Jethro Tull - Folkrock-Trilogie: Songs From The Wood, Heavy Horses, Stormwatch
Songs From The Wood (1977)
1. Songs From The Wood
2. Jack-In-The-Green
3. Cup Of Wonder
4. Hunting Girl
5. Ring Out, Solstice Bells
6. Velvet Green
7. The Whistler
8. Pibroch (Cap In Hand)
9. Fire At Midnight
Mit diesem Album signalisierten Jethro Tull erstmals ihre besondere Naturverbundenheit und leiteten damit ihre progressive Folkrock-Trilogie ein.
Im Vergleich zum Vorgänger-Album, dem desaströsen Musical-Soundtrack "Too Old to Rock 'n' Roll: Too Young to Die!" wirkt dieses Werk mit seinen frischen Ideen und Klängen wie ein kleines Wunder.
Die Stärke des Albums liegt vor allem in seiner unglaublichen Dynamik und seinem elektronischen Sound, der ganz besonders bei "Hunting Girl" (mein Favorit auf diesem Album) zur Geltung kommt.
Die vorherrschende Thematik ist Wald & Wiese sowie die Verbundenheit zur Natur.
Anspiel-Tips: "Songs From The Wood", "Jack-In-The-Green", "Hunting Girl", "Velvet Green"
Wertung: 10/10
Heavy Horses (1978)
1. And The Mouse Police Never Sleeps
2. Acres Wild
3. No Lullaby
4. Moths
5. Journeyman
6. Rover
7. One Brown Mouse
8. Heavy Horses
9. Weathercock
Dieses Album bildet das rustikale Herzstück der Folkrock-Trilogie und ist neben "Thick As A Brick" mein Favorit unter den Tull-Alben.
Thematisch ist das Album wesentlich bodenständiger als das mystisch anmutende "Songs From The Wood", behandelt werden das rauhe Landleben sowie verschiedene Farm-Tiere - klingt bescheuert, ist es auch.
Qualitativ steht es seinem Vorgänger in nichts nach, wobei die einzelnen Songs individueller gehalten sind - zum guten und zum schlechten.
"And The Mouse Police Never Sleeps" ist etwas zu bizarr, "Journeyman" ist allenfalls Durchschnitt und das Epos "No Lullaby" wird trotz seiner unbestrittenen Genialität schnell ermüdend.
Der Rest gleicht jedoch alles wieder aus.
"Acres Wild" bildet das rustikale Glanzstück des Albums, man beachte ganz besonders die E-Gitarren-Akzente.
"Moths" strahlt in seiner verblüffenden Einfachheit einen unglaublichen Charme aus.
Der Titel-Song "Heavy Horses" - ein knapp 9 Minuten langes Epos - handelt vom Verlust des Shire Horse in der britischen Landwirtschaft und ist genau wie das Album selbst mein persönlicher Favorit unter Jethro Tulls Kompositionen.
Anspiel-Tips: "Acres Wild", "Moths", "Heavy Horses", "Weathercok" und die auf dem Remaster erhältlichen Bonus-Tracks "Living In These Hard Times" und "Broadford Bazaar"
Wertung: 10/10
Stormwatch (1979)
1. North Sea Oil
2. Orion
3. Home
4. Dark Ages
5. Warm Sporran
6. Something's On The Move
7. Old Ghosts
8. Dun Ringill
9. Flying Dutchman
10. Elegy
Der düstere Abschluss der Folkrock-Trilogie ist gerinfgügig schwächer als die beiden Vorgänger - auch wenn eine musikalische Weiterentwicklung dennoch erkennbar ist.
Thematisch behandelt "Stormwatch" ein apokalyptisches Eiszeit-Szenario - aufgrund der sehr starken thematischen Vernüpfung der Songs kann hier am ehesten von einen Konzeptalbum gesprochen werden.
Die Musik ist mitunter sehr Synthesizer-lastig geraten, weshalb "Stormwatch" auch das Ende von Jethro Tulls Folkrock-Phase sowie den Beginn der Electronic-Rock-Phase ("A", "The Broadsword And The Beast", "Under Wraps") einleitet.
Genau wie auf dem Vorgänger-Album "Heavy Horses" sind erneut zwei ca. 8 Minuten lange Epen enthalten.
Das erste, "Dark Ages", ist ein progressives Meisterwerk, während das zweite, "Flying Dutchman" durchaus seine Längen hat.
Das Instrumental-Stück "Warm Sporran" zerrt etwas an der Geduld des Hörers, während "Elegy" (ebenfalls intrumental) als Abschluss wiederum sehr passend wirkt.
Mein persönlicher Favorit auf diesem Album ist der härtere Rocker "Something's On The Move".
Anspiel-Tips: "North Sea Oil", "Orion", "Dark Ages", "Something's On The Move"
Wertung: 9/10