Toji
versehrter Kommandant der "Abyss"
[: Fre'ji-System | Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex :||: Zentrum | Verwaltungsbereich | Verwaltungshauptgebäude | Besprechungsraum Aurek Sieben :||: Toji Murata und Commodore Suavere; im Hintergrund: Einfache Mannschaftsdienstgrade und Droiden :]
Derweil von den Coromon-Inseln aus gesehen am weit fernen Horizont langsam Freji über Fresias scheinbar endlosen Ozean aufging und die salzige See zunehmend zum Funkeln brachte, trafen sich im riesigen Verwaltungsgebäude des Imperialen Komplexes der Kommandeur des neu gegründeten „Brigant“-Kampfverbandes mit hochrangigen Vertretern des hiesigen Admiralstabs, um die letzten Kleinigkeiten vor dem angesetzten Missionsbriefing zu besprechen. Sein Hauptansprechpartner war dabei Tarkins äußerst fähiger Stabschef: Commodore Esvan Suavere. Dank dessen Mitarbeit schritt die Planung in den letzten Tagen so schnell voran, obwohl die Informationslage seit der Revolte der Yevethaner ziemlich dürftig war. Die Einheit brach demnach ins Unbekannte auf und würde so den Grundstein für weitere Militärkampagnen gegen die Dushkan Liga legen.
Im Vergleich zu den üblichen Besprechungsräumen, in denen die Teilnehmer meist an einem langen Tisch Platz zu nehmen hatten, handelte es sich in diesem Fall um eine Art Auditorium, wo sich die Anwesenden auf mehrere, nach hinten zunehmend steigende Sitzreihen verteilen. Der unterste Rang ist dabei klassischerweise von Stabsmitgliedern beiwohnender Flaggoffiziere besetzt, während jene, die in den Einheiten ein anonymes Dasein fristen, grundsätzlich mit den hintersten Plätzen vorlieb nehmen müssen. Ein gigantisches Panoramafenster, das von den Rängen aus einen Blick nach Osten ermöglichte, grenzte den geräumigen Saal auf der einen Seite ab. Vor den Reihen der Zuhörerschaft hatte man außerdem noch einen hochmodernen Holoprojektor sowie ein Rednerpult aufgestellt, um im Bedarfsfall auch längere Besprechungen ordentlich zu unterstützen.
Esvan Suavere, ein schlaksiger, hochgewachsener Mensch mit feuerrotem Haar und darüber hinaus ziemlich breitem Dubrilloner Dialekt, warf noch einmal einen letzten Blick auf die Tagespunkte der angesetzten Besprechung, rieb sich grübelnd den langen Nasenrücken und sagte im Anschluss daran zu dem gleichrangigen Flaggoffizier: „Ihr Stab hat – in der Kürze der Zeit wohlgemerkt – in der Tat fantastische Arbeit geleistet, Commodore.“ Er schenkte Toji ein aufmunterndes Lächeln. „Sowohl bei den zu erwartbaren Risiken als auch im Hinblick auf die Möglichkeiten, die Sie an zahlreichen Stellen erwähnen, gehe ich vollkommen d'accord mit Ihrer strategischen Analyse. Dennoch möchte ich Ihnen bei dieser Gelegenheit noch gerne einen kleinen Ratschlag mit an die Hand geben, den ich nach all den Jahren, die ich nun schon unter Admiral Tarkins Leitung diene, gelernt habe: Ein guter Kommandeur bezieht schon frühzeitig die Erfahrungen, Fertigkeiten sowie Talente seiner fähigsten Untergebenen in die eigene Planung mit ein.“ Dem Commenorer sah er bei diesen Worten tief in die braunen Augen. „Ich meine: Verlassen Sie sich nicht allzu sehr auf Ihren Stab, sondern profitieren Sie genauso von dem Können der Ihnen unterstellten Kommandanten.“
Da ihm dieser Gedanke selbst schon gekommen war – und er unter anderem Commander Aaronson aus genau diesem Grund in den „Brigant“-Kampfverband geholt hatte –, nickte er als Reaktion auf den erhaltenen Ratschlag bloß. Die Schlacht um Fresia, die seine „Abyss“ nur mit viel Können und einer gehörigen Portion Glück überstanden hatte, hatte ihn gelehrt, dass das Vorgehen, das man von imperialer Seite aus seit Jahrzehnten im Kampf gegen die Rebellion anwendete, im Hinblick auf die Yevethaner kaum erfolgversprechend war. Durch den recht bizarren Kriegerkult, der im kulturellen Gedächtnis dieser aggressiven, nichtmenschlichen Spezies ziemlich tief saß, musste man mit einem Mal ganz andere Herangehensweisen bei der Bekämpfung herausfinden. Schließlich fehlte es dem Galaktischen Imperium in diesem Punkt an Informationen und Erfahrungswerten. Erneut hatte der kriegsversehrte Commodore das überaus widerspenstige Gefühl, dass seine Einheit gezwungen war einen Sprung ins Unbekannte zu wagen.
