Fresia (Fre'ji-System)

[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex| Zentrum | Wohnbereich | Officer’s Club] Gordon Aaronson, Mile Toral, Raye Ellis, Kael Reed und viele weitere Militärangehörige

Mile konzentrierte sich vollkommen auf die Worte von Commander Aaronson, als dieser über die Allegiance sprach. Der Höflichkeit halber verzichtete er auch darauf einen Schluck seines Getränkes zu nehmen. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, dass er dem älteren Herrn nicht zuhören würde. Er stellte kurz sein Glas auf einem nahestehenden Tisch ab und richtete mit der nun freien Hand die Schlaufe um den Arm der verletzten Schulter zu richten. Anschließend nahm er wieder das Glas in die Hand.

„Ich hoffe man kann auch bisherige Schiffe mit den neuen Turbolasern nachrüsten.“ Nachdenklich nahm er einen Schluck und schwenkte sein Glas erneut - die Möglichkeiten wären vielfältiger Natur, „ich habe selbst erlebt, wie blutrünstig und verbissen die Yevethaner kämpfen, solche Turbolaser wäre ideal ihre Bodentruppen aus dem Orbit zu neutralisieren, ohne in einen tieferen Orbit eindringen zu müssen.“ Erneut legte er eine kurze Pause ein, ehe er fortfuhr, „und es würde unsere eigenen Verluste minimieren. Ich würde Bodentruppen nur sehr ungern gegen diese brutalen Fremdweltler einsetzen. Was meinen Sie, Commander? Gibt es Chancen, dass Zivilisten oder versprengte Truppenteile auf yevethanisch besetzten Welten überlebt haben und man bei einem Orbitalbombardement oder gar Base Delta Zero mit Kollateralschäden zu rechnen ist?“

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Etwas verdutzt sah Toji sie an, nachdem sie ihn auf einmal – ohne jegliches Vorzeichen – zu sich ins Bett gezogen, sich über ihn gebeugt und ihn anschließend geküsst hatte. Ihre hellbraunen, vereinzelt mit bernsteinfarbenen Punkten gesprenkelten Augen musterten ihn neckisch als sie sich kurz darauf ganz ungeniert auf seinen Schoß setzte. Hier, in der schützenden Zweisamkeit, schien sie ihre kalte, förmliche Distanziertheit, die sonst stets und überall an den Tag legte, abzulegen. Liebevoll lächelte der Commenorer sie an, während sich die hochwertige Matratze der neuen Lage ihrer Körper ohne irgendeine Mühe anpasste. Mit der gesunden Hand strich er ihr beiläufig durch das schwarze Haar, klemmte eine einzelne Strähne hinter das rechte Ohr und küsste sie zum Schluss auf die Wange.

Schelmisch grinsend sagte Serenety zu ihm:
„Nun, da man über das Gesprochene etwas nachdenken sollte, und ich finde, dass du derzeit genug über mir stehst, ist es einmal sehr schön zu sehen, dass du unter mir bist.“ Kurz beugte sie sich in Richtung des Tabletts, griff nach etwas außerhalb seines Sichtfelds und hielt ihm dann mit einem Mal ein Stückchen des cygnisches Croissants, das in Honig eingetaucht worden war, vor dem Mund. „Dein Steward hat sich so viel Mühe mit dem Frühstück gegeben und es ist wahrscheinlich schon fast kalt. … Zudem kann man mit etwas im Magen besser denken. Von daher schlage ich vor, dass du etwas essen solltest.“

„Liebend gern“, entgegnete Toji schmunzelnd und biss beherzt ab.

Das Essen fiel ihm aufgrund seiner Entstellungen im Gesicht zwar noch immer schwer, aber in ihrer Gegenwart genierte er sich wenigstens nicht. Binett, sein Steward seit er die Befehlsgewalt über den Imperial-Sternzerstörer Abyss übernommen hatte, hatte sich – mal wieder – übertroffen. Tag für Tag überraschte ihn der Leading Crewman mit neuen Einfällen. Genüsslich kaute der Commenorer das mit lokalem Honig überzogene Croissantstückchen. Nachdem er den Bissen heruntergeschluckt hatte, rappelte er sich etwas schwerfällig auf und nahm sich eine Fruchtscheibe, um sie ihr sodann in gleicher Weise anzubieten. Neckisch biss sie von dem purpurfarbenem Stück ab. Dabei funkelten ihre Augen. So hatte Toji sie noch nie erlebt. Seit er ihr am letzten Abend den Schmuckring mit dem raren Folor-Jaspsisstein geschenkt hatte, schien sie vollkommen ausgewechselt zu sein.


„Die 'Overlord' mag zwar nun schon viel eher kommen als wir angenommen hatten und die Arbeit, die wir erst in gut zwei Tagen machen wollten, muss nun schon jetzt erledigt werden, aber das heißt trotz allem nicht, das wir alle Pläne über Bord schmeißen müssen“, sagte er zu Serenety. „Statt der angedachten, zweitägigen Tour durch die hiesige See werden wir uns demzufolge wohl mit einem schönen Nachmittag an Husup Centers Promenade begnügen müssen. Vielleicht können wir da eine Tasse Caf in Fre'jis Sonnenschein genießen...“

Da Beziehungen zwischen Militärangehörigen, die in einem Subordinationsverhältnis standen, nicht erlaubt waren – und Serenetys Zugehörigkeit zu seiner Kampfgruppe allseits bekannt war –, durften sie in der Öffentlichkeit aber nicht allzu vertraut miteinander umgehen. Schließlich hatten die ersten Mitglieder der Neunten Gefechtsflotte allein auf die Cormon-Inseln begrenzten Landgang an Teile ihrer Mannschaften ausgegeben hatten. Des Weiteren wimmelte es in städtischen Arealen imperialer Planeten stets von Spitzeln des Imperialen Sicherheitsbüros. Irgendwelche Disziplinarverfahren, die nur anlässlich solcher Kleinigkeiten abgehalten wurden und seiner Karriere sicherlich nachträglich schaden konnten, konnte er sich hinsichtlich des Vertrauens, das ihm Tarkin entgegen brachte, nicht erlauben. Sanft streichelte er die samtweiche Wange der auf ihm sitzenden Bastionierin.

„Lass uns also erst das Frühstück im Bett genießen und dann Husup Center einen längeren Besuch abstatten“, schlug Toji vor, probierte noch ein wenig von den köstlich schmeckenden Croissants und griff dann nach dem Glas mit dem frisch gepressten Saft. „Bei so vielen Militärs, die momentan auf Landgang sind, wird man in den nächsten Stunden keine Regenwolke am Himmel sehen.“

***

Die Arbeit, die ein Kampfgruppenkommandant Tag für Tag zu erledigen hatte, holte ihn letztendlich schneller ein als ihm lieb war. Ein ausgedehntes Frühstück im Bett, ein Spaziergang am Strand und eine Tasse Caf in einem hübschen Promenadencafé – Mehr Freizeit gestand man einem Commodore der Neunten Gefechtsflotte, die zur Zeit gewissermaßen vor dem Tor der Yevethaner stationiert war, anscheinend nicht zu. Mit einem gewissen Widerwillen hat er dementsprechend die Räumlichkeiten aufgesucht, die ihm die hiesige Kommandantur freundlicher Weise bis zur Ankunft der Overlord überlassen hatte. Derweil sein persönlicher Sekretär, ein im Dienste der Imperialen Flotte stehender Protokolldroide, einfache Schreibtischtätigkeiten erledigte, rief Toji an der Recheneinheit die Daten dreier schon seit Jahren unter seinem Kommando stehender Offiziere auf, mit denen er kurzerhand ein Treffen ausgemacht hatte.

Sowohl beim Einsatz im Chiss-Territorium als auch bei der Schlacht um Fresia war der Commodore ohne Probleme mit einem ziemlich kleinen Stab (bestehend aus einem Sekretär, einem Deckoffizier und einigen Matrosen) ausgekommen. Doch nun, da er mit einem größeren Kampfverband für einen längeren Zeitraum im gegnerischen Gebiet operieren sollte, brauchte er – neben einer qualifizierten Flottenkapitänin – fachkundige Untergebene in seiner Nähe. Genau aus diesem Grund hatte er sich am Ende ohne jegliche Zweifel für Monchar (Kommunikation), Mortimer (Operative) und Grumby (Navigation) entschieden. Unter seiner Führung an Bord der Pandora und der Abyss hatten sich alle drei Offiziere nach und nach zu den Personen entwickelt, die sie nun waren. Demzufolge hatte Toji großes Vertrauen in deren Fähigkeiten.

Die Ungewissheit, was sie im Büro des Commodore letztlich erwarten würde, war allen drei Herren ins Gesicht geschrieben als sie gemeinsam die schlichten Räumlichkeiten betraten. Obgleich in der Imperialen Flotte größtenteils Männer unterschiedlichster Spezies und Kulturen dienten, kursierten hier genauso viele Gerüchte wie anderswo in dem riesigen Sternenreich. Schweigend bot Toji den beiden Sub Lieutenants und dem Lieutenant einen Sitzplatz vor seinem Schreibtisch an – und diese nahmen jeweils mit einem Nicken die Höflichkeit an. Derweil sie sich setzen, musterte er sie. Einen nach dem anderen. Die letzten zwei Standardtage, die in erster Linie voller Reparaturarbeiten an der arg beschädigten Abyss und einer feucht fröhlichen Feier in der Offiziersmesse gewesen waren, hatten ihre Spuren – mal mehr, mal weniger – hinterlassen. Bevor der Commenorer das Schweigen brach, lockerte Grumby beiläufig mit zwei Fingern den engen Kragen seiner Uniform.


„Meine Herren, sicherlich haben Sie in den letzten Stunden schon allerhand Geschichten gehört und sich entsprechend in Gedanken hunderte Szenarien ausgemalt“, stieg Toji mit ruhiger Stimme in das Gespräch ein. Sein Blick ruhte dabei überwiegend auf dem Neimoidianer Rune Monchar. Denn die Physiologie nichtmenschlicher Wesen war ihm noch immer etwas fremd, wodurch ihm das Deuten von Mimik schwer fiel. „Ich möchte Sie wirklich nicht länger auf die Folter spannen, deshalb rücke ich gleich mit der Sprache heraus: Tarkin möchte einen Kampfverband hinter die feindlichen Linien schicken, der dort ordentlich wildert. Meiner Wenigkeit hat er das Kommando übertragen – und ich benötige nun fähige Stabsoffiziere.“ Große Augen sahen ihn auf einmal an. „Sie, meine Herren, sind jeweils auf Ihrem Fachgebiet überaus kompetent. Corellia, Byss, Shinbone und Fresia – Stets haben Sie sich auf Ihren Posten als Stations- beziehungsweise Ressortoffiziere bewiesen. Deshalb möchte ich Sie auch weiterhin unter meinem Befehl wissen...“

Cassier Mortimer, ein aufgeweckter, junger Mann von Abregado-rae, kratzte sich am Hinterkopf als er hörbar kombinierte. „Die 'Abyss' wird folglich bei diesem Einsatz nicht mehr unter Ihrem Befehl stehen, Sir?“

„Richtig, Lieutenant“, antworte der Commodore ohne große Umschweife. „Für diesen Einsatz stellt mir die Admiralität den Imperial-II 'Overlord' als neues Flaggschiff zur Verfügung. Die 'Abyss' wird hingegen in den nächsten Tagen nach Bilbringi zurückkehren. Kein Reparaturschiff, das vor Ort ist, kann die durch die Iridorianer zugefügten Schäden beheben. Ein Werftaufenthalt für die alte Dame ist somit unumgänglich.“ Kurz pausierte er und griff nach einem Datapad. „Doch lassen Sie uns nun über Ihre neuen Aufgaben sprechen... Oder wollen Sie mein Angebot lieber ausschlagen?“

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Gordon
s Miene wurde sehr ernst, als Commodore Toral nach seinen Erfahrungen im Koornacht-Sternhaufen fragte. Die Frage, ob ein orbitales Bombardement Kollateralschäden verursachen würde, war nicht leicht zu beantworten, aber der Mygeetaner hatte seine Meinung dazu. Das was er gesehen hatte, als er sich bemüht hatte, die Volcanic und andere imperiale Schiffe wohlbehalten aus dem Bereich des Aufstandes herauszufliegen, sprach eine eindeutige Sprache.

»Was ich mit eigenen Augen gesehen habe, sind entvölkerte, sterilisierte Welten«, sagte er. »Einstmals imperiale Kolonien, die von allem menschlichen Leben befreit waren. Sie wurden von allem bereinigt, was einst menschlich oder imperial war, weil ein Feind sie für sich beansprucht, der unsere reine Existenz als Makel betrachtet, als Verunreinigung der Galaxis. Wenn Sie mich fragen, ob ich es für möglich halte, dass imperiale Militärs und Bürger Widerstand leisten, dann kann ich anhand dessen, was ich gehört habe, nur sagen: Ja, das ist möglich. Aber dem gegenüber steht ein Feind, der keinen noch so geringen Respekt vor dem Leben als solches hat, nicht vor seinem eigenen und schon gar nicht vor unserem. Und so würde ich sagen: Wenn es Opfer erfordert, diese Bedrohung aus der Galaxis zu tilgen - vollkommen und ein- für allemal...« seine Augenbrauen zogen sich zusammen, seine Stirn legte sich in Falten und die hellen Augen zeigten einen Ausdruck absoluter, rücksichtsloser Entschlossenheit: »Dann müssen diese Opfer erbracht werden. Und ich denke, jeder einzelne, der dort unten auf der Oberfläche irgendeines imperialen Planeten möglicherweise noch immer gegen die totale Auslöschung durch die Yevethaner ankämpft, wird mir Recht geben! Denn wir befinden uns nicht in einem Eroberungs-, sondern einem Vernichtungskrieg. Den Yevethanern ist das klar. Mit Verlaub, Commodore: Es wird Zeit, dass das auch uns klar wird und wir auf angemessene Weise reagieren! Sie oder wir, das ist die Devise, und bisher haben wir noch jeden Vorteil auf unserer Seite. Die Frage ist nur, wie lange noch.«
Es war eine ganze Weile her, dass Aaronson eine so leidenschaftliche Ansprache gehalten hatte. Jetzt tat er es, ohne eigentlich genau zu wissen, warum. Aber die Yevethaner - dessen war er ganz sicher - waren eine ganz eigene, andere Kategorie von Bedrohung, als es beispielsweise die Neue Republik jemals gewesen war. Auch diese hatte immer die Existenzberechtigung des Imperiums in Frage gestellt; nie aber die der Menschheit an sich.
»Commodore, wenn Sie irgendetwas über mich wissen sollten, dann sicherlich, das ich vor nicht allzu langer Zeit degradiert wurde«, räumte er bereitwillig ein, in dem Wissen, dass diese Information einem Mann in Torals Position ohnehin offenstand, sobald er sie anforderte. »Der Grund dafür war die falsche Entscheidung, ohne die nötigen Vollmachten einen Kompromiss mit den Rebellen der Neuen Republik zu suchen, anstatt ihnen mit der ganzen Stärke und Härte des imperialen Militärs zu begegnen. Mit dieser Schande muss ich leben, und diesen Fehler leugne ich nicht. Aber niemals - um keinen Preis und zu keinem Zeitpunkt - hätte ich je in Betracht gezogen, mit den Yevethanern einen Dialog zu beginnen. Mit ihnen kann es keinen Kompromiss geben. Sie sind nicht wie wir, nicht menschlich, in keiner Weise. Und wenn es mehr als nur moderne Turbolaser braucht, um sie von unseren Welten herunterzubrennen, mehr als Protonentorpedos und Erschütterungsraketen, dann sei es so. Base Delta Zero ist die einzige Sprache, die diese verkommene Spezies versteht! Und jedes imperiale Leben, das dabei geopfert wird, stirbt den Heldentod für eine Million andere, die dafür ohne die Geißel der Duskhan-Liga in Frieden leben und überleben dürfen!«

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Seine Überraschung in Bezug auf ihr Vorgehen – welches für sie wohl eher untypisch war (jedenfalls kannte man es so nicht) – bereitete ihr Vergnügen. Hier, innerhalb dieser vier Wände, wo sie geschützt und unter sich waren, konnte sie ihre Gefühle offen zeigen. Nun wurde deutlich, dass hinter der kühlen, distanzierten Fassade mehr lag als man glaubte. Er kannte sie so nicht, hatte sie bisher noch nicht so kennenlernen können und somit war eine gewisse Sprachlosigkeit wohl normal. Im Gegensatz zu ihm, war sie stets jene gewesen bei der man das Gefühl nicht loswurde mit einem „Eisberg“ zu tun zu haben. Vor seinem Unfall war Toji offen, gefühlsbetont, humorvoll und damit beliebt gewesen. Er hatte nie Probleme damit gehabt seine Gefühle offen zu zeigen. Ein Punkt an dem sie arbeiten musste. Gefühle gehörten unter Verschluss und nicht derartig an die Öffentlichkeit, dass jeder sie mitbekam. Nach wie vor fiel es ihr Schwer über ihre Gefühle zu sprechen. Gehörte sich doch zu jenen, die alles mit sich selbst ausmachten. Toji war stets in gutes Beispiel in diesem Punkt gewesen, bis zu jenem verhängnisvollen Tag. Sie hoffte inständig, dass er zu dieser Stärke zurückfand. Zum einem, weil es gut war und zum anderen um ihr zu helfen. In diesem Punkt war er derjenige, der dafür sorge trug, dass sie sich endlich öffnete. Also hoffte sie inständig, dass jener Charakterzug bei ihm zurückkehrte. Sie brauchte Hilfe, brauchte jemanden wie ihn, der ihr verständlich machte, dass ihr Handeln Konsequenzen aufwies und jene nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden konnten.

Toji war in einigen Punkten ein gutes Vorbild. In einigem war er stets lockerer und offener gewesen. Sie hingegen machte sich viel zu viele Gedanken. Auch wenn ihr klar war, dass sie nicht ihren gesamten Charakter verändern konnte, so ergänzte er sie perfekt und sie würde die Möglichkeit haben daran zu wachsen. Auf der einen Seite waren sie ein sonderbares Pärchen für all jene, die der Ansicht waren, dass ihre Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten. Auf der anderen Seite ergänzten sie sich in alle perfekt. Sie hatte lang gebraucht um sich dessen bewusst zu werden.

Sein liebevolles Lächeln machte ihr in diesem Augenblick umso deutlicher wie sehr sie ihn liebte und das er ein Teil von ihr war. Sanft schob er ihre eine Haarsträhne hinter das rechte Ohr und küsste ihre Wange. Nichts hätte sie in diesem Augenblick erschüttern können. Die Gewissheit zu lieben und geliebt zu werden war alles, was sie brauchte. Diese intime Zweisamkeit kam so selten vor, dass sie diese nun umso mehr genoss und glücklich darüber war, dass er sie nicht ablehnte. Ihrer Ansicht nach, war bereits eine Veränderung in ihm stattgefunden. Da sein Äußeres sich verändert hatte, (viele würden behaupten es wäre unansehnlich) schien er eine ganze Weile davon befangen zu sein. Demzufolge wäre es verständlich gewesen, wenn er diese Nähe nicht zuließ. Doch tat er es. Sie konnte zwar nicht genau sagen ob und wie viel Kraft es ihn kostete, dennoch war es Fortschritt. Vor Monaten noch hätte er wohl anders reagiert. Vielleicht brauchte sie sich in diesem Punkt also keine Gedanken zu machen – nicht mehr. Sie würde sehen ob es so war.

