Felucia

[Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Gästeflügel | Unterkünfte der Jedi] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Crado, Arlen Merillion, Faith Navalon, Zasuna Zahary, Adrian Reven

Die Jedirätin äußerte sich skeptisch darüber, ob ihre Mission wirklich nur eine Suche nach Vermissten wurde. Sie schien von einer Gefahr auszugehen. Nunja, selbstverständlich gab es Gefahren in diesem Dschungel. Sonst wären weder über hundert Leute einfach so verschwunden noch hätte man Wonto Sluuk und seine Leute geschickt. Der Corporal war sich im Klaren darüber, dass sie ihre Waffen wahrscheinlich nicht nur zur Deko mit sich herumtragen würden. Die Vorstellung machte ihn nervös, aber nur ein klein wenig. Kampf und Tod waren bedauerlicherweise auch in seiner Jugend auf Coruscant nichts Fremdes gewesen und seit er Soldat war, hatte er sie schon in vielen verschiedenen Variationen gesehen. Als Chesara ihm das Datapad reichte, wollte er zunächst ablehnen und darauf verweisen, dass man den Scouts bereits Informationen zur Verfügung gestellt hatte; doch dann entschied er anders. Erstens durfte er trotz der Gastfreundlichkeit und der relativ zwanglosen Art der Jedi nicht vergessen, dass sie seine Vorgesetzten waren und Widerspruch vielleicht nicht gut ankam; zweitens war es ja möglich, dass sie mehr, bessere oder zumindest andere Daten hatten als er. Es konnte nicht schaden, sie in Ruhe anzusehen. Er fummelte also mit den dicken, leicht fettigen Fingern in den Taschen seines Anzuges herum, bis er einen Speicherchip gefunden hatte, und steckte diesen in das Pad ein, um die Daten zu kopieren.

»Jawohl, Ma'am, wir werden uns damit vertraut machen«, bestätigte er. »Nach allem was ich bisher gesehen und gelernt habe ist kein Planet wie der andere. Gute Vorbereitung ist alles.«

Es fühlte sich komisch an, etwas so Kluges und Vernünftiges zu sagen. Zum ersten Mal bemerkte Wonto bewusst etwas von der Veränderung, die sich nach und nach in ihm vollzog. Vielleicht machten der Krieg und die Verantwortung ihn tatsächlich reifer.

Sein dehnbarer Magen erlaubte es ihm, einen Nachschlag zu nehmen, und so griff er nach der Schüssel mit dem Auflauf, von dem soeben auch schon die Rätin und der Jedi-Schüler Arlen probiert hatten. Es war, sofern er nichts übersehen hatte, das letzte Gericht auf der reich gedeckten Tafel, von dem er noch nicht gekostet hatte. Während er das nachholte und die scharf-würzigen Aromen genoss, hörte er dem Bericht der rothaarigen Miraluka (Zasuna) zu. Was sie erzählte, hörte sich ziemlich seltsam an, irgendwie nach abergläubischem Unfug. Doch seit er Zeuge geworden war, was Faith mit dem kippenden Becher angestellt hatte, war er für solche Geschichten ein wenig aufgeschlossener. Was er sich unter einer dunklen Aura, einer Dunkelheit die sich wie ein Gift verhielt und einem Gift, das Kraft aus einem Wirt entzog, genau vorzustellen hatte, war ihm ein Rätsel, aber zumindest begriff er die Warnung. In diesem Dschungel gab es vielleicht noch eine Gefahr mehr, als die Dateien über Flora, Fauna, Klima und Gelände andeuteten.


»Naja, äh...« begann er auf ziemlich plumpe Weise einen Einwand und blickte den zahlreichen Jedi in die Gesichter, »ich bin mir nicht ganz sicher ob ich Sie verstanden habe. Können Sie mir nochmal erklären worauf wir uns da draußen vorbereiten müssen? Ich würde meinen Soldaten gern sagen, womit sie ungefähr zu rechnen haben. Wenn Blasterwaffen wie Sie sagen nicht viel helfen, dann müssen wir uns was anderes überlegen, denn Blaster sind gewissermaßen unsere Spezialität, wissen Sie.«

Außerdem stellte er noch einmal eine Frage, die zuvor irgendwie untergegangen, für die weiteren Abläufe seiner Meinung nach aber nicht ganz unwichtig war:

»Haben Sie ein Transportmittel, um uns und die Ausrüstung ins Zielgebiet zu bringen? Oder starten wir direkt am Waldrand und schlagen uns zu Fuß beziehungsweise mit den Bikes durch?«

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[ Felucia – Kway Teow – Regierungsgebäude – Gästeflügel – Unterkunft der Jedi | Chesara, Crado, Arlen, Faith, Wonto, Zasuna und Adrian ]

Bevor Adrian auf Chesaras Frage nach Larmar Woys Gesundheitszustand antwortete, deutete Zasuna an, etwas dazu sagen zu wollen. Der junge Jedi ließ sie mit einem Kopfnicken gewähren. Es freute ihn, wenn seine ansonsten eher verschlossene Schülerin offener wurde und auch mehr Verantwortung übernahm. Sie konnte schon viel mehr als sie sich selbst zutraute. Adrian war froh über die Momente, in denen sie sich das selbst beweisen konnte. Ihre Idee bei Larmar Woy war außerdem genial gewesen. Ohne Zasunas Einfall säßen sie hier vermutlich ohne neue Erkenntnisse.

Seine Schülerin beschrieb sehr akkurat, was sie gesehen und gefühlt hatten – allerdings ohne die dunkle Seite direkt zu benennen. Für Adrian war es das Schlagwort, das er mit ihren Erlebnissen in Larmars Krankenzimmer verband. Aber in Zasunas Welt gab es nach wie vor Ashla und Bogan, vermutete er. Die dunkle Seite – dieser Begriff war für sie noch nicht dasselbe Synonym für Niedertracht und Manipulation wie für ein langjähriges Mitglied des Jedi-Ordens. Dass der anwesende Soldat nicht verstand, wovon Zasuna sprach, wunderte Adrian nicht im Geringsten. Der Ortolaner lebte in einer Welt, in der weder Bogan, noch die dunkle Seite, häufig – oder überhaupt einmal – Erwähnung fanden. Es waren höchstens Begriffe aus Fabelwelten, Märchen und anderen Geschichten. In seiner Realität kamen sie nicht vor. Nun … das würde sich mit diesem Einsatz wohl ändern.


„Worauf wir uns vorbereiten müssen?“

echote Adrian die Frage von Corporal Sluuk.

„Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, Corporal.“

Der Jedi sah hinüber zu Chesara, der Person im Raum, der ihre Informationen am meisten Erkenntnis bringen würden. Der Soldat verstand sich, wie er selbst ganz treffend erkannte, auf Blaster und andere Schusswaffen. Aber ob das hier wirklich helfen würde? Adrian hegte ähnlich starke Zweifel wie seine Schülerin zuvor.

„Da draußen ist die dunkle Seite der Macht aktiv. Wir haben nicht viel über dieses Gift herausfinden können, doch eines wurde deutlich: Es überträgt sich auf diejenigen am schnellsten, die für es die lohnendsten Ziele darstellen. Das sind wir Jedi.“

Adrian blickte in die Runde. Jeder der Anwesenden – vor allem die Padawane – musste sich dessen bewusst werden. Das hier würde keine Mission, bei der sie Lichtschwert schwingend zum Erfolg kommen konnten. Hier musste jeder mentale Stärke zeigen, wie er sie zuvor vielleicht noch nie hatte unter Beweis stellen müssen.

„Das ist der Vorteil Ihrer Soldaten.“

richtete er das Wort wieder an den Corporal.

„Und irgendetwas ist dort draußen, das dieses Gift versprüht oder verteilt. Wir konnten nicht erkennen, welche Art von Feind wir dort zu erwarten haben oder welche Ziele dieser Feind verfolgt. Aber möglicherweise wird ein Blaster helfen, wenn wir darauf stoßen.“

Adrian rutschte auf seinem Stuhl weiter nach vorne, als er den Corporal genauer in den Blick nahm.

„Wenn es ein Zeitfenster gibt, in dem ihre Männer noch nicht von dem Gift befallen sind, wir Jedi aber schon – nun, dann müssen sie alles abfeuern, was sie haben. Und hoffen, dass es reicht.“

[ Felucia – Kway Teow – Regierungsgebäude – Gästeflügel – Unterkunft der Jedi | Chesara, Crado, Arlen, Faith, Wonto, Zasuna und Adrian ]
 
[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Gästetrakt | Wohnraum | Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Crado & Faith]

Crados Antwort ließ in der blonden Padawan-Schülerin noch mehr Fragen zurück. Manchmal hat die Macht andere Pläne mit einem? Was hatte das denn zu bedeuten? Vermutlich „Nein, frag nicht nach“. Das Konversations-Fell des Jedi-Ritters war schon recht kratzbürstig. Ein wenig sonderbar. Er war nicht wirklich unfreundlich, viel mehr wirkte er einfach in sich gekehrt. Wollte er nicht mit ihr reden, oder verstand das Menschen-Mädchen seine Art der Gesprächsführung einfach nicht richtig? Wohlmöglich sprachen Cathar immer pseudo-kryptisch? Sie beließ es bei einem „Verstehe.“, obwohl dem, wie sie sich eingestand, gar nicht so war. Blieb zu hoffen, dass der Jedi sich zu einer späteren Gelegenheit öffnete.

Bei Wonto Sluuk war es eher andersherum. Faith war ein wenig peinlich berührt, als er doch recht ausführlich zur Erklärung ansetzte. Sie hätte sich vor ihrer Nachfrage doch zurückhalten müssen. Natürlich gab es von den Erzählungen des Corporals über New Plymto keinen schmuckhaften Urlaubsbericht zu erwarten. Als Soldat waren Tod, Leid und Krieg wohl leider seine ständigen Wegbegleiter. Auch sein leises Seufzen blieb ihr nicht verborgen. Ein leichtes Schuldgefühl überkam sie. Schließlich könnte sie gerade naiv dafür gesorgt haben, dass er eventuelle, schlimme Ereignisse erneut durchleben musste. Sie hoffte mit aller Macht, dass dem nicht so war und behielt die schwarzen Knopfaugen des Ortolaners im Blick. Die Narben auf dem dunkelblauen Rüssel, sowie das fehlende Ohr zeugten ob des ansonsten durchaus jungen, unschuldigen Aussehens davon, dass er schon manche schwierige Situation durchstehen musste. Sie hoffte, dass ihm ähnliches auf Felucia erspart blieb.

Chesaras Worte ließen die Zähne der Padawan aufeinander reiben.


„Natürlich werde ich euch begleiten!“, gab sie fast trotzig zu verstehen und schloss sich damit Arlens Beteuerungen an. Die Frage stand gar nicht zur Debatte. Sie hatte keine Angst. Jedenfalls nicht um sich und ihre Gesundheit. Es waren vielmehr 125 Schicksale, um die sie sich Sorgen machte. Plus denen von Wonto, seinen Leuten und natürlich denen der anderen Anwesenden. Sie hatte der Rätin gegenüber das Versprechen abgegeben, den Weg der Jedi zu beschreiten. Dass dieser Weg ihr Leben früher oder später einmal in Gefahr bringen würde, war eigentlich abzusehen. Ganz zu schweigen davon, dass sie in Arlen ganz offensichtlich einen guten Freund und Weggefährten gefunden hatte, den sie nicht leichtfertig alleine lassen würde. Sollte sie etwa in dem gemütlichen Sessel kleben bleiben und mit ansehen, wie alle anderen loszogen? Das würde sie niemals tun und sie war sich auch sicher, dass ihre Meisterin dies durchaus wusste. Ihr eine Wahl zu lassen war also ehrenvoll und bedacht, jedoch unnötig. Diese Entscheidung hatte Faith schon in die Wiege gelegt bekommen.

Sie warf einen Blick auf Zasuna. Die Rothaarige mit der Augenbinde war ihr ein ebenso großes Rätsel wie Crado. Sie wirkte etwas bleich, fast kränklich, als sie das Wort ergriff. Aus ihrem Sessel erhebend rückte sie für alle Zuhörer in den Fokus. Sie sprach davon, dass Larmar Woy, der Überlebende des Suchtrupps, von einer dunklen Aura vereinnahmt wurde. Die Teenagerin konnte sich nicht im Detail erklären, was Adrians Padawan damit sagte, doch sie verbildlichte sich diese Ausführung mit dem kompletten Gegenteil von Rätin Chesaras Aura. Die nämlich würde sie als warm, hell und edel umschreiben, und sie wusste, dass diese Beschreibungen bei vielen auch auf fragende Gesichter stoßen würden.

Der folgende Wortwechsel zwischen Zasuna, ihrem Meister und Wonto war schon etwas niederreißend. Wenn sie gegen einen solchen Gegner kämpften, waren die Jedi-Schüler, ob mit oder Blasterübung, doch mehr Klotz am Bein. Einen Becher vor dem Kippen zu bewahren war dann eines; ein fremdes Leben von drohender, innerer Dunkelheit zu befreien, wieder etwas völlig anderes.

„Die dunkle Seite der Macht… Ihr meint Hass, Schmerz, Zorn, nicht wahr?“

Die Frage des Corporal nach einem Transportmittel konnte sie nicht beantworten. Chesara hatte zusammen mit dem Ritter Crado die Karten studiert und dabei mit einiger Sicherheit auch über diese Möglichkeit gesprochen. Wie weit genau war denn ‚tief im Dschungel‘?

„Wenn wir es wirklich mit einer solchen Gefahr zu tun haben, sollten wir nicht viel Zeit verlieren. Vielleicht gibt es noch mehr Überlebende, die irgendwo im Dschungel selbiges durchleiden wie Larmar Woy. Ganz allein.“ Die Padawan schüttelte sich. „Der Gedanke daran ist schrecklich.“

[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Gästetrakt | Wohnraum | Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Crado & Faith]
 
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Dachte man an die dunkle Seite der Macht, so kamen in der Regel als erstes die Sith zur Sprache, doch es gab noch andere Gefahren, die sich damit verbinden ließen. Uralte Relikte, oder Orte, die getränkt waren in ewige Dunkelheit und manchmal Jahrtausende friedlich schlummerten, bis sie eines Tages erwachten und begangen, die Welt um sie herum zu vergiften. War es ein solches Gift, von dem Adrian jetzt sprach? Ein wenig wünschte Chesara, sie hätte den Überlebenden der Scouts selbst aufgesucht, um sich ein Bild von seinem Zustand machen zu können, doch sie würde dem Urteil ihres vormaligen Schülers vertrauen müssen. Wenn Adrian sagte, dass dies das Werk der dunklen Seite war, dann musste dies so sein. Er war noch immer unerfahren als Jedi-Ritter und sehr jung, doch in einem solchen Urteil würde er sich sicherlich nicht täuschen, geschweige denn es leichtfertig aussprechen.

