offizier. Vargo Tan war - freundlich formuliert - Chauvinist. Für ihn spielten Frauen nur selten eine bedeutende Rolle. Meist nur im Zusammenhang mit diversen obszönen Dingen. Der Mann von Vandor-3 war natürlich beileibe kein Kostverächter. Im Gegenteil. Vargo Tan war bekannt dafür, zahlreiche Affären sein Eigen zu nennen. Ganz gleich ob aus karrierepolitischer Motivation oder purer Triebhaftigkeit. Er war ein Konsument. Nicht wirklich besessen von der Eroberung der holden Weiblichkeit, aber dennoch bisweilen sehr sexlastig orientiert. Frauen waren das große Laster des Vargo Tan. Neben exklusiven Weinen. Und der Kunst. Und der Kultur. Seine Interessen konnte man getrost als mannigfaltig bezeichnen. Doch allem voran war Vargo Tan in erster Linie Commander der imperialen Flotte. Und im Rahmen dieser Tätigkeit hatte es ihn unter das Kommando von Captain Jade Dalmascae verschlagen. Doch seit Beginn dieser Abkommandierung hatte es die Offizierin immer wieder geschafft, durch Passivität, ja Lethargie zu glänzen. Für den Geschmack des Commander kamen die Befehle zu zögerlich, zu zaghaft. Und er legte das als Schwäche aus. Als Zeichen der Unterlegenheit des weiblichen Geschlechts. Sogar ihre äusserst ansprechende Erscheinung war dem Charismat schal geworden.

"Commander, wir haben soeben die Bestätigung von der 'Accuser of Light' erhalten. Captain Dalmascae erteilt uns Erlaubnis, wird jedoch folgen. Wie auch Commander Ravenburg und Lieutenant Commander Yvera."

Lieutenant Commander Jourek Fyarr, der XO der 'Hybris', meldete sich zu Wort und riss den Schiffskommandanten aus seinen Überlegungen. Die Order ermöglichte weitere Hatz auf die Piraten. Allerdings war einige Zeit vergangen. Bedeutende Zeit. Möglicherweise entscheidende Zeit. Der hünenhafte Commander blickte von seiner Rechten auf und drehte sich zum Geschehen auf der Brücke. Diese, eine Miniatur-Version einer Sternzerstörer-Brücke, brillierte mit den klassischen Brückengräben. Eine Vielzahl an Besatzungsmitgliedern waren mit diversen Konsolen beschäftigt. Doch sie alle warteten insgeheim auf den entsprechenden Befehl des Commanders.

"Daten mit der 'Witch' abgleichen, Sprungpunkt der Piraten berechnen."

Der direkte Befehl erfolgte nur der Form - und des Protokolls - halber. Binnen weniger Sekunden flogen ein Dutzend Hände über Kontrollen, Terminals und Kommandopulte. Berechnungen wurden angestellt, Analysen und Datenpakete übermittelt. Es herrschte rege Betriebsamkeit. Genau so, wie es sein sollte - wie Vargo Tan mit grimmer Zufriedenheit feststellte. Fast obligatorisch verschränkte er die Hände hinter dem Rücken, während seine Augen auf die arbeitende Crew gerichtet war. Dann ertönte neuerlich seine Stimme.

"Rufen Sie die Jäger rein, Commander Fyarr."

Lieutenant Commander Jourek Fyarr nickte kurz, verteilte die Order weiter und zog sich in den linken Brückengraben zurück, um die Ermittlung der Sprungdaten zu überwachen. Das wiederum gab dem Commander die notwendige Zeit, sich in Richtung der massiven Transparistahlfenster umzudrehen. Nur Bruchteile nach seiner direkten Order raste die erste TIE-Fighter-Staffel dicht am Aufbau der Brücke vorbei. Es würde nur wenige Minuten dauern, bis auch die zweite Staffel in den Hangar zurückkehrte. Dann, sowie die Sprungkoordinaten vorlagen, war es an der Zeit, Esseles zu verlassen. Die Feinde des Imperiums - ganz gleich ob Rebell oder gesetztesfremder Pirat - mussten schlichtweg ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Und niemand hatte sich dem Imperium zu entziehen. Ein sardonisches Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Mannes mit den stahlgrauen Augen. Der charismatische Flottenoffizier atmete gleichmäßig, konzentrierte sich und wartete auf eine bestimmte Bestätigung.

"Commander, beide Staffeln sind im Hangar. Die 'Hybris' ist sprungfähig."

Lieutenant I'val T'zam, der Tevaaner meldete sich zu Wort. Es war fast schon Tradition, das die Anwesenheit des Nichtmenschen den Commander wurmte. Natürlich, die Leistungen des Lieutenant sprachen für ihn, dennoch missfiel es dem Schiffskommandanten. Denn neben seiner Frauenfeindlichkeit hing Vargo Tan auch dem klassischen imperialen Gedankengut an. Und damit verachtete er jeden Nichtmenschen von Natur aus. Ganz gleich, wie qualifiziert selbiger war. Mancherlei Angewohnheiten - ob sinnvoll oder nicht - konnte man nicht ablegen. Abgewendet von der Crew, verzog der Commander das Gesicht, als er die grelle Stimme des Fastmenschen vernahm. Dennoch nickte er kurz - als Zeichen des Verständnis. Dabei ballte er die hinter dem Rücken verschränkten Hände zu Fäusten.

"Gut. Sprungkoordinaten synchronisieren und dann in den Hyperraum springen."

Der Mann von Vandor-3 verspürte ein leichtes Kribbeln - wie immer wenn sein Schiff im Begriff war den Normalraum zu verlassen. Es war eine Mischung aus Vorahnung und Vorfreude, gemischt mit den typischen Reaktionen des Körpers auf den Flug mit Lichtgeschwindigkeit.

"Bestätige, Commander. Sprung erfolgt in ... fünf ... vier ..."

Dann wurde die Stimme des Tevaaners durch eine weiblich-mechanisch-verzerrte ersetzt. Der Navigationscomputer übernahm ab jetzt die Kontrolle. Zwar konnte man sich etwas unwohl fühlen, gänzlich von Maschinen, Computern und Droidengehirnen abhängig zu sein - doch das gehörte zur modernen Raumfahrt. Ohne diese Technik war es schier unmöglich, zwischen den Sternen zu reisen.

"... drei ... zwei ... eins."

Die 'Hybris', ein schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse, die 'Witch', eine Marauder-Korvette, die 'Bloodshed', ein schwerer Dreadnaught-Kreuzer und die 'Accuser of Light', ein Imperiums-II-Klasse Sternzerstörer verschwanden mit einer synchronen Pseudobewegung im Hyperraum.


... weiter im hyperraum ...


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Story Venator lebt! - Unterstory "Suche und Finde Mr. Johnson"

[: Essesia-System :||: Esseles | Calamar – Capital City :||: Gebäude der planetaren Vewaltung und HQ der Sicherheitsbehörde:] Frank McNeil alias Dr. Pain (NPC) und Avery Johnson mit Jason Yuen, Douglas Bashaw und Walter Daugerty (alles NPC’s Verhörspezialisten der planetaren Sicherheitsbehörde)


Es war einer dieser wunderschönen warmen und sonnigen Tage und auf den Straßen von Calmar, der Hauptstadt von Esseles blühte das Leben. Paare und andere Passanten schlenderten die Straßen und Alleen entlang. Einige saßen auch in Straßencafés und genossen die angenehmem Sonnenstrahlen bei einem kühlen Getränk. Doch nicht alle Lebewesen hatten das Glück diesen wunderschönen Tag zu genießen, vor allem in „Freiheit“ zu genießen. Darunter befand sich auch ein Mann von Anfang 30, schwarze Haare und braune Augen (Avery Johnson) der vor einigen Stunden mit einem Shuttle von dem VSD II „Pandora“ auf dem Planeten angekommen war, um ihm den dortigen Sicherheitsbehörden zu übergeben. Nun befand sich dieser Mann in einer Arrestzelle in den unteren Ebenen des Gebäudes der planetaren Sicherheitsbehörde.