Toji biss herzhaft in das ihm gebotene cygnische Croissant, welches sie in Honig getaucht hatte und kaute andächtig. Sie wusste nur zu gut, dass ihm das Essen nach wie vor nicht einfach fiel, dennoch genierte er sich in ihrer Gegenwart nicht. Ein weiterer Schritt der zu seiner Genesung beitrug. Einer Genesung der inneren Wunden, eine, – die ihr Sorge bereitete. Sie kannten sich schon länger und die Verbindung zwischen ihnen ging unheimlich tief. Doch trotz dieser Tatsache wäre es möglich gewesen, dass er sich vor ihr weit mehr genierte als vor Fremden. Gerade weil sie sich so nahe waren. Es beruhigte daher, dass ihre anfängliche Sorge unbegründet schien. Toji ließ sich nicht lumpen und bot ihr ein Stück Obst in der gleichen Weise an wie sie es zuvor getan hatte. Neckisch biss sie ab und kaute. In diesen Sekunden fühlte sie sich ihm unheimlich nahe. Es war so, als ob sie endlich zu einer Person wurden. Wie oft hatte sie sich gefragt ob sie beide sich endlich finden würden. Ob es nicht zu spät war und er sich dazu entschloss einen gänzlich anderen Weg einzuschlagen. Sie wusste nicht wie sie reagiert hätte und vermutete, dass sie sich jeder Herausforderung gestellt hätte um sich irgendwie abzulenken. Ihre Gefühle in dieser Hinsicht erschreckten sie. Letztlich hätte sie drei Wege wählen können. Entweder ihren Vater zu bitten sie zu verheiraten (einen solchen Kandidaten hätte man gefunden) und eine unglückliche Ehe zu führen. Um ihre Liebe zu kämpfen um letztlich zu scheitern oder aber sich in die Arbeit zu stürzen mit der Konsequenz das Leben zu verlieren. Keine dieser drei Wege schien auch nur irgendwie ansatzweise gut. Die Ungewissheit jedoch war vorüber und jene Gedanken ließen sie endlich los.

Toji war es, der sie zurück in die Realität holte. Sein Vorschlag, sich wenigstens einen schönen Nachmittag an Husup Centers Promenade zu gönnen, war verlockend. Wobei sie ehrlich zugeben musste, dass sie lieber hier im Bett geblieben wäre. Ihr War klar, dass sie in der Öffentlichkeit darauf achten mussten sich nicht zu verraten. Eine Beziehung zwischen Vorgesetztem und Untergebener war nicht erlaubt. Sie gehörten beide der gleichen Kampfgruppe an und so durfte die Öffentlichkeit keinen Verdacht hegen. Auch wenn sie dazu in der Lage war dies zu verbergen – allein schon durch ihre kühle Distanziertheit – so hätte sie die Nähe lieber genossen. Doch diesen Punkt behielt sie vorläufig für sich. Vor allem um sich selbst vor irgendwelchen „Dummheiten“ zu schützen. Ihre Erziehung und ihre moralische Einstellung verbot es ihr sich einem Gefühl der Schwäche hinzugeben. Leise seufzte sie, als er ihre Wange streichelte.

„Deine Idee ist gut. Wenn ich auch allerdings vermute, dass wir dann erneut über die Arbeit Philosophieren werden“, meinte sie mit einem Lächeln.

Das Pärchen genoss das restliche Frühstück, ehe sie sich alltagstauglich zurecht machten um dann Fre’jis und seine Promenade zu erkunden.

Außerhalb der vier Wände wechselte sie zurück in ihre kühle Distanziertheit. Niemand hätte vermutet, dass die junge Frau zuvor noch so Gefühlsbetont gewesen war. Irgendwann würde sich dies vielleicht ändern. Je nachdem wie ihre Karrieren verliefen. Sie glaubte nicht, dass sie beide auf Dauer gemeinsam beruflich so agieren würden, dass eine Beziehung unmöglich blieb. Jedenfalls hoffte sie dies.

Das Wetter war schön, die Sonne schien, der Himmel war Blau und Wolkenfrei. Die Sonne wärmte ihre Haut. Sie unternahmen einen Spaziergang, suchten sich ein Caf um etwas zu trinken und unterhielt sich. Natürlich unter anderem über ihre Arbeit. Für jeden Beobachter sahen beide aus als ob sie sich zwar kannten aber sie sonst nichts verband außer einer Freundschaft. Die Öffentlichkeit konnte nicht einmal Spekulieren.

Serenety genoss die ruhigen Stunden. Den Austausch mit ihm ebenso wie die Nähe. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart wohl, frei und vor allem beschützt. Ein Gefühl welches sie nicht kannte, mit Ausnahme ihrer Eltern. Der Nachmittag war wundervoll und dennoch viel zu kurz. Ihre Zeit verginge viel zu schnell. So fühlte es sich jedenfalls an. Zeit… Ein Mysterium, welches zu erklären wohl nicht einfach war.

[: Fre'ji-System | Fresia | Coromon-Inseln | Stadt :||: Promenade | Cafe Freji :||: Toji Murata und Captain Akaji , andere Gäste in der Umgebung :]
 
[ Kern / Torranix-Sektor / Fre'ji-System / INT Heart of the Order / Speisesaal ] Baran, Frey und Rosh, sowie Cewell, Blink und Faedus

Gespannt verfolgte Baran über den Rand seines Whiskeyglases hinweg die Reaktion seiner Gesprächspartner. Zu seiner maßlosen Genugtuung schienen seine Vorschläger garnicht mal schlecht anzukommen. Fogerty quittiere die Bitte um Versetzung mit der Anweisung einem offiziellen Antrag an sein Büro zu schicken. Er würde sich darum kümmern. Noch dazu nannte er den Vorschlag ein SaintJacques-Manöver durchzuführen ambitioniert – eine Unternehmung die immense Vorbereitung und eine gute Portion Glück benötigen würde. Er würde es im Hinterkopf behalten.

Der Gotal verbarg sein Lächeln hinter der dunklen Flüssigkeit des Whiskeys, während Fogerty sich nach der Verfügbarkeit der Suchdroiden erkundigte und schließlich ankündigte dies mit dem Admiral besprechen zu wollen. Schließlich schlug er vor sich der Schnelligkeit von Draykons Raider bedienen zu können, worauf der Commander auf die Verfassung seines Schiffs hinwies, die kurze Ausflüge aber keine Marathons erlauben würde.

Der Rest des Abends verlief mehr als glatt. Gemeinsam verbrachten die Offiziere noch einige Zeit damit über ein mögliches Vorgehen zu reden und potentielle Risiken zu diskutieren. Schließlich wurde die Runde jedoch aufgelöst und Baran begab sich zurück in ein Shuttle und auf den Weg zu seinem noch-Schiff. Erst jetzt, wo er allein war, setzte der Freudentaumel so richtig ein. Er war für sein Vorgehen über Widek nicht verbal gevierteilt worden und hatte auch keine Repressalien zu befürchten. Im Gegenteil! Er würde ein eigenes Kommando erhalten! Nicht die hochspezialisierte Bull, sondern ein anderes Schiff mit erweiterten Einsatzfeldern. Und nicht zu vergessen, er würde befördert werden! Als einfacher Lieutenant durfte er kein Schiff kommandieren. Man würde ihn in den Rang eines Lieutenant Commanders erheben müssen, wenn er offiziell ein Schiff befehligen sollte!

Während der Jahre bei der Flotte hatte er sich immer wieder ausgemalt wie ein eigenes Kommando sich anfühlen könnte. Dennoch hatte er zuletzt nicht mehr daran geglaubt jemals den Tag zu erleben wo dies passieren würde. Hätte es der Pilot des Shuttles nicht hören können, Baran hätte laut gejubelt. Die Verletzung seiner Vorgesetzten fühlte sich auf einmal fern an und er verdrängte die Frage ob er sich überhaupt freuen durfte tief in sein Unterbewusstsein.

Mit einem dumpfen Schlag dockte das Shuttle an die Bull an und Baran erhob sich, fest entschlossen einen ersten Entwurf seines Versetzungsantrags schon heute Abend zu schreiben, um es morgen nur noch Korrektur lesen zu müssen.

Die nächsten Tage vergingen zäh. Während er auf eine Antwort von Fogertys Büro wartete, verließ Baran kaum sein persönliches Quartier. Die Wachschichten auf der Brücke saß er schweigend ab, denn von der Mannschaft wollte – noch weniger als vorher – niemand mit ihm sprechen, wenn es nicht unbedingt sein musste. Ganz im Gegenteil, die Auren der Brückencrew waren offen feindselig, wenn auch die Gesichter ausdrucklos blieben.

Der schwere, graue Lederumschlag von der örtlichen Verwaltung kam daher als echte Erleichterung. Mit zitternden Fingern erbrach Baran das Siegel in seinem Quartier verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen, als ihm augenblicklich seine neuen Insignien entgegenblitzten. Lieutenant Commander. Die Drei Codezylinder und die rot-blaue Plakette schimmerten unschuldig im kränklichen Licht der Deckenbeleuchtung und doch bedeuteten sie so viel. Der Gotal verlor keine Zeit und nahm mit fliegenden Fingern seine alten Rangabzeichen ab und legte die neuen an, als müsse er fürchten, dass jeden Moment jemand hereinplatzen und sie ihm wieder wegnehmen könnte. Erst als das neue Gewicht schwer an seiner Brust hing, zog er einen Bogen dicken Filmsis aus dem Umschlag, der mit dem Begriff „Versetzung“ tituliert war.

Während seine Augen über das Filmsi huschten, hoben sich seine Augenbrauen immer weiter. Nicht dass er sich beschwerte, aber das hatte er nicht erwartet. Ihm wurde ein Prisenschiff zugewiesen. Die MAR Reconquista Yevetha hatte bei der Schlacht über Fresia unter dem klangvollen Namen Holy Blood gegen die Imperialen gekämpft und war mit nur minimalen Schäden von imperialen Enterkommandos erobert worden. Das Schiff war zwar erst halb vom yevethanischen Einfluss gesäubert worden, doch war alles soweit einsatzbereit und eine Mannschaft wurde soeben an Bord gebracht. Barans Blick blieb für einen Moment an dem Namen seiner ehemaligen Feuerleitoffizierin hängen, die offensichtlich ebenfalls eine Beförderung erfahren hatte und an Bord der Reconquista die Rolle seiner Ersten Offizieren einnehmen würde. Die anderen Namen der Brückencrew kannte er nicht. Lediglich Captain Kowalski blieb Kommandant der Bodentruppen und Doktor Chi blieb Schiffsarzt. Das war kein Setup das Baran gewählt hatte, doch er würde sich darauf einstellen müssen.

Nachdem er den Brief zuende gelesen hatte, verstaute er das Filmsi wieder in dem Umschlag und begann damit seine restlichen Habseligkeiten in den bereits gepackten Taschen zu verstauen. Binnen einer halben Stunde hatte er sein Quartier geräumt und hatte das Shuttle zu seinem neuen Kommando bestiegen.

Während des Fluges studierte Baran eingehend eine Aufstellung mit Daten über sein neues Schiff und versuchte sich so gut es ging mit ihm vertraut zu machen. Von der Schlacht wies die Reconquista noch ein paar Kratzer auf, die aufgrund zu geringer Priorität nicht behoben worden waren. Die Crew war inzwischen beinahe komplett und bestand zu Teilen aus Reservisten von Fresia, aber auch aus den Besatzungsmitgliedern einiger anderer Schiffe im System. Bemerkenswert war ebenfalls der hohe Anteil an Nichtmenschen in der Crew. Offenbar hatte man an offizieller Stelle die Prise lieber mit Soldaten aus der zweiten Reihe besetzt, als vielen Menschen das noch immer nach Yevethanern stinkende Schiff zuzumuten.

Schließlich dockte das Schiff an und Baran erhob sich von seinem Platz. Wie auch die Bull war die Reconquista nicht besonders groß. In kürzester Zeit hatte er den Hangar durchquert und fand sich kurz darauf auf der Brücke wieder, auf der noch immer die Aufräumarbeiten im vollen Gange waren. Auf dem Boden klebten ausgedehnte Flecken in dunklem rot und grade wurde ein großes, rot verkrustetes Becken von mehreren Männern auf einen Repulsorwagen geladen, um abtransportiert zu werden. Für einen Moment stand Baran wie angewurzelt in der Eingangstür. Sein Versetzungsschreiben hatte erwähnt, dass erst noch aufgeräumt werden müsse, doch dass es so schlimm stand hatte er nicht gedacht.

„AHA! Sie müssen der neue Commander sein!“

, schallte plötzlich ein dröhnender Bariton von Steuerbord über die Brücke. Der Gotal zuckte zusammen, nur um ein äußerst ungewöhnliches Duo zu sehen, dass zielstrebig auf ihn zu kam. Beide waren sie Nichtmenschen, beide gekleidet in wallende schwarze Roben. Ein gedrungenes, haarloses Geschöpf – derjenige der gerufen hatte – hatte die Lippen zu einem zähnefletschenden Grinsen zurückgezogen. Baran war sich nicht sicher, glaubte aber, dass es sich dabei um einen Muttani handeln könnte. Doch so ungewöhnlich dieser Anblick auf der Brücke eines imperialen Schiffes war, sein Begleiter stach ihn aus. Baran wusste was Givin waren und hatte bereits einige in der Flotte gesehen, doch einem Givin in einem Rollstuhl war bis jetzt noch nie über den Weg gelaufen. Zumal Repulsorstühle die Norm waren und Räder nur unnötig altbacken.

„Ähh…ja. Lieutenant Commander Gargatosh, Mister...“

, antwortete Baran stockend und konnte nicht umhin ob des durchaus unangenehmen Geruchs des Muttani das Gesicht zu verziehen. Es wusste nicht warum – der Geruch war vielleicht ein Faktor – doch die beiden waren ihm zuwider. Bei ihrem Anblick standen ihm unwillkürlich die Nackenhaare zu Berge.

„Nur ein Lieutenant Commander?!“

, fragte das glatzköpfige Alien und seine Aura zuckte in einer plötzlich zornigen Anwandlung. Baran konnte sich grade noch beherrschen nicht die Hand an seinen Blaster zu legen. Unwillkürlich war ihm kalt geworden.

„Man hatte mir jemanden höheren Ranges versprochen!“

, schnarrte der Muttani und Baran verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nun, Sie werden mit mir Vorlieb nehmen müssen. Währen Sie vielleicht so freundlich mir zu sagen wer Sie sind und was Sie auf meiner Brücke tun?“

, fragte er, nun ebenfalls ärgerlich. In dem Schreiben, dass er bekommen hatte war mit keinem Wort erwähnt worden, dass er Besuch von offensichtlichen Zivilisten erhalten würde. Innerlich versuchte er sich bereits an die Comnummer von Captain Kowalski zu erinnern und hoffte inständig, dass sein Kommandant der Bodentruppen bereits an Bord war.

„Barlin Hayest. Krieger im Orden der Sith, Zirkel der Hexer.“

, gab der Muttani schmallippig zurück und fügte dann mit einem Seitenblick auf seinen Begleiter im Rollstuhl hinzu:

„Das ist Pain Sladras, mein Schüler.“

Dieser nickte gediegen und fügte mit überraschend sanfter Stimme hinzu:

„Seien Sie gegrüßt. Gegeben sei die Gleichung G=(2(e*π)+1024/324)-17,24. Können Sie mir sagen, was der Wert von A ist?“

Einen Moment lang entgleisten Barans Züge. War der Pilot auf dem Weg zu seinem Schiff falsch abgebogen? Was zur Hölle wurde hier gespielt?! Er wusste noch immer nicht was hier eigentlich Sache war und so langsam ärgerte ihn diese Situation – Sith oder nicht.

„Nein kann ich nicht. Und entschuldigen Sie mal, würden Sie mir jetzt endlich sagen was Sie auf meiner Brücke zu suchen haben?! Ehrlich gesagt habe ich wichtigere Angelegenheiten zu erledigen als beliebige Mathematikaufgaben zu lösen und mich mit Zivilisten zu unterhalten!“

Augenblicklich verdüsterte sich die Aura des Givins, auch wenn das skeletthafte Gesicht regungslos blieb. Offenbar wollte dieser etwas sagen, wurde jedoch von seinem Begleiter unterbrochen.

„Offensichtlich. Verzeihen Sie meinem Schüler. Sie haben Recht, kommen wir zum Punkt.“

, kurz räusperte sich Lord Hayest, dann fuhr er fort:

„Es ist so, dass mein Schüler darum gebeten hat ein Imperiales Kriegsschiff begleiten zu dürfen. Der technische Teil seiner Ausbildung ist ohnehin vorbei, also bietet es sich an, dass er Erfahrungen ohne mich sammeln darf. Glücklicherweise habe ich gute Kontakte zum hiesigen Flottenkommando, weshalb Pain Sie auf Ihrer nächsten Expedition begleiten wird. Das hat alles seine Richtigkeit und ist hier dokumentiert.“

Mit ausdruckslosem Gesicht nahm Baran einen weiteren Lederumschlag mit dem Wappen der Flotte entgegen und überflog das Stück Filmsi im Innern. Augenblicklich war seine Freude über das neue Kommando verflogen. Er hatte bisher noch keinerlei Berührungspunkte mit dieser obskuren Religion gehabt, war sich wohl aber über die Gerüchte bewusst, dass Sith Gedanken lesen und Dinge schweben lassen konnten. Natürlich glaubte er nichts von diesem Nonsens, doch wahr ihm alles andere als wohl dabei einen rollstuhlfahrenden, skelletösen Blässling auf seiner Brücke rumfahren zu haben, der sich womöglich noch destruktiv in die sich grade etablierenden Abläufe einklinkte. Er wollte sich gegenüber Fogerty beweisen und da konnte er diesen Pain Sladras oder wie er hieß ungefähr so gut gebrauchen wie Bauchschmerzen! Und trotzdem war das Dokument in seinen Fingern echt und befahl diesem einen Zivilisten Zutritt zur Brücke zu gewähren!

„Keine Angst.“

, fügte Lord Hayest schließlich hinzu, nachdem Baran fertiggelesen hatte.

„Pain ist es verboten seine Kräfte auf der Brücke einzusetzen. Und auch sonst ist es eher eine beobachtende Rolle als alles andere. Trainieren wird er in seinem Quartier, Sie werden ihn garnicht wahrnehmen.“

[ Kern / Torranix-Sektor / Fre'ji-System / MAR Reconquista Yevetha / Brücke ] Baran, sowie Lord Hayest und Pain Sladras
 
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[: Fre'ji-System | Orbit von Fresia :||: Lambda-Shuttle „Cavalier“ | Passagierbereich :||: Commodore Toji Murata und sein Stab :]

Um den Commodore entsprechend seiner in den imperialen Protokollen begründeten Privilegien zu begrüßen, hatte Line Captain Iving Stoner schon etwa zehn Minuten bevor das Lambda-Shuttle das Dämmfeld passierte das stattliche Begrüßungskomitee in den riesigen Haupthangar der Overlord rufen lassen. Den neuen Flaggoffizier sollten in diesem Fall nämlich nicht nur Matrosen, Unter- und Deckoffiziere sowie eine Einheit der Flottenregiments in Empfang nehmen, sondern auch sämtliche Sektions- und Ressortoffiziere sowie der Ersten Offizier des Sternzerstörers der Imperial-II-Klasse, Commander Vyrim Lyscol. Mehrere Bootsmannspfeifen ertönten mit einem Mal schrill als das lang erwartete Shuttle routiniert zur Landung ansetzte. Sofort nahm das Begrüßungskomitee ehrfürchtig Haltung an. Gleichzeitig machten Line Captain Stoner und dessen Stellvertreter ein paar Schritte auf die sich ausklappende Rampe zu.

