Glaubt ihr an Karma?

An Wiedergeburt glaube ich jetzt nicht

Die Vorstellung des Karma funktioniert ohne Wiedergeburt aber nicht. Denn die Realität sieht nunmal so aus, dass viele sterben ohne zuvor Belohnung oder Bestrafung bekommen zu haben. Die Welt ist oft ungerecht.
Ich finds etwas seltsam, wenn halbe Teile einer fremden Religion übernommen werden, das Gedankenkonzept dahinter aber nicht.

aber an Strafen für Dinge die man im Leben getan hat, schon.

Ohne Wiedergeburt bliebe dann noch die Vorstellung eines Richtergotts (oder mehrerer), der/die im Jenseits die offenen Schulden eintreibt und Belohnung für die Guten verteilt.
 
hallo zusammen bin kurz hier da ich ein Problem habe was sich mit diesen thema schneidet und ich weiss nicht wie ich reagieren soll.

Bei den Unternehmen wo ich angestellt bin kam ein neuer Mitarbeiter der recht nett wirkte anfänglich jedenfalls.
Ich den pausen plauderte ich und andere Kollegen mit ihn. Es stellte sich schnell herraus das er sehr nahe Esoteriker szene war.
Vor einige wochen sagte er sagte das jede Krankheit die man hat verdient man. In letzten tagen sagte er psychisch Kranke, Geistig behinderte und Körperlich behinderte seien egoisten.
Heute hat er gesagt die Rom und Sinti in Ungarn hätten verdient was Jobbik und (paramilitärische einheit) die ungarische garde ihnen antut.
Darauf ich das niemand eine krankheit sowie eine minderheit eine extremen Angriffe verdient hat.
DDAs schlimme ist, er ist in meiner Abteilung geht mir nach redet mit mir in meinen pausen.
Einerseits freundlich anderseis mit so merkwürddigen meldungen. Soll ich ihn sagen das ich nicht mit ihn etwas zu tun haben will?

Edit Ich will keinen streit. Gerade beim Arbeitsplatz ist das Kontraproduktiv.

Sag ihm einfach, daß Du nichts mit ihm zu tun haben willst, was über das rein Geschäftliche hinaus geht, wenn er sich nicht daran hält, musst Du Dich wohl oder übel beim Vorgesetzten oder dem Betriebsrat beschweren.
Solche Leute haben leider fast immer ein übersteigertes Sendungsbewusstsein, und das Bedürfnis andere mit diesem Schwachsinn zu nerven. Was Du da erzählst ist wirklich beinharter Eso-Quatsch und hat schon faschistoide Tendenzen, von daher am besten auf Abstand gehen und das auch klipp und klar sagen.

C.
 
Sag ihm einfach, daß Du nichts mit ihm zu tun haben willst, was über das rein Geschäftliche hinaus geht, wenn er sich nicht daran hält, musst Du Dich wohl oder übel beim Vorgesetzten oder dem Betriebsrat beschweren.
Solche Leute haben leider fast immer ein übersteigertes Sendungsbewusstsein, und das Bedürfnis andere mit diesem Schwachsinn zu nerven. Was Du da erzählst ist wirklich beinharter Eso-Quatsch und hat schon faschistoide Tendenzen, von daher am besten auf Abstand gehen und das auch klipp und klar sagen.
C.

Danke Crimson, ich werde es ihm am Montag gleich sagen. Ich glaube diese Leute machen sich es einfach leicht und vergessen das sowas wie gerechte Schicksal geschlage nicht gibt. Das Feindlichkeit gegenüber Minderheiten sich einfach nicht gehört.
 
Gehört das nicht dem Buddhismus an? Wenn ja, dann glaube nicht dran, ich bin Christ. Und Schicksal? Na ja, mir wurde damals beigebracht, dass es sowas nicht gäbe, sondern, dass Sachen nach Gottes Willen geshehen.