Alte, verkrüppelte Finger erledigten gerade die letzten Handgriffe an den auf einen kleinen Tisch liegenden Werkzeugen in verschiedenen Formen und Größen. Es waren altmodische aber dennoch sehr wirkungsvolle Folterinstrumente, die in Kombination mit dem IT-O Interrogator Droide sehr erfolgreich waren. Die kleinen schwarzen Augen in dem faltigen und hageren Gesicht leuchteten auf, als der dazugehörige leicht gebeugte Mann fasst zärtlich über diese strich und die „Werkzeuge“ dann mit einem schwarzen Tuch bedeckte. Frank McNeil, vielen bekannt als Dr. Pain, war ein berühmt berüchtigter Mann von Ende 60 und „der“ Verhörspezialist schlecht hin, wenn es um das Befragen von verdächtigen Subjekten ginge. Bis jetzt hatte er noch immer das Herausbekommen aus den armen Kreaturen, was die Sicherheitsbehörde wissen wollten. Manch einer behauptete sogar, dass die Verhörenden alles gestanden hatten, was man ihnen vorsagte, nur um der Folter von Dr. Pain zu entkommen. Seine faltigen Mundwinkel verzogen sich zu einem leicht freundlich sadistischen Lächeln, als die Tür des Verhörraumes sich öffnete und der Gefangene von Douglas Bashaw und Walter Daugerty hineingeführt wurde. Frank musterte unverhohlen sein neustes „Opfer“, wie ein Metzger kurz vor dem Schlachten. Die Kleidung des Mannes hatte schon einmal bessere Tage gesehen. Sie war verdreckt und sein Hemd hing halb aus der Hose.


„Willkommen in meinem bescheiden, kleinen Reich.“

Franks Stimme war rau und heißer, einige würden sagen er hätte eine Raucherstimme, dabei hatte noch nie eine Zigarette oder Zigarre geraucht und er umfasste mit einer Handbewegung die Verhörzelle. Von der Tür befand sich rechts an der Wand ein großer Spiegel – hinter diesem sich der Beobachtungsraum befand, der die Wand fasst gänzlich ausfüllte. In der hintersten linken Ecke schwebte ein IT-O Verhördroide, an dem sich gerade Jason Yuen zu schaffen machte. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch und mehrere Stühle, darunter ein spezieller mit Handschellen und andere Fesselung damit die Gefangenen bzw. die Verhörenden während der „Befragung“ festgeschnallt waren. Die einzige Lichtquelle in diesem Raum war eine leicht flackernde Deckenbeleuchtung. Alles in allem machte die Verhörzelle einen recht schäbigen und verbrauchten Eindruck.

„Schnallt ihn fest.“

Douglas und Walter machten sich daran, die Anweisung Franks folge zu leisten. Noch während Johnson auf dem speziellen Stuhl festgezurrt wurde, hatte Dr. Pain sich zu seinen Instrumenten begeben. Seine knochige Hand schwebe über diesen und nach einem letzten prüfenden Blick auf seinen „Gast“, griff er nach dem verlängerten „Korkenzieher“, dass in einer anderen und schon längst ausgestorbenen und halbwegs vergessenen Kultur dazu diente, den Verstorbenen das Gehirn aus der Nase zu ziehen. Doch Dr. Pain fand, das man diesen „Korkenzieher“ auch sehr gut als Folterinstrument verwenden konnte. Mit dem IT-O Verhördroide an seine Seite kehrte Frank zu Avery zurück.

„Nun, mein Kleiner, wirst Du mir schön brav alle meine Fragen beantworte. Fangen wir also mit Deinem Namen an. Wer bist Du und als zweitens möchte ich gern von Dir wissen, was Du auf dem Planeten zu suchen hattest.“

Zärtlich fuhr der Alte mit seiner knochigen Hand durch das dichte Haar von Johnson, krallte sich darin fest und zog mit einem Ruck daran seinen Kopf nach hinten. Ein sadistisches Grinsen entblößte leicht gelbliche Zähne und er fuchtelte mit dem Folterinstrument vor den Augen von Avery herum.

„Nun, ich warte...“


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Aves Ruhe in der Arrestzelle währte nicht lange, es mochten nur einigen wenige Minuten vergangen sein, da wurde er schon wieder von groben Händen aus der Zelle gezehrt. Vermutlich zu irgendeinem Verhör, oder gleich zu irgendeiner Gerichtsverhandlung. Zu seiner Überraschung wurde er einfach nur in einen Transporter gesteckt, zusammen mit einem Haufen Wachen. Das Imperium schien wirklich Angst zu haben das er fliehen würde. Ein schmales Lächeln zeichnete sich auf den Zügen des bärtigen Gesichts ab. Während des gesamten Fluges über sagte keiner etwas, weder die Wachsoldaten noch Ave, beide "Seiten" waren sich dem bewusst wie es für den Gefangenen weiter gehen würde.

Die Blicke die er von seinen "Aufpassern" erntete reichten von Teilnahmslosigkeit, über Hass bis hin zu Mittleidig. Es war kein Geheimnis was mit verhafteten Schmugglern geschah oder Verrätern. Ave wusste zwar nicht was auf Schmuggel beim Imperium gab aber es würde der Strafe der Neuen Republik in nichts nachstehen. Die einzigen die vielleicht sogar noch härter durchgriffen waren die Mon-Calamari, die gesamte Spezies schien eine Abneigung gegenüber allen Schmugglern und sonstigen zwielichtigen Gestalten. Er war ein bis zwei Mal mit dem Zoll auf Mon Calamari zusammen gestoßen, diese Leute waren nicht mal mit großzügigen Bestechungsgeldern umzustimmen. Ave wusste nicht was ihm lieber war, ein korrupter Commander der für einen Anteil des Gewinnes in eine andere Richtung sah oder ein grundehrlicher der unbestechlich war und alles genau nach Vorschrift machte.

Das Gebäude in dessen Nähe sie auf einer Landeplattform aufsetzten sah nicht nur düster und bedrohlich aus, es verströmte auch eine solche Aura. Ein kalter Schauer lief Avery über den Rücken als er umkreist von den Wachen auf den Haupteingang zu marschierte. Hinter ihnen schloss sich die breite Tür mit einem dumpfen Nachhall. Das Inneren des Gebäudes war auch nicht darauf ausgelegt sich hier wohl zu fühlen. Neugierig betrachtete Ave die Wände und die Decke, als unerwartet eine gut gebaute Zabrak vorbei lief und er ihr hinterher sah wurde er von einem der Wachmänner angerempelt und zurecht gewiesen.


"Weitergehen und Augen geradeaus."

"Ich inspiziere nur die Truppen..."

"Schnauze Abschaum, da wo du hinkommst wird es definitiv nicht solche guten "Ausblicke" geben"


Ein Grinsen umspielte die Lippen von Avery, wenn Josey das wüsste. Aber er würde ihr nicht untreu werden, Appetit konnte man sich draußen holen, aber gegessen wird zu Hause...ja zu Hause. Wo war eigentlich dieses "zu Hause"? Sein Geburtsort: Tatooine? War es die 'Ghost'? War es die wieder mal beschlagnahmte 'Flying Wookie'? Während er die Gänge entlang geführt wurde dachte er intensiv über diese Frage nach. Er hatte sich nie irgendwo zu Hause gefühlt, weder auf Tatooine bei seiner Mutter, noch an Bord der 'Wookie' erst an Bord der Ghost und mit Jo zusammen hatte er so etwas wie Heimat "gefühlt". Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen als sie bei den Arrestzellen ankamen, aber anstatt das er in eine davon geworfen wurde um hier den Rest seines Lebens zu vergammeln wurde er an zwei finstere Gestalten übergeben die Ave im Zweifelsfall sofort umgelegt hätte. Diese beiden brachten ihn dann an den eigentlichen Bestimmungsort.


- - - - - <> - - - - -


Ave wusste nicht ob er schlief oder ob er wach war. Die letzten Sekunden? Stunden? oder doch schon Tage hatten für ihn nur aus Schmerzen und Qualen bestanden. Er war auf das letzte bisschen reduziert worden, auf den Kern der in jedem Lebewesen vorhanden war: Das Tier das nur versucht dem Schmerz zu entgehen und dafür alles aufgab. Seinen Charakter, seine menschlichen Züge, seine Gedanken, es waren niedere Instinkte denen er nun folgte. Ave wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, oder wo er sich überhaupt befand. Er hatte geweint, geschrien um Gnade gefleht und dem Wahnsinn nahe, gelacht, gelacht bis seine Stimme versagt hatte. Seine Kleidung war nichts weiter als ein Fetzen Stoff der auch irgendwo auf einer Müllkippe hätte liegen können. Unzählige Blutergüsse und Wunden überzogen seinen gesamten Körper, ein Teil seiner Haare war ab gekokelt. An seiner rechten Hand standen der Kleinefinger und der Ringfinger in einem seltsamen Winkel von der Hand ab und bei jedem Atemzug pochte ein spitzer Schmerz in seinem Brustkorb. Es war schwer für den Schmuggler klare Gedanken zu fassen, überall waren nur Schmerzen. Er hatte keine Ahnung ob er irgendetwas verraten hatte oder ob er den Mund hatte halten können. Gnädiger Weise blendete sein Gehirn die direkten Erinnerungen an die Folter aus, beziehungsweise war das letzte an das er sich klar erinnern konnte das er in diesen Raum geführt worden war.

