Haruun Kal (Al'Har-System)

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter – Mit Shalin –

Chesara behielt ihre Stellung dort, wo sie stand. Ihr Lichtschwert hatte sie wieder an ihren Gürtel gesteckt. Noch immer durchzuckten hier und da Blitze den Raum, inzwischen jedoch schon wesentlich schwächer und in größeren Abständen. Drohte einer Chesara zu nahe zu kommen, hob sie ihre Hand und ließ den Lichtkegel in ihrer Hand den Blitz aufsaugen. Die Twi’lek verkörperte ein Bild der Panik. Sie wich zurück, schrie Chesara an, diesmal in einer Sprache die die Rätin verstand, und schien einen Kampf auszufechten – mit sich selbst. Das letzte Mal, dass Chesara ähnliches gesehen hatte, war bei Azgeth gewesen. Die Sith hatte damals gegen die dunkle Seite in ihr angekämpft. Konnte es hier etwas ähnliches sein? Die kriechende Dunkelheit hatte Chesara bereits gespürt, als sie sich der Fremden genähert hatte, doch es war nur ein Windhauch verglichen mit dem Orkan, der über Azgeth hinweg gefegt war. Damals war es trotz allem ganz anders gewesen.

“Ich gehöre zu keiner Gang.“

Sagte Chesara und nahm die Twi’lek fest in ihren Blick.

“Ich bin eine Jedi und hier, um zu helfen.“

Sie wiederholte diese Worte noch einmal, um der anderen deutlich zu machen, dass sie sich nicht fürchten muss. Was war mit ihr geschehen, dass sie derart verängstigt reagierte? Wie kam sie auf dieses Schiff und was tat sie hier?

“Hat man Ihnen etwas angetan?“

Fragte Chesara, konnte ob des nur flackernden Lichtes jedoch nicht viel erkennen, was den Gesundheitszustand der Twi’lek beschrieben hätte. Ihre Haut war an einigen Stellen verfärbt – die Blitze, die sie durch die Luft jagte, streiften sie mitunter selbst. Es war keine Waffe, die sie beherrschte, so wie ein Sith es getan hatte. Vermutlich konnte sie nicht einmal steuern, was sie dort tat.

“Wenn Sie verletzt sind,“ ,versuchte es Chesara erneut, “kann ich Ihnen helfen. Sie können mir vertrauen, ich verspreche es Ihnen.“

Außer der panischen Twi’lek hatte Chesara noch niemanden auf dem Frachter gesehen. Niemand kam, um nach dem Rechten zu sehen. Wo waren alle? Wo war die Crew? Nach wie vor konnte Chesara einige weitere Präsenzen fühlen, doch keine davon schien sich zu regen.

