Gordon Aaronson
Commander
[Utos-System | Weltraum nahe Galantos | DRD Nova | Brücke] Gordon Aaronson, Commodore Sayer, Commander Ramonis
Der Zweikampf, der zwischen dem yevethanischen Schubschiff und dem Enforcer-Kreuzer Cadia entbrannte, bot ein bemerkenswertes Schauspiel. Die beiden Schiffe verfügten über eine ähnliche Geschwindigkeit und manövrierfähigkeit. Sie umkreisten sich wie zwei übergroße Sternenjäger in einer Art verlangsamtem Dogfight, bei dem jeder versuchte, den anderen auszumanövrieren und dessen Schwachstellen aufs Korn zu nehmen. Sie tauschten Laser- und Ionensalven aus, mit offenem Ausgang. Wer als Sieger aus dem Gefecht hervorgehen würde, konnte Gordon Aaronson nicht erraten. Aber er hatte auch gar keine Zeit, den Vorgängen weiterhin seine Aufmerksamkeit zu widmen. Denn auch sein eigenes Schiff befand sich nach wie vor in einem direkten Schlagabtausch gegen den Gegner, den Victory-Sternenzerstörer, den die Aufständischen in Perseverance of Yevetha umgetauft hatten. Auf Geheiß des Commodore hin hatte er die Feuerrate der Turbolaser weiter erhöhen lassen, was bedeutete, dass diese nun deutlich außerhalb ihres Sicherheitsbereiches arbeiteten. Die schweren Geschütze benötigten die Zeit normalerweise nicht nur, um sich für den nächsten Schuss wieder aufzuladen, sondern vor allem, um nicht zu überhitzen. Die deutlich gesteigerte Kadenz bewirkte, dass mehr mächtige Breitseiten pro Zeiteinheit in die Heckschilde des Victory schlugen, aber auch, dass diese schwächer wurden - wegen der fehlenden Ladung der Waffen und weil diese nach und nach ausfielen. In rascher Folge kamen die Meldungen herein, dass einzelne Kanonen durch die Überhitzung Schaden nahmen oder von ihren Schützen abgeschaltet werden mussten, um Schlimmeres zu vermeiden. Die Nova entwaffnete sich selbst. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nichts mehr zum Kampf beitragen konnte. Aber die Zeit arbeitete sowieso gegen die Verteidiger. Aaronson teilte Sayers Ansicht, dass sie nun lieber alles einsetzen sollten, was sie hatten, anstatt etwas für einen späteren Zeitpunkt aufzusparen, der vielleicht gar nicht mehr kam. Die Befehle, die der Commodore an die anderen Schiffe ausgab, entsprachen ebenfalls diesem Geist. Der bullige Offizier, der nicht ganz freiwillig zum Anführer der Verteidigungsflotte geworden war, versuchte ein weiteres Mal, alle Kräfte zu bündeln und auf diese Weise wenigstens eines der feindlichen Schlachtschiffe aus dem Spiel zu nehmen. Wenn man den Sensordaten glauben schenkte, zeigten sowohl das konzentrierte Feuer gegen den Victory-Sternenzerstörer als auch die Bomberangriffe auf das größere Gegenstück der Imperial-Klasse langsam Wirkung. Die Schildleistung beider kapitaler Schiffe ließ nach, es kam zu Schäden an der Hülle, zu Systemausfällen und zu Einbußen bei der Bewaffnung. Zugleich litt aber auch die Verteidigungsflotte immens unter der feindlichen Feuerkraft. Der nächste Totalausfall der Imperialen war die Lancer-Fregatte Sudden Blade, die bisher ihren Teil zur Schlacht beigetragen hatte, indem sie die yevethanischen Jäger bekämpfte. Nun fand sie durch Selbstmordangriffe eben dieser Jagdmaschinen ihr Ende. Wie es ansonsten um die Flotte stand, wusste Gordon nicht und er hatte auch keine Ahnung, ob Commodore Sayer noch einen Überblick über das Kampfgeschehen hatte.
»Captain, ein weiteres Geschütz ist ausgefallen und hat ein Feuer verursacht. Brandbekämpfungsmaßnahmen laufen.«
»Alle verbliebenen Waffen feuern weiter. Visieren Sie diese Aufbauten dort an. Bugwaffen gegen die geschwächten Schildbereiche dort drüben.«
»Wir haben soeben den letzten Jäger verloren, Sir!«
»Danke, zur Kenntnis genommen. Flugleitoffiziere, Sie unterstützen ab sofort die Waffenkontrolle.«
Weitere Minuten verstrichen. Wieder erlitt die Nova Schäden, ebenso wie ihr Feind. Der Verfall beider Schiffe schien ungefähr gleich schnell zu gehen: Die größere Feuerkraft, welche die Perseverance of Yevetha einstecken musste, machte sie durch ihre beachtliche Masse wett. Victorys waren längst nicht mehr up-to-date, aber sie waren zähe alte Kähne - wie die Dreadnaught-Klasse, nur größer.
»Weitere Kontakte!« meldete die Sensorstation.
»Welcher Art?« wollte Sayer sofort wissen. Es dauerte aber ein paar Augenblicke, bis er eine Antwort bekam.