“Colonel Cassis wird uns mit einem Tiefflugtransporter zu einem im Dschungel gelegenen Militärposten bringen.“

Fand die noch im Raum stehende Frage nach einem Fortbewegungsmittel Beantwortung.

“Von dort aus werden wir die selbe Route zu Fuß nehmen, die auch die Scouts bei ihrer Suche eingeschlagen haben. Kartenmaterial finden Sie übrigens ebenfalls unter den Daten, die ich Ihnen gegeben habe, Corporal.“

Bei der Erwähnung des Militärpostens erinnerte sich Chesara daran, dass der Colonel ihr zugesagt hatte, ihnen von dort aus einige seiner Männer zur Verfügung zu stellen. Doch würde dieses Angebot noch immer gelten, wenn er erfuhr, dass Verstärkung durch die Republik eingetroffen war? Sie sagte noch nichts zu den anderen, damit sie sich keine falschen Hoffnungen machten, sollte sich an der Meinung des Colonels, der ohnehin sehr zurückhaltend gewesen war, noch mehr seiner Männer in den Dschungel zu entsenden, noch etwas ändern. Falls nicht, würde es für die anderen eine freudige Überraschung sein, wenn ihre Gruppe Zuwachs bekam. Die Jedi richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihre beiden Padawane. Arlen und Faith hatten beide sofort zugestimmt, die Expedition in den Dschungel zu begleiten. Es war ein gutes Zeichen, dass sie sich bereit fühlten und nicht zurück bleiben wollten. Sie glaubte nicht, dass einer der beiden über törichte Abenteuerlust verfügte. Die beiden wussten, was auf dem Spiel stand und dass sie jede Hilfe würden gebrauchen können, daher taten sie das, was von einem Jedi erwartet wurde.

“Es freut mich, dass ihr beide mitkommen werdet. Es wird vielleicht nicht leicht, aber ihr werdet viel lernen, für eure Ausbildung und für euer Leben.“

Sie hatte sich inzwischen satt gegessen und warf einen Blick auf das große, von jedem Fleck im Raum aus gut erkennbare Chrono an der Wand.

“Wir werden morgen früh aufbrechen, gleich bei Tagesanbruch.“

Sagte sie, an alle gewandt.

“Seht zu, dass ihr ausgeruht seid und macht euch heute Abend nicht mehr zu viele Gedanken. Was uns im Dschungel erwartet, wird nicht leicht sein, doch vergesst nicht, dass wir im Licht reisen.“

Diese Zusicherung galt vor allem den Padawanschülern. Adrians Worte über die dunkle Seite der Macht waren nicht gerade aufbauend gewesen und Chesaras Gefühl nach war er einen Schritt zu weit voraus gegangen, die Situation so schwarz zu malen, Corporal Sluuk mit seinen Männern möglicherweise als letzte Rettung für sie alle zu malen. Noch war es nicht so weit und noch wussten sie nicht, was ihnen begegnen würde – es sei denn, Adrian hatte mehr erfahren, als er bisher gesagt hatte. Chesara wollte die Gruppe jedenfalls nicht unnötig demoralisieren. Sie sollten sich der Gefahr zwar bewusst sein und wachsam bleiben, aber dabei keine Angst empfinden, denn diese war es, die den Pfad zur dunklen Seite erst öffnete.

- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Regierungsgebäude – Gästetrakt – Wohnraum - Mit Crado, Arlen, Faith, Wonto, Adrian, Zasuna –
 
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[: Felucia-System | Felucia | Kway Teow :||: Regierungsviertel | Regierungsgebäude | Gästetrakt | größerer Wohnbereich :||: Crado, Rätin Chesara Syonette, deren Schüler (Arlen und Faith), Adrian Reven und dessen Padawan (Zasuna) und einem Corporal (Wonto Sluuk) :]

Es war nicht der andere Jedi-Ritter, Adrian Reven, der auf Chesaras Frage reagierte, sondern dessen blinde Schülerin. Mit zaghafter Stimme sprach sie zu der Rätin sowie den anderen Anwesenden am Tisch – und fesselte damit auf der Stelle das Interesse des zotteligen Cathar. Immerhin erwähnte sie schon nach zwei, drei einleitenden Sätzen eine „dunkle Aura“. Unwillkürlich spürte Crado wie ihm ein kalter Schauder über den Rücken lief. Glücklicherweise blieb es nur bei dieser kaum sichtbaren Reaktion. Denn manchmal verlautbarte er in solchen Situationen zusätzlich noch ein Schnurren, das das schlechte Gefühl, das er dabei meist in der Magengegend verspürte, auszudrücken. Während die Blinde weiter zu den Personen am Tisch sprach, ließ das muskulöse Katzenwesen seinen Blick erst zu den humanoiden Gesichter der beiden anderen anwesenden Padawane wandern, bevor er danach mit nur einem Satz bei dem blauhäutigen Soldaten landete. Beängstigten ihn solche Informationen?

Durch seine bisherige Jedi-Ausbildung sowie all die praktischen Erfahrungen, die er auf Ord Biniir, Dorin und Coruscant gesammelt hatte, konnte sich Crado inzwischen nur noch schwer, sehr schwer eine andere Sichtweise auf die Dinge vorstellen als die der Jedi. Er kannte die Macht. Er kannte ihr grenzenloses Wirken. Er kannte das Licht, das Helle. Er kannte die Dunkelheit. Irgendwie hatte sich der Cathar – allein durch diese Kenntnisse – allmählich aus der grauen Masse herausgelöst und sich mehr und mehr von ihr entfernt. Sich wirklich in diesen Soldaten, der von all diesen Dingen nichts, rein gar nichts verstanden, hineinzuversetzen, das konnte er nicht mehr. Diese plötzliche Erkenntnis erschrak ihn. Bisher hatte er sich immer als „bodenständig“ gesehen. Jedoch schien er sich in dieser Sache tatsächlich selbst belogen zu haben. Hatte er noch viele Gemeinsamkeiten mit der Gestalt, die vor etwas mehr als einem Jahr zusammen mit Mike Yu Nar Shaddaa verlassen hatte?


„Diese Botschaft ist dunkel, Rätin“, brummte das struppige Katzenwesen warnend und fokussierte mit seinem Blick die ältere, blonde Menschenfrau. „Meiner Meinung nach sollten die Padwane ihre Entscheidung noch einmal überdenken...“

'… oder haben wir nicht schon längst mit genau einer solchen Gefahr gerechnet?', säuselte ihm auf einmal ein zwielichtiger, zweifelnder Gedanke ins Ohr. Beinah automatisch zuckte kurz darauf das spitze Körperteil bei ihm. Stück für Stück blähte sich nun die Mission vor ihnen auf. Längst hatten sie den eigentlichen Grund für ihren Besuch entfernt. Nominell waren sie womöglich noch Felucias ehrbare Gäste, aber in Wirklichkeit sollten sie deren hilflose Bürger aus den tödlichen Klauen einer unbekannten Finsternis befreien. War das etwa der Wille der Macht? Crados Blick hellte sich für ein paar Nanosekunden sichtlich auf. Hatte eine höhere Kraft sie hierher gebracht, um mit den eigenen Fähigkeiten zu helfen? Schon seit einer Weile fühlte sich das Katzenwesen mit dem orangefarbenen Fell nicht mehr wie eine Person, die selbstständig handelte, sondern eher wie der Spielball fremder Mächte. Fand er hier und jetzt die Bestätigung für diese Vermutung?

Es war letztendlich Chesara, die höchstpersönlich das Essen beendete. Mit dem Armeeangehörigen hatten sie über alle Dinge gesprochen, die sie selber bis zu diesem Augenblick wussten. Zusammen mit dem Material, was die sehr bedachte Rätin dem nichtmenschlichen Soldaten gegeben hatte, war dieser nun komplett im Bilde über den anstehenden Einsatz seiner Einheit. Jedenfalls schätzte es der breitschultrige Cathar so ein. Leichtfüßig erhob er sich vom Tisch. Genau wie die anderen fünf Jedi wollte er nun sein Zimmer – genauer sein Bett – aufsuchen. Brummend verabschiedete er sich vom Rest der Gruppe, nickte dem Soldaten zum Abschied noch einmal zu und ging dann aus dem großen Salon. Obwohl noch immer die Gedanken unruhig durch seinen Kopf schwirrten, sehnte er sich nun nach ein wenig Schlaf. So stapfte er müde zu seinem Zimmer, öffnete die Tür, trat ein und ließ sich anschließend auf das Bett fallen. Kaum zwei Minuten später schief er dann auch schon.

***​

Eine kleine Notiz von Chesara war der Grund, weshalb Crado am nächsten Morgen in aller Früh am Raumhafen wartete. Während das Katzenwesen noch einmal die Gespräche beim Abendessen genau Revue passieren ließ, beobachtete er den zaghaften Vorstoß der Sonnenstrahlen das recht verträumte Kway Teow zu wecken. Nein, es war kein Traum. Er hielt sich momentan nicht auf Coruscant, Mon Calamari oder Lianna auf. Nein, tatsächlich befand er sich auf Felucia. Unwillkürlich stieg ihm just in dieser Sekunde der einzigartige Geruch des nahen Pilzdschungels bewusst in die Nase. Irgendwie konnte er den hiesigen Düften nirgends entfliehen. Begleitet von einem herzhaften Gähnen streckte sich das Katzenwesen. Dabei kam ihm plötzlich eine unwichtige Frage in den Sinn: Erlebten seine menschlichen Begleiter auf dieser exotischen Welt ähnliche Sinneseindrücke wie er?

Das monotone Brummen mächtiger Triebwerke riss ihn aus den Gedanken als ein bulliger Frachter auf einmal (in großzügigem Abstand) über seinen Kopf hinweg schwebte, wobei umgehend diverse Kräfte an Schopf und restlichen Körper zerrten. Obwohl der Cathar keinen blassen Schimmer von Technik hatte, war er für ein paar Sekunden doch ein wenig beeindruckt. Schon auf Coruscant – in den tieferen Ebenen – hatte er solch einen Moment erlebt. Doch während dort höchstens das grelle Neonlicht das Metall zum Funkeln gebracht hatte, waren es nun Felix' goldgelbe Strahlen. Langsam ließ sich das Schiff auf dem Boden einer Landebucht nieder. Weil Kway Teow keine Metropole war, beließ es Crado beim schlichten Warten vor dem Gebäude. Glücklicherweise schien man sich nicht allzu viel Zeit zu lassen.

In die üblichen Gewänder der Jedi gehüllt, verließen eine ungewöhnliche, nichtmenschliche Gestalt (Jobbho Kaddhan) und eine weitere Menschenfrau (Jaina Shan) gemeinsam den Raumhafen. Noch nie in seinem gesamten Leben hatte das Katzenwesen eine solche Kreatur gesehen: Hammerkopf, zwei Münder, kurios gebogener Hals und eine gebückte Körperhaltung. Des Weiteren glich dessen Gehen mehr einem unbeholfenem Watscheln. Für einen etwas längeren Moment nahm dieses Wesen Crados Neugier gänzlich in Beschlag. Erst danach fiel sein Blick auf dessen Begleiterin. Menschen schien man in jedem klitzekleinen Winkel der bevölkerten Galaxie zu finden. Dabei sah – nach der Meinung des Cathar – einer wie der andere aus. Mal hatten sie eine ziemlich helle Mähne, mal eine dunkle. Mal waren sie groß, mal klein. Sollte diese junge Menschenfrau also etwas ganz besonderes haben, dann entdeckte es Crado nicht auf Anhieb.


„Meister Kaddhan?“, fragte das zottelige Katzenwesen im schnurrenden Ton nach, klopfte sich auf den dreckigen Poncho und machte anschließend einen Schritt auf die beiden Unbekannten zu. „Mein Name ist Crado. Rätin Chesara Syonette hat mich geschickt, um Sie zu empfangen.“

Umgehend blieb das komische Wesen stehen, drehte sich zu dem Cathar um und sagte in einem sehr schwer zu verstehenden Basic: „Jedi-Ritter Crado? Die Macht hat uns also stets den richtigen Weg gewiesen, Jaina. Das ist gut. Das ist sehr gut.“ Kurz blickte der schlanke Jedi-Meister gen Himmel – jedenfalls hatte das Katzenwesen diesen Eindruck. „Kway Teow genießt ein Bad im Morgen? Dann sind wir tatsächlich rechtzeitig. Gepriesen sei Mutter Dschungel!“

„Mit Verlaub...“, brachte sich Crado wieder ein. „Leider kann ich nicht fliegen, deshalb müssen wir an dieser Stelle wohl zu Fuß gehen. Ich bringe euch zum Treffpunkt.“

[: Felucia-System | Felucia | Kway Teow :||: vor dem Raumhafen :||: Crado, Meister Jobbho Kaddhan (NPC) und Padawan Jaina Shan :]​

[OP @ Jaina: Dein Charakter kann gerne auf die Idee kommen ein Gleitertaxi zu rufen, sollte sie nicht laufen wollen. :braue ]
 
[Felucia- Kway Teow- vor dem Raumhafen- mit Jaina Shan, Crado und Jobbho Kaddhan(NPC)]

Nachdem der Transporter von Meister Kaddhan und Jaina aus dem Hyperraum kam, landeten sie- nach einem kurzen Flug über die dichte Fauna von Felucia- in Kway Teows Raumhafen. Als sich die Ladeluke des Transporters öffnete, verabschiedeten sich Meister Kaddhan und Jaina kurz von dem Piloten und gingen hinaus in den gerade neu angebrochenen Tag.
Dabei bemerkte Jaina sofort die unhewohnten Gerüche und Geräusche des Dschungels. Es war nicht so, dass es "stinken" würde und es konnte auch gut sein, dass sich die Padawan das nur einbildete, aber es war eben ein markanter und anderer Geruch, als das, was sie von Lianna oder Talravin gewohnt war.

Jaina und Meister Kaddhan gingen schließlich durch ein kleines Gebäude, das den Eindruck eines Wartehäuschens für Reisende machte, jedoch waren hier keine Reisenden zu sehen. Das lag womöglich an der Uhrzeit, oder aber das Felucia nicht gerade ein beliebtes Ziel für Reisende zu sein schien. Dennoch sah Jaina einige Twi'leks, die einige Kisten stapelten-sie schienen zum Personal hier zu gehören.

Der Ithorianer und Jaina traten vor dem Gebäude in die aufgehende Sonne, als sie von einem katzenähnlichen Wesen (Crado), welches fast die Größe Kaddhans hatte, angesprochen wurden. Anhand einer kurzen Begrüßung wurde klar, dass es sich hierbei um den Jedi-Ritter Crado handelte, der die beiden Neuankömmlinge wohl schon erwartet hatte.