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter – Mit Shalin –
 
~~~ Haruun Kal ~ im Hyperraum ~ Frachter ~ Kabine ~ mit Nylia ~~~

Was macht einen guten Lehrer aus? Jibrielle hatte sich schon einige Male diese Frage gestellt. Sie hatte dabei an Chesara gedacht und sich gefragt, was es genau gewesen war, das diese Frau für sie die beste Lehrerin im Universum gewesen war? Aber Chesara war eben vielmehr als "nur" eine Lehrerin für sie, damals und heute. Was aber hatte Chesara als Lehrerin ausgezeichnet? Jibrielle konnte es nicht genau sagen. War es ihre Geduld? Ihre Gutmütigkeit? Ihr Vertrauen? Ihre unendliche Weisheit und ihre schier unbegreiflichen Fähigkeiten? Ihre sanfte Strenge? Ihr Selbstbewusstsein, ihre Erdung? Ihr "versuch es noch einmal"? Nach allem was Jibrielle wusste streiteten sich die Geister seit jeher, was den perfekten Lehrer ausmachte. War es frontales lehren, bei dem der Schüler alles auffangen und verdauen sollte, oder war es das Schaffen der Möglichkeit etwas zu lernen, selbstständig, schrankenlos und nach eigenem Ermessen? Vielleicht wartete die beste Antwort auch hier irgendwo dazwischen. Vielleicht war die beste Antwort aber auch von Lehrer zu Lehrer und von Schüler zu Schüler verschieden. Und wirklich ideale Paare gab es da wohl selten. Jibrielle hatte keinen blassen Schimmer, ob sie an sich irgendwas zur Lehrerin taugte. Vielleicht waren ihre Fähigkeiten und ihr Wissen nicht immer das sicherste - darüber war sie sich seit jeher bewusst. Sie machte die Dinge schon immer lieber irgendwie, sodass sie damit klar kam, ohne sich besonders gut an Vorgaben zu halten oder genau zu wissen, wie sie es eigentlich tat. Nur die Macht wusste, ob so jemand dazu taugte, anderen etwas Brauchbares beizubringen. Doch als Nylia ihr gegenüber im Schneidersitz ruhend offenbar zum ersten Mal ganz in Ruhe und Gleichgewicht in die Macht eintauchte, ihre Umgebung durch die Macht spürte und die Macht anschließend meditierend in sich aufnahm, da wusste Jibrielle, dass sie immerhin irgendwas richtig gemacht haben musste und das es wohl doch Grund zur Hoffnung für ihre Lehrerschaft gab. Der Sprung aus dem Hyperraum setzte das Schlusssignal.

"Sooo ... ich würde sagen das reicht fürs Erste."

sagte Jibrielle, nachdem Meisterin und Schülerin einige Zeit in Meditation verbracht hatten, und lächelte ihrer Padawan zufrieden zu.

"Das hast du schon sehr sehr gut gemacht. Ich bin stolz auf dich! Klar war das nur Anfang, aber der ist schließlich immer das Schwerste."

Die blond gelockte Nylia streckte sich genüßlich und wirkte ehrlich ausgeruht. Die Meditation gehörte zu den wenigen Übungen in der Welt, die erholsam statt anstrengend sein konnten. Da die brünette Jedi-Ritterin jedoch sehr fokussiert meditiert und vor allem Nylias Fortschritt zu beobachten und stützen versuchte hatte, war ihr wenig Erholung geblieben.

"Wir sind doch bald da, oder? Ich muss noch meine Tasche packen."

"Das nehm ich mal an. Noch drei oder vier Stunden, denke ich."

antwortete Jibrielle und schaute zu ihrem eigenen Gepäck, so ganz unangetastet anmutend. Auf dieser Reise hatte sie wieder einmal nur aus der Tasche gelebt und sich gar nicht erst ums Auspacken bemüht, weshalb jetzt auch nichts vorzubereiten gab. Nylia hingegen war schon fleißig dabei, alles zusammen zu räumen und zu sortieren. Grinsend schaute Jibrielle ihr eine Weile dabei zu, als plötzlich eine leises Vibrieren ihre Aufmerksamkeit erregte. Die Ritterin griff nach ihrem Com und sah, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Und zwar vom Hohen Rat der Jedi. Nylia schien nichts bemerkt zu haben und packte munter weiter.

"Ich werde mal einen Abstecher in die Küche machen. Ich hab noch nen hohlen Kuchenzahn."

meinte Jibrielle, stand vom Bettrand auf und verließ mit einem Lächeln die Kabine. Es war nicht wirklich gelogen gewesen, den ein bisschen Kuchen wäre tatsächlich gerade genau das Richtige. Doch eine Nachricht vom Hohen Rat sollte vielleicht nicht ungefiltert auf die jungen Padawanohren Nylias einprasseln. Nicht, dass es dunkle Schwingen waren, auf denen diese Nachricht kam.
In der Küche angekommen öffnete Jibrielle eine Packung mit kleinen verschweizten Schokokuchen, öffnete einen davon, biss genüßlich hinein und spielte die Nachricht ab.
Krieg. Corellia. Einstieger Heimatplanet. Schlacht. Rückeroberung. Freiwillige. Eile.
In einer Hinsicht hatte sie sich gerirrt: Nylias Ohren sollten nicht vor dieser Nachricht bewahrt werden, war sie doch an sämtliche Jedi gegangen. Doch dunkel war sie gewesen.
Jibrielle atmete einmal tief ein und aus, wippte mit dem Fuß hin und her. Sie faltete die Hände im Gesicht, stöhnte laut auf, nahm die Hände wieder aus dem rot gedrückten Gesicht und verließ die Küche, um durch das ruhige Raumschiff zu wandern, wie es scheinbar bewegungslos durch das All glitt. Schließlich machte die Padawan halt bei der kleinen Krankenstation, schaute nach, ob auch keiner darin war, und trat selbst hinein. Im Schneidersitz platzierte sie sich auf der Liege und legte das Gesicht erneut in die Hände.

Warum jetzt? Wieso schon wieder? Ord Mantell lag noch keinen ganzen Monat zurück, oder doch? Oder war es sogar schon länger? In diesem Moment hätte sie es nicht sicher sagen können, so lebendig war noch immer alles in ihr. Sie hatte gedacht, den Schrecken allmählich aus ihren Knochen heraus bekommen zu haben, doch das war wohl ein Irrtum gewesen. Wie gerade in der Küche flackerten Lichtschwerter vor ihrem inneren Auge auf, wurde ein Arm abgeschlagen, explodierten Wände und brannten Flure. Und überall die Dunkelheit drum herum. Sie spürte wie ihr Herz viel schneller schlug als sonst. Und es wieder piekste, dann und wann. Sie griff an ihre Seite und nahm Gaara in beide Hände, ließ das schmale silbrig-golden schimmernde Lichtschwert locker auf beiden Handflächen ruhen. Konnte sie jetzt schon wieder kämpfen? War sie wieder bereit dafür? Wie konnte sie nicht? Musste sie es nicht sein? Das Lichtschwert war ihr größtes Talent - oder zumindest die einzige Fähigkeit, mit der sie wirklich etwas bewirken konnte, die ihr das Leben gerettet und auf Ord Mantell so unbezahlbar gewesen war. Und auf Corellia würden sie jedes sichere Schwert brauchen. Aber wie sicher war ihr Schwert tatsächlich, wenn ihr allein der Gedanke an die Schlacht solche Furcht bereitete? Bemüht darum, sich selbst zu beruhigen, bließ Jibrielle langsam und gleichmäßig Luft ein und aus, versuchte ihre Gedanken zu Ordnen. Sie schloß die Augen und versuchte, sich tief in die Macht sinken zu lassen, sich von ihr treiben und lenken zu lassen, um eine Antwort zu finden. Sie ließ sich so tief wie selten zuvor in die Meditation sinken, sodass die äußere Welt für sie kaum noch wahrzunehmen war. War sie schon wieder bereit dafür? Konnte sie wieder kämpfen? Würde sie je wieder kämpfen können? Würde sie auf Corellia zerbrechen? Musste sie sich dieser Pflicht stellen oder feige davonlaufen? ...

In wilde Farben gehüllt drehte sich Chesara um sich selbst, wirbelte umher in einem Kleid so golden wie ihr Haar. Rhythmisch und harmonisch, fließend und gleichmäßig rauschte sie um die eigene Achse, in der Hand ein gewaltiger Fächer, erstrahlend im gleißenden Licht aller Farben des Regenbogens. Jibrielle sah auf zu ihr, wie sie über ihr ragte wie eine Kathedrale, wie ein Hochhaus, hunderte von Meter hoch, und ihr Fächer durch die Luft sauste, um das Dunkel fern zu halten.

"Tante Chesara tanzt sehr schön", sagte Lilique zu Nylia, die Beide auf dem ordentlich gemachten Bett hockten und einander Grimassen schnitten.
"Das stimmt! Und das macht sie nur für uuuuuns!", sagte Nylia und knuffte das dunkelhaarige, kleine Mädchen in die Nase.
"Jibrielle! Delia hat mir schon wieder die Nase geklaut!" rief Lilique und Nylia lachte laut auf. Jibrielle musste auch lachen. Da stand Chesara plötzlich neben ihr und reichte ihr einen kanariengelben Fächer. Jibrielle nickte und fing an zu tanzen, rotierte mit dem entfalteten, gleißend gelben Fächer umher, bis alles um sie herum von dem warmen Licht eingehüllt wurde.
"Jibrielle beschützt uns", sagte Lilique und Nylia nickte.
"Japp. Und noch mehr als das," sagte die Blondine, öffnete die Lippen erneut um zu sprechen ...

Mit einem Mal riss eine Erschütterung der Macht Jibrielle aus dem Schlaf. Sie schreckte von der Liege auf und war für einen Augenblick total orientierungslos. Dann kam alles zurück, die Erinnerung an die Reise, die Com-Nachricht und die missglückte Meditation, die wohl in ausgiebigem Schnarchen geendet hatte. Und mit den Erinnerungen kam die Welt zurück, eine Welt die plötzlich vor Reizen nur so überquol. Ganz offenbar waren sie längst auf Haruun Kal angekommen, was sie durch die heftigen Bewegungen in der Macht rund um wahrnahm. So ein Erwachen hätte auf jedem Planet ungemütlich werden können, doch Haruun Kal war da noch was anderes. Vor allem durch den hohen Anteil Machtsensitiver in der Bevölkerung, konnte hier der eigene Radar schonmal verrückt spielen. Und so hatte Jibrielle keine Ahnung, woher diese besonders hertige Erschütterung in der Macht hergekommen war. Oder vielleicht hatte sie sich das auch nur eingebildet. Oder das spielte im Moment keine Rolle. Undeutlich schwebten der Traum noch vor ihrem inneren Auge, verblasste jedoch mit jeder Sekunde, verschwamm mit jedem versuch, mehr danach zu greifen und ihn festzuhalten. Doch ein merkwürdiges Gefühl blieb. Ein Gefühl der Entschlossenheit. Jibrielle schaute auf ihr kostbares Lichtschwert Gaara, dass am Fußende ihres Bettes lag und freundlicherweise nicht bei ihrem unbeabsichtigten Schlafmanöver über die Reling der Liege gegangen war. Dann, wie in einer Bewegung, griff sie sich das Schwert, hängte es sich zurück an den Gürtel und verließ das kleine Krankenzimmer.

Die Laderampe stand offen und ließ die Düfte und weniger angenehmen Gerüche Haruun Kals hinein. Die Ritterin hatte sich von der Komfortkleidung der Reise getrennt und war in ihre Robe geschlüpft, den Mantel jedoch nicht auch noch angezogen. Haruun Kal war dafür bekannt, ein eher warm bis heißer Planet zu sein, weshalb das schwere und wärmende Stück Stoff wohl nicht nötig sein würde. Mit jedem Schritt die Rampe hinunter, eröffnete sich der Ritterin ein Stück Aussicht mehr auf Pelek Baw, das Herz der Zivilisation Haruun Kals - und wenn man den offiziellen Angaben glauben schenken durfte, fast alle anderen Organe der Zivilisation Haruun Kals obendrein. Irgendwann auf der Hälfte der Reise hatte es Jibrielle gepackt und sie hatte sich die auf ihrem Datapad abgespeicherte Abhandlung Haruun Kals vorgenommen, musste sie doch schließlich ein bisschen was über ihr nächstes Reiseziel erfahren. Dann kam eins zum anderen und sie verschlang die gesammte Abhandlung über diesen fazinierenden Planeten und seine Geschichte. Gerade mal ein fünftel des Planetens war überhaupt bewohnbar, erstreckte sich doch jenseits der Hochplateaus ein Meer aus giftigen Gasen. Und wo auf diesen Plateaus nicht der Dschungel regierte, hatten Zugewanderte die wenigen Städte erbaut, die Haruun Kal besaß. Pelek Baw war die mit Abstand größte.
Jibrielle sah sich auf der Landeplattform um, bemerkte fleißig ab- oder aufladende Packer bei ihren Transportschiffen oder Mechaniker schwere Werkzeuge hin und her buckeln, sah die kompakten Behausungen, aus der von hier aus scheinend die ganze Stadt zu bestehen schien. Das ganze schien wie ein hochtechnisierter Slum - auch wenn die Stimmung deutlich besser zu sein schien. Alle hatten etwas zu tun, waren unterwegs von A nach B oder standen plaudernd beieinander, lachten oder schloßen Geschäfte ab. Zwar war der Landeplatz wie jeder andere Landeplatz in der Galaxis in erster Linie Abstellort für Raumschiffe, doch erstreckte sich das Stadtleben auf ganz natürliche Weise hinein. Mit ernster Miene beobachtete Jibrielle die Szenerie, achtete auf jedes Detail, blieb mit ihren Blicken am Lächeln der Leute fest, und grübelte.

Diese Stadt und ihre Bevölkerung war ein Wunder. Über Jahrhunderte hatte es Krieg zwischen den Ureinwohnern, den Korunnai, und den Siedlern, den Balawai, gegeben, bis sie das Sterben eines Tages nicht mehr ertrugen und allem Hass und allen Vorurteilen zum Trotz Frieden schloßen, ja sogar eine neue Regierung formten. Jetzt teilten sie sich diese Stadt, die selbst schon ein Symbol des Überlebenswillen darstellte. Eigentlich sollten die Pilze und Flechten dieses Planeten ein Leben mit Technologie unmöglich machen, zerfrassen sie doch sämtliche Metalle binnen kürzester Zeit. Doch ein die ganze Stadt umspannendes Anti-Septische Schild bewahrte Pelek Baw vor der draußen lauernden Bedrohung, umspannte eine Zone des Friedens gegen den so tödlichen Dschungel mit seinen Parasiten und giftigen Tieren überall. Dieser Planet war ein Planet des Todes ... und doch lebte man hier.
Die Bewohner Haruun Kals hatten einen großen Krieg begonnen, um alle Kriege zu beenden. Sie wollten das Sterben aufhalten, sei es durch eine letzte Schlacht oder einen großen Schild, der die Stadt in eine liebevolle Umarmung hüllt. Verdiente Corellia nicht dasselbe? Wie konnte Jibrielle ruhigen Gewissens ausharren, Angst vor der eigenen Courage oder den Schrecken des Tötens haben, während auf Corellia Väter und Söhne, Mütter und Töchter sterben würden? Jibrielle sah auf zum klaren Himmel, zur gleißenden Sonne, und konnte undeutlich die Brechungen erkennen, als sich das Sonnenlicht im großen Anti-Septischen Schild spiegelte. Sie blickte hinab auf Gaara in ihrer Hand. Was hatte sie noch gleich zu Chesara gesagt gehabt? Gaara war zwar ein Schwert, doch es könne auch ein Schild sein? Es käme nur darauf an wie sie es benutzte? Wenn sie mit Gaara nach Corellia ging, konnte sie dort für die Kämpfenden ein Schild sein. Ein Schwert würde sie sein, wenn es nicht anders ging, sicher. Aber Gaaras Name war nicht zum töten, sondern zum Schützen gedacht.

Wo war Chesara? Nun wusste Jibrielle, was der Traum bedeuten sollte. Sie musste zu ihr, doch konnte sie sie nirgendwo nahe des Schiffes erspüren. Noch immer war das Durcheinander in der Macht für sie zu groß, um Chesaras Präsens auch auf längere Entfernung zu fühlen, weshalb Jibrielle wohl nichts anderes übrig blieb, als in der Umgebung nach ihr zu suchen. Sie musste sie finden, und ihr ihren Entschluss mitteilen. Sie würde Corellia ihr Schwert leihen und ein Schild sein!

Zügigen Schrittes kam sie auf den angrenzenden Markt, auf dem ein buntes Gewusel herrschte. Jeder vierte oder fünfte war dunkelhäutig oder hatte caramelfarbene Haut. Korunnai, wusste Jibrielle, war doch das machtsensitive Volk der Ureinwohner Haruun Kals mit dieser stärker pigmentierten Haut beschenkt. Die Intergration hatte sich offensichtlich voll und ganz vollzogen und nur die verhältnismäßig geringere Ziffer der Korunnai sorgte noch dafür, dass die Balawai in der Überzahl waren. Mit Blick auf einen sehr hübschen Jungen mit caramelfarbener Haut, der gerade lautstark die Zeitung des Tages unter die Menge brachte, dachte Jibrielle jedoch, dass auch in Sachen Bevölkerungsdichte die Intergration in vollem Gange war.

Während Jibrielle so durch die Menge glitt, verwunderte Blicke angesichts ihres Outfits ignorierte und Ausschau nach Chesara hielt, flackerte plötzlich in ihrer Nähe eine bekannte Aura auf. Doch gerade als sie erfreut nach dem Namen ihrer ehemaligen Meisterin rufen wollte, merkte sie, dass es sich gar nicht um deren Präsens handelte, sondern um Nylias. Nylia? War sie nicht auf dem Schiff? Sie hatte ganz vergessen, nach ihr zu sehen. Was machte sie hier draußen?
Die Jedi-Ritterin ging an ein paar Ständen vorbei, bis sie die blonde Padawan in den Blick bekam. Nylia stand gerade an einer Bude, die allerlei merkwürdige kulinarische Spezialitäten verkaufte. In ihrer Hand hielt sie ein scheinbar in Blätter gerollte Speise, bis ab und kaute genüßlich. Der Verkäufer prallte lautstark über seine Akk-Röllchen und wie sensationell runtergesetzt sie waren. Nylia lachte lauthals auf angesichts des Preises und verzichtete darauf, über diese Kostprobe hinaus etwas von diesem Leckerbissen zu kaufen.
Ein Lächeln schlich sich auf Jibrielles Züge. Sie hatte ja gar nicht gewusst, dass Nylia eine Schwäche für so ungewöhnliche Küche hatte. Doch dabei beließ es Nylia nicht. Die blonde Padawan ging zu einem Bücherstand nebenan und schaute interessiert von Einband zu Einband, nahm sogar eines in die Hand und blätterte daraufhin in dem Schmöcker, der, soweit Jibrielle es erkennen konnte, die Sagensammlung "Legenden des Dschungels" hieß. Anschließend schaute sie sich mit stummer Begeisterung einige sehr schön verzierte und in ihrer Schlichtheit anmutige Bücher an, bei denen es sich wohl um Tagebücher handelte. Fast schon vorsichtig fuhren ihre Finger über das Leder und die herausgestanzte Schrift des Titels "Das Ohr der Einsamen". Für ein paar Sekunden blieb Nylia bei diesem Tagebuch stehen, schüttelte dann aber den Kopf und entschuldigte sich bei dem aufdringlichen Händler, dass sie das Buch doch nicht kaufen wolle. Dann bemerkte sie Jibrielle. Grinsend und mit großen Augen kam sie auf ihre Meisterin zu und die beiden umarmten sich freundschaftlich, wie es Gewohnheit geworden war. Dann erkundigte sich Nylia wie es Jibrielle hier auf dem Markt gefiel und was sie noch auf dem Schiff gemacht habe, doch Jibrielle spürte wie etwas in Nylia das lächeln allmählich wieder verschwinden ließ.


"Ich bin wohl nochmal eingenickt, glaub ich. Eigentlich war ich auf der Suche nach Chesara, deshalb bin ich hierher gekommen. Diese Stadt ist auf jeden Fall ... beeindruckend ..."

sagte Jibrielle und sah, wie ihre Padawan wieder die alte, nur zu bekannte steifer werdende Haltung annahm. Sie nickte der brünetten Jedi-Ritterin zu.

"Vielleicht musste Chesara was erledigen gehen. Vielleicht irgendwas wegen der Nachricht, die vorhin rumging."

sagte Nylia und blickte Jibrielle mal fest in die Augen, mal wie ausweichend umher. Dann fragte sie:

"Wirst du auch zu der Schlacht auf Corellia gehen?"

Sie ließ es beinah überzeugend lässig klingen, wie eine Nebensächlichkeit, wie lediglich von Neugier getrieben. Jibrielle lächelte sie entschuldigend an und widerstand dem Wunsch, ihr über die Schulter zu streichen.

"Nein. Wir sind doch jetzt auf Haruun Kal und deine Ausbildung hat doch gerade erst angefangen. Da hau ich doch nicht schon wieder ab." Ich bin nicht Tylaar, ich werde nicht einfach wieder weggehen, dachte Jibrielle.

"Achso?"

sagte Nylia, als wollte sie ihr nicht so recht glauben.

"Neeeee ...", meinte Jibrielle und machte eine Grimasse, "die Jedi werden doch überall in der Galaxis gebraucht und da können doch nicht alle zu einem Punkt hechten. Mein Platz ist hier." Bei dir. Auch hier werde ich gebraucht, kann ein Schild sein. Hier ist jemand, den ich auf keinen Fall im Stich lassen darf.

Jibrielle grinste Nylia an, deren Miene sich plötzlich sichtbar aufhellte. Dann schlang sie den Arm um Nylias Ellenbogen und schlenderte mit ihr den Markt entlang, langsam zurück Richtung Landeplatz.

~~~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Markt ~ mit Nylia unter Leuten ~~~
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Chesara und Shalin -

Die Stimme der Rätin sank allmählich in Shalins Verstand...

“Ich gehöre zu keiner Gang. Ich bin eine Jedi und hier, um zu helfen.“

Ein recht ungläubiges Funkeln trat in die Augen des Mädchens... Hinter all der Verwirrung, dem Schmerz und der Panik mochte Chesara einen Moment lang einen wachen, eigentlich flexiblen Geist erkennen - Aber viel mehr noch einen starken Willen... Der sich hier nun leider in Sturheit äusserte.

"Ja, klar. Als wären die Jedi was andres als eine Gang von..."

Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie ihn befreien... Die langen Lekku schlugen leicht hin und her... Wie sie da auf der Konsole kauerte, hatte ihre Haltung etwas von einer in die Enge getriebenen Wildkatze kurz vor dem Sprung. Ein tiefes durchatmen, auch wenn sie die Augen nicht schloss... Die Blitze ebenten noch etwas mehr ab, wurden zu einem elektrischen Knistern in der Luft...