»Ein Kreuzer der Strike-Klasse, eine Korvette der Bayonet-Klasse, ein imperiales Kargoschiff. Drei kleinere Einheiten sind vermutlich bewaffnete Patrouillenboote. Alle aus Richtung Koornacht und mit abgeschaltetem Transponder.«
Allen war klar, dass das nur bedeuten konnte, dass der Feind weitere Verstärkung bekam. Ein weiterer Kreuzer war etwas, womit die Verteidiger derzeit nicht gut umgehen konnten - es waren einfach keine Kapazitäten frei. Und es gab keine Blockadelinie mehr, die in der Lage war, einen Großraumfrachter mit Eskorte am Anflug auf Galantos zu hindern. Vermutlich brachte dieses Schiff weitere Verstärkungen oder Material für die Bodentruppen der Invasoren. Gordon ächzte. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit ihnen.
»Und noch ein Nachzügler. Es... wow, das... dieses Schiff ist riesig!« rief der Sensorikoffizier nicht sehr professionell. Verschiedene Gesichter wandten sich ihm zu, obwohl sie eigentlich auf ihre eigenen Monitore gerichtet bleiben sollten. Gordon musste gar nicht nachsehen, um zu wissen, womit er es zu tun hatte. Das mulmige Gefühl, das die Schlacht schon eine Weile begleitete, verstärkte sich zu einem heftigen Magenkrampf, so dass er sich unwillkürlich die Hände auf die Körpermitte legte. Der Feind fuhr nun seine stärkste Waffe auf: Die Subjugator!
Im Gegensatz zum Rest der Mannschaft war auch Commodore Sayer darüber informiert, dass die Yevethaner über diese Geheimwaffe verfügten. Dass er aber auch nicht bescheid wusste, welche Gefahr tatsächlich von ihr ausging, wurde deutlich, als er den Captain leise fragte:
»Denken Sie, sie ist bewaffnet, oder wollen die Mistkerle uns nur etwas vormachen?«
»Ich habe wirklich keine Ahnung, Sir. Aber selbst wenn sie nur leicht bewaffnet ist, weiß ich gerade nicht, womit wir diesen Koloss wirkungsvoll bekämpfen sollen.«
Diese pessimistische Einschätzung wurde von einer weiteren Ausfallmeldung begleitet. die Bewaffnung auf der Steuerbordseite war nicht mehr der Rede wert. Aber wie es aussah, näherte sich die größte Bedrohung nun ohnehin von Backbord.
[Utos-System | Weltraum nahe Galantos | DRD Nova | Brücke] Gordon Aaronson, Commodore Sayer, Commander Ramonis
Der Zweikampf, der zwischen dem yevethanischen Schubschiff und dem Enforcer-Kreuzer Cadia entbrannte, bot ein bemerkenswertes Schauspiel. Die beiden Schiffe verfügten über eine ähnliche Geschwindigkeit und manövrierfähigkeit. Sie umkreisten sich wie zwei übergroße Sternenjäger in einer Art verlangsamtem Dogfight, bei dem jeder versuchte, den anderen auszumanövrieren und dessen Schwachstellen aufs Korn zu nehmen. Sie tauschten Laser- und Ionensalven aus, mit offenem Ausgang. Wer als Sieger aus dem Gefecht hervorgehen würde, konnte Gordon Aaronson nicht erraten. Aber er hatte auch gar keine Zeit, den Vorgängen weiterhin seine Aufmerksamkeit zu widmen. Denn auch sein eigenes Schiff befand sich nach wie vor in einem direkten Schlagabtausch gegen den Gegner, den Victory-Sternenzerstörer, den die Aufständischen in Perseverance of Yevetha umgetauft hatten. Auf Geheiß des Commodore hin hatte er die Feuerrate der Turbolaser weiter erhöhen lassen, was bedeutete, dass diese nun deutlich außerhalb ihres Sicherheitsbereiches arbeiteten. Die schweren Geschütze benötigten die Zeit normalerweise nicht nur, um sich für den nächsten Schuss wieder aufzuladen, sondern vor allem, um nicht zu überhitzen. Die deutlich gesteigerte Kadenz bewirkte, dass mehr mächtige Breitseiten pro Zeiteinheit in die Heckschilde des Victory schlugen, aber auch, dass diese schwächer wurden - wegen der fehlenden Ladung der Waffen und weil diese nach und nach ausfielen. In rascher Folge kamen die Meldungen herein, dass einzelne Kanonen durch die Überhitzung Schaden nahmen oder von ihren Schützen abgeschaltet werden mussten, um Schlimmeres zu vermeiden. Die Nova entwaffnete sich selbst. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nichts mehr zum Kampf beitragen konnte. Aber die Zeit arbeitete sowieso gegen die Verteidiger. Aaronson teilte Sayers Ansicht, dass sie nun lieber alles einsetzen sollten, was sie hatten, anstatt etwas für einen späteren Zeitpunkt aufzusparen, der vielleicht gar nicht mehr kam. Die Befehle, die der Commodore an die anderen Schiffe ausgab, entsprachen ebenfalls diesem Geist. Der bullige Offizier, der nicht ganz freiwillig zum Anführer der Verteidigungsflotte geworden war, versuchte ein weiteres Mal, alle Kräfte zu bündeln und auf diese Weise wenigstens eines der feindlichen Schlachtschiffe aus dem Spiel zu nehmen. Wenn man den Sensordaten glauben schenkte, zeigten sowohl das konzentrierte Feuer gegen den Victory-Sternenzerstörer als auch die Bomberangriffe auf das größere Gegenstück der Imperial-Klasse langsam Wirkung. Die Schildleistung beider kapitaler Schiffe ließ nach, es kam zu Schäden an der Hülle, zu Systemausfällen und zu Einbußen bei der Bewaffnung. Zugleich litt aber auch die Verteidigungsflotte immens unter der feindlichen Feuerkraft. Der nächste Totalausfall der Imperialen war die Lancer-Fregatte Sudden Blade, die bisher ihren Teil zur Schlacht beigetragen hatte, indem sie die yevethanischen Jäger bekämpfte. Nun fand sie durch Selbstmordangriffe eben dieser Jagdmaschinen ihr Ende. Wie es ansonsten um die Flotte stand, wusste Gordon nicht und er hatte auch keine Ahnung, ob Commodore Sayer noch einen Überblick über das Kampfgeschehen hatte.