Toji, der gemeinsam mit seinem neuen Stab per Shuttle zu dem Schlachtschiff gereist war, humpelte langsam die Rampe herunter. Obwohl es sich eigentlich um ein normales Prozedere handelte – und die gegenwärtige Situation sowieso keine großen Feierlichkeiten erlaubte –, hatte sich der versehrte Commenorer für das Tragen seiner pechschwarzen Galauniform mit allen erhaltenen Würdigungen entschieden. Noch während er sich dem kahlköpfigen Kommandanten der keilförmigen Overlord näherte, verschaffte er sich mit geübten Blick einen ersten Eindruck über das Schiff, die Mannschaft und das darauf stationierte Kriegsgerät. Denn in einem Verband stellte das Flaggschiff idealerweise das Vorbild für die restlichen Mitglieder dar. Würde es demnach auf dem Imperial-II-Sternzerstörer nicht funktionieren, würde der Kampfverband nicht richtig arbeiten können und sie hätten bei ihrem Einsatz hinter feindlichen Linien keinerlei Erfolg. Unter diesen Umständen würden sie vermutlich nicht einmal den ersten der sechs angestrebten Standardmonate überstehen.

Mit einem steifen Salut grüßte der Line Captain seinen neuen Vorgesetzten.
„Commodore Murata.“

„Captain Stoner, entgegnete Toji freundlich und erwiderte die Begrüßung. „Es ist mir eine Freude Sie kennenzulernen. Hiermit bitte ich darum, an Bord kommen zu dürfen.“

Obwohl die Admiralität nach der triumphalen Fünften Schlacht von Corellia Iving Stoner samt der Overlord nach Empress-Teta – und damit ohne Umwege in den direkten Machtbereich von Lord Janem Menaris Usurpatoren – versetzt hatte, galt er gemäß seiner Personalakte zweifelsohne als ein gegenüber dem Galaktischen Imperium loyaler Offizier. Genau wie der Commodore selbst gehörte auch er zu den in den Streitkräften dienenden Kriegsversehrten. So hatte er sein rechtes Augenlicht über Corellia verloren als eine Vielzahl imperialer Truppen unter Lord Phollows Oberbefehl gegen die Rebellen gekämpft hatten. Damals war der Imperial-II-Sternzerstörer tatsächlich an der Seite der namhaften Leviathan geflogen, Delak Niriz' Supersternzerstörer. Der damalige Erste Offizier, Commander Jegg Simmes, hatte dafür gesorgt, dass das Schlachtschiff nach einer Menge schweren Treffern nicht in zahllose, unförmige Stücke zerrissen wurde.

Stoner zögerte nicht als er erwiderte:
„Erlaubnis erteilt, Sir.“ Man reichte sich routiniert die Hände. „Lassen Sie uns das Gespräch aber ruhig in Ihrem neuen Quartier fortsetzen. Ich möchte die Zweite Wache ungern um ihre wohlverdiente Freiwache bringen.“

Im Gegensatz zur Pandora oder der Abyss, die etwa zur Zeit der Proklamation der Neuen Ordnung ihren Stapellauf gehabt hatten, war die Overlord in der dunkelsten Stunde vom Stapel gelaufen – nämlich während Darth Ferits Herrschaft über den Tiefenkern. Jene finsteren Tage waren größtenteils vom Pragmatismus geprägt gewesen, um innerhalb kürzester Zeit wieder schlagkräftig zu werden. Beim Bau der Schlachtschiffe hatte man deshalb in Byss' Orbitalwerften notgedrungen auch auf verunreinigte Erze von Kalist VI oder Odik II zurückgegriffen – und unter anderem diesem großen Kriegsschiff ein mattes Grau mit schwarzen Sprenkeln verschafft. Diverse Inspektionen und Erneuerung hatten zwar verschiedene Makel inzwischen beseitigen können, aber verglichen mit all jenen, die bei Kuat, Fondor oder Yaga Minor produziert wurden oder allgemein jüngerer Generation sind, steckte es dennoch an manchen Stellen (ein wenig) zurück.

Eine Turboliftkabine beförderte Commodore und Line Captain schnurstracks in die höheren Ebenen des Brückenturms, wo sich traditionell die Kajüte des Flaggoffiziers befand. Viel zu erzählen hatten sich die beiden Männer auf diesem Weg nicht. Iving Stoner schien sich sein „Pulver“ allein für eine direkte, unangenehme Unterhaltung mit seinem neuen Vorgesetzten aufzusparen. Wenigstens besaß er aber so viel Diskretion, dass er keine offene Konfrontation vor der Mannschaft suchte. Toji folgte dem derzeitigen Kommandanten der Overlord zu jenen Räumlichkeiten, die ihn zumindest in den nächsten sechs Standardmonaten beherbergen sollten. Zwei leicht bewaffnete Flottensoldaten hatten vor der Tür (ganz vorbildlich) schon ihre Posten bezogen, nickten beiden ranghohen Offizieren zu und öffneten diese dann allein auf Fingerzeig. Man trat in das zentrale Zimmer, das Büro, ein. Der Commodore nahm selbstbewusst hinter dem Schreibtisch Platz und sah Stoner erwartungsvoll an.


„Sie wollten mit mir unter vier Augen sprechen, Captain?“, eröffnete Toji das Gespräch nach kurzer Pause. „Nun haben Sie die Gelegenheit dazu.“

Der Line Captain holte sichtlich Luft, schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich anschließend gegen den Schreibtisch. „Lassen Sie mich offen sprechen, Sir. Die Admiralität hat mich hierher geschickt, um unter Ihrem Befehl den Yevethanern eine blutige Nase zu verschaffen. Ich folgte dieser Order in der Annahme, dass ich weiterhin die 'Overlord' befehligen würde. Doch gestern erreichte mich ihr Eilkommuniqué … und dessen Inhalt verwunderte mich.“ Er kratzte sich das vernarbte Gesicht. „Es ist eine Tatsache, dass ein Sternzerstörer einzig und allein unter männlicher Führung sein Maximum entfalten kann. Kratas und Nerethin stellen in diesen Dingen nur die Ausnahme dar, nicht die Regel. Ich appelliere deshalb an Ihre Vernunft, Sir. Belassen Sie mich als Flaggkapitän in Ihrem Verband.“

Dass Chauvinismus in den Reihen imperialer Offiziere weit verbreitet war, war dem Commenorer durchaus bewusst gewesen. In jüngeren Jahren hatte er sogar manchen Abend in Runden verbracht, die überwiegend aus genau solchen Leuten wie Stoner bestanden hatte. Doch seit er Positionen inne hatte, die über eine gewisse Befehlsgewalt verfügten, hatte diese Frauenfeindlichkeit niemand mehr in seiner Gegenwart angesprochen. Im ersten Moment stand ihm dementsprechend die Verblüffung ins zum Teil entstellte Gesicht geschrieben. Toji musste sich also erst einmal sammeln, bevor einen klaren Gedanken fassen konnte, um eine passende, diplomatische Erwiderung zu finden. Vermutlich lag es an der eher liberalen Erziehung, die er vor allem nach dem Tod seines Vaters genossen hatte, die ihn aufgeschlossener gegenüber dem anderen Geschlecht hatte werden lassen.

Stoner schien die flüchtige Gesichtsentgleisung nicht bemerkt zu haben, denn er fuhr ungestört fort:
„Verstehen Sie mich nicht falsch, Sir. Ich habe größten Respekt vor Han Akaji. Sein Dienst für das Galaktische Imperium ist mir wohl bekannt. Seine Tochter ist dementsprechend natürlich nicht mit einer x-beliebigen Offizierin zu vergleichen – ähnlich wie Kratas oder Nerethin. Jedoch müssen Sie in diesem Fall wissen, dass ihr einfach jegliche Praxiserfahrung für ein Schiff dieser Klassifizierung fehlt. Immerhin hatte sie zuletzt bloß das Kommando über eine Marauder und einen Enforcer inne.“ Er schnaubte verächtlich. „Beides sind meiner Auffassung nach keine gute Voraussetzungen für das Führen eines Sternzerstörers der Imperial-II-Klasse.“

„Ich kann Ihnen Ihre Meinung selbstverständlich nicht ausreden, Captain“, entgegnete Toji auf der Stelle. Seine Stimme klang dabei ungewohnt kühl. „Jedoch gilt es, denke ich, im Bezug auf Captain Serenety Akaji ein paar Dinge klarzustellen. Betrachtet man kurz ihre Vita, Captain, handelt es sich bei dieser Frau um eine der Besten ihres Jahrgangs. Sie hat sich all den Widrigkeiten der Bastioner Militärakademie gestellt und hätte in den späteren Semestern möglicherweise sogar nach Prefsbelt IV oder gar Anaxes wechseln können. Zweifel an ihrer fachlichen Kompetenz kann man somit nicht haben.“ Er musterte seinen Gegenüber in diesem Augenblick regelrecht mit Argusaugen. „Darüber hinaus diente Miss Akaji mehrere Jahre lang unter meinem Kommando als Erster Offizier – unter anderem auch auf der 'Pandora'. Sowohl bei Corellia als auch bei Byss stand sie in dieser Funktion an meiner Seite auf der Gefechtsbrücke. Die Abläufe auf einem Sternzerstörer sind ihr demzufolge bekannt.“

Säuerlich verzog der Line Captain das Gesicht, hielt kurz inne, wobei er den Blick schweifen ließ, und sagte dann: „Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, Sir, aber das Führen eines Victory-II kann man nur schwer mit dem Kommandieren eines fast doppelt so großen Imperial-II vergleichen. Nehmen Sie nur allein die Größe der jeweiligen Besatzung zur Hand. Beinah siebentausend Mann gegen gut siebenunddreißigtausend. Da braucht es schon etwas mehr Erfahrung.“ Er grunzte. „Ich streite also nicht Captain Akajis Sachverstand an. Jedoch sollten Sie sich vielleicht überlegen, ob man ihr nicht lieber die Stelle des 'Flottenkapitäns' anträgt. So tritt sie meiner Meinung nach auch viel mehr in die Fußstapfen ihres Vater treten.“

„Nein, Captain“, widersprach der Commodore plötzlich knapp. „Das Potenzial, Stabsmitglied oder gar ein Posten als Flaggoffizier, sehe ich bei ihr zwar zweifellos, aber bevor sie diesen Schritt geht, muss sie erst ein großes Kommando erfolgreich geführt haben. Die anstehende Mission ist dafür die passende Gelegenheit, finde ich.“

Stoner nickte nachdenklich. „Natürlich, natürlich. Trotzdem sollten Sie noch einmal vor Augen führen, dass wir hier trotz allem über einen Sternzerstörer der Imperial-II-Klasse sprechen. Die 'Manticore', ein Geleitzerstörer der Procursator-Klasse, wäre vermutlich die demütigere Wahl, Sir. Du Telac, den man erst vor Wochen im Rahmen der Had Abbadon-Verteidigung die Befehlsgewalt übertragen hat, dürfte sicherlich ebenso wenig glücklich wie ich über solch eine Entscheidung sein, aber der Sprung vom einem Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse dahin ist immerhin nicht so groß.“

Toji schnaubte hörbar. Die Richtung, die diese Unterhaltung mittlerweile nahm, gefiel ihm ganz und gar nicht. Seiner Meinung nach krallte sich der Line Captain zu sehr an seinen Posten. Des Weiteren schien sein ausgelegter Köder, ihn zu seinem Stabschef zu machen, ärgerlicherweise keine Wirkung zu entfalten. Iving Stoner biss einfach nicht an. Während er allerhand Gedanken hin und her wälzte, tippte er beiläufig mit einem Finger auf die Schreibtischoberfläche. Sollte er einfach ein Machtwort sprechen? Oder musste er ihm den Köder nur ein weiteres Mal vorsetzten? Abermals beäugte er den momentanen Kommandanten der Overlord. Doch je mehr er seine Gedanken um dieses Problem kreisten, desto mehr zeichnete sich eine einzige Entscheidung ab: Wohl oder übel würde er in den sauren Apfel beißen müssen. So lehnte sich der Commodore am Ende seiner ganzen Überlegungen also hinter dem Schreibtisch ganz leicht nach vorn, fixierte mit grimmigen Blick den Line Captain und äußerte dann seinen Entschluss.

„Mister Stoner, unsere Unterhaltung mutet mittlerweile einem Katz-und-Maus-Spiel an“, sagte Toji. „Ihre Bedenken kann ich selbstverständlich nachvollziehen. Kein Kommandant gibt wirklich gerne die Führung aus der Hand. Bei der 'Abyss' ging es mir immerhin genauso.“ Leicht misstrauisch hob der drahtige Line Captain eine Augenbraue. „Doch auf vereinzelte Befindlichkeiten kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich muss den gesamten Kampfverband im Auge behalten. Und im Hinblick auf diese Maßgabe, halte ich Sie für die bessere Wahl als 'Flottenkapitän'. Das Kommando wird also an Captain Akaji abgetreten … Sie können sich nur überlegen, ob Sie mein Angebot annehmen wollen oder ob ich – gemeinsam mit Admiral Tarkin – eine Ersatzlösung für Sie finden muss.“

[: Fre'ji-System | Orbit von Fresia :||: Namloser Kampfverband | ISD II „Overlord“ | Brückenturm | Deck Zwei | Admiralsquartier :||: Commodore Toji Murata und Line Captain Stoner :]
 
Orbit von Fresia / INT Heart of the Order / Holoraum / Frey

Die Hologramme des Admirals und der Führungsoffiziere verschwanden und ließen Frey im halbdunkeln zurück. Das leise Wummern kehrte zurück, das man auf dem Schiff immer dann hören konnte, wenn es keine andere Geräuschquelle in der Nähe gab. Es war wie ein sehr schneller Herzschlag der Heart, der nur in solchen Momenten wahrgenommen wurde, in denen man sich auf ihn konzentriert. Der Corellianer hatte gerade vor dem versammelten Führungsstab der 13. Gefechtsflotte - oder besser dem, was davon noch übrig ist - seine Pläne zur Verfolgung und Vernichtung der Subjugator unterbreitet. Wie erwartet, hatte er viel Kritik dafür einstecken müssen. Zu viel Risiko, zu wenig Spielraum für Fehler und nicht kalkulierbare Gefahren.

Das Tinnitus-Manöver, wie Frey es getauft hatte, sollte die Yevethaner durchgängig unter Druck setzen. Dieser würde sogar noch erhöht werden, da der Commodore erfahren hat, dass weitere Verbände Störmanöver auf den yevethanischen Gebieten planen. Damit soll die Hauptflotte der Aliens beschäftigt bleiben. Der aktuell wahrscheinlichste Aufenthaltsort der Flotte war Cal-Seti. Der Planet liegt Fresia am nächsten. Ein Angriff dort wäre Selbstmord, denn wer es realistisch betrachtete konnte leicht feststellen: Einen zweiten direkten Schlagabtausch mit der yevethanischen Flotte inklusive der Subjugator würden sie nicht überstehen. Daran bestanden keine Zweifel. Admiral Raymus Tarkin ist laut Admiral von Salactal zu dem selben Entschluss gekommen und will deshalb einen Verband einsetzen, der Versorgungsschiffe angreift, die aus dem Sternenhaufen kommen. Frey wollte allerdings empfindlichere Schläge ausführen: Aradia und Tamban. Zwei Planeten, die nicht direkt an der Hyperraumroute zum Sternenhaufen lagen. Die Verteidigung müsste dort schwach sein.

Aufklärung und Überwachung war der erste Schritt. Die Vermutungen des Commodores mussten bestätigt werden. Gleichzeitig musste die Flotte der Aliens im Auge behalten werden. Wenn sie sich bewegte, musste das umgehend gemeldet werden. Der zweite Schritt bestand aus simplem Terror. Alles angreifen, was yevethanisch war: Zivilisten, Patrouillen, Transporter, Garnisonen. Das Ziel von diesen Manövern war, die Yevethaner dazu zu verleiten, die Subjugator zu verlegen, um den imperialen Störenfrieden den Gar auszumachen.

"Und da es nur zwei mögliche Routen von Cal-Seti nach Aradia oder Tamban gibt, schlage ich ein Saint-Jacques-Manöver vor."

Nachdem er das gesagt hatte, brach augenblicklich ein Tumult aus. Der Corellianer war sich sicher, dass er mehrfach die Worte "Verrückt", "Wahnsinn" und "maßlose Überschätzung" hörte. Den Zorn über die Kränkungen schluckte er in dem Moment, bevor er ruhig erklärte, dass bei genauer Überwachung, exakten Berechnungen und Schnelligkeit die Chancen gut standen, mit dem geplanten Manöver erfolg zu haben.

"Nehmen wir mal an, Commodore, dass das alles klappt: Ihr Verband wird aufgestockt, die Überwachung der Alien-Flotte wird eingerichtet, die Aufklärung bestätigt Ihre Thesen und die Angriffe auf yevethanische Ziele sorgen dafür, dass die Yevethaner Ihre Flotte verschieben. Wenn es Ihnen dann wirklich gelingt, die Subjugator mit dem von Ihnen genannten Manöver zu isolieren, müssen Sie es mit nur wenigen Schiffen gemeinsam mit einem Superkampfschiff aufnehmen. Es wird eine Weile dauern, bis die 13. reagiert und in den Hyperraum gesprungen ist, um mit Ihnen dem Kampf gegen das Ungetüm aufzunehmen."

"Diesem Risiko bin ich mir bewusst, Admiral. Ich bin der Subjugator nun aber schon zum dritten Mal begegnet und stehe immer noch vor Ihnen. Sie finden keinen erfahreneren Offizier im Umgang mit diesem Schiff. Ich werde es aufhalten, bis die 13. eintrifft."

Die Argumentation hatte schließlich überzeugt. Frey hatte die Freigabe dazu erhalten, seine Kampfgruppe neu aufzustellen. Seine erste Tat mit dieser Freigabe war die Beförderung von Gargatosh im Zusammenhang mit einem neuen Kommando. Die Corona-Fregatte Imperator bekam einen neuen Offizier, der bisher auf der Brücke der Heart eine Abteilung befehligt hatte. Natürlich Corellianer. Auch Fadeus würde ein neues Kommando bekommen: Die GSD Baxter hatte die Schlacht um Widek fast unbeschadet überstanden und war einsatzbereit. Die Stalwart zusammen mit Victor Kane musste der STR Shield weichen. Die Veränderungen verliehen der Kampfgruppe des Corellianers mehr Durchhaltevermögen und eine ordentliche Schlagkraft. Genug, um die Subjugator im Alleingang zu besiegen, war es dennoch nicht.

Orbit von Fresia / INT Heart of the Order / Holoraum / Frey
 
[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex| Zentrum | Wohnbereich | Officer’s Club] Gordon Aaronson, Mile Toral, Raye Ellis, Kael Reed und viele weitere Militärangehörige

Die Miene des Commodores wurde immer düsterer je länger er den Worten des Commanders zuhörte und Mile klar wurde, dass den Yevethanern nur mit absoluter und maßloser Gewalt beizukommen war. Der langanhaltende Konflikt mit der Republik hatte ihn wohl in dem Irrglauben gelassen, dass alle intelligenten Wesen in der Galaxis gleichzeitig auch kultiviert waren. Dass jemand seine Vermutung, die Yevethaner würden ganze Planeten in Geiselhaft halten und als menschliche Schutzschilder nutzen, teilte trug nicht gerade zu einer Anhebung seiner Laune bei. Wie ein weiteres Puzzlestück fügte sich diese Tatsache in sein bisheriges Bild über diese Fremdwelter ein. Nervös schwenkte er sein Glas in der Hand und führte es unterbewusst zu seinem Mund, das Brennen der alkoholischen Flüssigkeit schien als Ablenkung gerade zu angebracht, doch dachte hier sein Körper etwas anders und der Mann von Muunilinst musste husten.