“Hat man Ihnen etwas angetan?“

So langsam dämmerte der Twi'lek, dass Chesara wohlmöglich wirklich nicht zu den Leuten hier gehörte... Sie war eine Frau... Ausser den anderen Mädchen im Frachtraum hatte sie keine gesehen... Zudem... Sie wäre ihr doch sicher schon vorher begegnet, immerhin hatte sie das Schiff vom Heck bis zum Bug durchquert...

"Nein," presste die Blauhäutige schliesslich zwischen zusammengepressten Lippen hervor.

"Sie... Haben es... Versucht... Wie bei den anderen... Aber ich lasse mich weder unterwerfen, noch... Missbrauchen, dass das klar ist !"

In den tiefen, sich klärenden Augen lag noch immer etwas ungläubiges... Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, unterbrochen vom Knistern der Energie, bis jenes schliesslich völlig verstummte.

"Sie dachten, sie könnten mich versklaven und vergewaltigen... Sich vergehen an mir, während ich hilflos oder bewusstlos war, wie die anderen i mFrachtraum... Und ich..."


Die Stimme war nun kaum mehr als ein Wispern, doch als sie den Blick hob, sah Chesara in dem Gesicht eine Mischung aus Unglauben, aber auch Entsetzen auf der einen und... einem Machtrausch... Auf der anderen.

"Ich habe sie alle getötet... Die Blitze haben sie vernichtet..."


- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter - Chesara und Shalin -
 
- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter – Mit Shalin –

Das Rätsel löste sich und am Ende war es doch gar nicht so kompliziert, wie Chesara anfangs noch geglaubt hatte. "Sie" hatten versucht die Twi'lek zu versklaven und sie zu missbrachen. "Sie", das war vermutlich die Crew des Frachters, von der bisher nirgendwo etwas zu sehen gewesen war. Warum, wurde nun auch klar. Sie waren tot. Das Zucken der Blitze verebbte, während die nichtmenschliche Frau sprach und Chesara hörte ihr zu, den Blick minimal zur Seite schwenkend, als sie von anderen Frauen im Frachtraum sprach. Die schwachen Präsenzen waren noch immer zu fühlen. Waren sie auch verletzt? Benötigten sie Hilfe? Die Twi'lek hatte sich offenbar befreien können und die Machtblitze, die ihren Körper umgeben hatten, hatten ihre Angreifer eine starke Form der Gerechtigkeit gelehrt.

"Ich verstehe."

Sprach Chesara ruhig, nachdem sie diese Gedanken kurz sortiert hatte. Es blieben noch einige Fragen offen, doch wenn es so war, wie die Twi'lek gesagt hatte, dann schien der Frachter ein Sklavenschiff zu sein. Sie mussten dringend nach den restlichen Gefangenen sehen.

"Es tut mir Leid, was geschehen ist."

Sagte sie weiter.

"Aber die Gefahr ist jetzt gebannt. Hier ist niemand mehr, der Ihnen etwas tun wird. Kommen Sie, ich bringe Sie hier raus. Außerdem müssen wir nach den anderen sehen. Können Sie mich hinführen?"

Bittend sah Chesara die andere an. Wenn sie ihr eine Aufgabe gab, dachte sie, würde sie vielleicht eher zustimmen mitzukommen, als wenn sie lediglich Chesaras Hilfe hätte annehmen können. Es ging nun um mehr als nur noch um sie. Da waren andere Frauen, die ihr Schicksal offenbar geteilt hatten und denen sie helfen mussten. Ein Sklavenschiff... Chesara presste die Lippen aufeinander. Sie mussten die anderen hier heraus holen und dann die Behörden informieren.

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Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht

Lange hatten sich Kaiba und Zhaax unterhalten, über die unterschiedlichsten Themen. Die Zeit verging schnell, bald war ihr Zielort in Sichtweise gewesen und das Schiff hatte von selbst den Hyperraum verlassen. Auch während des Landeanflugs, waren die beiden in ihr Gespräch vertieft gewesen. Es schien, dass sie langsam einen Draht zueinander fanden. Kaiba mochte den jungen Twi'lek, er war sich sicher, dass sie gut miteinander klar kommen würden. Die Landung an sich verlief reibungslos, der Ex-Schmuggler bevorzugte die manuelle Steuerung. Einzig die Staub- und Rußwolken der Vulkane behinderten die Sicht ein wenig. Sein Padawankollege lobte beim verlassen des Cockpits seine Leistung, was Kaiba nur mit einem Grinsen quittierte. Chesara wollte, dass sich alle nach dem sie ihre Taschen gepackt hatten, sofort nach draußen kommen sollten. Bei der Gelegenheit könnte er sie gleich nach dem Angriff auf Corellia befragen. Neuigkeiten dazu interessierten ihn brennend. Nachdem die Maschinen deaktiviert waren, schwang sich Kaiba aus dem Pilotensitz und lief in sein Quartier. Eilends stopfte er unordentlich Kleidung, Leuchtstäbe und andere nützliche Dinge in seinen Rucksack. Ordnung war nicht gerade seine Stärke. Kurz vor dem gehen hielt er inne. Bevor er sich die Robe überstreifte, blieb er an seiner braunen Lederjacke stehen. Auf Bandomeer hatte er Darok auf seinen Jedi-Mantel gebettet und sich danach eine Neuen nehmen müssen. Danach hatte er bitterlich gefroren, ohne das wärmende Gewand. Schnell zog er sich seine Jacke an, darüber streifte der Schüler die Jedi-Robe.

Gespannt auf das, was kommen sollte schritt Kaiba in Richtung Ausgang. Das Training sollte wohl bald beginnen und er konnte es kaum erwarten. Außerdem würde er Nylia wiedersehen, darauf freute er sich ebenfalls. Sie hatte gewiss mit ihrer neuen Meisterin trainiert. Die Erlebnisse auf Bandomeer hatte sie beide zusammengeschweißt und ein Band zwischen ihnen geknüpft. Er mochte die Blondine und freute sich auf ihre Nähe. Ohne Chesara zu sehen, ging er die Rampe hinunter und betrat den Hangar. Vielleicht war sie schon vorausgegangen und bereitete alles für ihre Ankunft vor. Er beschloss zu warten und ließ seinen Blick schweifen. Es standen einige Schiffe herum, Menschen und Nichtmenschen aller Art. Wahrscheinlich vor allem Händler und Kaufleute. Einheimische waren nur wenige zu sehen. Viel wusste er nicht über die Korunnai, lediglich, dass sie in Stämmen lebten, die sie "Ghôsh" nannten. Möglicherweise würde er ja mehr über die Kultur des ansässigen Volkes lernen.

Als auch nach einige Minuten niemand zu ihm stieß, ließ er seinen Rucksack zu Boden gleiten und konzentrierte sich. Bald durchströmte ihn die Macht und er griff hinaus um die einzelnen Präsenzen zu spüren und zu ertasten. Vielleicht würde er ja Chesara wahrnehmen. Nach und nach rückten die Auren in sein Bewusstsein. Zu erst die seiner Kollegen, besonders bekannt war ihm natürlich die von Nylia und Zhaax. Danach schob sich Jibrielles Ausstrahlung in sein Wahrnehmungsfeld, anschließend die der Fremden um sie herum. Seine Meisterin glaubte er auch irgendwo zu spüren, doch weiter weg. Seufzend hockte sich Kaiba auf die Rampe und wartete auf die anderen.

Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafenlandebucht - Frachter - Rampe - Allein

Tief versunken in der Übung, den Stein mit der Macht anzuheben, verflog die Zeit wie im Fluge. Als Zhaax den Stein erfolgreich oben halten konnte, ohne dass er wackelte, beschloss er etwas neues zu versuchen. Er änderte die Geschwindigkeit, mit der der Stein sich um sich selbst drehte. Er koordinierte eine Flugbahn, in der der Stein sich bewegen sollte. Doch diese Aspekte der Übung fügte er einzeln hinzu. Fasziniert von seiner Gabe veränderte er schließlich die Höhe in der der Stein schwebte noch etwas. Er schaute nach oben und bemerkte dann die Umrisse einer Gestalt in seinem Blickfeld. Langsam verringerte er die Höhe des Steins wieder und ließ ihn schließlich sanft zurück in seine Hand gleiten. Einen weiteren Moment fokussierte er den Stein und steckte ihn dann zurück in die Innentasche seiner Robe. Es gab noch so viel, dass er von Chesara lernen konnte, und am liebsten hätte er gleich alles auf einmal gelernt. Die Macht musste unendlich viele Darstellungsformen haben. Unendlich viele Möglichkeiten sich auszudrücken und zu verwirklichen. Es dürstete den Rylothianer nach mehr Wissen um die Macht. Und mehr Wissen um die Fähigkeiten sie zu verwenden.
Immer wieder musste Zhaax an die Heilung denken, an das Wunder wie er es nannte, das Chesara auf Bandomeer vollbracht hatte. Es war eine unbeschreibliche Erfahrung gewesen, doch vom ersten Moment an war er davon fasziniert und eingenommen.
Wenige Momente später fiel ihm der Umriss wieder ein, der gerade eben noch in seinem Blickfeld war.
Als der junge Twi'lek genauer hinschaute, bemerkte er, dass es Kaibas Umrisse waren. Ebenso fragend wie der Rylothianer wohl vorhin war, schaute er sich suchend nach bekannten Gesichtern um. Zhaax stand auf, warf abschließend noch einen kurzen Blick auf seine Tasche, und ging dann zu seinem Padawankollegen.


"Soweit alles fertig gepackt?"

Begann der Twi'lek plötzlich. Dabei warf Zhaax einen kurzen Blick auf die Tasche Kaibas, was wohl schon Antwort genug war.

"Wie lange Chesara wohl schon weg ist?"

Erneut strengte sich Zhaax an, um die Präsenz seiner Meisterin zu spüren. Doch erneut gelang es ihm nicht. Wieder erfuhr er nur drei bekannte Präsenzen in seinem Umfeld.



"Meinst du wir sollten mal nach ihr schauen?"


Der Twi'lek hatte schon vorher mit diesem Gedanken gespielt, doch wollte er lieber eine zweite Meinung einholen, bevor er unüberlegt handelte. Natürlich wusste er, dass eine Jedi-Rätin sehr gut auf sich selbst Acht geben konnte, doch seine Neugierde war wie immer nicht zu sättigen. Im Ungewissen zu sitzen war eines der unangenehmsten Dinge für den Twi'lek.

Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafenlandebucht - Frachter - Rampe - mit Kaiba
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Markt

Nylia war nach der Landung auf Haruun Kal schnell langweilig geworden. Die letzten Jahre hatte sie immer nur am gleichen Ort verbracht, einem eintönigen, staubigen Ort, ohne die Aussicht jemals davon zu entkommen. Entgegen aller Erwartungen hatte sie es doch geschafft und nun hielt sie es kaum aus, nur herum zu sitzen. Da Jibrielle geschlafen hatte und auf dem Landeplatz niemand von ihnen zu sehen gewesen war, war sie Richtung Stadt losgegangen. Sie hatten sich eigentlich alle vorm Schiff einfinden sollen, aber da war noch niemand gewesen. Lia hatte sich daher eben dazu entschlossen, die Gegend auf eigene Faust zu erkundigen. Sie hatte sich nicht weit vom Landeplatz entfernen müssen, um den Markt zu finden. Die vielen Farben, Düfte und Geräusche waren überwältigend gewesen. Mit großen Augen war sie von Stand zu Stand gelaufen. Ohne Geld konnte sie sich nichts kaufen, aber das minderte Lias Neugierde kein bisschen. Einer der Verkäufer bemerkte ihre Interesse und bot ihr eine Kostprobe der Akk-Röllchen an, die er verkaufte. Nach einem kurzen Moment des Zögerns probierte sie und war überrascht, wie gut es schmeckte. Lia konnte den Geschmack nicht zuordnen, aber sie würde sich auf jeden Fall merken, was sie da aß. Ohne Credits blieb es aber bei der Kostprobe und sie wiegelte das aufdringliche Verkaufsangebot mit einem Lachen ab. Noch mehr Anziehungskraft als die Essstände hatten aber die Bücher auf Nylia ausgeübt. Sie kam sich so vor, als hätte sie in den letzten Jahren so unendlich viel verpasst. Was war im Universum alles geschehen? Was war alles an ihr vorbeigegangen, ohne dass sie es überhaupt bemerkt hatte? Schmerzlich wurde ihr immer wieder bewusst, dass das Leben ohne sie stattgefunden hatte. Fast ehrfürchtig hatte Lia daher die Buchtitel studiert und ein paar Werke in die Hand genommen. Sie hoffte, dass sie Zeit finden würde, irgendwann wieder mehr zu lesen.