„Draußen in den Unbekannten Regionen – bei der im Chiss-Raum eingesetzten 'Wanderer'-Flottille – habe ich unter Vice Admiral Joyriaks Kommando letztendlich ganz ähnliche Erfahrungen machen können“, sagte Toji nach einem längeren Moment des Schweigens. „Während seine Kampfgruppe bei Mato'Chel'Not die Stellung halten musste, um vor Ort primär die Demilitarisierung des Chiss-Imperiums zu beaufsichtigen, musste sich meine Einheit vorwiegend bei Sposia mit der Errichtung eines neuen Außenpostens herumschlagen.“ Er schmunzelte matt. „Demzufolge musste ich mich so manches Mal auf das Handeln der mir unterstellten Offiziere verlassen. Glücklicherweise hatte man mir aber fähige Leute an die Hand gegeben. Sonst wäre ich wohl über so manche Intrige der Chiss gestolpert.“
Sein Gegenüber feixte einen Moment lang und so mischte sich auf einmal eine Person (Jillian Raye Ellis alias Raina Antilles) ein, die Toji bislang nicht bemerkt hatte. Mit ruhiger Stimme sprach die Lieutenant Commander die beiden höherrangigen Offiziere an. Ihr äußerst wachsamer Blick sprang rasch von dem einen zum anderen als sie sagte: „Verzeihen sie die Störung! Commodore Suavere, Commodore Murata, Lieutenant Commander Raina Antilles, Planungskommission Flottenverband Cresh. Ich bin auf Geheiß von Admiral Tarkin zu ihnen versetzt worden Commodore Murata, falls sie die Papiere durchsehen möchte habe ich ihnen bereits einen Abzug anfertigen lassen.“
Schweigend nahm der durch einen Unfall an Bord der „Pandora“ einseitig entstellte Flaggoffizier ihr Datapad entgegen, ließ den Bildschirm per Knopfdruck erwachen und überflog routiniert einige Zeilen von Versetzungsbefehl, Lebenslauf und charakterlicher Einschätzung. Da er erst vor Kurzem Quartier auf seinem neuen Flaggschiff, der „Overlord“, bezogen und anschließend in der bisherigen Schlussphase der Vorplanung allerhand Personalentscheidungen hatte treffen müssen, hatte Toji eine Menge solcher Dossiers quergelesen. Besaß man einen gewissen Hang zur maßlosen Übertreibung, konnte man in diesem Fall behaupten, dass er inzwischen so viele Personalakten studiert hatte, um mühelos mit geschlossenen Augen eine Vielzahl an Schlüsselinformationen aufsagen zu können. Er erspähte auch dieses Mal geschwind das Wichtigste der geöffneten Akte: Nachrichtendienstliche Ausbildung, Militärische Aufklärung und Stabsstelle als Nachrichtendienstoffizierin. Raina Antilles besetzte damit einen der noch offenen Posten in seinem Stab.