„Das klingt nicht gerade erfreulich“, kommentierte Mile mit alkoholisch trockener Stimme und räusperte sich kurz, „jeder Tote durch diese Aufständischen ist ein Toter zu viel. Egal ob Zivilist oder Soldat, aber zu wissen, dass jeder Planet in einer potentiellen Geiselhaft ist, macht es nicht leichter ...“, kommentierte Mile, der aber schwieg, als Gordon meinte die Yevethaner seien auf einem totalen Vernichtungsfeldzug, den das Imperium nur gewinnen konnte, wenn es schnell reagierte. Sicherlich. Die Yevethaner waren eine Gefahr für das Imperium, aber genauso gut waren sie auch eine Gefahr für jede andere Spezies in der Galaxis. Und genau hier lag der Knackpunkt. Das Imperium musste schnell und zügig reagieren, um zu zeigen, dass sie der wahre Schutzherr der Galaxis waren, wurden hier allerdings zu viele Truppen eingesetzt, zeigte man, dass man die Bedrohung unterschätzt hatte und nicht damit fertig wurde. Setzte man zu viele Truppen ein würde dies als Zeichen der Schwäche gedeutet werden. „Ich gebe Ihnen Recht, die Situation erfordert ein zügiges und unerbittliches Vorgehen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Propaganda der Rebellion uns als Schwach darstellen lässt“, kommentierte Mile dann doch das Gesagte, „genauso wenig aber als brutale Schlächter“, fügte er noch in Gedanken hinzu. Etwas überrascht war Mile dann doch, als Gordon von seiner Degradierung erzählt hatte. Verwundert war Mile schon einen älteren Offizier mit einem niedrigeren Dienstgrad anzutreffen, aber so etwas könnte vielfältige Gründe haben. Er nickte, als sein Gegenüber fertig gesprochen hatte.

„Danke für ihre Offenheit, Commander, ihre Ausführungen und Überlegungen waren sehr hilfreich, sollte es mich demnächst tiefer in Richtung Koornacht verschlagen“, er pausierte kurz und überlegte, ehe er dann noch weiter sprach: „ihre Degradierung ist bedauerlich, allerdings scheint das Oberkommando nicht ihre Fähigkeit als kommandierender Offizier in Frage gestellt zu haben“, versuchte sich Mile an einem Lob und zeigte dann mit der Hand, in der er sein Glas hielt auf das Kreuz von Koornacht des älteren Offiziers, „wären sie unfähig würden Sie jetzt nicht das Kreuz von Koornacht tragen. Sicherlich, Sie haben damals einen Fehler gemacht, aber sie haben dafür gesühnt.“

[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex| Zentrum | Wohnbereich | Officer’s Club] Gordon Aaronson, Mile Toral, Raye Ellis, Kael Reed und viele weitere Militärangehörige
 
[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex | Officer's Club] Gordon Aaronson, Mile Toral; Kael Reed, Raye Ellis

»Vielen Dank, Sir!« sagte Gordon Aaronson, wobei seine Mundwinkel sich zu einem zurückhaltenden Lächeln verzogen. Die aufbauenden, anerkennenden Worte des Commodore taten ihm gut. Die Verleihung des Kreuz von Koornacht hatte ihm bereits das Gefühl gegeben, dass er seine Scharte zum größten Teil ausgewetzt hatte und wieder mit größerer Zuversicht auf seine Zukunft in der Flotte schauen konnte; dies aus dem Mund eines Mannes wie Toral zu hören war eine sehr willkommene Bestätigung. »Man hat mir eine zweite Chance gegeben, mich zu beweisen. Das werde ich tun. Und es freut mich, wieder an der yevethanischen Front zu sein. Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit erhalten werde, hier etwas beizutragen.«
Zwar war er zu spät eingetroffen, um die Verteidiger des Systems bei der Abwehr der yevethanischen Invasoren einschließlich der Subjugator zu unterstützen, aber der Krieg war noch lange nicht gewonnen. Womöglich standen weitere Angriffe bevor, oder aber die längst fällige Gegenoffensive in Richtung der besetzten Welten. Er hatte die Hoffnung, dabei zu sein, wenn das alles auf N'Zoth sein Ende nahm - wo er auch dabei gewesen war, als es begonnen hatte. Bedachte man, dass er den allerersten Yevethaneraufstand persönlich bezeugen konnte, war er bisher gut weggekommen; fast zu gut, während andere einen hohen Preis bezahlt hatten. Auch im Fre'ji-System hatten wieder zahllose Imperiale ihr Leben und ihre Gesundheit gelassen, und es wurde Zeit, dass auch die Veracity ihren Beitrag leistete. Gordon war nicht entgangen, dass Mile Toral ebenfalls eine Verletzung erlitten hatte. Sein Arm ruhte in einer Schlinge; womöglich war die Schulter verletzt.
»Commodore, erlauben Sie mir die Frage: Haben Sie sich die Armverletzung in der Schlacht zugezogen?« fragte er, um seine Neugier zu befriedigen. Sein Bild der Vorkommnisse in diesem System war noch immer sehr unvollständig und er hatte das Bedürfnis, etwas mehr darüber zu erfahren, wie der Kampf verlaufen war und welche Verluste er gefordert hatte.

[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex | Officer's Club] Gordon Aaronson, Mile Toral; Kael Reed, Raye Ellis
 
Torranix-Sektor – Fre'ji-System – Fresia – Sternenzerstörer der Interdictor-Klasse – 'Heart of the Order' – Speisesall – Commander Draykon, Lieutenant Gargatosh, Commodore Fogerty, Captain Cewell, Captain Blink, Commander Kande, Captain Fadeus


Der Abend plätscherte mit Planungs- und Gedankenspielereien weiter vor sich hin, bis ihn der Commodore letztendlich beendete und sich die Anwesenden Offiziere verabschiedeten und sich zu ihren Transportern und Schiffen zurück begaben. Rosh begab sich zu seiner Raider um dort in seine Koje zu fallen. Die nächsten Stunden und Tage würden angefüllt sein mit weiteren Planungen, Anträgen, Reparaturen und er üblichen Bürokratie der Flotte. Dann würden er und sein Chef Ingenieur dunklere Kanäle anzapfen müssen um an die benötigten Ersatzteile zu gelangen. Eine Komplette Energiezellen-Abteilung war nur noch Schrott und im Hauptmaschinenraum waren mehr Wurfleitungen gelegt, als es noch fest verlegte gab. Seine Gedanken drehten sich noch um Ersatzteilanträge und Verletzungsgesuche als er in einen unruhigen Schlaf fiel.


Der nächste Tag war von Geschäftigkeit ausgefüllt, jeder legte mit Hand an so gut er es vermochte, Commander Draykon selbst Spezialist für Sensoren, half bei der Kalibrierung der Hauptsensoren mit. Selbst Lieutenant Varn half mit die Geschütze wieder auf Vordermann zu bringen, was so gar nicht seiner Art entsprach. Dieser Mann führte sich immer so auf, das er als Offizier etwas bessere Wäre als die Mannschaften unter ihnen und sie seine Befehle auszuführen hätten auch wenn er diese Tätigkeiten selbst nicht ausführen würde. Nun nahm er sich ein Beispiel an seinem Captain und half mit. Gerade als Rosh aus der Mannschaftsgrube wieder aufgetaucht war um sich einen Kaff von einem der Ordonanz Droiden zu nehmen, erreichte ihn die Botschaft das der Stab von Commodore Fogerty es irgendwie geschafft hatte neue Energiezellen für die Raider aufzutreiben. Naja, nicht ganz neu, sie stammten aus dem Wrack einer anderen Korvette der Raider-Klasse und sie wurden dort gerade aus den Verankerungen gelöst um sie dann mit Hilfe von Traktorstraheln direkt zu Raider zu schaffen. So langsam glaubte er wieder daran das sein Schiff ohne einen langwierigen Werft Aufenthalt wieder flott werden würde.


Die Kampfgruppe um den Sternenzerstörer der Interdiktor-Klasse hatte sich neu formiert, letzte Befehle waren ausgegeben worden und dann war man gemeinsam in den Hyperraum gesprungen. Das Ziel dieser Reise war kein System, sondern der Tiefenraum zwischen den Systemen nahe des Koornacht-Clusters. Von hier aus würden sie die Durchflüge und die Probe-Droiden starten, von hier aus würden sie ihre Störangriffe fliegen und von hier aus würden sie die Subjugator des Feindes endgültig zur Strecke bringen. Kaum in diesem Teil der schwärze des Alls eingetroffen wurden die Sondendroiden gestartet, ihre Ziele waren weit im Cluster verteilt aber darunter waren auch Cal-Seti, Aradia und Tamban, ihre Hauptziele. Nun hieß es warten, bis die ersten Informationen der Droiden per Hypercom Signal eingingen. Die Vermutungen des Geheimdienstes wurden bestätigt, denn die Flotte des Feindes hatte sich nach Cal-Seti zurückgezogen und auch anderweitig war dieses System stark befestigt. Anders hingegen Tamban, hier schienen nur einige leichtere Schiffe herum zu kurven. Ein Schubschiff und Drei kleinere Schiffe, vermutlich Partroullienkreuzer der Tartan-Klasse oder etwas Ähnliches. Hier würde man gut einen schnellen Durchflug starten können, und eventuelle in der Umlaufbahn eines der Monde eine Sensorboje aussetzen können, die Aufzeichnete wenn sie dem System zugewandt war und sendete wenn sie abgewandt war. Er würden diesen Vorschlag dem Commodore unterbreiten und dann wäre die Jagdsaison eröffnet.


Core Worlds – Tiefenraum – Nahe des Koornacht Clusters – Korvette der Raider-Klasse Raider – – Commander Draykon, Crew
 
[Fre'ji-System / Fresia / Coromon-Inseln / Imperialer Komplex - Zentrum / Wohnbereich] Raye Ellis

Als sich die Agentin aus dem Officer's Club verabschiedet hatte und vor die Tür trat fühlte sie sich wie gerädert... erneut... die Müdigkeit hatte sie getroffen wie ein Hammer der für einen Wanddurchbruch eingesetzt wurde. Raye wollte nur noch eines, in ihr Bett. Etwas was ihr jedoch vom Universum nicht vergönnt zu sein schien, piepte ihr fast zeitgleich mit dem schließen der Tür des Officers Clubs.

***Black Sword Interna - Operationsplanung IGD***
Operative Ellis sie werden gebeten sich zur Taktischen Besprechung der Operation Immunity, Taktisches Zentrum für Spezialkräfte, Abteilung für verdeckte Operationen und Planspiele, Besprechungsraum E4 einzufinden. Ihre vorläufige Versetzung wurde bereits vollständig vom MND autorisiert.


Bis sie wirklich begriffen hatte was in der Nachricht stand hatte die junge Frau sie dreimal lesen müssen. In der Nachricht wurde sie nicht entsprechend ihres Dienstgrades beim Militär angesprochen, was mit den nachfolgenden Zeilen in Verbindung gebracht bedeutete sie war nun entsprechend ihres Status kein Mitglied des Militärs mehr sondern Unterstand nun vollständig dem Imperialen Geheimdienst. Wirklich darüber freuen konnte sie sich nicht, sie fühlte sich innerlich viel zu ausgelaugt um jetzt Luftsprünge zu machen. Im Endeffekt war es doch auch kein großer Unterschied zu vorher oder? Klar das Gehalt war ein wenig besser aber ansonsten würde das doch an ihrer Arbeit wenig ändern. Seufzend änderte Raye also die Richtung in die sie sich in der Hoffnung auf eine Mütze voll Schlaf eingestellt hatte und schlug einen neuen Kurs ein. Die meisten Gebäude im Imperialen Komplex sahen gleich grau aus, lediglich hier und da wies eine Abkürzung darauf hin welche Behörde oder Abteilung hier ihr Quartier hatte. Etwas was auf das Taktische Zentrum nicht wirklich zutraf. Es stand ein Stück abseits in einem kleinen künstlichen See, hatte weit mehr Fenster und sah eher aus wie ein Prachtbau als ein funktionelles Militärgebäude. Die stillen Sturmtruppen beachteten sie kaum als sie durch die Tür trat und sich nach einem Schild umsah welches auswies in welche Richtung sie sich begeben musste. Zwei Abschnitte links und dann der Aufzug in den vierten Stock... bereits wenige Minuten später fand sich die Operative vor einer Tür mit der Aufschrift E4 wieder die durch simples näher treten beinahe lautlos aufschwang und einen Blick in den abgedunkelten und durch Holographie schimmernden Besprechungsraum ermöglichte. Den Uniformen und Rangabzeichen nach zu urteilen war ein Großteil der Anwesenden Mitglied im Korps, vier von ihnen trugen zusätzlich zu ihrer Schwarzen Uniform auch Schwarze Sturmmasken. Der einzige der offensichtlich kein Sturmtruppler war und einen schlichten Anzug trug schien der Redner in dieser Besprechung zu sein, er stand im Raum und aus nur einem einzigen freien Stuhl folgerte Raye dass das auch so bleiben würde. Zudem war er der erste der das Wort an Raye richtete während sie den Raum betrat und auf den freien Stuhl zusteuerte. "Ahhh Miss Ellis, wie schön dass sie sich uns noch anschließen. Wenn ich die Herren kurz vortellen darf, Major Fulcrum und Captain Nero kennen sie ja bereits wenn ich da richtig informiert bin. Die beiden anderen Operatoren sind Captain Aquila und Captain Tetra und nicht zu vergessen ihr neuer Vorgesetzter Major Commander Lionell Terrik, Kommandeur der Sturmtruppen im Koornacht-Cluster und Umgebung. Die Herren wissen bereits wer sie sind, mit einigen haben sie ja schließlich auch zusammengearbeitet.", eine kurze Begrüßungsrunde schien die Formalien etwas zu durchbrechen, Handschläge wurden verteilt und der Fremde Mann im Anzug wartete fast schon genüsslich bis sie alle wieder Platz genommen hatten bevor er fortfuhr. "Um sie kurz auf Stand zu bringen Miss Ellis. Black Sword und allen voran der MND haben zugestimmt sie für die Dauer der kommenden Operation meinem Bureau zu unterstellen. Damit sind sie nun offiziell eine Operative des Geheimdienstes im Dienste des Bureau of Analysis unter Aufsicht meiner Wenigkeit, Chief Horace Needle, Special Operations Coordinator Black Sword.", damit stoppte der Chief und reichte ihr die Hand. "Sehr erfreut Chief Needle... nur bin ich mir dennoch nicht so ganz sicher was genau ich hier eigentlich soll.", sie musste erst einmal verarbeiten was der Mann ihr gerade mitgeteilt hatte. Klar sie hatte sich so etwas schon anhand der Nachricht gedacht aber sie war eine einfache Analystin, was wollte die SpecOps Abteilung von Black Sword in der sich Mitglieder von Analysis und Execution mit dem Korps abstimmten von jemandem wie ihr? Für Planspiele und Szenarienentwürfe hatte der IGD doch genug eigene Leute? Warum holte man jemanden wie sie? Zu ihrer Verwirrung trug nur bei das sowohl Major Commander Torrik als auch der Chief ein eigenartiges lächeln im Gesicht hatten. "Wenn wir fortfahren dann wird ihnen schnell klar werden wieso genau sie hier sind. Also... dann lassen sie uns mal anfangen, wenn ich bitten darf Major Commander.", fuhr der Chief fort und gab mit einer Geste das Wort an den Sturmtruppler weiter während dieser eine Datei auf dem Holoschirm öffnete und unterschiedliche Aufnahmen von sich Gegenseitig unter Feuer nehmenden Imperialen Soldaten zu sehen war. "Meine Herren, meine Dame, was sie hier sehen sind Bilder von Widek die wir vor dem Abzug der Spezialkräfte vom Planeten sichern konnten. Wie sie unschwer erkennen können zeigen die Aufnahmen Kampfhandlungen zwischen unterschiedlichen Soldaten überall im Hauptquartier. Hauptgrund für den Verlust des Planetaren Kommandos und der wirkliche Fall des Planeten wird von uns derzeit diesen Kombattanten zugeschrieben. Wenn sie die Aufnahmen durchsehen werden sie feststellen das jeder Soldat der sich gegen seine Kameraden wendete vorher durch mehrere Sicherheitsschleusen kam ohne Verdacht zu erregen. Das System hat ebenfalls keinerlei Ungereimtheiten bei den Codezylinderüberprüfungen ausgemacht und über jedes Individuum existiert eine sorgfältig angelegte Akte. Wir haben versucht uns eines dieser feindlichen Kombattanten zu bemächtigen, das Team unter Captain Tetra konnte jedoch das angepeilte Subjekt nicht lebend gefangen nehmen, wodurch wir weiterhin im Dunkeln tappen.", die Kurze Pause nutzte Needle am sich an den Major Commander anzuhängen. "Wie sie alle wissen sind seit ihrem eintreffen hier der Verfügungsgewalt von Admiral Raymus Tarkin zugeteilt, im speziellen Tarkins Jagdkampfverband unter Commodore Murata wird sich ihrer Fertigkeiten in den kommenden Wochen bedienen. Die Operation soll weitere direkte Frontalangriffe der Yevethaner unterbinden indem wir sie an andere Stelle bschäftigen und so ihre begrenzten Kapazitäten soweit zerstreuen dass das Oberkommando eine Gegenoffensive einleiten kann." Ein bestätigendes Nicken des Commanders untermauerte das weiterhin. "Um ihnen die Pistole auf die Brust zu legen Gentleman, der Geheimdienst geht davon aus das wir Verräter in den eigenen Reihen haben, die aus unerfindlichen Gründen mit den Yevethanern kooperieren. Der MND hält sich für soweit komprommitiert dass er jegliche Ermittlungen in dieser Sache eingestellt und als Hirngespinst abgetan hat. Von diesem Umstand wissen lediglich die hier Anwesenden."

