Kashyyyk, Trandosha (Kashyyyk-System)

[Weltraum um Kashyyyk, Uba, Cockpit]- Hade, Zenex

Während die Uba sich gemächlich der Atmosphäre Kashyyyks näherte ? Zenex bedachte die auf sie wartende grüne Hölle mit einem angewiderten Blick ? versuchte der Falleen, nicht darüber nachzudenken, was bereits alles schief gelaufen war. Ein defektes Kommunikationsmedium. Ein Geschäftspartner, der sich offenbar nicht dadurch stören ließ, dass sie in Höhe einer schwer bewaffneten imperialen Einheit zurückblieben. Ein misstrauischer imperialer Offizier. Und nun ? da all diese Probleme für einen Augenblick in den Hintergrund traten ? nicht genügend Credits, um all diese Dinge, die Hade dem Imperialen erzählt hatte, mit genügend Fundament zu unterfüttern, um nicht ein weiteres Mal mit den imperialen Behörden und schlecht gelaunten Soldaten in Konflikt zu geraten. Sobald Zenex als Laie das wusste, war eine Kopfgeldjagd bedeutend einfacher, wenn man sich des Opfers, aber nicht zusätzlich der planetaren Behörden erwehren musste. Wer hatte das Kopfgeld auf diesen Sklavenhalter überhaupt ausgesetzt?

?Ich hoffe, Sie haben eine Truhe Credits oder imperialer Schuldverschreibungen im Laderaum, die ich übersehen habe??, mokierte Zenex sich säuerlich.

?Andernfalls sehe ich keine Möglichkeit dafür, dass? was zur??!??

Vollkommen überrascht vom abrupten Kurswechsel des Raumschiffes und dem begeisterten Ausruf seiner offenkundig wahnsinnigen Pilotin, einen Absturz vorzutäuschen, rutschte der Falleen wenig elegant aus dem Copilotensessel, in den er sich nur lässig hineingelümmelt hatte, woraufhin seine Schädelbasis unsanft mit der Cockpitarmatur kollidierte und ihn Sterne sehen ließ. Eine furchtbare Übelkeit stieg in Zenex auf, die nicht unbedingt dadurch an Intensität verlor, dass der Kurs der Uba strikt abwärts ging.

?Sind Sie wahnsinnig??, würgte der grünhäutige Nichtmensch mühsam hervor und zog sich zurück in seinen Sessel, um kurz darauf einen heiseren Schrei auszustoßen.

?Baum! BAUM!?

Knapp verfehlte die Uba den mächtigen Ast eines Wroshyr-Baumes ? warum hatten diese Giganten der Wälder Kashyyyks sich so rasant genähert? Erst als Zenex dämmerte, dass sie es taten, weil Hade versuchte einen Absturz zu simulieren, schien die Halbubeserin sich dazu durchzuringen, einen Versuch zu starten, ihr Raumschiff wieder halbwegs unter Kontrolle zu bringen. Der Falleen konnte sich vorstellen, dass sein Gesicht mittlerweile eine aschgraue Färbung angenommen hatte.

?Bitte keine weiteren Kunststücke mehr, bevor ich? VORSICHT!?

Weitere Ausläufer eines Astes rasten in Übelkeit erregender Geschwindigkeit an ihnen vorbei, bevor die Uba in einer enormen Anstrengung ihrer Hubgeneratoren stoppte und sich ? inmitten undurchdringlicher Wände unkultivierten Grüns ? einen Platz zum Landen suchte. Wo sie waren, war Zenex vollkommen unklar? Gerüchten zufolge waren die Bäume Kashyyyks so riesig, dass kleine Hangars in ihren ausgehöhlten Ästen eingerichtet werden konnten. Mit wackligen Beinen versuchte der Falleen, sich zu erheben, plumpste jedoch prompt wieder in seinen Sessel. Mühsam wischte er sich ein Schweißrinnsal von der Stirn.

?In Ordnung ? noch mehr geniale Ideen? Oder darf jetzt ausnahmsweise einmal etwas nach Plan laufen??

Ein Kratzen an der Hülle der Uba ließ ihn zusammenzucken. Ganz offenbar hatte jemand oder etwas von ihrer Landung Notiz genommen? Automatisch griff Zenex nach seiner Waffe. Das Magazin war fast leer ? doch vielleicht würde eines der todbringenden Raubtiere des Planeten mit einem Wurf vertreiben lassen. Wahrscheinlich nicht. Die Übelkeit war immer noch nicht verschwunden.

?Wald??, ächzte er jämmerlich.

?Warum Wald??

[Kashyyyk, irgendwo auf einem grooooßen Baum im weiten Wald, Uba, Cockpit]- Hade, Zenex
 
[Kashyyyk - An Bord der Uba - irgendwo im Dschungel] mit Zenex

Hart und erschöpft lies sich Hade in den Pliotensitz zurückfallen. Die Uba war gelandet. Endlich. Halbwegs sicher und am Fuße eines Riesenbaumes. Aber sie war gelandet.
Die junge Frau stieß die Luft durch die Nase aus.
Schweißtropfen standen auf ihrer Stirn. Mit dem Ärmel wischte sie sie sich wirsch ab.


”Wir sind unten und das Schiff scheint noch intakt. Das kann man doch mal ‘nach Plan’ nennen, oder nicht?”, witzelte die Halbubesin. Zenex war nun aber nicht mehr der einzige, der ein bisschen grün um die Nase war. Und bei Hade fiel der Rückschluss auf eine Reptilienrasse als Erklärung weg.

Dann hörte die Kopfgeldjägerin auch das kratzende Geräusch an der Außenhülle ihres Schiffes. Sie fuhr herum, konnte von Innen allerdings nichts ausmachen. Glücklicherweise, wie sie dieser Erkenntnis im zweiten Moment gedanklich hinzufügte.
Trotzdem. Irgendwer oder -was zerkratzte da ihr Schiff!


”Ich schau mal, was da los ist.”

Eröffnete Hade und nahm ihren Blaster zur Hand. Den, den Blaine ihr geschenkt hatte. Weil er ja jetzt eine viel coolere Waffe, nämlich ein Lichtschwert, hatte. Das bei ihrem letzten Treffen allerdings noch nicht viel mehr als ein nutzloser, aber verräterischer gelber Kristall gewesen war. Sie wünschte diesem Jungen alles erdenkliche Glück, um als Jedi in dieser Galaxis zu überleben…

Glück war ein gutes Stichwort. Das würde sie auch brauchen, wenn sie jetzt da raus ging, um dieses Ding zu erlegen, das im Begriff war, seinerseits ihr Schiff zu zerlegen. Ja, alles Glück der Galaxis war schon mal eine gute Basis, um hier lebend wieder rauszukommen.

Die Ausstiegsluke verhakte sich im dichten Gestrüpp und lies sich nicht vollständig öffnen. Hade verdrehte die Augen und kletterte dann eben durch einen Spalt ins Freie. Sie machte ein paar Schritte vom Schiff weg, drehte sich um und erspähte eine riesige Zecke - zumindest sah das ca. 75cm lange Ding verdächtig nach einer aus -, die in aller Seelenruhe die Oberfläche ihres Raumschiffs untersuchte.
Hade erinnerte sich daran, dass sie schon einige kranke Geschichten von Riesenspinnen auf Kashyyyk gehört hatte. Mit ‘Zecke’ lag sie also wohl gar nicht sooo falsch.

Aber auch nicht hundert prozentig richtig. Als dieses Vieh dann auch noch damit anfing die Uba mit Fäden aus klebrigem Sekret zuzukleistern, platzte der Kopfgeldjägerin dann endgültig der eigene Faden; nämlich der der Geduld.


”Okay, jetzt reicht’s du Scheißwanze!”

Vier gezielte Schüsse reichten, um die Spinne am Weiterkriechen zu hindern. Jetzt lag sie auf dem Rücken und strampelte panisch mit den Beinen, während eine dunkelviolette Flüssigkeit zäh aus den Einschusswunden sickerte. Hade kam etwas näher. Nach dem siebten Schuss bewegte sich das Ding endlich nicht mehr. Es wäre grausam gewesen, das Tier verletzt seinem Schicksal zu überlassen.

[Kashyyyk - irgendwo im Dschungel] mit Zenex
 
[Kashyyyk, Rwookrrorro, Landeplatz] Paíx, Midlo

Nach der abermals von Weitsicht gezeichneten Reaktion des Devaronianers, beschloss Paíx zufrieden, seine bisherige Einstellung dem Hünen gegenüber noch einmal grundlegend zu überdenken. Zuvor mochte der Gehörnte einen arroganten und leichtsinnigen Eindruck gemacht haben, aber nun, als sie sich Kroossst zumindest örtlich annäherten, schien er vielmehr überlegt und pragmatisch vorzugehen.
Die fünf Sturmtruppen, auf die Paíx' Begleiter aufmerksam gemacht hatte, und deren typische Aufmachung in weiß auf dem von Braun- und Grüntönen dominierten Hintergrund gänzlich deplatziert wirkte, zeigten indes kein Interesse an den Neuankömmlingen, und setzten ihre Patrouille ungerührt fort.
Folglich machte sich die beiden Mitglieder der Black Sun auf den Weg zu den lokalen Behörden, die in einem hässlichen Zweckbau residierten, dem sich die planetare Flora aber mit ihrer ganzen Wucht entgegen zu stemmen schien: gewaltige Ranken schlangen sich um die Fassade, und jegliche Bestrebungen, dem beizukommen, waren wohl bereits aufgegeben worden - oder man hatte sich nie die Mühe gemacht, es zu überhaupt zu versuchen.
Im eher spärlich beleuchteten Inneren war es Midlo, der zielstrebig auf einen Schalter zusteuerte, der von einem Duro besetzt war, und diesem seine Papiere vorlegte. Nach kurzer Irritation, dass hier ein Nichtmensch eingesetzt wurde, was wohl in der Tatsache begründet lag, dass sich das Imperium primär auf die militärische Kontrolle des Planeten verließ, zog der Mandalorianer ebenfalls die geforderten Unterlagen hervor.
Dem griesgrämigen Nichtmenschen servierte Midlo die Geschichte von den Händlern auf der Suche nach Wroshyr-Hölzern, was weiteres Murren nach sich zog, ehe diese plötzlich abrupt versiegte, und sie ohne weitere Beanstandungen entlassen wurden.
Verdutzt wandte sich Paíx ab, und trat mit dem Devaronianer nach draußen, der seiner eigenen Überraschung Luft machte. Der Mandalorianer reagierte mit einem Schulterzucken, ehe ihn die Erkenntnis abermals ereilte.