Die von Bastion stammende Offizierin, die eindeutig mit den protokollarischen Gepflogenheiten in Kreisen ranghoher Militärs vertraut war, sprach ganz selbstbewusst weiter, nachdem sich Toji einen raschen Überblick über das ihm überreichte Dokument verschafft hatte: „Darf ich ihnen außerdem meinen Zweiten Vorgesetzten vorstellen: Major Commander Lionell Terrik, Kommandant des Sturmtruppenkorps in der Sixth Negative Region und Commander für die Storm Commandos nach Anweisung der Generalität.“
„Commodores“, schaltete sich der drahtige Sturmtruppenoffizier ein, sobald die uniformierte Dame einen Schritt zur Seite gemacht hatte. Ein gewisser Diensteifer schwang in seiner Stimme mit als er seiner knappen Begrüßung sogleich hinzugefügte: „Ich denke Lieutenant Commander Antilles hat bereits das Wichtigste zusammengefasst. Commodore Murata, wir können uns über etwaige Details nach der Vorbesprechung unterhalten, ansonsten betrachten sie die Lieutenant Commander als meine Augen und Ohren.“ Das Comlink piepste ziemlich aufgeregt. „Wenn sie mich nun noch kurz entschuldigen würden.“
Suavere nickte der jungen Frau zu. Dann sagte er mit entschuldigendem Tonfall: „Ich hatte bislang leider noch keine Gelegenheit gehabt Sie anzukündigen, Commander. Doch Ihre Überpünktlichkeit wetzt diesen Fehler problemlos aus … Oder was meinen Sie, Commodore Murata?“
„Ich sehe das genauso“, antwortete Toji und nickte der Blondine ebenso zu. „Noch haben wir mehr als genug Zeit, um uns besser kennenzulernen. Und entsprechend ihrer Qualifikationen – sowie den Einschätzungen Ihrer Vorgesetzten – gehe ich davon aus, dass Sie über den nachrichtendienstlichen Aspekt der anstehenden Operation ausreichend in Kenntnis gesetzt worden sind. Demzufolge dürfte das Vorstellen dieses Tagesordnungspunktes für Sie kein Problem sein – wenn wir soweit sind.“
Derweil sich zwischen den drei Flottenoffizieren langsam eine relativ oberflächliche Konversation entwickelte, betraten mehr und mehr Uniformierte den recht geräumigen Saal. Manche suchten sich gleich einen ihrem Rang sowie Position entsprechenden Platz in den zunehmend steigenden Reihen, andere plauderten am Fuße des Auditoriums erst einmal in aller Ruhe mit Bekannten. Insbesondere jene, die schon bei Corellia und Byss in Tojis Kampfgruppe gedient hatten, nutzten die Gelegenheit für ein kurzes Schwätzchen. In diesem Aufkommenden Tohuwabohu erblickte der Commenorer nur beiläufig seine heimliche Verlobte. Weil Serenety als Kommandantin der „Overlord“, dem größten Kriegsschiff der Einheit, gleichzeitig die prestigeträchtigen Stellung der Flaggkapitänin inne hatte, hatte sie Anspruch in der ersten Reihe – neben Line Captain Stoner, Major Commander Terrik und Toji selbst – zu sitzen. Ob die zierliche Bastionerin dieses Privileg für sich in Anspruch nahm, war aber fraglich. Schließlich machte sie sich nicht so viel aus solchen protokollarischen Dingen. Zumal sie sich bestimmt eine Menge mit Matachi Oskata, dem früheren Sensorikoffizier der „Musashi“ zu erzählen hatte.