In den Pausen zwischen den einzelnen Sitzungen hatte er etwas gesucht an das er sich klammern konnte, eine schöne Erinnerung die es ihm einfacher machen würde das alles durch zustehen. Er dachte an Josey, so lange seine trägen Gedanken vermochten. Sie war seine Stütze, auch wenn sie Lichtjahre entfernt war.
Zwischenzeitlich wenn er es nicht mehr ausgehalten hatte schrie er seine Peiniger an sie sollen ihn doch töten, aber alles was er als Antwort bekam war ein hämisches Grinsen. Was ihn in Raserei versetzte, so dass er wie von Sinnen an seinen Fesseln zerrte und diese tief in seine Haut einschnitten. Im Moment hatte er wieder seine Ruhe, Schweiß und Blut liefen an seinem Körper hinab und gesellten sich zu den schon getrockneten Pfützen aus genau demselben "Material". Kurz dachte er wieder an Jo, an ihr bezauberndes Lächeln, an den Duft ihrer Haare, ihre weiche perlmuttfarbene Haut oder ihre samtweiche Stimme. Leider wanderten seine Gedanken immer wieder unkontrolliert ab, so dass er sich stark konzentrieren musste um nicht ihr Bild aus den "Augen" zu verlieren. Schwere polternde Stiefel machten seine Bemühungen erneut zu Nichte und ein eisiger Windhauch von der Tür kommend zerstörten seine Hoffnung eine längere Pause und vielleicht mal etwas Schlaf zu bekommen.



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Douglas und Walter hatten sich links und rechts des Gefangenen untergehakt und mussten fasst alle Kraft aufwenden, um ihn die kurze Entfernung von seiner Arrestzelle in den Verhörraum zu schleifen. Denn Johnson hing zwischen den beiden kräftigen Männern wie ein nasser Sack und sah mehr tot als lebendig aus. An ihrem Ziel angekommen, wurde das Dreiergespannt schon von Frank McNeil erwartet. Der alte hagere Mann begrüßte die Neuankömmlinge, ganz besonderes Avery mit einem breiten Grinsen und gab Bashaw und Daugerty einen kleinen Wink, damit diese den Gefangenen erneut auf dem Stuhl festzurrten. Mit seiner üblichen Art der Musterung ließ Frank seinen Blick, in dem eine Mischung aus Erregung und Sadismus loderte, über Johnson gleiten. Dann drehte er sich zu seinem kleinen Tisch mit den dort aufgebarten Folterinstrumenten, noch etwas unschlüssig, mit welchen seiner Spielzeuge er beginnen sollte. Bis er sich entschieden hatte, würde der Verhördroiden IT-O seine Arbeit beginnen. Damit der Gefangene sich nicht die Seele aus dem Leib schrie und um die Ohren der Anwesenden zu schonen, wurde Avery ein Mundstück verpasst und seine Lippen mit einem Klebeband versiegelt, damit er das Mundstück nicht ausspucken konnte.

******​

Sie hatten nichts, aber auch gar nichts Neues bei dieser Sitzung in Erfahrung bringen können. Nur gestammelte unverständliche Worte, die bei genauem zuhören wie "Black Sun" und "Hyperraumtechnologie" klangen. Der kleine, dickliche und kahlköpfige Mann in dem schmalen, angrenzenden Beobachtungsraum massierte sich die linke Schläfe und hatte für ein – zwei Minuten die kleinen Knopfaugen hinter der runden Nickelbrille geschlossen. Mit einem unterdrückten Seufzen richtete er erneut seinen Blick durch die einseitig verspiegelte Scheibe in den Verhörraum. Dort war gerade Dr. Pain dabei, an dem Gefangenen einer seiner neusten Spielezuge auszuprobieren. Donald Betancourt, so der Name des kleinen Mannes, drehte den Kopf angewidert weg und richtet seinen Blick auf den Techniker, der an einer kleinen Konsole saß und jede Sitzung aufzeichnete, die mit diesem Subjekt von einem Schmuggler abgehalten wurde. Auch dieser hatte seine Augen von den Monitoren der Überwachungskamera, mit denen der Verhörraum ausgestattet war, abgewendet. Der Mann hatte zwar einen starken Magen, allerdings ging im das doch etwas zu weit und er kämpfte ein Würgereflex nieder.

„Schalten Sie die Aufnahme ab. Wir erhalten doch keine weiteren Informationen von dieser armen Kreatur.“

Wies Betancourt, der Leiter dieser Einrichtung seinen Untergebenen an, kramte ein großes Taschentuch aus seiner Hosentasche, nahm seine Brille ab und fuhr sich mit dem Tuch über das Gesicht und die Glatze. Dann verstaute er es in die Tiefen seiner Uniformhose, die ihm schon seit geraumer Zeit im Schritt etwas zwickte, und setzte seine Nickelbrille wieder auf. Die ganze Uniform war Donald etwas zu eng geworden. Wie er an seinem verzerrten Spiegelbild in der Glasscheibe zu seinem Leidwesen erkennen musste. ‚Ich sollte doch die corellianische Zuckergusstorte weglassen‘. Allerdings wusste er, dass dies unmöglich zu schaffen war. Er liebte diese Torte und war froh gewesen, einen Conditor hier in Clamar gefunden zu haben, der diese wundervolle Süßspeise herstellte. Das leise Klopfen an der Tür veranlasste den kleinen Mann den Kopf in diese Richtung zu drehen. Mit einem letzten Blick auf sein Spiegelbild und einem unterdrückten Seufzen wandte er sich dem Störenfried an der Tür zu und mit einem barschen „Herein", bat er diesen dann auch einzutreten. Es war Jesse Burkett, seine Sekretärin.

„Sir, die angeforderte Prisonbarge ist soeben eingetroffen, um den Gefangenen abzuholen um ihn, mit den anderen Subjekten, nach Kessel zu bringen. “

Mit auf den Rücken verschränkten Armen, so das sein Kesselbauch in den Vordergrund geriet, nickte Donald der jungen Blondine zu und drehte sich halb zu dem Beobachtungsfenster hin, bevor er sich erneut Burkett zuwandte.

„Sehr schön. Sorgen Sie dafür, dass der Gefangene gesäubert und für den Abtransport vorbereitet wird. Sollen sich die Herren auf Kessel mit diesem da herumplagen.“

„Ja, Sir.“

Damit war für Betancourt diese leidige Angelegenheit erledigt und er konnte sich nun mit voller Aufmerksamkeit dem Tagesgeschäft und dem nächsten Termin widmen, dem Mittagessen, dessen Abschluss ein Stück der corellianischen Zuckergusstorte bildete. Bei dem Gedanken lief Donald schon das Wasser im Mund zusammen. Mit schnellen Schritten seiner Stummelbeinchen verließ der Leiter der Sicherheitsbehörde den Beobachtungsraum und verschwand in Richtung seines großzügigen Büros. Dicht gefolgt von Jesse, die sich bereits daran machte, den Befehl Donalds bezüglich des Schmugglers an die betreffenden Personen weiterzuleiten. Nach dem ausreichenden und köstlichen Mahl würde Donald dann einen Bericht an seinen Vorgesetzten über diesen ... na wie hieß er doch gleich noch mal ... ach war ja auch egal. Also er würde dann einen umfangreichen Bericht über dieses Verhör anfertigen lassen. Dabei glitt sein Blick zu Jesses Rundungen und er seufze erneut ein wenig. Wenn er doch nur ein paar Jährchen jünger wäre ...


[: Essesia-System :||: Esseles | Calamar – Capital City :||: Gebäude der planetaren Vewaltung und HQ der Sicherheitsbehörde – Gänge] Donald Betancourt mit Jesse Burkette; im Verhörraum 002/C Frank McNeil alias Dr. Pain (NPC) und Avery Johnson mit Douglas Bashaw und Walter Daugerty (alles NPC’s Verhörspezialisten der planetaren Sicherheitsbehörte)
 
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Mit schlurfenden Schritten ging Avery den Weg von seiner Zell zum Transporter der ihn auf die Gefängnis-Barkasse bringen würde. Ave hatte aufgehört zu Zählen wie viele "Sitzungen" er erlebt hatte, irgendwann hatte sein Geist einfach aufgegeben, war den Belastungen nicht mehr gewachsen gewesen.