?Es ist wohl von Vorteil, wenn das eigene Volk mit dem halben Orden der Sith im Bunde steht...?, meinte er mit einem Grinsen, welches dabei wenig von Begeisterung zeugte.

Das Surren seines Comlinks unterbrach ihn, woraufhin er nach diesem griff, und Wouken am anderen Ende der Verbindung vorfand, welcher ohne Umschweife zum Thema kam: ?Das uns begleitende Schiff - es ist abgestürzt...?

?Was??, entfuhr es Paíx ungestüm, was zur Folge hatte, dass sich einige Nahestehende nach ihm umwandten.

?Einen Moment...?, wies Paíx den Quarren zum Warten an, bedeutete Midlo, ihm zu folgen, und trat an den Rand der Plattform, wo er unbehelligt die Freisprechfunktion aktivieren konnte.

?Wie konnte das passieren? Haben die Imperialen sie einfach abgeschossen??

?Eben das nicht.?, erklang es blechern aus dem handlichen Kommunikationsgerät. ?Soweit unsere Sensoren es erfassen konnten, befand es sich bereits im Landeanflug, als es ruckartig von seiner Bahn abkam, und unweit Rwookrrorros im Baummeer abstürzte.?

?In Ordnung...?, kam es von Paíx matt.

?Versuchen sie, das Schiff zu kontaktieren... womöglich gelang es ihnen, sich zu retten.?, fügte er in Anbetracht des verschlungenen Walds ohne große Hoffnung an.

?Und nun??, fragte er mehr sich selbst, als den Gehörnten an seiner Seite.

Die Humanoide und ihr missmutiger Begleiter waren aller Wahrscheinlichkeit nach tot - zwar nicht aufgrund des imperialen Strike-Kreuzers oder das Schiff durchkämmender Sturmtruppen - aber das machte nun auch keinen Unterschied mehr. Ein wirklich bedauerlicher Verlust - einerseits, weil der Ausfall zweier Kopfgeldjäger ihrer Mission einen massiven Dämpfer verpasste, aber andererseits auch, weil zumindest die junge Frau einen durchaus sympathischen Eindruck gemacht hatte.


?Ich könnte jetzt ja einen Drink vertragen...?, meinte er schließlich immer noch nachdenklich.

Ohne eine Reaktion der Bronzehaut abzuwarten, machte sich der Mandalorianer auf den Weg zu einer der runden Holzbauten, bei der das über dem Eingang thronende Schild, welches schlichtweg 'Bar' lautete, dahingehende Abhilfe versprach.
Das Innere des Baus war mit Funzeln kaum ausgeleuchtet, und das bunte Potpourri an Gestalten von allerlei Spezies sprach dafür, dass es sich nicht um die Stammkneipe der imperialen Besatzer handelte.
Verstimmt ließ der Mandalorianer sich an Tresen nieder und winkte die menschliche Frau heran, die dahinter in rasanter Geschwindigkeit Flüssigkeiten in Behältnisse goss.


?Auch einen??, fragte Paíx seinen Begleiter, um dann sogleich ohne eine Antwort abzuwarten zwei davon zu bestellen.

?Und was nun??, wiederholte er seinen vorigen Ausruf.

?Meine Männer sind überaus schlagkräftig, aber für unser Anliegen nicht entsprechend geschult - ob sie also diesen Ausfall kompensieren können??


Der Mandalorianer nippte an dem bereitgestellten Getränk, stellte augenblicklich fest, warum er Spirituosen sonst verabscheute, und stellte das Gesöff wieder zurück.

?Zudem habe ich hier noch keinen einzigen verdammten Trandoshaner gesehen!?, entfuhr es ihm weiter.

[Kashyyyk, Rwookrrorro, Bar] Paíx, Midlo, Hank
 
[Kashyyyk ? Rwookrrorro ? Bar] ? Hank und andere

Die Zeit verging und Hank hatte schon einige Gläser des alkoholischen Gebräus in sich, was die Leute in der Bar ihm verkauft hatten. Er verspürte allerdings kein Gefühl der Betrunkenheit und fühlte sich auch sonst in keiner Weise anders oder eingeschränkt in seinen Handlungen. Ab und zu schaute er sich in der Bar um, ganz in der Hoffnung jemanden um einige Credits leichter zu machen.
Jedes mal wenn sich die Tür der Bar öffnete und ein kleiner Luftstrom Hanks Haare erreichte drehte er sich interessiert um, weil er sehen wollte, wer dort die Bar betrat. Einige male hatte er das schon an diesem Abend getan, aber niemanden der Gäste konnte er etwas abgewinnen und so lümmelte er nur an der Bar herum. Sein Interesse wurde erst geweckt als ein Mandalorianer durch die Tür in den Schuppen, den man schon fast nicht mehr als Bar bezeichnen konnte, eintrat. Dieser setzte sich mit seinem Begleiter, der so etwas wie Hörner auf dem Kopf zu tragen schien, neben ihn an die Theke. Der Mandalorianer bestellte etwas zu trinken und redete fast schon Lauthals mit seinem Nachbarn, so dass Hank fast jedes Wort verstehen konnte, trotz der relativ hohen Lautstärke die sich durch den Raum zog. Neugierig beobachtete er die Beiden, die unmittelbar neben ihm saßen und lauschte ihrem Gespräch. Sie sahen ganz und gar nicht wie Händler aus, die sonst hier anzutreffen waren und schienen nichts mit Sklavengeschäften am Hut zu haben, aber sonst gab es wenige Sachen, die jemanden nach Kashyyyk reisen ließen. Der Manalorianer nippte an seinem Gebräu, was er bekommen hatte, allerdings schien ihm dieses nicht sonderlich zu schmecken, da er es direkt wieder hinstellte. Hank überlegte, was diese beiden Gestalten auf Kashyyyk verloren hatten und war gewillt sie anzusprechen, doch er zögerte. Aufmerksam hörte er ihnen weiter zu. Der Dunst in der Kneipe schien immer dichter zu werden und ein gewisser alkoholischer Duft machte sich breit. Hank wurde kurzer Hand abgelenkt, da es ihm auf einmal ziemlich stickig in dem Raum vorkam, in dem er gerade verweilte, doch dann nahm er das Wort Trandoshaner. Direkt drehte er sich um, es kam von dem Mandalorianer neben ihm, der anscheinend etwas von den Trandoshanern wollte. Nun war Hank doch sehr interessiert, schließlich wollte er sich mit diesen Leuten treffen, welche die beiden suchten. Er fasste sich ein Herz und sprach den redenden von ihnen an.


?Ihr erwähntet Trandoshaner, wollt ihr etwas von diesen oder wie? Ich könnte euch vielleicht dabei helfen, wo ihr sie findet, natürlich gegen ein prächtiges Sümmchen versteht sich.?

Nun blickten ihn beide an und Hank wartete auf eine Reaktion. Vielleicht hatte er sich zu weit aus dem Fenster gelegt, aber ihm kam es so vor als hätte er eine Möglichkeit bekommen sein Wissen zu verkaufen und das nicht für wenig Geld. Er saß sich nun etwas bequemer hin und setzte ein Grinsen auf, so groß, dass ihn eigentlich die Gesichtsmuskeln hätten reißen müssen. Dann sprach er in einem lässigen Ton:


?Und? Was sagt ihr??


[Kashyyyk ? Rwookrrorro ? Bar] ? Hank, Paìx, Midlo
 
[Kashyyyk, im weiten Wald, Uba, Cockpit]- Hade, Zenex

Zenex folgte Hade nicht sofort sondern starrte wie paralysiert auf den Platz, an dem seine Begleiterin vor kurzem noch gesessen hatte. Warum machte sie das? Warum ging sie einfach da raus? Hatte sie nicht erkannt, dass Zenex nichts mehr verabscheute als einen Ort, an dem es nicht nur an Zivilisation mangelte, sondern zu allem Überfluss auch noch ein Überangebot an ekelhaftem Krabbelgetier und blutrünstigen Bestien gab? Von den primitiven und stinkenden Wookiees ganz zu schweigen…
Mit in Anschlag gebrachter Waffe – was im Inneren der Uba höchst lächerlich wirken musste – bewegte der Falleen sich schließlich gen Ausstiegsrampe der Uba, nur um festzustellen, dass diese nur einen Spalt geöffnet war und sich zu allem Überfluss in irgendwelchen Schlingpflanzen verhakt hatte. Angewidert schob Zenex sich durch den Spalt – und holte überrascht Luft. Während ihres Anflugs hatte alles nach einem sonnigen Tag ausgesehen, doch hier konnte er kaum seine Hand vor Augen sehen. Als diese sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten, wurde ihm rasch klar, warum: sie befanden sich am Fuße eines gewaltigen Wroshyr-Baumes, dort, wo sich nicht einmal das Licht der Sonne, geschweige denn die halbintelligenten Bewohner dieser pflanzenverseuchten Kugel hintrauten. An einem Ort, von dem außerhalb des Planeten nur düstere Schauermärchen zu hören waren, die nur allzu oft mit dem Tod der Protagonisten endeten. Die Schattenlande… ein Alptraum…


“Lieber eine imperiale Zelle als das hier…“, stieß Zenex hervor und würgte leicht, als er irgendetwas aus seinem Gesicht verscheuchte, das wie ein dünner Faden wirkte.
Vorsichtig sah er sich nach Hade um – doch was er sah, war eine abscheuliche Kreatur, eine Art riesenhaftes Insekt von der Sorte, die ihn selbst in bedeutend kleinerer Ausführung in Panik versetzen konnte.