Auf einmal erblickte sie Jibrielle und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Als sie ihre Meisterin umarmte, fiel ihr aber wieder die Nachricht ein, die vorhin alle Jedi bekommen hatten. Die Rückeroberung Corellias sollte versucht werden. Eine große Schlacht stand bevor und die Jedi, die teilnehmen wollten, sollten sich bereit machen. Wollte Jibrielle kämpfen? Nylia verstand all die Zusammenhänge kaum. Zu wenig wusste sie vom Orden und den politischen Entwicklungen der letzten Zeit, als dass sie nachvollziehen könnte, wieso man sein Leben in dieser Schlacht riskieren wollte. Was würde nur geschehen, wenn Chesara, Jibrielle und die anderen nach Corellia wollten? Die Padawane wären verloren in einem Krieg. Jedenfalls die im Kampf Unerfahrenen von ihnen würden nicht helfen können. Sollten sie auf ihre Meister warten? Was wäre, wenn diese nicht zurückkamen? Es war eine Schlacht, in der viele ihr Leben verlieren würden. Lia machte sie da keine Illusionen. Das hatte sie schon aus der Nachricht herausgelesen. Die Vorstellung, dass es Jibrielle so ergehen könnte, bereitete Lia Bauchschmerzen. Kleinlaut fragte sie ihre Freundin dahin, ob sie nach Corellia wollte. Die Antwort ließ ihr einen Stein vom Herzen fallen. Die unglaubliche Erleichterung war ihr sicher anzusehen.

Sie gingen zurück zum Landeplatz und sah zwei bekannte Gestalten vor dem Schiff stehen. Kaiba und Zhaxx schienen auf die anderen zu warten. Lia winkte den anderen Padawanen zu und schaute sich dann auf dem weitläufigen Platz um. Chesara konnte sie nicht sehen, was sie verwirrte.


„Ich dachte, wie sollten hier warten? Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, dass ich unterwegs war. Was steht nun eigentlich an?“

Bei den anderen angekommen warf sie Kaiba ein erfreutes Lächeln zu und holte dann auch ihren Rucksack aus dem Schiff. Jetzt hieß es warten.

Haruun Kal - Pelek Baw – Landeplatz- mit Jibrielle, Kaiba und Zhaxx
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafenlandebucht - Frachter - Rampe - Allein

Die Zeit schien still zu stehen wenn man wartet. Immer wieder schaute Zhaax auf das Chronometer, dass die Zeit anzeigte, doch immernoch starrte er auf fast den gleichen Zeitindex. Etwas wichtiges musste Chesara zu erledigen haben und obwohl seine Meisterin ausdrücklich sagte, dass hier auf sie gewartet werden sollte, wollte sich der Twi'lek mit dieser Anweisung nicht zufrieden geben. Er war keineswegs jemand, der ungeachtet Befehle missachtete, doch hatte er sich noch nicht in Geduld geübt und seine Neugierde schrie nach Befriedigung. Nervös zupfte er an seinen Lekkus schon wieder auf das Chrono starrend.

Einige Sekunden später trat sein Padawankollege Kaiba zu ihm, um ihn bei der Warterei Gesellschaft zu leisten. Die Neuigkeiten, dass Chesara verschwunden war und die Padawane hier warten sollten verkündete er gleich zu Beginn. Auch Kaiba sah so aus, als würde er sich noch nicht gleich in Geduld üben wollen. Ein Gespräch über die Örtlichkeit wurde angeschnitten, was in ein anderes über Erfahrungen und Wissen über Haruun Kal überging. Anschließend schnellte der Rote Faden weiter zum Hort der Jünglinge, doch auch darum sollte sich das Gespräch nicht lange drehen. Schnell überschwappte der Tropfen in ein anderes Fass. Der zerstörte Jedi-Tempel auf Coruscant. Coruscant. Dieser Name kam dem Twi'lek-Padawan bekannt vor, doch hatte er dazu kein Bild vor Augen. Nach einem spöttischen Lachen seines Kollegen und einer kurzen Erklärung, fiel es auch dem Rylothianer wieder ein. Die Stadtwelt. Besetzt vom Imperium.

Das Gespräch riss, als eine andere Jedi die Frachterrampe betrat. Nylia war ihr Name. Zhaax erinnerte sich. Das Winken der Padawan wurde von dem Twi'lek in der gleichen Intensität erwidert und ein Lächeln glitt über sein Gesicht.


"Nein, keine Sorge. Chesara ist noch immer weg."

Zhaax schaute kurz zu seinen Lekku und konnte sich den Vorschlag einfach nicht verkneifen. Es brodelte förmlich aus ihm raus. Er stand auf und stellte sich so, dass er beide Padawankollegen im Blickfeld hatte.

"Sollten wir sie suchen gehen?!"


Fragte der Twi'lek energisch und erwartet aufgeregt die Antwort der anderen Padawane. Im Stillen hoffte er, dass sie genau so neugierig über den Verbleib von Chesara waren wie er.


Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafenlandebucht - Frachter - Rampe - Mit Kaiba und Nylia
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafenlandebucht - Frachter - Rampe - Mit Zhaax

Einige Minuten vergingen, in denen Kaibas nichts anderes tat, als das Treiben des Raumhafens zu beobachten: die emsige Droiden, die eifrig ihre Arbeit verrichteten; Händler die bei der Verzollung feilschen wollten und wild gestikulierend auf die Beamteten einredeten sowie Piloten, die sich über verschiedene Flugrouten austauschten. Der geschulte Blick des jungen Jedis erkannte einige Schmuggler oder welche, die jedenfalls danach aussahen. Da er selbst einige Jahre in diesem "Handwerk" tätig gewesen war, fielen ihm solche Hinweise sofort auf. Beispielsweise waren da Schiffe, die eindeutig mehr Laderaum boten, als es den anschein hat und die Art und Weise wie sich einige Händler verhielten. Schmunzelnd musste er daran denken, wie aufgeregt er bei der ersten Kontrolle durch den Zoll gewesen war. Seither war viel geschehen und mit der Zeit war er abgebrühter geworden.

Sein Gedankengang wurde von Zhaax unterbrochen, der zu ihm stieß. Kaiba freute sich über etwas Gesellschaft. Sein Padawankollege wollte wissen, wie lange Chesara wohl schon fort sei.

"Ich weiß es nicht. Eine Weile bestimmt, das packen ging doch nicht so schnell wie ich dachte."

Anschließend fragte, ob sie nach ihr sehen sollten, aber bevor der Ex-Schmuggler antworten konnte, stieß Nylia zu ihnen. Auch sie bemerkte Chesaras Abwesenheit sofort. Verwirrt stellte er fest, dass sie nicht aus dem Schiff, sondern aus Richtung des Hangars gekommen war. Anscheinend hatte sie die Zeit genutzt, um sich ein wenig umzusehen. Das Lächeln, dass sie ihm zu warf, verscheuchte für einen Moment die Gedanken um seine Meisterin. Ein wenig ratlos standen sie zu dritt da und warteten gemeinsam. Schließlich schlug Zhaax vor, Chesara suchen zu gehen.

"Keine Ahnung. Es heißt immer, dass Jedi Geduld zeigen sollen. Vielleicht ist das jetzt unsere Aufgabe."

An seinen eigenen Worten zweifelnd, suchte er im Hangar etwas, dass ihn bei seiner Entscheidung helfen könnte. Vergebens.

Seufzend sagte antwortete er: "Aber andererseits könnte ihr auch etwas passiert sein. Oder sie braucht anderweitig Hilfe... Ich bin dafür sie zu suchen. Wir könnten uns zu dritt in der Macht verbinden, um sie aufzuspüren."

Allein wollte er die Entscheidung nicht fällen. Vielleicht würde auch Jibrielle sagen, was sie zu tun hätten oder wo die Jedi-Rätin war. Das nichtstun nagte an ihm. Das Training sollte schließlich bald beginnen.

Haruun Kal - Pelek Baw - Raumhafenlandebucht - Frachter - Rampe - Mit Zhaax und Nylia
 


- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Frisierter Frachttransporter – Mit Shalin –

Die Reaktion der Twi’lek kam zwar nur zögerlich, doch sie kam. Sie führte Chesara in den Frachtraum, dort wo sich der Jedi ein furchtbares Bild offenbarte. Sie sah ein halbes Dutzend Mädchen und Frauen, die auf dem Boden lagen. Keine von ihnen war bei Bewusstsein und keine trug besonders viel am Leib. Chesara war von dem Anblick entsetzt und hatte Mühe, ihre Konzentration weiterhin auf der Twi’lek zu halten, die sich noch immer nicht wieder ganz im Griff hatte, und gleichzeitig die Lage vor sich zu erfassen. Was war hier geschehen? Lautete ihre erste stumme Frage, doch bereits während Chesara sie selbst an sich stellte, wurde ihr auch die Antwort klar. Auf diesem Frachter war gehandelt worden – nicht mit Waren oder Drogen, sondern mit Frauen.

Chesara überzeugte sich davon, dass sie noch alle am Leben waren. Sie waren betäubt worden, ob durch Medikamente oder durch Betäubungsschüsse, wusste Chesara nicht festzustellen. In akuter Lebensgefahr befand sich keine von ihnen, dennoch war Eile geboten. Mit ein paar Decken aus den Versorgungspacks des Frachters bedeckte Chesara die zum Teil entblößten Leiber. Bilder, was hier geschehen sein mochte, versuchten sich mit aller Macht Einzug in ihren Kopf zu verschaffen. Chesara versuchte sie zu verdrängen. Jetzt machten auch die Worte der Twi’lek sehr viel mehr Sinn. Diese stand tatenlos im Eingang zum Frachtraum. Die Energie, die sich vorhin noch aus ihren Händen und von ihr ausgehend entladen hatte, war verklungen. Sie war nur noch eine Frau, wie jede andere. Eine Frau, die in Sklaverei hatte verkauft werden sollen, so wie die anderen, die sich aber hatte befreien und ihre Angreifer zu Staub hatte zermalmen können. Chesaras Blick fiel auf die inzwischen abgekühlten Aschehaufen. Die Twi’lek trug eine furchtbar mächtige Waffe in sich. Sie verfügte über einen Zugang zur Macht, sie konnte die Macht gebrauchen, aber sie konnte sie nicht filtern. Die Macht entlud sich ungefiltert, unkontrollierbar. Das war Chesaras Vermutung.


“Ich muss die Raumhafenkontrolle darüber verständigen, was hier vorgefallen ist. Diese Frauen dort müssen in Sicherheit gebracht werden.“

Sagte Chesara und wappnete sich bereits für einen nächsten, ungewollten aber doch heftigen Angriff, der anderen. Doch er blieb aus. Stattdessen wich die Twi’lek wieder ein Stück zurück – verständlich, denn musste sie nicht befürchten, dass man sie der örtlichen Polizei übergeben würde?

“Machen Sie sich keine Sorgen.“

Bat Chesara, entspannte sich und griff in die Macht hinaus, um den aufgewühlten Geist der Twi’lek für einen Moment zu beruhigen und ihr Zuversicht zuzusprechen.

“Ich werden dafür sorgen, dass man Sie nicht verantwortlich hält für das, was hier mit den Männern geschehen ist. Ich kümmere mich darum.“

Diesen Worten folgend wandte sich Chesara dem Ausgang zu und bat die Twi’lek, hier auf sie zu warten. Danach ging alles sehr zügig. Sie verständigte das Raumhafenkommisariat, meldete den Vorfall und schilderte knapp die Geschehnisse. Zwei Sicherheitsbeamte und zwei Droiden wurden schon bald in die Landebucht geschickt und die bewusstlosen Frauen wurden alle in ein Krankenhaus gebracht. Nur die Twi’lek blieb zurück, dicht an Chesaras Seite. Die Jedi traute sich nicht, die Fremde aus den Augen zu lassen. Die Gefahr eines erneuten Machtausbruchs war zu groß. Den Behörden konnte sie das Mädchen keinesfalls überlassen. Die kümmerlichen Aschehaufen im Inneren des Frachters hatten gezeigt, wozu sie im Stande war. Jedem, der ihr zu nahe trat, konnte das gleiche Schicksal blühen. Inzwischen, jetzt wo Chesara sie aus der Nähe genauer hatte betrachten können, hatte sie auch festgestellt, dass die Energieblitze nicht einmal vor der Twi’lek selbst Halt gemacht hatten. Ihre Haut war stellenweise versengt, zum Teil sogar recht schlimm. Den örtlichen Sicherheitskräften war ebenfalls nicht geheuer. Mit gesenkter Stimme, sodass die Twi’lek nicht alles mitbekam, berichtete Chesara von den Ereignissen und wies darauf hin, dass höchste Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden mussten – Maßnahmen, die nur der Jedi-Orden stellen konnte. Glücklicherweise stimmte man ihr zu. Chesara meldete sich über Kom bei den Jedi in der Zentralstelle am Stadtrand und bat um Unterstützung. Daraufhin machte sich einer der erfahreneren Jedi-Ritter sofort auf den Weg. Chesara empfing ihn noch am Raumhafen, bat ihn, sich um die Twi’lek zu kümmern und sie nach Lianna zu bringen, wo man sich ihrer annehmen würde. Dies waren die ersten Schritte, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Alles Weitere würde sich zeigen müssen.

