@Samba: Schön - und Danke auch von mir - dass Du Dir die Mühe gemacht hast, das mal auf 'gut deutsch' zusammenzufassen!
...Anscheinend ging der Cast davon aus, dass Jar Jar der absolute Liebling der Zuschauer werden würde, Liam Neeson hat wohl besonders gefallen an Best gefunden (und ihm nach Kritik an Jar Jar auch gut zugeredet).
Völlig falsch lagen sie damit auch nicht, wenn vermutlich auch nicht in "Fan-Kreisen".
Ebenso erfährt man, dass die Gungan-Sprache wohl zum Großteil auf der damaligen "Sprache" von Lucas's Sohn aufgebaut ist, weswegen Portman die Rassismusverwürfe als "verrückt" bezeichnet.
Usw.
Wobei ich hier anmerken wollen würde, dass vlt. nicht einmal dem "Jar Jar Binks hart kritisierendem Fan" zu Beginn aufgegangen gewesen wäre, dass die Figur so doch nicht so gut funktionieren würde, wie z. B. stattdessen C-3PO, R2-D2 oder Chewbacca. Ich glaube, ich hatte das in anderem Zusammenhang auch schon einmal erwähnt gehabt: Kritisieren kann man als Fan natürlich im Nachhinein alles und jedes, was einem nicht passt oder gefällt. Ob man es selbst im Zweifelsfall besser gemacht hätte, steht dabei auf einem anderen Blatt Papier.
In sofern meine ich heute auch eher, dass das eben ein 'unglückliches' Zusammenspiel verschiedener Fürsprecher der Figur 'Jar Jar Binks' und der Art, wie sie Best angelegt hatte, war. Hätten die anderen Darsteller wie z. B. Liam Neeson oder Natalie Portman z. B. stattdessen GL bzw. Bests Darstellung von Binks kritisiert, wäre vlt. auch GL noch einmal in sich gegangen und hätte sich gefragt, ob man da doch noch das eine oder andere daranändern sollte.
Oder auch Best selbst: Er ist von GL - und wie Du ja schriebst von Liam Neeson auch, was ich gar nicht einmal gewusst hatte - sozusagen 'gelobt' worden dafür, wie er Jar Jar verkörperte. Da kann man im Grunde dann auch Ahmed Best keinen Vorwurf machen, denn es muss eigtl. der Regisseur sein, der dabei bzw. währenddessen sagt: »Du hör mal, das sieht schon klasse aus... Aber ich hatte mir das wenn dann eher so-und-so vorgestellt gehabt! «
Zusammengefasst heißt das für mich: All das mag menschlich verständlich sein, die Figur von Binks bleibt für mich dennoch dadurch kritikwürdig. Man kann sagen, dass das sozusagen "dumm gelaufen gewesen war" und GL selbst nicht alleine nur dafür praktisch verantwortlich war, dass Binks so wurde wie er wurde.
Nichts desto trotz kann ich aber auch nachvollziehen, dass die Darsteller selbst sich mit einiger Sicherheit am Wenigsten in der Position beim Filmdreh sehen, hier viel oder maßgeblich kritisieren zu können oder zu wollen - und ob einer guten Atmosphäre gar lieber gut zureden.
Aber ich will den Schauspielern - oder anderen maßgeblich an der damaligen Produktion beteiligten Personen - da nichts unterstellen, was nicht beweisbar ist. In dem Bonus-Material der TPM-DVD ist mir allerdings schon irgendwo aufgefallen gewesen, dass sich da inzwischen heutzutage eine schon sehr unkritische und unreflektierende Haltung durchgesetzt bzw. etabliert hat.
Andererseits - wenn ich mir aber dann Verhältnisse wie in den 70ern vor Augen führe, wie sie im Umkehrschluss dazu in Drehsituationen zwischen Regisseuren und Darstellern wie Werner Herzog und Klaus Kinski auftraten - kann ich ausgehend von einem solchen Extrembeispiel wie diesem gut nachvollziehen, dass man so etwas auch ganz generell am Dreh-Set später gar nicht mehr gerne sah bzw. sieht - vor allem nicht die Produzenten eines Films!
Oder anders ausgedrückt: Viel Herumdiskutiererei und -Rederei bremst letztlich bloß den Ablauf aus und alles was länger dauert, kostet nachher schlichtweg mehr Geld.
Letztlich sehe ich es dabei aber auch so, dass schlussendlich GL in diesem Fall last-but-not-least alleine verantwortlich gewesen ist. Die Darsteller selbst hatten ihren Job zu machen. Na, und das sie nun einmal alles toll fanden, was GL dabei so trieb bzw. betrieb...
Wenn schon der Regisseur sagt, dass es toll ist, dann muss es doch toll sein! -Gerade dann, wenn es ein George Lucas himself so meint!
...Man muss es seitens Lucasfilm akzeptieren, es ist alles Recht und Gesetz (bzw. Vertrag). Aber man kann seinem Unmut darüber Ausdruck verleihen. Vorallem wenn man sieht, wieviel Millionen verdient werden ohne das man beteiligt ist (ausser an der Vorarbeit)...
Das hatte ich ja auch damit nicht in Abrede stellen wollen. Und von meiner können die ehemaligen Darsteller wie Stamp, Brown & Co. da auch gerne drüber aussagen oder ihre Meinung kundtun, was sie wollen. Ob nun Amerika oder Deutschland, wo das ankommt: Sind beides Demokratien, in denen die Leute ihre Meinung öffentlich laut verkünden dürfen.
Wie ich aber eben versuchte oben über das Beispiel mit Herzog und Kinski schon zu plastizieren, ist das IMO alles andere als ein eindimensionales, einfaches oder leichtes Thema.