Genau das ist der Grund warum das Christentum nicht funktionieren kann.
Ich mein für mich ist es offensichtlich dass Religion eine vom Menschen erfundene Sache ist um größere Zusammenhänge (meist physikalischer Herkunft) mit dem fehlenden Wissen zu erklären.
Dies schließt zwar die Existenz eines Gottes nicht aus aber sollte manchen Leuten doch mal die Augen öffnen die wirklich zu faul sind sich eine "eigene Religion" zu schaffen.
Damit meine ich sich selbst Gedanken zu machen über Zusammenhänge bevor man sich blind einer Massenbewegung anschließt.
"Wenn ja, dann glaube ich nicht dran, ich bin Christ!" Das ist wirklich ein gutes Zitat, das merke ich mir!

(Das einzige was mir noch helfen kann ist die Auflösung... alles war nur Ironie. Wobei ich das ja bezweifle.)

PS. Sorry für den Off-topic Beitrag: Ich glaube nicht wirklich an ein Karma, zu viele Menschen auf der Welt sind schlecht und boshaft und werden mit großem Glück beschert.
 
Als Christ schließt man sich also automatisch und blind einer Massenbewegung an, wenn man kein Agnostiker ist? :verwirrt:

Nein absolut nicht, viele Christen haben gute und überlegte Standpunkte aber es gibt eben zu viele die sich blind genau der Massenbewegung anschließen. Umso mehr Leute an einer Sache mitwirken umso weniger denken darüber nach, das konnte man in der Weltgeschichte schon all zu oft beobachten.

Das Christentum ist in vielen Punkten aber vorallem im Ansatz eine sehr gute Lebensrichtlinie (wenn ich Religionen mal so bezeichnen darf) und ich respektiere ihre Anhänger die mir zeigen können dass sie nicht nur Christ sind weil sie zu faul sind um sich aus ihrer kath. oder evang. Gemeinde abzumelden.

Und bis heute warte ich auf denjenigen der mich von einem Glauben überzeugen kann, ich bin nicht die Person die alles übernatürliche verneint und selbst die Außerirdischen-Theorien schließe ich damit ein. Leider sticht sich der Gedanke an einen Gott zu glauben der uns in unserer heutigen Gesellschaft nicht wirklich weiterhelfen kann mit meinen Gedanken und Werten.
Die Menschen müssen lernen für ihre Taten selbst die Verantwortung zu übernehmen, wir haben unser Schicksal einzig und allein selbst in der Hand.
 
Die Menschen müssen lernen für ihre Taten selbst die Verantwortung zu übernehmen, wir haben unser Schicksal einzig und allein selbst in der Hand.

Wenn man der Neurowissenschaft glauben darf, ist aber sogar der freie Wille womöglich nur eine bloße Illusion :D
Keine Religion ist also auch keine Lösung ^^
 
Sagen Leute, die einer Religion angehören^^
Ja,und die Leute, die nicht eindeutig an etwas Entsprechendes glauben, würden wohl eher fragen:

Hat eigentlich schon je mal jemand nachgeforscht, weshalb sich innerhalb unserer Sprachen gewisse Nachhaltigkeiten in Formulierung bzw. Artikulierung entwickelt haben?

Jedenfalls - einerseits glaube ich an Karma und andererseits nicht! ;):D
 
Wieso ist keine Religion keine Lösung?

Nur weil unsere Vorfahren Gewitter mit einem Blitze schwingenden Zeus erklärt haben oder ihr schweres Leben im Mittelalter mit dem Leben nach dem Tod vertrösten mussten heißt das ja nicht dass dies Gesetz ist.
Meiner Meinung nach ist es schon logisch wieso sich Menschen ab einem gewissen Stand des Wissens bzw. der Entwicklung ihres Gehirns bis dahin noch ungelöste Phänomene mit Übernatürlichem erklären.
Auffällig ist dann ja auch wieso sich die Vorstellungen lokal bedingt so stark unterscheiden... wenn es nur einen Gott gibt, wieso offenbart er sich nur dem Nahen Osten?
Zwar gibt es viele Ähnliche Erzählungen oder Schriften die von vermeintlich ähnlichem berichten aber geht es da nicht um Jesus am Kreuz oder der Jungfrau Maria... da liegt ein früher Besuch einer fernen Zivilisation ja schon näher!
 
