So, nach einem kurzen PN Wechsel mit Leonie möchte ich mich hier noch einmal zu Wort melden. In einer hinsicht möchte ich Leonie hier auch in Schutz nehmen. Sie hat, wie sie auch in ihrem letzten Post schreibt, ganz einfach Angst vor Hunden. Damit will ich ihre Argumentation nicht unterstützen, will es aber als Anlaß nehmen,
alle Parteien hier dazu aufzufordern, einige Gänge zurück zu schalten. Ich betone erneut,
alle, das schließt auch Leonie selbst mit ein.
Zuerst denke ich, sollte man differenzieren.
Spielerische Unfälle gehören nicht in einen Topf mit Beißattacken geworfen. Tretminen noch viel weniger.
Die Lösung für diese sogenannten Tretminen sieht ganz simpel aus. In der Schweiz habe ich vor einigen Jahren an jeder Ecke, Behältnisse für die Kottüten gesehen, so dass die Halter die Häufchen ihrer Tiere sofort einsammeln und später in den Abfall werfen können. Da lassen sich doch sicher auch einige in Wohngebieten aufstellen.
Sicher mag es Leute geben die darauf Pfeifen. Hier würde ich einfach einen Anruf beim Ordnungsamt empfehlen. Das ist i.d.R. immer recht glücklich über Tipps darüber, wo es einige Bußgelder kassieren kann.
Nun zu spielerischen Unfällen. Ich will mich gar nicht erneut über die Verantwortung der Hundehalter auslassen, denn dies habe ich bereits getan und sehe mangels Gegenpositionen was dies betraf, auch keinen Anlass es erneut zu tun. Solche Unfälle sollten immer vermieden werden. Doch leider Gottes gibt es auch Unfälle die einfach passieren (ob mit oder ohne beteiligung eines Hundes).
Der Ruf nach Leinenpflicht für Kinder ist albern und so populistisch, dass man ihn gar nicht ernst nehmen kann.
Ein ganz geringer Hauch von Wahrheit steckt allerdings schon darin. Wie der Hundehalter in der Verantwortung für seinen Hund steht, so stehen auch Eltern in der Verantwortung für ihre Kinder. Etwas ähnliches schrieb ich auch schon.^^
Hier wo ich wohne wird z.Z. gebaut. So habe ich vor einigen Wochen beobachten können, wie eine Mutter mit ihren drei Kindern (das älteste war ein fünf Jähriges Mädchen) einen Spaziergang zur Baustelle unternahm. Das eine Kind war auf dem Dreirad unterwegs. Ein weiteres saß im Kinderwagen und das dritte eilte voraus. Und so kletterte es einfach unter die Absperrung und sah sich eines der Baufahrzeuge von unten an. Hier hätte einiges passieren können. Alleine in der Tatsache, dass der Kleine (vermute es war ein Bub) so weit voraus eilen konnte, sehe ich ein Versagen der Mutter.
Später düste das Mädchen voraus, als gerade ein Zug kam und obendrein der Kleine sich aufs Maul legte (warum konnte ich nicht sehen). Die Mutter war bei dem Baby und dem Jungen, während das Mädchen eine ordentliche Distanz einlegte und sich auch nicht wirklich für den Verbleib der anderen interessierte. In direkter Nähe der Baustelle haben wir einen kleinen Abhang und die Umgehung der Baustelle liegt gerade mal einen Meter von dem Abhang entfernt. Nur all zu leicht hätte das Mädchen dort herunter fahren/fallen können. Auch hier kann man sagen, Glück gehabt, und dennoch in der Elterlichen Pflicht versagt.
Ob nun eine Baustelle, eine Straße oder ein Hund, auch die Eltern haben auf ihre Kinder zu achten. Es kann immer etwas passieren. Den Seitenverweis auf Autounfälle empfinde ich da nicht verkehrt. Die sind häufiger und die Gefahr eines tödlichen Ausganges ist obendrein wahrscheinlicher.
Kommen wir nun zu dem eigentlichen Thema des Threads: Die Beißattacken.
Wie ich glaube Utopio schon schrieb sind die nicht Repräsentativ für die Hunde insgesammt. Jemand der sich einen Kampfhund züchtet (gemeint sind nicht unbedingt die als solche klassifizierten Hunderassen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes: zum Kämpfen) gehört in meinen Augen von vorn herein bestraft.
Dass bestimmte Rassen körperlich gesehen gefährlicher sind, und sich folglich als Kampfhunde besser eignen, ist ganz offenkundig. Dennoch gehört hier differenziert, so sind diese i.d.R. weitaus geselliger und weniger bissig wie manch andere Rassen, die man nach Körperlichen Maßstäben als ungefährlich einstufen würde.
Um noch mal den Vergleich zum Verkehr zu bemühen: LKWs sind auch ungleich gefährlicher als Autos. Massenkarabulagen welche einige hundert Tote nach sich ziehen, sind furchtbar und tragisch, doch auch sie stellen nicht den Regelfall dar.
Auch hier liegt der Fehler beim Menschen. Ob nun Fahrer, Spediteursunternehmer oder um zum Thema zurück zu kommen, beim Hundehalter.
Und nun... welchen nutzen hat denn ein Hund? Schieben wir mal beiseite, dass diese Frage einen faschistoiden Hauch besitzt.
Vom Hund spricht man nicht grundlos vom besten Freund des Menschen. Hunde sind unendlich treu und lieben ohne jeden vorbehalt. Sie sind Beschützer, Gehilfe, Spielkamerad, Trostspender und eine Lebensaufgabe/-motivation in einem. Man kann zu recht sagen, dass sie zu 100% ein vollwertiges Familenmitglied darstellen. In den meisten Fällen wohl sogar noch mehr als ein menschliches Familienmitglied.
Da verwundert es kaum, dass es Menschen gibt, die lieber hungern, als dass ihr Tier keine für es wichtige Operation erhällt.
Kommen wir nun zur Frage Stadt oder Land. Die Frage ergibt sich nicht besonders oft. Es gibt verschiedene Gründe warum Menschen in der Stadt leben, und manch einer hat vielleicht auch gar nicht wirklich die Wahl.
Interessanter fände ich aber die Frage, wer sollte denn eher aufs Land ziehen. Familien mit Kindern, oder Hundehalter?
M.E. würde eine Wohnung auf dem Land Kindern genausoviel geben wie sie Hunden geben würde. Vielleicht bin ich hier auch befangen, weil ich persönlich auch gar nicht in einer Stadt leben wollte.