In dem großen Hörsaal hielt erst Ordnung und Disziplin Einzug als ein breitschultriger Captain des Flottenregiments eintrat, beim Haltung annehmen lautstark die Hacken zusammenschlug und dann mit tiefer, kräftiger Stimme meldete: „Achtung! Admiral betritt den Saal.“
Derweil von den Coromon-Inseln aus gesehen am weit fernen Horizont langsam Freji über Fresias scheinbar endlosen Ozean aufging und die salzige See zunehmend zum Funkeln brachte, trafen sich im riesigen Verwaltungsgebäude des Imperialen Komplexes der Kommandeur des neu gegründeten „Brigant“-Kampfverbandes mit hochrangigen Vertretern des hiesigen Admiralstabs, um die letzten Kleinigkeiten vor dem angesetzten Missionsbriefing zu besprechen. Sein Hauptansprechpartner war dabei Tarkins äußerst fähiger Stabschef: Commodore Esvan Suavere. Dank dessen Mitarbeit schritt die Planung in den letzten Tagen so schnell voran, obwohl die Informationslage seit der Revolte der Yevethaner ziemlich dürftig war. Die Einheit brach demnach ins Unbekannte auf und würde so den Grundstein für weitere Militärkampagnen gegen die Dushkan Liga legen.
Im Vergleich zu den üblichen Besprechungsräumen, in denen die Teilnehmer meist an einem langen Tisch Platz zu nehmen hatten, handelte es sich in diesem Fall um eine Art Auditorium, wo sich die Anwesenden auf mehrere, nach hinten zunehmend steigende Sitzreihen verteilen. Der unterste Rang ist dabei klassischerweise von Stabsmitgliedern beiwohnender Flaggoffiziere besetzt, während jene, die in den Einheiten ein anonymes Dasein fristen, grundsätzlich mit den hintersten Plätzen vorlieb nehmen müssen. Ein gigantisches Panoramafenster, das von den Rängen aus einen Blick nach Osten ermöglichte, grenzte den geräumigen Saal auf der einen Seite ab. Vor den Reihen der Zuhörerschaft hatte man außerdem noch einen hochmodernen Holoprojektor sowie ein Rednerpult aufgestellt, um im Bedarfsfall auch längere Besprechungen ordentlich zu unterstützen.
Esvan Suavere, ein schlaksiger, hochgewachsener Mensch mit feuerrotem Haar und darüber hinaus ziemlich breitem Dubrilloner Dialekt, warf noch einmal einen letzten Blick auf die Tagespunkte der angesetzten Besprechung, rieb sich grübelnd den langen Nasenrücken und sagte im Anschluss daran zu dem gleichrangigen Flaggoffizier: „Ihr Stab hat – in der Kürze der Zeit wohlgemerkt – in der Tat fantastische Arbeit geleistet, Commodore.“ Er schenkte Toji ein aufmunterndes Lächeln. „Sowohl bei den zu erwartbaren Risiken als auch im Hinblick auf die Möglichkeiten, die Sie an zahlreichen Stellen erwähnen, gehe ich vollkommen d'accord mit Ihrer strategischen Analyse. Dennoch möchte ich Ihnen bei dieser Gelegenheit noch gerne einen kleinen Ratschlag mit an die Hand geben, den ich nach all den Jahren, die ich nun schon unter Admiral Tarkins Leitung diene, gelernt habe: Ein guter Kommandeur bezieht schon frühzeitig die Erfahrungen, Fertigkeiten sowie Talente seiner fähigsten Untergebenen in die eigene Planung mit ein.“ Dem Commenorer sah er bei diesen Worten tief in die braunen Augen. „Ich meine: Verlassen Sie sich nicht allzu sehr auf Ihren Stab, sondern profitieren Sie genauso von dem Können der Ihnen unterstellten Kommandanten.“
Da ihm dieser Gedanke selbst schon gekommen war – und er unter anderem Commander Aaronson aus genau diesem Grund in den „Brigant“-Kampfverband geholt hatte –, nickte er als Reaktion auf den erhaltenen Ratschlag bloß. Die Schlacht um Fresia, die seine „Abyss“ nur mit viel Können und einer gehörigen Portion Glück überstanden hatte, hatte ihn gelehrt, dass das Vorgehen, das man von imperialer Seite aus seit Jahrzehnten im Kampf gegen die Rebellion anwendete, im Hinblick auf die Yevethaner kaum erfolgversprechend war. Durch den recht bizarren Kriegerkult, der im kulturellen Gedächtnis dieser aggressiven, nichtmenschlichen Spezies ziemlich tief saß, musste man mit einem Mal ganz andere Herangehensweisen bei der Bekämpfung herausfinden. Schließlich fehlte es dem Galaktischen Imperium in diesem Punkt an Informationen und Erfahrungswerten. Erneut hatte der kriegsversehrte Commodore das überaus widerspenstige Gefühl, dass seine Einheit gezwungen war einen Sprung ins Unbekannte zu wagen.
