E
Ewok Sniper
Gast
Das, was du als "Abgrund" bezeichnest, ist meines Erachtens überhaupt nicht das Problem. Das Problem ist die Widersprüchlichkeit zwischen dem, was man ist, und dem, als was man sich scheinheiligerweise versteht. Und insbesondere im Hinblick auf Fleischkonsum ist dies wohl nur möglich, indem verfremdet wird und die unschönen Seiten des damit einhergehenden Produktionsprozesses vom Endkonsumenten wegdelegiert werden.Was den Zusammenhang "Menschenwürde kommt Pflanzenessern als 'Blanker Hohn'" vor anbetrifft, ACK. Das kann ich nachvollziehen - sogar IMO recht gut. Aber was sagt das aus?
Sagt das nicht letztlich einfach nur aus, was man ebenfalls aus den Kernthemen von Star Wars lernen kann und was zwar längst schon postuliert, aber inzwischen auch wieder gern vergessen wurde: Das man in der Frage nach dem objektiv betrachteten "Menschsein" oder "Blick in den eigenen Abgrund" ein Potenzial zu finden vermag, welches schon so manchen halbwegs gut gebildeten, feinsinnigen und geistvollen Menschen an den Rand der Verzweifelung zu treiben vermochte? -Einfach, weil er etwas sah oder fand, was er nicht verstand, nicht verstehen oder entsprechend seiner eigenen, ethisch-moralischen Ansprüche nicht anerkennen wollte?
Das Potenzial, grausam und gewalttätig sein zu können... Das Potenzial der "Kreatur Mensch"... Die Wahrhaftigkeit mythisch-dämonischer Wesensaspekte... Die Fähigkeit zu Wut, Hass, Abscheu, Neid, Ignoranz, Habsucht usw. ?
Man kann die schwarzen Schafe nicht ewig durch positives Schubladendenken zu den Unfreiwilligen packen und damit in Schutz nehmen.Verstehst Du? Ich will hiermit nichts gut oder schlecht reden - schon gar nicht die mögliche Haltung eines "freiwillig Erwerbslosen". Aber wenn hier der Aspekt der "Frei- bzw. Unfreiwilligkeit" sowohl auf Arbeitnehmer- wie Arbeitsgeberseite irgendwo wohlmöglich miteinander korreliert - oder gar kollidiert - was sagt das dann über das "Menschsein in unserer Welt und Gesellschaft" aus?
Deswegen - und bitte vergib mir das, falls ich mich da Deiner M. n. täuschen sollte - glaube ich schlichtweg nicht an "Faulheit" oder "fehlende Leistungsbereitschaft".
Meine Erfahrung, nicht mit Allgemeingültigkeitsanspruch, sondern lediglich als Gegendarstellung, entspricht genau dem Gegenteil. Als psychisch krank kann man sich auch bemerkbar machen und durch entsprechendes Verhalten fehldiagnostizieren lassen. Und auf der anderen Seite gibt es aber viele unbemerkte Fälle, die bis zu dem Tag ihren Job machen, an denen ihnen der Absprung aus dem Leben gelingt.Was aber wiederum hier von mir differenziert davon gesehen wird, dass es alternativ dazu durchaus Menschen gibt, die "psychisch krank" sind bzw. geworden sind. Doch dieser Umstand kollidiert IMO nicht mit dem, was ich hiervor meinte, denn so simpel werden "psychische Erkrankungen" AFAIK nun einmal gar nicht anerkannt. Hier muss schon sozusagen "fehlende Leistungsbereitschaft" in vor allem gar sehr engen persönlich-individuellen Grenzen vorliegen, welche dessen eigene Fähigkeit zur Lebenserhaltung auch gar im privaten Alltagsraum erheblich einschränkt, womit man dann gewisse unterbewusst-suizidale Tendenzen gar zugrunde legen kann.