Stille. Bedächtige Stille. Niemand schien so Recht zu wissen was er sagen sollte. Raye starrte noch immer gebannt auf die Bilder und verfolgte zum mittlerweile Zweiten Mal die letzten Sekunden des Armeekommandos und das versagen jeglicher Kommunikation. Jemand aus den eigenen Reihen hatte diese Leute für seine Sache angeheuert oder Terroristen mit wasserdichten Hintergründen ausgestattet und ihnen damit freien Zugang zu den internen Systemen der Imperialen Kriegskoordination verschafft! ... Sie war auch beim MND... jemand ihrer Kollegen könnte das getan haben... Nur wieso war saß sie dann jetzt hier wenn der MND als kompromittiert betrachtet wurde? Eine der maskierten stellte seine Frage jedoch vorher. "Also hat der Feind eventuell Informationen über alle unsere zukünftig angepeilten Ziele während 'Strikeback'.", das musste der Vorstellungsrunde nach Aquila gewesen sein. "Um genau zu sein wissen wir das nicht. Wir gehen aber davon aus das der oder die Kollaborateure die unentdeckt geblieben sind mit dem Verband von Admiral von Salacctal hier nach Fresia gelangt sind. Je nachdem welche Geheimhaltungsstufen unterwandert sind haben sie auch Zugriff auf den geplanten Gegenschlag der derzeit wahrscheinlich die einzige weitere Gefahr für den Yevethanischen Vormarsch darstellt. Aus diesem Grund haben Chief Needle und ich diese Besprechung einberufen." Eine Absicherung jeglicher verdeckter Operationen klang vernünftig, vor allem wenn wertvolle Kampfkräfte wie Storm Commandos daran beteiligt waren. "Verzeihung Sirs aber wenn sie sagen der MND verlässt das Feld bei dieser Ermittlung, wieso genau haben sie mich dann genau von dort geholt?", eine Tatsache die sie wirklich absolut nicht verstand im Gegensatz zu den anderen getroffenen Maßnahmen. Needle grinste erneut so eigenartig bevor er kurz luftholte und antwortete: "Ganz einfach meine Liebe. Weil sie sie aufspüren werden." Keine Antwort die irgendwie mehr Sinn ergab, sie war jemand der Muster erkannte und der Unterscheiden konnte ob sie ein Muster nur sah weil ihr Hirn glaubte es gäbe eines oder ob sie tatsächlich auf etas gestoßen war. "Sir bei allem Respekt. Ich analysiere, ich bin keine ausgebildete Ermittlerin den MND. Spezialisiert bin ich auf großflächige Raumoperation, Psychoanalyse an einem Menschen ist etwas völlig anderes!", versuche sie sich zumindest an einer Erklärung ihrer Bedenken. "Das ist uns wohl bewusst Miss Ellis und Grundlage für ihre Versetzung zu Muratas Kampfgruppe... sie werden dem Major Commander vor Ort mit der Planung zur Hand gehen und mit ihm und einigen unserer Verdächtigen als Strategierat für die Zielauswahl zur Seite stehen. Ich vertraue auf Basis ihrer Akte darauf das ich mir die richtige dafür ausgesucht habe. Sie haben hier auf Fresia keine Verbindungen, sind auch sonst eher gering sozialisiert was es einfach macht ihre Abwesenheit zu verschleiern. In keinem offiziellen Dokument wird ihre vollwertige Versetzung zum IGD thematisiert." Bitte wie? Sie sollte mitten in einem Strategierat als Geist operieren? Wie sollte das funktionieren, wenn sie zusammen mit dem Commodore eben noch an einem Tisch gesessen hatte? "Das wird nicht funktionieren Chief, ich bin dem Commodore schon einmal begegnet. Wie soll man so eine Farce aufrecht erhalten wenn ein Militär weiß das ich anwesend bin?", Überraschung zeichnete sich in den Gesichtern der beiden unvermummten Männer ab, es schien jedoch keinen zu beunruhigen. "Eine variable mit der wir beide nicht gerechnet hatten aber das stellt dennoch kein Problem dar.", damit schob Major Commander Torrik Raye eine Imperiale Akte über den Tisch zu und bedeutete ihr sie zu öffnen. "Jillian Raye Ellis wird das Schiff nicht betreten, sondern Lieutenant Commander Raina Antilles, dekorierter Ex-Marine und eine der besten Operationsoffiziere die die Sixth Negative Region zu bieten hat. Durch eine Bewandnis auf beiden Gebieten sind sie dem Strategierat und der Einsatzplanung der Korpsoperationen in dieser Mission zugeteilt. Wir sind uns zwar bewusst das sie noch niemals Undercover gearbeitet haben aber ihre Bewandnis auf dem Gebiet der Analytik rechtfertigt diese Rolle ohne Zweifel, zudem kennen sie das Militärische Protokoll der Flotte auswendig, haben eine Militärische Ausbildung und befinden sich in einem Vertrauten Umfeld. Die Operation ist zeitkritisch und wir haben keine Wahl, glauben sie mir Chief Needle und ich haben einige Varianten durchgespielt, diese hier erscheint uns als die Vernünftigste Miss Ellis."

Was zum Teufel?! Raye hatte ja mit vielem gerechnet aber nicht von jetz auf gleich von einer Büroarbeiterin in eine, naja... verdeckte Agentin umgepolt zu werden. Zunächst hoffte sie dass das alles ein schlechter Scherz war aber keine von beiden ließ einen Hauch von Zweifel im Gesicht durchscheinen. "Uns ist klar dass das alles viel auf einmal ist Miss Ellis, aber sie haben sich vorzubereiten. Fulcrum und Tetra werden mit ihnen ihren Hintergrund einüben alles weitere schicken wir ihnen per Kom, außer natürlich sie haben noch dringende Fragen?"

[Fre'ji-System / Fresia / Coromon-Inseln / Imperialer Komplex / Taktisches Zentrum der Spezialkräfte] Raye Ellis, Major Fulcrum, Captain Tetra, Captain Nero, Captain Aquila, Major Commander Lionell Torrik, Chief Horace Needle
 
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[Weltraum - Fresia-System - Fresia - Erweiterter Orbit - VSD-II Euminis - Ersatzbrücke] Kael Reed und Mitglieder des 4. Sternenregiments, Commodore Toral und Soldaten des Flottenregiments sowie Mitglieder der Navy

"Lieutenant, den Commodore hat es anscheinend erwischt. Corporal Barrezz und seine Jungs unterstützen die Sanitäter der Navy.", Kael drehte sich zu Corporal Mason um der seine Frage scheinbar als erster wirklich verarbeitet hatte und daraufhin in eine Ecke der Ersatzbrücke deutete wo vier Männer gerade einen Mann Anfang 30 auf Herz und Nieren durchcheckten. Um zu signalisieren das er verstanden hatte nickte der äußerliche Chiss und begutachtete den Menschen mit der kratzigen Stimme, der aussah als wäre er gerade einem Massengrab entstiegen, war er doch über und über mit Blut und Yevethanerresten bedeckt die durch einige angesenkte und verbrannte Stellen seine Rüstung noch optisch aufgefrischt wurden. "Wenn der CO bereits versorgt wird dann sehen sie zu das wir die Kommunikation nach außen wieder in Gang bekommen und schicken sie ein paar der FRs um den Colonel und die zurück gebliebenen zu holen. Wir richten hier die Operationsbasis ein." , befahl der Lieutenant und wandte sich dann wieder von seinem Corporal ab. "Verstanden.", antwortete Mason nur und machte sich an die Arbeit den Befehl weiterzugeben und den Anweisungen folge zu leisten. Während also alles einem geschäftigen Treiben nachging, nahm sich Kael einige Minuten um sich gegen die Wand zu lehnen und packte einen seiner Nahrungsriegel aus. Der ganze Stress und der Kampfrausch in den er sich hinein gesteigert hatte, brachten einen gewissen Verschleiß sowie Hunger mit sich. Langsam ließ er sich am Durastahl hinab leiten bis er schließlich saß und mit einem reglosem Gesichtsausdruck an dem fast schon Geschmacklosen Riegel lutschte und kaute. Plötzlich knackte das Funkgerät... "An alle, hier spricht Major Pellaeon zweites Battalion Airborne, viertes Star Regiment, sechste Mobile Battlegroup, zweites Star Corps, die Blockade ist aufgehoben. Battlegroup-Command der Bug ist unter unserer Kontrolle, Status der anderen Truppen unbekannt.", mit einem Mal erwachte der vorher so stille Kom-Kanal zu neuem Leben. Hastig sammelte sich der Blauhäutige und suchte nach der ihm zugewiesenen Frequenz: "Hier spricht Lieutenant Reed, 212. Platoon ebenfalls sechste Mobile Battlegroup. Die Ersatzbrücke ist in unserer Hand, haben einige Verletzte aufzuweisen. Der Commodore und der Colonel FR sind bei mir, beide verletzt.", auch wenn er nicht direkt eine Antwort bekam, so konnte der Stab wenigstens den Bereich um das neue Ersatzkontrollzentrum der 'Euminis' streichen. Während Kael also, gespannt wie die meisten anderen auf den offiziellen Statusbericht von Battlegroup-Command wartete, knackte das Kom erneut, diesmal jedoch folgten zwei Klicks die den Kanal als Platoonkanal auswiesen. "Hier 'Alpha'. Sind fünf Decks über euch, Rendezvous auf ihrer Position Lieutenant. Cabarrel Ende.", die Stimme des von Mandalore stammenden Soldaten war eindeutig von einer gewissen Lockerheit geprägt. Der Mann schien hier weit mehr in seinem Element zu sein als es für Kael der Fall war... oder er genoss es einfach wieder auf Richtige Ziele zu schießen. Damit war zumindest auch der Verbleib seines restlichen Platoons geklärt. "Verstanden Seargent.", gab Kael über Kom zu verstehen und stemmte sich wieder hoch. Genug der Pause, eventuell mussten sie das Schiff weiterhin mit durchkämmen und... ein Ruck ging durch die gigantische Stahlkonstruktion auf den eine weitere Nachricht über den Kommunikationskanal folgte: "Die Euminis ist gesichert, bleiben sie auf Position bis das Schiff ins Dock geschleppt ist. Command Ende."

Für sie war die Schlacht von Fresia vorbei...

***

In den folgenden Stunden übernahm der Captain der Euminis das Kommando während man Commodore Toral auf die Krankenstation verfrachtet hatte. Bei den Reparaturen waren die Soldaten der Armee nicht wirklich zu gebrauchen, erst als es daran ging Schutt und Trümmer beiseite zu schaffen und bestimmte Gänge freizuräumen. Arbeiten die er ohne große Murren annahm, bevor man ihm schließlich ein Quartier in der Reparaturstation freigeräumt hatte in dem der Offizier endlich Ruhe nach den stressigen letzten Wochen fand. Die folgenden Zwei Tage schlief er fast nur, feilte an seinem Einsatzbericht und lauschte den Stücken die seine Schwester ihm geschickt hatte, bevor eine offizielle Einladung zur Totengedenkfeier auf der 'Euminis' in sein Büro flatterte. Wenn man den Kampf rekapitulierte dann hatte das 212. die Enterschlacht wirklich gut überstanden. Sie hatten keine Verluste, lediglich ein paar Knochenbrüche und Fleischwunden zu behandeln und das obwohl sie bereits zu Beginn des Kampfes getrennt wurden. Auf Kompanie-Ebene sah es da schon schlechter aus. First Lieutenant Mallard war gefallen, sein Platoon bis auf einen Seargent und zwei Privates dem Erdboden gleich gemacht. Captain Thorne war noch immer auf der Krankenstation, mehrere Schrapnelle hatten dem sympathischen und einnehmenden Offizier hart zugesetzt und First Seargent Dyson war gefallen, womit Kael und Second Lieutenant Gahsy als Offiziere der 21. Kompanie übrig blieben. Gahsy hatte für Hereford übernommen den eine Beförderung und damit einhergehende Versetzung ereilt hatte, womit faktisch Kael der dienstältere Offizier war. Ihm viel damit auch der Kompaniebericht an den Stab zu... nicht gerade seine Wunschaufgabe aber die High Colonel hatte per Schreiben klar gemacht, dass sie keinen Aufschub duldete, wahrscheinlich war sie einfach ob der ehrlichen Kritik des Lieutenants an ihrer Person eingeschnappt, die wie Kael fand, mehr als nur gerechtfertigt gewesen war.

Schließlich kleidete sich der Hybrid in seine Gala-Uniform, steckte sich die frisch erhaltene Bandschnalle an die Brust, die die fast schon jungfräuliche Uniform nun bereits etwas mehr aufwertete und machte sich auf in den Geschmückten Hangar. Wirklich erwarten das auch nur einer seiner Soldaten auftauchte tat Kael nicht, umso überraschter war er, dass er den sonst so asozialen Haufen rausgeputzt in Reih und Glied unter den Armeesoldaten ausmachte. Anstatt seinen Platz beim 212. einzunehmen, belegte er entsprechend seiner Kommissarischen Position die Stellung des Captains und harrte dem Auftritt des Commodores der 9.Kampfgruppe der 12. Flottille. Allgemein konnte man die Stimmung als ernst und gedeckt beschreiben, für ein auflaufen der Streitkräfte war der Gesamte Raum nur mit dem nötigsten hergerichtet worden, Schwarz-weiß bestimmte als Akzent den Hangar und die bläulichen Holobildchen der Gefallenen die die Front eines jeden Sarges zierten bildeteten den wahrscheinlich einzigen Farbakzent neben den prunkvollen Uniformen der Anwesenden. Schließlich ging ein Ruck durch das Spalier Regiment und ein fast schon synchroner Militärrischer Gruß in Richtung der Gefallenen und anschließend in Richtung des Rednerpults welches der Commodore nun beschritt zog sich durch den Saal. Erst auf Befehl des relativ jungen Flaggoffiziers unteren Ranges löste sich mit einem knallen die Formation von still zu entspannt und der Flottenoffizier begann mit seiner Rede...


Kameraden

Wir haben uns heute hier versammelt, um unseren gefallenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen und sie auf ihrer letzten Reise in dieser Welt eine treue Begleitung zu sein. Unsere Kameraden weilen nicht mehr unter uns. Ihre Leben wurden auf hinterhältige und abscheuliche Weise von den Yevethanern beendet.

Ihr Tod hat eine große Lücke in unser aller Herzen hinterlassen. Eine Wunde, die uns und das Imperium für immer zeichnen wird. Doch ich sage euch: Ihr Tod wird uns nicht entmutigen, nicht demoralisieren. Ihr Tod wird nicht vergebens sein. Sie gaben ihr höchstes Gut bereitwillig hin, um das zu schützen was ihnen das Wichtigste war. Sie gaben es für das Imperium, die Neue Ordnung, ihre Familien und für ihre Kameraden!

Und genau aus diesem Grund werden wir nicht wanken, nicht nachgeben. Ihr Tod wird nicht vergebens sein, vergeudet sein. Wir geben nicht klein bei. Wir werden das Andenken der Gefallenen ehren und wir werden weiter kämpfen und wir werden gewinnen, denn wir sind die Frontlinie zur Abwehr der yevethanischen Bedrohung für die gesamte zivilisierte Galaxis!


Der Applaus der dem Offizier entgegenbrandete war, war durchaus gerechtfertigt gewesen, war doch alles gesagt ohne sich in elendig langen Tiraden zu verlieren. Triefend vor Pathos war eben typisch für die Flotte, die es weit weniger oft mit Kameraden zu tun hatte die von Angesicht zu Angesicht im Dreck starben als wären sie nicht besser als Vieh. Was auch immer die Yevethaner für eine krude Motivation hatten das alles hier war ein Grund für Kael diesen Aliens, egal wie sehr ihn ihre Taten auch schreckten weiter entgegenzutreten und sie in die Hölle zurückzuschicken die sie auf die Imperialen hatten herabregnen lassen. Schließlich verstummte der Beifall des Hangars und die Musik des Militärorchesters setzte ein, die Imperiale Ouverture zu Ehren der Toten wurde gespielt, während unter der Stimme des Flaggoffiziers die Särge in die Fähren geladen wurden. Posthume Ehrungen wurden verliehen, bevor der Sarg seinen letzten Weg zum Aurelius-Reyes-Friedhof auf Fresia antreten würde. Erst nachdem das Stück geendet hatte brach der Mann der Flotte erneut das schweigen, lobte und stellte die Zusammenarbeit der Teilstreitkräfte positiv heraus, Zusammenarbeit hatte diesen Sieg in erster Linie ermöglicht. Jeder für sich wäre hier ohne Zweifel untergegangen... unverblümt blitzten Bilder des Gefechts im Hangar in Kaels Kopf auf, die Explosion in der Schwerelosigkeit, die Falle die den Colonel beinahe das Leben gekostet hatte... So brauchte er einen kurzen Moment und zu verstehen das der Offizier ihn direkt addressiert hatte vorzutreten und sich zu ihm zu gesellen. Hinter dem ausdruckslosen Gesicht mit den Roten Augen herrschte Verwirrung und Überraschung zugleich, dennoch kam Kael ohne weiteres zögern der Aufforderung nach und trat, zusammen mit einigen anderen, an das Rednerpult heran.

Schließlich wurde er von Commodore Toral aufgerufen, der mit einem Lobsatz über Kaels Verdienste in eine kleine Box griff und etwas herausholte mit dem Kael nie im Leben gerechnet hatte. Eine Auslobung oder Belobigung vielleicht, was er jedoch erhielt war die Ehrenmünze der 'Euminis', Kleinode die nur selten von den Kommandanten und noch viel seltener Streitkräfteübergreifend für Verdienste um Einheit oder Schiff vergeben wurden. Das Gesamte 212. war in diesen Dank mit eingeschlossen worden und Kael wusste ohne hinzusehen, dass jeder der ansonsten als Querköpfe geltenden Soldaten gerade einige Zentimeter gewachsen war. Für jeden in der Einheit stellte es die erste wirkliche Auszeichnung und damit positive Presse dar.
"Ich danke ihnen Commodore, auch im Namen meiner Einheit. Jeder von uns würde das Risiko erneut auf sich nehmen...", womit er die dargebotene Hand des weitaus Ranghöheren Griff und hoffte das seine Wortfindung auch nur halbwegs angemessen war. Er hatte nicht wirklich eine Ahnung was er sagte oder sagen sollte. Dann war es auch schon vorbei und Kael trat zurück an seinen Platz, wo er blieb bis der letzte Sarg die Fähre erreicht hatte und ein Großteil der Soldaten sich zum Abgang bereit machte.