An dem Tag, oder war es Nacht, wo sie ihn holten um ihn reisefertig zumachen hatte er erst gedacht sie würden ihn wieder "verhören". Am Anfang war er noch jedes Mal zusammen gezuckt wenn ihn die unnachgiebigen Hände gepackt hatten. Aber mittlerweile war er den Schmerz gewöhnt der seine Arme und Beine lähmte. Avery kannte ihn, er war ein alter Bekannter den er nicht mehr wirklich wahr nahm da er so oft "zu Gast" war. Überraschender Weise wurde er nicht in den Verhörraum geführt sondern in einen Teil des Gebäudes den er zuvor noch nie betreten hatte. Es handelte sich um eine Art Krankenstation, allerdings wurden hier nur Leben erhalten um sie weiter malträtieren zu können. Ein Arzt hatte ihn Notdürftig zusammen geflickt, gerade so dass er den Transport überleben würde. Außerdem hatte man ihn gewaschen und die Fetzen, die von seiner ursprünglichen Kleidung geblieben waren, entfernt. Nun steckte er in einem orangenen Overall der typisch für die Häftlinge des Imperiums war. Die gesamte Prozedur ließ Avery über sich ergehen, er versuchte sich nicht zu wehren, ja er dachte nicht einmal daran. Im Allgemeinen bewegten sich seine Gedanken eher Träge, fast schon zäh, sie beschäftigen sich nur mit dem Hier und Jetzt, nicht mit dem was war oder was noch kommen würde. Die einzige Ausnahme bildete Josey, sie war das einzige an das er denken konnte.

Immer noch schlurfenden Schrittes ging Ave seinen Weg, begleitet wurde er von zwei wahren Schränken von Männern. Sie beachteten ihn nicht weiter und ihre Blasterpistolen warn ungesichert, es bedurfte nur einer kleinen Bewegung und Avery wäre die beiden los. Aber der Schmuggler macht nicht mal den Versuch die Waffe zugreifen, er hätte es geschafft, er war so schnell, seine unzähligen Duelle und Schießereien hatten dies mehr als bewiesen. Aber das war ein anderen Avery gewesen, einer der nichts unversucht gelassen hätte hier raus zu kommen. Innerlich verabscheute er sich für seine Untätigkeit, in selbst Mitleid zu versinken widerte ihn an, allerdings konnte er auch nicht die Kraft aufbringen aus seinen jetzigen Zustand auszubrechen. Die Folge war, das er zusammen mit einem halben Dutzend anderer Gefangener in ein Shuttle gesteckt wurde um zu der Barke zu gelange.

Als sich die Tür des Gebäudes der planetaren Sicherheit öffneten musste Ave heftig blinzeln und die Hände schützend vor die Augen legen, es war helllichter Tag und die Sonne stand hoch am Himmel. Alles war in ein gleisendes Licht getaucht, wie lange mochte es her sein seit dem er da finstere Gebäude betreten hatte? Wie lange das er etwas vernünftiges gegessen hatte? Wie lange das er Josey gesehen hatte? Mit einem kräftigen Stoß wurde er nach vorne gestoßen, unbemerkt war er stehen geblieben, so dass seine Wächter ihn entnervt anfuhren und zu dem Shuttle trieben.


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Es war muffig an Bord des Schiffes, die meisten Zellen waren überbelegt. In gewisser Weise hatte Ave Glück, durch seine vielen Verletzungen hatte er eine zwei Mann Zelle erhalten. Allerdings waren sie zu viert, immer noch besser als der Rest. Die mussten sich teilweise mit bis zu acht anderen Häftlingen die Zelle teilen. Er nahm nicht wirklich an den Gesprächen Teil die seine Mitinsassen führten Ave lag nur auf der schmalen und versifften Pritsche und dachte an die Person die in den letzten Tagen oder Wochen seine Gedanken angezogen hatten: Josey. Auch als sich die Barke von Essels entfernte, die Freigabe zum Sprung erhielt und Schlussendlich in den Hyperraum sprang waren seine Gedanken bei der einzigen Person die er je geliebt hatte.



>>Hyperraum - Richtung Kessel - Gefängnis Barkasse 'Purge' - Ebene 45 - Zellenblock AC-73 - Avery Johnson div. Gefangene und Wächter<<
 
:: Essesia-System :: Esseles :: Calamar :: Regierungsbezirk :: Verwaltungskomplex :: Büro des Sector Adjutanten für „anti-kriminelle Zusammenarbeit“ :: Sector Adjutant Hal Atanna und acht „Gesetzeshüter“ ::​

Das Büro war einfach zu klein. Denn ganze acht, zum Teil äußerst muskulöse Personen standen vor dem Schreibtisch, während der sehr schmächtige Verwalter, Sector Adjutant Hal Atanna, mit einem leicht angeekelten Gesicht in seinem bequemen Sessel dahinter saß. In der strengen Hierarchie der gewaltigen Administration des Darpa-Sektors hatte ihm sein Vorgesetzter, Moff Hilfarion, allein mit der undankbaren Aufgabe der Betreuung der „anti-kriminellen Kräfte“ betraut – sprich: Atanna war für das Verteilen diverser Lizenzen an Sector Ranger und gemeine Kopfgeldjäger zuständig. Genau aus diesem Grund standen nun auch diese acht Personen in seinem winzigen Büro. Aus seiner Sicht fünf links und drei rechts. Dabei war die ständige Konkurrenz, die zwischen diesen beiden Parteien herrschte, erneut spür-, fast greifbar.

„Nach dem dreisten Überfall einer Einheit der 'Black Sun' hat Moff Hilfarion neue Fahndungslisten in Auftrag geben lassen“, erklärte Hal Atanna und griff nach einer Flimsiplastseite, um den Anblick der anwesenden Nichtmenschen für einen kurzen Moment entfliehen zu können. „Eine Einheit der Flotte Seiner Majestät, Imperator Allegious, hat zwar die Verfolgung aufgenommen, aber in einem angrenzenden Sektor hat man die 'Spur' schon wieder verloren.“

Eine bullige Echse, die auf Seiten der gemeinen Kopfgeldjäger anwesend war, mischte sich zu erst mit ihren unangenehmen, kaum zivilisierten Zischlauten ein: „Hätten Sie gleich nach uns gerufen, wär' die Jagd schon vorbei, Sir.“

„Pah, wahrscheinlich steckst du Schuppenvieh mit der 'Black Sun' unter einer Decke“, erwiderte auf der Stelle der muskulöse Sergeant der Sector Ranger, Thymus Graffe.

Bevor erneut ein Streit in dem kleinen Büro ausbrach, hob der Sector Adjutant beschwichtigend die Hände. Natürlich traute er mehr den eigenen Rangern als irgendwelchen Nichtmenschen, die für ein paar Credits sogar ihren Stamm verraten würden, aber die Lizenzen, die man in solchen Fällen stets ausgab, waren recht ertragbringende Einkünfte, die Moff Hilfarion nicht missen wollte. Zudem war der Einsatz von solchen „Gemeinen“ eine Entlastung für die eigenen, staatlichen Kräfte wie Armee, Flotte oder Sternjäger. Flüchtig glitt Atannas Blick zu den Kopfgeldjägern. Am heutigen Tag hatten sich zwei gräuliche Duros und drei Echsen – darunter zwei Trandoshianer und eine eher unbekannte Spezies – eingefunden.
'Nichtmenschen', dachte der schmächtige Verwalter und nestelte beiläufig an seiner grauen Uniform herum. 'Sie sind immer da, wenn man für Credits etwas erledigen muss. Ein „Ehrgefühl“ kennen sie nicht.' Danach glitt sein Blick zu den drei Sector Rangern. Mit ihren dicken, schwarzen Rüstungen standen Sergeant Graffe und seine beiden Begleiter im Raum.Zwar hatte man ihnen das Mitnehmen der eigenen Waffen nicht gestattet, trotzdem wirkten sie die ganze Zeit so, als ob sie auch mit ihren Händen problemlos töten könnten.

„Durch den Umstand, dass weitere Sektoren in diese Straftat involviert sind, gibt es eine Erhöhung der Lizenzgebühr um noch einmal tausend Credits pro Person“, knüpfte der Verwalter an die letzten Worte, die er gesagt hatte, an. „Grand Moff Marrik hat dafür das Einsatzgebiet auf den Supersektor in seiner Gänze ausgeweitet. Sie sind also nicht an den Darpa-Sektor gebunden. … Jedoch muss ich Sie, meine werten Herren, darauf hinweisen, dass in anderen Sektoren selbstverständlich zusätzliche Kosten entstehen können, da die planetaren Waffengesetze nicht in meiner Obhut liegen.“

„Viel eher ist's der 'Nichtmenschenaufschlag'“, warf auf einmal Thymus Graffe mit seiner kräftigen Stimme lachend ein. „Und wie sieht's bei uns aus, Sir? Müssen wir ebenfalls einzeln die fünfzehn Riesen berappen?“

„Nein, müssen Sie nicht, Sergeant“, entgegnete Atanna und schüttelte dabei den Kopf. „Wie immer schicken wir die Lizenzkosten an die örtliche Dienststelle. Jedoch sollten sich die Kosten auf nicht mehr als dreitausend Credits insgesamt belaufen.“

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written by
Aiden Thiuro
 
[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Brücke] Shiv’yna’tagurag, Techniker(NPC), Flottensoldaten(NPC)

Die rot leuchtenden Augen starr auf den Techniker gerichtete, der an den Navigationskontrollen herumfuhrwerkte, stand Commander Shiv’yna’tagurag mit hinter dem Rücken verschränkten Armen da. Sie hatte Werftarbeiter gern im Blick die an ihrem Schiff herumfuhrwerkten. Der Großteil der Crew hatte ihren Landurlaub angetreten und vergnügte sich vermutlich in einer Bar oder dergleichen. Für die blauhäutige Chiss war das allerdings nichts. Sie würde auf dem Schiff bleiben bis alle Wartungsarbeiten erledigt und die Shur’tugal wieder voll einsatzbereit war. Ein zischen verriet das sich die Schleusentür zur Brücke geöffnet hatte und die energischen Schritte die sich näherten kündigten einen der menschlichen Offiziere an. Lieutenant Willow wenn sich die Kommandantin nicht irrte.