"Die Macht hat uns also den richtigen Weg gewiesen," sagte der Ithorianer zu Jaina, die daraufhin nur ein "Ja, Meister." von sich gab.
Schließlich gestand der Katzenähnliche ein, dass er nicht fliegen könne und sie deshalb wohl laufen müssten. Hier witterte Jaina ihre erste Chance sich nicht nur vor ihrem Meister, sondern auch vor einem anderen Jedi zu profilieren.


"Ich werde uns einen Speeder besorgen." Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, drehte sie sich auch schon um und ging zurück in das Gebäude zu den beiden Twis, welche sie auch direkt auf Twi'leki begrüßte. Die beiden waren erstaunt, dass ein Mensch ihre Sprache sprechen konnte, da dies anscheinend nicht so häufig vorkam. Es folgte ein lurzer Plausch darüber, woher die junge Frau so zu sprechen gelernt hat und weswegen sie hier sei.
Jaina schien durch ihr Auftreten bei eine,mder Twis einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, da dieser -ohne, dass Jaina das Thema angeschnitten hatte- ihr anbot, die zwei Jedi und die Padawan in seinem Speeder mitzunehmen.

Jaina erschien dann schließlich wieder bei Kaddhan und Crado, mit einem Twi'lek im Schlepptau.

"Das ist Lor'csa. Er hat uns angeboten uns mitzunehmen."
Man konnte ein wenig den Stolz in ihrer Stimme wahrnehmen. Dann blickte sie zwischen Crado und Kaddhan hin und her.

[Felucia- Kway Teow- vor dem Raumhafen- mit Jaina Shan, Crado, Jobbho Kaddhan(NPC) und Lor'csa(NPC)]
 
[ Felucia – Kway Teow – Regierungsgebäude – Gästeflügel ] Chesara, Crado, Arlen, Faith, Wonto, Adrian und Zasuna

Der Soldat mit dem Rüssel und den Knopfaugen war der erste, der auf ihre Worte antwortete. Scheinbar hatten ihn Zasus Informationen mehr informiert, als dass sie Klarheit gebracht hatten. Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie ihm antworten sollte. Wie konnte es sein, dass er das nicht verstand? Glücklicherweise griff Adrian mit einer ausführlicheren Erläuterung helfend ein. Natürlich. Es war ihr nicht bewusst gewesen, dass der Soldat kein Gespür für die Macht hatte. Das war unvorstellbar für die Miraluka. Ihr ganzes Leben hatte sie bisher auf ihrem Heimatplaneten in der Umgebung von anderen Miraluka gelebt. Und jeder einzelne von ihnen hatte die Macht spüren können. Zwar wurde alles Leben von der Macht durchströmt, aber nicht alle Lebewesen konnten sie sehen.

Zasuna blieb stumm noch einen weiteren Moment stehen. Als sie sich versichert hatte, dass keiner mehr eine Frage direkt an sie stellen wollte, ließ sie sich wieder in den Sessel sinken. Das Gespräch ging weiter und schließlich waren sie beim Thema der "dunklen Seite der Macht" angelangt. Bogan, wie die Miraluka die dunkle Seite nannten, war ihr alles andere als fremd. Als Sene Seeker hatte man sie dazu ausgebildet, die dunkle Seite aufzuspüren. Dieses Gift war gemessen an dem was sie bisher erlebt hatte allerdings eine ganz neue Dimension.

Schließlich war es die hell leuchtende Jedi-Rätin, die das Essen beendete und alle zur Bettruhe aufrief. Das kam Zasuna sehr gelegen. Auch sie wollte so schnell wie möglich aufbrechen, um den armen Seelen zur Hilfe zu eilen. Bevor sie das jedoch tun konnte, musste sie erst wieder vollständig zu Kräften kommen. Zum Ausruhen würde sie jedoch weder ein Zimmer noch ein Bett benötigen. Schon seit etwa einem Jahr war sie dazu übergegangen, die Meditation dem Schlaf vorzuziehen.

Sie schlenderte durch den Raum bis sie in einer Ecke einen passenden Platz gefunden hatte. Zasuna kniete sich nieder und strich neben sich mit beiden Handflächen für einige Sekunden über die weiche Oberfläche eines Teppichs. Dann zog die die kleine Holzschnitzerei aus ihrer Tasche, die sie bei Larmar Woy gefunden hatte, und spielte damit langsam in ihren Fingern, während sie ihre Konzentration auf ihr Inneres und auf die Erinnerungen des Tages lenkte. Nur wenige Sekunden später war sie bereits in einen erholsamen Meditationstrance gefallen. Als die Jedi-Schülerin wieder erwachte, war es sehr früh am morgen. Sie fühlte sich wieder gestärkt, allerdings hatte sie merkwürdigerweise über das Amulett, dass sie immer noch in ihren Händen hielt, keine Eingebungen mehr erhalten. Also ließ sie es wieder in der Manteltasche verschwinden und kramte schließlich in ihrer Reisetasche, um frische Jedi-Gewänder für ihre Reise herauszusuchen. Dabei entdeckte sie auch noch zwei weitere Gegenstände, die ganz in Vergessenheit geraten waren.

Vor dem Aufbruch nach Mon Calamari hatte Adrian ihr erlaubt, ein Lichtschwert in einem der Trainingsräume für ihre Übungen auszuwählen. Nachdem das Training unterbrochen worden war, hatte sie die eine Waffe und ein weiteres Exemplar auf seine Weisung hin in ihre Tasche gepackt, um das Training während des Fluges fortsetzen zu können. Dort waren sie nun immer noch. Eigentlich widerstrebte ihr der Gedanke daran, solche Waffen mit sich zu führen. Aber ihr Meister hatte ihr seinen Standpunkt erklärt und ihr war außerdem klar geworden, dass dies zum Jedi-Dasein mit dazu gehörte. Allerdings konnte man sich doch sehr darüber streiten, ob sie zum Tragen dieser Waffen überhaupt qualifiziert war, nach all den Problemen, die sie damit hatte. Dennoch musste sie zugeben, dass sie sich allein durch ihre Präsenz etwas sicherer fühlte. Auch wenn sie sich das absolut nicht erklären konnte. Schaden konnte es ja nichts.

Als die rothaarige Frau wenige Minuten später aus der Erfrischungszelle heraustrat, hingen die beiden Waffen an ihrem Gürtel. Sie zog ihren dunklen Umhang über die braun-grauen Jedi-Gewänder und beschloss, sich draußen etwas umzuschauen und dort auf die anderen zu warten.


[ Felucia – Kway Teow – Regierungsgebäude – Gästeflügel ] Chesara, Crado, Arlen, Faith, Wonto, Adrian und Zasuna
 
[Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Gästeflügel | Unterkünfte der Jedi] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Crado, Arlen Merillion, Faith Navalon, Zasuna Zahary, Adrian Reven

Die Antworten, die Wonto auf seine Frage nach den Gefahren und Bedrohungen, mit denen sie zu rechnen hatten, erhielt, waren wenig aufschlussreich und noch weniger beruhigend. Die Jedi schienen eine andere Sprache zu sprechen als er - auch abgesehen von seinem nasalen Tonfall und seinem etwas derben Coruscanti-Akzent. Sie verwendeten Begriffe, die einen ziemlich esoterischen Einschlag hatten und ihm wenig sagten, weil er sich mit solchen Dingen zu wenig auskannte und vielleicht auch ein wenig phantasielos war. Sie sprachen wiederholt von einem Gift, doch der Ortolaner wurde immer sicherher, dass sie damit nicht eine Flüssigkeit oder ein Gas meinten, sondern etwas Abstrakteres, für das ›Gift‹ nur eine Metapher war. Doch das half ihm nicht dabei, sich eine wirkliche Vorstellung davon zu machen, was ihnen bevor stand. Selbst die Jedi schienen sich darin uneins zu sein: Während die Blinde (die man ihm entweder nicht namentlich vorgestellt oder deren Namen er schon wieder vergessen hatte) der Meinung war, dass Blaster nichts nützen würden, vertrat der Jedi Adrian die Ansicht, dass diese vielleicht die letzte Rettung sein könnten. Eine fremdartige, mystische Bedrohung, der sich die mächtigen Jedi offenbar nicht wirklich gewachsen fühlten, war jedenfalls nichts, womit er sich gerne konfrontiert sehen würde. Es war gut, dass man ihm im Gegensatz zu den jüngeren Ordensmitgliedern nicht die Wahl ließ, ob er mitgehen wollte oder nicht. Klare Befehle hatten den großen Vorteil, dass sie einem oft die Bredouille ersparten, schwierige Entscheidungen selbst fällen zu müssen.

Gemessen an dem argen Missverhälnis davon, was er verstanden hatte und was nicht, hätte Corporal Sluuk eigentlich noch eine ganze Menge Fragen stellen müssen. Aber er wusste beim besten Willen nicht, wie er sie formulieren sollte; selbst dafür reichte sein Wissen über die Materie nicht aus. Da er auch befürchtete, dass ihn weitere Antworten der Erkenntnis kaum näher bringen würden, verzichtete er darauf und beschloss, sich ein Beispiel an den jungen Jedischülern zu nehmen. Sie waren offenbar bereit, sich dem Unbekannten zu stellen. Ebenso wie sie, würde er schon noch früh genug erfahren, womit sie es zu tun bekamen - oder auch nicht. Womöglich blieb ihm das Glück ja treu, das ihn lebend (wenn auch nicht unversehrt) durch Denon, Corellia und New Plympto gebracht hatte.

Schließlich waren die Lebensmittel fast vollständig in den Mündern und Mägen verschwunden und Wontos bunt gefleckter Kampfanzug saß etwas strammer auf seinem Bauch, der an Umfang zugelegt hatte. Rätin Chesara hob die Tafel auf. Sie riet den Anwesenden, sich auszuruhen, da am frühen Morgen der Flug zu einem Militärstützpunkt im Dschungel beginnen sollte, welcher der Ausgangspunkt ihrer Suche war. Der Ortolaner verstand das als Entlassung und erhob sich aus seinem Sessel.


»Mit Ihrer Erlaubnis ziehe ich mich zurück, Ma'am. Ich werde meine Soldaten für den Einsatz briefen und wir stoßen bei Tagesanbruch dann ausgeruht und vorbereitet am Flugfeld zu Ihnen. ...Ach ja, und danke nochmal für die Einladung, es war wirklich köstlich! Madams, Sirs, guten Abend!«

Er hob die Hand zum militärischen Gruß an die Schläfe, schlug die Stiefel zusammen und wartete einen Moment auf den Befehl zum Wegtreten, bevor ihm wieder einfiel, dass die Jedi die Dinge etwas anders handhabten, als er es gewohnt war. Er nickte noch einmal in die Gesichter, wandte sich ab und verließ den Raum.

Ein ähnliches Transportmittel wie das, welches ihn zum Regierungssitz gebracht hatte, fuhr ihn auch wieder fort. Die Fahrt dauerte keine Viertelstunde. Er stieg vor einem Gebäude aus, in dem wie er erfuhr er und sein Team einquartiert waren. Wonto war nicht ganz sicher, ob man es eher als Kaserne oder als Hotel bezeichnen sollte, weil es eine etwas merkwürdige Mischung aus beidem war; aber vielleicht ließen sich so vertraute Begrifflichkeiten auf felucianische Einrichtungen einfach nicht anwenden.

In einem Gemeinschaftsraum, an den zwei kleine Schlafzimmer und ein noch kleineres Bad angrenzten, traf er seine Soldaten und erkundigte sich nach deren Befinden. Sie berichteten, dass man sie freundlich aufgenommen hatte. Die Ausrüstung war geprüft und reisefertig verstaut und sie hatten eine Gelegenheit gehabt, nach der Anreise zu duschen und sich ein wenig auszuruhen. Außerdem hatte man sie gut verpflegt.


»Wir wollten warten, aber man sagte uns, dass Sie versorgt sind«, sagte Benji.

Es fiel Wonto auf, dass er ihn siezte. Während ihrer gemeinsamen Ausbildung auf Utapau hatten die vier sich geduzt, doch seit er ihr Vorgesetzter war, änderte sich ihr Verhältnis nach und nach. Oft verwendeten sie nach wie vor das Du, weil sie einfach nicht daran dachten, aber nach und nach setzte sich die höflichere und distanziertere Form durch. Auch wenn sie sich nach wie vor seltsam anfühlte und nicht recht zu ihrem Vertrauensverhältnis passen wollte. Der Ortolaner hoffte, dass seine Position als Truppführer nicht ihre Freundschaft beschädigen würde.


»Ist schon recht, ich habe bei den Jedi gegessen«, sagte er und berichtete dann. Nicht von der Mahlzeit, denn er war sicher, dass er besser verpflegt worden war als die drei Privates und wollte sie nicht neidisch machen. Viel wichtiger war natürlich, ihnen weiterzugeben, was er über den bevorstehenden Einsatz erfahren hatte. Er schilderte ihnen seine Begegnung mit den Jedi und deren ungewohnte Art, an die Dinge heranzugehen. Offenbar war er der einzige, der die Freiheiten, die ihnen eingeräumt wurden, als Belastung sah, aber er war ja auch derjenige, der nun die Entscheidungen zu treffen und zu verantworten hatte, während sich für Benji, Dribiteg und Medhi im Grunde nichts änderte. Er erklärte ihnen auch, dass sie sich auf der Suche nach hundertdreißig Vermissten machen würden, die trotz Ortskenntnis und guter Ausrüstung einfach im Dschungel verschwunden waren, und in welchem zweifelhaften Zustand sich der einzige Zurückgekerte befand. Bei dem Versuch, ihnen die Bedrohung zu schildern, von der die Jedi gesprochen hatten, bemerkte er aufs Neue, wie wenig er selbst verstanden hatte: Dementsprechend schwer fiel es ihm, es den anderen zu erklären. Mehrfach blieb er hängen, weil er sich nicht mehr erinnern konnte oder ihm die passenden Begriffe fehlten. Am Ende war er verwirrter als vorher und blickte dementsprechend in fragende Gesichter.

»Ich hab' kein Wort verstanden«, gab Medhi zu. »Ihr etwa?«

»Nein«, sagte Benji schulterzuckend.

»Ja!« meinte Dribiteg.

Drei Augenpaare wandten sich zu dem Parwan um.


»Wirklich?« fragte Wonto. »Also, das wundert mich jetzt wirklich...«

»Warum? Weil ich bekanntermaßen ein ungebildeter Hinterwäldler bin? Herzlichen Dank auch, Corporal, Sir knurrte Dribiteg und seine Stimme wurde dabei eine Oktav höher.

Der Corporal seufzte. Es war also wieder einmal soweit: Unbewusst und unabsichtlich hatte er den dünnhäutigen Nichthumanoiden beleidigt.


»Ja, ja... kriegen Sie sich wieder ein, Private antwortete er ähnlich ungeduldig. »Für sowas hab ich jetzt echt keinen Nerv, Dribiteg. Wenn du's wirklich verstanden hast, dann kannst du es den ander'n nachher gern erklären. Mir dann aber bitte erst morgen früh, mein Kopf brummt jetzt schon.