***
Eine Knappe Stunde später saß er in einer Fähre der Euminis um sich nach Fresia zum Officers Club transportieren zu lassen... ein Drink war jetzt genau das Richtige. Überraschenderweise war er nicht der einzige der das Transportmittel auf den Planeten nutzte, ein Großteil war bereits abgereist und es war niemand anderes als der Commodore der kurz vor Abreise noch zustieg und sich setzte, den Arm noch immer in einer Schlinge, geschient um keinen Druck auf die Schulter auszuüben.
"Commodore.", Kael nickte und ein kurzes schweigen entstand als das Gefährt abhob. Irgendwie hatte er das Gefühl etwas sagen zu müssen: "Wie gehts dem Arm?" Toral machte nicht den souveränsten Eindruck, vielleicht wollte der Blaue die Situation deshalb ein wenig komfortabler gestalten... das er ihm wegen der Auszeichnung dankbar oder auf krude Art und Weise etwas entgegenkommen wollte, anstatt seiner sonst so verbissenen auf Konfrontation ausgerichteten Art nachzugeben kam dem Hybriden dabei nicht wirklich in den Sinn. Tatsächlich schien der Commodore überrascht zu sein ihn zu sehen oder überhaupt angesprochen zu werden. "Es geht ihm soweit ganz gut, danke der Nachfrage Lieutenant.", kurz zögerte er bevor er weitersprach: "Ich hatte Glück, dass die Klinge meine Schulter nicht durchstochen hatte ... Wie geht es Ihnen Lieutenant Reed?", gab der etwas ältere Mann den Ball zurück, etwas worauf Kael auch gern hätte verzichten können. Am Ende war er ja selbst Schuld, er hätte ja auch von Beginn an die Klappe halten können. Also seufzte Kael innerlich, lehnte sich zurück und versuchte sich an einer möglichst unverfänglichen Antwort. "Den Umständen entsprechend gut würde ich sagen... wenn man es nüchtern betrachtet ist meine Verlustquote sogar relativ weit ins Positive gerutscht.", das klang zwar zynisch und als sehe er den Tod nur als Spiel und als Zahlen auf seinem Papier, am Ende half es Kaels Seelenheil nach Aradia jedoch ungemein dass es niemanden aus seinem Zug wirklich ernsthaft verletzt hatte. Gebrochene Knochen und Schnittwunden sowie Blasterverbrennungen würden nach und nach durch Bacta-Behandlungen wieder vollständig verheilen und alle seine Leute wären in ein paar Tagen wieder komplett fit. "Verstehen sie mich nicht falsch aber,...", weil er aber doch nicht wirklich die richtigen Worte finden konnte atmete er einmal tief durch und lenkte dann selber das Thema auf etwas anderes. "Ich hasse Schiffskämpfe und bin mehr als froh von ihrem Schiff runter zu sein." Es dauerte eine Weile bis Commodore Toral zur Antwort ansetzte, aus den Augen gelassen hatte der Flottenoffizier Kael jedoch keine Sekunde. Dass er die ganze Sache mit den Gefallenen unkommentiert war dem Hybriden ebenfalls nur recht, am Ende wäre das nur zu einer fruchtlosen Debatte ausgeartet. "Das kann ich durchaus nachvollziehen. Auf Gedeih und Verderb künstlichen Umweltsystemen ausgeliefert zu sein, die jederzeit ausfallen können, besonders in einer heiklen Situation wie einer Enterung ist kein angenehmes Gefühl. Sie haben sich dennoch gut geschlagen", eigentlich untypisch für so ein Mitglied der Imperialen Flotte die kalten Stahlwände eines Sternzerstörers nicht als das Nonplusultra der Existenz zu betrachten. Meistens zumindest waren dem Hybriden nur kalte nüchterne und komplett überhebliche Schiffsdienstherren begegnet und trotz aller Einwände seines Gehirns kam der Lieutenant nicht umhin den Mann nicht in eine Kategorie mit den Standardoffizieren zu packen. In Kombination mit dem erneuten Lob konnte er ihn vielleicht sogar ganz gut leiden. Während plötzlich wieder Stille einkehrte in der die Offiziere schwiegen und den Motorengeräuschen lauschten, war es diesmal an dem Ranghöheren den ersten Stein zu werfen. "Ich bin gespannt wie Fresia ist ...", unweigerlich musste Kael an die vielen Reisen und Ausflüge mit der Familie in Kindertagen zurück denken. Fresia hatte nicht die Pracht von Selvaris, wenn man aber gegen eine leichte Kühle nichts einzuwenden und mit zwischendurch aufkommenden Stürmen konnte war Fresia eigentlich ganz schön. Weite Meere, durchschnitten von Felseninseln und Vulkanischen Archipelen auf denen die hartgesottenen Reichen des Imperiums zum Teil kleine Paläste und Paradiesgärten angelegt hatten. "In erster Linie nass... ein Planet voller Inseln und gefühlt endlosen Horizonten. Fresia hat einen eigenen Charme... was vielleicht auch daran liegt das man Menschenmassen nirgends in den Kernwelten besser entgehen kann als hier." , noch während der Blaue sprach setzte das Shuttle auf und entließ seine überschaubare Passagiermenge in das Zentrum des Imperialen Wohnbereiches. Mit wenigen Worten war den beiden Offizieren klar dass sie beide mit dem Officer's Club dasselbe Ziel besaßen, welches sie einige Minuten später auch erreichten. Dort angekommen steuerte der Commodore direkt auf eine Tischgruppe zu die aus weiteren Flottenoffizieren bestand, eine Runde in der Kael nichtmal eine Sekunde vorhatte zu verweilen. Mit einem kurzen nicken entschuldigte er sich also und trat den Weg an die Bar an. Erstmal einen Rum und dann würde er weitersehen...

[Fre'ji-System - Fresia - Imperialer Komplex- Wohnbereiche - Theke des Officers Club] Kael Reed
 
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[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex| Zentrum | Wohnbereich | Officer’s Club] Gordon Aaronson, Mile Toral, Raye Ellis, Kael Reed und viele weitere Militärangehörige

Gespannt hörte Mile dem Offizier zu, der zwar älter als Mile, aber rangtechnisch unter ihm stand. Er konnte verstehen, dass dieser sich darauf freute sich an der yevethanischen Front zu beweisen und die Scharten in seinem Lebenslauf auszuwetzen. Auch wenn diese Front zu den blutigsten Fronten gehörte, an denen Mile je gedient hatte. Weder der imperiale Bürgerkrieg, noch der Konflikt mit der Republik war so brutal gewesen.

„Nun, ich denke jedes Schiff, jeder Offizier wird hier in diesem Konflikt Geschichte schreiben, da müssen sie sich keine Gedanken machen“, natürlich galt dies nur unter der Prämisse, dass das Imperium auch siegreich aus diesem Konflikt hervorgehen würde, doch daran zweifelte Mile nicht, nicht so lange das Imperium sich nur diesem Problem widmen konnte. Die nächste Frage, die Aaronson stellte war hier persönlicher Natur und bezog sich direkt auf die Schulterverletzung von Mile. Er zögerte kurz, ehe er zu einer Antwort ansetzte, sah aber keinen Grund eine Antwort zu verheimlichen. Er schwenkte kurz sein Glas, nahm einen kleinen Schluck davon und antwortete: „Da haben sie Recht, Commander. Während des Gefechts wurde mein Schiff von einer Ionensalve der Subjugator getroffen. Anschließend gab es einen großflächigen Ausfall verschiedener Schiffssysteme, darunter auch der Schilde. Als ich mich mit der Brückencrew zur Ersatzbrücke zurückgezogen habe, hatten wir Feindkontakt mit Entertruppen und währenddessen habe ich mir die Verletzung zugezogen.“

[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex| Zentrum | Wohnbereich | Officer’s Club] Gordon Aaronson, Mile Toral, Raye Ellis, Kael Reed und viele weitere Militärangehörige
 
[: Fre'ji-System | Orbit von Fresia :||: Hauptstadt | Hauptquartier der Marine | Besprechungsraum | :||: Captain Serenety Akaji :]

Sie hatte die gemeinsamen Stunden mit Toji mehr als nur genossen und wünschte sie sich in diesem Augenblick zurück. Wenn sie ehrlich war, wollte sie die Zeit zurückdrehen um das Ganze noch einmal zu genießen. Nur lag es leider nicht in ihrer Macht die Zeit zu verändern. Wäre dem so, sie hätte es nicht nur getan, sondern die Zeit auch noch angehalten. Doch das Leben ging weiter. Unerbittlich war die Zeit, die das Leben bestimmte und so unerbittlich war auch das Imperium. Sie hatten keine andere Wahl gehabt als sich zu trennen und gleich wie schwer es ihr viel, sie musste ihre Gedanken nun ordnen um weiter zu machen und vor allem, um die Besprechung mit ihrer Mannschaft hinter sich zu bringen – sie sie mit auf die „Overlord“ nehmen wollte. Also hatte sie ein Treffen mit den Führungsoffizieren, dem Chefmechaniker, sowie den beiden Ärzten organisiert.

Das Besprechungszimmer, welches man ihr zur Verfügung gestellt hatte war zum Glück hell eingerichtet. Sie stand an der Fensterfront und blickte durch die Scheibe nach draußen. Beide Arme vor der Brust verschränkt ordnete sie ihre Gedanken. In den letzten Stunden waren ihre Gedanken unermüdlich gewandert. So vieles war ihr durch den Kopf gegangen. Jeder einzelne Schritt war fein säuberlich durchdacht. Die „Darksword“ hinter sich zu lassen und sich der „Overlord“ zu widmen bedeutete eine Herausforderung. Keine die sie nicht meistern könnte. Trotz allem wusste sie, dass diese Veränderung nicht einfach so an ihr vorüberging. Eine neue Herausforderung bedeutete auch sich neuen Aufgaben zu stellen, mehr Verantwortung zu erhalten, noch mehr gefordert zu werden. Auch wenn sie die Herausforderung liebte, fühlte sie langsam eine gewisse Erschöpfung. Die letzten Wochen und Monate waren anstrengend gewesen. Urlaub hatte es nicht wirklich gegeben. Sie fühlte sich müde, ausgelaugt und hätte nichts lieber als wenigstens eine ganze Woche Urlaub am Stück gehabt. Doch die Ereignisse schienen sich zu beschleunigen. Zeit schien ein geringes Gut zu sein und immer schneller zu laufen. Sie wusste nicht woran es lag, dennoch fühlte es sich wie ein ständiger Marathon an, denn sie absolvierte ohne jemals das Ziel zu erreichen. Unermüdlich, ständig, pausenlos unterwegs zu sein ohne sich zu regenerieren. Inständig hoffte Serenety, dass nach dieser Mission endlich ein wenig Ruhe einkehrte. Andernfalls würde sie sich diese Ruhe gönnen müssen.

Wäre ihr Sport nicht und damit ein wenig Ablenkung, würde sie wahrscheinlich vor Erschöpfung nicht hier stehen können. Kurz schloss die junge Captain die Augen – lauschte den Geräuschen sich nähernden Schritten welche vor ihrer Tür endeten – atmete tief durch und ließ ihren Blick über ihre Hände gleiten. Für einen Bruchteil von Sekunden blieb ihr Blick an dem Ring hängen und ein Lächeln stahl sich über vollen Lippen. Der rötliche Stein funkelte leicht und sie gewann neue Kraft. Dann öffnete sich die Tür und herein traten ihre Führungsoffiziere. Serenety drehte sich, nahm den kurzen militärischen Gruß entgegen, dann bat sie die Herren sich zu setzen. Es war faszinierend, außer ihr befand sich sonst keine Frau im Raum. Eine Horde Männer unter einer weiblichen Führungskraft. Es hatte eine Zeit gegeben, in der die Herren einiges versucht hatten sie los zu werden – besonders ihr XO, ein stolzer Chiss. Doch dies war vorüber. Sie waren gewachsen und die Ereignisse hatten sie zusammengeschweißt. Sie konnte mit Fug und Recht behaupten, dass sie stolz auf ihre Crew war.

„Meine Herren, wie sie alle vermuten gibt es einen besonderen Grund, warum ich sie hier herbestellt habe. Ihnen ist klar, dass die Krise in Bezug der Yevethaner noch nicht überstanden ist.“

Eine kurze Pause folgte und ließ ihren Blick über jedes einzelne Gesicht gleiten.

„Infolge der neuen Mission, hab ich angeboten bekommen die „Overlord“ zu befehligen und dieses Angebot habe ich angenommen.“

Kurzes Gemurmel wurde laut. Verwunderung und natürlich auch Fragen.

„In Anbetracht der Tatsache, dass die Yevethakrise noch nicht vorüber ist und ein Wechsel auf ein neues Schiff eine weitere Herausforderung darstellt, habe ich beschlossen sie auf die „Overlord“ zu versetzen. Ich benötige eine Mannschaft auf die ich mich verlassen, der ich aber auch vertrauen kann und die Perfekt zusammenarbeitet. Sie sind meine Wahl und ich hoffe, dass sie alle sich weiterhin so angagieren.“

Wieder blickte die Captain in die Runde.

„Ma’am, ich kann ihre Entscheidung sehr gut verstehen und sie freut mich. Allerdings frage ich mich, weshalb sie mich als Chefmechnaiker auf der „Overlord“ haben wollen?“, wollte dieser wissen.

„Sie haben während der letzten Schlacht einen brillanten Geist bewiesen, Lt. Terrik. Ich halte sehr viel von ihren Qualitäten. Sie lieben Herausforderungen und ich bin mir sicher, dass sie diese auf der „Overlord“ finden werden. Dies gilt für jeden einzelnen von ihnen. Ich bin stolz auf sie, ihre Arbeit und ihr Können und ich bin mir sicher, dass sie diese auch auf dem neue Schiff beweisen werden.

Ich sehe sie also in genau einer Stunde auf der Brücke der "Overlord". Vergessen sie also nicht ihre Sachen mit zu nehmen und neue Quartiere zu beziehen“,
fügte sie an und nickte der Runde zu, welche sich langsam erhob und dann nach und nach den Besprechungsraum verließ. Allein ihr XO blieb zurück.

Ashoc’on’nerod, gibt es noch etwas?“, wollte sie von ihm wissen.

Dieser nickte kurz. „Kann ich offen sprechen Ma’am?“, hakte er nach.

„Sie dürfen. Was gibt es?“

Con wartete einen Augenblick, schien nach den richtigen Worten zu suchen, dann wandte er sich mit dem gesamten Profil seiner Vorgesetzten zu. „Ich bin froh, dass sie sich dazu entschlossen haben die Crew, als auch mich mitzunehmen. Besonders in Anbetracht der Umstände. Verzeihen sie, wenn ich dies sagen muss, dennoch bin ich ein wenig besorgt. Ein Schiff wie die „Overlord“ ist um einiges größer wie ein ESD. Sie mögen ihre Brückenmannschaft wie auch ihre beiden Ärzte und den Mechaniker kennen, den Rest jedoch kennen sie nicht. Ich halte dies für ein wenig gefährlich und möchte deshalb darum bitten sämtliche Akten der uns unbekannten Mitglieder genauestens zu prüfen.“

Serenety wusste worauf ihr XO hinaus wollte. Das versuchte Attentat auf ihr Leben war noch immer nicht gelöst und die „Overlord“ barg ein gewisses Risiko. Mittlerweile hatte sie das Gefühl, dass der Chiss fast zu so was wie einem Wächter geworden war. Erstaunlich im Grunde, da er sie zu Anfang verachtet hatte. Sie konnte ihm diesen Wunsch nicht abschlagen. Genau genommen beruhigte sie der Gedanke.

„Sie haben grünes Licht was ihr Vorgehen angeht.“

Con nickte, dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ ebenfalls den Besprechungsraum. Sie blieb allein zurück und damit mit ihren Gedanken. Eine weitere Hürde wäre damit noch immer der Kommandant der „Overlord“, der keinesfalls begeistert davon sein würde seinen jetzigen Posten aufzugeben. Sie versuchte also nicht darüber nachzudenken wie dieser reagiert haben könnte, sondern machte sich auf den Weg.

**

Kurz darauf landete ihr Shuttle im Hangar der „Overlord“, ihr Steward an ihrer Seite. Sichtlich stolz darauf sie zu begleiten. Nachdem sie gelandet waren, trennten sich ihre Wege. Ihr Steward suchte ihr neues Quartier auf, während Serenety sich zur Brücke begab. Ein wenig aufgeregt war sie. Ihr Puls ging schneller und ebenfalls ihr Herzschlag. Tief atmete sie durch, versuchte sich zu beruhigen, die Anspannung zu verlieren. Kurz strich sie ihre Uniform glatt, dann betrat sie den Turobolift. Sie konnte nicht voraussagen wie ihr erstes Treffen mit Stoner wurde. Die meisten Männer innerhalb der Marine legten eine gewisse Arroganz an den Tag und wahrscheinlich war es bei ihm ähnlich. Demzufolge konnte das erste Treffen also durchaus sehr unterkühlt verlaufen. Auch wenn sie davon ausging, dass er professionell genug war seine Stimmung nicht einfach kund zu tun, so war es dennoch möglich, dass sie ihm diese ansah. Serenety war sehr Empathisch und fühlte Dinge oder Ereignisse die sie eigentlich nicht wissen konnte. Toji hatte ihn zwar mit Sicherheit auf die Veränderung vorbereitet, doch gegenüber einem Vorgesetzten behielt man einige seiner Gedanken doch eher für sich.

Sie seufzte. Sich über etwas Gedanke zu machen, was man letztlich nicht verändern konnte war sinnlos. Also sollte sie einfach ruhig bleiben und wie gewohnt kühl und Autoritär auftreten. Sie wollte dieses Schiff befehligen und würde es auch tun. Nachdem die Turbolifttüren sich geöffnet hatten, verließ sie diesen und schritt über den Metallboden, welcher unter ihren Stiefeln klackte. Die kurze Distanz bis zur Hauptbrücke legte sie innerhalb weniger Sekunden hinter sich. Dann öffnete sich die Tür und sie trat hindurch.

„Captain auf der Brücke“, erklang eine Stimme, nachdem sich die Tür hinter ihr Schloss. Zufrieden stellt sie fest, dass ihre Brückenoffiziere bereits ihre Positionen besetzt hatten. Die Übergabe lag wohl in den letzten Zügen. Ein kurzer prüfenden Blick würde genügen, ob sich Captain Stoner und Commodore Murata hier befanden oder nicht.

[: Fre'ji-System | Orbit von Fresia :||: Namloser Kampfverband | ISD II „Overlord“ | Brückenturm | Deck Zwei | Hauptbrücke :||: Captain Serenety Akaji, Brückenoffizier, Commodore Murata?, Captain Stoner? :]
 
[Fre'ji-System - Fresia - Coromon-Inseln - Imperialer Komplex - Wohnbereiche - Officers Club - Theke] Kael Reed, in der Nähe: Mile Toral, Gordon Aaronson

In vollen Zügen genoss der Lieutenant die leichte Schärfe des Fassstarken Rums aus eigener Herstellung. Immerhin wusste das Militär Qualität wertzuschätzen. Gelassen drehte sich Kael auf seinem Stuhl herum und betrachtete den noch immer recht gefüllten Club. Die Schlacht von Fresia war nun etwas mehr als drei Tage her, drei Tage Ruhe vor einem Sturm von dem Kael sich sicher war das er kommen würde. Bisher verweilten die Siegerstreitkräfte zu einem großen Teil noch auf und im Orbit des Planeten und frönten den geringen Freuden die einem Soldaten vergönnt waren, am Ende jedoch feilte man in den oberen Riegen sehr wahrscheinlich schon an den nächsten Schritten und für diejenigen die sich weiter unten in der Kommandokette befanden, wirkte es nur wie eine wohl verdiente Ruhepause. Zunächst überlegte Kael sich zum Commodore zu gesellen, der sich an einem Tisch mit einem weiteren Offizier der Flotte vertieft in ein anscheinend reges Gespräch befand. Eigentlich hatte er heute auch schon genug soziale Interaktion betrieben... es war das Bereitschaftskomlink das weitere Planungen zunichte machte. Mit genervtem Gesichtsausdruck leerte Kael sein Glas, stellte es auf die Theke und fummelte sein Kom aus seiner Galauniform. Als hätte er es bereits geahnt stöhnte der Hybride auf während er den neusten Einsatzbefehl las. Man sollte sich im Orbit einfinden und würde die 12. Kampfgruppe der 9. Gefechtsflotte bei einem Entsatzangriff auf das belagerte Cal-Seti begleiten. Unterzeichnet war der Abmarschbefehl nicht etwa wie Kael erwartete von High Colonel Pellaeon sondern von Major General Zul Darak dem Befehlshaber des 2. Sternenkorps der 2. Gefechtsarmee, der in der Wahl der Dringlichkeitsstufe alles Aktive Personal in den Kampf berief. Knappe 70.000 Soldaten... um genau zu sein 70.148 Soldaten und 30 Jäger zur Luftunterstützung... wenn das Militär ein Korps in voller Stärke und nicht nur in regulärer Kampfstärke antreten ließ, was bedeutete auch alle Unterstützungstruppen der CompForce mit in die Schlacht zu führen, dann lag entweder einiges im Argen oder das Oberkommando legte den Grundstein für eine vollwertige Großoffensive.

Ein wenig frustriert stand Kael auf und steuerte den Offizier an, auf dessen Schiff die kurze Besprechung des Marschbefehls erfolgen würde. Dem Blick nach zu urteilen hatte Commodore Toral die Nachricht ebenfalls gelesen und schien sich gerade von seinem Gesprächspartner zu verabschieden.
"Wie es scheint werden sie mich nicht so schnell los Commodore...", kommentierte Kael mit einem leicht sarkastischen Unterton und deutete auf seine eigene Aufforderung sich auf dem Führungsschiff der 12. Kampfgruppe, der VSD Euminis, einzufinden. Zum Schluss nickte er noch dem Commander der Flotte zu "Commander." und verließ das lokal zusammen mit dem Imperialen Verbandsführer.