„Commander!“


Er schlug militärisch präzise die Hacken zusammen und Ivynata drehte sich herum. Vor ihr stand der korrekt gekleidete Mensch und Salutierte. Er hatte leicht angegrautes Haar und war dennoch jung. Eigentlich sah der Mann gut aus und sie hatte immer den Eindruck einen überaus fähigen und gleichzeitig folgsamen Mann vor sich zu haben. Erst als sie zurückgrüßte sprach er weiter.

„Wir haben neue Befehle bekommen. Außerdem soll Fracht auf das Schiff gebracht werden und wir sollen zwei Jäger einladen.“


Er tippte auf einem Datapad herum und Ivy sah die Daten über das Display gleiten.

„Außerdem wurde uns ein weiteres Besatzungsmitglied zugeteilt. Es scheint sich um einen Agenten des Geheimdienstes zu handeln. Genaueres wissen wir aber noch nicht.“

Ivynata schnaubte entnervt. Geheimdienst… Na, ganz wunderbar. Befehle, die ihr nicht genau erklärt werden würden und dazu noch einen Agenten der sich vermutlich für toll halten würde. Andererseits könnte die Mission interessant werden. Mit kaltem Gesichtsausdruck nahm sie das Datapad entgegen und betrachtete die Daten Darauf für eine Weile in der Willow stocksteif vor ihr stehen blieb.

„Gut veranlassen sie die gesamte Crew auf das Schiff zurückzukehren und ich möchte Lieutenant Commander Selesca im Besprechungsraum sehen. Ach und lassen sie diesen Agenten auch dorthin bringen. Wegtreten!“


Der Mensch nickte und grüßte erneut, ehe er sich umdrehte und den Steg entlang marschierte. Auch Ivynata schritt den Metallenen Boden entlang und begab sich in den Besprechungsraum der direkt hinter dem Schott zur Brücke lag. Dort stellte sie sich vor den Holostisch und legte das Datapad darauf ab. Ihre glühenden Augen richteten sich auf das Schott durch das der Neuankömmling und ihr Stellvertreter kommen würden.

[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechungsraum] Shiv’yna’tagurag, vier Marine Soldaten
 
Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechungsraum | Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NSC), vier Marine Soldaten (NSCs)

Es dauert nicht lange und Lieutenant Commander Selesca öffnete die Tür des Besprechungsraums, um ihren ungebetenen Gast hineinzubitten. Der Geheimdienstler, der hereintrat, stellte sich als hoch gewachsener, athletisch gebauter Chiss heraus. Unter anderem Umständen hätte der nicht unattraktive Mann in einem Offizierscasino oder Nachtclub vielleicht Ivynatas wohlwollendes Interesse geweckt, doch sie befanden sich weder an dem einen Ort noch an dem anderen. Sie befanden sich auf Ivynatas Schiff, sie war ein Offizier der Imperialen Navy und dieser in einer perfekt gebügelten, makellosen Geheimdienstleruniform steckende Mann würde die kommenden Wochen oder vielleicht sogar Monate ihr Leben äußerst unangenehm gestalten.

Sie wurde vom Scheitel bis zur Sohle Maß genommen. Dies geschah in wenigen Sekunden bedrückender Stille mit einem eindringlichen Blick, die die Menschen im Raum stutzen ließ. Natürlich missverstanden die fünf Menschen im Raum dieses Verhalten als obszön, doch Ivynata wusste es besser. Sie wurde einer ersten Prüfung durch den Chiss ihr gegenüber unterzogen. Der Test bestand nicht nur darin Mängel an ihrer Haltung oder Uniform zu finden, sondern um zu prüfen, ob sie sich aus der Ruhe bringen ließ. Ein geringerer Offizier, etwa Lieutenant Commander Selesca, würde diesen Test sicherlich verfehlen. Doch Ivynata, selbst eine Chiss von Geburt an, dürfte dies sofort durchschauen und keine Probleme haben, den Test zu bestehen. Schließlich nickte der Mann ihr gegenüber kaum merklich als hätte er Bestätigung für eine unausgesprochene Erwartung gefunden.

Die Körperhaltung ihres Gegenüber, wie er sich gezielt und präzise bewegte, wie er seinen Seesack hielt und abstellte, wie er Haltung annahm und salutierte und sprach ließen nur zwei Schlussfolgerungen zu. Erstens hatte er selbst eine Militärvergangenheit bei der Imperialen Navy und zweitens wusste...oder glaubte zumindest...sich in der Befehlsgewalt in diesem Raum.

„Agent Thade Skywalker bittet um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen. Ich habe Ihre neuen Befehle bei mir.“

Nachdem der Salut abgenommen wurde, holte Thade einen Datenchip aus einer Tasche hervor und reichte sie an Selesca weiter, der den Chip in den Holoprojektor einsetzte und die darauf befindliche Nachricht abspielte. Die weiße Uniform eines am Tisch sitzenden Großadmirals, also des Oberkommandierenden der Flotte, der sie zugeteilt war, erschien als Projektion zwischen ihnen.

„Commander...Shiv’yna‘tagurag...Sie wurden für eine besondere Mission ausgewählt. Der Geheimdienst benötigt unsere Unterstützung für eine Operation an unserer Flanke im Vardoss Sektor. Ich erwarte, dass Sie vollumfänglich kooperieren und die Befehle von Agent Skywalker ausführen als würden Sie von mir persönlich kommen. Erstatten Sie alle vier Wochen Bericht.“

Der Großadmiral hatte ihren Namen von einem Datapad ablesen müssen und natürlich stolperte er darüber und sprach ihn vollkommen falsch aus. Würde sie gerne im Casino wetten, stünden ihre Chancen gar nicht schlecht auf die Wette, dass der Großadmiral zuvor noch nie von ihr gehört hatte. Ob das nun gut oder schlecht war, war tatsächlich die Frage. Eines stand jedoch fest. Würde sie bei dieser Mission versagen und/ oder Thade Grund für einen schlechten Abschlussbericht liefern, würde der offensichtlich über den Tisch des Großadmirals gehen und sich sicher nicht gerade positiv auf ihre Karriere auswirken. Mit dieser Erkenntnis sank die Temperatur im Raum noch ein kleines Stück niedriger als sie es ohnehin schon war.

„Commander Shiv’yna‘tagurag, es ist mir eine Freude, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Wir werden den Grenzverkehr überwachen, in jüngster Zeit hat die Piraten- und Schmuggelaktivität in dem Gebiet massiv zugenommen und für eine gewisse...Destabilisierung der Region gesorgt. Wir sind Teil einer größeren Operation, um die Ordnung wieder herzustellen. Für unsere Mission werden einige Modifikationen an der Shur'tugal nötig sein. Die Werft hat mir versichert, dass diese innerhalb einer Woche abgeschlossen sein werden, aber ich bin mir sicher, dass Ihre fähige Crew das auch in fünf Tagen schaffen wird.“

Thade sprach ihren Namen mit perfekter Präzision aus, wie es nur ein Muttersprachler des Cheunh vermochte. Doch jede Vertrautheit, die dieses Detail vielleicht hätte aufbauen können, wurde direkt durch die Herausforderung, den Zeitplan zu unterbieten geschmälert.

„Die Werft wartet nur auf Ihre Zustimmung für den Beginn der Arbeiten. - Für unsere Mission werden wir einiges zusätzliches Personal und Gerät benötigen, es wird morgen hier eintreffen. Und natürlich unterstehen die Männer vollumfänglich Ihrem Befehl.“

Der Geheimdienstler überreichte Selesca ein Datapad, der vorlas. Die Modifikationen würden die Sensorreichweite des Schiffes um 10 % erhöhen und generell bessere Sensorbilder liefern. Das System war nicht revolutionär, doch sollte ein entsprechendes Upgrade eigentlich bestenfalls in fünf Jahren seinen Weg an Bord finden. Darüber hinaus würden sie über einen leistungsfähigeren Holonettranceiver verfügen können. Gerät, dass am Rande des Imperiums sicher nützlich werden würde. Bei den zwei angekündigten TIEs handelte es sich um mit einen TIE/IN und ein TIE Boarding Craft, beide aufgerüstet mit einem Schildsystem. Insgesamt würden sie vier Kampfpiloten mit an Board nehmen sowie ein gutes Dutzend Techniker für die beiden Raumjäger und ein Platoon von Navysoldaten, was das Kontingent der Shur'tugal auf 60 Mann verdoppelte. Das alles konnte die Raiderkorvette schon händeln, doch es würde an Bord ziemlich eng werden. Insbesondere wenn die Mission länger dauern sollte.