Ich hab von der Rätin noch ein paar Datensätze und Karten bekommen, die sollten wir uns ansehen.«


Der Ortolaner, der Mensch, die weißpelzige Devaronianerin und der schmollende Parwan suchten sich einen Projektor und sahen sich dann gemeinsam die Daten an. Sie beinhalteten tatsächlich noch einige Details, die den Soldaten noch unbekannt gewesen waren. Vor allem das Kartenmaterial vom Einsatzgebiet war sehr nützlich und sie studierten es gewissenhaft. Es war ein relativ großes Gebiet und bestand aus verschiedenartigem Gelände: Es gab dichten Dschungel, lichten Dschungel, hügeligen Dschungel, sumpfigen Dschungel und natürlich Dschungel. Aber es sah so aus, als wären die meisten Bereiche mit den Speederbikes befahrbar, wenn auch sicherlich nicht bei Höchstgeschwindigkeit.

»Das sollte reichen«, sagte Wonto Sluuk nach einer Weile. »Wir sind jetzt so gut vorbereitet wie es überhaupt möglich ist; alles weitere sehen wir dann vor Ort. Ich hab der Rätin versprochen, dass sie wache, konzentrierte Soldaten bekommt, also ist es jetzt Zeit zum Ausruhen. Alle ab in die Betten, morgen geht's vor Sonnenaufgang los!«

[Felucia | Kway Teow | Kasernenähnliches Gebäude | Unterkunft der Soldaten] Wonto Sluuk; Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)
 
- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Regierungsgebäude – Gästetrakt – Wohnraum - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna –

Sie erwachten früh und bekamen ein Frühstück serviert, das ebenso reichhaltig und köstlich war wie das Essen am Abend zuvor. Die Stimmung war leicht angespannt, jedenfalls war das Chesaras Gefühl. Keiner von ihnen wusste so richtig, was sie an diesem Tage erwarten würde und für die drei Padawane war es die erste richtige Mission, sodass aus ihren Gemütern eine besondere Erwartungshaltung heraus zu lesen war. Chesara hatte gut geschlafen. Im Spiegel erschienen ihr ihre Augen zwar trotzdem ein wenig klein, doch das gab sich nach und nach, mit Hilfe von etwas kaltem Wasser und fortschreitender Zeit. Noch am gestrigen Abend, kurz bevor sie zu Bett gegangen war, hatte sie eine Nachricht von Lianna erreicht. Der Orden entsandte einen weiteren Jedi und eine Padawan zu ihrer Unterstützung, die in diesen Minuten auf Felucia eintreffen sollten. Chesara hatte Crado zum Raumhafen geschickt, um die beiden abzuholen. Das Engagement des Ordens war klar: die Gelegenheit, in naher Zukunft mit Felucia Gespräche zum Beitritt zur Neuen Republik zu führen, konnte man sich nicht entgehen lassen. Vor allem war es dem Jedi-Orden dienlich, maßgeblich am Erfolg beteiligt gewesen zu sein, sollte es tatsächlich so weit kommen, dass sich Felucia zur Republik bekannte. Spätestens seit Corellia waren die Jedi für die Belange der Republik wieder wichtiger geworden. Es hatte Zeiten gegeben, in denen es anders gewesen war oder zumindest, in denen die Regierung dies vergessen hatte zu erkennen.

Nach dem Frühstück blieb nicht mehr viel zu tun, als direkt aufzubrechen. Sie waren alle angekleidet und hatten ihre wenigen benötigten Dinge gepackt. Draußen war es noch dämmrig, als sie von Colonel Cassis‘ Adjutanten abgeholt wurden. Man fuhr sie in einem Passagiergleiter zu einem inoffiziellen Hangar, wo sie auch wieder auf Crado und die anderen beiden neuen Jedi, sowie auf Corporal Sluuk treffen würden und von dort aus würde die Expedition in den Dschungel dann endgültig starten.


“Ich habe noch etwas für euch.“

Chesara überreichte Faith und Arlen zwei schlichte silbrige Zylinder – Lichtschwerter mit smaragdgrünen Klingen, die sie leihweise an Padawane vergab, bis diese ihre eigenen gebaut hatten.

“Was auch immer im Dschungel passiert, ihr solltet nicht wehrlos sein.“

Der Gleiter fuhr durch Kway Tewo und in der Stadt gab es nicht viel zu sehen. Der Tag begann nur langsam und noch war es viel zu früh.

“Ich möchte auch, dass jeder von euch eine Blasterwaffe trägt. Das Training gestern soll nicht umsonst gewesen sein. Trotzdem soll auch jeder von euch ein Lichtschwert haben. Dass ihr damit vorsichtig sein sollt, brauche ich euch sicher nicht zu sagen.“

Chesara lächelte – denn trotz dieser Bemerkung hatte sie es genau damit im Endeffekt doch getan.

“Wenn ihr die Lichtschwerter benutzen müsst, dann vertraut in erster Linie der Macht. Natürlich gehört zur richtigen Benutzung auch die richtige Technik. Gerade für den Schwertkampf gibt es einiges zu lernen, doch ganz viel hat – wie so oft, wenn es um die Macht geht – vor allem mit Instinkt zu tun. Lasst euch leiten, wenn ihr die Waffe in der Hand habt.“

Es gab noch eine ganze Reihe weiterer nützlicher Ratschläge, die Chesara den beiden hätte geben können, doch für die wenigsten davon hatten sie jetzt Zeit. Es war oft so, dass man mehr durch die Praxis lernte als durch die Theorie. Das war auch ein Grund, warum sie überzeugt davon war, dass es nicht nur richtig sondern auch wichtig war, Padawane mit auf Missionen zu nehmen. Crado mochte dies anzweifeln, doch nach Chesaras Erfahrung bekam es einem Padawan besser, wenn er früher mit der Wirklichkeit konfrontiert wurde als später. Das half nicht nur, falsche Vorstellungen zu vermeiden, sondern auch die Spreu vom Weizen zu trennen. Nicht jeder, der machtsensitiv war, war automatisch dafür gemacht, ein Jedi zu werden. Wichtig war nicht nur die Machtfähigkeit, sondern vor allem der Charakter. Das Gemüt. Wie viel konnte jemand vertragen? Wie viel war jemand bereit zu geben? Jedi zu sein war nicht leicht. Sie sagte das jedem ihrer Schüler von Anfang an.

“Macht euch aber keine Sorgen.“

Fügte sie schließlich an, weil sie es für wichtig hielt.

“Nur weil ich euch eine Waffe gegeben habe, heißt das nicht, dass ich von euch erwarte, dass ihr sie sofort benutzt oder sie schwing wie ein Profi. Ihr seid hier um zu lernen und um zu helfen und ihr tut beides so gut ihr könnt. Mehr möchte ich von euch nicht.“

- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Gleiter - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna –
 
[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Regierungsgebäude / Gästeflügel / Wohnräume ] Arlen

Arlen träumte.

Sein Keuchen klang unnatürlich laut in seinen Ohren, als er wie wild durch den Dschungel stürzte. Irgendetwas war hinter ihm her, etwas das ihn nicht mochte und nur mit der Vorahnung seines Daseins Wellen der Angst durch seinen Körper sandte. Die Haut seines Gesichts brannte, wo Zweige und dornige Ranken wütend dagegen schlugen. Krampfhaft versuchte der Sith auszuweichen, doch das Zwielicht hinderte ihn daran die Bedrohungen rechtzeitig auszumachen. Im Gegenteil! Es schien, als peitschte jede Ausweichbewegung noch mehr Schmerz auf seine Haut.

Plötzlich lichtete sich das finstere Grün. Hektisch blicke Arlen sich um und stellte fest, dass er auf einer kreisrunden Lichtung angelangt war. Ringsherum standen dunkle Pflanzen und Pilze, die bedrohlich wie die Wände einer Arena aufragten. Und über allem thronte die Sonne. Wie ein Fanal der Finsternis schwebte sie über der Lichtung und sandte dicke Strahlen des Zwielichts zu Boden, die sich unten zu einem tintenfarbenen Nebel verdichteten, der fast wie ein lebendes Wesen über den Waldboden waberte.

Nicht genau wissend, warum der Ort in ihm derart panische Angst erweckte, wollte der junge Sith auf dem Absatz herumfahren, um zurück in den plötzlich weit entfernten Dschungel zu fliehen, doch er fühlte sich, als hätte man ihn in dicken, zähflüssigen Sirup eingegossen. Doch es zählte nur zu fliehen! Vergessen war die Bedrohung, die ihn grade noch durch das Dickicht gejagt hatte, es galt etwas viel Schlimmerem zu entkommen. So schnell wie es ihm die sirupartige Umgebung erlaubte, wandte Arlen sich um und erstarrte.

Wenige Meter vor ihm entfern, stand der katzenartige Cathar Crado. Unnatürlich groß ragte er über dem Sith auf. Seine Mähne war zerzaust und verfilzt und dunkler, als sie es noch beim Abendessen gewesen war. Wie ein schleimiges Lebewesen kroch der Nebel an seinen Armen und Beiden hoch und umspielte seinen dunkelgewandeten Torso. An manchen Stellen hatte er sich gesammelt und bildete Lachen tiefschwarzer Nacht auf seinem Körper. Leicht nach vorne gebeugt stand der Cathar vor Arlen und öffnete den Mund, der genau wie seine Augenhöhlen von tropfender Tinte erfüllt war.


„Meiner Meinung nach sollten die Padwane ihre Entscheidung noch einmal überdenken...“

Hallte es auf der Lichtung wieder und eine eisige Faust schloss sich um Arlens Eingeweide. Zitternd versuchte er zurückzuweichen, doch der Sirup war fest geworden und schloss ihn wie in einem Block Transparistahl ein. Nicht einmal die weit aufgerissenen Augen konnte er schließen und so musste er verfolgen, was als nächstes geschah.

Plötzlich wuchs hinter dem Cathar eine weitere Gestalt in die Höhe. Arlen brauchte einen Moment um Adrian zu erkennen. Auch er wies eine unnatürliche Körpergröße auf und wurde genau wie Crado von dem finsteren Nebel umspielt. Seine Haut war knochenbleich und hob sich gespenstisch von der Umgebung ab. Schwarze Tränen hatten dunkle Rinnen in die Haut seines einstmals gutaussehenden Gesichts gegraben und tropften langsam von den entstellten Wangen hinab, wo sie sich in schwarzen Rauch auflösten. Auch er öffnete den Mund, in dem angespitzte, glühend weiße Zähne schimmerten.


„Wir konnten nicht erkennen, welche Art von Feind wir dort zu erwarten haben…“

Sprach er mit Grabesstimme und eine schleimige, gespaltene Zunge leckte über die bleichen Lippen, die sich zu einem gespenstischen Grinsen verzogen hatten. Der Sith wollte schreien, doch noch immer konnte er sich nicht rühren. Panik brodelte in seinem Magen wie Säure. Der Padawan spürte wie eine eisige Kälte langsam an seinen Knöcheln hochzukriechen begann.

„Diese Botschaft ist dunkel, Rätin“

Sprachen die Stimmen der Ritter wie im Chor und die tintenen Augenhöhlen fokussieren sich auf einen Punkt hinter dem Sith. Ein fürchterlicher Schrei hallte über die Lichtung und ohne sein Zutun wurde Arlen herumgedreht. Aus dem Dschungel, aus dem er grade noch selbst gerannt war, waren drei weitere Gestalten getreten. Er sah grade noch rechtzeitig hin, um zu erkennen, wie die rothaarige Padawan, Zasuna, gefällt zu Boden fiel und sofort von gierigem Nebel umleckt wurde. Über ihr stand Faith, markerschütternd schreiend und vor einer dunkelschönen ChesaraSyonette zurückweichend, die langsam und erhaben auf sie zuschritt.

Die langen Haare, nicht länger blond, hingen strähnig, fettig-schwarz in das kreidebleiche Gesicht, in dem sich zwei dunkle Tümpel an der Stelle befanden, wo eigentlich die Augen hätten sein sollen. In ihrer Mitte strahlten zwei grellgelbe Punkte wie zwei kranke Sonnen und blickten Faith an, die noch immer zurückwich. Langsam hob die Rätin das aktivierte Lichtschwert, von dem eine teerfarbene Flüssigkeit hinabzutropfen schien und in dicken Fäden im Nebel verschwand. Aggressiv brummte die Waffe, als sie von einer tödlich bleichen Hand geschwungen wurde. Jäh riss der Schrei Faiths ab und wie eine Puppe, der man die Fäden durchgeschnitten hatte, sank sie zu Boden, wo der Nebel sie sofort gierig umspülte.

Tödliche Stille legte sich über den Ort, als Chesara sich nicht weiter um ihre tote Padawan kümmernd, nun auf Arlen zuschritt, das schwarz tropfende Lichtschwert drohend gegen ihn gereckt. Plötzlich war der Sith wieder Herr seiner Glieder. Hektisch machte er zwei Schritte zurück um von der Alptraumgestalt wegzukommen, da legte sich Eis auf seine beiden Schultern. Eine pelzige Hand und eine mit glatter weißer Haut hatten sich um sie gelegt und hielten den Sith in ihrem schraubstockartigen Griff, während die Rätin ihre letzten Schritte auf ihn zumachte.

Arlen öffnete den Mund um zu schreien, doch die Luft verließ seine Kehle ohne ein Geräusch zu verursachen. Wie zum Schutz hob der Sith die Rechte vor sein Gesicht, ein letzter, lächerlicher Versuch das sichere Schicksal abzuwenden. Doch natürlich war es vergebens. Ein böses Lachen voller tiefsitzenden Hasses hallte über die Lichtung, als Chesaras Waffe hinabzuckte und eine tödliche Kälte durch die Hand zischte. Mit einem peinerfüllten Stöhnen fiel Arlen zu Boden und blickte mit weit aufgerissenen Augen in die Chesaras, welche nun noch heller zu strahlen schienen. Die goldenen Kreise schienen alles in seinem Blickfeld auszufüllen.

Die teerige Klinge hob sich ein weiteres Mal und schüttelte fast lässig die beiden Finger ab, die an ihr haften geblieben waren. Am Rande des Blickfeldes des Sith tauchten die Gesichter von Faith und Zasuna auf, nun ähnlich entstellt wie die der ausgebildeten Jedi. Auch sie hatten ihre Lichtschwerter aktiviert und ein penetrantes Summen erfüllte die Ohren der Rothaut. Als hörten sie auf ein unhörbares Signal hoben sich fünf summende Klingen in die Höhe.


„Diese Gruppe ist nicht einfach so verschwunden“

Sagte die Stimme Chesaras, und fünf Eiszapfen purer Kälte penetrierten den wehrlosen Körper des Padawan. Goldene Augen voller Kälte und Hass, das war das letzte was er sah, bevor der Nebel sich über seinem Gesichtsfeld schloss.

