Darth Ki Gon
Sithlord und ein Freund von Darth Vader
Battlestar Galactica
2003
2003
Es ist schon lustig, dass der zweite Pilotfilm (respektive Minniserie) einer Serie, den ich nach "Galactica 1978" wieder Kinotauglichkeit attestieren würde, wieder den Namen Galactica trägt.
Ich war vom Pilotfilm schwer begeistert, hervorragende Unterhaltung, - so eine Qualität in allen Bereichen hat man bei TV - Produktionen heut zu Tage selten.
Auch hier wurde mal wieder gesagt, man könne/dürfe die neue Serie nicht mit der Alten vergleichen. Ich sehe dies ganz anders. Die neue Serie trägt nun mal den Namen Galctica und muß diesen Anspruch gerecht werden. Designs und Charaktere (zumindest Namen und grundlegende Positionen) werden übernommen. Die Serie zerrt zumindest für das nötige Anfangsinteresse stark von der Popularität der originalen Serie.
Ich werde daher an den geeigneten Stellen durchaus vergleichen (bzw. auf die Orignalserie Bezug nehmen).
Da dort mitunter ein anderer Eindruck entstehen könnte, sage ich hier nochmal deutlich, dass ich vom Pilotfilm der neuen Galactica - Serie begeistert war.
Beginnen wir mit dem Aushängeschild der Serie, -der neuen Galactica. Und da muß ich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht bin. Man trägt hier viel zu sehr dem Zeitgeist Rechnung und versucht das Schiff (veraltet) modern aussehen zu lassen. Es fehlt an der Klasse und der majestätischen Schwere des Originals.
Ich hoffe, dass diesmal die Pegasus in Staffel 2 schön lange bei der Flotte bleibt, da sie wesentlich cooler aussieht, als die neue Galactica.
Besonders die Front- und Mittelpartie sehen wirklich nicht schön aus. Mit den Landebuchten kann man zufrieden sein und die Idee, dass man sie einziehen kann ist ziemlich genial. Das Triebwerk ist sehr schön gelungen.
Mit dem Kommandozentrum der Galactica kann ich mich auch noch nicht so ganz anfreunden. Es sind zwar durchaus schöne Elemente daran, aber mit dem originalen Design hatte man eines der schönsten Brückendesigns der Filmgeschichte. Ich hätte mir gewünscht, dass man dieses Design als Grundlage nimmt und vom 70er Jahre Charme befreit und modernisiert. Da wären durchaus schöne Sachen möglich gewesen (vgl. Entwurfszeichnungen des Larson - Galactica Remake - Projekts).
Sämtliche andere Räumlichkeiten der Galactica (Pilotenbesprechungsraum, Landedeck, Quartiere) gefallen mir sehr gut. Teilweise schön dunkel und beengt, - eben so wie man es sich auf einem Kriegsschiff vorstellt.
Die Idee, dass die Galactica im Grunde veraltet ist und zu einem Museum umgestaltet werden sollte (und gerade daher den ersten Schlag der Zylonen entkommt) ist eine sehr schöne Idee.
Irgendwie war die Lage in der originalen Serie, wo sich die Zivilschiffe unter dem Schutz des mächtigen Kampfsterns Galactica befanden weitaus beruhigender. Die neue Galactica schützt die Schiffe aber dann im späteren Verlauf des Films auch sehr gut und effektiv.
Die Viper sind wunderbar gelungen und sehen wirklich klasse aus (werden in der Serie eigentlich nur die Mark IIs eingesetzt oder auch wieder die neueren Modelle ?)
Auch der Raptor ist sehr schön, - ich wünsche mir allerdings trotzdem, dass man das klassische Shuttle häufiger sieht.
Viele Frachter der Zivilflotte wurden praktisch 1 zu 1 aus der Originalserie übernommen, - sehr schön.
Als regelrecht störend empfinde ich das Konzept des Schiffes der Präsidentin. Es hat eindeutig das Design eines Flugzeugs (Stuhlreihen, Fenster etc.), wohingegen alle Raumschiffe (die größer sind als Viper) grob auf Schiffen basieren.