Wieso ist keine Religion keine Lösung?

...auf dem Weg zur Selbstbestimmung unseres Schicksals. Wenn man bestimmten Wissenschaftlern glauben schenkt, ist die Idee an ein selbstbestimmtes Schicksal ebenfalls nur ein fehlgeleitetes Glaubenskonzept.
Hirnforschung: Freier Wille - eine Illusion? - Wissen | STERN.DE


Auf kultureller Ebene ist es m.E. auch gar nicht so klar, dass eine religionsfreie Gesellschaft dazu führt, dass Leute mehr Verantwortung für ihre Taten übernehmen. Mathematisch betrachtet verändern sich dadurch Wahrscheinlichkeitseinschätzungen der Menschen. Die Wahrscheinlichkeit mit einer Straftat ungesühnt davonzukommen wird höher eingeschätzt werden, denn bei Religionen war es spätestens Gott oder ein übernatürliches Karma-Prinzip, das dafür sorgt, dass man irgendwann für seine Taten bezahlen muss. Diese Gewissheit fällt ohne Religion weg. D.h. die Kosten unverantwortlichen Handelns sinken. Man darf sich halt nun mehr nur nicht mehr erwischen lassen.
Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene hat es daher schon einen Grund warum sich in so ziemlich jeder Kultur Religionen herausgebildet haben. Gesellschaften mit Religionen dürften sich durch einen größeren sozialen Zusammenhalt ausgezeichnet haben und damit Überlebensvorteile gehabt haben.
(Im übrigen halte ich es für sinnlos jemanden von einem Glauben überzeugen zu wollen. Jeder soll glauben dürfen, was er für richtig empfindet.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso ist keine Religion keine Lösung? ...
Weil die AW auf diese Frage schon aufgrund der Fragestellung auf einer falschen Realitätsbasis steht. Es ist schlichtweg ein Irrtum zu glauben, die reale Existenz von "Religion" könnte infrage gestellt werden.
Denn...

...auf dem Weg zur Selbstbestimmung unseres Schicksals. Wenn man bestimmten Wissenschaftlern glauben schenkt, ist die Idee an ein selbstbestimmtes Schicksal ebenfalls nur ein fehlgeleitetes Glaubenskonzept...
...ganz genau - Du sagst es: "Wenn man bestimmten Wissenschaftlern glauben schenkt" :-)D)
Man könnte auch fast sagen: "Wenn man an das glaubt, was Wissenschaftler glauben..." (jetzt NICHT ironisch gemeint!)

...Auf kultureller Ebene ist es m.E. auch gar nicht so klar, dass eine religionsfreie Gesellschaft dazu führt, dass Leute mehr Verantwortung für ihre Taten übernehmen...
Wobei das hier aber eigentlich auf eine andere Diskussionsebene führt: Aber sei es drum - die AW auf das, was Du hier konstatierst, würde ich mit "im Gegenteil" bezeichnen: Im Gegenteil hat sich AFAIK und IMO eher bewahrheitet, dass zwar durch die "Religionsbefreiung" einer Gesellschaft (z. B. Trennung von Kirche und Staat, Demokratisch-liberalere Prinzipien im Hinblick auf philosophisch freieres Denken usw.) der Korrumpierung und Manipulation des Staatswesens durch bzw. auf Basis "kirchlicher" (bzw. kirchlich-institutioneller) Macht hatte entgegen gewirkt werden können, dass aber nicht ebenso zu einem gesamtgesellschaftlich verantwortlicherem Handeln führte, sondern gar im Gegenteil.
ABER - es gibt im Übrigen IMO so manche "Korruption durch Religion" nach wie vor in unserer Gesellschaft und der Unterschied ist nur der, dass diese "Religionen" nicht immer als solche ausweislich benannt bzw. bezeichnet sind.