Als Chesara endlich zurück in die Landebucht kam, in der ihre eigenen Padawane und auch Jibrielle noch auf sie warteten, war sie länger weg gewesen, als sie vorgehabt hatte. Seufzend entschuldigte sie sich für ihr langes Wegbleiben und erzählte, was vorgefallen war.


“Und das direkt nach unserer Ankunft.“

Sagte sie.

“Aber es ist ein gutes Beispiel dafür, wohin euch die Macht führen kann, wenn ihr auf sie hört. Lauscht immer ihrer Stimme. Die Macht leitet euch und führt euch zu jenen, die eure Hilfe benötigen.“

Lehrte sie vor allem ihre Padawane.

“Und jetzt… lasst uns endlich aufbrechen. Man erwartet uns bereits im Hort der Jünglinge.“

- Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Mit Jibrielle, Nylia, Kaiba, Zhaax –
 
Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Mit Nylia, Kaiba

Die Warterei war betäubend. Zhaax konnte seine Sinne so weit ausstrecken wie er wollte, und doch spürte er nur die Präsenzen von Nylia und Kaiba. Seine Gedanken und vor allem seine Neugier flaute ab, als Nylia sich gegen die Suche nach Chesara aussprach. Anscheinend hatte sie Vernunft gefasst und Ihrem Kopf die Handlungsgewalt zugesprochen. Vernünftigerweise. Der junge Twi'lek konnte noch nicht so viel Vernunft aufbringen, im Gegenteil. Seine Neugierde war noch viel zu groß und ungestillt, als dass er nicht jede Gelegenheit nutzen würde, die sich bietet. Geduld war eine Tugend, die er sich erst noch aneignen musste, doch dank Nylia konnten am Ende auch Kaiba und Zhaax rational entscheiden. Die Warterei zog sich noch eine ganze weitere Stunde, in der die Padawane sich in Gespräche und Smalltalk vertieften, begannen sich kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Jeder erzählte nacheinander ein paar Dinge über sich, doch ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Zwischen den Gesprächen gab es auch einigen Raum um nachzudenken, denn der Gesprächsstoff hielt nicht ewig an. Stillschweigen dominierte einen Zeitraum, in dem die Padawane warteten. Zhaax war ehrlich zu sich, es war ihm ganz Recht. Er ließ sich gerne in Gedanken fallen und stöberte in den hintersten Ecken seines Bewusstseins nach Dingen, die ihn beschäftigten, Fragen, die ihn quälten und Erinnerungen, die er schnell von einer Schublade in die nächste schmiss. Obwohl er eine Erinnerung nicht verdrängen konnte, so konnte er sie doch relativ gut ausblenden, um anderen Dingen den Vortritt zu lassen. Doch konnte er für sich nicht entscheiden, ob das die beste Idee war. Er war hin-und hergerissen. Auf der einen Seite stand seine Ausbildung, die ihm wichtig war. Sehr wichtig sogar. Auf der anderen Seite war da seine Mutter, an die er ständig denken musste, von der er nicht wusste was wirklich mit ihr geschehen war. Ob sie ihr Ziel erreicht hatte und jetzt in Sicherheit war oder ...

Der Gedankenfaden riss ab, als Jibrielle ins Geschehen trat und sich der wartenden Gruppe Padawane anschloss. Auch sie hatte keine Auskunft über den Verbleib der Jedi-Rätin geben können. Es war ernüchternd. Zhaax kreuzte die Arme hinter dem Kopf und legte sich zurück. Gelangweilt verschwamm er wieder in Gedanken

... oder war ihr etwas Schlimmeres zugestoßen? Warum gab es keine Meldung, kein Zeichen, kein Garnichts? Irgendetwas war hier faul und sobald der hellhäutige Twi'lek die Gelegenheit hatte es anzusprechen, würde er Chesara danach fragen.

Das war das Stichwort. Eine Präsenz trat in den Radius des Twi'lek. Eine Präsenz die er während des Fluges nach Haruun Kal schon öfter vernommen hatte. Es war Chesara, endlich. Doch neben Chesara befand sich noch eine weitere Präsenz im Kommen. Eine dem Twi'lek unbekannte Präsenz. Wer konnte das sein?
Eilig trat sie an die wartende Gruppe heran, entschuldigte sich für ihr Fortbleiben und erklärte, was geschehen war. Eine grauenvolle Geschichte. Nun war Zhaax froh, dass er und die anderen hiergeblieben waren. Chesara sprach die Worte, die Musik in den Ohren des Rylothianers waren.


“Und jetzt… lasst uns endlich aufbrechen. Man erwartet uns bereits im Hort der Jünglinge.“

Mit einem Satz sprang Zhaax auf und stand neben den anderen, abmarschbereit.

Auf dem Weg zum Hort der Jünglinge begegneten der Gruppe Jedi Gestalten unterschiedlichster Herkunft. Die einen freundlich die anderen wengier freundlich. Einige beäugten die bunte Truppe etwas misstrauisch und erkannten nicht gleich, was die Roben über die Personen aussagten, die sie sahen. Es war feucht und warm, ein Klima, dass dem Twi'lek guttat. Die Landschaft des Planeten war dschungelartig. Zhaax genoss den Anblick hochgewachsener, verwucherter Bäume. Die Natur hatte hier noch Macht und Präsenz, das bewirkte einen Ausstoß von Glücksgefühlen in dem Rylothianer. Eifrig folgte er der Gruppe, die zielgerichtet auf eine kleine Siedlung zusteuerte.


Haruun Kal – Pelek Baw – Raumhafen Landebucht – Mit Jibrielle, Nylia, Kaiba, Chesara
 
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- Haruun Kal - Pelek Baw - Gleiter - Mit Zhaax und Kaiba -

Der Hort der Jünglinge lag auf dem einzigen bewohnbaren Hochlandplateau des Planeten, etwas außerhalb des Stadtkerns von Pelek Baw. Das Gebäude fügte sich malerisch in die Landschaft ein. Die roten Kuppeldächer wirkten einem Gemälde entsprungen, wie sie sich sachte von der grün bewaldeten Landschaft abhoben. An Chesaras Ohr drang das laute, helle Lachen von Kinderstimmen, als sie die beiden Gleiter in der Auffahrt parkten und die Türen öffneten, um auszusteigen. Sie waren mit zwei Gleitern gefahren und hatten sich nach Meister-Schüler Paaren aufgeteilt. Chesara war mit Kaiba und Zhaax zusammen gefahren, während Jibrielle und Nylia ihnen gefolgt waren. Pelek Baw schien eine schöne Stadt zu sein. Sie hatten noch nicht viel gesehen, doch dies war der erste Eindruck, den Chesara erhalten hatte. Die Basis der Jedi diente der Erziehung und dem Training noch sehr junger Padawane, gemeinhin Jünglinge genannt. Die Korunai waren ein von Natur aus machtsensitives Volk und die Jedi hatten vor einiger Zeit beschlossen, eine Anlaufstelle für sie zu errichten, um Kinder in noch sehr jungen Jahren auf ihre Jeditauglichkeit hin zu prüfen. Alle Familien hier hatten die Möglichkeit, ihre Kinder in die Obhut der Jedi zu geben, sie unterrichten und prüfen zu lassen. Kinder, die geeignet waren, erhielten eine zusätzliche Erziehung und erste Einblicke in den Gebrauch der Macht und in das Leben der Jedi, bis sie irgendwann, wenn sie alt genug waren, zum Hauptsitz der Jedi entsandt werden würden. Zur Zeit war dies Lianna, irgendwann würde es vielleicht wieder Coruscant sein.

Eine Gruppe von Jungen, sie mochten zwischen sieben und zehn Jahren sein, kam von einer Seite des Gebäudes her angelaufen, blieben in einiger Entfernung stehen und beobachteten die Neuankömmlinge neugierig. Chesara sah sie miteinander tuscheln und lächelte. Sie trugen die übliche Kleidung der Jedi: helle, beigefarbene Tuniken und dazu passende Hosen, sowie leichte Stiefel. Kaiba und Zhaax luden das Gepäck aus dem hinteren Teil des Gleiters, als sich die Vordertür der Basis öffnete und Jedi-Meisterin Calika Ebelin heraus trat. Sie war eine Korunai, leicht zu erkennen an ihrer Hautfarbe und daher bestens geeignet für den Umgang mit den Stadtbewohnern hier auf Haruun Kal. Chesara war ihr erst einmal begegnet, was schon einige Jahre zurück lag, doch sie hatte von Rätin Eleonore viel Gutes über die andere Frau gehört.


"Seid gegrüßt, Rätin Chesara. Willkommen in Pelek Baw. Wie schön, Euch hier zu sehen. Ihr werdet bereits gespannt erwartet."

Die Korunai streckte Chesara herzlich die Hand entgegen, lachte sie freundlich an und deutete hinüber zu der Gruppe Jungen, auf deren Gesichtern jetzt ein eindeutiges Grinsen lag. Chesara winkte ihnen zu.

"Ich grüße euch ebenfalls, Meisterin Ebelin. Wir hatten eine lange Anreise und haben hier in der Stadt bereits einige Überraschungen erlebt, aber das erzähle ich Euch später. Es ist gut, hier zu sein. Der Hort sieht schöner aus, als ich ihn mir vorgestellt habe. Ich bin schon neugierig darauf, wie er von innen aussieht."

"Das denke ich, dass es eine lange und vor allem anstregende Reise war. Wenn Ihr wünscht, können wir die Führung gleich als Erstes machen. - Ken, Chrys und Gail! Kommt und begrüßt Jedi-Rätin ChesaraSyonette!"

Die freundliche Korunai, die nur wenig jünger war als Chesara, rief die drei Jungen herbei, die noch immer in gebührendem Abstand standen, jetzt aber zögernd näher kamen. So frech ihr Grinsen auch bisher gewesen war, nun verschwand ihr Mut allmählich. Man hatte ihnen offenbar eingebläut, dass Jedi-Räte sehr wichtige Personen waren, es eine große Ehre war einen oder eine von ihnen kennen zu lernen und man sich in ihrer Gegenwart auf keinen Fall respektlos verhalten durfte. Chesara musste sich das Schmunzeln verkneifen. Sie hätte gerne gewusst, welche Konsequenzen die Jedi-Meisterin ihren Schützlingen angedroht hatte, sollten sie es wagen sich daneben zu benehmen und damit sie und ihre Erziehungsmethoden zu beschämen. Chesara allerdings sah diese Dinge gar nicht so eng. Es waren Kinder und Kinder waren manchmal vorlaut oder vorwitzig. Das lag in ihrer Natur. Die drei Jungen blieben in noch immer gebührendem Abstand stehen, nahmen scheinbar allen ihren Mut zusammen und grüßten Chesara und ihre Begleiter mit schiefen Verbeugungen. Die Jedi-Rätin biss sich von innen auf die Lippe. Besonders der Jüngste, ein putziger Kerl mit dichten Locken und runden Kulleraugen, schaute sie an, als fürchtete er, zu Staub zermahlen zu werden.

"Guten Abend, ihr Drei. Ken, Chrys und Gail, richtig? Ich bin Rätin ChesaraSyonette und das sind meine Padawane, Zhaax und Kaiba, sowie Jedi-Ritterin Jibrielle und ihre Padawan Nylia. Vielen Dank für eure Begrüßung. Habt ihr bereits zu Abend gegessen?"

Die drei Jungen warfen sich gegenseitig Blicke zu, wie um sich gegenseitig die Verantwortung zu überlassen, eine Antwort zu formulieren. Es war der Größte von ihnen, der schließlich einen Schritt vor trat.

"Nein, Meisterin Chesara. Das Abendessen ist heute später. Die Köchin hat es wegen Euch verschoben."

"Wegen uns?"

Hakte Chesara überrascht nach. Jedi-Meisterin Ebelin nickte.

"Falls Ihr noch nicht gegessen habt, Rätin, wäre es uns eine Freude, wenn Ihr Euch uns im großen Saal anschließen möchtet. Es sei denn, Ihr möchtet lieber im kleinen oder im privaten Kreis speisen. Die Wahl obliegt natürlich Euch."

Gegessen hatten sie tatsächlich noch nicht. Chesara nickte. Die Idee gefiel ihr gut.

"Das ist eine sehr nette Geste. Wir nehmen gerne an. Haben wir Zeit, uns vorher das Gebäude anzusehen?"

"Aber sicher."