„Draußen in den Unbekannten Regionen – bei der im Chiss-Raum eingesetzten 'Wanderer'-Flottille – habe ich unter Vice Admiral Joyriaks Kommando letztendlich ganz ähnliche Erfahrungen machen können“, sagte Toji nach einem längeren Moment des Schweigens. „Während seine Kampfgruppe bei Mato'Chel'Not die Stellung halten musste, um vor Ort primär die Demilitarisierung des Chiss-Imperiums zu beaufsichtigen, musste sich meine Einheit vorwiegend bei Sposia mit der Errichtung eines neuen Außenpostens herumschlagen.“ Er schmunzelte matt. „Demzufolge musste ich mich so manches Mal auf das Handeln der mir unterstellten Offiziere verlassen. Glücklicherweise hatte man mir aber fähige Leute an die Hand gegeben. Sonst wäre ich wohl über so manche Intrige der Chiss gestolpert.“
Sein Gegenüber feixte einen Moment lang und so mischte sich auf einmal eine Person (Jillian Raye Ellis alias Raina Antilles) ein, die Toji bislang nicht bemerkt hatte. Mit ruhiger Stimme sprach die Lieutenant Commander die beiden höherrangigen Offiziere an. Ihr äußerst wachsamer Blick sprang rasch von dem einen zum anderen als sie sagte: „Verzeihen sie die Störung! Commodore Suavere, Commodore Murata, Lieutenant Commander Raina Antilles, Planungskommission Flottenverband Cresh. Ich bin auf Geheiß von Admiral Tarkin zu ihnen versetzt worden Commodore Murata, falls sie die Papiere durchsehen möchte habe ich ihnen bereits einen Abzug anfertigen lassen.“
Schweigend nahm der durch einen Unfall an Bord der „Pandora“ einseitig entstellte Flaggoffizier ihr Datapad entgegen, ließ den Bildschirm per Knopfdruck erwachen und überflog routiniert einige Zeilen von Versetzungsbefehl, Lebenslauf und charakterlicher Einschätzung. Da er erst vor Kurzem Quartier auf seinem neuen Flaggschiff, der „Overlord“, bezogen und anschließend in der bisherigen Schlussphase der Vorplanung allerhand Personalentscheidungen hatte treffen müssen, hatte Toji eine Menge solcher Dossiers quergelesen. Besaß man einen gewissen Hang zur maßlosen Übertreibung, konnte man in diesem Fall behaupten, dass er inzwischen so viele Personalakten studiert hatte, um mühelos mit geschlossenen Augen eine Vielzahl an Schlüsselinformationen aufsagen zu können. Er erspähte auch dieses Mal geschwind das Wichtigste der geöffneten Akte: Nachrichtendienstliche Ausbildung, Militärische Aufklärung und Stabsstelle als Nachrichtendienstoffizierin. Raina Antilles besetzte damit einen der noch offenen Posten in seinem Stab.