Das sei unbestritten, aber Letztere werden kaum die signifikante Häufung bei Ersteren widerlegen können, und darauf kommt es bei einer Korrelation letztendlich irgendwo an.Auch das von Dir so angeführte "extreme intellektuelle Unvermögen" in Korrelation zu einem unschönen Perversionshang" ist IMO kein so normierbares Regelvorkommen, da Du mir sicher zustimmen wirst, dass es ebenso auch "ausreichend intellektuell vermögende Individuen gibt bzw. gab", die ihrerseits einen "Hang zu unschönen Perversionen" aufwiesen.
Anders habe ich das auch nicht aufgefasst. Es war lediglich eine Anmerkung.Mache es nicht so kompliziert. Ich habe damit nicht gemeint oder sagen wollen, ich hätte grundsätzlich etwas gegen "Bürokratie" im Sinne von Verwaltungsaufwand.
Was ich damit meinte, war schlichtweg, dass "Bürokratieaufwand" in Korrelation mit ökonomischer Effizienz einen höchst unschönen und unvorteilhaften Eigenschaftsaspekt annimt, der Menschen bzw. Personen auf beiden Seiten ständig überfordert - nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ.
Damit habe ich nicht gemeint, Bürokratie und Verwaltungsaufwand hätten in Anbetracht ihrer grundlegenden Prinzipien nicht ihren Sinn oder Zweck - VOR ALLEM gerade innerhalb einer Demokratie in Differenzierung zu einer demokratisch-ökonomisierten Industriegesellschaft.
Ich sehe, wir verstehen uns in diesem Punkt.Nun ja, so lange Du Deine "Auge-um-Auge-Philosophie" dabei auch in Deinem realen Leben immer schön hinter der "Maske der Integrität" verbirgst, ist doch alles tutti, nicht war...?
Das Mittlere, aber das ist für mich nur persönliche Entscheidung und, ohne dass das einer Erwähnung bedarf, keinerlei Grund, mich auf einer höheren Ebene ethisch-moralischer Sensibilität zu sehen. Und das wäre auch nicht das angestrebte Ziel, im Gegenteil, ich würde mich schon als relativ blutrünstigen Charakter bezeichnen, aber in dieser Diskussion soll's ja auch nicht um meine Person gehen.Nicht? Was bist Du nun eigentlich: Fleischverzehrer, Vegetarier oder gar Veganer?
Danke, aber hier liegt ein Missverständnis vor, denn ich mache diesen Job sehr gern. Meine Schilderung diente lediglich als Beispiel, wie tief der Mensch tatsächlich sinken kann.Jedenfalls hoffe ich, dass Dich das ständige, alltägliche Leben an den Grenzen zwischen Perfektion und Fehlerhaftigkeit der Gesellschaft nicht auf Dauer zerstört. Jeden Tag das zu tun, was einem unser ach so perfekter, "sozialer Staat" abverlangt, stelle ich mir grausam vor. Jeden Tag mit der Lüge ständig weiter zu existieren, dass man ständig sinnlose Dinge tun muss, die in den Augen der eigenen Wahrheit zu nichts weiter gut am eigenen Job und somit dem eigenen Wirken sind, als der Lohn am Monatsende, kommt IMO ebenso schon einer Selbstkasteiung gleich, wie in einer Gesellschaftsform tagtäglich existieren zu müssen, mit der man sich nicht identifizieren kann.
Da wünsche ich Dir weiterhin für Dich selbst vor allem ganz viel Kraft.
Offensichtlich auf der Seite, auf der man nicht mehr mit Geld weiterkommt und auch nicht weiterkommen will. Andernfalls würden beide Seiten tatsächlich einen weit höheren Preis als nur Geld bezahlen, sofern man deinen letzten Satz auch in diese Richtung interpretieren kann.Wo ich nur ACK-en kann - so relativ, die das formuliert ist. Bei mir hinge es davon ab, auf welcher Seite von "Bezahlbarkeit(en)" dieses Jenseits liegt.
Aber vielleicht ist das auch gar nicht wichtig ob des Preises, den wir wohlmöglich auf beiden Seiten bezahlen.