Die Korunai mit den kurzer schwarzen Haaren dirigierte die drei Jungen ins Innere.

"Sagt Meisterin Mumbo, dass die Rätin hier ist und gebt W63X Bescheid. Also gut, was soll ich sagen? Willkommen im Hort der Jünglinge."

- Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - Mit Zhaax, Kaiba, Jibrielle, Nylia, Meisterin Ebelin, Jünglinge -
 
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Haruun Kal - Pelek Baw - Gleiter - Mit Kaiba und Chesara

Ein atemberaubender Anblick bot sich dem jungen Twi'lek, als er die Gepäckstücke aus dem Gleiter hebte und vorerst auf dem Boden abstellte. Die Kuppel des kunstvollen Gebäudes war mit ansehnlichen und beeindruckenden Verzierungen versehen, die das Gesamtbild des Horts noch verschönerten. Die Geräuschekulisse die sich rings um das Gebäude erhob war friedlich und angenehm. Keine verzweifelten Schreie mehr, das endlose, verbitterte Geheul von Witwen und Waisen verstummte, als wäre Zhaax aus einem Albtraum erwacht. Das hier war nun das komplette Gegenteil, eine Idylle. Rasch waren die Gepäckstücke der Reisenden aus dem Gleiter geholt und wurden nun von den beiden Padawanen zum Eingang des großen, malerischen Gebäudes getragen.
Eine Gestalt näherte mit dunkler Hautfarbe näherte sich den Jedi und stoppt, als Chesara und die Padawane es ebenfalls taten. Es war Jedi-Meisterin Ebelin. Eine herzlichste Begrüßung folgte, als der Zug zum stoppen kam und ein paar erst Floskeln wurden ausgetauscht. Als Chesara dann ihre Padawane vorstellte, befand es Zhaax für Recht, die Vorstellung seiner Meisterin mit einer Verbeugung zu begleiten. Wieder einmal wurde der junge Twi'lek in seiner Erfahrung mit dem Treffen ihm fremder Jedi bestätigt. Sie waren anscheinend alle höflich und zuvorkommend.
Die drei Jünglinge, die sich dann um Meisterin Ebelin scharten, machten einen schüchternen Eindruck auf den jungen Padawan. Wo vorher noch Gekicher und Undisziplin war, herrschte jetzt ein großer Ballen an Respekt gegenüber der Jedi-Rätin. Kaum ein Wort bekamen sie raus, gerade so konnten Sie ihr die Verzögerung mitteilen, die für das Abendessen beabsichtigt wurde und das extra für den angekündigten Besuch.

Große Verwunderung machte sich in dem Twi'lek breit. Dass das gesamte Abendessen verschoben wurde, nur aus purer Freundlichkeit, erschien ihm doch ein wenig kontrovers. Immerhin hatten die Jünglinge ja auch Hunger und doch mussten sie jetzt warten, bis der Besuch eingecheckt hatte und sich umschauen konnte. War das vielleicht eine Übung, um die Disziplin der Nachwuchs-Jedi auf die Probe zu stellen? Zhaax hätte der Gedanke an eine verzögerte Mahlzeit gar nicht gefallen, zumal ein leerer Magen Unwohlsein in ihm auslöste. Im Moment war er noch nicht hungrig, und deshalb konnte er das Mitleid für die Jünglinge wieder beiseite schieben.

Nachdem die Korunai noch eine kleine organisatorische Feinheit geregelt hatte und die Jünglinge weggeschickt hatte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ganz der Rätin und ihren Padawanen.
Zhaax konnte sich an der stilvollen Architektur des Innenausbaus dieser Baute noch weniger satt sehen, als von der Fassade des Gebäudes. Große Räume, überall satt ausgeschmückt mit Statuen, Gemälden, Ruheplätzen und alten Säulen erschufen ein Bild, das eine Wohltat für die Augen des Twi'lek waren. Seine Lekku zuckten etwas, immer als ein neuer Reiz seine optische Wahrnehmung in den Bann zog.


"Dieses Gebäude ist wirklich atemberaubend."

Dachte Zhaax laut, als eine Sekunde lang Ruhe herrschte.

"Wie lange steht es denn schon hier?"

Schob er eine Frage auf seine Bemerkung nach.

" ... und wie lange beherbergt dieses Gebäude die Jedi schon?"

Fragte er abermals drauf los. Zhaax war wie immer neugierig. Ihm brannten noch tausend andere Fragen auf den Lippen, doch konnte er sich noch im Zaum halten, bevor die Fragen haltlos aus ihm herausplatzten. Zhaax' Augen waren selten so groß gewesen, doch hatte er auch selten eine Schönheit von solchem Ausmaß betrachten dürfen.
Die Begrüßungsbesichtigung mit Meisterin Ebelin sollte mit diesen Fragen seinen Anfang nehmen, als die Jedi langsam vorwärts schritten.


Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - Auf den Gängen - Mit Chesara, Kaiba und Mst. Ebelin[NPC]
 
~~~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Markt ~ mit Nylia, Kaiba und Zhaax ~~~

Wenig überraschend, trafen Nylia und Jibrielle an der Einstiegsluke des Transporters auf die sich die Beine in den Bauch stehenden Kaiba und Zhaax. Chesara war noch nicht wieder zurück und die Padawane wusste nicht so recht, was zu tun nun von ihnen erwartet wurde. Jibrielle hatte schon vermutet, dass ihre Mentorin überraschend das Schiff verlassen haben musste und so keiner von ihnen Bescheid wusste, wieso, weshalb und wohin. Sie selbst war sich somit schon nicht allzu sicher, wie sie damit umgehen sollten, wenn Chesara nun immer noch nicht wieder auftauchen sollte - wie sollte es da erst den Padawanen gehen? Doch um sie nicht unnötig zu verunsichern, begrüßte sie sie zunächst erstmal fröhlich und erkundete sich nach ihrem befinden. Viel zur Ablenkung trug es leider aber nicht bei. Zhaax und Kaiba spekulierten schon in alle Richtungen über mögliche Geduldsprüfungen oder die Bildung von Suchtrupps. Beruhigend hob Jibrielle die Hände und redete ihnen gut zu.

"Ich glaube wirklich nicht, dass wir uns Sorgen machen brauchen. Gewiss wird sie uns viel schneller finden, als wir sie, selbst wenn wir jetzt einfach durch die Stadt wandern würden. Und nie würde sie eure Geduld prüfen wollen, indem sie euch warten lässt."

sagte Jibrielle mit einem Lächeln und streckte nun, nachdem sie sich langsam an Haruun Kals gewöhnungsbedürftige Machtathmosphere angepasst hatte, erneut ihre Fühler nach der Jedi-Rätin aus. Und wurde fündig. Unweit von ihnen entfernt spürte sie schwach die Präsenz ihrer Mentorin, die offenbar näher kam. Bestätigend und erleichtert nickte sie, erst für sich selbst, dann den anderen zu.

"Und ich spüre auch schon, dass sie bereits auf dem Rückweg ist. In ein paar Minuten wird sie wieder hier sein. Alles in Ordnung, die Macht ist ruhig um sie."

meinte sie und musste sich daran erinnern, wie sie selbst damals auf eine derartige Verkündung reagiert haben musste, wie sie solche Machtwahrnehmung für unmöglich gehalten hatte. Aber bald schon, würde das für die Padawane kein Wunder, keine Unglaublichkeit mehr sein. Sicher würde auch der ein oder andere Jibrielle in dieser Hinsicht in absehbarer Zeit zu überholen vermögen, war die Machtwahrnehmung ja nie ihre dezidierte Stärke gewesen.

Schon nach wenigen Minuten war Chesara schließlich da. Sie erklärte, was sie vom Schiff weggezogen und solange in Beschlag genommen hatte. Offenbar war sie einem Ruf der Macht gefolgt, der sie direkt zu einer ihre Hilfe benötigenden Machtsensitiven geführt hatte. Doch nun war die Gefahr gebannt, die junge Twi´lek versorgt und auf dem Weg nach Lianna, das den besten Anlaufstelle für instabile, der intensiven Zuwendung bedürfende Machtneulinge darstellen sollte.


"Und jetzt… lasst uns endlich aufbrechen. Man erwartet uns bereits im Hort der Jünglinge."

schloss Chesara ihre Ausführungen und bließ Richtung Jedi-Basis am Rande Pelek Baws.
Die Gefährten teilten sich wie üblich auf zwei Gleiter auf, wobei sich seit neustem die Meister-Schüler auf die Fahrzeuge aufteilten und so Nylia und Jibrielle einen Gleiter für sich hatten. Geändert hatte sich allerdings nicht, das wie immer Chesaras Gleiter mit Kaiba am Steuer die Richtung vorgab, war Jibrielle die Richtung ja auch ganz unbekannt. Nylia schaute die Fahrt über die meiste Zeit nach draußen und schien die Aussicht über diese fremde Welt zu genießen, und Jibrielle konnte, abgesehen von dem obligatorischen auf die Straße achten, nicht anders, als es ihr gleich zu tun. Pelek Baw und der am Horizont immer wiede hervorlugende, lebensgefährliche Dschungel bildeten eine faszinierende und zugleich beunruhigende Mischung aus Ästhetik und Bedrohung. Das Pelek Baw selbst diese Oase des Lebens war, die versuchte dem Tod auf dem Rest des Planeten zu trotzen, wurde auch beim Hord der Jünglinge wieder deutlich. Dieses äußere Stadtgebiet bestach vor allem durch seine kleineren Gebäude, die im Gegensatz zum Stadtkern sogar farblich was her machten. Das Grün hier und da, die Bäume und Wiesen, waren der sinnbildliche Versuche, die wilde Natur des Planeten in die Knie zu zwingen. Und hier, auf diesem abgeschotteten Areal der Stadt, gelang es sogar.


"Seid gegrüßt, Rätin Chesara. Willkommen in Pelek Baw. Wie schön, Euch hier zu sehen. Ihr werdet bereits gespannt erwartet."

begrüßte eine hübsche, nicht mehr ganz so junge, aber noch lange nicht alte Korunnai die Gruppe und ganz besonders natürlich Chesara. Sie hieß Calika Ebelin und war eine Jedi-Meisterin. Ihre dunkle Haut ließ kaum zweifel an eben jener ihrer Herkunft als Ureinwohnerin Haruun Kals, die gewiss auch der Grund für ihre leitende Position im Hort verantwortlich war. Zu ihr konnten die Korunnai, die beinahe flächendeckend machtsensitiv waren und natürlich vor allem vom Hort angezogen werden sollten, gewiss schneller das nötige Vertrauen aufbauen.
Neugierig blickte sich Jibrielle um, als ihre fünfköpfige Gruppe von Calika sogleich ein wenig rumgeführt wurde. Mehrere Kinder schauten bereits hinter Ecken hervir und durch Fenster hindurch, um die Gäste zu begutachten. Die Ankündigung, eine hohe Jedi-Rätin käme zu besuch, stellte bestimmt das bislang bemerkenswerteste Ereignis in der noch so jungen Geschichte dieses erst vor kurzer Zeit errichteten Jedi-Lagers dar. Nicht ganz unverhofft aber doch positiv überrascht, stellte Jibrielle fest, dass nicht nur dunkelhäutige Kinder unter den Jünglingen waren. Aber klar, wer sagte denn auch, dass nicht vielleicht unter den Balawai einige Machtbegabte waren, die dem Ruf gefolgt waren?
Drei besonders neugierige Jünglinge hattens ich zu Calika und Chesara vorgewagt und wurden sogar schon vorgestellt, offenbar hin- und hergerissen zwischen dem Entsetzen, mit solcher Ehre bedacht zu sein, und dem Horror, der mit dem ehrfurchtsgebietenden Blick einer Jedi-Legende einher kam. Jibrielle grinste breit, als sie die wie immer entspannte Chesara mit den Jungen sprechen sah. Einer jedoch, der mittelgroße von den Dreien - Jibrielle glaubte sich zu erinnern, dass Calika in Gail genannt hatte - starrte nicht fasziniert zu Chesara sondern vielmehr in Jibrielles Richtung. Oder um genauer zu sein, knapp an Jibrielle vorbei auf Nylia. Und seine Augen leuchteten.


"Ich glaube, da hat jemand ein Auge auf dich geworfen."

flüsterte Jibrielle mit leicht zu Nylia geneigten Kopf und lachte leise. Ob der Junge von alleine aus dem Staunen gekommen wäre, durften sie leider nicht mehr erfahren, Calika die Jungs reinschickte, um die Vorbereitungen für das Abendessen in Gang zu setzen. Ein Grummeln in Jibrielles Bauch verriet ihr, dass das eine gute Idee war.