Die neuen Baissterne der Zylonen gefallen mir recht gut (auch wenn das alte Design noch eine Spur cooler war)
Die Jäger der Zylonen sind klasse, - wieso sollten auch Roboter die Schiffe steuern, wenn man direkt eine KI einbauen kann ?
Das veränderte Design der silbernen Zylonen gefällt mir auch, - ich hoffe das sie recht häufig zu sehen sein werden, - sie gehören einfach dazu.
Nummer 6, ein weiblicher menschlich aussehender Zylone gefällt mir vom Charakter her sehr gut.
Man kann mit den menschlich aussehenden Zylonen sicherlich eine Menge machen (Angst vor Infiltration, - im Pilot bereits deutlich zu spüren), sollte es aber nicht übertreiben.
Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass die menschlichen Zylonen nicht vorrangig dazu eingeführt wurden um die Produktionskosten niedrig zu halten.
An die neue Organisationsstruktur der Zylonen muß man ich erst gewöhnen, - mir hat der Imperator auf seinen Trohn in der Originalserie wirklich gefallen. Allerdings paßt diese eher kollektive Organisation wohl besser zu einer Roboterrasse.
Commander Adama ist auch in der neuen Version ein klasse Charakter: Ruhig, cool und trocken, - und wahrlich ein einprägsames Gesicht.
Ich habe mich sofort mit dem neuen Commander angefreundet und freue mich darauf mehr von ihm zu sehen.
Edward James Olmos mußte in große Stiefel schlüpfen, aber sie passen sofort, - tolle Leistung.
Colonel Tigh macht im Vergleich zum Original den vielleicht größten Sprung in Richtung Charaktertiefe. Der origniale Tigh blieb blaß , aber der neue Tigh zeigt gleich im Pilotfilm ein gewaltiges Potential. Tigh ist mir unsymphatisch, er ist ein Arsch, er ist ein schwacher Mensch und ein Alkoholiker. An solchen Typen können sich alle anderen Charakter reiben, an solchen Personen entzünden sich Konflikte.
Und DAS braucht eine gute moderne Ensembleserie zwingend (Blickt ermahnend in Richtung Star Trek).
Durch Präsidentin Rosellin wird die Führung der Menschen in Zivilregierung und Militär unterteilt. Dies kann nur ein guter Schachzug sein, wieder stehen die Zeichen auf Konflikt. Besonders schön ist, dass die Präsidentin zuerst nicht so richtig ernst genommen wird. Adama: "Sie war früher Lehrerin."
Im Unterschied zum Original kann man Gaius Baltar (hier Dr. und genialer Computerexperte) nicht uneingeschränkt verachten. Er ist schon irgendwie ein eckeliger Charakter, - ein arroganter selbstverliebter "Weiberheld". Auch hier ist er wieder für die Vernichtung der Menschheit mit verantwortlich, stolpert dabei aber über die Schönheit von Nummer 6 und seinem übergroßen Ego und erkennt seinen Fehler erst, als es zu spät ist (allerdings ist es bezeichnend, dass er nicht versucht jemanden zu warnen, sondern nur daran denkt, wie er seine Beteiligung vertuschen und sich so selbst schützen kann).
Gaius hat eine Menge dunkler Charakterzüge und ich bin auf sein weiteres Wirken auf der Galactica sehr gespannt. Der Schauspieler ist sehr gut.
Captain Lee "Apollo" Adama ist im Pilotfilm im Prinzip immer noch ein verhältnismäßig einfacher Heldencharakter, - der sich erstmal vor allem dadurch auzeichnet, dass er mit seinem Vater zerstritten ist. Mal sehen, wie sich der gute Apollo später entwickelt.
Kara "Starbuck" Trace hat einige interessante Momente im Pilotfilm. Sie scheint sehr gut im Zusammenspiel mit Tigh zu funktionieren. Ich freue mich auch auf Interaktion mit Apollo und Adama.