...denn bei Religionen war es spätestens Gott oder ein übernatürliches Karma-Prinzip, das dafür sorgt, dass man irgendwann für seine Taten bezahlen muss. Diese Gewissheit fällt ohne Religion weg...
Weshalb das denn? :konfus: Bloß, weil wir in Deutschland - und das dabei z. B. im Vergleich zu Amerika mal gesehen - in vielen Bereichen laschere Rechtssprechung bzw. rechtliche Urteilspraxis haben, heißt das doch nicht, dass deshalb eine "Tatenbuße-Instanz" völlig fehlt!!!
Wer eine Straftat bzw. "unverantwortliche bzw. unmoralische" Tat begeht, muss sich bei uns nun eben vor einem "weltlichen Gericht" verantworten - was durchaus eine "lebenslange Haftbuße" bedeuten kann.
Klar, ein solcher Straftäter wird somit wohl eher weniger irgendwann beim "jüngsten Gericht" sich auch von dieser Seite her "sich mit der Sühnung seiner Untaten verantworten" müssen - wobei es diesem Straftäter dann wohl darauf auch gar nicht ankäme.
Sorry, aber ich fürchte, Du zäumst das Pferd hierbei von der "falschen Seite" auf. ;)

...Man darf sich halt nun mehr nur nicht (von Gott) erwischen lassen...
...dachte sich sicherlich auch gar schon so mancher Inquisitor der röm.-kath. Kirche im Mittelalter und fuhr breit grinsend mit der Folter des eingekerkerten Ketzers fort!

...Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene hat es daher schon einen Grund warum sich in so ziemlich jeder Kultur Religionen herausgebildet haben...
Das hat es auf jeden Fall, denn nicht einmal unsere ach so liberalen, ach so pragmatischen ökonomischen Industriegesellschaften habe damit vollständig aufgehört.
Somit - hier wird gerade "Religion" mit Religion ebenso verwechselt, wie "Karma" mit Karma.
 
Weil die AW auf diese Frage schon aufgrund der Fragestellung auf einer falschen Realitätsbasis steht.

Die Behauptung war. "Die Menschen müssen lernen für ihre Taten selbst die Verantwortung zu übernehmen, wir haben unser Schicksal einzig und allein selbst in der Hand."

Das hat zwei Seiten:
1. Ich kann mein Schicksal frei und bewusst selbst bestimmen
2. Ich trage Verantwortung für die Konsequenzen dieser frei gewählten Taten

Beides lässt sich nicht logisch aus einem atheistischen Weltbild ableiten. Die Aussage ist also falsch. Die Abschaffung von Religion wird uns nicht notwendigerweise näher zu jenem Idealbild bringen.
Ich sage aber auch nicht, dass uns Religion dahin führt. Alleine die Frage des freien Willens wird von Religionen und Konfessionen schließlich sehr unterschiedlich beantwortet.

Man könnte auch fast sagen: "Wenn man an das glaubt, was Wissenschaftler glauben..." (jetzt NICHT ironisch gemeint!)

Wobei man hier vorsichtig sein muss. Glauben nicht mit glauben gleichsetzen. Glauben im christlichen Sinn ist ein anderes Wort für "Vertrauen", glauben im Sinn meines Satzes ist glauben im Sinn von "nicht genug wissen", da unsere Erkenntnisse in dem Bereich noch jung sind und nicht jeder Wissenschaftler dieselbe Meinung vertritt. D.h. wir können noch keine allgemeingültige Aussage ohne wenn und aber treffen und wissen noch nicht welcher Wissenschaftler am Ende Recht behalten wird.


Weshalb das denn? :konfus: Bloß, weil wir in Deutschland - und das dabei z. B. im Vergleich zu Amerika mal gesehen - in vielen Bereichen laschere Rechtssprechung bzw. rechtliche Urteilspraxis haben, heißt das doch nicht, dass deshalb eine "Tatenbuße-Instanz" völlig fehlt!!!