“Lady Hade, Vorsicht!“

Ohne lange nachzudenken pumpte Zenex Schuss um Schuss aus seinem Blaster in Richtung dieser Alptraumgestalt, was der Umgebung kurzzeitig so etwas wie eine obskure Farbgebung verlieh, und stieß dabei einen wenig Sinn ergebenden Schrei aus. Erst, als seine Waffe nur noch resignierende Klickgeräusche von sich gab und die Dunkelheit wieder überhand nahm, registrierte er, dass die Waffe der ganz in seiner Nähe stehenden Halbubeserin ebenfalls auf die Kreatur gerichtet war. Und dass diese ihr Leben wahrscheinlich bereits ausgehaucht hatte, bevor sein Blick überhaupt auf sie gerichtet war. Sich verlegen räuspernd senkte Zenex seine Waffe. Immerhin war die Fratze dieser Bestie jetzt vor lauter Schusswunden nicht mehr zu erkennen…

“Ja… die haben wir erwischt… oder?“

Ein schauriges Heulen aus weiter Entfernung ließ ihn seine nutzlose, da entladene Waffe wirr irgendwo ins dunkle Dickicht richten.

“Und… und Euch erwischen wir auch noch!“, rief er, wenig überzeugend. War das das Gebaren eines erfahrenen Kopfgeldjägers? Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich hätte ein erfahrener Kopfgeldjäger sein Glück mit den imperialen Behörden gesucht. Wahrscheinlich hätte ein erfahrener Kopfgeldjäger sich nie auf eine Kopfgeldjagd hier auf Kashyyyk, eingekeilt zwischen Sturmtruppen und wildem Getier, eingelassen.
Ein weiteres Heulen ertönte, dieses Mal jedoch bedeutend näher.


“Äh… Captain…?“, setzte Zenex leise an.

“Vielleicht sollten wir… ein paar Etagen aufwärts fliegen? Ich glaube, dieser Kroossst operiert nicht von den Schattenlanden aus…“

Wieder ertönte das Heulen, dieses mal schriller und intensiver, verstummte dann jedoch abrupt mit einem kaum noch hörbaren Keuchen.

“An seiner Stelle würde ich das jedenfalls nicht tun…“, schloss der Falleen kleinlaut

[Kashyyyk, Schattenlande, vor der Uba]- Hade, Zenex
 
[Kashyyyk - irgendwo im Dschungel] mit Zenex

Zenex. Hatte. Angst.
Okay, er war Falleen. Angehöriger einer sehr gefassten Spezies. Das hieß er schiss sich wenigstens nicht in die Hose. So weit, so gut.
Aber um seinem Zögern, den panischen Schüssen auf ein schon totes Tier, seinen ruckartigen Bewegungen, seinem beschleunigten Atem und seinen weiten Augen zu entnehmen, dass er sich eben doch ganz schön fürchtete, waren einmal wieder keine empathischen Fähigkeiten nötig.
Hade hatte aber welche. Dummerweise nahm darauf nur nie jemand Rücksicht wenn es wirklich mal wichtig war einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie, um alles in den Schattenlanden von Kashyyyk, sollte man klar denken, wenn einen dauernd die Panik eines Anderen überschwemmte? Ner-vig!

Die Angst ihres Partners war aber nun mal verständlich. Es wäre eher unverständlich, keine zu haben. Die junge Kopfgeldjägerin konnte ja nicht mal ihre eigene leugnen. Natürlich hatte man Angst, wenn man sprichwörtlich im Dunkeln stand, in einer völlig fremden Waldregion mit einer Horde wilder Tiere, die man noch nie gesehen hatte. Und auch nicht unbedingt (rechtzeitig) sehen würde, da es ja dummerweise nicht besonders hell hier unten am Boden des Dschungels Kashyyyks war.
Anstatt zu streiten hielt Hade ein paar beruhigende Worte für angebracht. Nicht nur, dass Zenex ganz offenkundig Wälder hasste. Sie hatte ihn hier hergebracht. Sie musste es ja nicht unnötig noch schlimmer für ihn machen.

Gerade, als sie die Hand ausstreckte, um den größeren Falleen an der Schulter zu fassen und ihm zu sagen, dass sie lieber nicht hier draußen warten wollte bis Zenex‘ ‘ihr’ ihren Weg zur Uba gefunden hatten, fasste sich der Mann selbst wieder einigermaßen und drehte sich um. Seine Schulter kollidierte mit der Hand der Frau, die diese sofort zurückzog.
Dann eben nicht. Sie musste ihn ja nicht beruhigend anlächeln und Stärke zeigen, die sie eigentlich gar nicht hatte…

Statt dessen nickte sie eilig und zustimmend.


”Das denke ich auch. ”, erklärte Hade auf die Vermutung ihres Begleiters hin, dass Krossst sich nicht in den Schattenlanden aufhielt. Wäre ja auch schön dumm von ihm. Vergleichbar dumm wie von ihnen, länger hier zu bleiben. Weshalb sie eilig, aber ohne Hast, die Luke der Uba ansteuerte. Hast war so ziemlich ein No-Go im Umgang mit wilden Tieren. Außerdem versetzte sie einen nur selbst in Unruhe, man lies alles zwei Mal fallen und hatte unterm Strich nichts damit gewonnen,”Nichts wie weg hier.”

Die zwei Mann hatten ihr Schiff schon fast wieder erreicht, als der schrille Schrei eines sterbenden Tieres urplötzlich erstarb.

”Uh… das klang schmerzhaft.”, kommentierte Hade und wurde das Gefühl nicht mehr los, dass sie irgendwie das nächste geplante Gericht des animalischen Jägers waren.

Glücklicherweise sollte es dazu nicht mehr kommen. Denn bevor die vielen Beine der Kinrath-Spinne sie zum provisorischen Stellplatz der Uba getragen hatten, hob das Raumfahrzeug ab.
Wütend über den drohenden Verlust ihrer Beute setzte das Ungetüm dem Schiff nach und fand sich wenige Sekunden später auf dem Dach wieder.


”Sorry, Zenex…”

Mit diesen knappen Worten riss Hade die Uba ein paar mal heftig herum. Erst als sie einen Looping flog, purzelte das Geschöpf der Schattenlanden kreischend zurück auf die Erde, die es hervorgebracht hatte.

So. Wohin jetzt?
Dem Geäst und lilanenartig herabhängenden Blätterwerk mit mäßigem Erfolg ausweichend suchte sich die Kopfgeldjägerin einige Etagen weiter oben einen neuen, hoffentlich ruhigeren und sichereren Landeplatz. Hier gab es endlich wieder Licht! Man konnte die Umgebung überblicken. Eindeutig ein Vorteil.

Schließlich hatte sich die Halbubesin für einen Ast entschieden, auf dem sie die Uba zum Stehen brachte. Kaum zu glauben, doch… ja. Richtig. Einen Ast. Die Bäume Kashyyyks waren wirklich riesig. Noch Fragen?
Wenn sie das richtig im Kopf hatte, dann war der Ort, an dem sie Midlo und Ordo aus den Augen verloren hatten, sogar ganz in der Nähe…


[Kashyyyk - irgendwo im Dschungel] mit Zenex
 
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[Kashyyyk - Rwookrrorro - Bar] Paíx, Midlo, Hank

Midlo stürzte das Getränk in einem Zug hinunter. Das war wahrlich kein guter Anfang. Die Hälfte des Teams war verloren gegangen, bevor die Jagd richtig begonnen hatte. So hatte sich das Midlo nicht vorgestellt. Auf die Fragen von Paíx hatte er auch keine Antworten.
Was wenn ihr Auftrag nun scheiterte? Würde man ihn dafür verantwortlich machen? Nun er hatte die Uba nicht im Orbit zurückgelassen. Midlo warf seinem Begleiter kurz einen bösen Blick zu. Vielleicht konnte er auch alles auf den Mandalorianer schieben. Er bestellte ein weiteres Getränk, dass er ebenso schnell wie das erste leerte.
Dann bescherte das Gerede von Ordo ihnen einen Zuhörer, der seine Hilfe anbot. Es war ein Mensch in einem Kampfanzug und schwer bewaffnet - Midlo vermutete, dass es sich um einen Kopfgeldjäger des Imperiums handelte. -, der vorgab etwas über dem Aufenthaltsort von Trandoshanern zu wissen.
Als ob sie irgendwelche Trandoshaner interessierten. Um Millionen von dieser Spezies zu sehen, mussten sie noch nicht mal das System verlassen. Wenn der Kerl glaubte, dass er hier ein paar unerfahrene und verzweifelte Raumfahrer um einige Credits betrügen konnte, hatte er sich getäuscht.
Midlo hätte dem Unbekannten am liebsten das Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, doch der Kerl wusste am Ende vielleicht wirklich etwas. Möglicherweise konnte Midlo mit ihm diesen Auftrag zu einem guten Ende bringen.


"Was solltest du schon wissen, was wir nicht auch selbst herausfinden könnten?"

Der Devaronianer gab sich bewusst desinteressiert. Menschen waren selten besonders intelligent und bevor sie über den Preis verhandelten, musste er mehr in Erfahrung bringen.
Und letzendlich hatte er immer noch die örtlichen Black Sun-Quellen.


[Kashyyyk - Rwookrrorro - Bar] Paíx, Midlo, Hank
 
[Kashyyyk, Schattenlande, vor der Uba]- Hade, Zenex

Zenex beeilte sich, Hade wieder ins Schiff zu folgen ? vor allem, da er in nicht allzu weiter Entfernung ein Rascheln im Gestrüpp ausgemacht hatte und wenig Wert darauf legte, weiterte Bestandteile der Fauna der Schattenlande kennen zu lernen.
Umso heftiger zuckte er im Copilotensessel zusammen, als eine starke Erschütterung die startenden Uba absacken ließ und sein Blick auf die Enden zweier Insektenbeine gigantischen Ausmaßes fiel, die kurzzeitig vor der Frontscheibe des Cockpits erschienen.


?Steh uns bei??