„Die Natur meiner Arbeit erfordert absolute Diskretion. Ich benötige daher alleinigen Zugang zu einem Raum mit direktem Zugriff auf die Schiffssensoren und Kommunikationssysteme und natürlich ein separates Schlafquartier.“

Die Anforderungen mochten unschuldig und angebracht wirken, doch war auch dies in Wirklichkeit eine Herausforderung. Die Shur'tugal war ein kleines Schiff und damit war Privatsphäre an Bord fast so viel wert wie Atemluft. Einzig der Bereitschaftsraum des Captains erfüllte die Anforderungen des Geheimdienstlers. Würde Ivynata diesen also ohne weiteres aufgeben? Alternativ würde mit recht wenig Aufwand zum Beispiel die Offiziersmesse oder ein anderer Raum aufgerüstet werden können, doch würde dieser Raum dann seinen eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen können. An Bord gab es außerdem nur zwei Einzelkabinen, die des Captains, also Ivynatas, und die des stellvertretenden Kommandanten. Würde sie also selbst eine Unbequemlichkeit in Kauf nehmen und ihr eigenes Quartier aufgeben und mit ihrem Stellvertreter zusammenziehen oder ihren stellvertretenden Kommandanten umquartieren und die Last auf ihn abwälzen? Geduldig, mit der linken Hand zur Faust geballt und an das Kreuz gepresst erwartete Thade mit prüfenden Blick die Antwort von Ivynata.

Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechungsraum | Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NSC), vier Marine Soldaten (NSCs)
 
[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechnungsraum] Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NPC), vier Marine Soldaten (NPCs)

Die roten Augen der Kommandantin musterten den Geheimdienstler kritisch. Seine Haltung zeugte von einer schon Überheblich zu nennenden Selbstsicherheit und jedes Stück Kleidung saß wie es zu sitzen hatte. Sie wunderte sich nur für einen kleinen Augenblick darüber keinen Menschen, sondern einen anderen Chiss vor sich zu haben, ließ sich aber nichts anmerken. Er musterte sie ähnlich gründlich, was wie sie fand auf ihrem eigenen Schiff durchaus mutig war. Oder schlichtweg einfach aus der Übersteigerten Selbstwahrnehmung resultierte. Es war mehr als ersichtlich, was dieses Getue sollte, und Ivynata wusste sofort, was sie ihrer Crew mit diesem Mann aufbürdete. Dennoch. Dies war ihr Schiff und das würde sie dem Agenten schon begreiflich machen. Den ersten Hinweis darauf gab sie, als sie ihn nur mit einem Nicken grüßte und ihn somit zu einem Zivilisten degradierte.

„Willkommen an Bord er Shur’tugal Agent.“


Sie begrüßte ihn kühl und es schwang keinerlei Gefühlsregung in dieser Phrase mit. Es war nicht dienlich sich schon vor der Offenbarung der Mission zu offensiv zu zeigen. Selesca, der wie eine Salzsäule steif neben dem Agenten stand richtete seinen Fragenden Blick auf seine Kommandantin und nahm den Chip des Agenten erst nach einem weiteren Nicken entgegen. Dem jungen Mann sah man das Unbehagen an. Die unangenehme Kühle Stimmung im Raum schien ihm nicht zu entgehen.

Ivynata trat einen Schritt näher an den Holotisch heran und betrachtete das Hologramm. Ungewöhnlich hohe Vertreter der Flotte schienen ein Interesse an der Mission zu haben. Es würde sich also um etwas Interessantes und vielleicht sogar Herausforderndes handeln.


„Commander...Shiv’yna‘tagurag...Sie wurden für eine besondere Mission ausgewählt. Der Geheimdienst benötigt unsere Unterstützung für eine Operation an unserer Flanke im Vardoss Sektor. Ich erwarte, dass Sie vollumfänglich kooperieren und die Befehle von Agent Skywalker ausführen als würden Sie von mir persönlich kommen. Erstatten Sie alle vier Wochen Bericht.“

Die Aussprache ihres Namens war ungewöhnlich grauenvoll. Sie hatte schon einiges erlebt aber dieser Mann konnte ob seines Hohen Ranges offenbar nicht mal die Namen seiner Offiziere Aussprechen. Menschenzungen waren einfach so ungeschickt.

„Das System zeigt an, dass der Code, der der Aufnahme anhängt tatsächlich echt ist.“

Dieser Einwurf ihres Stellvertreters amüsierte die Chiss ein wenig. Hatte er somit doch ein weiteres Mal den Stellenwert eines Geheimdienstagenten unterstrichen. Niemand im Militär traute ihnen und das durfte der Geheimdienst ruhig wissen. Andererseits lag das wohl auch in der Natur der Sache. Abermals nickte sie und löste die hinter dem Rücken verschränkten Arme. Auch die Flottensoldaten die als Wachen in dem Raum postiert waren entspannten sich merklich. Die Commander gab ihnen ein Handzeichen und die Schotts zischten als die Soldaten den Raum verließen und sich nun außerhalb der Schleusen postierten. Der Agent besaß so viel Verstand zu warten, bis die Soldaten draußen waren und nur noch sie drei in dem Raum waren, ehe er das Wort ergriff.

Nachdem sie stumm sowohl den Ausführungen des Agenten als auch denen ihres Stellvertreters gelauscht hatte begann sie im gewohnt nüchternen Tonfall zu sprechen.


„Ich bin mit den Arbeiten vollumfänglich einverstanden. Ich werde Veranlassen das ihnen ein Bereich im Laderaum des Schiffes umgebaut und sowohl ein Büro als auch ein Quartier eingerichtete werden. Sie werden allerdings keine Eigenen Sanitäranlagen bekommen können. Dafür stehjen ihnen die iim Offizierbereich zur verfügung. Die Sicherheitscodes für die entsprechenden Türen werde ich allerdings nicht ausschließlich ihnen überlassen. Auf diesem Schiff wird kein Bereich vor mir Verschlossen. Nur das wir uns recht verstehen, sie werden alles bekommen, um die Sensorendaten auszuwerten und ich überlasse ihnen die Einrichtung eines Kommunikationsterminals. Ich werde Türcodes verfügen sollte ein Notfall oder dergleichen eintreten. Ich bin allerdings bereit sie unter verschluss zu halten. Ich stelle ihnen eine Eckgarnitur samt Esstisch zur Verfügung die eigentlich in meinem Bereitschaftsraum ausgetauscht werden sollte damit sie ein wenig Annehmlichkeit genießen können. Außerdem dürfen sie sich einen Datenspeicher einbauen lassen, den sie selbstverständlich so verschlüsseln dürfen wie es die Richtlinien des Geheimdienstes vorsehen. Benötigen sie eine Kommunikationseinheit, die nicht mit den Schiffsystemen zusammenhängt?“

Sie hielt einen Moment inne. Sie dachte über die folgenden Worte nach. Sie wusste das es dem Mann nicht wirklich gefallen würde aber sie musste ihm zeigen auf welcher Position er stand. Dann erhob sie erneut die Stimme.

„Ich möchte das sie eines Bedenken. Dies ist mein Schiff. Sie sind ein Zivilist, der keinen Offiziellen Rang auf diesem Schiff bekleidet. Das bedeutet das sie keinerlei Befehlsgewalt über Mitglieder meiner Besatzung haben. Also wenden sie sich immer direkt an mich. Und ausschließlich an mich.“

Sie unterstrich ihre Worte mit einem ungewöhnlich strengen Blick der keinen Widerspruch duldete.


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Ivynatas gegenüber nahm ihre Ausführungen stoisch auf und ließ sich nicht anmerken, ob sie ihn ärgerten oder nicht. Natürlich käme jedes Zeichen von Zorn oder auch nur Missfallen an dieser Stelle einer Kapitulation gleich. In diesem Sinne sagte diese betonte Gefühlskälte vielleicht selbst schon etwas aus oder auch nicht. Es war schwer, dies richtig zu bewerten, aber manche mochten meinen, dass genau dies den Reiz des Tanzes ausmachte, den die beiden Chiss hier tanzten.