~~~ Haruun Kal ~ Pelek Baw ~ Hort der Jünglinge ~ mit Nylia, Kaiba und Zhaax, Calika(NPC) und Chesara ~~~
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - in den Gängen - mit Chesara, Jibrielle, Kaiba, Nylia, Mst. Ebelin[NPC]

Das Hauptgebäude, durch das die Gruppe geführt wurde erstreckte sich unerwarteter Weise länger, als Zhaax anfangs vermutete. Die vielen Abzweigungen und verstrickten Wege in alle möglichen Richtungen, machten das Zurechtfinden für einen Neuankömmling in der Basis sicher nicht gerade einfach. Hinter jeder Ecke äugten Jünglinge hervor, die sich neugierig aneinander pressten, um aus einem Winkel heraus die Fremden zu beobachten. Neugierde war den jungen Nachwuchsjedis nicht fremd und so verfolgten einige für kurze Zeit die Gruppe, in der Hoffnung, niemand würde sie bemerken. Dabei hatten sie wohl nicht damit gerechnet, dass die Besucher die Anwesenheit der Verfolger spüren würden. Aufmerksam hörte der Twi'lek den Worten der Führerin, Meisterin Ebelin zu und beobachtete dabei die stilvoll dekorierten Gänge, durch die sie schritten. 'Das ist ein Zuhause, mit dem ein Kind leben konnte' dachte Zhaax bei sich.
Im weiteren Verlauf der Führung kamen Chesara, Jibrielle, Kaiba, Nylia, Meisterin Ebelin und Zhaax unter anderem an einem Archiv vorbei. Es war in Form einer Bibliothek aufgebaut mit einem Tresen im Vordergrund an dem ein älterer Herr beschäftigt war, der, allem Anschein nach, einige Listen durchging. Das musste eine der Wissenssammlungen sein, von denen der Twi'lek gehört hatte. Die Datenblöcke stapelten sich in den dafür vorgesehenen Reihen mehrere Meter hoch und ergaben zusammen ein strukturiertes Zusammenspiel von blauen und schwarzen Feldern.
Ein Ort den Zhaax früher oder später unbedingt noch besuchen musste. Er würde hier wohl viel Freizeit verbringen, wenn er dazu kommen würde.

Die Führung führte weiterhin an den Gemächern und Unterkünften vorbei, die von den Jünglingen und den älteren Jedi bewohnt wurden. Jedi-Meister und Ritter waren weiter vorne am Eingang wobei sich die Jünglinge, je nach Alter, immer weiter in den hinteren Zimmern befanden. Nach den Unterkünften folgten die Übungsräume, die weit ausgedehnt waren und allerlei Platz für viele junge Schüler boten. An den Wänden hingen Übungsstäbe und Helme, vermutlich trainierten die Jungen und Mädchen hier ihre grundlegenden Kampfkünste.

Nach den Übungsräumen machte die hiesige Meisterin eine Kehrtwende, um mit den Besuchern zum Speisesaal zu gehen. Immerhin war wieder eine gute halbe Stunde vergangen, in der die Jünglinge und auch die Gruppe auf das Essen warten musste. Doch nun war es soweit, der Speisesaal war erreicht und offenbarte zwei große Tafeln mit vielen kleinen und großen Jedis, die daran saßen. Auch hier war eine Rangfolge zu erkennen. Zuerst saßen die betreuenden und ausbildenden Jedis, danach folgten wieder je nach Alter die Jünglinge.
Die Besuchergruppe wurde zentral positioniert, und nahm samt Meisterin Ebelin platz. Die Mahlzeit konnte nun also endlich beginnen.


Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - Speisesaal - mit Chesara, Jibrielle, Kaiba, Nylia, Mst. Ebelin[NPC], Jünglinge
 
Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - in den Gängen - mit Chesara, Jibrielle, Zhaax, Nylia, Mst. Ebelin[NPC]

Nachdem Chesara zurückgekehrt war, begab sich die Gruppe endlich zu dem Sitz der Jedi auf Haruun Kal. Der Empfang war freundlich und herzlich gewesen, man empfand es als Ehre, dass eine Jedi-Rätin persönlich nach dem Wohl der Einrichtung sehen wollte. Meisterin Ebelin führte die Neuankömmlinge durch den Hort der Jünger und Kaiba konnte sich einen ersten Eindruck von dieser Institution verschaffen. Auf der einen Seite empfand er es als äußerst vorteilhaft, wenn die zukünftigen Jedi schon von klein auf mit der Macht vertraut gemacht wurden, wahrscheinlich waren sie in jenem Alter noch empfänglicher für die Lehren, als es ein Kind wäre, dass bereits durch ein "normales" Leben geprägt worden war. Andererseits glaubte der Padawan auch einen gewissen Verlust der Kindheit in dieser Art der Ausbilung zu sehen. Würden die Jünglinge denn jemals spielen und echte Kindheitserfahrungen machen? Oder würde man gleich damit beginnen die Last der Verantwortung und das Training an die erste Stelle treten zulassen? Seiner Ansicht nach war es wichtiger, dass ein Kind unbeschwert aufwuchs, spielen und sorgenfrei leben konnte. Aber vielleicht wurde dies hier auch alles geboten, schließlich wusste er wenig über die Lehrmethoden. Obwohl es verlockend war in einer solchen Gemeinschaft von Gleichgesinnten groß zu werden, mochte er doch die Zeit bei seinem Onkel nicht missen. Andererseits hatte Kaiba gehört, dass manche Eltern ihre Kinder dem Orden übergaben, weil sie bitterarm waren und sie keine andere Wahl gehabt hätten. In einigen Welten existieren gar Gerüchte, die Jedi würden in der Galaxis umherstreifen und Eltern ihre Kinder rauben. Albernes Geschwätz, vielleicht sogar aus der Propagandamaschine des Imperiums.

Ein paar Jünglinge folgten ihnen und warfen ihnen neugierige Blicke zu. Innerlich hoffte Kaiba, dass er nicht angesprochen wurde, denn der Umgang mit Kindern fiel ihm meistens schwer. Ihm kam es merkwürdig vor, kindlich mit jemandem zu sprechen, besonders wenn noch andere Erwachsene umherstanden. Hoffentlich kam Chesara nicht auf die fragwürdige Idee, dass er einer Gruppe eine Lektion lehren könnte. Aber angesichts seines Wissensstandes war das doch eher unwahrscheinlich. Vermutlich gab es jüngere Padawane, die schon länger im Orden waren als er und damit auch mehr Wissen und Fertigkeiten in der Macht besaßen. Dass störte den Ex-Schmuggler nicht weiter, alles würde mit seiner Zeit kommen. Ein Satz Jibrielles ließ ihn aufhorchen. Sie sagte jemand hätte wohl ein Auge auf Nylia geworfen. Angestrengt versuchte er sich nichts anmerken zu lassen, bis er durch einen verstohlenen Blick über die Schulter bemerkte, dass die Ritterin auf einen der Jünglinge angespielt hatte. Erleichtert lächelte der Padawan in sich hinein.

Unterwegs kamen sie an einem Archiv vorbei, dem Kaiba, ähnlich wie Zhaax, gleich einen interessierten Blick zu warfen. Auch junge Jedi die mit Übungsstäben oder -schwerten kämpften, eine Klasse die vor einer Karte der Galaxis brütete, einen uralten Bith der anscheinend die Geschichte des Ordens lehrte und sogar meditierende Schüler konnte man beobachten. Die Wissbegier erwachte in ihm, gespannt ließ der Jedi in spe seinen Blick umherschweifen, um so viele Eindrücke wie möglich aufzunehmen. Endlich gelangten sie zum Speisesaal, in den sie Meisterin Ebelin mit einer freundlichen Geste zum Essen einlud.

"Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich hab einen mörderischen Hunger", flüsterte er grinsend an Zhaax gewandt.

Der junge Curox ließ den Damen den Vortritt und trat dann zusammen mit seinem Padawankollegen ein. Die Tafel war reich gedeckt, viele Speisen waren ihm völlig unbekannt. Er setzte sich neben den Twi'lek und gegenüber von Nylia. Wenn er richtig lag, mochten einige rylothianische Spezialitäten unter der vielfältigen Auswahl sein. Kaibabeschloss seinen Kommilitionen danach zu fragen. Doch bevor er seinen Teller mit den Leckereien vollud, wartete er ab, ob Ebelin oder Chesara noch vorher etwas sagen wollten. Es würde keinen guten Eindruch machen, wenn er wie ein Cannok alles in sich hineinstopfen würde. Deshalb übte er sich in Geduld und ignorierte seinen Magen, der angesichts der Köstlichkeiten laut knurrte.

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- Haruun Kal - Pelek Baw – Hort der Jünglinge – Speisesaal - Mit Zhaax, Kaiba, Jibrielle, Nylia, Meisterin Ebelin, Jünglinge -

Der Hort der Jünglinge war ein freundlicher Ort, an dem viel gelacht wurde. Das Gebäude war hell, großräumig und freundlich. Fenster, die von der Decke bis zum Boden reichten, waren im Speisesaal, aber auch in den Trainingsräumen zu finden. Das Motto der Jedi-Basis auf Haruun Kal war offensichtlich: es gab nichts zu verbergen und nichts, wovor sich die Jedi versteckten. Wer bisher den Geschichten Glauben geschenkt hatte, dass die Jedi die Kinder, die ihnen anvertraut waren, über ihre Grenzen und bis zur Erschöpfung hinaus forderten, oder wer dachte, dass sie Kinder aus ihren Familien raubten und ihnen schlimme Dinge antaten, wurde hier eines besseren belehrt. „Besucher sind immer willkommen.“, hatte Meisterin Ebelin erzählt, während sie sie durch das Gebäude geführt und ihnen die Gästezimmer gezeigt hatte. Inzwischen saßen sie alle gemeinsam beim Abendessen, mit dem man den Besuchern von Lianna zu Liebe – die eigentlich direkt von Bandomeer kamen – gewartet hatte. Meisterin Ebelin, erhob sich, als bereits alle saßen, um noch einige Worte zu sprechen und es folgte eine offizielle Begrüßung sowie ein paar Worte über den Orden der Jedi und eine Belehrung an die noch so jungen Padawane, wie wichtig Zusammenhalt war.

“Wir möchten uns in den paar Tagen, die wir hier sein werden, so gut wie möglich einbringen.“

Sagte Chesara, als die andere Jedi ihre Rede beendet hatte und alle mit dem Essen begannen. Der Raum war sogleich erfüllt von dem Geschnatter der der Kinder, für die der Besuch einer Jedi-Rätin, einer Jedi-Ritterin die sie nicht kannten, sowie von erwachsenen Padawanen, die man hier ebenfalls noch nie zu Gesicht bekommen hatte, etwas Besonderes war. Die meisten der Jünglinge waren Korunai, doch Cheasra konnte auch ein paar hellhäutige Kinder ausmachen, die vermutlich Menschen waren, sowie ein junge Twi'lek Mädchen, einen Rodianerjungen und ein omwatische Zwilinge. Der Hort der Jünglinge hieß nicht nur die ortsansässigen Korunai willkommen, sondern diente ebenfalls als Anlaufstelle für machtsensitive Kinder aus den umliegenden Teilen der Galaxis.

“Es wäre den Kindern sicherlich eine große Freude, wenn Ihr eine Trainingseinheit übernehmen würdet, Rätin.“

Schlug Meisterin Ebelin vor und Chesara nickte einverstanden.

“Das werde ich sehr gerne tun.“

Stimmte sie zu.

“Darüber hinaus sind meine Padawane längst überfällig für ihre Unterweisungen im Lichtschwertkampf. Wenn die Kinder dabei zuschauen möchten, lade ich sie herzlich dazu ein.“

“Oh, ganz bestimmt! Eine gute Idee. Das wird einer der Höhepunkte für die Kinder werden.“

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Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - Speisesaal - mit Chesara, Jibrielle, Kaiba, Nylia, Mst. Ebelin[NPC], Jünglinge

"Mir gehts ganz genau so. Ich kann bis hier Rycriteintopf riechen."

Schwärmte der Twi'lek seinem Padawankollegen entgegen, dessen Magen, genau wie der von Zhaax, grummelte und polterte. Als die Mahlzeit schließlich endlich begann und ein sanftes Klingen von dem Platz ausging, auf dem Meisterin Ebelin saß, verwarf der junge Twi'lek vorerst den Gedanken, sich auf die Speisen zu stürzen. Eine offizielle Begrüßung folgte und läutete so die Mahlzeit ein.
Kaiba schaute neugierig auf die Speisen, die Zhaax beäugte. Rylothianische Spezialitäten breiteten sich vor seinen Augen aus, da hatte er in der Tat Recht und da war auch der Rycriteintopf, den Zhaax so fieberhaft mit seinen Augen suchte. Als alle Jünglinge und auch die Meister und Betreuer anfingen sich zu bedienen, tat Zhaax es gleich und griff nach dem Eintopf, nahm eine große Kelle und füllte den tiefen, hübsch gemusterten Teller, der vor ihm stand. Als Kaiba noch immer fragend schaute, beschloss der junge Padawan seinem Kollegen ein paar der Speisen nahe zu bringen.