Die kurze Vorwarnung Hades genügte nicht. Als die Halbubeserin das Raumschiff plötzlich in eine wagemutige Spirale zwang und das riesige Insekt ? eine groteske Spinne, wie Zenex nun erkannte ? den Halt verlor, verkrampfte der Falleen sich so sehr, dass ein Krampf in seiner Muskulatur ihn schmerzerfüllt keuchen ließ. Erst nachdem die Uba sich bereits mehrere Minuten wieder stabilisiert hatte und Hade nun organisiert nach einem Landeplatz suchte, entspannte Zenex sich. Ein wenig. Und mit der Entspannung kam die Erkenntnis, dass sein Verhalten nicht unbedingt für seinen monetären Wert als Partner dieser aufstrebenden Kopfgeldjägerin sprach.

?Ich habe nie behauptet, ein sonderlich gewandter Kämpfer oder der Typ für Wildnisexpeditionen zu sein??, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und betrachtete missmutig den Blaster, den er immer noch in der Hand hielt. Leer und nutzlos. So wie er sich fühlte? sein angeborenes Überlegenheitsgefühl hatte einen heftigen Dämpfer erhalten.

?Schließlich bekommen wir diesen Kroossst nicht, wenn wir uns mit Kashyyyks abnormen Raubtieren herumschlagen ? dazu muss man Informationen einholen können, wissen wen man zu fragen hat! Verstehen Sie??

Der Falleen trommelte mit seinen langen Fingern auf die Lehne des Sessels.

?Das nennt man Arbeitsteilung??

Mittlerweile hatte Hade die Uba in höhere Sphären manövriert und war auf einem der breiten Äste der riesigen Wroshyr-Bäume gelandet. Immerhin war es hier etwas heller ? und Zenex konnte keinerlei Getier erkennen, was er für sich als Standortvorteil ihres neuen Landeplatzes verbuchte. Allerdings war auch kein Anzeichen der Zivilisation zu erkennen ? abgesehen davon, dass um den Baumstamm herum eine umzäunte Ebene angelegt war, auf der man sich gut bewegen konnte, ohne Gefahr zu laufen, zurück in die Schattenlande zu stürzen.

?In Ordnung? jetzt müssen wir nur noch Bruder Großhorn und den mandalorianischen Provinzadmiral finden??

Zenex blinzelte träge. Hatte sich da draußen schon wieder etwas bewegt? Er meinte, kurzzeitig einen beharrten Arm gesehen zu haben? oder war das Einbildung gewesen?

[Kashyyyk, Baum, Uba, Cockpit]- Hade, Zenex
 
[Kashyyyk - irgendwo im Dschungel] mit Zenex

Ja, ja. Wir bekommen Krossst nicht, wenn wir in den Schattenlanden mit wilden Tieren kämpfen. Die konnte man nämlich nicht so gut ausfragen wo man den Sklavenhändler-Typen fand. Alles klar. Alles schon gehört. Nicht, dass man da nicht von allein drauf gekommen wäre…
Zenex ging es wieder gut. Er fing schon wieder an, lange Reden über offensichtliche Sachverhalte zu schwingen. Beruhigend.


”Arbeitsteilung?”, Hade fixierte ihren nervös wartenden Partner kurz über die Schulter hinweg mit den Augen, ”Du meinst weil du da sitzt während ich hier die ganze Arbeit mache? Heh - ich hatte mal einen Freund, der mochte Arbeit. Hat darüber immer folgendes gesagt: Ich könnte den ganzen Tag lang zusehen.”

Hade brachte die Flugmaschine also auf den Ast herunter. Oder eher herauf, schließlich waren sie von den Schattenlanden her geflogen. Und stoppte den Motor. Sie schnallte sich ab - ohne Gurt hätte sie die Uba nach dem Stuntflug kaum mehr unter Kontrolle bringen können. An der Decke klebend lenkte sie sich nämlich schwer - und verlor keine Zeit, die Ausstiegsluke anzusteuern.

Cool. Die Gegend war umzäunt. Wenn sie den Wegen folgten, die von ihrem netten Baumstamm abzweigten, dann kamen sie sicher früher oder später in irgendeine Art Stadt. Hade zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie weit und breit die einzigen vernunftbegabten Individuen waren. Ihre Sorge war eher, dass sie das Schiff in der dicht bewachsenen, überall gleich aussehenden Wildnis verlieren würden. ´

Darum zog sie ihren Blaster aus dem Holster und schoss ein vergleichsweise winziges, präzises Loch in die dicke Rinde des Urwaldriesen. Nach diesem Test, ob der Wald auch bloß kein Feuer fing, laserte sie dem armen Baum kurzerhand ein großes ‘X’ ein. So würden sie zumindest auf annehmbare Entfernung den Standort ihres Schiffes wieder finden.
Dass das Blasterfeuer, die mutwillige und augenscheinlich sinnlose Beschädigung einer monströsen Pflanze und das Tragen einer Waffe schlechthin in den Wäldern Kashyyyks von den Einheimischen als aggressive Handlung verstanden wurde, bedachte sie nicht.


”Eh, Zenex?! Deiner ist leer, oder?”

Mit einem Kopfnicken deutete Hade auf ihren Blaster. Der Falleen hatte seinen verstaut. Zumindest konnte die Kopfgeldjägerin ihn an dessen Körper nicht ausmachen. Vielleicht hatte er auch einfach die Geistesgegenwart besessen, ihn gar nicht mitzunehmen. Wobei das nicht einmal unbedingt so klug war. Auch mit einer entladenen Waffe ließ sich super bluffen…
Wie auch immer. Hade war sich ziemlich sicher, dass Zenex’ Blaster keinen Saft mehr hatte. Sonst hätte er die Schattenlande sicher noch länger in orangerotes Licht getaucht in dem vergeblichen Versuch, jedes einzelne feindliche Blatt zu erschießen. Oder so.

Jedenfalls zog die Halbubesin eine weitere Laserwaffe aus einer ihrer Taschen. Sie war abgenutzt, aber zu drei Vierteln geladen und intakt. Misstrauen hin oder her, unter Umständen würden sie sich noch aufeinander verlassen müssen. Und da war ein unbewaffneter Partner ziemlich unpraktisch.


”Hier. Du kannst einen von mir haben. Ohne jagt es sich so schlecht.”

Jagen?! Das war das Stichwort! Konnte es überhaupt noch irgend einen Zweifel an der feindlichen Gesinnung dieser Eindringlinge geben?


[Kashyyyk - irgendwo im Dschungel] mit Zenex
 
[Kashyyyk, Baum, Uba, Cockpit]- Hade, Zenex

Nachdem er seinen nutzlosen ? aber immer noch gefährlich aussehenden ? Blaster im Holster verstaut hatte, war Zenex Hade aus dem Cockpit der Uba hinaus auf die dürftige Befestigung gefolgt. Etwas perplex verfolgte er, wie die angehende Kopfgeldjägerin kurzerhand einen Baum derart zerblasterte, dass anhand dieser kokelnden Markierung die Position der Uba problemlos würde zu finden sein. Kurz fiel ihm der Arm ein, den er meinte, gesehen zu haben, und umso dankbarer nahm er die Waffe entgegen, die Hade ihm überantwortete. Bei weitem nicht so elegant wie ihre Primärwaffe und nicht so ausbalanciert wie sein eigener Blaster, doch man konnte damit schießen. Oder etwas anderes? kurzerhand entfernte Zenex die Energiezelle aus Hades Blaster und vertauschte sie mit der leeren seiner eigenen Waffe, bevor er die nun entladene Waffe an ihre Besitzerin zurückgab.

?Mit diesem schieße ich besser??, erklärte er und sah sich um. Grün. Bis auf die Befestigung und den Baumstamm alles grün. Und die Geräusche zahlloser Viecher, die in seinen Ohren summten?

?Keine Belohnung der Galaxis ist das wert. Keine??

Bevor er fortfahren konnte, sich zu beklagen, ließ ein klagend-aggressives Brüllen den Falleen in der Bewegung erstarren. Sein Blaster hob sich reflexartig, doch ebenso schnell ließ er ihn wieder sinken ? vor ihnen waren wie aus dem Nichts (aus dem Blätterdach vielleicht?) fünf Nichtmenschen aufgetaucht. Wookiees. Drei trugen gefährlich aussehende Vibroschwerter, die anderen beiden hatten die traditionellen Schusswaffen der Wookiees, deren Name Zenex nicht einfallen wollte, auf sie gerichtet. Sie machten den Eindruck, als verstünden sie sich darauf, damit umzugehen.
Ihr Anführer ? dessen Fall dunkler war als das seiner Kumpanen ? trat vor und knurrte etwas auf seiner unverständlichen Sprache, wobei er auf eine Art und Weise mit seinem Schwert gestikulierte, die Zenex klar machte, dass er wenig begeistert war.
Zenex schluckte und wich einen Schritt zurück ? was mit dem Klacken der Sicherungshebel der Wookieewaffen quittiert wurde.


?Ähm? wir wollen keinen Ärger??

Der Anführer knurrte noch wilder und fuchtelte erneut mit seinem Schwert. Anscheinend wollte er, dass Zenex und Hade ihre Waffen ablegten. Der Falleen war wenig bereit, dieser Aufforderung Folge zu leisten ? auch wenn er selbst mit Waffe keine Chance gegen die fünf Wookiees hatte.

?Hört mal? Euer Feind ist unser Feind? wir sind auf derselben Seite!?

Wieder brüllte der Wookiee, doch dieses Mal erkannte Zenex ein Muster in seinen Gesten. Erst Hade, dann die Uba, dann der Baum? und die Markierung, die seine Begleiterin in dessen Rinde geschossen hatte.

?Ich glaube, das hätten Sie nicht tun sollen? die Wookiees leben von diesen Bäumen? ich kann mir vorstellen, dass sie wenig begeistert sind??

Außerdem fiel ihm auf, dass diese Wookiees offenbar gut organisiert waren ? wie sonst hätten sie es schaffen sollen, sich unter dem Auge der imperialen Besatzer derart zu bewaffnen? Jetzt verstand Zenex auch, warum das Imperium so ungehalten auf unangekündigte Neuankömmlinge reagierte?