Mit einem lauten Schrei erwachte Arlen und saß auf einmal kerzengrade im Bett, das schweißgetränkte Nachtgewand klebte auf seiner heißen Haut. Zitternd stützte er sich auf der feuchten Matratze ab und erhob sich mit wackeligen Knien. Nervös tastete er nach den Vorhängen und war erleichtert, als sogleich goldenes Morgenlicht in den Raum strömte. Der Traum von grade hockte böse flüsternd in seinem Unterbewusstsein, begann sich jedoch zu verflüchtigen, sobald das reinigende Licht auf seine Haut traf.

Es war nur ein Traum gewesen war, eine Nachwirkung des Abends und den alarmierenden Neuigkeiten, die die anderen Jedi mitgebrach hatten, oder etwa nicht? Solange er auch nach draußen in die Idylle von Kwai Teow blickte und je mehr die Erinnerung an die schrecklichen Bilder in den Hintergrund rückte, ein penetrantes Kribbeln in zwei Fingern seiner rechten Hand hielt sich hartnäckig. Die Finger, wenn er sich richtig erinnerte, welche die Alptraum-Chesara mit ihrem korrumpierten Lichtschwert abgetrennt hatte…

Arlen gab sich einen Ruck. Das war ein Traum gewesen! Nichts weiter! Die Ranghöheren Jedi würden die Padawane schützen, nicht ins Verderben reißen. Schlimm genug, dass er seiner Meisterin nicht voll vertraute, jetzt konnte er ihr mit Sicherheit nicht aufgrund eines dämlichen Traums misstrauen!

Leicht abwesend begab er sich in die Nasszelle und duschte lang und ausgiebig mit ordentlich heißem Wasser, bis er sich sicher war, jegliches Gefühl von Kälte aus seinem Körper vertrieben zu haben. Danach schlüpfte er in eine frische Robe aus seinem Gepäck. Mit wenig Problemen legte er den Waffengürtel an, den er zum Abschluss seines Blastertrainings erhalten hatte und hängte den S-5 und das Trainingslichtschwert ein. Kurz setzte er sich noch einmal auf das Bett, um zu meditieren und seine Gedanken zu ordnen. Hatte er die Methode, die Sarid ihm noch auf Lianna gezeigt hatte nicht wirklich ernst genommen, so war er nun froh darum zu wissen.

Schließlich begab er sich zum Frühstück, wo er auf die anderen Jedi – außer Crado – traf. Irgendwie konnte er sich nicht davon abhalten in den Gesichtern von Adrian, Faith, Zasuna und besonders Chesara nach Spuren der Dunkelheit zu suchen, doch natürlich wurde er nicht fündig. Schließlich gab er sich jedoch einen Ruck und aß sein Frühstück schweigend wie die anderen. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen und auch Arlens Gemüt wandte sich dem zu, was sie heute wohl erwarten würde. Hoffentlich nicht das schreckliche Szenario aus seinem Traum…

Schließlich brachen die Jedi auf und bestiegen einen Gleiter, der von den Autoritäten zur Verfügung gestellt worden war. Einige Minuten wurde geschwiegen und die Stadt angesehen, die im goldenen Licht der Morgensonne leise erwachte, doch dann wandte sich Chesara an ihre Schützlinge. Sie kündigte an, dass sie noch etwas für sie hatte und reichte ihnen gleich darauf zwei schmucklose Zylinder, die den Trainingslichtschwertern zum verwechseln ähnlich sahen. Doch da die Rätin, sagte, dass die Padawane im Dschungel nicht wehrlose sein sollten, würden dies hier wohl echte sein.

Arlen lauschte aufmerksam den Instruktionen, die die Rätin erteilte und nickte hin und wieder, um zu zeigen, dass er verstanden hatte. Er wusste nicht, was er dazu hätte sagen sollen also schwieg er und beschränkte sich dazu sich ihre Worte einzuprägen und die beiden Finger zu massieren, die sich seltsam kalt anfühlten und ihn mit ihrem Kribbeln stets an den Alptraum erinnerten.

Schließlich fügte Chesara noch an, dass sie sich keine Sorgen machen sollten. Leichter gesagt als getan. Dafür war der Traum noch zu präsent. Wenn Arlen sich konzentrierte konnte jeden der Anwesenden in seiner korrumpierten Maske der Dunklen Seite sehen. In seinem Traum hatten sich Faith und Zasuna wieder erhoben, nachdem sie von der Rätin niedergestreckt worden waren. Wäre also auch Arlen nach seinem geträumten Tod reanimiert worden? Die Frage wollte der Sith sich gar nicht stellen und so zwang er sich zu einem Lächeln und sagte:


„Ich bemühe mich, Meisterin. Ich werde mein Möglichstes tun“

Der Sith hoffte inständig, dass es doch noch eine einfache Erklärung für alles geben würde und dass man einfach vom Schlimmstmöglichen ausgegangen hatte, welches in Wirklichkeit viel harmloser war. Am besten brachte man sich fürs erste auf andere Gedanken und das stellte man am besten an, indem man das Thema wechselte. Das Fehlen Crados war doch ein guter Anfang…

„Wo ist eigentlich Ritter Crado?“

Fragte er im Plauderton und sah seine Meisterin erwartungsvoll an.

[ Felucia / Kway Teow / Regierungsviertel / Gleiter ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna
 
[ Felucia | Kway Teow | Regierungsgebäude | Gästetrakt | Wohnraum | Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara, Wonto, Crado & Faith]​
Die zu Teilen kurios zusammengewürfelte Gesellschaft verabschiedete sich nach der ausgiebigen Mahlzeit, die die felucianischen Gastgeber für sie zubereitet hatten, und suchte die Flucht in die Nachtquartiere. Wonto Sluuk, der republikanische Soldat, verließ die Unterkunft der Jedi derweil. Offenbar hatten er, sowie seine Männer eine andere Bleibe für die Nacht. Faith lag noch lange mit offenen Augen in ihrem Bett und ging die Worte von Zasuna und Adrian immer wieder durch. Zwar hatte Chesara den Padawanen, bevor sie ins Bett gingen, noch ein wenig ihres Mutes und der Zuversicht zurückgeschenkt, doch wie hätte sie sich keine Gedanken über das Kommende machen sollen? Es dauerte seine Zeit, bis die aufregenden letzten Tage ihren Tribut zollten und die Augen der Neunzehnjährigen müde zufielen.

Ein gedämpfter Schrei, der genauso gut Teil ihres Traumes wie Realität hätte sein können, weckte sie. Schnell griff sie über die Bettkante zum gehalfterten Blaster, zog ihn hinaus und lauschte wachsam nach weiteren Geräuschen. Es dauerte einige Sekunden, ehe sie die Luft, die sie währenddessen angehalten hatte, in einem großen Schwall wieder hinausblies und den Blaster weglegte. Sie musste sich den Schrei eingebildet haben. Im Regierungsgebäude blühte ihnen keinerlei Gefahr. Weder wilde Tiere, noch die Gastgeber wollten ihnen hier etwas Böses.

Durch die zugezogenen Vorhänge des beinahe riesigen Fensters schimmerte seicht das dämmrige Licht der Morgensonne, die im Begriff war aufzusteigen. Die Blondine streckte sich, ließ ein ausgiebiges Gähnen folgen und schwang ihre Beine anschließend aus dem Bett. In der Nasszelle ihres vorrübergehenden Quartieres machte sie sich frisch, kramte frische Kleidung hervor, band ihre dunkelblonde Mähne zu einem praktischen Zopf und rüstete sich für die Aufgaben des Tages. Der Waffengürtel bereitete ihr, zur eigenen Überraschung, bereits weit weniger Bauchschmerzen als noch am Tag zuvor. Zwar rechnete sie mittlerweile ( nicht zuletzt dank der Notwendigkeit der Unterstützung durch Corporal Sluuks Truppe ) beinahe fest damit, dass ihre Mission nicht ohne gewaltsamen Konflikt vonstattengehen würde, doch war sie fest entschlossen die Verschollenen vor der drohenden Gefahr zu retten. Notfalls auch durch einen Schuss ihres Blasters.

Nach und nach versammelte sich die kleine Gruppe an einem Frühstückstisch und stärkte sich ein letztes Mal, bevor es tief hinein in den Pilz-Dschungel ging. Einzig Crado fehlte, denn er hatte wohl eine Art Besorgung oder einen Botengang zu erledigen. Viel Geredet wurde nicht. Die Stimmung war merklich angespannt, zumindest unter den Padawan-Schülern, für die diese Mission die allererste überhaupt darstellte. Faith hatte kaum eine blasse Ahnung davon, was sie alles erwarten würde. Dennoch, sie fühlte sich bereit und der Aufgabe gewachsen. An ihrer Seite hatte sie schließlich immer noch drei vollausgebildete Jedi. Gerüchten zufolge würden sich selbst die galaxisweit gefürchteten Sturmtruppen des Imperiums nur mit einer Übermacht im Rücken gegen einen echten, kampfbereiten Vertreter des Ordens wagen. Warum sollten sie also Angst vor dieser dunklen Bedrohung haben? Diese sollte sich viel mehr Sorgen wegen der Jedi machen!

Nach der morgendlichen Mahlzeit stakste die Delegation hinaus auf den Vorplatz und bestieg einen wartenden Gleiter, dessen Pilot sie zu einem Hangar bringen sollte, welcher gleichzeitig als Treffpunkt für die Teilnehmer der Unternehmung galt. Sie saß zwischen Zaszuna und Arlen, während Chesara und Adrian gegenüber von ihnen platznahmen. Die Blondine ergriff diese Gelegenheit, das erste Mal persönlich ein Wort mit der Schülerin des Jedi-Ritters zu wechseln.

„Darf ich dich fragen, was es mit deiner Augenbinde auf sich hat, Zasuna? Du wirkst nicht, als seiest du blind…“

Sie schlug einen freundlichen, einfühlsamen Ton an und hoffte, die rothaarige Frau nahm es ihr nicht übel.

Auf dem Weg durch das erwachende Kway Teow hielt Arlens und Faiths gemeinsame Meisterin zudem eine kleine Überraschung bereit. Versehen mit einigen erklärenden und ratschlagenden Worten, legte sie jeweils einen silbrigen Zylinder in ihre Hände. Die Teenagerin beschlich ein ehrfürchtiges Gefühl, als ihr klar wurde, worum es sich dabei handelte. Ein Lichtschwert, die Waffe eines Jedi-Ritters. Nicht etwa ein mehr oder weniger harmloses Übungsmodell, sondern ein echtes, tatsächlich gefährliches. Sie nickte Chesara mit gleicher Ehrfurcht zu.

„Danke, Rätin. Ich werde es gewissenhaft einsetzen.“

Einen Blick mit ihren rothäutigen Kumpanen austauschend, hängten sich beide ihre Schwerter an die Gürtel. Erst als die Augen der beiden sich trafen, fiel ihr auf, dass der Sith irgendwie bedrückt wirkte. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu und fühlte sich in Versuchung mittels der Macht einen Eindruck seiner Gefühle zu erlangen. Eine leichte Welle, die sie am ehesten als Besorgnis umschrieben hätte, prallte ihr entgegen. Jedoch waren ihre Sinne noch nicht ansatzweise geschärft genug, um zu sagen, dass dieses Gefühl tatsächlich von Arlen ausging. Theoretisch hätte es jeder an Bord des Gleiters sein können, oder eine einfache Reflexion ihres eigenen Empfinden.

„Geht’s dir gut, Arlen?“, warf sie dennoch im beiläufigen Flüsterton ein.

In diesem Moment kam auch schon die Umrandung eines Hangars in Sichtweite.

[ Felucia | Kway Teow | Vor dem Hangar | Gleiter | Arlen, Zasuna, Adrian, Chesara & Faith]​
 
[: Felucia-System | Felucia | Kway Teow :||: vor dem Raumhafen :||: Crado, Meister Jobbho Kaddhan (NPC) und Padawan Jaina Shan :]

Um ihren fremdartigen Meister, Jobbho Kaddhan, womöglich ein wenig zu beeindrucken, legte die brünette Menschenfrau (Jaina Shan) plötzlich eine gehörige Portion Eigeninitiative an den Tag und ging zurück in Kway Teows kleinen Raumhafen. Einen Augenblick sah das struppige Katzenwesen ihr nach. Denn irgendwie fühlte es sich bei ihrem äußerst selbstbewussten Handeln unwillkürlich an seine einstige Schülerin, Noomi Jax, erinnert. Die Nautolanerin war nämlich im Erledigen kleinerer Aufgaben genauso eifrig gewesen. Und hätte der Cathar in diesem Moment aktiv seine Machtsinne benutzt, hätte er in der hellen Aura der menschlichen Padawan auch zweifelsfrei sehen können, dass sie mit ihrem ganzen Tun gerne die Galaxie positiv verändern wollte. So ließ er seinen Blick – ohne sich etwas weiteres dabei zu denken – zurück zu dem friedliebenden Jedi wandern.

Nachdem ein einheimischer Vogel, begleitet von einem glockenhellen Zwitschern, über ihre Köpfe hinweg geflogen war, sagte Meister Kaddhan auf einmal:
„Findet Ihr es auch so bemerkenswert wie ich, dass Mutter Dschungel in all ihrer Güte unserer riesigen Galaxie eine so facettenreiche Gestalt geschenkt hat?“ Zufrieden atmete das Lebewesen mit dem hammerartigen Kopf aus. „Wer kann bei solchen Dingen nicht ein demütiger Vasall des hellen Lichts werden?“

Kurz dachte Crado über diese Worte nach. Zwar schien er sich ganz allmählich an das skurrile Basic zu gewöhnen, dass dieser Jedi sprach, aber der Sinn seiner Worte war trotzdem noch verwirrend für den Cathar. Offenbar schien er – im Gegensatz zu dem haarigen Ritter – ein vollkommen gefestigtes Weltbild zu haben. Beinah hätte das Katzenwesen seinen Gegenüber einzig und allein um diese eine Sache beneidet. Doch just in diesem Augenblick kehrte Jaina mit einem lächelnden Twi'lek zurück und verkündete stolz, dass Lor'csa, ihr neuer Freund, sie in seinem Speeder fahren würde. Höflich verneigte sich der nichtmenschliche Jedi-Meister. Irgendwie hatte Crado immer mehr den Eindruck, dass dieser in allen Lebenslagen Ruhe bewahrte – und so gesellte sich bei dem Ex-Ritter ein zweiter Punkt zum Beneiden automatisch hinzu.