Ich kenne kein Urteil, das noch über den Tod hinaus verstreckt werden könnte und keine Rechtssprechung, die allwissend ist, so dass jede Tat zu 100% aufgeklärt wird.
Der Glaube an eine Aufklärungsquote von 100% auf Grund eines allwissenden Gottes oder eines automatisch wirkenden Karmas hat natürlich extreme Anreizwirkungen.

...dachte sich sicherlich auch gar schon so mancher Inquisitor der röm.-kath. Kirche im Mittelalter und fuhr breit grinsend mit der Folter des eingekerkerten Ketzers fort!

Wenn der Inquisitor wahrhaft an einen gerechten, allwissenden und strafenden Gott glaubt, dann glaubt er auch daran, dass er
a) seine Folter sieht (Allwissenheit)
und
b) ein Urteil darüber sprechen wird
Wenn er wahrhaft glaubt, dann glaubt er einem Urteil nicht entkommen zu können, egal wie geschickt er es auch vertuscht oder sich im Diesseits herausredet.

Das Problem ist hier vielmehr, dass er glaubt im Sinn Gottes zu handeln und dafür keine Strafe sondern ein Lob empfangen wird. ;)

Das ist aber wieder eine ganz andere Frage und hat nichts mit der Frage zum selbstbestimmten Handeln und dem Tragen von Verantwortung zu tun. Hier dreht es sich vielmehr um die Frage woher wir wissen, was gut und was böse ist, und wer zu uns gehört und wer unser Feind ist. (und was glaubst du warum die Kirche die Bibel so lange nur auf lateinisch veröffentlicht haben wollte, nach der Bibel fällt das Urteil über gut und böse anders aus als die Kirche es in der Inquisition predigte)
 
Zuletzt bearbeitet:
...Beides lässt sich nicht logisch aus einem atheistischen Weltbild ableiten. Die Aussage ist also falsch...
Weshalb das denn? Ich meine - ungeachtet nun der Fragestellung, ob es überhaupt ein Weltbild und somit ein "atheistisches Weltbild" ohne jedwede "Gottheit(-en)" GIBT - wieso soll es einen wesentlichen Unterschied ausmachen, ob man nun in einer religiösen oder atheistischen Gesellschaft sein Schicksal "frei und bewusst selbst bestimmen" und gleichsam die "Verantwortung für die Konsequenzen frei gewählter Taten/Handlungen" tragen sollen könnte?

Oder mal andersherum ausgedrückt: Weshalb sollte man nicht innerhalb einer "Religion, zu dessen Teilhabe bzw. Glauben man sich selbst entschlossen hat" ebenso sein "Schicksal frei und bewusst selbst bestimmen und gleichsam ebenso die Verantwortung für die Konsequenzen dieser frei gewählten Taten" tragen können (müssen), wie in einem "Atheismus, zu dessen Teilhabe man sich selbst entschlossen hat"?

...Die Abschaffung von Religion wird uns nicht notwendigerweise näher zu jenem Idealbild bringen. Ich sage aber auch nicht, dass uns Religion dahin führt. Alleine die Frage des freien Willens wird von Religionen und Konfessionen schließlich sehr unterschiedlich beantwortet...
ACK, stimmt. Denn NICHTS kann uns außer unserem eigenem Zutun (bzw. der Befähigung zu diesem Zutun) dazu näher zu irgendeinem Idealbild bringen, was wir ohnehin nie dauerhaft erreichen werden können.
Das kann also weder Religion, noch sonst irgendein Weltbild oder irgendeine Philosophie wirklich dauerhaft gewährleisten.

...Wobei man hier vorsichtig sein muss...
Richtig, hier muss man vorsichtig sein, welche Worte und Begrifflichkeiten man korrekt ei- oder mehrdeutig verwendet.
Begriffe wie "Glauben", "glaube" oder "(zu) glauben" sind allgemeingültig genug, sie mehrdeutig zu verwenden.
Begriffe wie "Religion" bzw. "religiös" sind da schon ein anderes Kaliber, aber auch nicht völlig frei von Mehrdeutigkeit.