?Wir können doch über alles reden??

Noch ein Brüllen. Doch dieses Mal war es nicht der dunkle Wookiee, sondern einer seiner Begleiter, der aufgeregt in die exakt zu Hades und Zenex? Position entgegen gesetzte Richtung deutete. Zenex kniff die Augen zusammen ? dann erkannte er das weiße Schimmern. Dieses Weiß würde er an jedem Ort der Galaxis erkennen?

?Auch das noch??

Die Szene versank im Chaos, als die Wookiees das Feuer auf die imperiale Patrouille eröffneten?

[Kashyyyk, Baum]- Hade, Zenex, Wookiee-Gruppe, imperiale Patrouille
 
[Kashyyyk - auf einem Baum irgendwo im Dschungel] mit Zenex

Mit einem Achselzucken nahm Hade den zurückerhaltenen, leeren Blaster wieder an sich und verstaute ihn in der weiten Tasche, aus der sie ihn hervorgezogen hatte. So schlecht wie sie aussah war die Waffe gar nicht. Die frisch gebackene Kopfgeldjägerin hatte damit immerhin eine ganze Weile überlebt. Aber so gut, dass es sich lohnte, eingeschnappt zu sein, war sie eben auch nicht. Und es war kein Geheimnis, dass man mit dem gewohnten Blaster besser schoss.

Noch bevor sie anschließend den Eigenen sichern und verstauen konnte, sah sich die Halbubesin von einer Horde bewaffneter Wookies umzingelt. Äh… Scheiße? Da fiel ihr doch unvermittelt der Name ‘Murphy’ ein. Wie hieß es doch? Was schief laufen kann, das geht auch schief? Also heute war definitiv nicht der Glückstag von ihr und Zenex. Vielleicht hatte er recht und sie sollten sich wirklich vom Imperium einbuchten lassen. Zu ihrer eigenen Sicherheit.

Während Zenex zurückweichend zu erklären versuchte, dass sie keine Feinde der 2m großen, intelligenten Fellknäule waren, harrte Hade starr und stumpf an ihrem Platz aus. Das ganze sah nicht gut aus. Obwohl die junge Frau sich ihr Leben als angehende Kopfgeldjägerin nicht leicht vorgestellt hatte, war sie in der direkten Gefahrensituation noch die unerfahrene Anfängerin. Klar, sie hatte Situationen wie diese schon erlebt. 10 Mann oder mehr gegen zwei oder drei. Zwar konnte sie ihre Furcht im Zaum halten. Eine konstruktive Lösung für diese Situation fiel ihr aber trotzdem nicht ein. In solchen Momenten konnte man einfach nichts tun. Außer man war richtig, richtig gut. Also Legendenstatus-Gut. Aber als normaler Humanoider? No way!
Und sie waren immer wieder zermürbend und nervenaufreibend, diese Situationen, wenn man mal wieder das Glück hatte, hineinzugeraten. Hier kam erschwerend hinzu, dass sie nicht einmal die Sprache der bedrohenden Überzahl verstanden.
Ach ja und dann war da noch die Sache, dass sie Midlo und den Mandaloreaner finden mussten. Und die Kopfgeldjagd. Es sollte nicht enden, ehe es begonnen hatte. Definitiv nicht.

Hade ließ den Blaster nicht fallen, auch wenn sie vermutete, dass die Geste des Wookies, die Handfläche nach unten zu drücken, diese Aufforderung zu bedeuten hatte. Statt dessen verstaute sie ihn nach einer geraumen Weile des Erstarrens langsam. Sich zu entwaffnen kam ja mal gar nicht in Frage - zur Not konnte man es damit entschuldigen, die Wookie missverstanden zu haben. Sollte keine Beleidigung sein. Ehrlich nicht, du haariges, gelbes…. - aber die Halbubesin wollte auch ihre friedliche Absicht demonstrieren. In ihrer Hand war die Schusswaffe gerade ohnehin nutzlos.

Die friedfertige Geste Hades ging allerdings im sich plötzlich erhebenden Getümmel unter. Imperiale Sturmtruppensoldaten!
Sofort wanderte die Hand der Kopfgeldjägerin wieder an ihren Waffengürtel - dann besann sie sich aber eines Besseren und schnappte sich Zenex.


”Komm, das ist unsere Chance!”

Mit gezückter Waffe im Anschlag und den Falleen hinter sich herschleifend fing Hade an zu rennen. In die entgegengesetzte Richtung der Stadt zwar, aber erst einmal weg von dieser Schießerei. Immer dem umzäunten Weg über breite Äste folgend.

[Kashyyyk - auf einem Baum irgendwo im Dschungel] mit Zenex, Wookiee-Gruppe und imperialer Patrouille
 
[Kashyyyk, Baum]- Hade, Zenex, Wookiee-Gruppe, imperiale Patrouille

Aus dem Augenwinkel konnte Zenex beobachten, wie hinter der imperialen Patrouille plötzlich eine weitere Gruppe Wookiees auftauchte und sich mit unmenschlichem Gebrüll auf die Soldaten des Imperiums stürzte. Ein besonders großer und wilder Wookiee warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf einen der schwer gepanzerten Soldaten und schien versuchen zu wollen, diesem den Arm auszureißen, Bevor sein Versuch jedoch mit Erfolg belohnt wurde, entschied Hade sich zur Flucht und riss Zenex mit sich. Der Falleen leistete keinen Widerstand ? er hatte weder die Absicht, selbst von seinen Gliedmaßen getrennt zu werden, noch wollte er in einer imperialen Zelle enden und den Zorn der Besatzer über sich ergehen lassen.
Es dauerte eine Weile, bis die Halbubeserin ? die sich durch ihre Initiative, wie Zenex verärgert feststellte, zum Kopf ihrer Gruppe etabliert hatte ? innehielt und sich eine kleine Verschnaufpause gönnte. Die Kampfgeräusche waren längst vom üblichen Gemurmel des Waldes verschluckt worden. Wahrscheinlich war der imperiale Trupp bereits vollkommen aufgerieben worden ? blieb nur zu hoffen, dass die Wookiees nicht sofort in der Lage waren, die Fährte der Kopfgeldjägerin und ihres wenig effizienten Begleiters aufzunehmen.


?Jetzt weiß ich auch, warum dieser Planet so schwer bewacht wird??, keuchte Zenex, vollkommen außer Atem.

?Das Imperium hat hier auch ohne die Republik oder Gewährsleute der Black Sun genügend Probleme für eine ganze Galaxis??

Trotzdem musste Zenex zugeben, dass er der Militärmaschinerie des Imperiums am ehesten zutraute, mit einem feindlich gesinnten Kashyyyk fertig zu werden. Vielleicht war dieser Umstand ein Vorteil der Republik ? ihre Agenten agierten diplomatisch genug, um diesen Fellbündeln vorzugaukeln, ein Bündnis mit der Republik wäre von Vorteil. Was natürlich kompletter Unfug war ? die Republik handelte in vielen Bereichen ebenso repressiv wie das Imperium, nur eben nicht ebenso effizient.

?Wie Sklavenjäger wie dieser Kroossst sich gegen die Wookiees behaupten, ist mir ein Rätsel. Er muss ein gewandter Kämpfer sein oder über exzellente Ausrüstung verfügen.?

Er verzog den Mund, als ihm klar wurde, dass diese Erkenntnis ihrem Auftrag ein weiteres Hindernis beisteuerte.

?Vielleicht hat er auch einfach nur Glück??

Doch überzeugt klang diese Vermutung nicht. Und es war auch nicht Überzeugung, die Zenex? Gefühlswelt derzeit dominierte. Ihr Ziel musste ein sehr fähiger Krieger und Geschäftsmann sein, wenn er es geschafft hatte, sich langfristig als Sklavenjäger auf Kashyyyk einen Namen zu machen. Dies gemischt mit der brancheüblichen Skrupellosigkeit und einer Portion Sadismus, die Zenex einem Sklavenhalter ohne weiteres unterstellen würde, ergab einen Gegner, gegen den man besser nicht unterlag.
Und was hatten sie auf ihrer Seite? Einen Devaronianer, der groß darin war, sich und seine angeblichen Taten zu verkaufen, einen schwer bewaffneten Mandalorianer mit ungeklärten Loyalitäten ? und sie beide. Und sie hatten sich bisher nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, wenngleich erstaunlich war, dass sie überhaupt noch gingen und atmeten.


?In Ordnung. Was jetzt? Ich schätze, Kroossst wird sein Lager kaum in unmittelbarer Nähe einer imperialen Basis oder einer Siedlung der Wookiees angelegt haben ? allerdings sind das Orte, an denen wir wieder auf unsere Geschäftspartner treffen könnten. Welchen Weg wählen wir??