Mit seiner ungewöhnlichen Stimme, die zeitgleich aus beiden Mündern drang, sagte der ältere Jedi
: „Ihr seid ein wahrer Freund, Lor'csa. So kann die Galaxie genesen.“ Danach wandte er sich sogleich an seine Schülerin. Jaina, das hast du toll gemacht. Schaffe dir überall Freunde und du wirst in der Not nicht allein sein.“

Sanft klopfte Kaddhan ihr auf die Schulter, während sein ungewöhnlicher Kopf nickend wippte. Der blauhäutige Twi'lek lächelte ihnen erneut zu, sagte ein paar Worte und führte sie anschließend direkt zu seinem schnittigen Speeder, der auf einem nahen Landefeld parkte. Offensichtlich war ihr Fahrer besonders stolz darauf dieses Vehikel zu besitzen. Denn sofort deckte er die drei Jedi mit unzähligen Fakten zu dem Fahrzeug ein. Modellname, Höchstgeschwindigkeit, Maximalhöhe, Frachtkapazität – bei all diesen technischen Informationen schwirrte dem Cathar schnell der Kopf. Er war für solche Dinge irgendwie nicht geschaffen. Weil der Jedi-Meister den Platz neben den Fahrer umgehend für sich beanspruchte, mussten Crado und Jaina mit den Sitzen auf der Rückbank Vorlieb nehmen. Sie hatten kaum ihre Türen geschlossen, da ließ der Twi'lek schon die Repulsoren an, gab ausreichend Schub auf den Antrieb und fuhr im Anschluss sofort los.

Im gemütlichen Tempo sausten sie an den ersten Gebäuden vorbei, da drehte sich Kaddhan zu Jaina und Crado um und sagte:
„Viele Informationen über die Vorgänge hier auf Felucia haben wir bisher noch nicht bekommen, Crado. Könnt Ihr uns nicht auf den neusten Stand setzen? Ich weiß nämlich nur, dass Rätin Chesara Syonette Unterstützung bei unseren Streitkräften angefordert hat, aber nicht weshalb...“

„Vor einiger Zeit ist in einem unbekannten Teil des hiesigen Dschungels eine Expedition urplötzlich verschwunden“, begann der Cathar den beiden anderen Jedi zu erzählen, wobei er sich natürlich für die knappe Version der Geschichte entschieden hat. „Zur raschen Aufklärung hatte man zwar sofort einen professionellen Suchtrupp der hiesigen Armee losgeschickt, aber bis auf einen einzigen kehrte keiner von ihnen zurück – und dieser eine liegt nun bewusstlos im örtlichen Krankenhaus.“ Für ein paar Sekunden zögerte Crado. Sollte er wirklich mehr erzählen? Sehr eindringlich musterten ihn die schwarzen Augen des fremdartigen Lebewesens. „Gestern besuchten ihn der ehemalige Schüler der Rätin, Ritter Adrian Reven, und dessen Padawan. Beide berichten von einer dunklen Aura, welche den Patienten umgeben soll.“

Brummend nickte der Meister. „Also könnte die dunkle Seite ihre Finger im Spiel haben?“

Der Speeder sauste weiter durch die Straßen der planetaren Hauptstadt. Noch immer hatte Crado im Bezug auf Kway Teow den Eindruck, dass das keine richtige Metropole war. Irgendwie wirkte alles hier klein, provinziell. Schweigend saß der Cathar auf der Rückbank. Vor allem die Erwähnung der dunklen Seite ließ wieder Bedenken in ihm aufsteigen. Immerhin nahmen mit Jaina nun schon vier (relativ unausgebildete) Padawane an dieser unerwarteten Mission teil. Konnte man sie an einem so gefährlichen Ort überhaupt beschützen? War das Risiko nicht vielleicht ein bisschen zu hoch? Noch immer stieg Felix am fernen Horizont empor. Mehr und mehr hüllte dessen Strahlen die Umgebung in ein goldenes Licht. Hinter den recht niedrigen Häusern zeichnete sich eher schemenhaft Felucias einzigartiger Pilzdschungel ab. Welche Gefahren warteten dort auf sie?

Riesig war ihr Ziel, ein gewöhnlicher Militärstützpunkt, nicht. Es gab mehrere Soldatenunterkünfte, ein paar Depots und Verwaltungsgebäude sowie einen größeren Hangar – viel mehr hatte Felucia an diesem Ort seinen Besuchern nicht zu bieten. Crado, der sich solche Sachen irgendwie immer eine Nummer größer vorgestellt hatte, verspürte trotzdem keine Enttäuschung. Im Augenblick waren die Gedanken nicht auf solche Kleinigkeiten fixiert.Während sich der Jedi-Meister in aller Höflichkeit bei Lor'csa bedankte, schaute sich der Cathar trotzdem um. Drei klobige Truppentransporter standen auf dem betonierten Landefeld. Einfache Soldaten, in purpurfarbenen Uniformen, beschäftigten sich mit diesen militärischen Vehikeln. Jedoch hatte das Katzenwesen keine Ahnung was diese Leute da machten. Vielleicht luden sie Kisten ins Innere? Seelenruhig gesellte sich Jobbho Kaddhan – in ständiger Begleitung seiner Schülerin – zu ihm.

Erneut mit seiner ungewöhnlichen Stimme wandte er sich an die Menschenfrau:
Jaina, da die Rätin und die anderen Jedi noch nicht da sind, können wir die Wartezeit doch für eine ganz kleine Übung nutzen, findest du nicht?“ Sein Kopf wandte kurzzeitig nach links und dann nach rechts. „Auf dem Flug hierher habe ich dir gezeigt wie du deine Sinne mit der Macht verbinden kannst. Erinnerst du dich? Jetzt möchte ich, dass du mir sagst wie viele Personen sich in diesem Gebäude befinden.“ Mit einem Finger zeigte er auf den Hangar. „Lass' dir ruhig Zeit dabei, mein Kind. Schließe die Augen, atme ruhig ein und wieder aus... Dann wirst du klar sehen können.“

[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | nahe dem großen Landefeld :||: Crado, Meister Jobbho Kaddhan (NPC) und Padawan Jaina Shan; etliche Soldaten in kurzer Distanz :]
 
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[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- nahe dem großen Landefeld; mit Jaina Shan, Crado, Jobbho Kaddhan (NPC) und einigen Soldaten in der Ferne]

Das Lob für Jaina, welches sie für die Organisierung eines Transportmittels erhielt, fiel wesentlich größer aus, als Jaina gedacht hatte. Nicht nur ein verbales, sondern auch ein physikalisches Lob in Form eines sanften Schulterklopfens waren die Folge. Natürlich war sie erleichtert, Meister Kaddhan zufriedengestellt zu haben, aber das hatte sie nun wirklich nicht erwartet, weswegen sie im ersten Moment sehr perplex wirkte, dann aber annerkennend lächelte.

Schließlich stiegen sie in den Speeder von Lor'csa ein, der dann auch sofort losfuhr. Dabei saß Jaina auf der Rückbank mit dem katzenartigen Jedi-Ritter namens Crado. Jaina hatte solch ein Geschöpf noch nie zuvor gesehen und grade als sie fragen wollte, eröffnete Kaddhan ein Gespräch mit dem anderen Jedi-worüber Jaina im Nachhinein froh war. Sie wusste, normalerweise war sie nie so aufbrausend und neugierig, sondern eher zurückhaltend und analysierend. Sie schob es einfach auf die Gesamtsituation mit den ganzen neuen Eindrücken, welche innerhalb des vergangenen Tages auf sie eingeprasselt sind.

In dem Gespräch zwischen Kaddhan und Crado ging es um die Aufgabe der Jedi auf Felucia. Jedoch konnte Jaina aufgrund des Fahrtwindes nicht allzu viel verstehen, abgesehen davon, dass wohl ein Team im Dschungel vermisst wurde, weswegen es nun an den Jedi lag, dieses Team zu finden. Meister Kaddhan stellte die Überlegung an, dass hier wohl dunkle Kräfte am Werk seien, was Jaina ein wenig beunruhigte. War es wirklich so klug gewesen, mit nach Felucia zu kommen? Sie besaß schließlich keine bisher nennenswerte Ausbildung, außer der kurzen Lerneinheit auf dem Weg hierher..
Sie dachte dabei aber wieder an die Worte Meister Kaddhans auf Lianna: "Wenn du bei mir bleibst und tust, was ich dir sage, wird dir nichts zustoßen." Und sie glaubte ihm.

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Speeder gelangten sie schließlich zu einem militärisch wirkenden Gebäude, zumindest konnte man es an den Transportern und den Truppen um diese herum erahnen und weniger an dem Gebäude selbst. Sie stiegen aus, verabschiedeten und bedankten sich dabei bei Lor'csa-Jaina natürlich standesgemäß in Twi'Leki- und gingen einige Schritte in Richtung des Militärgebäudes, um dort auf die anderen Jedi zu warten. Dabei hing Jaina Meister Kaddhan quasi am Rockzipfel.

Um die Zeit zu überbrücken, sollte Jaina nun Meister Kaddhan mithilfe der Macht berichten, wie viele Personen sich im Hangar aufhielten.


"Ja, Meister. Ich werde es versuchen."

Dann tat sie wie geheißen, schloss die Augen und atmete mehrmals kurz tief hintereinander ein und aus. Dann konzentrierte sie sich, bis sie schließlich ein schemenhaftes, verzerrtes Bild des Hangars vor ihrem inneren Auge sah. Sie atmete erneut tief ein und aus, bis das Abbild des Hangars schließlich klar zu sehen war.
Sie erhöhte nun ihre Konzentration und streckte dabei-die Augen immer noch geschlossen- ihre rechte Hand in Richtung Hangar. Dann nahm sie plötzlich nicht nur den Hangar wahr, sondern auch Lebensformen. Sie fühlten sich bedeutend anders an, als Gegenstände, wie der Hangar oder die Gegenstände, mit denen sie auf dem Flug von Lianna hierher geübt hatten. Sie erhöhte ihre Konzentration nun merklich, da ihr bereits eine Schweißperle vom Kopf tropfte, als Folge der Anspannung ihrer Muskeln.


"Meister, es sind fünf Personen in dem Hangar. Glaube ich. Nein, es sind fünf."

Man konnte in ihrer Stimme zuerst die Unsicherheit und anschließend die Überzeugung wahrnehmen. Jedoch wusste sie noch nicht, dass sie falsch lag.


[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- nahe dem großen Landefeld; mit Jaina Shan, Crado, Jobbho Kaddhan (NPC) und einigen Soldaten in der Ferne]
 
[Felucia | Kway Teow | Kasernenähnliches Gebäude | Unterkunft der Soldaten] Wonto Sluuk; Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)

Am nächsten Morgen standen die vier Soldaten vor Sonnenaufgang auf. Die Betten waren bequem und Wonto Sluuk hatte traumlosen, erholsamen Schlaf hinter sich. Ein Blick aus dem Fenster zeigte den östlichen Himmel, der ein fahles Blaugrau angenommen hatte, und Wolken, die in dunklem Purpurrot zu leuchten begannen. Gerne hätte er sich die Zeit genommen, der Sonne Felix beim Aufgehen zuzusehen, doch dafür hatten sie nicht die Zeit. Jedenfalls kam es dem Ortolaner nun nicht so vor, als würden sie geradewegs in ihren Untergang marschieren. Den fremde Duft des felucianischen Dschungels in den Fingern und den Geschmack eines Frühstücks unter dem Rüssel, hatte er nichts dagegen, gemeinsam mit den Jedi ins Ungewisse aufzubrechen. Zwar brachte diese Mission viel Neues und Unbekanntes, aber er fühlte sich gut vorbereitet und wusste, dass er sich auf Medhi, Dribiteg und Benji verlassen konnte. Die drei Privates waren ebenfalls bereit zum Aufbruch (wenn auch nicht allesamt so guter Laune wie er). Sie schulterten ihr Gepäck und folgten ihm nach draußen.

Sie mussten nicht lange warten, bis ein Fahrzeug kam um sie abzuholen. Diesmal handelte es sich nicht um eine von Tieren gezogene Kutsche, sondern um einen kastenförmigen Wagen, der auf Halbketten fuhr. Von der Form und Größe her schloss Wonto auf einen Truppentransporter, doch das Fabrikat war ihm fremd. Man forderte die vier republikanischen Soldaten auf, einzusteigen und sich anzuschnallen, und als sie dem nachkamen, stellten sie fest, dass im Innenraum auch die Kiste mit den Waffen und ihre Overracer-Bikes standen, die sie am Vortag in die Obhut der hiesigen Sicherheitskräfte gegeben hatten. Wohin man sie fuhr, konnten sie nicht sehen, denn der Passagierraum des Halbkettenfahrzeugs hatte keine Fenster. Es dauerte etwa zwanzig Minuten, vielleicht ein wenig länger, bis sie hielten - nach einer schnellen, leider aber auch ziemlich holprigen Fahrt, die nach Wontos Empfinden bei weitem nicht so angenehm gewesen war wie die in einem Gleiter. Schließlich hielt der Wagen an und die Rampe fiel schlagartig herunter, wie solche Vorrichtungen es oft bei Sturmfahrzeugen tat, die Truppen direkt ins Kampfgebiet brachten. Weit gemächlicher, als die Kämpfer es in diesem Fall tun würden, schritt der Ortolaner hinab und sah sich um. Sie befanden sich vor einem Hangargebäude am Rand eines betonierten Landefeldes, auf dem Transportflugzeuge standen. Es schien sich um eine militärische Einrichtung zu handeln und der Corporal mutmaßte, dass sie nicht mehr zur Stadt gehörte.


»Dürfen wir denn jetzt wieder unsere Waffen tragen?« fragte er daher den Fahrer.

Da der Bescheid positiv ausfiel, öffneten sie die große, gut gesicherte Kiste und nahmen ihre Kampfausrüstung heraus. Jeder schnallte sich einen Gürtel mit Blasterpistole und Kampfmesser um und befestigte mehrere Granaten an den dafür vorgesehenen Halterungen. Neben nichttödlichen Rauch- und Blendgranaten befanden sich auch Thermaldetonatoren darunter. Dann verteilte Benji die Gewehre: Einen leichten Repetierblaster für sich, Zwei A295 für Dribiteg und Medhi Varn sowie Wontos klobige CR-1-Blaster - eine Waffe, die im Gegensatz zu den anderen nicht gezielt auf einen Punkt schoss, sondern eine ganze Salve kleiner Ladungen über eine gewisse Fläche streute. Der Ortolaner blickte in die Runde und fand, dass seine Kameraden und er einen ziemlich martialischen Eindruck machten: Bis an die Zähne bewaffnet, die Helme auf dem Kopf, und die Kampfanzüge... nunja, in Anpassung an den felucianischen Dschungel waren diese quietschbunt und nicht gerade furchteinflößend, aber solange sie ihren Zweck erfüllten... Zumindest konnte Wonto sich bei diesem Einsatz die Tarnschminke sparen, sein dunkles Blau zählte in diesen Wäldern nicht zu den auffälligsten Farben.


