Sir Skywalker
Jedi-Meister, Klonkriegsveteran, Machtgeist
Wie Du schon sagst, ist das Post-Endor schwer umzulegen und die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass es mit TFA komplett unmöglich sein wird. Wenn es einem aber nun in erster Linie um die Post-Endor-Charaktere geht, dann hat man ein dickes Problem.
In dem Zusammenhang hatte ich noch einen Gedanken im Hinterkopf, den ich erst jetzt quasi zu Papier bringe:
Man könnte das LEU auch einfach als einen "Was-wäre-wenn-Bereich" betrachten, auf den man sich zwar kanonisch nicht beziehen kann, dennoch aber Charaktereigenschaften für die Figuren ableitet. Ergo würde zB Chewbacca jederzeit (Rettung von Anakin Solo) sein Leben für Hans Familie riskieren; Luke würde sich grundsätzlich der dunklen Seite bedienen, sollte nochmals ein Sith vom Kaliber eines Sidious auftauchen (Dark Empire); usw ....
Auf die Idee gebracht hat mich eine Passage im Wookiepedia-Eintrag von Mara Jade, in der Beschrieben wird, dass Luke eine Vision hatte, in der er sah, dass er nicht aus der Schlucht von Carkoon entkommen wäre, wenn Mara noch dort gewesen ist.
Vielleicht gönnt man dem (Post-Endor-)LEU ja irgendwann auch so eine Daseinsberechtigung, indem Luke eine Vision hat, in der alles ganz anders verlaufen wäre, wenn ein bestimmtes Ereignis (logischerweise zwischen VI und VII) gerade nicht oder eben schon stattgefunden hätte. Während in anderen Franchises Blicke auf alternative Realitäten eben meist nur mit Zeitreisen möglich sind, könnte man das in Star Wars mittels Visionen machen. Ich stelle mir das dann so vor, dass zB Luke in irgendeinem Comic während einer Meditation eine Wahnvorstellung von einem geklonten Imperator und den sich daraus ergebenden Folgen für die Galaxis hat und panisch aus der Trance erwacht. Damit hätte man dann augenzwinkernd einen kleinen Querverweis auf das LEU, ohne ihm aber sonst irgendeine größere Bedeutung beizumessen.
Bisher bewegt man sich allerdings auch in einem sehr überschaubaren Zeitraum und hat eine sehr überschaubare Zahl von neuen Werken. Wir könnten uns theoretisch in ca. 20 Jahren nochmal darüber unterhalten, allerdings vermute ich, dass man bis dahin längst entschieden hat, dass man wieder einen Reboot braucht, wiel alles zu unübersichtlich geworden ist.
Lustigerweise rechnen hier einige Leute mit so einem Schicksal für das neue EU. Ich finde es aber verkürzt, wenn man einfach nur in die Zukunft blickt, die Anzahl der Werke hochrechnet und meint, "naja irgendwann wird man dann eben wieder einen Reboot brauchen". Dazu muss man sich einmal das Entstehen des LEU ansehen. In erster Linie haben wir eine Vielzahl an Geschichten aus der Post-Endor-Ära, beginnend mit den 90ern. Das war mehr oder weniger das einzig zu beackernde Feld, nachdem es sich GL ja vorbehalten hat, die Geschichte der Herkunft von Vader & Co zu erzählen - das allein hat sich ja implizit bereits aus der Nummerierung der Episoden ergeben. Wir haben also einen Bereich, in dem wir schon sehr sehr viele nicht in einem besonderen Zusammenhang stehende Geschichten vorfinden, die nicht wirklich viel Platz für mehr lassen, bzw jedes weitere Projekt (eben die neuen Filme) in ein sehr enges Korsett schnüren würden (dazu ober mir bereits sehr treffend @Balmorra ) Es liegt hier also eine Sonderfall, vor allem bedingt durch die Tatsache, dass die OT vor der PT entstanden ist und demnach viel vom EU nach ersterer angesiedelt ist, vor, den es in Zukunft nicht mehr geben wird. Ein Reboot wird dann nicht mehr nötig sein, weil vielleicht bei einer vierten oder gar fünften Trilogie die Stars von VII-IX auch eine einem fortgeschrittenen Alter sein werden, und dort die Mentorenrolle übernehmen. Daneben werden wiederum neue Charaktere etabliert, über die man dann neue Geschichten erzählen kann. Zudem gibt es dann ja noch die Storygroup, die eben diesen einen wahren Kanon festlegt. Vergangenes wird man daher nicht mehr anrühren und folglich auch abändern müssen. Der jetztige Reboot war ja vor allem der Tatsache geschuldet, dass man eben noch mit Hamill, Fisher und Ford frisch weitererzählen wollte, was nach RotJ passiert ist.
Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass Star Wars in 20 bis 30 Jahren längst so stark an Bedeutung verloren hat, dass sich ein Reboot doch gar nicht mehr auszahlen würde. Wahrscheinlicher sind da in meinen Augen in mehreren Jahrzehnten Neuverfilmungen des dann "klassischen Stoffes", so wie wir es ja heute schon von beispielsweise "Macbeth" udgl kennen.
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