[Kashyyyk, Baum]- Hade, Zenex
 
[Kashyyyk, Rwookrrorro, Bar] Paíx, Midlo, Hank

Paíx hätte sich selbst ohrfeigen können, als sich ihr Nebensitzer in das Gespräch der beiden Black Sun-Mitglieder einmischte. Er war ob des Verlusts Kasras und Zenex' derart in Rage gewesen, dass er alle zu wahrenden Gepflogenheiten der Diskretion sträflich vernachlässigt hatte. Nun war dieser Junge - als Mann hätte der Mandalorianer den Halbstarken noch nicht bezeichnen wollen - der sich in eine deplatziert wirkende Rüstung gekleidet, und mit allerlei Waffen ausgerüstet hatte, auf sie aufmerksam geworden, und die allzu bereitwillige Erklärung, er könnte bei ihren Problemen Abhilfe schaffen, ließ bei Paíx massives Misstrauen aufkommen. Das hochmütige Grinsen unter dem kurzen Blondschopf tat sein Übriges. Jetzt hatte der Devaronianer soeben die Rationalität wieder gefunden - und schon drängte sich der Nächste auf, der derlei Hybris an den Tag legte.
Der Gehörnte an seiner Seite, der im Gegensatz zu Paíx selbst seinen Drink ohne jedwedes Zögern geleert hatte, schien ebenfalls wenig begeistert, dass dieser Bursche hier laut die Heilsbringung verkündete, dabei natürlich nur gegen entsprechenden, hoch ausfallenden baren Credit, als wäre er sich jetzt schon sicher, exakt das Geforderte liefern zu können. Das war indes noch etwas, was Paíx Widerstreben intensivierte - er spürte, dass es nicht der Alkohol war, dessen Dunst um diesen Kerl herum waberte, sondern dass dieser hier wirklich ein Geschäft witterte. Lag dies nun allein darin begründet, dass der schwer Gerüstete sich für so umfassend informiert hielt, dass er keinen Zweifel daran hegte, hier einen Profit herausschlagen zu können, oder war seine Motivation vielschichtiger, als auf den ersten Blick zu vermuten war? War er gar ein von Imperium gesandter Agent, der hier stümperhaft versuchte, die Geschehnisse der Halbwelt zu dokumentieren und zu durchdringen?
Forschend betrachtete er den suspekten Kerl, als Midlo ihm in einer durchaus passenden Mischung aus Interesse und Abwertung antwortete. Diesen Burschen erst einmal auszubremsen, versprach in jedem Fall einen Erfolg. Entweder, er würde aufgrund des Widerstands seine halbgaren Informationen zurückhalten, oder es würde letztlich den Preis drücken, falls sich seine Auskünfte als wirklich lohnend erweisen sollten.


?Ich kenne den Standort des hölzernen Aufzugs, an dem einige von ihnen ihre ?Fracht? von den weiter unter gelegenen Ebenen nach oben bringen.?, kam es von dem Burschen immer noch unverhohlen übermütig, aber zugleich erstaunlich eindeutig. ?Ich bin übrigens Hank.?

Überrascht horchte Paíx auf. Das sprach zumindest eindeutig dafür, dass er tatsächlich von Sklavenhändlern sprach, denn die Betonung des Wortes Fracht war zu bedeutend ausgefallen, als dass es sich um Moose, Flechtwerk und Hölzer hätte handeln können. Auch vermerkte er wohlwollend, dass Hank sogleich konkret geworden war, was man einerseits als Argument dagegen werten konnte, dass er sie schlicht hochnehmen wollte, aber auch anderseits Indiz dafür sein mochte, dass es sich um eine imperiale Falle handelte, mit der man einige lästige Sklavenhändler dingfest machen wollte - um zu demonstrieren, dass das Imperium auf Kashyyyk noch immer den Ton angab, oder aber, was vermutlich wahrscheinlicher wahr, man flugs per Bestechung ein paar Credits in die eigene Tasche scheffeln wollte.

?Du wirst uns dorthin bringen.?, erwiderte Paíx immer noch barsch - diese Taktik schien bisher Wirkung zu zeigen, und so würde er sich hüten, von dieser vorerst abzukommen, wenn nicht Eindeutiges dagegen spräche. Zudem würde er sich nicht mit einer Wegbeschreibung abspeisen lassen, bestand doch hierbei die signifikante Möglichkeit, dass man sie mit Falschinformationen versorgte. Seinen Namen hielt er selbstredend zurück - dieser zeugte von einem Mindestmaß an Vertrauen - und das wollte er diesem Burschen noch nicht schenken.

?Eine Anzahlung kannst du vergessen.?, schickte sich Paíx an, diesem Hank gänzlich den Wind aus den Segeln zu nehmen, ehe er dann aber verlockend anfügte: ?Sollte sich deine kleine Führung jedoch auszahlen, können wir gerne über eine erfreuliche Entlohnung sprechen...?

Ob dieses Entgelt dann erfreulich für Hank oder doch vielmehr für Paíx und Midlo ausfallen würde, musste Erstgenannter ja nicht wissen. Wobei der Mandalorianer durchaus gewillt war, für Qualität auch anschließend entsprechend Credits zu entrichten. Mit der permanenten Verprellung von Geschäftspartnern fuhr man auf lange Sicht auch nicht gut.
Hank funkelte die Beiden aus blauen Augen mürrisch an, stürzte dann aber seinen Drink hinunter und machte grunzend deutlich, dass er sich auf den Deal einlassen würde. Mit einem Achselzucken im Stile eines ?Einen Versuch ist es wert.?, welches er seinem erdfarbenen Begleiter zukommen ließ, erhob sich Paíx ebenfalls, rückte den Waffengurt zurecht, und verließ an den Fersen des Burschen die Bar.
Dieser schritt schnurstracks an den Rundbauten der Wookiees vorbei, und hielt auf eines der hölzernen Tore zu, welche die Ausgänge der Hauptstadt Kashyyyks markierten. Flankiert wurde die Pforte von einem halben Dutzend Sturmtruppen, die jedoch keine Anstalten machten, das herannahende Trio aufzuhalten, sondern nur nach Hinausspähen durch einen dünnen Schlitz im Gebälk den entsprechenden Mechanismus bedienten, welches die Latten scharrend ein wenig zur Seite rollen ließ, sodass ein Passieren möglich war.


?Lasst euch nicht zerfetzen!?, erklang es hämisch und blechern, als sie auf Höhe der Weißhelme angelangt waren, was vereinzeltes Gelächter zur Folge hatte.

Paíx widerstand dem Impuls, diesem Großmaul einen Blaster vorzuhalten, rügte sich stattdessen wegen seiner Unbeherrschtheit, und hob seine Schrittfrequenz an, um mit Hank Schritt zu halten, der bereits ein wenig vorausgeeilt war.
Bald umgab sie weithin nur das verzweigte System von sich an die Bäume schmiegenden Stegen, die imposanten Baumriesen, sowie der vitale Grundtenor des Waldes.
Die linke Hand des Mandalorianers ruhte indes am Holster seiner Waffe - er war zwar keineswegs gewillt, sich mit den rebellierenden Wookiees anzulegen, für die er bedeutende Sympathien hegte, aber er musste ebenso darauf gefasst sein, dass diese nicht lange zauderten, und ungefragt zum Angriff übergingen.


?Dort vorne ist es schon...?, kam es dann von Hank, der seinen rechten Arm hob, um auf eine soeben hinter einer Biegung aufgetauchte Konstruktion zu zeigen.

Paíx ließ sich in Folge dessen ein, zwei Schritte zurückfallen, tastete mit seiner rechten Hand nach dem Lichtschwert in seiner Tasche, und raunte Midlo dann zu:


?So recht traue ich diesem Halbstarken ja nicht...?

[Kashyyyk, unweit Rwookrrorros] Paíx, Midlo, Hank
 
[Kashyyyk - Rwookrrorro - Wege] Paíx, Midlo, Hank

Mürrisch folgte Midlo dem Menschen durch die Hauptstadt Kashyyyks. Wenn es nach ihm ging, war Paíx in dieser Sache viel zu schnell vorgegangen. Wenn er nicht aufpasste, würde ihn der Mandalorianer zweifellos ins nächste Unglück führen.
Auf diesen Hank konnten sie sich nicht verlassen. Sie waren also nur zu zweit. Was wenn sie nun tatsächlich auf ihre Zielperson trafen? Midlo schauderte. Der Devaronianer wollte einen schmerzhaften Tod möglichst vermeiden und dazu mussten sie vorsichtig und mit Bedacht vorgehen.
Als sie die Grenzen der Stadt erreichten, würden seine Befürchtungen nochmals bestätigt. Midlo reagierte nicht auf die Kommentare der Sturmtruppen. Die Unauffälligkeit musste schließlich gewahrt bleiben.
Midlo hatte kein gutes Gefühl dabei, als sie tiefer in den Wald eindrangen. Mit jedem Schritt ließen sie die Zivilisation etwas weiter hinter sich und wurden abhängiger von ihrem eifrigen Führer. Die Baumriesen ließen seine eigene Existenz so unbeutend wirken und Midlo ertappte sich dabei, wie er nach dem Schwertgriff tastete.
Endlich gab Hank zu vernehmen, dass ihr Ziel erreicht hatten. Midlo nahm eine leichte Brise wahr, die ihm angenehm übers Gesicht strich. Die klimatischen Bedingungen des Planeten waren für Midlo nicht unangenehm, wenn man einmal von der Schwüle absah.
Unerwartet meldete sich Paíx zu Wort, jedoch leise genug damit ihr Führer ihn nicht verstand.


"Dafür ist es jetzt zu spät", wimmelte Midlo ihn ab und trat zu der Holzkonstruktion hinüber. Sie bildete scheinbar das obere Ende des Aufzugs, der wiederum nicht zu sehen war. Neugierig blickte der Devaronianer in die endlose Tiefe. Er konnte den Grund nicht ausmachen. Nur grüne Zweige und die dazwischenliegende Schwärze. Wie hoch über der Oberfläche sie sich wohl befinden mochten?

"Nun, wie funktioniert dieses Ding?"

Als hätte der Aufzug ihn verstanden, setzte sich die Konstruktion plötzlich in Bewegung. Midlo blickte zu seinen Begleitern und merkte schnell, dass sie nicht dafür verantwortlich waren.

"Da kommt jemand! Wir sollten uns lieber verstecken."

[Kashyyyk - unweit Rwookrrorros - Aufzug] Paíx, Midlo, Hank
 
[Kashyyyk - auf einem Baum irgendwo im Dschungel] mit Zenex, Wookiee-Gruppe und imperialer Patrouille

”Nein, ich denke du hast recht.”, erwiderte Hade unverblümt und schüttelte den Kopf, ”Dieser Kroossst muss einiges auf dem Kasten haben…”

Was das für ihre Mission bedeutete war der jungen Kopfgeldjägerin ebenso klar wie ihrem Partner. Sie hatte nie damit gerechnet, dass es leicht wäre, einen Sklavenhändler von Kashyyyk dingfest zu machen. Aber jetzt, wo sie die Zustände auf dem Planeten kannte… naja… Zenex und sie wären beinahe schon bei einem Zusammenstoß mit der Beute dieses Sklavenhändlers ums Leben gekommen. Was bedeutete dass sie denkbar schlecht auf einen Zusammenstoß mit ihm höchstselbst vorbereitet waren.