Es gibt IMO zwei Seiten der Medaille - eine Seite die dabei ideologisch und moralisch-menschlich wohlmöglich durchaus mehr Recht hat und die andere Seite, bei der das Pferd aus Sicht von Ökonomen und aus Sicht wirtschaftlicher Erfordernisse aufgezäumt ist.
Und nicht minder absurd sehe ich dann daran, dass Schauspieler wie Stamp oder Brown sich zwar im Nachhinein öffentlich muckieren, letztlich aber doch darüber anfangs sicherlich froh waren, solche "lukrativen und reizvollen" Rollenangebote nutzen zu können.
Ich meine, was soll das? Entweder IST es eine Ehre, mit - oder unter - George Lucas zusammenzuarbeiten oder sie ist es nicht.
Irgendwo kann ich zwar auch nachvollziehen, dass man vlt. viel Anlass hat oder hatte, GL auch anders zu verstehen, als er vielleicht in Wirklichkeit ist oder denkt - oder wovon er in Wahrheit überzeugt ist. Andererseits hat GL schon vor Jahren keinen Hehl daraus gemacht, dass er auch Geschäftsmann ist und das auf gewisse Weise Geld bzw. Erlöse und Gewinn aus Vermarktung und Absatz seiner Produkte das einzige sind, was wirklich am Ende zählt.
Na - und das GL irgendwann mal zu dieser Ansicht gelangt ist, mag nicht schön sein, wundert mich jedoch ehrlich gesagt wenig.
...@Draht Vater/Lord Barkouris: Wir reden hier gerade über die Hersteller/Mitwirkenden des Films und nicht über die Zielkonsumenten. Da hätte dann meiner Meinung nach L. Barkouris recht: Jeder ist für das verantwortlich was er finanziell unterstützt (oder nicht). Aber auf der Arbeitsebene ist es eine andere Geschichte...und der Thread geht nunmal über die Schauspieler und nicht die Konsumenten.
Das ist zwar schon richtig, nichts desto trotz aber sind auch für die Darsteller just diese Zielkonsumenten von wesentlicher Bedeutung, denn diese Konsumenten sind es im Nachhinein, die sich dann vlt. auch andere Filme mit diesen Darstellern anschauen oder nicht.
Irgendwo müssen Grenzen gezogen werden - und ja, okay... GL bzw. die Geschäftspolitik von z. B. LFL mag da weitaus strenger, enger oder restriktiver sein bzw. vorgehen, aber - sie sind gesetzt bzw. gezogen und ich gehe mal ganz stark davon aus, dass GL bzw. die Geschäftsführer seiner Unternehmungen dafür ihre ganz klaren Gründe haben - selbst, wenn es nur die sein sollten, dass sie schlichtweg das tun, was sie mal gelernt haben oder/und dabei auf ihren eigenen Erfahrungen aufbauen.
Andere Filmemacher, Regisseure, Produzenten usw. mögen da andere Herangehensweisen haben - ob sie dabei aber dann z. B. wie im Fall einer Marke wie "Star Wars" für Schauspieler, die daran oder darin mitwirken ein ähnlich zu erwartenden popularitäts- bzw. öffentlichkeitsaufmerksamkeitssteigendern Effekt erwarten können, steht auf einer anderen "Seite Eins".
Und was ich dabei gar noch ein wenig sehr traurig finde ist: Gerade wir Fans wissen schon lange, dass es nicht alleine die Filme bzw. deren Erlöse aus dem Kinokassengeschäft alleine waren, welche die Marke "Star Wars" groß gemacht hat - sondern vor allem oder vielmehr danach die Erlöse aus dem Absatz des Merchandisings.
Und aber bei jeder Neukonzeption wie sie TPM oder die PT seinerzeit generell darstellte kann niemand voraussagen, wie ausreichend erfolgreich diese sowohl an den Kinokassen, im nachträglichen Verleih bzw. Verkauf und auch im Franchise-Absatz sein werden wird.
Und wenn man sich anschaut, dass das Filmemachen an sich alles andere als billiger geworden ist, um modernen Publikumsansprüchen genügen zu können, IST und BLEIBEN solche Neukonzipierungen auch kalkulationstrechnisch immer ein gewisses Risiko.
Klar kann man konstatieren, dass GL schon davon ausgehen konnte, dass TPM ein gewisser Sofort-Erfolg werden würde. Wenn aber die ersten Wellen alleine schon TPM nach dem ersten Mal anschauen extrem öffentlich verrissen und kritisiert hätten, hätte es auch ebenso sein können, dass die Kinoeinspielergebnisse bereits nach einigen Wochen oder Monaten erheblich eingebrochen wären.
In sofern - gerade im Showbusiness kann man ganz und gar nicht hier die reine "Arbeitsebene" wie Du sie nennst von der Endwirkung auf besagtes (Ziel-)Publikum trennen.
Ich gestehe zwar gene auch zu, dass GL sich hier möglicherweise etwas zu sehr auch gewissen Eigenhysterien hingibt, da heutzutage i. d. Regel das Publikum insgesamt weitaus weniger launisch und kritisch ist wie noch vor 20 oder 30 Jahren und er in sofern vlt. etwas zu sehr auf eher solche früheren Erfahrungen damit zurückblickt. Andererseits - es ist George Lucas - und sowohl jeder Darsteller, der da mal für ihn arbeitet oder gearbeitet hat, sollte doch eigtl. auch in der Lage sein, seine Haltung und Ansichten zu gewissen Dingen so zu akzeptieren, wie sie ist... und zwar GERADE deshalb, weil Dir nach wie vor absolut niemand den Erfolg eines Films zu 100 % oder gar mehr garantieren kann!