Wookie Trix schrieb:
Einzig Adama vermochte mich einigermassen zu überzeugen und ich bin froh, dass BSG wenigstens einen Charakter hat, den ich als stark und überzeugend empfinde.
Adama ist auf jeden Fall sehr stark und es gibt nun wirklich noch viele weitere gute Charaktere bei Galactica. Nehmen wir z.B. Colonel Tigh, klar ist er nicht unbedingt symphatisch, aber er hat mehr Charakter, als Harry Kim, Tom Paris, Chakoty und Neelix zusammengenommen.
Schauspieler - mit wenig Aussnahmen Soap Opera-Niveau
Nach dieser Aussage, denke ich, dass du noch keine Soap Operas gesehen hast. Das ist zwar kein wirklicher Verlust, aber in so einem Fall sollte man auf derartige Vergleiche verzichten.
Die Schauspieler bei BSG sind schon ziemlich gut und ich könnte sofort 3 Star Trek Schauspieler benennen, die erheblich schwächer sind als z.B. James Callis (Gaius Baltar).
Dialog - zu vulgär für einen SciFi-Film
Freizügigkeit - fehl am Platz (falsches Genre!)
Vielleicht ist der Dialog für die heile (aber unglaubwürdige) ST - Welt zu vulgär im Armee - Milieu von BSG paßt es ziemlich gut.
Auch die Freizügigkeit ist schon recht passend.
Es ist einfach eine Fehleinschätzung, dass es im heutigen SF - Serien keine Erotik gebe. Selbst die sehr bieder gehaltenen Serien "Voyager" und "Enterprise" waren im Grunde voll davon. Im Unterschied zu BSG wirkt es da jedoch meistens unpassend und aufgesetzt. Bsp: Aus welchem Grund steht T'Pol eigentlich
immer unter der Dusche, wenn sie jemand in ihrem Quartier besucht ?
Auch bei der Ausgangslage ist es schon aus überlebenstechnischen Gründen angemessen, dass man sich mal nach einem Partner umsieht. Es sind schließlich nur ein paar 10.000 Menschen übrig geblieben, da sollte man sich schon darum kümmern, dass wieder welche nachkommen.
Sehen wir uns dazu mal wieder Raumschiff Voyager an: Der Rückweg zur Erde ist mit über 70 Jahren veranschlagt...natürlich gibt es Wurmlöcher, Anomalien und anderen Blödsinn (am Ende sogar innerhalb der Serie nicht mehr ernstgenommen. Doktor: "In der Nähe ist doch bestimmt irgend eine interssante Anomalie, die sich Captain Janeway ansehen möchte."
) die die Reise verkürzen, aber eigentlich musste man davon ausgehen, dass man sehr lange unterwegs ist. Und was passiert ? In sieben Jahren kriegt es die Voyager Crew gerade mal hin 2 Kinder! zu zeugen (imo war die Wildman sogar schon schwanger, als es auf die Reise ging).
Dieses Raumschiff würde gar nicht zu Hause ankommen, weil die Crew vorher an Altersschwäche weggestorben wäre.
........, aber die neue Serie zielt für mich auf ein anderes Publikum ab, als an ein solches, dass an SciFi-Filmen seinen Gefallen findet.
Naja für Only ST - Fans, die immer nur die gleiche steirle und letzlich unglaubwürdige Welt sehen wollen mit dem hundertsten Aufguß der der immer gleichen Geschichte, ist BSG natürlich ein Kulturschock.
SF - Fans mit einen breiteren Horizont werden BSG wohl ziemlich erfirschend finden und es wird ihnen auch gefallen.
Freunde von Desperate Houswife und Sex an the City sind da weit besser aufgehoben als Trekkies und Warsler.
Das ist ein gewagter, ziemlich abwegiger und somit letzlich unzutreffender Vergleich.
Ich finde dei Vorstellung lächerlich, dass es bei BSG z.B. keine Hautgeneratoren gibt(Adamas Kopfwunde)
Es sind ja gerade derartige Kontraste die SF so liebenswert macht und es vor der völligen kalten Sterilität bewahrt. Es ist klasse, dass Adama zu Weilen eine Brille trägt.
Allerdings ist dies auch keine Einführung von BSG, - trug doch schon Captain Kirk seinerzeit eine Brille, weil er gegen entsprechende Medikamente allergisch war. Und was war es für ein geniales Bild, als er sich die Brille dann während des Kampfes mit Kahn aufgesetzt hat um die Anzeigen lesen zu können.