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Der Besprechungsraum neben dem Hauptbrückenraum war überraschend leer. Neben Commodore Toral, dem Captain der Euminis und den kommandierenden Offizieren der Geleitschiffe des Sternzerstörers, waren ansonsten nur Major General Zul Darak, High Colonel Ceera Pellaeon, die Brigadier Generals Montford, Claystein-Wagner und Thelmshore sowie Kael in der Position als Interimskommandant der 21. Kompanie, wobei es dem Chiss ein absolutes Rätsel war aus welchem Grund er Teil dieser Besprechung war. Als schließlich alle Anwesenden Platz genommen hatte übernahm der Kommandierende Offizier des 2. Star Corps das Wort.
"Meine Herren, die Damen, es freut mich das wir vor Ablauf der Marschfrist noch dazu kommen einen kurzen Abgleich der Informationen stattfinden zu lassen. Vor etwa drei Standardstunden erreichte das Kommando hier auf Fresia ein Notruf von Cal-Seti. Wie es aussieht haben die Yevethaner den Widerstand der Planetaren Streitkräfte entgegen der ersten Berichte noch nicht gebrochen. Die Soruus Systems Army hat sich derzeit in Ramsees Hed verbarrikadieren können. Die genaue Situation ist uns unbekannt, weitergeleitet wurde das Signal jedoch von den Resten der Systemflotte unter Commodore Kelwood. Was wir wissen ist, dass die Yevethaner neben einer Orbitalen Blockade auch eine Sensorblockade um den Planeten errichtet haben um uns glauben zu machen, sie hätten die Schlachtlinie bereits vollständig bis nach Cal-Seti vorgezogen.

Um genau dieser Situation zuvor zu kommen hat das Oberkommando mir die Zusammenstellung einer Entsatzstreitmacht aufgetragen zu der sie nun gehören. Wir werden uns am Rande des Systems zunächst mit den angeschlagenen Schiffen von Commodore Kelwood treffen und uns dann in Richtung des Planeten bewegen. Commodore Toral, sie haben das Kommando über die Streitkräfte der Flotte, die Landungsoperation obliegt vollständig meiner Verantwortung bis wir Kontakt mit General Lloyd McFerran von der 33. oder General Lord Sevestus Remus von Alderaan von der 34. Core Army haben, sollten diese zum Zeitpunkt unseres Eintreffens noch am Leben sein. Da wir die Situation nicht kennen, werden wir zunächst davon ausgehen müssen, das wir einen Brückenkopf zu errichten haben. Da sich die Systems Army in einer Stadt eingeschlossen hat und wenn wir die Informationen der bisherigen Operationen der Yevethanischen Militäroperationen mit einbeziehen dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass die Rebellen derzeit über die Lufthoheit verfügen. Stellen sie sich also auf die Möglichkeit einer kombinierten Luft-Boden Operation ein, ohne Jäger wird es schwer unsere Nachteile auszugleichen."
, der Major General stoppte kurz um zu sehen ob alle verstanden hatten. Nach einem beinahe kollektivem Nicken fuhr er fort. "Die Errichtung der Landezone erfolgt in einer Rautenformation, sodass jede der Battlegroups eine Himmelsrichtung abzudecken hat. Je nach Zustand von Commodore Kelwoods Systemflotte haben wir vielleicht einen Imperialen Kreuzer zur direkten Abschirmung des Luftbereiches. Sollten wir die Position des derzeitigen Generalstabes ausfündig machen, wird die 21. Kompanie, Interimsmäßig unter dem Kommando von Lieutenant Reed und Lieutenant Gahsy die Evakuirung des Stabes auf die Euminis übernehmen damit sich der Stab auf dem Schiff einrichten und im Notfall evakuiert werden kann. Die Kompanie wurde aufgrund ihrer formaligen Erfahrung mit Exfiltrationen aus Yevethanisch-besetztem Territorium und ihrer erst kürzlich erfolgten Schulung für Personenschützer ausgewählt. Da das Sturmtruppenkorps uns nach derzeitiger Auslastung nicht rechtzeitig eine Truppe dafür zur Verfügung stellen kann habe ich mir erlaubt meine Männer dafür vorzuschlagen. Noch offene Fragen?", womit der Major General auch gerade beantwortet hatte wieso Kael als Lieutenant an einem Meeting der Führungsspitze teilnahm. Er war sich sicher, die Zusage die ihm Lord Zion auf Fondor gemacht hatte spielte hier bestimmt eine nicht unbedeutende Rolle und die Genugtuung die sich in dem Chiss ausbreitete als er in das kurz von Missmut durchzogene Gesicht von Ceera Pellaeon blickte kostete er so lange es ging aus. Egal wie wenig er von einem weiteren Einsatz gegen die Yevethaner hielt, hier ging es um Pflichterfüllung und die Möglichkeit sich Rang und Namen zu verdienen, unter einem Offizier der zu erkennen schien welche Fähigkeiten Kael am Ende tatsächlich besaß.

[Fre'ji-System - Orbit von Fresia - VSD Euminis - Brücke - Besprechungsraum] Kael Reed, Mile Toral, als NSCs: Kommandierende Offiziere der 12. Kampfgruppe, Major General Zul Darak, High Colonel Ceera Pellaeon, Brigadier Generals Montford, Brigadier General Claystein-Wagner und Brigadier General Thelmshore
 
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[Fre'ji-System / Fresia / Coromon-Inseln / Imperialer Komplex / Taktisches Zentrum der Spezialkräfte] Raye Ellis, Major Fulcrum (NSC), Captain Tetra(NSC)

"Nochmal von vorne: Name, Dienstgrad, Vita.", forderte die vermummte Captain der Storm Commandos nun zum wahrscheinlich neunten oder zehnten Mal. Einerseits um Raye einzutrichtern dass sie jetzt nicht mehr Senior Midshipman und Operative Jillian Raye Ellis, sondern Stabsoffizierin Lieutenant Commander Raina Antilles von der Planungskommission des Flottenverbandes Cresh, ehemalige Offizierin des Flottenregiments auf der ISD "Thunder", und andererseits damit sie sich an den Stimmveränderer in ihrem Hals gewöhnen konnte. Das Biotechnische Gerät veränderte ihren Stimmklang geringfügig um eine Stimmidentifizierung ihrer echten Persönlichkeit unmöglich zu machen. Außerdem hatte man ihr die Haare geschnitten und sie einmal für ein paar Korrekturen unters Messer gelegt. Eine gewisse Ähnlichkeit zu ihrem wirklichen Ich war zwar vorhanden, tatsächlich hätte sie sich im Spiegel jedoch nicht wiedererkannt. Der ganze Prozess hatte keine zwei Stunden in Anspruch genommen und prompt war sie optisch umgestyled hatten die beiden Sturmtruppler sich mit ihr hingesetzt und waren Schritt für Schritt die wichtigen Details ihrer Vita mit Raye durchgegangen. "Raina Antilles, Lieutenant Commander, geboren auf Bastion, unter der Schirmherrschaft der KOMENOR Sub-Adult Group aufgewachsen, Offiziersausbildung auf Prefsbelt IV. Nachfolgend Dienst beim Militärischen Nachrichtendienst und auf der ISD Thunder, mittlerweile Stabsoffizierin in der Planungskommission des Gefechtsverbandes Cresh.", gedanklich verfolgte sie noch einmal den kompletten Ablauf bevor sie nickte und auf das Feedback von Tetra wartete. "Sie lernen schnell und werden besser. Für's erste wird es wohl reichen, ihre eidetischen Fähigkeiten kommen ihnen beim erlernen der Details zwar zu Gute und erleichtern ihnen sich die Informationen einzuprägen, sie sollten sich aber merken das zu viele Informationen schnell verdacht erregen können. Ein zu gutes Gedächtnis und ein zu schlechtes Gedächtnis sind beides Dinge die man vermeiden sollte.", die Eindringlichkeit mit der die vermummte Frau diese Tatsachen vermittelte machten Raye erneut klar in welche Gefahr sie sich begab. Die Storm Commandos hatten ihr klar gemacht das der IGD ihre Beteiligung leugnen und das ihr im Falle einer Verhaftung durch die Schiffssicherheit niemand, nicht einmal der Major Commander, ihr helfen konnten bis eindeutig geklärt war ob und wie viele Spione es in den Reihen des Militärs noch gab. Natürlich war es möglich das alle Deserteure auf Widek eliminiert wurden, falls dies jedoch nicht der Fall war würde diese Operation die meiste Aufmerksamkeit als einzige potentielle Gegenoffensive generieren.

"Sie kriegen das hin Miss Antilles. Wir haben schon Operatives mit weit weniger Talent durch so eine Operation geschleust.", die wahrscheinlich tröstend gemeinten Worte des Majors unterbrachen Rayes in sich gekehrte Überlegungen. Sie lächelte ein bisschen wehmütig: "Was kann schon groß passieren? Ich werde für Militärspionage hingerichtet?", vielleicht nicht unbedingt etwas worüber man Scherze machte, gerade dann nicht wenn das ein möglicher Ausgang war, die Art und Weise wie Tetra sich den Daumen über den Hals führte als würde sie sich die Kehle öffnen ließen sie trotzdem kurz grinsen. "Wir haben noch drei Stunden bis zur Besprechung. Wenn sie zwei mit mir noch einmal meine grundsätzlichen Militärischen Fähigkeiten durchgehen wollen dann wäre ich so bereit wie es eben geht.", wann bekam man schonmal die Chance den ein oder anderen Kniff von einer der elitärsten Spezialeinheiten des Imperiums zu erlernen. "Mal sehen ob wir ihren Übermut an der Waffe ein wenig gebändigt bekommen.", Übermut war nicht unbedingt das falsche Wort, eine dauerhafte Dienstwaffe hatte Raye noch nie getragen. Vor allem keine die sie selbst wählen durfte. Es war ein großer Unterschied ob man einen Blaster des MND zur Galauniform trug oder einen modifizierten und auf den eigenen Handabdruck geprägten Blaster des Bureau of Execution, wenn er auch symbolisch war. Das Training mit den beiden Kommandosoldaten gliederte sich in einen Schützenparcour und ein paar Nahkampfübungen. Nach bereits anderthalb Stunden ohne merkliche Pausen war für Raye Schluss und sie wurde entlassen um zu duschen und ihre neue Uniform anzuziehen. Schließlich stand sie in der Lobby des Taktischen Zentrums und wartete auf ihren neuen direkten Vorgesetzten in Schwarzer Uniform, Major Commander Lionell Terrik.

[Fre'ji-System / Fresia / Coromon-Inseln / Imperialer Komplex / Taktisches Zentrum der Spezialkräfte / Lobby] Raye Ellis
 
[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex | Officer's Club] Gordon Aaronson, Mile Toral; Kael Reed, Raye Ellis

Nach kurzem Zögern berichtete Mile Toral doch bereitwillig, wie es zu seiner Schulterverletzung gekommen war. Gordon Aaronson hatte richtig vermutet, dass der Commodore sie sich während der Schlacht zugezogen hatte, war aber überrascht, wie das vonstatten gegangen war. Es gab sehr viele Wege, wie ein kommandierender Offizier während eines Gefechtes verletzt werden konnte; die direkte Konfrontation mit einem feindlichen Entertrupp war aber extrem selten. Toral gab von sich aus zunächst keine Details preis und Gordon fragte nicht danach: Er konnte sich ohnehin vorstellen, wie diese Begegnung abgelaufen war. »Ich verstehe«, sagte er. »Diese Erfahrung habe ich an Bord der Volcanic gemacht, im Orbit über N'Zoth.« Sie waren also beide den Yevethanern begegnet - nicht nur als Kommandanten ihrer Schiffe, sondern auch von Angesicht zu Angesicht, hatten sie mit eigenen Augen wüten und morden sehen und die eigene Haut gegen ihre furchteinflößenden Knochensporne verteidigen müssen. Und sie hatten beide überelbt. Diesen Erfahrungsschatz teilten sie derzeit wohl nur mit einer sehr kleinen Zahl imperialer Offiziere. Und da gemeinsame Kriegserlebnisse dieser Art schon immer die Macht hatten, auch sehr breite Gräben zu überbrücken, gewann Aaronson den Eindruck einer gewissen eingeschworenen Verbundenheit mit diesem Mann, mit dem er sonst nicht viel gemeinsam hatte. Abermals hob er sein Glas zu einem Zutrunk. »Commodore, mit Ihrer Erlaubnis ... ich muss bald auf mein Schiff zurückkehren. Doch zuvor möchte ich mein Glas auf die Gefallenen der Euminis und der Volcanic leeren, die dem Zorn der Yevethaner mutig entgegengetreten sind und durch deren Opfer wir beide hier stehen dürfen!« Der letzte Schluck verschwand in Gordons Kehle und er merkte, dass es die richtige Entscheidung war, keinen weiteren Drink zu ordern. Sowieso wurde er an Bord der Veracity gebraucht, wo noch eine Menge Arbeit auf ihn wartete. Und auch Commodore Toral hatte in Zeiten wie diesen wohl niemals richtig frei: Soeben wurde ihm eine Nachricht überbracht, die möglicherweise neue Befehle und Anweisungen enthielt...

[Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex | Officer's Club] Gordon Aaronson, Mile Toral; Kael Reed, Raye Ellis
 
[: Fre'ji-System | Orbit von Fresia :||: „Brigant“-Kampfverband | ISD II „Overlord“ | Brückenturm | Deck Zwei | Strategische Operationszentrale :||: Commodore Toji Murata, Line Captain Stoner und der restliche Stab :]

Mitten in dem Raum, der in den nächsten Monaten Commodore Toji Muratas persönlichen Stab als strategische Operationszentrale dienen und auf diese Weise unter anderem auch allerhand Vorgänge auf der Gefechtsbrücke des Sternzerstörers der Imperial II-Klasse unterstützen sollte, schwebte die Projektion. Die holografische Darstellung zeigte fünfzehn, zum Teil unterschiedliche Schiffe, wobei die nach allgemeinen Standards als Schlachtschiff klassifizierte Overlord sozusagen der einsame Riese unter lauter Zwergen war. Für die jetzige Zusammenstellung hatte sein Stab bei den hiesigen Kommandantur einige Stunden lang beharrlich kämpfen müssen. Denn obgleich Admiral Tarkin auf der einen Seite die Notwendigkeit eines erfolgreichen Missionsausgangs sah – und im Hintergrund natürlich eine treibende Kraft bei der Umsetzung war –, durfte die Verteidigung des Fre'ji-Systems auf der anderen Seite nicht allzu stark geschwächt werden. Aus diesem Grund konnte Toji bloß auf eine sehr begrenzte Zahl an mittelschwerer und schwerer Kreuzer zurückgreifen.

Einen Moment lang musterte der kriegsversehrte Flaggoffizier die Projektion schweigend. Obschon man ihm seit der Schlacht um Corellia immer wieder mal die Verantwortung über diverse Einheiten übertragen hatte und er bei der Mission auf dem Territorium der Chiss sogar Vice Admiral Joyriaks Stellvertreter gewesen war, hatte man ihm bei der Zusammenstellung der jeweiligen Kampfgruppen bislang nie irgendein Mitspracherecht eingeräumt. Stets hatten höhere Stellen – selbstverständlich nach eigenem Gutdünken – an seiner statt die Entscheidungen getroffen. Doch dieses Mal ließ man ihm freie Hand – unterstützte sein Tun sogar insoweit, dass man kurzerhand einige Kommandanten nach Fresia versetzte, die in früheren Tagen schon einmal unter Tojis Befehl gedient hatten. Oskata, du Telac, Sylm, Klark, Yavok und Grainer – Seiner Meinung nach fehlte in dieser Aufzählung rangniedriger Offiziere eigentlich nur ein Name: Alexa O'Neill.

Bevor der Commdore aber allzu viele Gedanken an die todesmutige Kommandantin der Achilles verschwenden konnte, meldete sich plötzlich der an einer Konsole stehende Cassier Mortimer:
„Die Kommandantur hat unseren letzten Vorschlag bewilligt, Sir. Statt der regulären Bodentruppen und einem Flügel Sternjäger gewährt man Ihrem Kampfverband für die Dauer der Mission ein kleineres Kontingent Storm Commandos. Innerhalb der nächsten paar Stunden werden sie auf die 'Overlord' übersetzen. Und so wie ich die Schwarzhelme kenne, wird deren Kommandant Ihnen sogleich seine Aufwartungen machen.“

„Damit habe ich in der Tat schon gerechnet, Commander“, entgegnete Toji und gestattete sich kurz ein Schmunzeln. „Da mit Sicherheit davon auszugehen ist, dass der Field Commander die restlichen Bodentruppen befehligen wird, fehlt mir dann bloß noch der nachrichtendienstliche Stabsoffizier.“ Sofern das Imperiale Sicherheitsbüro nicht auf einen Vertreter ihrer Behörde beharren sollte, musste er vorm Antritt der großen Mission nur noch zwei Mitglieder seines Stabs kennenlernen. Sich dieser Tatsache bewusst, ging Toji kurzerhand zum nächsten Thema über: „Captain Stoner, wie steht es um unser Budget? Konnten Sie die Differenzen mit dem Zahlmeister klären?“

Um einen Kampfverband mehrere Standardmonate lang hinter feindlichen Linien operieren lassen zu können, musste der Stab eines Flaggoffiziers zuvor allerhand Vorbereitungen treffen. Neben dem Personal und dem Kriegsgerät, das die Einheit oberflächlich ausmachte, musste man sich auch über Munition, Proviant und Finanzmittel Gedanken machen. Tojis Blick wanderte zu dem kahlköpfigen Flottenkapitän. Dieser beendete kurzerhand das Gespräch mit dem Master Chief Petty Officer, löste sich von der Konsole und ging dann gemächlichen Schrittes zu dem Commodore. Es waren erst ein paar Stunden seit der Ankunft des Flaggoffiziers sowie der persönlichen Unterhaltung zwischen den beiden Offizieren vergangen. Dementsprechend war die Stimmung zwischen ihnen noch immer als ziemlich frostig zu bezeichnen. Der Commenorer, der im Laufe seiner bisherigen Karriere schon die eine oder andere Hürde erfolgreich gemeistert hatte, konnte damit umgehen. Seiner Meinung nach war wichtig, dass diese Zusammenarbeit – trotz dieser Widrigkeit – produktiv war. Ob Serenety mit dieser Kälte zurechtkommen würde, war aber noch sicher.

Lakonisch klang Iving Stoner als er sagte:
„Das Budget ist insgesamt knapp kalkuliert, Sir. Größere Gefechte werden wir uns damit nicht leisten können, sollten wir das Erbeuten von Ersatzteilen und Raubzüge auf besetzte Kolonien ausschließen.“ Er hielt kurz inne. „Nach dem momentan Stand der Informationen würde ich mich sogar offen dafür aussprechen, dass unsere Leichte Jagdeinheit vor allem zu diesem Zwecke eingesetzt wird – Ehre hin, Ehre her.“

„Demnach sollten wir mehr Entertruppen auf diesen Schiffen stationieren“, schlussfolgerte Toji und ließ den Blick wieder zum Hologramm springen.