„Das Quartier wird mir genügen und ich danke Ihnen für die Annehmlichkeiten, die Sie mit mir teilen werden. Aber machen Sie sich bitte keine Illusionen, Commander Shiv’yna’tagurag. Wir werden kaum Gelegenheit haben, sie zu genießen.“

Der Geheimdienstler war offensichtlich nicht bereit dazu, ihr das Feld vollkommen zu überlassen. Den verbalen Angriff mochte man als plump bezeichnen, war der Hinweis auf private, wenn nicht intime Treffen der beiden Chiss in Thades Quartier doch ein aggressiver, ja unverschämter Zug. Das gleichzeitige Bestehen auf der formellen Anrede tat sicher sein Übriges. Die Frage war nur, ob dieses Wissen Ivynata dabei half, nicht die Fassung zu verlieren. Wenn auch nur ein Stück weit.

„Ich habe nicht vor, mich in die Abläufe auf diesem Schiff einzumischen, so lange Sie nicht dem Erfolg der Operation im Wege stehen. Aber machen Sie sich auch keine Illusionen, dies ist keine Strafarbeit für Sie. Nach einem langwierigen Auswahlprozess wurden Sie mir auf Basis Ihrer bisherigen Leistungen vom Flottenoberkommando ausdrücklich empfohlen. Und es wird erwartet, dass Sie Ihre Aufgaben zur vollen Zufriedenheit des Imperators ausführen werden. Sofern Sie irgendwelche Zweifel daran haben, dieser Verantwortung und Ehre gerecht zu werden, sagen Sie es bitte jetzt. Das wird uns allen eine Menge Ärger ersparen. Wir werden keine Zeit dafür haben, jeden meiner Befehle auszudiskutieren.“

Mit den so abgesteckten Kompetenzbereichen wandten sie sich der eigentlichen Mission zu. Thade fütterte den Holoprojektor mit Anweisungen und es erschien eine Galaxiekarte zwischen ihnen, die auf den Vardoss Sektor zoomte.

„Das ist der Vardoss Sektor, unser Operationsgebiet. Technisch gesehen gehören weite Teile dieses Bereichs der Galaxis nicht zum Territorium des Imperiums, was uns eingeschränkte Kompetenzen dort draußen gibt. Bisher war eine größere Präsenz des Imperiums nicht nötig, doch verstärkte Piratenaktivitäten in den letzten Monaten haben begonnen, die Warenflüsse aus dem Sektor ins Imperium empfindlich zu stören. Wir sind bisher noch nicht an dem Punkt, an dem unsere Produktionskapazitäten hierdurch beeinträchtigt werden und es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass dies auch nicht passieren wird. Wir werden ausgesandt, um die tatsächliche Lage vor Ort aufzuklären, damit das Flottenoberkommando die nötigen Maßnahmen ergreifen kann, die Integrität unserer Versorgungsketten sicherzustellen. Die Details der Operation unterliegen höchster Geheimhaltungsstufe und werden nur zeitnah einem ausgewählten Personenkreis mitgeteilt werden.“

Mit diesen Worten wurde Lieutenant Commander Selesca aus dem Raum geschickt. Der Mensch nahm dies zwiespältig auf. Einerseits schien er froh, aus dem Eisschrank eines Besprechungszimmers herauszukommen, andererseits wollte er seinen CO auch nicht allein mit dem Geheimdienstler lassen. Eine Wahl hatte er jedoch nicht. – Thade fütterte den Holoprojektor mit weiteren Daten und ein Duzend Punkte begann über ihnen in der Karte zu leuchten.

„Für den Anfang werden wir einige Kommunikationssatelliten aussetzen und den örtlichen Funkverkehr überwachen. Auf Basis der gewonnenen Daten werden wir weitere Maßnahmen ergreifen. Dafür benötige ich vollständigen und ständigen Zugang zu den eingehenden Daten. Die zusätzlichen Truppen, die wir aufnehmen, werden dazu dienen zusätzliche Informationen am Boden zu sammeln. Sollten wir Piratenbasen ausfindig machen können, werden wir sie je nach Lage auskundschaften, angreifen und ausschalten. Haben Sie bis hierher Fragen, Commander Shiv’yna’tagurag?“

Thade bestand weiterhin auf der formellen, vollständigen Anrede. Ein Schritt, der eine gewisse aggressive Distanz nicht vermissen ließ, augenscheinlich aber natürlich lediglich nur eine professionelle Höflichkeit betonte.

Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechungsraum | Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker
 
[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechungsraum] Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NPC)

Die Commander folgte den Ausführungen des Agenten aufmerksam. Sie war überaus zufrieden das er seinen Platz augenscheinlich akzeptierte. Sie wusste allerdings das der Geheimdienst sich gern auf ein Podest stellte, welches ihm im Großen und Ganzen nicht zustand. Auf die Frechheit der gemeinsamen Zeit in seinem Quartier reagierte sie nur mit einem kurzen heben der Augenbrauen. Dann schmunzelte sie ob der Plumpheit dieser versteckten Beleidigung und die Augen ihres Stellvertreters weiteten sich erschrocken. Er wusste das dieses schmunzeln nur dann auf ihrem Gesicht lag wenn sie eine Herausforderung zum Kampf annahm. Sie blieb jedoch vollkommen ruhig und war innerlich eher amüsiert als verärgert. Auch die frage nach ihrer Kompetenz lies sie an sich apprallen. Nur das darin verborgene Lob des Oberkommandos versöhnte sie ein wenig mit ihrer Situation.

„Lieutenant Commander… gehen sie und überprüfen sie die Quartiere der Soldaten.“

Wandte sie sich an den Mann. Er salutierte zackig und stiefelte aus dem Raum. Nachdem die Schleuse sich laut zischend geschlossen hatte, nickte sie dem Agenten zu und dieser öffnete eine Holokarte. Piraten… Sie würden Piraten jagen. Nicht so interessant wie eine wirkliche Schlacht aber trotzdem eine bessere Beschäftigung als Patrouille.

„Nein Agent. Ich habe vorerst keine Fragen. Sorgen sie dafür das ihre Ladung auf das Schiff kommt und lassen sie sich von einem Meiner Offiziere den Frachtraum zeigen ich werde die Umverteilung der Ladung anweisen und ihnen einen Soldaten auf ihr Quartier in der Werft schicken sobald das Schiff soweit umgebaut ist. Die Jäger nehmen wir kurz vor Abflug auf. Ich muss mich nun weiter um mein Schiff kümmern sie hören von mir.“

Diesmal grüßte sie ihn und drehte sich dann um. Sie verschwand durch die Schleuse wieder auf die Brücke. Und tippte dabei ihre Befehle in das Datapad. Sie hörte wie zwei Flottensoldaten in den Raum traten um den Agenten nach draußen zu geleiten.

[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Brücke] Shiv’yna’tagurag, Techniker, Flottensoldaten
 
Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Besprechungsraum | Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NSC), Commander Samana Burken (NSC)

Ohne weiteres Aufheben verschwand der Geheimdienstler erst einmal von der Bildfläche. Der Tag wurde zum Abend. Der Abend wurde zur Nacht. Die Nacht wurde zum Morgen und der Morgen wurde zum Tag. Einige der Panzerplatten waren von Rumpf der Shur’tugal entfernt worden. Techniker und Droiden wuselten über die freigelegte Elektronik, um die abgesprochenen Upgrades zu installieren. In gewisser weise machte die Raider Korvette nun einen nackten Eindruck aus der Ferne und selbst von den Aussichtsfenstern ihrer Brücke aus. Innerhalb weniger Stunden war sie auseinander genommen worden und dem wissenden Auge war klar, dass es mehrere Tage dauern würde, bis die Shur’tugal wieder raumtüchtig sein würde.

Die angekündigte Fracht wurde geliefert und auch das angekündigte Personal erreichte Rampe 37. Lieutenant Commander Selesca wurde runter geschickt, um sich um die nötigen Formalitäten zu kümmern und es schien insgesamt ein ruhiger Tag zu werden, bis auf der Rampe etwas Unruhe ausbrach, die sogar von der Brücke aus zu sehen war. Von oben war nur eine Menschentraube zu sehen, die irgendwie in ein Gerangel verwickelt war. Genaueres konnte man aus der Entferne jedoch nicht sehen. Lieutenant Commander Selesca meldete sich mit seinem Commlink auf der Brücke.