Die Schauspielerin selbst gefällt mir weniger, sie ist imo nicht sonderlich schön und hat eine teils sehr eigenartige Mimik (besonders im Vipercockpit unter dem Helm störend).
Trotzdem bleibt Galactica auch in dieser Generation die Serie der tollen Frauen, - diesmal repräsentiert von dem jungen Brückenoffizier Dualla und der ebenfalls verweiblichten Boomer.
Besonders Boomer sieht einfach zum verlieben aus und auch charakterlich gefällt sie mir, - wie sie sich nach der Landung in eindeutiger Absicht den Chief vom Landedeck schnappt, ist richtig klasse.
Sehr schön, dass sie sich um den modernen Boxey kümmert.
Da sie offensichtlich eine humanoide Zylonin ist (ohne davon zu wissen, dürften viele interessante Stories mit ihr möglich sein.
Das positive Bild wird durch gute Nebencharaktere, wie Helo und Lt. Gaeta vervollständigt.
Die Uniformen der Brückenoffiziere gehören zum Besten, was man jemals in Richtung Uniform in der SF gesehen hat.
Auch die Montur der Flieger gefällt mir sehr.
Keinen Vergleich möchte ich in Richtung der Story anstellen. Beide Serien sind definitiv Kinder ihrer Zeit und inszenieren die Vernichtung der Menschheit und den Beginn des Überlebenskampfes auf ihre Weise absolut perfekt.
Die neue Serie ist hier eine Spur indirekter. Die Galactica befindet sich zuerst weitab vom Geschehen und man hört immer nur, von den Schlachten, den Ausfällen auf den anderen Kampfsternen und den Zerstörungen. Erst später zieht sich die Handlung zur Galactica hin. Die Worte von Adama: "Ich übernehme das Kommando über die Flotte" gehen buchstäblich unter die Haut.
Die Stimmung, die Galactica dabei erzeugt ist dunkel und angemessen bedrückend, - wirklich tolle Atmosphäre.
Die Story mit Adama auf der Ragnar - Raumstation ist nicht ganz so spannend, wie der Rest, aber man wird durch die sehr gute Endschlacht, wo die Galactica mit Basissternen kämpft, damit die Zivilflotte in Sicherheit springen kann (perfekte Idee und gut gemacht, - dieser Sprungantrieb), perfekt entschädigt.
Die Raumschlachteffekte sind überaus beeindruckend, - etwas dunkel, aber trotzdem beeindruckend.
Auch die Kamera ist dabei (wie auch sonst) sehr inovativ und passend.
Besonders positiv fällt mir auch bei den Brückenaufnahmen auf, dass man wirklich das seltene Gefühl im SF - Genre hat, dass Adama der Commander eines gewaltigen Kriegsschiffes ist.
Die Musik gefällt mir sehr gut., obwohl ich mir das alte Maintheme durchaus auch für das neue Intro gewünscht hätte.
Besonders die Gesangseinlagen sind sehr schön.
Insgesamt setzt der Galactica Pilotfilm Maßstäbe für moderne TV - Produktionen, ist überaus unterhaltsam und verspricht sehr viel für die kommende Serie.
Liest man Spoiler, so fällt auf, dass sich die Galactica auffällig lange im Bereich der Kolonien (ständige Handlung auf Caprica) auffhält. Da werden leise böse Erinnerungen an Voyager wach, die sich aber wohl als völlig unbegründet herausstellen werden, wenn man die Story erst im TV sieht.
Sehr schön finde ich die Absicht, die Handlung der Originalserie, offensichtlich in die neue Story einzubinden.
Auf die Lösung bin ich wirklich gespannt.
Galactica hat enormes Potential und niemand sollte sich vorschnell dieser Serie verschließen.
Ich erwarte mir viel von der Serie und sie ist mein aktueller Hoffnungsträger, auf ein ähnlich geniales Seherlebnis, wie seinerzeit Babylon 5.
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