"Rycriteintopf, sehr delikat und würzig."

Erklärte er seine Wahl und nahm sich anschließend noch ein großes Stück frisches Mampf-Pilz-Brot. Hätte Zhaax eine Lieblingsspeise hier vom Tisch aussuchen müssen, hätte er das wohl nicht übers Herz gebracht. Speisen aus der gesamten Galaxie waren hier aufgetafelt. Jeder Gourmet kam hier auf seine Kosten.
Die Gespräche begannen und die Gruppe integrierte sich sofort erfolgreich in den Hort. Es gab keine unangenehmen Spannungen oder unbehagliches Schweigen zwischen den Besuchern und der Gruppe. Jünglinge kamen mit Fragen und Anliegen zu Chesara, Jibrielle und den Padwanen. Leider konnte der kürzlich ernannten Twi'lek-Padawan nur wenige der Fragen beantworten, da sein Erfahrungsspektrum nicht im Geringsten ausreichte, um das Bedürfnis nach Wissen eines neugierigen Jünglings, der schon Jahre mit der Jedi-Thematik umgehen konnte, zu befriedigen. Auch Kaiba schien sich schwer zu stellen. Der Abend schritt voran und wieder schnitten Kaiba und Zhaax ein Thema nach dem Anderen an. Tauschten Meinungen über diverse Dinge aus, lachten und begannen sich von Mal zu Mal besser zu verstehen.


"Wie sieht's bei dir eigentlich aus? Jemand in Aussicht?"

Fragte der Twi'lek neugierig und schaute dabei kurz in die Richtung von Nylia, sodass es niemand mitbekam. Zhaax hatte gemerkt, wie Kaiba die, für eine menschliche Weibliche relativ großgewachsene Nylia, von Zeit zu Zeit beäugte. Im gleichen Moment ertönte ein Gong, der die Mahlzeit beenden sollte. Die Jünglinge taten ihre letzten Bissen und tranken ihre Becher aus, bevor sie sich erhoben und an den Meistern vorbei, in ihre Quartiere huschten. Es war beeindruckend wie diszipliniert diese Horde junge Nachwuchsjedis waren. Erinnerte sich Zhaax an seine Kindheit, kommt ihm jede andere Assoziation außer Disziplin. Aber das gehörte wohl zum Trainingsprogramm.


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Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - Speisesaal - mit Chesara, Jibrielle, Zhaax, Nylia, Ebelin, Jünglinge

Nach der offiziellen Begrüßung und ein paar Worten von Meisterin Ebelin und Chesara konnte Kaiba seinen knurrenden Magen endlich etwas zu tun geben. Mit einem mehr als gesegneten Appetit langte der Padawan zu und ließ sich sicherheitshalber von Zhaax beraten. Fremde Speisen führten bei ihm manchmal zu unerwünschten Nebenwirkungen und es würde wohl keinen guten Eindruck machen, wenn er sich auf den wohlgedeckten Tischen erbrach. Sein Kommilitone empfahl ihm den Rycriteintopf, den er sofort kostete. Mit einem Grinsen bestätigte er dem Twi'lek, dass ihm der Eintopf mundete. Zwischendurch unterhielten sie sich angeregt, der Ex-Schmuggler mochte seinen Sitznachbarn immer besser leiden. Immer wieder mussten sie längere Pausen in ihre Unterhaltung einlegen, um sich eine Köstlichkeit nach der anderen einzuverleiben. Kauend sah der Schüler interessiert zu Chesara und Ebelin, die sich mit den Jüngern unterhielten und neugierige Fragen beantworteten. Auch Jibrielle und Nylia wurden von Fragen geradezu durchlöchert. Insgeheim war er froh nicht angesprochen worden zu sein. Mit Kindern zu sprechen war immer noch komisch für ihn. Zhaax nächste Frage ließ ihn vor Schreck beinahe den Löffel aus der Hand fallen. Kaiba verschluckte sich und hustete angestrengt. Sein Blick traf den seines Padawankollegen und einen Moment fragte er sich, wieviel er erzählen sollte. Dann fasste er sich.

"Ist das so offensichtlich?", fragte er mit einem Grinsen. Es gab keinen Grund ihm nicht zu vertrauen, Zhaax war die ganze Zeit über offen und ehrlich zu ihm gewesen.

"Ich weiß es nicht. In der Mine sind wir uns schon näher gekommen... vielleicht ist es auch nichts weiter. Keine Ahnung.", raunte er ihm etwas ratlos zu.

Schweigend aßen sie weiter. Kaiba konnte selbst nicht sagen was da zwischen ihm und Nylia war. Oder ob überhaupt etwas von ihrer Seite aus war. Vielleicht nur eine Schwärmerei. Aber eigentlich war er mit über 20 Jahren schon zu alt für so etwas. Der nächste kleine Schock folgte sofort, als Chesara eine Trainingseinheit mit dem Lichtschwert vorschlug und die Jünglinge dabei zu sehen sollten. Na prima, dachte er. Genau was ich brauche, Publikum bei meinen ersten Versuchen mit einem Lichtschwert umzugehen. Wahrscheinlich können das die kleinsten hier besser als er. Unsicher blickte er zu Zhaax. Was blieb ihnen anderes übrig als sich zu fügen.

Nach dem vorzüglichem Mahl ging die Gruppe zu einem Trainingsraum, der in schlichten, hellen Tönen gehalten war. In der Mitte befand sich ein großes Rechteck, wahrscheinlich das Feld in denen sich die Kämpfer bewegten. Der Boden war mit Matten ausgelegt, deren Färbung an Elfenbein erinnerte. Schwatzend namen die Jünglinge um das Rechteck Platz, manche drängelten sich nach vorne um besser sehen zu können. Kaiba hatte keine Ahnung was die Meute von ihnen erwartete, vielleicht einen atemberaubenden Kampf? So im Mittelpunkt zu stehen gefiel ihm gar nicht. Die Miene seines Kollegen konnte er nicht deuten, aber vermutlich fühlte sich auch dieser etwas überrumpelt. Natürlich wollte der junge Curox seine erste Lichtschwertlektion lieber früher als später haben, aber dieser Rahmen schmeckte ihm nicht gerade. Selbst als Chesara in den "Ring" trat, fühlte er sich nur mäßig beruhigt, auch wenn die Ausstrahlung seiner Mentorin einen tollwütigen Rancor zähmen konnte. Wie ein Leuchtfeuer in der Macht überstrahlte sie jeden, selbst Meisterin Ebelin. Das war einer der Gründe warum sie so sehr respektiert wurde, Kaiba schätzte jedoch am meisten an ihr, wie bodenständig und nett sie war. Früher hatte er immer Schwierigkeiten mit Autoritätspersonen gehabt, der Rätin allerdings vertraute er gerne. Alle Gespräche verstummten, sobald die erfahrene Jedi-Meisterin an der Seite ihrer Padawane stand und die Lektion beginnen konnte.

Haruun Kal - Pelek Baw - Hort der Jünglinge - Speisesaal - mit Chesara, Jibrielle, Zhaax, Nylia, Ebelin, Jünglinge

OP: Ich hoffe das geht so in Ordnung, weil ich nicht wusste wieweit ich gehen konnte. Falls nicht, genügt eine PN ;)
 
- Haruun Kal - Pelek Baw – Hort der Jünglinge – Trainingsraum - Mit Kaiba, Zhaax, Meisterin Ebelin, Jünglinge -

Das Gebäude, in dem sich der Hort befand, war erst vor wenigen Monaten errichtet worden. Alles hier war noch neu und wies nur wenige Gebrauchsspuren auf. Die Holzböden im Speisesaal waren noch nicht so abgetreten wie sie es in ein paar Jahren sein würden, die Kissen auf den Stühlen waren noch nicht abgewetzt und durch gesessen und die vielen Übungsgeräte im Trainingsraum waren zum Teil noch unbenutzt. Die Jünglinge waren nach dem Essen direkt in den Trainingsraum gelaufen und hatten sich dort auf den Boden gesetzt, um die Trainingsmatten herum. Als Chesara und Meisterin Ebelin zu ihnen aufschlossen - auch Kaiba und Zhaax waren bereits dort - herrschte gespannte Stimmung. Ehe sich Chesara in die Mitte stellte, um zu den Anwesenden zu sprechen, tauschten sie und Meisterin Ebelin einen kurzen Blick. Es lag etwas verschwörerisches im Lächeln der Jedi-Rätin. Sie hatte angeboten, dass die Jünglinge beim Training ihrer eigenen Padawane zusehen konnten, doch sie wusste auch, dass es Kaiba und Zhaax unangenehm sein würde. Sie hatten zuvor noch nie mit dem Lichtschwert trainiert und waren noch entsprechend unsicher. Sie den neugierigen Blicken der Kinder auszusetzen war nicht fair. In ein paar Tagen würden sie so weit sein, einem Publikum vorgestellt zu werden, doch noch nicht heute.

Chesara stellte sich zwischen Zhaax und Kaiba, lächelte ihnen zu und legte jedem von ihnen eine Hand auf die Schulter. Von den Kindern, deren Blicke erwartungsvoll auf ihnen ruhten, war nur noch ein Wispern und ein leises Tuscheln zu hören.


"Während wir hier auf Haruun Kal zu Besuch sind, werden meine beiden Padawane und ich uns viel mit dem Training des Lichtschwertkampfes beschäftigen."

Sagte sie an alle gewandt.

"Jedoch werden wir nicht mehr heute damit beginnen. Heute möchten Meisterin Ebelin und ich euch zeigen, was ihr alle eines Tages erlernen könnt, wenn ihr fleißig genug arbeitet."

Chesara sah ihre beiden Schüler an und fügte etwas leiser in ihre Richtung hinzu:

"Ich werde euch heute nicht der wartenden Meute aussetzen, keine Sorge."

Und mit einem angedeutetem Grinsen entließ sie die beiden, sich zu den Kindern an den Rand zu setzen. Dann nickte sie Meisterin Ebelin zu, die zu ihr in die Mitte trat. Die Korunai war eine sehr schlanke, hochgewachsene Frau. Sie war einen guten Kopf größer als Chesara, dennoch hatte man ob ihres sehr schmalen Körperbaus nicht das Gefühl, dass es sich um ein ungleiches Kräfteverhältnis handelte. Beide Frauen zogen ihre Lichtschwerter und die Klingen aktivierten sich zur selben Zeit. Meisterin Ebelins Schwert leuchtete blau - ein Anblick, den die Jünglinge nicht zum ersten Mal sahen. Chesaras regenbogenfarbene Klinge hingegen ließ einige Augen größer werden. Die bunte, in allen Farben schimmernde Klinge war ein seltener Anblick. Summend schwangen beide Lichtschwerter durch die Luft, als die beiden Jedi begannen, sich zu umkreisen und schließlich wurde der Raum von einem lauten Krachen erschüttet, als die Klingen aufeinander trafen. Einige schnelle Schlagkombinationen ließen den Trainingskampf beider Frauen wie eine einstudierte Choreographie wirken. Sie hielten aufeinander zu, entfernten sich wieder. Lauerten. Die Gesichter am Rand der Szenerie nahm Chesara nicht wahr. Während eines Kampfes verschmolz ein Jedi stark mit der Macht. Sie fühlte das Schwert in ihrer Hand, fühlte die Macht, die sie wie eine warme Decke einhüllte und fühlte ihre Umgebung. Jeder Schritt den sie tat, jede Bewegung die sie tat, war ein Zusammenwirken ihres Körpers und ihres eigenen Willens, und der Anleitung der Macht.

Sie beendeten den Kampf mit einem Unentschieden, ohne dass einer den anderen besiegte, und verbeugten sich voreinander, nachdem sie ihre Klingen wieder deaktiviert hatten. Beide Frauen waren leicht außer Atem, aber keine von ihnen hatte alles gegeben. Sie hatten beide zurück gehalten in einer Show, die für die Augen von Kindern bestimmt war.


"Vielen Dank an Rätin Chesara!"

Sagte Meisterin Ebelin laut an die Kinder gewandt, die ihre Worte prompt laut im Chor wiederholten.

"Und jetzt ab in die Waschkammern und ins Bett mit euch. Lichtkontrolle in 30 Minuten!"

Chesara befestigte ihr Lichtschwert wieder an ihrem Gürtel und während die Jünglinge mit lautem Getöse aus dem Raum stürmten, gesellte sie sich wieder zu Zhaax und Kaiba.

"Morgen früh begeben wir uns an die erste Lektion in Sachen Lichtschwertkampf."

Teilte sie ihnen gut gelaunt mit.

"Und diesmal wirklich."

- Haruun Kal - Pelek Baw – Hort der Jünglinge – Trainingsraum - Mit Kaiba, Zhaax, Meisterin Ebelin -
 
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