»Dann wollen wir mal«, sagte er. »Lasst uns die Jedi suchen, falls sie schon da sind.«

Sie aktivierten die Repulsorantriebe ihrer Bikes, so dass diese sich über den Boden hoben, und schoben sie über das Gelände bis zu dem Hangargebäude. Dort fanden sie die Jedi.

»Madams, Sirs... wir stehen zu Ihrer Verfügung!« grüßte Wonto Sluuk. »Das sind die Privates Benji Ross, Dribiteg und Medhi Varn

Er zeigte zunächst auf den breitschultrigen Menschen mit dem blonden Bürstenschnitt, dann auf den Parwan mit der rostbraunen Haut, der gut dreißig Zentimeter über dem Boden schwebte und diese nur ab und zu mit seinen Tentakeln leicht berührte, und schließlich auf die schlanke, weißpelzige Devaronianerin. Alle drei grüßten militärisch und nahmen dabei eine aufrechte Körperhaltung ein. Dabei fiel ihm auf, um wieviel diese die anwesenden Jedi überragten. Dass er selbst der Kleinste in der Gruppe war, war er ja gewöhnt, aber ihm war am Vortag nicht aufgefallen, dass der Größenunterschied zwischen ihm und den Jedi viel geringer war als der zu seinen Soldaten. Mit 1,87 war Benji noch der kleinste von ihnen; Dribiteg überragte sie alle deutlich, da er mit Abstand der größte war und zudem noch über dem Asphalt schwebte.

»Und dies sind Jedirätin Syonette, der Jediritter Reven und die Jedi-Schüler Navalon, Merillion und, äh... ich fürchte, Ihren Namen kenne ich noch nicht«, sagte er peinlich berührt zu der Miraluka (Zasuna). Dabei war er nicht ganz sicher, ob sie ihm nicht vorgestellt worden war oder er ihren Namen nur vergessen hatte.

Doch waren sie nicht noch unvollständig? Er musste kurz darüber nachdenken... natürlich: Der auffälligste von allen war nicht dabei! Das pelzige Katzenwesen (Crado) fehlte noch.

»Madam Rätin, wir sind ausgerüstet und aufbruchbereit!« verkündete er an Chesara gewandt.

[Felucia | Kway Teow | Landefeld mit Hangar] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)
 
[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | nahe dem großen Landefeld :||: Crado, Meister Jobbho Kaddhan (NPC) und Padawan Jaina Shan; etliche Soldaten in kurzer Distanz :]

Ungläubig beäugte das zottelige Katzenwesen den nichtmenschlichen Jedi-Meister. Handelte es sich bei Jaina Shan etwa um eine blutige Machtanfängerin, die noch keine richtige Lektion oder gar eine Mission mitgemacht hatte? Inzwischen wusste Jobbho Kaddhan, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die dunkle Seite an dem Ort stark war, wo die Expedition – und später auch der entsandte Suchtrupp – verloren gegangen waren. Somit handelte das kauzige Lebewesen, dessen Bezeichnung der Cathar noch immer nicht kannte, ziemlich fahrlässig! Mit einem grollenden Brummen machte er kurzzeitig seinem aufwallenden Unmut Luft. Just in diesem Moment verkündete die junge Menschenfrau laut das falsche Ergebnis, was bei Crado letztendlich doch das Fass zum Überlaufen brachte. Er musste einfach irgendetwas sagen!

„Meister, dieser Dschungel steckt voller Gefahren“, sagte er in einem fauchenden Unterton. „... und Ihr wollt tatsächlich diesen Neuling mitnehmen?“

Kaddhan, der gerade Jaina korrigieren und danach neu anleiten wollte, wandte sich an den Cathar. „Habt ein bisschen mehr Vertrauen in die Macht, Crado! Mutter Dschungel ist nicht nur auf Ihtor präsent, sondern ebenso hier. Schließt die Augen und Ihr könnt ihre Anwesenheit klar und deutlich spüren. Wir sind auf unserer Suche nicht allein...“ Milde schaute er zu seinem Schützling. „Und aus diesem Grund muss mein Padawan nichts fürchten.“

Entschlossenheit, Selbstvertrauen und der unerschütterliche Glaube in die Macht schwang in seiner Stimme mit. Der erfahrene Jedi-Meister mochte schon seit einer ganzen Weile nicht mehr Teil einer aktiven Mission gewesen sein, aber Erfahrung und Fähigkeiten sprachen dennoch für ihn. Gelassen fuhr er sich mit seiner rechten Hand über die raue Robe, richtete seinen Blick kurz gen Himmel und blickte dann seine schlanke Schülerin an, während der Cathar weiterhin fassungslos neben dem Paar stand. Waren die Jedi schlicht verrückt geworden? Unterschätzten sie unter Umständen bewusst die lauernden Gefahren, weil sie ein blindes Vertrauen in die Macht leitete? Crado fiel auf Anhieb keine passende Erwiderung ein – und so verstrich der Moment ungenutzt. Dem Katzenwesen blieb nur ein missmutiges Schnurren als endgültige Reaktion übrig.

Das Lebewesen mit dem hammerartigen Kopf störte sich nicht daran. Statt sich über den Cathar zu echauffieren, fuhr es lieber seelenruhig mit dem Unterricht fort:
Jaina, probiere es noch einmal. Du kannst dir mit deiner Antwort Zeit lassen. Nichts drängt uns. Mutter Dschungel schenkt uns diesen Moment, damit du ihr Wesen kennenlernen und verstehen kannst.“ Zufrieden schnaufte Kaddhan. „Also noch einmal von vorn...“

Hätte Crado mit seinen violetten Augen rollen können, hätte er es in diesem Moment getan. So blieb ihm nur ein weiteres Murren, während sich Jaina erneut sichtlich konzentrierte. Irgendwie konnte er sich schon jetzt vorstellen, dass das erste tragische Opfer dieser Padawan war. Bis auf ein paar ganz rudimentäre Grundlagen in der Machtsicht schien die Menschenfrau noch keinerlei Erfahrungen im Umgang mit der Macht zu haben. Kaddhan würde demnach also fast jede einzelne Sekunde an ihrer Seite verbringen müssen, um das scheinbar Unausweichliche doch noch zu verhindern. Brummend verschränkte das Katzenwesen mit dem orangefarbenen Fell beide Arme vor dem dreckigen Poncho und beobachtete die unerfahrene Schülerin bei ihrem zweiten Versuch.

[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | nahe dem großen Landefeld :||: Crado, Meister Jobbho Kaddhan (NPC) und Padawan Jaina Shan; etliche Soldaten in kurzer Distanz :]

[OP @ Jaina: Lass uns ruhig die Übung noch beenden, bevor wir uns zu den anderen gesellen. :)]
 
[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- nahe dem großen Landefeld; mit Jaina Shan, Crado, Jobbho Kaddhan (NPC) und einigen Soldaten in der Ferne]

Noch ehe Meister Kaddhan seine Padawan korrigieren konnte, wurde er von dem katzenartigen Crado heftig von der Seite angefahren, dass dieser Planet und vor allem diese Mission nichts für Padawane waren- und damit auch für keine erst kürzlich ernannte, wie Jaina eine war.
Dieser Protest des Jedi-Ritters war natürlich für Jaina nicht zu überhören, doch es war nicht nur der Protest an sich-für den Crado sicherlich seine Gründe hatte, denn auch die junge Padawan hatte zu Beginn der Mission ihre Zweifel gehabt, welche allerdings schnell von ihrem Meister beseitigt wurden- nein, es war die Tatsache, dass Jaina direkt neben ihm stand, aber über sie sprach, als sei sie gar nicht anwesend.


"Mein Name ist Jaina!" , fauchte sie weitaus trotziger, als sie es beabsichtigt hatte.
Natürlich wusste sie, dass es sich nicht schickte, so mit einem im Rang höher gestellten zu sprechen, aber irgendwann ist das Maß bei jedem voll-was bei Jaina eigentlich so gut wie nie vorkam.
Sie hoffte nun im Nachhinein einfach, dass Crado es entweder überhört hatte, oder dass er es ihr nicht nachsah. Und wenn nicht, war es besser die Fronten direkt am Anfang zu klären, als später im Dschungel oder wann anders.

Sie schaute noch einmal grimmig zu dem Cathar, lächelte Kaddhan zu und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass sie es erneut probieren würde.
Jaina schloss erneut ihre Augen, atmete einmal tief durch und ließ die Macht durch sich strömen-genau so wie Kaddhan es ihr auf dem Weg nach Felucia gezeigt hatte. Durch ein Kribbeln im gesamten Körper wusste sie, dass sie es richtig machte.
Dann konzentrierte sie sich auf den Hangar, der unweit von den drei stand und tastete sich langsam hinein. Sie fühlte einen Transporter, relativ klobig und schwer, und mehrere Speeder-Bikes, allesamt leicht und wendig, im Gegensatz zu dem Transporter. Und schließlich nahm sie wieder Lebensformen war, die sich wie ein Leuchtfeuer von der Umgebung im Hangar abhoben.
Sie konnte sie deutlich spüren und sie wusste nun auch, warum sie vorher falschgelegen hatte: Die Padawan hatte einige aufeinander gestappelte Kisten fälschlicherweise als Lebensform interpretiert. Aber nun war sie sich absolut sicher.


"Es sind vier Personen in dem Hangar. Zwei von ihnen sind Twi'leks, die anderen beiden sind ein Mensch und ein Duros. "

Sie blickte erwartungsvoll zu ihrem Meister und hoffte inständig, dass er ihr diesmal Recht geben würde, da sie es Crado zu gerne beweisen würde, dass sie kein "Neuling" war, wie er behauptete. Natürlich wusste sie, dass zu viel Ehrgeiz bei den Jedi nicht gerne gesehen wurde und dass ein Jedi,sei es ein angehender oder fertig ausgebildeter, niemals einen anderen ausstechen wollte. Das war ihr in diesem Moment aber egal.


[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- nahe dem großen Landefeld; mit Jaina Shan, Crado, Jobbho Kaddhan (NPC) und einigen Soldaten in der Ferne]
 
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Erneut probierte sich die brünette Padawan im „Sehen“. Aufgrund fehlender Lehrstunden konnte sie ihre helle Präsenz zwar noch nicht verstecken, was man nun, wenn man durch die Macht sah, sehen konnte, aber daran störte sich der anwesende Jedi-Meister nicht. Bisher war Felucia nicht als Planet bekannt, der Machtnutzer offen verdammte oder gar jagte. Die dunklen Zeiten der Jedi-Verfolgung schienen hier nie angekommen zu sein. Langsam, ganz langsam verstrichen die Minuten und nichts passierte. Ungehindert tobte ein bunter Schwarm heimischer Vögel über ihren Köpfen. Kreischend kommunizierten diese gefiederten Tierchen, aber daran schien sich keiner der hiesigen Soldaten zu stören. Seelenruhig ließ man die Natur ihren Lauf nehmen, während man derweil selbst seine Arbeit in aller Ruhe verrichtete. Schweigend beobachtete der Cathar diese idyllische Situation, dachte sich seinen Teil und erst als Jaina eine neue Antwort gab, kehrte sein Bewusstsein zu der Lektion zurück.

Ein zufriedenes Schnaufen ließ Kaddhan verlautbaren, bevor er sagte:
„Die Anzahl der Personen ist richtig, Jaina. Sehr gut gemacht. Lass uns nun fix schauen, ob du bei den benannten Spezies richtig liegst.“ Er machte ein, zwei Schritte, dann wandte er sich plötzlich abrupt an das Katzenwesen. „Ihr könnt uns gerne begleiten, Ritter Crado.“

Eher aus höflichen Respekt gegenüber dem Jedi-Meister heraus unterließ der muskulöse Cathar eine unfreundliche Erwiderung – selbst wenn er sie nur leise gemurmelt hätte. Stattdessen nickte er bloß ohne irgendein Wort zu sagen und folgte anschließend dem ungewöhnlichen Pärchen über das recht staubige Landefeld. Auf dem Weg zum Hangar bemerkte Crado zwei äußerst bullige Felucianer, die sich gerade mit dem Beladen eines Truppentransporters abmühten. Kiste für Kiste schleppten sie ins Innere. Durch sein sehr feines Gehör konnte das Katzenwesen sogar deren Keuchen hören. Hier und da fiel auch mal ein Fluch. Jedoch konnte er das nur am Tonfall hören, da sie sich ausschließlich in ihrer (ihm fremden) Muttersprache unterhielten. Beim Näherkommen konnte das haarige Wesen des Weiteren noch erkennen wie schmutzig und verschwitzt inzwischen deren purpurfarbene Uniformen waren. Schon so früh am Morgen deutete alles auf eine unerträgliche Schwüle hin.

Im Hangar, wo sich derzeit kein Truppentransporter befand, hielten sich momentan tatsächlich vier arbeitende Personen auf. Jedoch hatte sich Jaina ein wenig im Detail geirrt. Die beiden Twi'lek, die schon allein durch ihre lebenden Zöpfe, die Lekku, auffielen, hatte sie richtig bestimmt. Dafür hatte sie einen Gossam für einen Duros und einen Felucianer für einen Menschen gehalten. Aufmunternd sprach Kaddhan zu ihr, erzählte ihr von den Schwierigkeiten so präzise zu sein und versprach ihr im selben Atemzug, dass mit der Übung – sowie zusätzlichem Wissen über die Völker dieser Galaxie – Sicherheit und Erfahrung bei ihr Einzug halten würden. Crado schüttelte schweigend den Kopf. Das zottelige Katzenwesen hatte in seinem ganzen Leben noch niemanden getroffen, der tatsächlich jede einzelne Spezies kannte. Musste es bei Milliarden über Milliarden Planeten nicht auch ebenso viele unterschiedliche Lebensformen geben? Leise schnurrte der Cathar.

Nachdem sich das kauzige Lebewesen kurz umgesehen hatte, sprach es ein weiteres Mal zu seinem Padawan. Im friedliebendem Ton sagte der Jedi-Meister:
Jaina, hast du vorhin gesehen wie sich die beiden Felucianer beim Tragen der Kisten abmühen mussten?“ Um trotzdem auf Nummer Sicher zu gehen, zeigte er zusätzlich auf die beiden Soldaten. „Ritter Crado wird dir dabei helfen, während ich mich hier mal etwas umschaue...“

Nun betraute man auch noch ausgerechnet ihn mit einer Übung. Brummend schüttelte das zottelige Katzenwesen den Kopf, wobei sich die Dreadlocks der verfilzten Mähne chaotisch bewegten. Doch erneut erwiderte er nichts. Stattdessen gab er der Menschenfrau nur ein Handzeichen, damit sie ihm nach draußen folgt. Beim Heraustreten aus dem kühlen Hangar bemerkte der Cathar umgehend das leichte Flimmern über dem Landefeld. Mehr und mehr heizte sich Felucia auf. Schweigend trottete Crado mit Jaina im Schlepptau auf die arbeitenden Soldaten zu. Noch immer hievten sie Kisten von einem Schwebetransporter in das wartenden Landeschiff. Selbst ohne seinen Machtsinn zu nutzen, bemerkte er, dass man sie registriert hatte. Ihre Körpersprache – sowie die langsamen Bewegungen – verrieten die beiden Felucianer einfach. Um freundlicher zu wirken, setzte der Cathar ein Lächeln auf.