Die von Bastion stammende Offizierin, die eindeutig mit den protokollarischen Gepflogenheiten in Kreisen ranghoher Militärs vertraut war, sprach ganz selbstbewusst weiter, nachdem sich Toji einen raschen Überblick über das ihm überreichte Dokument verschafft hatte: „Darf ich ihnen außerdem meinen Zweiten Vorgesetzten vorstellen: Major Commander Lionell Terrik, Kommandant des Sturmtruppenkorps in der Sixth Negative Region und Commander für die Storm Commandos nach Anweisung der Generalität.“
„Commodores“, schaltete sich der drahtige Sturmtruppenoffizier ein, sobald die uniformierte Dame einen Schritt zur Seite gemacht hatte. Ein gewisser Diensteifer schwang in seiner Stimme mit als er seiner knappen Begrüßung sogleich hinzugefügte: „Ich denke Lieutenant Commander Antilles hat bereits das Wichtigste zusammengefasst. Commodore Murata, wir können uns über etwaige Details nach der Vorbesprechung unterhalten, ansonsten betrachten sie die Lieutenant Commander als meine Augen und Ohren.“ Das Comlink piepste ziemlich aufgeregt. „Wenn sie mich nun noch kurz entschuldigen würden.“
Suavere nickte der jungen Frau zu. Dann sagte er mit entschuldigendem Tonfall: „Ich hatte bislang leider noch keine Gelegenheit gehabt Sie anzukündigen, Commander. Doch Ihre Überpünktlichkeit wetzt diesen Fehler problemlos aus … Oder was meinen Sie, Commodore Murata?“
„Ich sehe das genauso“, antwortete Toji und nickte der Blondine ebenso zu. „Noch haben wir mehr als genug Zeit, um uns besser kennenzulernen. Und entsprechend ihrer Qualifikationen – sowie den Einschätzungen Ihrer Vorgesetzten – gehe ich davon aus, dass Sie über den nachrichtendienstlichen Aspekt der anstehenden Operation ausreichend in Kenntnis gesetzt worden sind. Demzufolge dürfte das Vorstellen dieses Tagesordnungspunktes für Sie kein Problem sein – wenn wir soweit sind.“
Derweil sich zwischen den drei Flottenoffizieren langsam eine relativ oberflächliche Konversation entwickelte, betraten mehr und mehr Uniformierte den recht geräumigen Saal. Manche suchten sich gleich einen ihrem Rang sowie Position entsprechenden Platz in den zunehmend steigenden Reihen, andere plauderten am Fuße des Auditoriums erst einmal in aller Ruhe mit Bekannten. Insbesondere jene, die schon bei Corellia und Byss in Tojis Kampfgruppe gedient hatten, nutzten die Gelegenheit für ein kurzes Schwätzchen. In diesem Aufkommenden Tohuwabohu erblickte der Commenorer nur beiläufig seine heimliche Verlobte. Weil Serenety als Kommandantin der „Overlord“, dem größten Kriegsschiff der Einheit, gleichzeitig die prestigeträchtigen Stellung der Flaggkapitänin inne hatte, hatte sie Anspruch in der ersten Reihe – neben Line Captain Stoner, Major Commander Terrik und Toji selbst – zu sitzen. Ob die zierliche Bastionerin dieses Privileg für sich in Anspruch nahm, war aber fraglich. Schließlich machte sie sich nicht so viel aus solchen protokollarischen Dingen. Zumal sie sich bestimmt eine Menge mit Matachi Oskata, dem früheren Sensorikoffizier der „Musashi“ zu erzählen hatte.
In dem großen Hörsaal hielt erst Ordnung und Disziplin Einzug als ein breitschultriger Captain des Flottenregiments eintrat, beim Haltung annehmen lautstark die Hacken zusammenschlug und dann mit tiefer, kräftiger Stimme meldete: „Achtung! Admiral betritt den Saal.“
[: Fre'ji-System | Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex :||: Zentrum | Verwaltungsbereich | Verwaltungshauptgebäude | Besprechungsraum Aurek Sieben :||: Toji Murata, Commodore Suavere und allerhand Offiziere (darunter Captain Akaji, Commander Aaronson und Lieutenant Commander Antilles); im Hintergrund: Einfache Mannschaftsdienstgrade und Droiden :]