Irgendwie habe ich das Gefühl, das alles schon einmal gehört und gesagt zu haben ...
Um direkt mal die Kernaussage meines Beitrages an den Anfang zu schieben: Ich bin eigentlich sehr viel mehr am Herrn der Ringe interessiert als an StarWars. So. Jetzt fliegt wohl gleich das erste faule Obst.
Um das mal zu begründen. Als ich mit StarWars in Berührung kam, war ich ein Kind. Die gesamte OT hat mich durch die Kindheit begleitet, schenkte mir Helden und Geschichten, die mich fesselten, träumen ließen. Dafür bin ich George Lucas wohl bis an mein Lebensende dankbar.
Wie wir aber alle wissen, kam eine ganze Weile nicht besonders viel von Seiten des Krieg der Sterne. Irgendwann Anfang der Neunziger wurde zwar die Thrawn-Trilogie veröffentlicht, die mich auch ziemlich begeisterte, aber im Vergleich zu den drei Filmen blieb es doch blass. Die Geschichte packte mich einfach nicht so wie es die beispielsweise TESB tat. Also stürzte ich mich daraufhin auf fast jedes StarWars Buch, das veröffentlich wurde, in der Hoffnung, dieses Feuer aus der OT nochmal einfangen zu können. Leider waren da einige Kevin-J-Anderson-Machwerke bei, die mich vollkommen verschreckten. Das war für mich nur eine billige Kopie.
Zwischenzeitlich geriet ich aber an ein anderes Buch - den Herrn der Ringe. Mit ungefähr vierzehn hatte ich im SWR ein Hörspiel mitbekommen, das vom Hobbit Frodo und seiner Reise zum Schicksalsberg erzählte und ich war sofort gefangen. Bis zum Buch war es da nicht mehr weit. Ich verschlang es (und übersprang wie fast jeder beim ersten Mal, fast die gesamten Kapitel bis Bree) und hatte endlich wieder eine Welt, eine Geschichte, in die ich vollkommen abtauchen konnte. Ich war nahezu vernarrt in Figuren wie Boromir und Aragorn, starke Menschen, die sich ihren Schwächen stellten, siegten oder daran zerbrachen. Unterm Strich hatte ich endlich wieder Helden, nachdem Luke und Han einige Jahre niemand folgen konnte.
Dann kam die Zeit der SE und der Wiederaufführung der OT. Das gab mir natürlich nochmal einen Schub, aber selbst da tauchte ich lieber weiter in Mittelerde als in eine Galaxis weit, weit entfernt ab. Es war ja letztlich nichts Neues, was wir im Kino bewundern durften. Mit der Ankündigung aus Richtung Lucas, eine neue Trilogie zu drehen, wuchs natürlich auch meine Hoffnung auf einen Begeisterungsschub in Sachen StarWars. Es kam natürlich anders. Die PT (TPM und AOTC, ROTS habe ich immer noch nicht gesehen) war in meinen Augen damals eine herbe Enttäuschung. Vielleicht war es mein Fehler, dass ich mit Erwartungen an eine zweite OT an die Sache ran ging oder einfach falsche Vorstellungen hatte .. keine Ahnung. Auf jeden Fall ging meine StarWars Begeisterung, trotz einiger Stärken in den beiden neuen Filmen, ziemlich den Bach runter. Lediglich einige Computerspiele und die Stories von Qui-Gon und Obi-Wan - die ich bis heute als meine Lieblingscharaktere in StarWars betrachte, trotz PT - hielten meine StarWars Begeisterung irgendwie oben.
Als aber Peter Jackson seine Version des Herrn der Ringe in die Kinos brachte ... es passte einfach alles. Ich war begeistert. Ich war hin und weg. Das Silmarilion kannte ich da bereits, den Hobbit ebenso. Den Herrn der Ringe an sich hatte ich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon viermal komplett gelesen. Ich kannte also die Materie ziemlich gut als ich 'die Gefährten' zum ersten Mal im Kino sah. Und zu dem Zeitpunkt, mit jedem weiteren Jahr, wuchs meine Herr der Ringe Begeisterung immer weiter. Ich vertiefte mein Wissen über Mittelerde und seine Sagen, fand Dinge, die ich für wichtig und interessant hielt. Und so dauerte es nicht lange, dass der Herr der Ringe für mich ein gutes Stück über StarWars stand (und steht), obwohl ich die Sternensaga von Lucas weiterhin sehr, sehr gerne habe. Auch mit der PT habe ich mittlerweile Frieden geschlossen, auch wenn es ihr nicht gelang, das alte Feuer wieder zu erwecken.
Ich weiß, dass ich in einem früheren Beitrag einmal geschrieben habe, dass StarWars und der Herr der Ringe eine gleich wichtige Bedeutung für mich haben. Das hat sich aber geändert. Bewusst gemerkt habe ich das erst beim Start von ROTS. Klar, ich wollte (und will) den Film sehen, bin gespannt darauf und freue mich auf viele Szenen. Trotzdem; wäre zum Beispiel der Hobbit im Kino angelaufen, ich wäre bereits in der ersten Woche mit brennendem Hintern ins Lichtspielhaus gerannt, weil ich es einfach nicht ertragen könnte zu warten. Das fehlte bei ROTS.
Aber trotz alledem bin ich weiterhin dankbar, dass es sowohl die eine Filmreihe, als auch die andere gibt. In beiden finde ich etwas, das mich nicht mehr los lässt, los ließ, und bin froh, dass ich sowas in den Filmen / Welten finden konnte. Dass der Herr der Ringe ein kleines Stück über StarWars steht, ist für mich gar kein Problem. Ich bin darüber hinaus, irgendwelche Fakten gegeneinander aufzurechnen. StarWars ist StarWars und der Herr der Ringe ist eben der Herr der Ringe. Punkt. Aus. Beide gaben mir etwas, in beiden habe ich ein Stück Zuflucht vor einer oft grauen Welt gefunden. Genau dafür bin ich dankbar, auch wenn ich vielleicht von StarWars weniger verstehe als es in Mittelerde der Fall ist.
Und wenn mich jetzt jemand fragt, warum ich dann hier und nicht in einem Herrn der Ringe Forum unterwegs bin; hier im PSW ist es deutlich angenehmer, ich war bereits in einem ziemlich großen HdR-Forum unterwegs .. das hat mir gereicht.
Und jetzt schließe ich diesen Beitrag mit dem gleichen Wort, wie in meiner ersten Wortmeldung zu diesem Thema; Amen.