„Guten Morgen, die Herren“, sprach er die beiden sofort an. „Meister Kaddhan, der sich im Hangar aufhält, hat Sie bei der Arbeit beobachtet und möchte Ihnen nun die Hilfe der Jedi anbieten. Können wir Ihnen also ein paar der Kiste abnehmen?“ Nachdem er Ruck Zuck deren Zustimmung erhalten hatte, sagte er zu Jaina: „Nun bist du an der Reihe... Du spürst doch sicherlich wie die Macht durch deinen Körper fließt, wenn du deinen besonderen Sinn einsetzen möchtest, oder?“ Sein Blick ruhte auf der Menschenfrau. „Das ist auch bei dieser Lektion der Anfang. Jedoch schließt du dieses Mal nicht deine Augen, sondern behältst sie auf. Sobald du spürst wie die Macht etwas stärker durch all deine Glieder strömt, richtest du deine Hand auf die vordere Metallkiste aus.“ Es folgte eine kleine Pause, um sie nicht zu überfordern. Schnurrend fuhr Crado fort: „Gut machst du das, Jaina. Jetzt ist der nächste Schritt an der Reihe: 'Greif' mit deinen Gedanken nach der Kiste und hebe sie hoch. Du musst dir wirklich vorstellen wie die Kiste von allein mit Schweben beginnt.“

[: Felucia-System | Felucia | Militärstützpunkt nahe Kway Teow :||: im Inneren | auf dem großen Landefeld | nahe einem Truppentransporter sowie einem Haufen Kisten :||: Crado, Padawan Jaina Shan und zwei schuftende Felucianer-Soldaten :]
 
[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- auf dem großen Landefeld- nahe einem Truppentransporter und einigen Kiste; mit Jaina Shan, Crado und zwei schuftenden Felucia ern]

Allem Anschein nach hatte der Cathar Crado wirklich Jainas patzige Äußerung von eben überhört, worüber sie jetzt natürlich auch erleichtert war, denn sie sollte nun die nächste Übung mit ihm durchführen.
Kurz zuvor waren die beiden mit Kaddhan in den Hangar gegangen, um dort Jainas Vorhersage der Anzahl und Spezies der im Hangar befindlichen Personen zu bestätigen oder zu widerlegen.

Dieses Mal lag Jaina mit der Anzahl richtig, auch hatte sie die Spezies von zweien "erfühlen" können, bei den beiden anderen hatte sie sich allerdings vertan. Der Ithorianer beruhigte die junge Frau, indem er ihr erzählte, dass es eigentlich fast unmöglich war, bei den Spezies immer richtig zu liegen, selbst für einen Jedi-Meister. Die Anzahl allein reiche schon, um später zu wissen, mit welcher Anzahl an potenziellen Feinden man es zu tun haben könnte-da spiele die Spezies letztlich keine Rolle.

Die Padawan lächelte, ehe sie dann mit dem Katzenähnlichen zu einigen arbeitenden Felucianern abbestellt wurde. Dabei wich sie, wie vorher auch bei Meister Kaddhan, ihm nicht von der Seite.
Crado sprach kurz mit den Felucianern und gab Jaina Instruktionen für die nächste Übung: Sie sollte nun das Levitieren von Gegenständen lernen.
Jaina tat wie ihr geheißen und schloss dabei nicht die Augen, was Crado explizit gefordert hatte. Dennoch atmete sie kurz durch und streckte die Hand nach den Kisten aus und "erfühlte" sie.

Die Kisten fühlten sich in der Macht seltsam klobig, aber auch schwer an und damit vermutlich auch kein bisschen anders, als in der Realität. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass die junge Padawan noch nicht so bewandert war in der Macht, zumindest in praktischer Hinsicht.

Jaina stellte sich dann, die Hand immer noch auf eine der Kisten gerichtet, vor, wie diese anfing zu schweben. Zuerst tat sich nichts. Dann begann die Kiste komisch zu "vibrieren" bis sie sich schließlich vom Boden löste, jedoch nicht ganz, da sie nun auf einer der Ecken stand.
Sie erhöhte ihre Konzentration, ließ sich von der Macht durchströmen und hebte langsam und bedacht die Hand ein Stückchen höher, was von der Kiste mit derselben Reaktion beantwortet wurde: Die Kiste schwebte nun vollständig über dem Boden.

Die junge Padawan stieß einen Freudenschrei aus.


"Ja! Es klappt!"

Durch diesen Ausdruck der Freude, ließ ihre Konzentration kurz nach, was dazu führte, dass die Kiste mit einem lauten Knallen und Scheppern zu Boden viel, woraufhin die beiden Felucianer aufgeregt und aufgebracht zur Seite sprangen, da, ihren Lauten nach zu urteilen, wohl etwas in den Kisten kaputt gegangen zu sein schien.

Jaina hob ihre beiden Hände beschwichtigend zu den Felucianern.


"Es tut mir leid."

Doch die Entschuldigung schien nicht wirklich etwas zu helfen, da die Einheimischen nun noch mehr anfingen zu Grunzen und zu Brüllen. Der Padawan wandte sich an Crado.

"Es tut mir wahnsinnig leid. Das war keine Absicht."


[Felucia- Militärstützpunkt nahe Kway Teow- auf dem großen Landefeld- nahe einem Truppentransporter und einigen Kiste; mit Jaina Shan, Crado und zwei schuftenden Felucia ern]
 
- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Gleiter - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna –

“Ich habe Crado geschickt, um weitere Unterstützung des Ordens am Raumhafen zu empfangen.“

Antwortete Chesara auf Arlens Frage nach dem Cathar.

“Der Rat nimmt die Situation hier auf Felucia sehr ernst.“

Sie selbst teilte diese Sichtweise, sagte jedoch nichts über ihre Gedanken zu den Beweggründen des Ordens. Dies waren politische Schachzüge, von denen sich selbst der Rat der Jedi nicht immer freisprechen konnte. Man hielt sich zwar in der Regel aus solchen Dingen heraus, doch mit so vielen Jahren Erfahrung wie Chesara sie hatte, wusste sie, dass auch das nicht immer möglich war. Manchmal musste man mitspielen, wenn man Einfluss auf das Geschehen nehmen wollte. Die Antwort, die sie ihrem Schüler bezüglich Crados Abwesenheit gegeben hatte, wiederholte Chesara in ähnlicher Form, als sie die republikanischen Soldaten begrüßte.

“Es freut mich, Sie startklar vorzufinden, Corporal.“

Wandte sie das Wort an den Ortholaner, den sie bereits vom Abend zuvor kannte.

“Wir können aufbrechen, sobald Jedi-Ritter Crado mit weiterer Verstärkung aus unserem Orden hier ist.“

Die drei Begleiter des Corporals hätten unterschiedlicher nicht sein können. Die Truppe war, im wahrsten Sinne des Wortes, bunt gemischt. Das fing bei den vier unterschiedlichen Spezies an, denen sie alle angehörten, und hörte bei den bunt bemalten Helmen auf, die sie auf dem Kopf trugen und die sie fast ein wenig ulkig aussehen ließen. Sie sahen ein bisschen aus wie eine Komödianten Truppe. Chesara bewunderte ihre Professionalität. So manch anderer Mann hätte sich in einem solchen Aufzug geniert. Der Parwan, der das wohl ungewöhnlichste Bild unter ihnen abgab, benötigte eigentlich sogar weder Tarn- noch Schutzkleidung. Er war bereits durch seine natürliche Körperform perfekt an den felucianischen Dschungel angepasst und sah um den Kopf herum beinahe selbst aus wie ein Pilz, wenngleich ihn diese Feststellung möglicherweise beleidigt hätte. Mit derlei Bemerkungen galt es sensibel umzugehen. Nicht ganz so fremd war der Anblick der Devaronianerin in ihrem weißen Pelz und ihren spitzen Ohren, sowie natürlich die Erscheinung des Menschen.

“Privates Ross, Dribiteg und Varn, willkommen im Team.“

Sprach Chesara die drei direkt an.

“Mein Name ist ChesaraSyonette, ich bin Angehörige des Jedi-Rates. Ich nehme an, Ihr Corporal hat Ihnen bereits ausführlich von unserer gestrigen Besprechung berichtet. Sollten darüber hinaus noch Fragen offen sein, sprechen Sie sie gerne aus. Die Startvorbereitungen für unseren Transportgleiter sind so weit abgeschlossen. Sobald meine anderen Jedi hier sind, können wir aufbrechen. Corporal Sluuk?“

Da sie noch kurz Zeit hatten, empfand Chesara es als passend, mehr über das Team zu erfahren, das sie so kurzfristig zusammen gestellt hatten.

“Können Sie mir Auskunft erteilen über mögliche besondere Fähigkeiten und Eignungen Ihrer Leute? Es wäre denkbar, dass wir unterwegs spezielle Aufgaben zuweisen müssen. In einer solchen Situation wäre es von Vorteil, über eventuelle Spezialgebiete Bescheid zu wissen.“

Sprach sie den Ortholaner an.

- Felucia – Kway Teow – Regierungsviertel – Hangar - Mit Arlen, Faith, Adrian, Zasuna, Wonto und Squad –
 
[Felucia | Kway Teow | Landefeld mit Hangar] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)

Wenn seine Soldaten ihm nicht geglaubt haben sollten, dass die Arbeit mit den Jedi sich komplett vom normalen Umgang innerhalb der Streitkräfte unterschied, dann wussten sie es spätestens nach der freundlichen Begrüßung durch Rätin ChesaraSyonette. Die Menschenfrau hieß die drei Privates namentlich willkommen - in einer Weise, die ihnen nicht das Gefühl gab, Untergebene zu sein. Vielleicht kam ihnen das nicht so seltsam vor wie Wonto Sluuk, da sie noch nicht so lange beim Militär waren wie er und tiefer in ihrem vorherigen Leben verwurzelt waren, während der Ortolaner seiner Vergangenheit keine Bedeutung beimaß und sie am liebsten vergessen hätte. Er suchte in der Armee einen Ersatz für das funktionierende soziale Umfeld, als das man seine unzuverlässigen Eltern und den kriminellen Freundeskreis nie hatte bezeichnen können; deshalb war es sehr merkwürdig für ihn, dass die Hierarchie nicht mehr normal funktionierte. Er fühlte sich unsicher, beinahe ein wenig entwurzelt, aber er versuchte, dieses Gefühl zu ignorieren und sich möglichst professionell zu verhalten.

Auf die Frage der Jedirätin, was die besonderen Fähigkeiten seiner Teammitglieder waren, konnte er nicht sofort antworten, denn er musste sich diese Frage erst einmal selbst beantworten - er hatte sie sich nämlich noch nicht gestellt. Dass Dribiteg sehr talentiert im Umgang mit Raketenwerfern war, ebenso wie Wonto mit dem Flammenwerfer, war eine Information, die ihnen nichts nützte: Solche Waffen hatten sie nicht im Gepäck. Aber wo langen ansonsten die Unterschiede?


»Wir sind alle, äh... universell einsetzbar«, antwortete er nach kurzem Zögern. »Wir haben unsere Ausbildung zu Scouts der Neuen Republik gemeinsam absolviert und bringen alle die Fähigkeiten mit, die wir für die Arbeit als Kundschafter, zum Kämpfen und zur Orientierung in der Wildnis brauchen.

Aber bei der Vorbereitung auf diese Mission haben Medhi, äh, Private Varn und ich uns vor allem auf die Flora und Fauna konzentriert, Soldat Dribiteg auf die Kultur und Ross auf die Geographie und das Wetter. Ich würde nicht sagen, dass wir experten sind, aber... naja, Sie wissen wie ich es meine.«


Das war aber noch immer keine richtige Antwort auf die Frage, und diese ließ Wonto nicht so schnell wieder los. Die Frage von Chesara war berechtigt. Sie musste als Anführerin wissen, was sie wem zutrauen konnte. Was wusste er eigentlich über seine Untergebenen-Schrägstrich-Freunde? Er hatte mit ihnen zusammen auf Utapau und mehreren anderen Welten trainiert, mit zweien von ihnen auch ein Zimmer geteilt, und sie waren durch die Eiswüste von Rhen Var gefahren. Da sollte er doch eigentlich wissen, wo ihre besonderen Stärken lagen!

Nach einer weiteren kurzen Pause fügte er hinzu:


»Dribiteg kann am besten schleichen und klettern, was logisch ist, weil er ja fliegt...«

»Schwebt!« warf der Parwan ein.

»Ja, er schwebt. Also er kann sich lautlos bewegen und große Hindernisse überwinden, in Baumwipfel gelangen und so. Also wenn Sie jemanden brauchen, der sich unauffällig umschaut, dann nehmen Sie ihn.

Benji ist der Beste bei den Überlebenstechniken. Unterscheiden von essbaren und giftigen Pflanzen, Feuer machen, Wasseraufbereitung und so.

Und Medhi versteht sich gut auf den Umgang mit der Technik. Wir haben ein paar Gerätschaften zum Abhören von Funksprüchen dabei, tragbare Sensoren, Lebenszeichenscanner und solche Sachen. Und mit Suchdrohnen kann sie... äh, nein, tut mir leid, Drohnen haben wir nicht dabei, glaub' ich...«


Medhi schüttelte den Kopf. Das technisches Equipment des Fireteams war nicht schlecht, aber es war aufs Nötigste reduziert und vor allem auf Transportfähigkeit ausgelegt. Schließlich konnten ihre Speederbikes keine großen Lasten tragen - bis auf das von Dribiteg, denn der wog ja selbst quasi nichts, so dass man seinem Overracer etwas mehr zumuten konnte.

»Und ich... naja, ich bin der mit der meisten Erfahrung, vor allem was Kämpfe angeht, da haben die anderen noch nicht so viel mitgemacht. Und ich bin der beste Pilot.«

Das war vielleicht eher das, was die Rätin wissen wollte. Aber der Corporal hatte das Gefühl, dass er mit seiner Antwort lediglich an der Oberfläche kratzte. Mit Sicherheit hatten seine Leute und auch er selbst noch weit mehr Stärken - und zweifellos auch Schwächen. Ihm wurde klar, wie wichtig es war, diese möglichst genau zu kennen. Er nahm sich vor, diese Mission dafür zu nutzen, um diese Wissenslücke zu füllen.

[Felucia | Kway Teow | Landefeld mit Hangar] Wonto Sluuk, Chesara Syonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; Dribiteg, Medhi Varn, Benji Ross (NPCs)
 
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