Was den "Glaube(n)"-Begriff betrifft, zeigt sich dessen allgemeingültige Mehrdeutigkeit schon darin, dass "nicht genug Wissen" stets auch eine "Frage des Vertrauens" ist: Das eine bedingt das andere regelrecht. So "vertrauen" wir z. B. darauf, dass Wissenschaftler in ihren Aussagen "ausreichend glauben zu wissen, wovon sie reden" bzw. dass sie sich dieser Unklarheiten bzw. Wahrscheinlichkeitsspektren bewusst sind.

...Ich kenne kein Urteil, das noch über den Tod hinaus verstreckt werden könnte und keine Rechtssprechung, die allwissend ist, so dass jede Tat zu 100% aufgeklärt wird.
Der Glaube an eine Aufklärungsquote von 100% auf Grund eines allwissenden Gottes oder eines automatisch wirkenden Karmas hat natürlich extreme Anreizwirkungen...
Ganz genau! Und "ach so humanistisch basierte" Religionen, welche in ihrer Praxis "Urteile über den Tod hinaus" - und somit sozusagen auf Nachkommen - verstrecken, ausweiten, verhängen owe, sind ebenso nichts weiter als verbrecherische, antihumanistische und Menschenrechte diskriminierende Farcen an "Möchte-Gern-Weltbildern", wie der Glaube oder gar die Überzeugung, es gäbe eine 100 %-ig allwissende, aufklärende Urteilfindung nicht minder Aberglaube wäre.
Über die "Anreizwirkung" jedoch "automatisch wirkender Karmas" lösst sich vor allem in selbst noch einer halbwegs bis viertelwegs aufklärerisch und wissensorientierten Erben-Gesellschaftskultur vortrefflich streiten. Vor- und Nachteile davon sollten hier den meisten Menschen durchaus bewusst sein können, denn diese erstrecken sich schlimmstenfalls ja auch dahingehend, zusammen mit den Eigenverantwortlichkeiten auch die eigene Mündigkeit, Selbstbestimmtheit und Freiheit zur Eigenständigkeit an durchaus weit "weltlich höhere Instanzen" abzutreten - so historisch wohl ausreichend häufig und entsprechend exemplarisch bereits geschehen.

Doch wir sollten uns insgesamt nicht vormachen, dass es nicht längst ganz andere "neue, moderne und durchaus ganz unreligiöse Gottheiten" gibt, an die wir mehr und mehr beginnen, genau jene unsere "Mündigkeit, Selbstbestimmtheit und Freiheit zur Eigenständigkeit" mehr und mehr abzutreten.
Dabei möchte ich mich nicht als Verschwörungstheoretiker hier verstanden wissen, sondern ich gebe das nur einmal zu bedenken.

...Wenn der Inquisitor wahrhaft an einen gerechten, allwissenden und strafenden Gott glaubt...
Was genau das ist, was ich damit hatte bewusst infrage stellen wollen bzw. war ich schlichtweg nicht glaube. Es mag den einen oder anderen Inquisitor vielleicht gegeben haben, der mehr "an Gott glaubte" als andere Inquisitoren. Doch schlussendlich glaube ich nicht daran, dass Inquisitoren sich ihrer gesellschaftlichen Rolle (und der damit verbundenen Annehmlichkeiten) im Gegensatz zu den mit ihrem "Glauben verbundenen Unannehmlichkeiten" so unbewusst waren... ;)

...Das Problem ist hier vielmehr, dass er glaubt im Sinn Gottes zu handeln und dafür keine Strafe sondern ein Lob empfangen wird. ;) ...
Das Problem? Für ihn wohl kaum! Notfalls betete er danach "drei Ave-Maria" und dann war es das für ihn.
Ich sage jetzt mal ganz klipp, klar und hart, was ich glaube bzw. wovon ich was das betrifft weitaus höher wahrscheinlich überzeugt bin: Diese Inquisitoren wussten SEHR GENAU um der Irrelevanz, ob Gott sieht, was sie tun oder nicht.
Das LOB GOTTES interessierte diese Leute alles andere bzw. weitaus weniger, als das LOB ihrer Vorgesetzten bzw. das "Lob ihn ihren Geldbeuteln".