Zenex wollte wissen wie es jetzt weiterginge. Das wüsste Hade allerdings selbst auch gerne. Um sie herum nichts als diese überdimensionalen Baumriesen. Es war schwer genug sich in einer fremden Stadt zurechtzufinden, mit Straßenschildern und Leuchtreklametafeln. Aber ein Dschungel stellte noch einmal eine völlig andere Herausforderung dar. Die Geräuschkulisse war tropisch, die Wege waren unebene, teils morsche Hängebrücken und Stege über tiefe Abgründe. Und Wegweiser gab es gleich zweimal keine. Oder die Halbubesin war schlicht nicht in der Lage sie als diese zu erkennen. Kam im Endeffekt auf das Gleiche heraus.


”Wir können nur versuchen einen großen Bogen um den Platz zu machen, von dem wir kommen und hoffen, dass wir dann trotzdem irgendwann in der Stadt rauskommen, oder?…” - “…und nicht hier draußen herumirren bis wir nachts von wilden Tieren gefressen werden.”. Aber das sprach Hade lieber nicht aus. Zenex hatte für heute genug Angst gehabt. Sie hatte für heute genug Angst gehabt…

Der Fußmarsch dauerte seine Zeit. Hade schätzte, dass sie knapp zwei Stunden durch die laubbedeckte Pampa gelaufen waren, ehe… ehe sie sich das erste Mal fragte, wie weit sie schon gelaufen waren. Ein Ende des hölzernen Weges war aber noch lange nicht in Sicht.
Hade seufzte und blieb stehen. Sie wandte sich zu Zenex um - und überlegte es sich anders und ging weiter. Der Falleen sah aus, als wollte er die Wanderpause nutzen um entweder den Zustand seiner Füße oder seinen Allgemeinzustand kundzutun. Und der Nichtmensch gefiel ihr weitaus besser wenn er die Klappe hielt.

Hade zog sich am Geländer vorwärts über etwas, das aussah und sich anfühlte wie eine seit langer Zeit unbenutzte, halb kaputte Brücke über einem schier endlosen schwarzen Loch. Zum Glück war dieses Loch mit so vielen Ästen und dem Blattwerk der umliegenden Bäume überdeckt, dass man zumindest rein optisch glauben konnte, man liefe nur über einen ca. 60cm entfernten, freundlich grünen Teppich.

Am anderen Ende der Brücke endlich angelangt machte Hade einen Mechanismus aus. Es handelte sich um einen leeren, hölzernen Personenaufzug. Und er führte nicht nur weit, weit hinab sondern auch weiter nach oben.


”Hm, ich kann mir gut vorstellen, dass wir noch nicht auf einer Höhe mit der Stadt sind.”, mutmaßte Hade und überprüfte eines der Seile auf seine Stabilität, indem sie einmal kräftig daran zog. Freilich, ganz sicher war sie sich nicht, dass sie wirklich noch weiter nach oben mussten. Aber an dieser Stelle hörte der Weg auf. Sie hatten also genau zwei Möglichkeiten. Naja, eigentlich eine…

Nachdem die Halbubesin und der Falleen den Mechanismus schließlich durchschaut hatten, bewerkstelligten sie es, sich ein paar weitere Stockwerke baumauf zu bewegen. Das Blätterdach lichtete sich weiterhin und endlich stoppte ihre langsame, schaukelige Fahrt, als sie an der Stelle angelangten, an der der Aufzug befestigt war.
Gleichzeitig behände und ausgelaugt stieg Hade aus dem hölzernen Gefährt.


”Jaja, du hast ja recht. Das nächste Mal landen wir gleich in der Stadt und -” - “bestechen einfach ein paar Imperiale. Mit oder ohne Geld! Oder wir schießen uns frei. Aber den Mist mache ich noch genau EIN Mal mit: Nämlich um mein Schiff wiederzuholen!” war Hade gerade im Begriff auf Zenex zu antworten. Doch sie brach ab.

”Ich glaube hier ist jemand. Oder etwas. Nein, eher jemand.”, nuschelte die Kopfgeldjägerin in Zenex’ Richtung. Es war zwar niemand zu sehen, aber - da! Die Blättergruppe hatte sich doch unplanmäßig bewegt, oder? Und da war ein Zweig abgeknickt…

Es war jedoch nicht die Umgebung allein, die Hade Misstrauisch stimmte. Es waren die empathischen Rezeptoren, die ihre Intuition deutlich unterstützten. Sie hätte es nicht rational erklären können, aber die Jägerin hatte das Gefühl eine Anspannung in der Luft liegen zu spüren, dass ihre Nackenhaare sich aufstellten. Eine Anspannung, die nicht von Zenex ausging. Zumindest nicht von Zenex allein.
Hades Hand wanderte zu ihrem Holster. Sie war sich ziemlich sicher…
Oder verlor sie inmitten dieses Immergrüns jetzt einfach den Verstand?


[Kashyyyk - unweit Rwookrrorro - Aufzug] mit Zenex, Ordo, Midlo und Hank
 
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[Kashyyyk, Baum]- Hade, Zenex

Sie gingen. Und gingen. Und gingen.
Falleen rühmten sich damit, eine exzellente Kondition ihr Eigen zu nennen ? eine jedenfalls, die die eines Menschen oder Twi?lek weit in den Schatten stellte. Außerdem hieß es, dass Falleen sehr geduldig waren. In Bezug auf Rache etwa, konnten sie jahrelang warten, um zum Zug zu kommen, und es dann in vollen Zügen genießen. Dies war ihre Reptilienader und diese äußerte sich bei weitem nicht so primitiv wie im Falle der wild um sich ballernden Trandoshaner.
Zenex musste jedoch recht schnell feststellen, dass es um seine Kondition wie um seine Geduld nicht sehr gut bestellt war. Schnell schmerzten seine Füße in seinen für lange Märsche einfach nicht konzipierten Schuhen und der Umstand, dass er den Rest des Inhaltes seines Flachmannes bereits auf The Wheel konsumiert hatte, ließ düstere Wolken über seinen Gemütszustand aufziehen. So düster, dass er über die ersten anderthalb Stunden gar vergaß, sich zu beklagen ? immerhin befanden sie sich nicht in akuter Lebensgefahr, was einen Fortschritt im Vergleich zu ihrem Kurztrip in die Schattenlande und der Konfrontation mit den Wookiees darstellte. Auf der anderen Seite hätte es in einer imperialen Zelle neben einer ordentliche Portion Verhördrogen wohl zumindest etwas Wasser gegeben?


?Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich einmal nach The Wheel sehnen würde??, ätzte Zenex schließlich, als die zweite Stunde ihrer Wanderung sich dem Ende näherte.

?Und wenn wir unsere beiden Kumpane nicht bald finden, gehen wir auch noch leer aus? und müssen das Schiff wieder finden.?

Fluchend befreite der Falleen sich von einer Ranke, die sich unvermittelt um seinen Fuß gewickelt und ihn fast zum Stürzen gebracht hätte.

?Ich schlage Ihnen eine Klausel für ihre Kopfgeldjägerverträge vor, Lady Hade: Die Ware darf sich nur auf zivilisierten Welten befinden??

Dass eine solche Klausel einen Jagdvertrag ? schlossen Kopfgeldjäger überhaupt so etwas wie Verträge? ? ad absurdum führen würde, wusste Zenex selbst. Doch er war viel zu gereizt und erschöpft, um seine destruktiven Vorschläge taktvoll hinterm Berg zu halten.

?Vermutlich sitzen Großhorn und der Mandalorianer gerade gemütlich ein einer Bar und genehmigen sich einen tüchtigen Schluck. Und lachen sich kaputt über uns!?

Lustlos kickte er einen abgestorbenen Zweig aus dem Weg, der raschelnd irgendwo in der Dunkelheit unterhalb des Baumes verschwand.
Sie überquerten ein e halb verrottete und wenig Vertrauen erweckende Brücke, bevor sie plötzlich eine Apparatur fanden, die Hades und Zenex? Interesse weckte. Eine Art Fahrstuhl, um diese wenig bevölkerte Ebene der Bäume zu verlassen.


?Wie? fortschrittlich?, stellte Zenex spöttisch fest.

?Fehlt nur noch eine Strickleiter für Notfälle.?

Auch wenn er sich sehr unwohl dabei fühlte, folgte er der Halbubeserin in die Kabine des Fahrstuhls und half ihr dabei, die Beschaffenheit der primitiven, aber durchaus ihren Zweck erfüllenden Konstruktion zu ergründen. Schließlich gelang es ihnen, den Fahrstuhl dazu zu bringen, sie mehrere Stockwerke nach oben zu tragen ? ein zweifelhafter Fortschritt. Nun waren sie näher an der Bekannten Imperium, weiter entfernt von der Bekannten Schiff und immer noch im Unklaren darüber, wie weit entfernt die Variablen Kroossst und Verbündete sein mochten.
Als Hade dann auch noch in einem Anflug anormaler Vorahnung verkündete, dass sie nicht länger alleine waren, wurde es Zenex eindeutig zu fiel.


?Was für ein Planet ist das eigentlich? Gewalttätige Wookiees, schießwütige Imperiale, unauffindbare Sklavenjäger, unzuverlässige Söldner? kommt raus und zeigt euch, damit ich euch ein paar verpassen kann, zu welcher dieser Gruppen ihr auch gehören mögt!?

[Kashyyyk, unweit einer unaussprechlichen Stadt]- Hade, Zenex (Ordo, Midlo, Hank)
 
[Kashyyyk - geheimer trandoshanischer Landeplatz] Muuurgh,Trandoshaner,Sklaven

Fast alle Kisten waren verladen.
Muuurgh schlepte unermüdlich weiter.
Inzwischen waren drei Sklaven, die wie er die Wookies tragen mussten, zusammengebrochen.
Der Twi'Lek und die zwei Menschen würden zwei Tage lang kein Essen bekommen.
Menschen starben meißt bei dieser Strafe, da die Arbeit trotzdem ausgeführt werden sollte.
Die Trandoshaner interresierte das nicht, da sie das meißte Geld durch den Verkauf von Woookies bekamen. Andere Spezies mussten für die Trandoshaner arbeiten.