Stoner nickte.
„Das schwere Kriegsgerät, das zum Beispiel ein Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse wie die 'Darksword' standardmäßig führt, kann unter den gegebenen Parametern in diesem Sternhaufen sowieso nicht genutzt werden. Womöglich könnten wir mit der Zeit sogar Prisen ergattern – und so die Kampfstärke des Verbandes erhöhen. Doch für deren Unterhalt müssten wir ein Teil der uns zur Verfügung gestellten Mittel für längere Zeit zurückhalten.“ Abermals hielt der kahlköpfige Offizier inne. „Es gilt also einen Rückzugsort für die Dauer der Mission ausfindig zu machen. Jedoch bindet auch das allerhand Ressourcen.“

Unwillkürlich verzog der Commenorer das Gesicht. War das Budget, das Admiral Tarkin ihnen zur Verfügung stellte, am Ende etwa doch zu klein? Immer mehr Probleme schienen aufzutauchen. Weil Toji als Flaggoffizier die Kosten auf lange Sicht deckeln musste, um den Erfolg zu garantieren, war das Finden von akzeptablen Lösungen im Moment seine vorrangige Aufgabe. Derweil er weiterhin die holografische Darstellung seines Kampfverbandes musterte, die in der Luft schwebte, ließ er die Gedanken mehr und mehr wandern. Darauf hatte ihn Prefsbelt IV nur bedingt vorbereitet. Und da er bislang auch nie im Stab eines ranghohen Militärs tätig gewesen war, konnte er natürlich auch nicht auf solche Erfahrungen zurückgreifen. Er musste sich diese Dinge folglich autodidaktisch aneignen – oder letztendlich beim Versuch scheitern.

„Lassen Sie die Kosten überschlägig berechnen, Captain“, befahl der Commodore. „Vielleicht kann man Tarkin – nach Vorlage eines schlüssigen Plans – dazu überreden, dass er auf Grundlage unserer Informationen irgendeine eroberte Kolonie oder einen verlassenen Handelsposten mit ausreichend Personal und Material bemannt. So müssten wir nicht die ganze Last schultern und hätten trotzdem für alle Fälle einen Rückzugsort.“ Er sah zu seinem früheren Navigationsoffizier. „Mister Grumby, rufen Sie aus dem zugänglichen Datenfundus der 'Volcanic' die Karte vom Koornacht-Cluster auf und heben Sie in Frage kommende Systeme auf.“

In der Zeit, in der der Alsakan die Projektion änderte, meldete sich auf einmal Rune Monchar. „Sir, die 'Abyss' schickt Ihnen einen Abschiedsgruß. Man bricht nun wohl zur Rückreise in das Bilbringi-System auf.“

Langsam humpelte der Invalide zur Panoramafront. Da sich die Overlord in Fresias Orbit befand, konnte er sein altes, ramponiertes Flaggschiff mit bloßem Auge in der finsteren Schwärze des Alls nicht sehen. Er musste sich vorstellen wie der hellgraue Imperial-Sternzerstörer allmählich an Fahrt aufnahm, Kilometer für Kilometer im luftleeren Nichts zurücklegte und dann – begleitet von einem grellen Blitz – in den Hyperraum sprang. Einen enttäuschten Seufzer konnte er im letzten Moment zurückhalten. In der Schlacht um Fresia hatte sich Velma Calvyn immerhin als eine überaus fähige Schlachtschiffkommandantin erwiesen. Sie hatte die „Abyss“ tadellos geführt. Bei Iving Stoner war sich der Commenorer hingegen nicht so sicher. Obwohl Serenety nun den Imperial II-Sternzerstörer befehligte, hatte der Kahlköpfige noch immer allerhand Einfluss an Bord.

Stoner, der in diesem Moment selbstverständlich keine Rührseligkeit verspürte, ging ohne weiteres zum Tagesgeschäft über. Per Fingerzeig wies er auf das neue Hologramm und sagte:
„Mister Mortimer, fangen Sie mit der strategischen Analyse an. Wo würde sich nach derzeitigem Faktenstand ein Rückzugsort für den Kampfverband anbieten?“

„Mister Monchar, verschicken Sie die Einladung zum Briefing“, befahl Toji.

[: Fre'ji-System | Orbit von Fresia :||: „Brigant“-Kampfverband | ISD II „Overlord“ | Brückenturm | Deck Zwei | Strategische Operationszentrale :||: Commodore Toji Murata, Line Captain Stoner und der restliche Stab :]

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Von: Toji Murata, Commodore
An: Gordon Aaronson, Commander – Kommandant der „Veracity“


Marschbefehl „Brigant“

Im Namen Seiner Majestät – vertreten durch die Kommandantur der Neunten Gefechtsflotte – wird Ihr Kommando, des Kreuzer der Pursuit-Kreuzers „Veracity“, mit sofortiger Wirkung dem Verband „Brigant“, geführt von Commodore Toji Murata, unterstellt und der zentralen Kampfgruppe unter Führung des Flaggschiffs „Overlord“ zugewiesen.

Finden Sie sich um 0900 des Folgetags nach Erhalt dieses Marschbefehls im Imperialen Komplex – Konferenzraum Aurek Sieben – zu einem offiziellen Briefing ein.

Lang lebe der Imperator


gez. Admiral Raymus Tarkin
 
[Fre'ji-System / Fresia / Coromon-Inseln / Imperialer Komplex / Taktisches Zentrum der Spezialkräfte / Lobby] Raye Ellis

Der Sturmtruppenoffizier in den frühen Vierzigern ließ nicht lange auf sich warten. Allgemein war der mit grau melierte Schwarzhaarige Offizier nicht das was Raye von einem Hochrangigen Kommandanten des Sturmtruppenkorps erwartet hatte. Major Commander Terrik strahlte natürlich eine gewisse Autorität aus, wirkte in seiner Umgangsform aber weitaus freundlicher als das Gesicht und vor allem die Stellung vermuten ließ. Seinen Unmut wollte die Imperiale Agentin dennoch nicht auf sich ziehen... die Fassade würde dann wahrscheinlich mehr als nur schnell bröckeln. Erst als er beinahe vor ihr stand bemerkte Raye das Datapad das er mit sich führte. "Lieutenant Commander Antilles! Lassen sie sich mal ansehen...", ihrer Pflicht und Rolle nachkommend salutierte sie kurz vor dem Hochrangigen Commander und nahm Haltung an während der Mann sie in Augenschein nahm. "Die haben wirklich gute Arbeit geleistet. Wir haben es eilig, Commodore Murata hat bereits die Besprechung angesetzt und den Marschbefehl versand. Wir wollen dem Verbandsführer schließlich noch unsere Aufwartung machen bevor die Besprechung richtig anfängt.", damit reichte er ihr das Datapad. "Sir?", er konnte höchst wahrscheinlich in ihren Augen ablesen das sie nicht so recht wusste was sie mit dem Pad anfangen sollte. Dennoch entsperrte sie den Datenträger, was eine Flut an Dokumenten und Papierkram enthüllte... unter anderem ein Versetzungsbefehl und ihre Akte mit einigen Geschwärzten Seiten. "Ihre Papiere, mit herzlichen Grüßen von Chief Needle. Akte und beordete Versetzungspapiere in die Position der Nachrichtendienstlichen Beraterin des Commodore, einen gültigen Waffenschein, Fitnesstest-Ergebnisse, Genehmigungsgesuch für Sicherheitsprivilegien und bewilligte Sonderrechte als Sprecherin der Sturmtruppen in meinem Namen vor dem Verbandsführer. Alles was sie benötigen um möglichst freie Hand zu haben. Sie müssen Commodore Murata immerhin etwas handfestes bieten.", Raye überflog ein paar der Anträge und Formulare. Jeder Hochrangige Offizier dem man so etwas überreichte musste sich doch fühlen als hätte man ihm einen Aufpasser an die Seite gestellt... Vor allem in Verbindung mit Raina Antilles Vita und den dort aufgezeichneten Überschneidungen mit KOMENOR konnte man auch schnell den Schluss ziehen das hier neben der Expertise der Offizierin die beigesteuert werden sollte auch zeitgleich eine Wahrung der Imperialen Interessen stattfand. Nicht unbedingt vertrauenserweckend. Was bedeutete sie würde sich dieses erarbeiten müssen, mit ihrer Anwesenheit war gewiss niemand glücklich... zumindest sollte man davon erst einmal ausgehen. Besser positiv überrascht werden als übereilte Pläne an mangelndem Vertrauen scheitern zu sehen. Apropos mangelnde Planung, "Was mache ich wenn der Commodore diese ganzen Sachen durch Admiral Tarkin bestätigen lassen möchte? Oder durch die Planungskommission?", das konnte ein ersthaftes Problem darstellen, immerhin musste Tarkin ihre Geschichte und Dienstakte kennen! "Der Admiral und die Kommission sind informiert. Machen sie sich keine Sorge, die Tarnung ist solange wasserdicht bis man Gegenüberstellungen anberaunen würde. Zudem gibt es keinen plausiblen Grund der die Verbandsoffiziere glauben lassen würde, dass ihr eigener Admiral sie hintergeht.", die Leichtigkeit mit der der Kommandierende Sturmtruppler der Sixth Negative Region ihren Einwand vom Tisch fegte, ließ erneut durschscheinen dass der Mann einiges an Erfahrung mit dieser Art von Arbeit hatte... sie war wahrscheinlich auch nicht die erste Anfängerin mit der Major Commander Terrik solch eine Art real gewordenens Planspiel durchführte und mit einem Mal fragte sich Raye ob nicht vielleicht auch in ihrer ehemaligen Ermittlungsgruppe nicht alle das waren was sie zu sein schienen. "Abmarsch, an meine Rechte Seite, ein Stück versetzt, seien sie mein Schatten.", damit marschierte der Offizier straffen Schrittes los, legte ein Tempo vor bei dem sich Raye wirklich anstrengen musste mitzuhalten und ihre angewiesene Position nicht zu verlassen.

*********
Keine fünfzehn Minuten später standen sie in einem Besprechungsraum keine drei Gebäude vom Taktischen Zentrum der Spezialkräfte entfernt. Der Zentrale Imperiale Komplex für Dienstbesprechungen weit ein weitaus ausladenderes Gebilde und die Gänge bis zum Konferenzraum Aurek-Sieben erschienen Raye beinahe endlos. Die Vorbesprechung des Einsatzes hatte noch nicht begonnen, es schienen auch noch nicht alle anwesend zu sein. Augenscheinlich ließ der Admiral selbst noch auf sich warten, von den Bildern die Raye gesehen hatte, war sein Stabschef Commodore Esvan Suavere aber bereits anwesend... der Mann mit dem er sich unterhielt stand mit dem Rücken zu Raye und dem Major Commander, war aber höchst wahrscheinlich Commodore Murata. Den hatte sie immerhin bereits kennen gelernt, ganz im Gegensatz zu Raina Antilles. "Also dann Lieutenant Commander, lassen sie ihren Charme spielen.", mit einem kleinen Rucken des Kopfes in Richtung der beiden Kampfgruppenkommandanten bedeutete Terrik Raye die Führung zu übernehmen. Sie hatte die ganze Zeit versucht sich einen Text zurecht zu legen, jetzt war ihr Kopf aber so gut wie leergefegt und wenn jemand ihre Puls gefühlt hätte, wären 120 Schläge wahrscheinlich noch langsam gewesen. Immerhin schwitzte sie nicht wie bekloppt und die gesunde Farbe in ihrem Gesicht ließ sich durchaus durch den Temperaturunterschied zwischen außen und innen erklären. Gefolgt vom Schwarz gekleideten näherte sich LC Antilles also mit straffer Haltung den beiden Offizieren, wartete vornehm in einiger Entfernung bis sich eine längere Pause in ihrer Unterredung ergab bevor sie herantrat, knapp salutierte und einfach darauf vertraute das ihre Ausbildung sie durch diesen formellen Alptraum leitete. "Verzeihen sie die Störung! Commodore Suavere, Commodore Murata, Lieutenant Commander Raina Antilles, Planungskommission Flottenverband Cresh. Ich bin auf Geheiß von Admiral Tarkin zu ihnen versetzt worden Commodore Murata, falls sie die Papiere durchsehen möchte habe ich ihnen bereits einen Abzug anfertigen lassen. ", mit einem möglichst knappen und direkten Wortlaut, entsprechend Antilles Vita, überreichte Raye dem Commodore das Datapad, bevor sie zu einem zweiten Satz ansetzte um ihrer Position als Verbindungsoffizierin zwischen Flotte und Korps nachzukommen. "Darf ich ihnen außerdem meinen Zweiten Vorgesetzten vorstellen: Major Commander Lionell Terrik, Kommandant des Sturmtruppenkorps in der Sixth Negative Region und Commander für die Storm Commandos nach Anweisung der Generalität.", damit trat Raye einen Schritt zur Seite und ließ den dekorierten Sturmtruppenoffizier mit in die Reihe treten. "Commodores. Ich denke Lieutenant Commander Antilles hat bereits das wichtigste Zusammengefasst. Commodore Murata, wir können uns über etwaige Details nach der Vorbesprechung unterhalten, ansonsten betrachten sie die Lieutenant Commander als meine Augen und Ohren. Wenn sie mich nun noch kurz entschuldigen würden.", womit sich Major Commander Terrik umdrehte und seinem piepsenden Comlink die volle Aufmerksamkeit schenkte. Er ließ sie JETZT alleine?

[Fre'ji-System / Fresia / Coromon-Inseln / Imperialer Komplex / Zentrale für Dienstbesprechungen / Konferenzraum Aurek Sieben] Raina Antilles (Raye Ellis), Toji Murata, Esvan Suavere (NSC), in der Nähe: Major Commander Lionell Terrik, diverse Offiziere (NSCs)
 
[Fre'ji-System | Weltraum | PUR Veracity] Gordon Aaronson

Mit der Rückkehr auf die Veracity begann für Gordon Aaronson in erster Linie eine Phase des wartens. Es gab nicht viel zu tun an Bord, außer die Vorräte um das Wenige aufzufüllen, was auf dem Flug von Fondor nach Fresia verbraucht worden war. Weder waren Reparaturen durchzuführen noch standen Versetzungen oder Beförderungen an. Solange es keine Befehle gab, was die nächsten Aufgaben des Kreuzers und seiner Crew sein würden, gab es auch nichts zu besprechen. Kurzum: Die Leute auf dem Kriegsschiff (die dieses wegen der Nähe zur Front und der angespannten Lage auch nicht verlassen durften, um Landurlaub zu machen) hatten erschreckend wenig zu tun, und es war Aaronsons vorrangige Aufgabe, daran etwas zu ändern. Zusammen mit seinen Führungsoffizieren setzte er eine Reihe von Notfall- und Kampfübungen an, um die Männer und Frauen auf Trab zu halten und so gut es ging auf das vorzubereiten, was ihnen bevorstand; ohne zu wissen was konkret das war. Der Kommandant hoffte, bald Anweisungen zu bekommen. Er hatte die Gelegenheit genutzt, bei Commodore Murata sowie Commodore Toral vorzusprechen und beiden gegenüber sehr nachdrücklich betont, dass er sich über eine Aufgabe für sein Schiff wünschte und über eine Chance freuen würde, etwas zur Rückeroberung Koornachts beizutragen. Mehr konnte er nicht tun, um die Prozesse zu beschleunigen, an deren Ende das gewünschte Ergebnis, aber auch etwas ganz anderes stehen konnte.

Sicherheitshalber stellte Gordon sich auf einen längeren Aufenthalt in dem System ein. Es war eine bekannte und viel zitierte Gesetzmäßigkeit, dass Krieg in erster Linie aus Warten bestand. Die Nachricht von Toji Murata traf dann doch schneller ein als gedacht. Baeka Reice überbrachte ihm das Pad mit dem kurzen Text, und an ihrem vielsagenden Lächeln konnte er ablesen, dass es wohl eine gute Neuigkeit war, die der Commodore ihm zukommen ließ. Dennoch schickte er seinen XO aus dem Raum, bevor er die Zeilen las.


Von: Toji Murata, Commodore
An: Gordon Aaronson, Commander – Kommandant der „Veracity“


Marschbefehl „Brigant“

Im Namen Seiner Majestät – vertreten durch die Kommandantur der Neunten Gefechtsflotte – wird Ihr Kommando, des Kreuzer der Pursuit-Kreuzers „Veracity“, mit sofortiger Wirkung dem Verband „Brigant“, geführt von Commodore Toji Murata, unterstellt und der zentralen Kampfgruppe unter Führung des Flaggschiffs „Overlord“ zugewiesen.

Finden Sie sich um 0900 des Folgetags nach Erhalt dieses Marschbefehls im Imperialen Komplex – Konferenzraum Aurek Sieben – zu einem offiziellen Briefing ein.

Lang lebe der Imperator

Mit zufriedenem Lächeln lehnte der Commander sich in seinem Sessel zurück und atmete erleichtert durch. Die Veracity hatte nun einen Platz in der Hierarchie der Flotte, die bei Fresia zusammengezogen worden war, und von dem Briefing am nächsten Morgen erhoffte er sich noch mehr. Noch wusste er nichts Konkreteres als dass er unter Toji Murata dienen würde, doch er war optimistisch, dass damit mehr verbunden sein würde als nur Patrouillendienst im System. Gordon hatte den Gerüchten gelauscht, die innerhalb der Flotte die Runde machten, und herausgehört, dass um die Overlord herum eine Gruppe formiert wurde, die bald - mit noch unbekanntem Ziel - aufbrechen sollte. Ganz sicher nicht ins Hinterland, um sich in der Sicherheit des imperialen Raumes von den Mühen vergangener Schlachten auszuruhen, da war Aaronson sicher. Er fühlte, dass der Zeitpunkt, an dem das Imperium mit voller Härte gegen die Yevethaner zurückschlug, näher rückte. Vielleicht war es schon soweit?

In dieser Nacht schlief er wenig, dennoch fühlte er sich frisch und voller Tatendrang, als er in das Shuttle stieg und sich zur Oberfläche des Planeten fliegen ließ. Er hatte seine beste Uniform angezogen, aus Sorge um den makellosen Stoff erst nachdem er die riesige Kanne Caf getrunken hatte, die ihn - zusammen mit einem reichhaltigen Frühstück - so wach und tatkräftig wie möglich durch den Tag bringen sollte. Er hatte einen ausreichend großen Zeitpuffer eingeplant, um selbst wenn es zu unvorhergesehenen Verspätungen und Verzögerungen kam noch pünktlich zu der Besprechung aufzutauchen. Da solche Störungen ausblieben, war er lange vor der verlangten Zeit auf Fresia, und da ein deutlich verfrühtes Auftauchen auch eine Form von Unpünktlichkeit war, überbrückte er die Zeit mit einem ausgedehnten Spaziergang durch den imperialen Komplex. Schließlich stand er rechtzeitig - also weder zu spät noch wesentlich zu früh - vor dem Konferenzraum Aurek Sieben, das Haar gerade noch einmal frisch gekämmt, unter dem Arm ein Pad mit diversen Dokumenten über sich, sein Schiff und die bisherigen Erlebnisse mit den Yevethanern, nur für den Fall dass irgendwer eine Frage an ihn hatte, die er aus dem Gedächtnis nicht genau genug beantworten konnte. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war der ergraute Mygeetaner so nervös wie ein Student vor einer wichtigen Prüfung - oder vor einem Date. Doch er hatte sich vorbereitet so gut es ging; nun einfach in kein gesellschaftliches Fettnäpfchen treten, und alles war gut.

Als er den Besprechungsraum betrat, trat er zunächst von der Tür weg, um niemandem im Weg zu stehen, und ließ dann seinen Blick über die übrigen Anwesenden schweifen. Abgesehen von Murata und Akaji kannte er keinen der hochrangigen Offiziere persönlich, die Adjutanten, Gehilfen und Dienstboten schon gar nicht.

Vorläufig hielt der Commander sich lieber im Hintergrund und wartete auf den Beginn des Briefings.

[Fre'ji-System | Fresia | Coromon-Inseln | Imperialer Komplex | Konferenzraum Aurek Sieben] Gordon Aaronson, Toji Murata, Serenety Akaji, Raina Antilles (Raye Ellis) und NPCs
 
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