Auch mehr Technogebabbel.
Zum Glück bleibt man davon wohl in BSG weitesgehend verschont. Auch dieser Blödsinn ist eben keinesfalls notwendig um vor einem SF- Hintergrund gute Geschichten zu erzählen, wie bereits "Babylon 5" seinerzeit eindrucksvoll bewiesen hat. Was brach man in Jubel aus, wenn Captain Sheridan das Gequassel von Lenier mit den Worten "Sagen sie mir einfach, ob das Schiff das kann" stoppte. Mehr will und braucht man als Zuschauer nämlich gar nicht zu wissen.
Bei Star Trek verhinderte das Technogebabble zuletzt sogar das Erzählen von guten Geschichten. Wozu sollte man eine Story auch intelligent auflösen, wenn es Technogebabble doch auch tut ?
Wenn das Raumschiff Voyager zum hundertsten Mal durch einen Multiwellensolarplasmahydrogravitonimpulsphasenstrahl gerettet wurde, konnte man als Liebhaber intelligenter Geschichten nur noch die Augen verdrehen.
Vielleicht deswegen, weil mit BSG der durchschnittliche TV-Gucker und eben nicht der Generefreund entzückt werden soll?
In diesem Satz (steckt trotz des negativen und elitären Untertons) sicherlich etwas wahres. ST spricht zum weit überwiegenden Teil sicherlich Freaks an, bleibt aber eben jenen weiten Teilen der Zuschauerschaft verschlossen, die über die immer gleichen schlechten Alienmasken und dem flachen Technogebabbel nur lachen können. Für solche Fans intelligenter Unterhaltung, öffnete "Babylon 5" seinerzeit und soweit man das jetzt beurteilen kann wohl auch BSG jetzt die Türen zur SF. Ich denke übrigens, dass beide der genannten Serien sich eher als "Drama vor einem SF Hintergrund" verstehen. Vielleicht sollte man es auch mal so betrachten.
.... und auch noch in menschlicher Gestalt. Das ist zwar witzig. Aber eben nicht sehr originell. Für mich ganz klar ein Indiz, dass man bei BSG sparen wollte.
Das war in BSG 1980 witzig, nicht sehr originell und wurde dafür eingesetzt Geld zu sparen, aber in der neuen Serie ist das ganz anders.
Ich habe keineswegs gesehen, dass die menschlich aussehenden Zylonen irgendwie witzig waren und Geld wird man wohl auch genug hagen.
Die ursprüngliche Serie Galactica nahm Peral Harbour und die Angst vor einem großen Feind der von außen kam als Ausgangspunkt für ihre Serie. Sie war ein Kind ihrer Zeit, aber diese Zeit ist vorbei. Heute leben wir in einer Zeit, wo eher zu befürchten ist, dass dein Nachbar nächste Woche das Fußballstadion in die Luft sprengt, als das es zu einem gewaltigen weltumspannenden Krieg kommt.
Mit dieser neuen Angst spielt BSG, -die Möglichkeiten vor diesem Hintergrund interessant Geschichten zu erstellen erscheinen als fast unbegrenzt.
Man sieht das schon, wenn Baltar sich einfach einen Zivilisten aussucht und ihn zu einem Zylonen erklärt. Man ist der festen Überzeugung, dass Baltar hier jemand Unschuldigen opfert und je mehr das augenscheinliche Opfer seinem Schicksal entgegengeht, desto mehr fühlt man mit ihm mit. Den Höhepunkt erreicht dies, wenn er unter ständigen und lauten Beteuerungen, dass er kein Zylone sei, kaltblütig zurückgelassen wird. Dann geschieht das Unerwartete: Der Mann ist tatsächlich ein Zylone......einfach herrlich.
Nummer 6, dieser wasserstoffblonde Marilyn Monroe-Verschnitt hat keinen Kultstatus.
Ich weiß nicht, wie es diesbezüglich hierzu in der USA aussieht, aber auf Deutschland bezogen ist es wohl ziemlich albern das Wort "Kult" in Zusammenhang mit einer Serie zu verwenden, die bei uns gerade mal 180 Minuten alt ist.
Natürlich kann das hier noch kein Kult sein......aber warten wir mal ab.