„Commander Shiv’yna’tagurag kommen Sie bitte zur Hauptladerampe, wir haben hier ein Problem.“

Bis Ivynata unten ankam, hatte sich die Lage schon wieder etwas beruhigt. Das hieß, es gab hier zwei Fronten, die sich äußerst argwöhnisch beäugten. Eine der Fronten bestand aus ihrer Crew während die andere aus Neuankömmlingen bestand, einen Teil konnte man auf Anhieb als Techniker der Werft identifizieren, damit mussten die anderen zum zusätzlichen Personal gehören, das die Shur’Tugal aufnehmen sollte. Zwischen ihnen hatte sich eine Art demilitarisierter Zone gebildet, in der sich nur Lieutenant Commander Selesca, eine ältere Menschenfrau mit der Uniform und den Rangabzeichen eines Navycommanders sowie ein auf dem Boden liegender Techniker der Shur’tugal und ein Mediteam des Schiffes befanden, das den Mann erstversorgte. Das aufgedunsene Gesicht und die blutverschmierte Uniform ließen schon von weitem erkennen, dass der Bewusstlose wahrscheinlich den Rest des Tages besser in einem Bactatank verbringen sollte und diese Woche würde er sicher nicht mehr diensttauglich werden.

Ivynatas Gegenstück schien sichtlich erbost auf Lieutenant Commander Selesca einzureden, der untypisch nervös wirkte. Die sich feindlich gegenüberstehenden Fronten beäugten sich mit Messerstichen austeilenden Augen, die Stimmung war wahrlich zum Zerreißen gespannt. Aber das allein hätte natürlich nicht ausgereicht, ihren erfahrenen ersten Offizier aus der Fassung zu bringen. Ein suchender Blick genügte, um Klarheit in die Situation zu bringen. Während Ivynatas Crew den Zugang zum Schiff abschirmte, hatten sich die fremden Soldaten schützend vor einen der Frachtcontainer gestellt, die heute verladen werden sollten. Er war geöffnet worden und eine Blutspurt führte von ihm direkt zu dem am Boden liegenden Verletzten. Hinter der halb geöffneten Tür des Frachtcontainers war eine Reihe von Behältern sichtbar, die mit selbst aus der Entfernung gut sichtbaren „Biohazard“ Warnschildern beschriftet waren. Offenbar hatte er etwas gesehen, dass er nicht hätte sehen sollen und dafür die Rechnung in Form einer Tracht Prügel kassiert.

Als ihre Crew sich Ivynatas Nahen bewusst wurde, nahm sie wie ein Mann Haltung an und salutierte. Die andere Front rührte sich hingegen nicht. Lieutenant Commander Selesca wirkte erleichtert, Ivynata zu sehen und das Problem abgeben zu können.

„Ah Commander, wir haben hier…eine Situation. Darf ich vorstellen…?“

Die andere Commander fiel Selesca ins Wort.

„Commander Samana Burken, einen schönen Empfang bereiten Sie uns hier. Sie sind also unser Taxiservice. Ist es in Ihrer Crew eigentlich üblich, dass einfachsten Anweisungen nicht gefolgt wird? Und wo ist überhaupt der Geheimdienstler?“

Den letzten Satz spuckte Commander Burken fast aus. Aller momentaner Animositäten zum Trotz schien sie genauso wenig für den Imperialen Geheimdienst übrig zu haben wie Ivynata. Und dennoch. Ein Commander als Kommandant eines einfachen Platoons Marinesoldaten? Ein Blick über die Ranginsignien der Marines unter ihrem Kommando warf nur noch mehr Fragen auf. Keiner der Männer und Frauen hatte einen Mannschaftsdienstgrad. Sie alle waren Offiziere oder Unteroffiziere und das ließ nur auf eines schließen. Das hier war keine gewöhnliche Marineseinheit. Diese Leute gehörten zu den Special Forces und waren speziell für diesen Einsatz zusammengestellt worden. Handverlesene Leute, die ihrem Befehlshaber gegenüber fanatisch loyal waren. Und ganz offensichtlich, schreckten sie auch nicht vor Gewaltanwendung gegenüber anderen Truppenteilen zurück.

Von Thade Skywalker war tatsächlich nichts zu sehen. Augenscheinlich hatte er sich an Ivynatas Anweisungen gehalten und war ferngeblieben.

Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Vorplatz des Trockendocks und Laderampe | Shiv’yna’tagurag, Thade Skywalker, Lieutenant Commander Selesca (NSC), Commander Samana Burken (NSC)
 
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[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Bereitschaftsraum des Kommandanten] Shiv’yna’tagurag

Mit der typischen Konzentration saß Commander Shiv’yna’tagurag an ihrem Schreibtisch und studierte Berichte und Listen, machte sich Notizen und passte hier und dort die Befehle für den Nachmittag an. Ein Großteil der Crew hatte noch Landurlaub und so musste sie sich auf eine kleine Grundbesatzung beschränken. Bei dem Bericht zur Proviantversorgung stutzte die Chiss kurz ehe sie einen Befehl ausstellte diese, um einige Posten zu ergänzen. Der zuständige Lademeister hatte nicht an die hinzukommenden Soldaten gedacht und so musste noch einiges nachgeordert werden. Sie wollte die Befehle soeben abschicken als das Com sich meldete. Sie nahm den ruf an und blickte auf das kleine Gerät.

„Commander Shiv’yna’tagurag hört!“

Die angespannte Stimme ihres Stellvertreters tönte aus dem Gerät und sie runzelte die Stirn. Normalerweise klang der Mann nicht so gereizt und angespannt. Auch was er sagte alarmierte die Offizierin.

„Commander Shiv’yna’tagurag kommen Sie bitte zur Hauptladerampe, wir haben hier ein Problem.“

„Ich bin auf dem Weg.“

Sie tippte noch ihren Autorisierungscode ein und schickte den Befehl ab, ehe sie sich auf den Weg zur Hauptladerampe machte. Im Vorbeigehen gab sie zwei der Flottensoldaten ein Zeichen ihr zu folgen und der Mann und die Frau flankierten sie, ohne zu zögern. So schritt die kleine Gruppe schnellen Schrittes durch die Gänge der Shur’tugal.



Binnen Sekunden überblickte Sie die Lage an der Hauptrampe. Ihr Blick schweifte über die Situation und ein leichter Anflug von Ärger schlich sich in ihre Mimik. Ein weiteres Handzeichen und die Soldaten eilten dem Verwunden und dem Mediteam zur Hilfe. Der Rest der Crew nahm wie gewohnt zackig Haltung an und machten Platz. Nun stand sie offenbar der Kommandantin des Zusätzlichen Personals gegenüber und schaute ihr Kühl in die Augen. Ihr Blick wurde nur stechender als Commander Burken ihren Ersten so rüde unterbrach und dann auch noch ihre Crew in Frage stellte. Ohne auf die Provokation einzugehen, grüßte Ivynata korrekt und sah sich in ihrer Meinung über die Frau bestätigt als diese keine Anstalten machte ebenfalls dem Protokoll zu folgen.

„Commander Shiv’yna’tagurag.“

Stellte sie sich mit kühler, ruhiger Stimme vor.

„Zuersteinmal unterbrechen sie meinen Ersten Offizier nicht wenn dieser mir Meldung machen möchte. Wir sollten ihn also nun seine Pflicht tun lassen.“

Ihr Tonfall stellte eindeutig klar, dass sie keine weiteren Unverschämtheiten dulden würde. Sie deutete auf Selesca und nickte ihm zu. Dieser straffte sich und fing nun an Bericht zu erstatten.

„Wir waren soeben dabei die Fracht zu verladen und einer der Männer scheint nur die routinemäßige Überprüfung gemacht zu haben, als es zu Gewalttätigkeiten kam, Ma’am!“

Für ein paar betont lange Momente schwieg Ivynata ehe sie sich wieder der Frau zuwandte.

„Nun da ich informiert wurde kann ich mich ihren Fragen widmen.“

Sie hielt wieder einen Moment inne ehe sie weitersprach.


„Aufgrund ihrer Umschreibung meines Schiffes nehme ich an sie sind das zusätzliche Personal. Dies ist jedoch ein Kriegsschiff und kein Taxi. Daher dulde ich derart unprofessionelles Verhalten in keinster Weise.“ Sie deutete auf ihr verletztes Crewmitglied. „Wer auch immer von ihnen das war, wird unter Arrest gestellt, bis die Situation genau untersucht und geklärt wurde. Meine Crew ist sich der Tatsache bewusst das unautorisierte Gewalt gegenüber Kameraden eine Straftat darstellt. Ich hoffe sehr das ihre Männer das hierdurch auch lernen werden. Sollte dies nicht der Fall sein fürchte ich wird das eine sehr kurze Reise für sie alle. Was den Geheimdienstler angeht wird dieser kommen wenn ich ihn anfordere.“

Sie ließ ihre Worte kurz wirken wobei ihr Blick über die offensichtliche Spezialeinheit wanderte. Sie erwartete das die Männer oder Frauen die ihren Mann angegriffen hatten genug Mumm haben würden, von selbst vorzutreten.

[Essesia-System | Esseles | Orbit | Orbitale Werftanlage | Rampe 37 | RK „Shur´tugal“ | Hauptladerampe]
Shiv’yna’tagurag, Lieutenant Commander Selesca (NSC), Commander Samana Burken (NSC), Techniker, Flottensoldaten
 
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