»Captain, ein weiteres Geschütz ist ausgefallen und hat ein Feuer verursacht. Brandbekämpfungsmaßnahmen laufen.«
»Alle verbliebenen Waffen feuern weiter. Visieren Sie diese Aufbauten dort an. Bugwaffen gegen die geschwächten Schildbereiche dort drüben.«
»Wir haben soeben den letzten Jäger verloren, Sir!«
»Danke, zur Kenntnis genommen. Flugleitoffiziere, Sie unterstützen ab sofort die Waffenkontrolle.«
Weitere Minuten verstrichen. Wieder erlitt die Nova Schäden, ebenso wie ihr Feind. Der Verfall beider Schiffe schien ungefähr gleich schnell zu gehen: Die größere Feuerkraft, welche die Perseverance of Yevetha einstecken musste, machte sie durch ihre beachtliche Masse wett. Victorys waren längst nicht mehr up-to-date, aber sie waren zähe alte Kähne - wie die Dreadnaught-Klasse, nur größer.
»Weitere Kontakte!« meldete die Sensorstation.
»Welcher Art?« wollte Sayer sofort wissen. Es dauerte aber ein paar Augenblicke, bis er eine Antwort bekam.
»Ein Kreuzer der Strike-Klasse, eine Korvette der Bayonet-Klasse, ein imperiales Kargoschiff. Drei kleinere Einheiten sind vermutlich bewaffnete Patrouillenboote. Alle aus Richtung Koornacht und mit abgeschaltetem Transponder.«
Allen war klar, dass das nur bedeuten konnte, dass der Feind weitere Verstärkung bekam. Ein weiterer Kreuzer war etwas, womit die Verteidiger derzeit nicht gut umgehen konnten - es waren einfach keine Kapazitäten frei. Und es gab keine Blockadelinie mehr, die in der Lage war, einen Großraumfrachter mit Eskorte am Anflug auf Galantos zu hindern. Vermutlich brachte dieses Schiff weitere Verstärkungen oder Material für die Bodentruppen der Invasoren. Gordon ächzte. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit ihnen.
»Und noch ein Nachzügler. Es... wow, das... dieses Schiff ist riesig!« rief der Sensorikoffizier nicht sehr professionell. Verschiedene Gesichter wandten sich ihm zu, obwohl sie eigentlich auf ihre eigenen Monitore gerichtet bleiben sollten. Gordon musste gar nicht nachsehen, um zu wissen, womit er es zu tun hatte. Das mulmige Gefühl, das die Schlacht schon eine Weile begleitete, verstärkte sich zu einem heftigen Magenkrampf, so dass er sich unwillkürlich die Hände auf die Körpermitte legte. Der Feind fuhr nun seine stärkste Waffe auf: Die Subjugator!
Im Gegensatz zum Rest der Mannschaft war auch Commodore Sayer darüber informiert, dass die Yevethaner über diese Geheimwaffe verfügten. Dass er aber auch nicht bescheid wusste, welche Gefahr tatsächlich von ihr ausging, wurde deutlich, als er den Captain leise fragte:
»Denken Sie, sie ist bewaffnet, oder wollen die Mistkerle uns nur etwas vormachen?«
»Ich habe wirklich keine Ahnung, Sir. Aber selbst wenn sie nur leicht bewaffnet ist, weiß ich gerade nicht, womit wir diesen Koloss wirkungsvoll bekämpfen sollen.«
Diese pessimistische Einschätzung wurde von einer weiteren Ausfallmeldung begleitet. die Bewaffnung auf der Steuerbordseite war nicht mehr der Rede wert. Aber wie es aussah, näherte sich die größte Bedrohung nun ohnehin von Backbord.
[Utos-System | Weltraum nahe Galantos | DRD Nova | Brücke] Gordon Aaronson, Commodore Sayer, Commander Ramonis