Muuurghs Kiste fing an zu wackeln. Der Wookie musste aufegwacht sein.
Eine der Wachen kam mit dem Blastegewehr drohend näher.
Würde Muuurgh die Kiste fallen lassen, würde die Wache schießen. Die Gewehre waren im Normalfall darauf eingestellt zu betäuben, aber auch das war für die Sklaven Lebensgefährlich, da sie auch für ein solches Vergehen wie einen Befreiungsversuch (als das das Fallenlassen einer Kiste gewertet werden würde) mit Nahrungsentzug.

Die Kiste machte einen unvermuteten Ruck und fiel.

Muuurgh versuchte sie noch zu greifen, doch die Kiste war zu schwer und er zu erschöpft.
Die Wache schoß sofort. Muuurgh sprang zur Seite. Wäre er kleiner hätte er sich hinter der Kiste ducken können, so musste er versuchen den Wachen zu entkommen.
Die Kiste öffnete sich und der Wookie kam herraus. Er griff sofort den schießenden Trandoshaner an und warf ihn zu Boden.
Muuurgh bekam einen Schuss in die Seite ab und fing an zu taumeln. Er machte die Wache die geschossen hatte aus und griff sie an.
Von dem Schuss war er zu benebelt um sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen.
Die trandoshanische Wache wurde von dem Gegenangriff so überrascht, das Muuurgh ungehindert zuschlagen konnte.

Die Wache brach zusammen.

Inzwischen lag auch der ausgebrochene Wookie jaulend am Boden, während zwei Trandoshaner mit ihren Schockstäben auf ihn einschlugen.

Im Moment achtete niemand auf den Togorianer der am Rand der Plattform umhertaumelte bis er schließlich fiel.

Muuurgh fiel circa sechs Meter bis er auf dem Waldboden aufschlug.

Die Erschöpfung siegte und er verlor das Bewusstsein.

[Kashyyyk - geheimer trandoshanischer Landeplatz] Muuurgh,Trandoshaner,Sklaven
 
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[Kashyyyk - unweit Rwookrrorros - im Blätterwerk] Paíx, Midlo, Hank

Versteckt im Blätterwerk eines nahen Astes hatte das Trio eine gute Sicht, auf den unter ihnen liegenden Aufzug. Doch entweder arbeitete die Kontruktion zu langsam oder die Höhenunterschiede waren größer als der Devaronianer gedacht hatte, denn es war noch immer rein gar nichts zu erkennen.
Angestrengt beobachtete er von ihrem Versteck aus weiter, bis ein kleines Insekt, welches vor ihm über den Stamm krabbelte seine Aufmerksamkeit erregte. Geschickt fing Midlo das Insekt zwischen seinen Fingern und betrachtete die Wroshyrlaus einen Moment, bevor er sie in den Mund steckte und genüßlich zerkaute.


"Durchaus schmackhaft", verkündete er und hielt nach weiteren Käfern Ausschau, als endlich der Holzaufzug eintraf.
Zuerst wollte Midlo seinen Augen nicht trauen. Er hatte wirklich von Trandoshanern, Imperialen, Wookiees bis hin zu Kroossst persönlich alles erwartet. Die zwei Wesen, die bis hin zur Körpertemperatur ihrer Extremitäten - Es gab nur wenig andere Arten, die dieses Detail überhaupt registrierten. - mit Hade und Zenex übereinstimmten, hatten den Aufzug verlassen. Erst die Stimme des Falleen riss ihn aus dem ungläubigen Starren. Dann kletterte der Devaronianer mit erstaunlicher Geschwindigkeit von ihrem Versteck herunter.
Der Devaronianer strahlte vor Freude, als er auf seine vermissten Kollegen zuschritt.

"Wie schön euch wiederzusehen", sagte er und hielt erst kurz vor Zenex an. Dann wandelte sich seine Mimik in eine Fratze der Wut und seine linke Hand zur Faust geballt schoß mit aller Kraft auf das Kinn das Falleen zu.

[Kashyyyk - unweit Rwookrrorros - Aufzug] Paíx, Midlo, Hank, Zenex, Hade
 
[Kashyyyk, unweit einer unaussprechlichen Stadt]- Hade, Zenex (Ordo, Midlo, Hank)

Am liebsten hätte Zenex die Augen verdreht, als sich aus gerechnet Midlo „Großhorn“ aus dem Blattwerk schälte und mit einem fast unheimlichen Grinsen auf ihn und Hade zukam. Obwohl der Falleen vermutete, dass der Devaronianer nicht alleine war, schien der Mandalorianer Ordo entweder ein anderes Versteck gewählt zu haben oder war noch nicht bereit, seine Position preiszugeben.

“Hören Sie, Midlo, ich weiß nicht, was Sie sich dabei gedacht haben, uns einfach dem imperialen Kreu…“

Weiter kam Zenex nicht, da der Devaronianer ohne Vorwarnung ausholte und Zenex einen Kinnhaken verpasste, den kein Mensch so blitzartig und wuchtig hinbekommen hätte. Einen Augenblick sah Zenex Sterne, als er fühlte, wie sein Unterkiefer zugepresst wurde und seine Zähne ein lautes Klacken von sich gaben, dann stürzte er rittlings und konnte sich gerade noch am Geländer festhalten, um einen Sturz in die Tiefe der Schattenlande zu verhindern. Keuchend rieb er sich das Kinn, bevor er etwas verspätet und wenig effizient nach seinem Blaster fummelte und ihn dem anderen leicht zitternd vor die Nase hielt.

“Sind Sie wahnsinnig? Erst liefern Sie uns dieser imperialen Patrouille aus und jetzt wollen Sie uns umbringen???“

Ein auch über das Gemurmel des Dschungels ließ erkennen, dass die Waffe des Falleen nun entsichert war und es ihn nur noch eine kleine Bewegung seines Zeigefingers kostete, das Gesicht Midlos in blutigen Brei zu verwandeln.

“Ist es Sitte in der Black Sun, die eigenen Verbündeten so zu behandeln? Ich würde Ihnen raten, sofort zu antworten, bevor ich Ihren Schädel in die Wildnis puste!“

Zenex spürte, wie die natürliche Gelassenheit der Falleen ihn vollends verließ. Seine Haut hatte sich aschgrau gefärbt und sein Puls hämmerte durch seinen Körper. Erst der Absturz, die wilden Tiere, Wookiees, das Imperium und jetzt das! Was wäre wohl befriedigender, als Midlo einfach zu erschießen und die Prämie mit einer Person weniger teilen zu müssen?

[Kashyyyk, unweit einer unaussprechlichen Stadt]- Hade, Zenex, Midlo (Ordo, Hank)
 
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[Kashyyyk - unweit Rwookrrorro - Aufzug] mit Zenex, Ordo, Midlo und Hank

Hade zuckte zusammen als sie plötzlich die Stimme des altbekannten Devaronianers hörte. Fast im selben Augenblick tauchte sein Gesicht vor ihnen auf. Seine Züge waren heiter… und er schien sich auch tatsächlich auf etwas zu freuen, aber da war auch noch etwas anderes und…

WUMMS - Zenex flog nach hinten.

Was zum…? Da war Midlos ausgestreckte Faust. Hatte Midlo…?
Midlo musste Zenex die Faust mitten ins Gesicht gerammt haben. Aber warum?
Warum schlug der Kerl einfach ihren Partner zusammen?

Zum Glück fing sich der Falleen rechtzeitig wieder und rappelte sich auf, bevor er den Kreaturen der Schattenlande nochmals guten Tag sagen konnte; als zerschmettertes Aas nämlich.
Den Wutausbruch, der folgte, hielt Hade auch durchaus noch für angemessen. Das Entsichern der Waffe allerdings nicht.
Schnell legte die Kopfgeldjägerin Zenex ihre Hand auf den ausgestreckten Arm.


”Das wirst du nicht!”, fuhr sie bestimmt dazwischen als der aschgrau anlaufende Humanoide endete. Es hätte ihr nicht im Geringsten etwas ausgemacht, wenn das Gehirn (?) Midlos die nächsten paar Astgruppen verziert hätte. Aber solche Situationen hatten die Angewohnheit, einen Womprattenschwanz an Unannehmlichkeiten hinter sich herzuziehen. Man musste zum Beispiel den Tod Midlos verantworten. Und mögliche andere, in Bäumen versteckte Mitwisser ruhig stellen, um nicht mindestens hochkant aus der Organisation zu fliegen. Ganz zu schweigen davon was passieren würde, wenn man es auf wundersame Weise schaffte, aus einer Entfernung von vielleicht 20cm zu verfehlen. Aber bei der Frequenz, mit der Zenex’ Hand im Augenblick zitterte…

Außerdem gab es ja wohl jetzt gerade wirklich wichtigeres, als sich untereinander zu streiten. Zum Beispiel Sklavenhändler. Und Imperiale. Und diesen verdammten Dschungel!

“Und du entschuldigst dich bei ihm! Das ist doch kein Benehmen! Los, gebt euch die Hand und seid wieder Freunde!”, musste Hade sich nicht zu sagen regelrecht zwingen, als sie den Kopf dem Devaronianer zuwandte. Das war doch wie im Kindergarten hier! Nicht, dass sie je einen besucht hatte…


”Was soll das eigentlich?”, fragte Hade schließlich, noch immer ziemlich irritiert. So lange diese Sache nicht geklärt war, stand sie Midlo äußerst feindselig gegenüber. Allerdings hielt sie es für besser, das nicht zu sehr zu zeigen und ausfallend zu werden. Die Black Sun und insbesondere ihr erstes Missionsteam musste sich ja nicht unbedingt gleich als sich uneins outen.


[Kashyyyk - unweit Rwookrrorro - Aufzug] mit Zenex, Ordo, Midlo und Hank
 
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