CaptainTypho
The Man from Naboo
Wer sich sobald jemand homosexuell ist nicht mehr mit der Person identifizieren kann, hat schon ein ernstes Problem, genauso wie wenn für jemanden eine schwarze Hautfarbe oder ein anderes Geschelcht plötzlich dafür sorgt, dass die Identifikation nicht mehr funktioniert. Dieselben Personen haben dann aber vermutlich nie ein Problem gehabt, sich mit Puppen, Tieren o.Ä. zu identifizieren, die gern Protagonisten in Kindergeschichten sind.
Ein interessantes Beispiel bezüglich der Kindergeschichten. Und genau der Grund, der meiner Meinung nach gegen eine aktive Einbindung von tiefergehender oder differenzierterer Sexualität jedweder Art spricht.
Sexualität und sexuelle Orientierung definieren einen Menschen sehr stark. Es geht hier ja nicht nur um den sexuellen Trieb, sondern auch um Beziehungen miteinander und untereinander.
Die Identifikationsmöglichkeiten für Figuren sind doch gerade in Kindergeschichten so ausgelegt, dass Kindern möglichst vielfältige Berührungspunkte gegeben werden können und sich Kinder in ihren eigenen Erlebnsiwelten wiederfinden können. Auch wenn Märchen oft fantastisch daherkommen, haben Kinder oft die Möglichkeit, sich mit Aspekten der Figuren zu identifizieren. Gehört Sexualität dazu? Ich denke eher nicht, zumindest nicht, bis zur Pubertät.
Beziehung gehört da schon eher dazu. Dass es KInder mit gleichgeschlechtlichen Eltern gibt, ist zwar mittlerweile nicht mehr neu, aber dennoch eher eine Seltenheit. Ich kenne in meinem durchaus grossen Bekanntenkreis niemanden. Daher sage ich, dass es bei den wenigsten Kindern Erfahrungen gibt oder auch "Bedarf", sich damit auseinanderzusetzen. Dass Mama und Papa sich küssen, das ist sicherlich allen klar.
Das Thema Homosexualität ist einfach zu
Grundsätzlich darf auch Star Wars Sexualität beinhalten, ist ja nicht so als wäre das nicht schon längst der Fall. Slave Leia und Bauchfrei Padme waren sexuell aufgeladen ohne Ende, genauso wie der ganze Tanz in Jabbas Palast und die Dreieckslovestory zwischen Han, Leia und Luke ist ja auch nicht neutral. Wenn da tatsächlich mal was homosexuelles kommt, bspw. mit Finn und Poe, soll mir das absolut Recht sein. Solange wie noch Angst vor Ablenkung, Zwang, Quote entsteht, darf es auch ruhig weiter Quoten-Frauen und Quoten-Schwule/Lesbe/Transen/Bi geben, bis man gelernt hat damit klarzukommen.
Dass Slave Leia sexuell aufgeladen ist, erschliesst sich einem Kind nicht. Ebensowenig die "Bauchfrei-Padme" oder die "Leder-Padme". Das ist Subtext, der auf Erwachsene ausgerichtet gewesen sein mag. Hat Sexualität in Jabbas Palast im Vordergrund gestanden? Vielleicht, wenn Jabba menschlich gewesen wäre, aber eine eher abstrakte, nichtmenschliche Lebensform, da ist es IMO doch schwierig, etwas sexuelles zu konstruieren. Hier war sicherlich die Überhöhung von Leias Situation wichtiger, als eine sexuelle Komponente.
Eine "Dreieckslovestory" habe ich selber in ESB eher nicht gesehen. Dafür war Luke IMO viel zu sehr mit seiner Ausbildung beschäftigt und der Suche nach der Wahrheit um seinen Vater. Luke war seit "zu klein für einen Sturmtruppler" in meiner Welt immer schon im Freundeslager in Bezug auf Leia, wobei Han derjenige war, auf den Leia scharf war. Also alles paletti, und nix kompliziert, auch nicht für ein Kind.
Ich für meinen Teil würde mich extremst aus einem Film gerissen fühlen, wenn ich über die Sexualität von Protagonisten nachdenken müsste, zumindest in einem Star Wars-Film.