ABER - hierbei nur die "Kirche" alleine als "Verbrecher-Organisation" hinzustellen, halte ich ebenso historisch-plausibel für quatsch. Für weitaus wahrscheinlicher halte ich, dass die Kirche allenfalls sehr geschickt hier bereits bestehende Aberglauben, Ressentiments und Vorurteile der breiteren Bevölkerungsschichten in der Gesellschaft auszunutzen verstanden bzw. sich simpel und bereitwillig in diesem Gesamtzusammenhang korrumpierten.

Also? -Nein, dass hatte IMO überhaupt nichts "Gutgöttliches" owe, sondern war nichts weiter als "wohlwissentliche, profane Weltlichkeitsgründe" und wer etwas anderes glaubt, kann as zwar gerne heute tun - es wird IMO an den "historischen Wahrheiten und hoch wahrscheinlichen Realitäten" jener "dunkel-MA-lichen" Vorkommnisse nichts ändern.

Dazu sei allerdings auch konstatiert, dass man heute - durchaus nicht unhäufig verwundert blinzelnd den Kopf schüttelnd - eben doch etwas ganz anders gelagerte Einflussverhältnismäßigkeiten ausmachen kann.

...Hier dreht es sich vielmehr um die Frage woher wir wissen, was gut und was böse ist, und wer zu uns gehört und wer unser Feind ist...
Gut, wir können auch durchaus hier weiter schön an solchen, gewissen quasi-relevanten Historio-Konstationen herumdoktern, dass es selbstverständlich seine (moralisch fragwürdigen -??) Gründe hatte, dass die Kirche die Bibel so lange nur ins Lateinische übertrug.
Und Fragen danach, woher wir wissen, was gut und was böse, wer Freund und wer Feind ist, MÖCHTEST Du hier nicht wirklich von mir beantwortet wissen - glaube mir! ;):)
Somit...
...Das (...) hat nichts mit der Frage zum selbstbestimmten Handeln und dem Tragen von Verantwortung zu tun...
Jain, einerseits wohl nicht und andererseits sehr viel.
Und zwar in sofern, wie Karma sowohl Fluch und Segen zugleich darstellen kann. Die Historie der Menschheit scheint mir jedenfalls recht eindeutig eines zu zeigen: Wenn etwas NIE wirklich hatte "aussterben" können dann waren es Hass und Destruktivismus.
All zu viel Naivität, Gutherzigkeit und Gutgläubigkeit sind genau diesen immer und immer wieder IMO zum Opfer gefallen - ebenso aber wohlgemerkt auch, wie etwaiger Gutglauben an die ausschließlich positive Wirkung von Karma oder das so hochgelobte "selbstbestimmten Handeln" bzw. "das Tragen von Verantwortung".

Wer glaubt, der "Krieg" sei vorbei, täuscht sich gewaltig. Er endete nie wirklich, trug seine Saat weiter mit sich wie "Pollen im Wind" und fand seine "zu be(s)täubenden Opfer".
Man braucht nur die Augen aufzumachen um zu "sehen", dass er längst wieder seine "Früchte trägt".

Ja, Karma ist Fluch und Segen zugleich. Und das hat jetzt hier nichts damit zu tun, "Verantwortung zu delegieren oder gar von sich zu weisen" oder auf "Selbstbestimmung zu verzichten". Denn das wahre Anlitz des Bösen zeigt sich nicht in solchen Simplizitäten eines "bekehrten Darth Vader" oder der "hassverzerrten Fratze eines Sidious".
 
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